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Your Call

I was born to...
von

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Your Call
 

„Waiting for your call, I'm sick, call I'm angry call I'm desperate for your voice…”
 

„Zack? Hörst du mir zu?“, der blonde Junge sah seinen besten Freund überrascht an, als er merkte, dass dieser bereits seit geraumer Zeit zu Boden sah und irgendwie abwesend wirkte. Etwas bedrückte ihn, und Cloud wusste auch genau was es war, das Zack nicht mehr aus dem Kopf ging, allerdings sprach er es nicht an. Er hätte es nie ansprechen dürfen. „Was?“, nun sah der Schwarzhaarige doch auf, blickte Cloud direkt in seine tiefblauen Augen, ehe sich ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen abzeichnete. „Ja, natürlich.“, bestätigte er, das Lächeln wich dabei nicht aus seinem Gesicht, aber trotzdem konnte Cloud nur zu deutlich erkennen, dass Zack traurig war. Seufzend wandte sich der Jüngere ab, sah auf die Bettdecke, die seinen Körper zur Hälfte versteckte, dann lehnte er seinen Kopf wieder nach hinten, zurück in die weichen Kissen des Krankenhauses in dem er seit einiger Zeit lag. Es war ihm nicht oft erlaubt, das Krankenhausgelände zu verlassen, darum kam Zack jeden Tag zu ihm, um ihm Gesellschaft zu leisten. Cloud war unendlich dankbar dafür, dass sein bester Freund seine Tage im Krankenhaus um einiges leichter machte, seine Gedanken ‚davon’ ablenkte und sich darum kümmerte, dass er lachen konnte. „Aber egal, komm lass uns raus gehen, schließlich soll man bei solch einem schönen Wetter nicht den ganzen Tag auf der faulen Haut liegen was?“, sagte Zack plötzlich hoch motiviert und nahm ihm seine Decke weg. Cloud hob seine fein geschwungene Augenbraue in die Höhe. „Wer ist hier faul?!“, protestierte er, grinste kurz und stämmte seine Hände in die Hüften, ehe er seine Beine aus dem Bett schwang und langsam aufstand. „Geht’s?“, fragte Zack zur Sicherheit noch mal, machte den Ansatz der Bewegung, Cloud im Notfall zu stützen. „Hey, so schlimm ist’s nun auch nicht, keine Panik.“, der Blonde schüttelte seinen Kopf, lächelte dann aufmunternd, und war erleichtert, als Zacks besorgter Gesichtsausdruck nun wieder einem fröhlichen wich. „Na dann, auf geht’s, Spiky!“, Zack wuschelte seinem besten Freund durch die blonde Mähne, dann ging er aus dem Raum. „Wer zuletzt beim Fahrstuhl ist, ist ein lahmer Chocobo!“, und mit diesen Worten rannte Zack los. „Hey!“, ohne groß Zeit zu verlieren lief Cloud ihm lachend nach, ignorierte dabei die anderen Leute im Krankenhaus, die ihnen verwundert nachsahen. Natürlich war Zack mal wieder schneller beim Fahrstuhl. „Tja, Spiky. Sieht so aus als hätte ich schon wieder gewonnen.“, sagte der Ältere der beiden triumphierend und grinste selbstsicher. „Somit steht’s 12:3 für mich.“, dann knuffte er Cloud neckend mit seinem Ellenbogen in die Seite, während dieser ihn fast schon beleidigt ansah. „Tse~ Du wirst schon sehen, nächstes Mal schlag’ ich dich wieder!“, Cloud verschränkte seine Arme vor der Brust, nickte mit seinem Kopf, um seine Aussage zu bestätigen, ehe beide aus dem Fahrstuhl nach draußen durch den Flur in den Garten gingen, als sich die Tür mit einem leisen ‚Pling’ öffnete.
 

„Because every breath that you will take while you are sitting next to me will bring life into my deepest hopes...”
 

Den halben Nachmittag hatten Cloud und Zack herumgetobt und nun war der Blonde erschöpft. Zack hatte sich gegen einen Baum gelehnt, während Cloud seinen Kopf auf seinem Schoß abgelegt hatte und die Augen schloss, sich ausruhte. Zacks Hand ruhte auf Clouds Brustkorb, strich behutsam über die Stelle, wo das Herz des Blonden saß. Verzweifelt biss sich der Schwarzhaarige auf die Unterlippe, atmete tief durch und sah zu seinem Freund hinunter, strich ihm mit der anderen Hand zärtlich über seine Wange, durch seine hellen Haare und sah dann wieder in den Himmel.

