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Bleach - Die vergessene Kommandantin

Memoiren der Akari
von

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Hundert Jahre ohne dich - Teil 9: Zameshe

Warten. Es ist ja nicht so, als wäre ich das nicht gewohnt, dennoch waren meine Nerven bis zum äußersten angespannt und jedes Geräusch ließ mich aufzucken.
 

Es war nun schon drei Tage her, seit ich Hueco Mundo verlassen hatte, von Shin war weit und breit nichts zu sehen. Ich lebte bei den McOwells, sie ließen es zu, genossen meine Anwesenheit sogar. Miaka hatte ich einen Brief zukommen lassen, dass ich nah dran war und Mana bald finden würde, auch wen das nicht so ganz die Wahrheit war.
 

In diesen Tagen träumte ich viel mehr von den alten Zeiten als je zuvor. Vielleicht kam das daher, dass Shin die Hoffnung in mir geweckt hatte, die Fesseln bald loszuwerden.
 

Ich musterte die schwarzen Armreifen im Licht der untergehenden Sonne. Sie schienen mich auszulachen. Irgendwie hatte ich ein merkwürdiges Gefühl, wenn ich sie betrachtete.

Am vierten Tag dann, geschah endlich etwas.
 

Ich war gerade dabei ein bisschen Wasser durch die Flure der Familie zu transportieren, als ich draußen einen Knall und danach einen Schrei hörte. Eine Gänsehaut überlief mich und der ein leiserer Knall drang in meine Ohren, ehe ich realisieren konnte, dass ich den Wasserbehälter fallen gelassen hatte.
 

Ich stürmte aus dem Haus und sah Shin auf dem Boden hocken, er war allein, das einzige was er bei sich trug, war der goldene Kelch.
 

Verzweifelt schaute ich mich um, von Mana war weit und breit nichts zu sehen. Ich lief zu dem Mann herüber, dessen Hände den Kelch krampfhaft umfingen. „Shin...“, begann ich doch er zitterte nur einmal auf. „Er wird kommen und sie mitbringen um den Kelch zurückzubekommen.“

Leicht nickend, spürte ich einen Stich in der Brust. Ich hatte das ungute Gefühl, Shin würde den Kelch nicht herausgeben.
 

Einige Minuten verharrten wir genau so, er auf dem Boden hockend, ich daneben stehend, bis wieder ein Knall die Luft zerriss. Ich blickte nach oben und erkannte das Tor zur realen Welt, der Dieb fiel heraus, Mana unter seinem Arm. Sie schien müde und total fertig zu sein, große Augenringe zierten ihr Gesicht, das Haar hing zottelig um ihre Schultern. Als sie mich sah, blitzte so etwas wie Hoffnung in ihr auf. Ich schluckte.
 

Shin erhob sich langsam neben mir. „Gib mir sofort den Kelch zurück oder die kleine wird zu Seelenpartikeln.“, Kreischte der Dieb mit Namen Zameshe wütend. Langsam drehte Shin sich zu ihm herum, sein Blick war hart und kalt. „Mein König ist meine oberste Priorität.“ Mit einem Zischen verschwand er, als hätte er sich in Nichts aufgelöst. Zameshe schrie wütend auf und ich sah, wie sein Messer sich Manas Hals näherte.
 

Ehe ich darüber nachdenken konnte, hatte ich mein Schwert gezogen und seinem Arm einen heftigen Hieb versetzt. Das hatte er anscheinend nicht erwartet. „Oh du bist wohl ein Shinigami.“, murmelte er und ließ Mana fallen. Ich half ihr aufzustehen und floh mit ihre einige Meter von dem Feind. „Mana geh zu den McOwells, sag ihnen bescheid und dann flieht von hier.“ Mana umarmte mich einmal kräftig, Tränen in den Augen, dennoch nickte sie und stolperte schwach davon.
 

„Ja und wenn ich einer wäre?“, antwortete ich Zameshe. Er leckte sich die wulstigen Lippen und seine Augen bekamen einen gefährlichen Ausdruck.
 

„Nun ja bei den gewöhnlichen Leuten aus Rukongai würden die natürlich keinen Finger krümmen um ihn zu retten, wenn ich aber einen Shinigami in meine Finger bekäme…“

Er lachte, ich erzitterte.

Schneller als es mir lieb war, raste er auf mich zu, mit einer plumpen Bewegung riss ich mein Schwert hoch und konnte gerade noch so das seine abwehren. Das Messer hatte er zurück gesteckt.
 

