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Aesthetics and Identity

Ichigo x Ishida
von

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オマエを殴るためにも勝ち残るさ

omae wo naguru tame ni mo kachinokoru sa

To punch you, I will win.
 

„Kurosaki Ichigo.“

„Ja!“, antwortete Ichigo, der sich bereits von seinem Platz erhoben hatte und, wie sie es tagelang geübt hatten, zum Podium, vor dem er nun stand, geschritten war, prompt und stieg langsam die Treppe zum Schuldirektor hinauf. Eine tiefe Verbeugung folgte, während der seine linke und schließlich seine rechte Hand um das ihm gereichte Zeugnis griffen, seine Augen kurz auf die seines Rektors trafen, ehe er sich erneut verbeugte, umwandte und, unter erneutem Gruß Richtung Nationalflagge, die Bühne wieder hinabstieg. Unten angekommen legte Ichigo sein Diplom auf den Tisch neben den Lehrern zu denen der anderen, bevor er sich, nachdem er sich vergewissert hatte, dass sein Vater immer noch brav in der vorletzten Reihe saß, und kurz zu Orihime und Tatsuki auf der anderen Seite der Stuhlreihen geschaut hatte, mit einem Grummeln wieder auf seinem Stuhl links neben Sado niederließ.

Wirklich, diese ganze Zeremonie war absolut nichts für ihn… Die strengen Formalien, die langen und ermüdenden Reden, das gerade Sitzen, die fließend ästhetischen Bewegungen und ständigen Verbeugungen, die er mit seinen Mitabsolventen bis zum Erbrechen hatte üben müssen, widerstrebten ihm einfach, standen sie doch im kompletten Gegensatz zu seinem sonstigen Verhalten. Zudem schnürte ihm seine bis zum Kragen hochgeschlossene, graue und frisch gebügelte Schuluniform die Luft ab und das missbilligende Schnauben neben ihm tat auch nicht gerade dazu bei, seine zusätzlich noch durch die vehemente Rebellion seines Magens schlechte Laune zu beheben.

„Ist was, Ishida?“, fragte er deshalb in angriffslustigem Ton den schwarzhaarigen jungen Mann neben ihm, der aufgrund der Lautstärke von Ichigos Worten verärgert die Stirn kräuselte und – als Gegendemonstration – extra leise antwortete, was wohl kaum stören würde.

„Mir ist nur gerade die bemitleidenswerte Tatsache aufgefallen, dass du dein vorherrschend primitives Verhalten gerade mal für maximal zwei Minuten ablegen kannst, ehe du wieder in dein normales Schema verfällst.“

„Oh, entschuldige, wenn ich mit den Tönen deiner majestätischen Quincy-Nasenflügel nicht mithalten kann, sondern mich auf das ‚primitive‘ Grummeln eines Normalsterblichen beschränken muss“, konterte Ichigo sarkastisch. Den finsteren Blick, den er Ishida zuwarf, ignorierte dieser jedoch gekonnt, hielt stattdessen seine Aufmerksamkeit auf das weitere Geschehen vor ihnen gerichtet.

„Woher kommt diese plötzliche Einsicht, Kurosaki? Du zerstörst gerade mein unerschütterlich geglaubtes Weltbild.“

„Ich bin nicht ‚einsichtig‘“, widersprach Ichigo bestimmt. „Das war Ironie.“

Ishida schnaubte belustigt.

„Zu solchen sprachlichen Gewandtheiten bist du doch gar nicht fähig…“

Verstimmt verzog Ichigo die Mundwinkel, merkte jedoch nicht, dass er dadurch Ishidas Provokation nur in die Hände spielte.

„Musst du immer darauf rumhacken? Das wird langsam langweilig…“

„Das liegt in meiner Natur“, erklärte Ishida in gleichgültigem Ton, wandte sich, da ihm die Aufrufe der anderen Absolventen zu eintönig wurden, dabei mit einem spöttischen Lächeln zu Ichigo. „Zudem muss ich doch verhindern, in Gefahr zu laufen, mich in deiner Gegenwart deinem Intelligenzstatus anzupassen.“

„Sehr nett…“

„So bin ich halt.“

„Ja, ein Arschloch.“

„Wenigstens bin ich kein Neandertaler, der alles kurz und klein hackt, was ihm in die Quere kommt, anstatt seinen Verstand zu gebrauchen“, konterte Ishida mit selbstsicherem Grinsen, vergaß allmählich, dass sie sich mitten in ihrer Schulabschlusszeremonie befanden und sie deswegen auf Ruhe und Disziplin getrimmt worden waren.

„Und ich nicht der Ritter in der weißen Rüstung, der unbedingt Amor spielen und Leute mit Pfeilen abschießen muss…“, wetterte Ichigo dagegen, nicht gewillt, die sich langsam zuspitzende und lauter werdende Diskussion zu verlieren.

„Ein ungehobelter Primat wie du ist auch nicht fähig dazu, die Künste der Quincy in ihrer Vollkommenheit zu begreifen.“

„Aber selbst verstehst du den Schwertkampf auch nicht…“

„Willst du dich etwa mit meinem Intellekt messen, Kurosaki? Gib lieber auf, du verlierst ohnehin“, forderte Ishida Genannten heraus, stachelte diesen noch durch seinen siegessicheren Blick an.

„Pah, von wegen…“, gab Ichigo überzeugt zurück, streckte Ishida kurz die Zunge raus. „Streber!“

„Idiot.“

„Anus!“

Irritiert hob Ishida eine schwarze Augenbraue.

„Wirklich erstaunlich, dass sich solch ein Nomen in deinem Wortschatz befindet, aber… Was ist das für eine Beleidigung?“

„Soll ich bei den ganzen hier anwesenden Eltern und Schülern etwa ‚Arschloch‘ sagen…?“, platzte es aus Ichigo verteidigend heraus.

Du solltest besser gar nichts mehr sagen, Kurosaki.“ Ichigo und Ishida, die so sehr in ihren Streit vertieft waren, dass sie das Geschehen um sie herum überhaupt nicht mehr wahrgenommen hatten, glaubten, ihnen bliebe vor Schreck das Herz stehen, als die durchdringende Stimme des stellvertretenden Schuldirektors durch den Saal schallte, die Aufmerksamkeit jedes Anwesenden auf ihn und Ishida lenkte, da Kagine-sensei die Güte hatte, mit ausgestrecktem Zeigefinger und mit vor Entrüstung wackelndem Schnurrbart dezent auf die zwei Störer hinzuweisen.

„In all meiner Zeit als Lehrer an dieser Schule ist mir noch nie so eine Unverschämtheit unter die Augen gekommen!“, tönte er lauthals weiter, sodass einige Schüler sich verschreckt in ihren Stühlen zusammenkauerten. „Die heilige Zeremonie mit eurem penetranten und permanenten Disput dermaßen zu stören ist eine Blamage und wirft ein schlechtes Licht auf die gute Reputation dieser Schule!“

„Als ob er diesen Ruf durch sein Geschrei nicht gerade selbst zerstören würde“, murmelte Keigo Mizuiro zu, verdrehte genervt die Augen.