Wie lange sollte das noch so weiter gehen? Lange hatten sie mit Sicherheit nicht mehr. Wenn es stimmte, was der Arzt sagte, dann blieben ihnen beiden insgesamt nicht mal mehr zwei Wochen. Zwar hatte der Arzt Zack erzählt, dass Cloud ihm gesagt hatte, er wolle nicht, dass Zack davon erfuhr, aber Zack hatte den Arzt nicht in Ruhe gelassen, bis dieser mit der Wahrheit rausgerückt war. Wenn man es genau nahm, dann hatten sie nur eine Wahl, Cloud zu helfen, auch wenn das bittere Folgen haben würde. Doch Zack hatte sich entschieden. Er würde alles – wirklich alles – für seinen Freund tun, das war ihm schon lange bewusst geworden. Ein leichtes Lächeln zierte sein Gesicht. „Keine Sorge, Spiky. Ich werd’ schon dafür sorgen, dass es dir wieder gut geht.“, meinte er leise, obwohl er genau wusste, dass Cloud wohl gerade am schlafen war. Aber das war auch kein Wunder, schließlich hatte er sich heute ziemlich angestrengt.
 

Als es jedoch nach ein paar Stunden langsam frisch wurde, beschloss Zack, Cloud zu wecken. Schließlich wollte er nicht, dass dieser sich erkältete, das wäre ja noch schöner!

„Cloud?“, der Jüngere blinzelte müde mit seinen Augen, als er eine ihm wohl vertraute Stimme vernahm. Und kaum dass er die Augen geöffnet hatte, sah er auch schon Zack an, was unweigerlich dazu führte, dass er lächeln musste. „Wie spät ist es?“, fragte er müde, rieb sich über seine Augen, gähnte kurz und setzte sich dann auf. „Kurz nach neun.“, antwortete Zack, stand dann auf und reichte Cloud seine Hand, zog ihn so hoch. „Wir sollten langsam wieder rein gehen, bevor du dich erkältest. Außerdem musst du deine Medikamente gleich nehmen.“, fast schon genervt seufzte Cloud auf seine Aussage hin. „Ja, ich weiß.“
 

„I'm tired of being all alone, and this solitary moment makes me want to come back home…”
 

Der Blonde schlief ruhig ein. Denn Zack saß neben seinem Krankenbett auf dem Stuhl, hatte gesagt, er würde warten, bis er eingeschlafen war. Und so war dem auch. Cloud spürte, dass Zack seine Hand hielt. Die ganze Zeit. Und auch als er am schlafen war, fühlte er sich, als würde Zack auf ihn aufpassen. Darauf achten, dass ihm nichts passierte…

Doch das änderte sich, als er mitten in der Nacht schweißgebadet aufwachte. „Zack!!“, panisch saß er mit einem Mal kerzengerade im Bett, seine Hand hielt sich krampfhaft an seinem Shirt fest, während er mehrmals hintereinander tief einatmete, nach Luft schnappte. Clouds Augen brannten, er musste die Tränen unterdrücken. Oh man… Ein Albtraum… Alles war gut, es war nur… Die Gedanken des Blonden wurden unterbrochen, als mit einem Mal ein stechender Schmerz durch sein Herz fuhr, der sich in seinem ganzen Körper ausbreitete. „Ugh..~!“, Cloud hustete, drehte sich auf die Seite und rollte sich zusammen. Alles war gut. Alles wird gut. Das hatte Zack gesagt! Und Zack log ihn niemals an. Nie. Mit zitternden Händen griff Cloud nach einem kleinen Gerät, drückte auf den Knopf, der die Schwester rief, kurz bevor ihm schwarz vor Augen wurde. Der Schmerz machte ihn taub und er merkte, wie er mehr und mehr das Bewusstsein verlor…
 

„ Stay with me tonight...”
 

Mit hektischen Schritten hatte sich Zack auf den Weg zum Krankenhaus gemacht, als der Arzt ihn angerufen hatte. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es gerade mal vier Uhr morgens war, aber das interessierte ihn nicht. Cloud hatte einen Anfall gehabt. Aber es hieß doch, dass er noch zwei Wochen hatte! Verdammt!