Lachend attackierte er mich weiter und weiter, schien Gefallen daran zu finden, dass ich es schaffte seine Hiebe abzuwehren. Allerdings spürte ich schnell, dass die Kraft mich verließ und ich langsamer wurde. Fluchend wich ich seinen nächsten Schlägen aus. Wenn doch nur die Fesseln meine Kraft nicht limitieren würden…
 

Ich fühlte mich so schwach und verletzlich wie ein Kind, das sich in einem Wald verlaufen hatte. Am meisten aber fluchte ich über meine eigene Naivität, wie hatte ich Shin so sehr vertrauen können? Zwar war Mana nun gerettet, aber der Feind stand vor mir und attackierte mich unablässig. Plötzlich spürte ich einen Schmerz in meinem linken Bein, er hatte mich getroffen. Ich fluchte. Ich konnte doch hier in Rukongai, zwischen so vielen Leuten nicht einfach mein Bankai einsetzen. Mein Reiatsu würde dann ungemein anschwellen und das würde ihnen nicht gut tun.
 

Allerdings fiel mir auf, dass auch Zameshe ein riesiges Reiatsu hatte, das die Menschen hier beeinflusste. Wenn ich ihn nicht bald von hier vertreiben konnte, würde das zu einer echten Gefahr werden. Ich seufzte, ich musste das Risiko eingehen.

„Bankai.“ Ich spürte wie mein Reiatsu anschwoll, wie mein Schwert sich veränderte. „Youshoku No Hana.“
 

Ich entschied mich für die violette Klinge, welche eine unglaubliche Angriffskraft darstellte und hieb auf den Gegner ein, dieser hatte die Augen im ersten Moment weit aufgerissen, dann aber wich er einem meiner Schläge aus und lachte herzlich. „Das wird ja immer besser. Ein Shinigami auf Kommandantenlevel!“, schrie er vor freudigem Entzücken.
 

Ich achtete nicht weiter darauf, sondern griff ihn erneut an. Allerdings musste auch ich ein erschrockenes Gesicht machen, als auch er sein Bankai aufrief.
 

Es schien sich um ein Wind Zanpakutou zu halten und sein Bankai rief eine Art Sturm hervor, dass ich mich kaum auf den Beinen halten konnte. Ich war so sehr damit beschäftigt nicht das Gleichgewicht zu verlieren, dass ich nicht bemerkte, als er schnell näher kam. Plötzlich stand er vor mir, holte mit seinem Schwert aus, ich wollte das meine anheben um seinen Schlag abzuwehren, aber die starken Winde machten es mir unmöglich.
 

Sein Schlag traf mich auf der linken Schulter und zog sich über meinen Oberkörper, keuchend vor Schmerz brach ich zusammen. Ich merkte, wie mein Sichtfeld versuchte immer kleiner zu werden, verzweifelt rang ich nach Luft und versuchte bei Bewusstsein zu bleiben. Zameshe packte mich und zog mich hinauf, ich erkannte, dass er ein Tor zur Welt der Lebenden geöffnet hatte und konnte nicht umhin einmal breit zu grinsen. Das würde nicht funktionieren.
 

Er sprang nach oben und als er durch das Tor glitt, spürte ich den starken Widerstand, gegen den ich hart knallte, mir blieb die Luft weg und ich fiel rückwärts wieder herunter. Hart landete ich auf dem Boden und das letzte, was ich sah war, dass auch Zameshe zurückgekehrt war, seine Augen weit aufgerissen.
 

„Du bist doch nicht etwa…“, begann er und in seinem grausamen Lachen, dass mich in meine Träume verfolgte hörte ich ihn meinen Namen sagen. „Akari Miyazaki?“
 

Als ich zu Bewusstsein kam lag ich auf einer harten Pritsche, meine Wunde war schluderig verbunden und pochte schmerzhaft.
 

Es war dunkel und ich brauchte einige Momente um mir darüber klar zu werden, was geschehen war. Zameshe musste mich gefangen genommen haben.
 

Ich befand mich in eine, kleinen Raum, mein Zanpakutou lag neben mir. Ich runzelte die Stirn. War er so überzeugt von sich selbst, dass er einem Gefangenen nicht einmal sein Schwert abnahm?
 

Ich versuchte mich aufzusetzen, schaffte es auch unter schmerzen. Als meine Augen sich vollends an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte ich, dass sich in dem Raum nur ein Waschbecken, eine Toilette und die harte Pritsche befanden. Es erinnerte mich an die Gefängnisse in der Welt der Lebenden.
 

„Youshoku No Hana.“, murmelte ich und spürte, dass mein Schwert sich verwandelte, ich wusste auch, dass mein Reiatsu anstieg und Zameshe es merken würde, doch das war mir egal.
 