„Das habe ich gehört, Asano!“, bewies Kagine-sensei wieder einmal sein ausgesprochen gutes Gehör in allen Angelegenheiten, die den Schülern Probleme bereiten konnten. „Das gibt Nachsitzen! Ach ne, ihr geht ja nicht mehr zur Schule…“, berichtigte er sich verwirrt, wandte sich, um seinen Fehler zu überspielen, dafür aber wieder an Ichigo und Ishida, welcher den anderen, als ob er diesen allein für die Sache verantwortlich machte, anklagend anschaute.

„Und ihr!“ Wieder zuckten die beiden ob der Lautstärke der in der totenstillen Halle widerschallenden Stimme zusammen. „Raus hier! Los, verschwindet! Eure Zeugnisse habt ihr ja schon entgegengenommen, also macht euch vom Acker!“

„Der kann sich auch echt nicht entscheiden, ob er jetzt wie ein Lackaffe oder wie ein Penner spricht…“, nuschelte Ichigo, erhob sich jedoch, ebenso wie Ishida, ohne Widerworte von seinem Platz und schritt, nach einem letzten verschmitzten, aber auch entschuldigenden Blick zu seinen Freunden, Richtung Ausgang, sich wohl bewusst, dass gerade hunderte Augenpaare ihren peinlichen Abgang verfolgten, die meisten Leute hinter vorgehaltener Hand anfingen zu tuscheln oder… durch die Halle brüllten.

Das ist mein Sohn! Stolz wie eh und je schreitet er unter den verdrießlichen Blicken der Meute aus der Halle! Der Junge hat Rückgrat! Ach, ich bin so stolz auf dich, Ichigo!“, tat Isshin seine merkwürdige Freude über den Verweis seines Sohnes kund, während er voller Elan aufsprang und Ichigo unter Tränen zuwinkte.

Ichigo derweil tat so, als ob er seinen peinlichen Vater nicht sehen, geschweige denn kennen würde, schnappte sich Ishidas Handgelenk und zerrte diesen, der teils amüsiert, teils verstört von Isshins auffälliger Einlage stehen geblieben war, weiter Richtung Tür. Aus dem Augenwinkel sah er noch, dass auch Isshin seine Reihe verlassen und im Schlepptau eine für Ichigo unbekannte, mehr als missgestimmt aussehende Person, deren Brillengläser wie die Ishidas auf einschüchternde Art und Weise reflektierten, hatte. Da durfte er sich, ganz gleich wie Isshin gerade auch reagiert haben mochte, bestimmt noch etwas anhören…
 

„Du kannst mich jetzt wieder loslassen“, durchbrach Ishidas Stimme plötzlich seine Gedanken, und erst jetzt erkannte Ichigo, dass sie die Halle bereits durchquert hatten und nun vor der bereits wieder geschlossenen Tür standen.

„Oh, ja“, erwiderte er irritiert, löste seinen Griff und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ist wohl nicht so gut gelaufen, was?“

„Was ja wohl ganz allein in deiner Schuld liegt.“ Ishidas Gesichtsausdruck war immer noch schwer zu deuten, eine Mischung aus Belustigung und Wut, von denen letztere momentan jedoch eindeutig überwiegte.

Meine Schuld?“, lachte Ichigo, während er mit dem Finger auf sich zeigte. „Zum Reden gehören immer zwei, Ishida!“

„Es war nicht das Reden, das uns vor die Tür beförderte, sondern deine mangelnde Disziplin, deine Stimme gesenkt zu halten.“

„Du hast mich provoziert!“, verteidigte sich Ichigo, deutete entrüstet auf sein Gegenüber.

„Du hättest dich ja nicht darauf einlassen müssen“, warf Ishida achselzuckend ein.

„Jetzt gibst du es sogar zu!“

„Es war trotzdem deine Schuld…“

„DU-!“

„Mach, was du willst“, unterbrach Ishida ihn plötzlich, bevor er überhaupt richtig ansetzen konnte, und schob seine Brille mit geschickten Fingern die Nase hinauf, „aber ich gehe jetzt. Bis später… oder auch nicht.“

Bevor Ichigo ihn hätte aufhalten können, war Ishida ihm auch schon durch Hirenkyaku entwischt, sodass er jetzt allein vor der Halle stand und nichts so recht mit seiner neugewonnenen Freizeit anzufangen wusste. Dass Ishida gerne mal verschwand, um Ichigos, wie er es nannte, ‚aufdringlicher Persönlichkeit‘ zu entkommen, war ja nicht ungewöhnlich, aber dass er es dieses Mal so eilig zu haben schien, machte Ichigo dann doch stutzig. Obwohl… hatte er da nicht auch noch etwas vergessen?

„Da bist du ja, Sohnemann!“, klopfte ihm eine raue Hand kräftig auf die Schulter. „Wir haben dich schon überall gesucht!“ Ach ja, dieses Problem hätte er aber auch nur zu gerne verdrängt…

„Haben wir nicht“, widersprach ihm die genervt klingende Stimme von Isshins Begleiter, den Ichigo als den grauhaarigen Mann mit der Brille aus der Halle identifizierte.

„Ah, ihr kennt euch ja noch gar nicht!“, rief Isshin freudestrahlend aus, anscheinend ausgesprochen erpicht darauf, sie beide miteinander bekannt zu machen. „Ichigo, das ist Ryuuken, Uryuus Vater. Ryuuken, das ist Ichigo, mein Sohn.“

„Wie unschwer zu erkennen ist…“ Ryuukens Miene blieb unbewegt, doch seine Stimme drückte eine unverkennbare Abneigung aus.

Ichigo hingegen starrte den älteren Mann ungeniert und mit dümmlich-verwirrter Miene an, was Ryuuken mit einem verächtlichen Blitzen seiner Brillengläser strafte.

„Das ist also… Ishidas Vater?“, richtete Ichigo die Frage an seinen Vater, brauchte noch einmal Bestätigung, bevor er so einer Neuigkeit Glauben schenken konnte, auch wenn er zugeben musste, dass besonders der Ausdruck ihrer eisblauen Augen Ishidas und Ryuukens Verwandtschaft mehr als offensichtlich machte.

„Jaah, Uryuu sieht ihm ziemlich ähnlich, nicht wahr, Ryuuken?“ Isshin stupste Ryuuken neckisch in die Seite, was dieser aber nicht allzu freundschaftlich aufnahm.

„Wie oft soll ich noch sagen, dass du mich nicht so nennen sollst, Kurosaki?“

„Ach, jetzt sei nicht so verklemmt; wir kennen uns immerhin schon seit Jahren und unsere Kinder nennen sich schließlich auch beim Vornamen.“

„Ähm“, warf Ichigo einwendend ein, wurde jedoch von seinem Vater an weiteren Worten gehindert, als dieser ihm die Luft durch eine schraubstockartige Umarmung nahm.