„Wie geht es ihm?!“, völlig außer Atem stürmte Zack in das Zimmer in dem Cloud lag. Ein Beatmungsgerät schien ihn am Leben zu halten. Auf dem Monitor konnte man sehen, dass sein Herz kaum noch schlug. Der Arzt sah Zack mit einem ernsten Ausdruck in seinem Gesicht an. „Sein Herz ist doch mehr geschwächt als wir dachten. Wir wussten schon, dass durch die Herzinsuffizienz… Also seine Herzschwäche, sein Herz jederzeit ausfallen könnte, aber dass es so schnell gehen würde wussten wir nicht…“, der Arzt sah auf seine Unterlagen, die an einem Klemmbrett befestigt waren, blätterte ein paar Seiten nach hinten und schüttelte dann seinen Kopf. „Es sieht nicht gut aus. Wenn wir nicht schnell ein Spenderherz finden, dann können wir nichts mehr für ihn tun…“, sagte er dann leise, sah dann zu dem Schwarzhaarigen. Dieser fühlte sich so, als wenn sein eigenes Herz stehen geblieben wäre, so tief saß der Schock in seinen Knochen. Für mehrere Augenblicke war er wie gelähmt. Cloud würde sterben. Er würde bald sterben, wenn er nichts unternahm. Fast wie in Trance ging er zu seinem besten Freund, nahm seine Hand und drückte sie leicht. „Hey Spiky. Was machst du denn immer für Sachen…?“, Zacks Stimme bebte, dennoch riss er sich zusammen, schluckte schwer. „Mach die Augen auf. Schließlich hast du mir letzte Woche versprochen, dass wir zusammen meinen Geburtstag feiern.“, redete er leise weiter, ließ Cloud dabei für keine Sekunde aus den Augen. Doch dieser schien ihn nicht einmal zu hören. Seufzend beugte sich Zack zu Cloud hinunter, fuhr mit seiner Hand sachte durch seine Haare, über seine Wange, überbrückte dann den letzten Abstand zwischen ihnen und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, blieb einen Moment so, ehe er sich wieder von ihm löste.
 

„I am torn to do what I have to…”
 

Die Sonne blendete ihn, als er seine Augen öffnete. Ein kühler Wind striff seine Haut, als er seinen Kopf zur Seite bewegte und ein paar weiße Gardinen sah, die von dem Wind sachte bewegt wurden. Was war passiert? Cloud wusste noch, dass er einen Anfall bekommen hatte… und dann? „Oh Gott… Cloud! Du bist wach!!“, die Stimmlage der Person, die zu ihm sprach, verriet deutlich, dass sie am weinen war. „Zack?!“, übermütig setzte Cloud sich auf, zog dann die Luft scharf ein, als ein ziehender Schmerz durch seinen Körper fuhr. „Ah…“, murrte er und ließ sich zurück in die Kissen sinken. Seinen gesamten Oberkörper zierte ein Verband. Dann sah er auf, sah direkt in dunkelbraune, mit Tränen gefüllte Augen, die teils durch ein paar Strähnen verdeckt wurden. „…Tifa?“, nein. Es war nicht Zack, der weinte, sondern Tifa. „Gott sei Dank du bist wieder wach! Wir dachten du bist tot…“, dann schüttelte sie den Kopf, schien erleichtert zu sein. „Was ist passiert?“, fragte er, hielt seine Hand an seine Stirn. Sein Kopf fühlte sich an, als wenn jemand mit voller Wucht dagegen geschlagen hätte. „Dein Herz... Hat plötzlich aufgehört zu schlagen. Anscheinend war es doch schwächer als die Ärzte dachten…“, sagte sie mit zitternder Stimme. „Aber jetzt ist alles wieder gut.“, fügte sich noch hinzu, lächelte jedoch nicht. Cloud seufzte. „Wo ist Zack?“, fragte er, und Tifas Gesicht sah mit einem Schlag aus, als hätte man ihr soeben eine Ohrfeige verpasst. „Zack… konnte nicht kommen. Ich weiß nicht, aber er hat mich gestern Nacht angerufen und gesagt, dass er dich heute nicht Besuchen kommen kann, weil er was zu erledigen hat.“, sagte sie dann, lächelte schließlich doch. „Aber er hat mir das hier gegeben.“, die Dunkelhaarige holte einen weißen, unbeschrifteten Briefumschlag aus ihrer Tasche, hielt ihn Cloud hin, der drauf und dran war, ihn zu öffnen. „Nein, stopp!“, überrascht sah Cloud seine Kindheitsfreundin an. „Was ist?“, diese schien etwas verwirrt nach den richtigen Worten zu suchen. „Zack meinte du darfst ihn erst öffnen, wenn dir etwas Bestimmtes eingefallen ist.“, sagte sie schließlich, zuckte dann mit den Schultern. „Etwas Bestimmtes?“, wiederholte Cloud, sah den Briefumschlag nachdenklich an, fuhr fast schon zärtlich mit seinem Daumen über die helle Oberfläche.
 