„Shiro No Hana.“, murmelte ich erneut und spürte das leichte Glühen meines Schwertes, dann erstrahlte es mit einer weißen Klinge. Der heilenden Klinge. Ich hob mein Schwert schwerfällig an und stach mir damit in die Wunde, es tat überhaupt nicht weh, eher im Gegenteil, ich spürte wie ein Teil meines Reiatsus aus meinem Körper heraus in das Schwert einlief und von da aus in meine Wunde herein floss um diese Stück für Stück zu verschließen.
 

Nach einigen Momenten erlosch mein Schwert und fiel zurück in die Shikaiform, ich war zu schwach um mein Bankai länger zu halten, doch das war egal, meine schlimmste Wunde hatte ich geheilt. Der Kratzer an meinem Bein schmerzte zwar ebenfalls, schien aber nicht allzu gefährlich zu sein. Erschöpft legte ich mich auf die Pritsche zurück. „Ich wusste es.“, hörte ich eine Stimme und die Tür ging auf. Zameshe stand da und musterte mich belustigt. „Das berühmte Schwert der Farben, das auch heilen kann.“, murmelte er und kam näher. Sein Grinsen wurde immer breiter.
 

„Akari Miyazaki, die verbannte Kommandantin. Die Gerüchte sagten, du seiest unglaublich stark, aber du hast mich wirklich enttäuscht. Egal, für dich werden sie sich vielleicht etwas mehr mühe geben.“
 

Ich lachte verbittert. „Als würden sie einer verbannten helfen.“, zischte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Auch wenn meine Wunde verheilt war, ich hatte zuvor viel Blut verloren. „Oh das werden sie.“

Er schien überzeugt zu sein. „Weißt du Akari, jemanden wie dich überlassen sie keinem wie mir. Sie haben zu viel Angst, dass ich dich zu meiner Partnerin mache, sie wollen nicht dass jemand wie ich so eine mächtige und Einflussreiche Person wie dich bei sich hat. Auch wenn du verbannt bist hast du noch immer viele Anhänger.“
 

Er hatte Recht, das würde ihnen nicht gefallen, vor allem all jenen, die wussten wie stark ich wirklich war, ohne meine Fesseln. „Da müssen sie sich keine Sorgen machen, eher würde ich sterben, als mich einem wie dir anzuschließen.“
 

Er antwortete darauf nicht mehr, verließ einfach nur lachend den Raum. Ich spürte, wie ich von Müdigkeit übermannt wurde, auch wenn ich mich selbst dafür verfluchte, schlief ich ein. Meine Träume waren wirr, von mir selbst als ein Feind der Gotei 13, gemeinsam mit Zameshe sah ich mich Seiretei ausplündern.
 

Ich sah, wie ich gegen meine eigenen Freunde kämpfte, Rangiku, Byakuya…

Keuchend erwachte ich erneut in dem dunklen Raum. Mein Körper fühlte sich schon sehr viel besser an. Ich konnte aufstehen, steckte mein Zanpakutou endlich wieder ein und stolperte zu dem Waschbecken. Ich benässte mein Gesicht um wieder vollends wach zu werden, als ich plötzlich einen Lärm außerhalb wahrnahm. Ich spürte ein Reiatsu, ein ziemlich vertrautes sogar. „Yoruichi!“
 

Panisch rannte ich zu der Tür und war fast schon nicht verwundert über die Tatsache, dass diese nicht abgeschlossen war. Verwundert marschierte ich durch lange Gänge und versuchte mich Yoruichis Reiatsu zu nähern, stattdessen jedoch landete ich in einem riesigen Raum, an dessen Ende eine Art Thron stand. Darauf saß niemand anders als Zameshe. Er trank gerade ein Glas Wein und schien irgendetwas sehr zu genießen.

„Du bist wach.“, bemerkte er ohne mich anzusehen. Ich machte einige Schritte auf ihn zu. „Was geschieht hier?“
 

Zameshe antwortete nicht, ich spürte wie Yoruichis Reiatsu schwächer wurde. Ohne weiter auf Zameshe zu achten rannte ich davon, ich musste Yoruichi helfen. Zameshe hielt mich nicht auf, das einzige, was ich noch von ihm wahrnahm war ein leises Lachen.
 

Wieder streifte ich durch unendlich viele Gänge und schien nicht vorwärts zu kommen, was für ein verfluchtes Gebäude war das? Endlich hatte ich einen großen Saal erreicht, der ziemlich kalt und ausladend wirkte, die Steinwände waren alt und verwittert, der Boden war mit einer dicken Dreckschicht versehen und nur ein paar wenige Fackeln erhellten den Raum.
 