„Die beiden verstehen sich sogar so gut, dass sie nicht einmal während ihrer Abschlusszeremonie die Finger voneinander lassen können“, zwinkerte Isshin. „Glaub nicht, dass ich nicht bemerkt hätte, wie die Luft zwischen euch geknistert hat, Ichi-“

Im nächsten Moment krachte auch schon Ichigos Faust rückwärts gegen seinen Unterkiefer, der durch die Wucht des Schlages geräuschvoll knackte, was Ichigo die Gelegenheit gab, sich aus dem Griff seines Vaters zu befreien.

„Was laberst du da für einen Mist, oyaji?! Da hat überhaupt nichts zwischen uns ‚geknistert‘!“, empörte sich Ichigo, konnte jedoch nicht verhindern, dass seine Wangen einen leicht roten Schimmer annahmen. „Wir haben gestritten, sonst nichts!“

„Ah, so nennt man das heutzutage also“, nickte Isshin zustimmend, während er sich freudestrahlend den schmerzenden Kiefer hielt. „Aber Papa hat Verständnis dafür, wenn du ihm nicht sofort alles erzählen willst~ Die erste Liebe ist schließlich eine sehr persönliche Angelegenheit, aus denen man die Eltern lieber raushalten will.“

Ichigo war sprachlos, wusste nicht einmal, wie er auf so viel Blödheit seines Vaters, die mit dieser Aussage ihren bisherigen, traurigen Höhepunkt erreicht hatte, reagieren sollte. Aber wie es schien, war er nicht der Einzige, der Isshins zweifelhaften Verstand in Frage stellte.

„Halt meinen Sohn da raus, Kurosaki“, herrschte Ryuuken ihn mit eisiger Stimme an, die selbst Ichigo eine Gänsehaut über den Rücken jagte. „Dein missratener Abkömmling hat Uryuu in der Vergangenheit ohnehin schon genug Ärger bereitet, und jetzt auch noch diese inakzeptable Suspendierung von der Zeremonie… Uryuu ist mitnichten so einfältig, sich auf jemanden aus deiner Familie einzulassen.“

„Ah~, jetzt bist du aber wirklich hart zu dir selbst, Ryuuken“, kicherte Isshin daraufhin nur, ignorierte gekonnt den tödlichen Blick, der ihn durchbohrte.

Kurosaki…“, zischte Ryuuken bedrohlich, achtete wachsam auf eine Reaktion seitens Ichigo, doch dieser hatte vollkommen den Faden dieser merkwürdigen Unterhaltung verloren, kommentierte das Ganze nur mit einem fragenden Stirnrunzeln, während er zwischen den beiden älteren Männern hin und her blickte.

„Jaja, schon gut“, wiegelte Isshin, dem die maliziöse Aura des anderen wohl endlich aufgefallen war, beschwichtigend ab und zog einen Schmollmund. „Trotzdem würden die beiden gut zusammen passen…“

„Würden wir/sie nicht!“, widersprachen Ichigo und Ryuuken einstimmig, was Ichigo irgendwie leicht verstörte und letzterem die Chance gab, als Erster das Wort zu ergreifen.

„Ich schätze es jedenfalls nicht, dass Uryuu weiterhin unter den schlechten Einfluss deines Sohnes gerät. Die Aktion heute war wohl der beste Beweis dafür, dass so etwas niemals positive Auswirkungen haben kann.“

„Ich weiß gar nicht, weswegen du jetzt so einen Aufstand machst“, entgegnete Isshin trocken, streckte Ichigo im nächsten Moment aber wieder grinsend seine Zähne entgegen. „Ach, Ichigo, wenn deine Mutter dich jetzt sehen könnte… Sie wäre so stolz auf dich, wie erwachsen und selbstständig du deine Entscheidungen treffen und die Verantwortung dafür tragen kannst!“

„Gut und schön, wenn du ihn in sein eigenes Verderben laufen lassen willst, aber mein Sohn soll darin nicht involviert werden“, bemerkte Ryuuken kühl, den Ausbruch Isshins nicht weiter würdigend.

„Ich denke, Uryuu ist alt und vernünftig genug, um allein zu entscheiden, mit wem er sich abgeben will und mit wem nicht.“

„Anscheinend fehlt ihm diese Einsicht, denn sonst hätte er seinen gravierenden Fehler schon längst erkannt“, konterte Ryuuken. „Es ist ja wohl offensichtlich, dass dein Sohn ihm mit seinen Heldengeschichten den Kopf verhext hat, sodass er jetzt denkt, er müsse die Welt zusammen mit ihm retten.“

„Aber wenn er es doch aus eigenen Stücken so entschieden hat…“, wandte Isshin ein, kratzte sich nachdenklich an der Schläfe.

„Ich sagte doch schon, dass Uryuu…“

Ein lautes Grummeln ertönte, als Ichigos Magen sich wieder auf unangenehme Art und Weise zu Wort meldete und ihn darauf aufmerksam machte, dass er seit seinem Rausschmiss vor einer schieren Ewigkeit immer noch nichts gegessen hatte. Dies verschaffte ihm auch gleich die passende Ausrede, um sich von seinem und Ishidas Vater und ihrer Diskussion, bei der sich Ichigo sicher war, dass es nicht mehr allein um ihn, Ishida und ihren unrühmlichen Abgang ging, davonstehlen zu können.

„Oh, ich… bin dann mal weg. Hab schon lange nichts mehr gegessen…“, entschuldigte sich Ichigo knapp, machte auf dem Absatz kehrt, die Richtung einschlagend, die Ishida zuvor genommen hatte.

Ein „Jaah, in Ordnung, Ichigo~“ wurde ihm noch hinterhergerufen, ehe er hinter der nächsten Ecke verschwand und erleichtert aufatmete.

Zu seinem Glück hatte die Schule einen eigenen, jeden Werktag geöffneten Kiosk, bei dem er sich jetzt zumindest eine kleine Zwischenmahlzeit besorgen konnte…
 

背を向け合ったらいつか 背中合わせ

se wo mukeattara itsuka senaka awase

Turning our backs to each other, our backs then met.
 

Zufrieden auf einem seiner zwei Onigiri herum kauend und um 600 Yen ärmer schlenderte Ichigo schließlich über den Schulhof, eine Hand lässig in der Hosentasche, während er mit den Füßen kleine Kieselsteine aus dem Weg kickte, der warme Frühlingswind ihm durch die zerzausten Haare wehte. Unweigerlich schweiften seine Gedanken zurück zur Zeremonie und dem darauf folgenden Gespräch mit seinem und Ishidas Vater, welcher wohl, wie er Isshin kannte, immer noch unter seiner penetranten Art zu leiden hatte. Aber musste er deswegen wirklich Mitleid mit Ishida Ryuuken haben? Immerhin hatte Ichigo es mit der Persönlichkeit von dessen Sohn auch nicht gerade einfach…

Dieser hatte ihn immerhin eiskalt sitzen gelassen und das garantiert in der Absicht, dass er sich alleine mit ihren Vätern herumschlagen musste. Denn Ichigo war sich hundertprozentig sicher, dass Ishidas plötzliches Verschwinden in direktem Zusammenhang mit ihrem Auftauchen stand, indem er ihr Reiatsu – im Gegensatz zu Ichigo – gespürt hatte. Feiger Hund…

Aber jetzt, wo er in Ruhe darüber nachdachte, kam ihm sein Verhalten in der Halle auch ziemlich unreif und albern vor. Es stimmte ihn wirklich jedes Mal nachdenklich, dass, wie es schien, allein Ishida diese Wirkung auf ihn hatte, dass, obgleich er in den letzten drei Jahren um einiges erwachsener geworden war, in seiner Gegenwart stets sein Verstand aussetzte, er nicht selten die Fassung verlor.