Auch am nächsten Tag erschien Zack nicht. Und am übernächsten Tag ebenso nicht. Statt dessen kamen nach und nach seine anderen Freunde. Tifa, Yuffie, Aerith, Vincent, Cid, und all die anderen. Doch keiner von ihnen konnte Cloud sagen, wo Zack steckte. Immer bekam er die Gleiche Antwort. ‚Er ist beschäftigt’.

Cloud war mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen worden. Zwei Wochen waren bereits vergangen, seitdem er diesen Brief bekommen hatte. Er musste nicht mehr ins Krankenhaus, konnte alles tun, was alle taten. Sie hatten ein Spenderherz gefunden. Ein starkes und gesundes Herz, mit dem er noch lange leben konnte. Der Blonde hatte sich mit seinen Unterarmen auf der Fensterbank seines Zimmers abgestützt, sah sich den Sonnenuntergang an, ließ sich die kühle Brise durch seine Haare streichen, ehe er einen kurzen Blick zur Seite warf. Der Brief lag noch immer unangetastet auf seinem Nachttisch. Etwas Bestimmtes…
 

„Do you remember? Butterfly, Early Summer…”
 

Clouds Augen weiteten sich. Moment mal…!

Etwas Bestimmtes!

Der Blonde war sich sicher, was Zack damit meinte. Es war eine warme Sommernacht, letztes Jahr. Sie hatten nie darüber gesprochen, darum hatte er irgendwann aufgehört, daran zu denken… Doch nun, wo es ihm wieder eingefallen war, beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Nervös griff er nach dem Brief. Sie waren bei Zack gewesen. Sie hatten bis spät in die Nacht miteinander geredet… Herumgealbert… Und irgendwann hatte Zack Cloud angelächelt, ihn geküsst, hatte mit seinen Händen über Clouds Körper gestrichen.

Cloud sah den Brief gebannt an, krallte sich fast schon hinein, sodass das Papier am Rand zerknitterte. Er und Zack hatten die Nacht zusammen verbracht, sich einander geöffnet und für Cloud war es die schönste Nacht gewesen, die er je erlebt hatte. Doch am nächsten Morgen hatten es beide als einen Ausrutscher abgewertet. Eine Erfahrung, die sie nur aus Neugierde gemacht hatten. Dass sie Freunde waren und nichts weiter.

Tränen füllten sich in den blauen Augen, als er den Brief langsam öffnete und einen Zettel herausholte.
 

„I was born to tell you I love you.”
 

Auf dem Zettel stand nicht viel drauf. Es waren lediglich drei Sätze. An ein paar Stellen war die Tinte verlaufen, verblasst, als wäre Wasser auf sie getropft.

Tränen?

Immer und immer wieder las Cloud die Worte, die darauf geschrieben wurden, merkte selbst nicht, wie seine Knie nachgaben, wie er in sich zusammen sackte. Vor seinen Augen verschwamm alles, die Tränen machten es unmöglich, noch klar zu sehen. Eine seiner Hände fuhr zu seinem Herzen, krallte sich dort in den Stoff seines Oberteils, während er leise schluchzte, den Zettel fallen ließ. Warum? Warum erst jetzt? Die ganze Zeit hatte Cloud gedacht, er wäre der einzige von ihnen gewesen, der so fühlte… Und kurz darauf war ein markerschütternder Schrei aus der Kehle des Blonden zu hören war.
 

‚Wie ich schon sagte, ich werde nicht zulassen, dass du stirbst, also schenke ich dir mein Herz, denn es hat immer dir gehört.

Ich liebe dich.
 

Zack.’
 

„I am torn to do what I have to, to make you mine. Stay with me tonight.”



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lalonde
2009-10-21T22:10:32+00:00 22.10.2009 00:10
Ich Liebe diese Fanfic.
Sie ist sehr schön geschrieben
und wie Zahnpasta schon gesagt hat das die geschriebenen Stimmungen´zärtlich´ rüberkommen.
Am Ende hab ich fast geweint und das soll was heißen
LG Neko_Allen
Von:  zahnpasta
2009-08-10T14:03:48+00:00 10.08.2009 16:03
Die Fanfic ist so ziemlich das Beste, was ich in letzter Zeit in dem Bereich gelesen habe (und das ist viel! ) Das Ende war wirklich sehr traurig und ich war den Tränen nahe.. Es ist sehr schön geschrieben und die Stimmung ist durchgehend irgendwie 'zärtlich'.
Wirklich Respekt dafür! Und ich fühle mich geehrt, dass sie mir gewidmet ist. Danke <3


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