„Akari!“ Yoruichi schlug sich ihren Weg durch einen Haufen von Leuten, die aussahen wie wilde Bauern, sie schienen unter irgendeiner Art von Kontrolle zu stehen. „Yoruichi! Was machst du hier?“ Ich schlug einen der Männer mit der bloßen Faust zu Boden und stand nun direkt vor Yoruichi. „Ich bin hier um dich zu befreien, ein bisschen mehr Freude bitte!“

Ich lächelte sie flüchtig an, dann allerdings mussten wir uns wieder um die wild gewordenen Bauern kümmern. „Sie stehen unter einem Fluch.“, bemerkte Yoruichi, ich nickte, also hatte sie es auch gemerkt.
 

Ein plötzliches Lachen erhallte und die Bauern brachen zusammen. Zameshe erschien vor uns, ich spürte wie starke Seile sich um meinen Körper wickelten, Yoruichi schrie und wollte mich befreien, doch eine unsichtbare Kraft schleuderte mich an die Gegenüberliegende Wand und hielt mich dort in der Luft fest.
 

Es waren keine gewöhnlichen Seile, aber auch kein gewöhnliches Kido, ich vermochte mich nicht zu befreien. Was zum Teufel war dieser Zameshe?
 

Verzweifelt gegen meine Fesseln ankämpfend musste ich beobachten wie Yoruichi und Zameshe sich einen erbitterten Kampf lieferten, Zameshe war eindeutig der stärkere. Ich schluckte. Als er gegen mich gekämpft hatte, schien er sich wirklich zurückgehalten zu haben.
 

Fesseln. Schon wieder konnte ich nicht handeln, weil ich gefesselt war. Meine Wut steigerte sich ins Unendliche. Ich hatte es Satt mich dauernd zurückhalten zu müssen, hatte es satt dauernd nur dastehen und zuschauen zu können. Meine Wut ließ sich nicht mehr kontrollieren, als ich sah, wie Yoruichi stark verletzt wurde. Blutend sackte sie zusammen, Zameshe lachte und hielt sein Schwert an ihren Hals, dann aber drehte er sich abrupt zu mir herum und sein Lachen erstarb für einen Augenblick, nur um dann noch lauter wieder zu erschallen.
 

„Welch Kraft du in dir trägst.“, murmelte er begeistert, ich wusste nicht so recht wovon er sprach, merkte nur, wie ich plötzlich in der Lage war, mich loszureißen und mich mit einem kräftigen Sprung von der Wand zu stoßen, die Verletzung an meinem Bein schon komplett vergessen. In meiner Hand mein Schwert, es war ohne dass ich es wirklich gewollt hatte in den Bankai Zustand übergegangen und ich spürte, was ich erst einmal zuvor gespürt hatte: Die schwarze Klinge.
 

Damals war Aizen mein Feind gewesen, dem ich meine blinde Wut entgegengeschleudert hatte, heute war es Zameshe. Wieder nahm ich kaum wahr, wie die Fesseln um meine Arme in großen Kreisen um diese herumflogen. Ich hob mein Schwert und ohne zu wissen was ich wirklich tat griff ich an.
 

Zameshe wurde zurückgeschleudert und durchquerte die Wand, als sei sie Butter. Ich spürte, dass ich all meine Kraft gebraucht hatte, sank auf die Knie und ließ mein Zanpakutou fallen, um mich dann um Yoruichi zu kümmern. Diese allerdings hatte sich bereits wieder aufgesetzt und blickte mich verstört an. „Wow Akari, du…“, begann sie, doch ein plötzliches Knallen unterbrach sie und Zameshe kehrte zurück.
 

Sein Blick war der eines Irren, sein Lachen schien er verloren zu haben, nur noch Wut und eine gewisse Belustigung zierten sein Gesicht. „Ich verstehe, das ist also die Kraft der unglaublichen Akari Miyazaki.“, hauchte er und ich erschrak, als ich bemerkte dass ihm sein linker Arm und ein Teil seiner Schulter fehlte. Blut lief an seinem Körper hinunter. „Wenn ich nicht ausgewichen wäre, wäre ich jetzt tot, gratuliere Akari, du bist die erste die mir so sehr wehgetan hat.“
 

Ich schluckte, als er sein Schwert hob. Obwohl er seinen halben Körper verloren hatte, war er noch immer in der Lage sich normal zu bewegen und auch sein Reiatsu war nicht gesunken.
 

Yoruichi neben mir keuchte ebenfalls erschreckt auf, wir beide hatten keine Kraft mehr zum weiterkämpfen.
 

Zameshe hob sein Schwert und sein Ziel war unverkennbar mein Herz.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ruruka_Akakuromori
2010-05-13T19:16:18+00:00 13.05.2010 21:16
wohu das ist so cool man ich bin so neugirig wie es weiter geht ^^


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