Was hatte Ishida an sich, dass sie es schafften, über jede Kleinigkeit stundenlang zu streiten, eine Debatte nach der anderen zu führen, und sich – was sich mit zunehmendem Alter allerdings gelegt hatte – mit fortschreitender Hitze der Diskussion auch physisch messen wollten? Komischerweise hatte er mit Ishida jedoch nie das Gefühl, dass er für so etwas zu alt war, ganz im Gegenteil. Es fühlte sich bereits so natürlich an, dass er es förmlich brauchte, die Herausforderung des anderen suchte, bis die Welt um sie herum bedeutungslos geworden war, sie nichts von ihrem Gezanke abbringen konnte.

Ichigo runzelte nachdenklich die Stirn, guckte ob der merkwürdigen Erkenntnis noch verstimmter drein als sonst.

Lag es vielleicht daran, dass sie so viel zusammen durchgemacht hatten? Er konnte nicht leugnen, dass die Kämpfe gegen die Hollows, die Rettung Rukias sowie die Schlacht in Hueco Mundo und Karakura sie enger zusammengeschweißt hatten, aber dasselbe konnte er auch über Orihime und Sado sagen. Nein, das war nicht der Grund dafür.

Ein leises Schnauben verließ seine Lippen, welche sich zu einem spöttischen Lächeln verzogen hatten.

Eigentlich wusste er doch ganz genau, was es war, das sie beide verband. Er wusste es von dem Moment an, wo er realisiert hatte, dass er es gewesen war, der Ishida bei seinem Kampf gegen Ulquiorra mit seinem Zanpakutou durchbohrt hatte. Aber ganz gleich, was seine Erkenntnis ihm auch mitteilte, sie würde dennoch nichts daran ändern, wer sie waren. Warum sich also unnötig Gedanken darüber machen?

Ichigo, der sich seines Weges die ganze Zeit über nicht bewusst gewesen war, hielt plötzlich inne. Ein stilles Lächeln formte sich auf seinen Lippen, als er die Person erkannte, welche, offensichtlich in die Lektüre eines Buches vertieft, auf einer Bank unter einem einzelnen Baum am Rand des Schulhofs, dessen Kirschblüten in einem kräftigen Rosa leuchteten, saß.
 

„Hey, Ishida! Was liest du da?”

Ishida seufzte. Er hätte wissen müssen, dass er selbst in dieser entlegenen Ecke keine Ruhe, vor allem nicht vor Kurosaki Ichigo, dessen Reiatsu ihn ohnehin schon die ganze Zeit über, selbst über diese relativ große Entfernung hinweg, in seiner Konzentration gestört hatte, finden würde.

Ichigo überwand die letzten paar Meter bis zu seiner Bank, auf der er sich schließlich neben ihm niederließ, und beugte sich neugierig hinüber, um den Titel auf dem Buchrücken lesen zu können, was Ishida skeptisch eine schwarze Augenbraue hochziehen ließ.

„Seit wann interessierst du dich für Bücher?“

Verärgert zog Ichigo seine Stirn zusammen.

„Kannst du nicht mal auf eine Frage antworten, ohne immer gleich eine Gegenfrage zu stellen?“

„Auf deine Fragen sicherlich nicht.“

Belustigt stellte Ishida fest, dass sich die Furche zwischen Ichigos Augenbrauen noch mehr vertiefte, sodass seine Brauen sich beinahe berührten.

„Also, was liest du da?“, fragte Ichigo ihn erneut nach einer kurzen Pause, in der ihm anscheinend kein passender Konter eingefallen war und er sich deshalb entschlossen hatte, das Gesagte einfach zu ignorieren.

Ishida stöhnte resigniert. Dieses starrköpfige Verhalten war wieder einmal so typisch für den anderen, dass es wohl keinen Sinn machte, ihm den Namen des Buches weiterhin zu verschweigen, wenn er der lästigen Fragerei entkommen wollte.

„Goethes ‚Faust‘, Originalfassung“, antwortete er schließlich, beobachtete aus den Augenwinkeln, wie Ichigos Gesichtsausdruck innerhalb einer Sekunde von mürrisch zu amüsiert wechselte.

„Faust?“ Seinem belustigten Grinsen nach zu urteilen, erinnerte er sich gerade offensichtlich an die entsprechende, in seinem Gehirn bereits verstaubte Vokabel, die er bei irgendwelchen Computerspielen mit Keigo – deutsches Kampfgeschrei klang dabei natürlich um einiges cooler – kennen gelernt hatte. „Ich wusste gar nicht, dass du auf Schlägergeschichten stehst, Ishida.“

Ishida schnaubte verächtlich, richtete auffällig langsam seine Brille.

„Tue ich auch nicht. Denn im Gegensatz zu dir – solltest du das Lesen überhaupt beherrschen – greife ich nur zu Literatur mit Niveau.“

„Aber das Buch heißt doch-“

„Faust ist der Name der Hauptperson und kein Hinweis auf gewalttätige Inhalte in diesem Werk, Kurosaki“, fiel ihm Ishida ins Wort, schüttelte innerlich nur den Kopf über das geballte Unwissen des anderen.

„Mmh, wie du meinst…“, brummte Ichigo leicht beleidigt. „Ich lese übrigens auch keine Prügel-Romane.“

„Weil du auch nicht lesen kannst…“, gab Ishida trocken zurück.

„Wir sind all die Jahre zusammen zur Schule gegangen, natürlich kann ich lesen!“

Ishida zuckte mit den Schultern.

„Eine große zeitliche Investition muss nicht zwangsläufig mit Erfolg gekrönt sein…“

„Du kannst mich echt mal…“

„Besser nicht, wer weiß, ob deine mangelnde Intelligenz übertragbar ist.“

„Ich bin nicht blöd“, verteidigte sich Ichigo, unterstrich seine Worte mit einem leisen Grummeln. „Außerdem lese ich Manga!“

„Ja, Prügel-Manga…“

Ichigo machte den Mund auf, schloss ihn aber wieder geräuschlos, als er merkte, dass er dem nicht widersprechen konnte, was Ishida mit einem spöttischen Lächeln kommentierte.

