Gewitter
Es roch modrig. Seit Tagen hatte es wie aus Eimern geschüttet und gestürmt. Der Boden war durchweicht und matschig.
Seit gut einer Stunde hatte sich das Wetter beruhigt. Es war still geworden. Nur leise hörte man das Prasseln des Regens, welches gar vermachte zu erlischen, wenn auch nur für eine kurzen Moment.
Bis es anfing wie aus heiteren Himmel so toben. Gewitter.
Die ersten Blitze trafen in den Boden. Dieser vibrierte leicht.
Der Regen preschte gegen die Wände und man könnte meinen, es wütete ein Wirbelsturm in der Nähe.
Das Heulen, welches der Wind verursachte, durchsträubte die Äste der nahe liegenden Bäume. Es raschelte und rauschte. Äste schlugen abermals gegen die Hauswände und Dachpfannen gingen zu Boden. Sie zerbrachen mit dumpfen Geräuschen. Es schepperte und knallte.
Doch das waren nicht die einzigen Geräusche, die man diese Nacht vernehmen konnte.
Erst leise Schritte, die durch den langen, schmalen Flur entlang, eines Hauses, schlichen. Dann ein behutsames Klopfen, gegen eine Tür. Das leise Knarren des Türknauf, welches gedreht worden war, um die Tür zu öffnen und zu schließen.
Das Quietschen der Scharniere, als eine Tür geöffnet wurde und wieder geschlossen wurde, worauf weitere, immer kleiner werdende Schritte folgten.
Bis die Person vor dem Bette seines Bruders stehen lieb.
Ganz still und leise kniete er sich auf den kalten Boden. Hier fühlte er sich am sichersten und vor allem geborgen. Bei ihm.
Er wollte den älteren gewiss nicht wecken, doch als es erneut Draußen knallte und die dunklen Geräusche durchs Zimmer hallten, war es um ihn geschehen.
Er fiepte leise auf und krabbelte zu dem älteren ins Bett. Versteckte sich zu gleich unter dir wärmende Bettdecke und zitterte vor Angst.
Der Ältere war nicht überrascht, als er die angenehme wärme seines Bruders verspürte und dadurch wach wurde. Er wusste das, dieser wieder einmal nicht schlafen konnte. Wie denn auch? Das war nun die dritte Nacht gewesen. Gewitter. Eines der wenigen Dinge die ein kleines Kind, im Alter von 4 Jahren, zu mögen schien.
„Ist schon gut Sasuke, beruhig dich. Es ist nur ein Gewitter das genauso schnell vorüber gehen wird, wie die anderen auch. Du wirst schon sehen morgen wird die Sonne dir wieder ins Gesicht strahlen, wenn du wach wirst.“
Eher der kleine etwas sagen konnte fuhr sein Bruder fort. „Du solltest nun schlafen, ich bin mir sicher du willst den ersten Tag im Kindergarten nicht verpassen oder? Dein großer Tag.“, gab er ruhig von sich und strich behutsam über das weiche Kopfhaar, worauf ein kleiner Kuss auf die Stirn folgte.
Der kleine gab ein wohligen seufzen von sich und schmiegte sich an seinen Bruder, eher er ihm in die Augen schaute.
„Ich störe dich auch ganz bestimmt, nicht beim schlafen, Bruder?“, schaute er fragend und zugleich beschämt drein, eher er erneut zusammen zuckte und sich leicht an Itachi krallte, welcher darauf nur grinsend den Kopf schüttelte. Sasuke, mit 4 Jahren hatte er wirklich schon ein vorlautes Mundwerk gehabt und würde sich ungern eine Blöße geben, dennoch hatte er immer noch große Angst vor einem Gewitter gehabt. Irgendwie süß.
„Ist schon in Ordnung, du kleine Klette.“, gab er lächelnd zurück und symbolisierte ihm damit das es für ihn okay wäre, womit Sasuke sich auch zufrieden gab. Sanft strich der ältere über Sasukes Rücken und hauchte diesem leise ins Ohr. „Schlaf schön und Träum was süßes und vor allem habe keine Angst. Du weißt doch, dass dir nichts passieren kann, wenn du bei mir bist. Große Brüder sind doch da um einen zu beschützen und auf dich werde ich immer ein Auge werfen.“