„Aber das heißt“, setzte Ichigo schließlich doch noch mit einem wissenden Grinsen an, „wenn du mich nicht für einen Idioten halten würdest… würdest du?“

„Würde ich wa-?“, wollte Ishida genervt wissen, bis ihm plötzlich klar wurde, worauf sich diese Aussage bezog. „Dreh mir nicht die Worte im Mund um. Sowas habe ich nie gesagt!“

„Natürlich nicht, Ishida“, grinste Ichigo und biss genüsslich in das zweite Onigiri, welches er soeben aus seiner Hosentasche gezogen hatte. „Aber man könnte meinen, du hättest.“

„Und man könnte meinen, dass du wenigstens so viel Anstand besitzen und es unterlassen würdest, mit vollem Mund zu reden“, schlug Ishida spöttisch zurück, erntete von Ichigo jedoch nur ein beleidigtes Knurren.

„Bist du meine Mutter, oder was?“

„Wer würde das freiwillig sein wollen?“

„Zum Glück nicht du…“, murmelte Ichigo, versprühte dabei einige Reiskörner.

„Kurosaki!“

„Lass mich endlich, ich hab Hunger.“

„Welch eine grandiose Ausrede, um dein anverdautes Essen auf deinen Mitmenschen zu verteilen“, erwiderte Ishida sarkastisch und entfernte mit angeekelt zuckenden Mundwinkeln ein Reiskorn, das sich auf seiner Jacke niedergelassen hatte.

„Dann sage ich halt gar nichts mehr“, meinte Ichigo eingeschnappt, kaute verbissen weiter.

„Warum denn nicht gleich so? Eine Kommunikation mit dir ist ohnehin Verschwendung von Atemluft.“
 

背を向け合ったらなぜか 通じてた

se wo mukeattara nazeka tsuujiteta

When we faced our backs to each other, we were somehow connected.
 

Eine angenehme Stille legte sich über sie, welche nur durch das gelegentliche Umblättern und Ichigos Kaugeräusche durchbrochen wurde.

Erstaunt musste Ichigo feststellen, dass das bloße Beisammensitzen eine gleichfalls zufriedenstellende Wirkung auf ihn hatte wie ihre erbitterten Wortgefechte. Doch Ichigo wäre nicht Ichigo, wenn ihn dieser Zustand auf Dauer bei Laune hielte, sodass er nach seinem letzten Happen das Gespräch wieder aufnahm.

„Du studierst auch Medizin, oder?“

„Warum stellst du immer Fragen, deren Antwort du ohnehin schon kennst?“, konterte Ishida, hielt seinen Blick auf das Buch in seinen Händen fixiert.

„Da, du machst es schon wieder!“, deutete Ichigo anklagend auf ihn.

„Was?“, fragte Ishida gelangweilt zurück, blickt nun aber doch von Goethes Werk auf.

„Gegenfragen stellen.“

„Ist eine Angewohnheit von mir…“

„Eine schlechte Angewohnheit…“

„Und was ist jetzt deine Antwort?“, wollte Ishida wissen.

„Du zuerst!“, forderte Ichigo.

„Ja.“

„Was ‚ja‘?“

„Das war meine Antwort. Jetzt du. Obwohl… man kann sie sich ja bereits denken: Du bist einfach miserabel im Konversieren.“

„Im… was?“

„Du bist ein schlechter Gesprächspartner, Kurosaki“, seufzte Ishida entnervt.

„Danke für die Feststellung, das weiß ich selbst.“

Eine Minute herrschte erneutes, diesmal jedoch beklemmendes Schweigen, das Ishida letztendlich brach.

„Warum studierst du eigentlich Medizin?“

Ichigo schaute von seinen Händen, die er interessiert betrachtet hatte, auf, nahm einen nachdenklichen Gesichtsausdruck an, fragte sich, wie viel er Ishida erzählen konnte.

„Mmh, es gibt wohl mehrere Faktoren.“ Er machte eine kurze Pause. „Einerseits hätte mein Vater gerne, dass ich später seine Klinik übernehme und nebenbei auf Yuzu und Karin Acht geben kann. Andererseits habe ich…“, setzte Ichigo an, doch ihm wollte das passende Wort nicht einfallen.

„Ein Heldensyndrom?“, schlug Ishida in dem Wissen vor, dass es das Wort war, das Ichigo suchte.

„Äh, ja… Jedenfalls sehe ich Medizin als Möglichkeit, möglichst viele Leute auch ohne Zanpakutou zu retten. Und ich denke, es ist ganz nützlich, auch weil wir selbst oft genug Verletzungen davontragen und Inoue nicht immer vor Ort ist.“

Ishida nickte zustimmend, was Ichigo insofern interpretierte, dass diese Gründe in gleicher Weise für ihn zutrafen, auch wenn der Druck von Seiten seines Vaters mit Sicherheit größer, das Bedürfnis zu helfen hingegen schmaler ausfiel.

„Nun, und drittens…“, fuhr Ichigo fort, unterbrach sich jedoch selbst, lächelte stattdessen verlegen.

„Drittens?“, bohrte Ishida mit einem Misstrauen erweckenden, wissenden Grinsen nach.

„Gibt es nicht“, log Ichigo, was Ishida selbstverständlich sofort durchschaute.

„Du traust dich nicht? Wirklich feige“, stichelte Ishida, was Ichigos Stolz natürlich nicht so hinnehmen konnte.

„Pff, na gut, wenn du es unbedingt wissen willst“, wandte Ichigo grummelnd ein. „Der dritte Grund… bist du.“

Skeptisch gegenüber des Gesagten hob Ishida eine Augenbraue.

„Ich? Wieso?“

„Na, mit wem soll ich mich sonst streiten, wenn du nicht da wärst?“, lachte Ichigo, dessen Wangen trotz allem leicht rot wurden.

„Jetzt fühle ich mich aber geehrt…“, erwiderte Ishida sarkastisch.

„Und natürlich, weil du mein Freund bist“, fügte Ichigo noch erklärend hinzu, was aber nicht den gewünschten, beschwichtigenden Effekt erzielte.

„Wir sind keine ‚Freunde‘, Kurosaki Ichigo“, stellte Ishida unumstößlich klar, doch Ichigo hatte mit so einer Aussage bereits gerechnet.

„Nein, sind wir auch nicht… Du hast schließlich einfach so für einen vollkommen Fremden deine linke Hand im Kampf verloren, dich von meinem Schwert durchbohren lassen und dich heldenhaft in den Weg gestellt, als ich Ulquiorra den Garaus machen wollte“, spottete Ichigo grinsend.

„Das war was anderes“, beharrte Ishida auf seiner Aussage, verbarg sein Gesicht hinter seiner Hand, welche seine Brille zurechtrückte.

„Jaah, klar.“ Ichigo rollte genervt mit den Augen, was Ishida in seinem Ehrgeiz anstachelte, Ichigo, wenn schon nicht mit Argumenten, wenigstens mit seinem Wissen auszustechen und ihm so – wie auch immer – das Gegenteil zu beweisen.

„Das Argument mit deinem Zanpakutou ist übrigens – wie immer – mehr als untauglich, Kurosaki. Das Schwert ist nämlich kein Zeichen für ‚Freundschaft‘, sondern ein uraltes phallisches Symbol, das...“ Noch im selben Moment, wo er den Satz angefangen hatte, bereute er es auch schon, sich von seinem Stolz hingerissen haben zu lassen...
 

Ichigo gab ein ersticktes Geräusch von sich, während Ishida sich fest auf die Unterlippe biss, seine Worte ungeschehen machen wollte.

Ein unbehagliches Schweigen füllte die Luft um sie herum, während dessen es keiner wagte, dem anderen ins Gesicht zu sehen, wohl wissend, dass sie dessen verlegenen Ausdruck sonst niemals wieder aus ihrem Gedächtnis löschen könnten.

Ichigo musste gezwungenermaßen zugeben, dass Ishida mit einem doch Recht hatte: Sie waren keine ‚Freunde‘, zumindest nicht in dem Sinne, wie es zwei junge Männer normalerweise zu sein pflegten.

Ja, seit dem Vorfall in Hueco Mundo wusste Ichigo dies durchaus. Wusste, dass das, was schwebend zwischen ihnen stand, ein ewiger Kreis war, aus dem keiner von ihnen jemals würde ausbrechen können. Denn zu dem Zeitpunkt vor drei Jahren hatte er folgenschwer erkennen müssen, dass dort mehr zwischen ihnen war, sein könnte, als gute Kameradschaft, Freundschaft. Es hatte schon immer wie ein dunkler Schleier über ihnen geschwebt, doch erst die Erfahrung, unmittelbar am Abgrund des Todes zu stehen, hatte ihnen unerwünschterweise die Augen geöffnet.

Gleichzeitig war ihm und auch Ishida jedoch genauso bewusst, dass ihrer beider Stolz ihnen im Weg stand, um diese Besonderheit näher zu ergründen und nunmehr den ersten Schritt zu machen. Sie umkreisten und jagten sich jetzt schon seit beinahe drei Jahren und es würde ewig so weitergehen, so viel stand fest. Denn sowohl Ichigo als auch Ishida wussten, dass ihr Stolz, ihre Mentalität und ihr Pflichtgefühl es niemals zulassen würden, sich der Erkundung dieser merkwürdigen Verbundenheit hinzugeben. Zumindest solange nicht, bis sie an ihren unterdrückten Emotionen zerbrachen, sie nicht länger mit dieser Lüge leben konnten.

Doch selbst wenn ihre Fassade einreißen würde, hätte ihr Handeln weitreichende Folgen, die sie schwer belasten würden, was keiner von ihnen wollte.

Einerseits fühlte er sich noch immer schuldig, Orihime vor gut zwei Jahren abgewiesen zu haben, nachdem sie ihm ihre Gefühle für ihn gestanden hatte. Damals war gerade ein Jahr seit Hueco Mundo vergangen, sein Geist verwirrt von den ihm unbekannten Gefühlen, Verlangen, dem inneren Kampf mit seinem Stolz und seiner Verantwortung, was ihm eine Entscheidung erst recht erschwert hatte. Auf der einen Seite hatte er es nicht über sich bringen können, Orihime mit einer Absage zu verletzen, doch gleichzeitig hatte es sich einfach falsch angefühlt, es trotz allem zu versuchen. Es hatte ihn geschmerzt, in ihr trauriges Gesicht zu sehen, ihr sagen zu müssen, dass er nur Freundschaft für sie empfand, doch er konnte nicht anders…

Damals war er noch nicht soweit gewesen zu erkennen, wieso er so gehandelt hatte, aber im Nachhinein war ihm klar geworden, wieso Orihime oder gar Rukia ihn nicht hätten glücklich machen können, warum ihn seine Schritte nach der bedrückenden Konversation mit ihr in seiner Verwirrung ausgerechnet in den Handarbeitsklub geführt hatten. Doch obwohl er diesem Rätsel auf die Schliche gekommen war, konnte er sich bis zum heutigen Tage nicht erklären, warum sich gerade Ishidas Gegenwart angenehmer, ihr Zusammensein sich schlicht richtig anfühlte.

Ichigo wusste, dass dieses Empfinden allgemein als falsch, unnatürlich galt, hatte deswegen nächtelang wachgelegen und versucht, dieses vergiftende Gefühl aus seinem System zu kriegen, doch je mehr er sich dagegen gesträubt hatte, desto schlimmer war es geworden. Die Anspannung war ihnen deshalb tagtäglich ins Gesicht geschrieben, während sie einfach nebeneinander weiterlebten, als wüssten sie nichts von den inneren Turbulenzen des anderen, ihrer selbst.

Sie stritten, kämpften um Dominanz und Anerkennung des anderen, um ihren verborgenen Emotionen ein Ventil zu geben, sich von dem wiederkehrenden Verlangen abzulenken, und verbannten all jene Hinweise und Empfindungen, die imstande waren, etwas von ihren Geheimnissen ans Tageslicht zu bringen, tief in ihrer Seele, mieden jede Situation, wo sie – wie vorhin im Gespräch mit seinem Vater – aufgedeckt werden könnten. Ihre gemeinsamen Kämpfe wurden mit der Zeit und je größere Lasten sie auf ihre Seelen luden immer unerträglicher, da sie ihre eigene spirituelle Energie zu zerreißen, die Nähe und Intensität der Hakudo des anderen um den Verstand zu bringen drohten, die ständigen Blicke des anderen, jede kleine Berührung ihr allmählich aufkeimendes Verlangen mehr und mehr entflammten.

Dennoch hatten sie all dies überstanden und gelernt, damit umzugehen, für ihr Heil und das der anderen.

Denn Ichigo sagte sich zwar immer wieder, dass er wegen Orihime kein schlechtes Gewissen mehr haben brauchte, schien sie seit einiger Zeit doch sehr glücklich in Sados Gegenwart zu sein, aber er konnte das Leid in ihren Augen trotzdem nicht vergessen. Und auch wenn er es könnte, was würden die anderen sagen?

Seine Familie würde es wohl ohne große Widerworte akzeptieren, Ishidas Vater hingegen war, wovon er sich heute unmittelbar hatte überzeugen können, ein Problem, auch wenn Ishida selbst kaum Wert auf dessen Meinung legte. Ein weiteres Hindernis wäre die zu erwartende Intoleranz und Feinseligkeit ihrer Umwelt, die nicht nur ihr soziales Leben, sondern auch ihre berufliche Zukunft gefährden konnten.

Die größten Zweifel plagten Ichigo allerdings bei der Frage, was aus ihrer Freundschaft werden würde. Würden sie diese zerstören, sollten sie darüber hinausgehen oder sie sich im Endeffekt sogar wieder trennen?

Ishida war ihm als Freund zu wichtig, um bei so einer ungewissen Angelegenheit zweifeln zu können. Denn auch wenn sie äußerlich viele Differenzen und kaum Gemeinsamkeiten aufwiesen, so gaben sie einander stets Rückendeckung, unterstützten sich im Verborgenen, teilten Gedanken und Ideale, die anderen fremd waren. Auch liefen sie zwar oft in verschiedene Richtungen, kehrten sich gegenseitig den Rücken zu, doch nur weil sie sich nicht sehen konnten, hieß das nicht, dass sie nicht da waren, um sich gegenseitig im Auge zu behalten.

Das Besondere an Ishida, was ihn von seinen anderen menschlichen Freunden unterschied, war zudem, dass er ihn vollkommen neutral betrachten konnte und keine Probleme damit hatte, ihn offen auf seine Fehler hinzuweisen, ihm gleichzeitig die Stirn bieten und ihn in seine Schranken weisen konnte, wenn er es übertrieb. Was sein Verhalten ihm gegenüber anging, so war Ishida – von ihrer gemeinsamen Lüge abgesehen – absolut ehrlich und direkt und dafür war Ichigo ihm mehr als dankbar, wenn man die vielen Leute bedachte, die ihn entweder wegen seines ungewöhnlichen Aussehens mieden und hinter seinem Rücken abfällig über ihn redeten oder seine Bekanntheit für ihre Zwecke nutzen wollten, um ebenfalls im Rampenlicht zu stehen. Ishida tat dies alles nicht, er war einfach nur da, wann immer er ihn brauchte, nahm ihn mit all seinen Ecken und Kanten, für die er auch öfters einen Schlag auf den Kopf einstecken musste.

Sein unbezwingbarer Stolz und seine Fähigkeiten und Stärke als Quincy brachten ihn weiterhin psychisch wie physisch in die Lage, mit Ichigo mithalten und sich selbst verteidigen zu können, sodass Ichigo nicht vor Sorge um den anderen seinen eigenen Gegner vernachlässigte.

Nichtsdestotrotz war auch Ishida nicht perfekt. Er war verletzlich, verbarg die tiefen seelischen Narben seiner Vergangenheit in einer Einsamkeit, die er schon beinahe perfektioniert hatte, als Ichigo in sein Leben gestürmt war und nichts als ein Trümmerfeld hinterlassen hatte. Wie Ichigo auch trotz seiner Unaufmerksamkeit, was die Gefühle anderer anging, früh bemerkt hatte, brauchte Ishida, mehr als jeder andere, den er kannte, das Gefühl, nicht allein zu sein, angenommen zu werden, auch wenn er dies niemals selbst zugeben würde und vorgab, sein Leben auch gut alleine führen zu können; und Ichigo selbst, der sich zu jeder menschlichen Seele verbunden und sich für sie verantwortlich fühlte, so viel von sich zu geben hatte, konnte schließlich diese Lücke füllen.

Manche würden sagen, dass sie wohl füreinander geschaffen waren, würden das, was zwischen ihnen existierte, als Liebe bezeichnen, doch das Einzige, was Ichigo mit Sicherheit wusste, war, dass sie sich, für was auch immer, selbst im Weg standen.

Aber Ichigo hatte es so akzeptiert, wie es war, wie sie waren, und sich damit arrangiert. Wenn das Schicksal keine unerwarteten Überraschungen wie die jetzige Situation, in der sie wieder mit ihren inneren Konflikten konfrontiert wurden, bereithielte, würde es wohl wirklich ewig so weitergehen… Und das war vielleicht auch ganz gut so.
 

譲れない

yuzurenai

We live by our principles.
 

Nach einer weiteren Minute Stille zwischen ihnen, wagte es Ishida, die gefährliche Situation bloß nicht weiter strapazierend, das Gespräch wieder aufzunehmen.

„Das… das war…“, begann er stockend, doch Ichigo unterbrach ihn sogleich.

„Ein durchaus merkwürdiger Vergleich, Ishida.“

„Als ob du tatsächlich verstanden hättest, worum es ging“, konterte Ishida, der durch Ichigos Kommentar seine ursprüngliche Fassung mit einem Mal wiedererlangt hatte.

„Jaah, da kann ich mich ja richtig glücklich schätzen, dass wir beide in Tokyo studieren und du mir ‚Minderbemitteltem‘ alles erklären kannst“, grinste Ichigo, was auch Ishida ein kleines Lächeln entlockte.

„Also ich wäre mir an deiner Stelle nicht so sicher, dass sie Idioten wie dich überhaupt durch die Aufnahmeprüfung lassen.“ Ishida wedelte provokativ mit dem ‚Faust‘ vor Ichigos Nase, aus welcher ein verärgertes Schnauben ertönte.

„Pff, dass ich dieses blöde Buch nicht kannte, hat noch gar nichts zu sagen“, erwiderte Ichigo, betrachtete das Objekt daraufhin mit skeptischem Blick. „Woher kannst du eigentlich Deutsch?“

„Tja, das würdest du wohl gerne wissen, was?“, fragte Ishida mit einem verschlagenen Zucken um die Mundwinkel.

„Wenn du schon so fragst, verzichte ich lieber“, zog Ichigo misstrauisch seine Frage zurück.

„Ist auch besser, wenn du dumm bleibst, dann muss ich dich in Tokyo wenigstens nicht in meiner Nachbarschaft und in der Uni ertragen“, meinte Ishida mit einem gespielt erleichterten Seufzer.

„Ach, wieso ‚Nachbarschaft‘?“, konterte Ichigo. „Wir könnten uns ja auch zusammen eine Wohnung nehmen, wo wir doch ohnehin schon in derselben Stadt studieren. Dann kannst du meine Anwesenheit rund um die Uhr genießen“, schlug er lachend vor, ehe er betreten realisierte, was er soeben gesagt hatte. „Ähm, ich meinte natürlich…“

„Mmh… von mir aus“, stimmte Ishida, als ob er Ichigos Einwand gar nicht gehört hätte, nach kurzer Überlegung der scherzhaft gemeinten Idee zu.

„Wie… ehrlich?“ Ichigo konnte nicht recht glauben, dass der andere gerade tatsächlich seinen Vorschlag angenommen hatte, wo er doch genauso gut wie er wusste, dass das Leben unter einem Dach ihre Selbstkontrolle auf eine harte Probe stellen würde.

„Das würde zumindest die Miete senken.“

„Sehr freundlich, in mir nur ein Mittel zum Geld Sparen zu sehen…“

„Als was sonst?“

„Ach, vergiss es…“, winkte Ichigo grummelnd ab, blickte Ishida finster an.

„Ist was?“

„Mmpf, nur damit das klar ist“, erklärte Ichigo. „Das Kochen und Waschen ist deine Aufgabe, ich kümmere mich um das Geld.“

„Wie kommst du auf die Idee, dass ich die Hausfrau spielen muss?“, entrüstete sich Ishida, funkelte Ichigo zornig an.

„Liegt das nicht auf der Hand?“, entgegnete Ichigo grinsend. „Bei meinen Kochkünsten würden wir spätestens nach einer Woche elendig verrecken.“

„Deine Einsicht heute macht mich psychisch fertig… ernsthaft“, meinte Ishida in ernstem Tonfall, doch Ichigo lachte nur, legte, einem plötzlichen Verlangen nachgebend, einen Arm um seine Schulter. Ishida zuckte, durch die unerwartete Berührung erschrocken, kurz zusammen, lehnte sich im nächsten Augenblick aber schon entspannt in Ichigos Umarmung, ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen, das Ichigo eher erahnen als tatsächlich sehen konnte und ihn aus irgendeinem Grund plötzlich doch in seiner Überzeugung schwanken ließ.

Denn vielleicht, aber nur vielleicht, so hoffte er, waren sie doch zu Veränderungen fähig…



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2010-06-22T15:33:01+00:00 22.06.2010 17:33
Oh mein Pornoregen-tan! ♥
Argh, tut mir Leid, dass ich das erst jetzt lese. > _ > Du weißt ja, ich bin ein schrecklich faules Stück, das zudem auch noch an Aufschieberitis leidet.
-schielt kurz zu ihren Schulbüchern-
Ächem. Wie gut, dass ich noch etwas mehr als zwei Wochen Zeit habe. :D"

Aaaber nun zu deinem Oneshot. (Oder Oneshout oder Oneshort... FF.de-User sind da immer sehr kreativ.)

> dass seine Wangen einen leicht roten Schimmer annahmen. <

Dafür bekommst du gleich mal eine virtuelle Watsche, weil ich diesen "rosa/roten Schimmer" ganz, ganz, ganz schlimm finde. xD Aber er kommt ja Gott sei Dank nur einmal vor, also kann ich es verschmerzen. :3

> „Eine große zeitliche Investition muss nicht zwangsläufig mit Erfolg gekrönt sein…“ <

Der Satz ist ganz einfach wunderbar. So knallhart und ehrlich, passt er einfach perfekt zu Uryuu-tan. <3

> „Welch eine grandiose Ausrede, um dein anverdautes Essen auf deinen Mitmenschen zu verteilen“, <

Sollte das nicht "unverdaut" heißen? Ich hab auf FF.de gelesen, vielleicht ist der Fehler in der Mexx-Version gar nicht dabei, aber ich merke es trotzdem mal an. ^^ Auf jeden Fall hat mich die Stelle zum Lachen gebracht - und ich fragte mich, ob Uryuu verdautes Essen vielleicht lieber wäre. o __ O

> „Wie kommst du auf die Idee, dass ich die Hausfrau spielen muss?“, entrüstete sich Ishida, funkelte Ichigo zornig an. <

HUST! Warum wohl...

Und Ichigo studiert Medizin? Rawr, Dr. Kurosaki bitte in die Notaufnahme. >:3

Im Großen und Ganzen ist der Oneshot einfach wunderschön. Die ganzen Gedanken und Beschreibungen und - Uryuu liest was Deutsches! ; n ; Ich freue mir immer ein zweites Arschloch (äh, ich meine, einen zweiten Anus ;D) wenn in Anime/Manga etwas Deutsches vorkommt. Faust war für mich jetzt purer Fanservice, selbst, wenn du das vielleicht nicht nachvollziehen kannst. * _ *
Mal schauen, vielleicht lese ich den anderen OS auch gleich noch. ;D

Liebe Grüße & vielen Dank für die Widmung > w <9

Dina
Von:  DKelli
2010-05-16T21:35:29+00:00 16.05.2010 23:35
Hallo Lichtregen,
bin durch Zufall auf diese FF gestoßen - genauer gesagt, weil du auch Fan von Ichigo x Uryuu bist, wie ich dem Kommentar einer Umfrage entnommen habe.^^

.. Ich glaube, ich habe noch nie eine solche Fanfiktion gelesen, deren Figuren so sehr in Character waren.
Hilfe, weiß grad echt nicht, was ich schreiben soll, so happy bin ich^^°

Hauptsächlich schließe ich mich meinen Vorrednern an:
Die Einleitung kommt sehr authentisch und schlüssig im Bleach-Kontext.
Dazu natürlich die Nebencharaktere wie Isshin und Ryuuken.
Bei denen fliegen immer die Fetzen^^
Ebenso wie bei den Kindern... Provozierend, streitend und ein klein bisschen abgedreht ('Anus!' Mann, was hab ich gelegen).
Nett, dass Ichigo immer noch das gewisse Maß an 'Hohlheit' besitzt, welches man immer merkt, wenn er sich mit Ishida streitet.

Ebenso passend fand ich die Zitate (ich nenn es jetzt Mal so), die du zwischen den Textpassagen eingebaut hast.
Die sind soweit ich das noch im Kopf habe aus dem Song (oder...? *schwitz*) und selbst wenn nicht - ich finde sie dezent gesetzt als nette Akzentuierung.

... Ishida kann Deutsch.
Halleluja.
Exotisch, aber nett, besonders mit den Schlägerspielen von Ichigo.
Jaja, Keigo und Ichigo vor'm Pc mit Prügelgames~

Besonders logisch und gut erklärt fand ich den Teil, wo die beiden über das Medizinstudium reden.
Also dass Ichigo so ein klares Berufsziel hat (aus welchen Gründen auch immer^^), hätt ich anfangs nicht gedacht, aber er ist nunmal auch sehr ehrgeizig und starrköpfig, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat.
Noch dazu, dass er das 'Heldensyndrom' hat (xD) und sich um seine Familie kümmert, fand ich... süß (mir fällt kein anderes Wort ein).
So einen Freund wünscht sich doch jeder^^

Aber er gehört eben zu Ishida - was du im letzten Part mehr als romantisch (aber nicht kitschig!) beschrieben hast.
Es war vielmehr... hm... so ein molliges, warmes, sicheres Gefühl.
(Ja, ich und mein Ausdruck ><)

Okay, meiner Meinung nach war der 'Hausfrauen'Streit etwas zu viel des Guten, aber hey, wieso sollten die zwei sich nicht auch wegen so etwas streiten?

Ich werd die Tage Mal die Fortsetzung lesen und pack sie auf die Favoliste~

Liebe Grüße,
D'Kelli
Von:  Shinichi_Kudou
2010-04-25T12:17:08+00:00 25.04.2010 14:17
Wow, ich muss sagen du hast die Charaktere wirklich unglaublich gut in Szene gesetzt. Ishida wirkt mit seiner Spitzfindigkeit eben wie Ishida und Ichigo ist einfach er selbst. Streiten können die beiden gut, aber scheinbar gibt es auch eine Art unsichtbares Band zwischen ihnen, denn sie verstehen sich auch gut ohne Worte. Wirklich klasse.
Ich würde mal gerne wissen was den beiden noch bliebe, würden sich ihre Wege trennen. Das Leben der beiden wäre sicherlich langweilig, hm?
Nun ja...
Die Story gefällt mir sehr gut, ist gut geschrieben, flüssig zu lesen und ich finde es toll das du deine eigenen Interpretationsansätze in dieser Geschichte sehr zum Ausdruck bringst. Wirklich toll ^^
Daumen hoch.
Von:  Yuugii
2010-04-16T17:31:30+00:00 16.04.2010 19:31
Guten Abend. :]

Ich muss sagen, dass ich den Manga leider nur bis Band 10 kenne und daher nicht sagen kann, ob nun alles im Rahmen der eigentlichen Geschichte ist oder nicht. Aber ich finde diese Fanfiktion wirklich schön, es ist die erste, die ich mit den beiden lesen und ich bin froh, sie angeklickt zu haben. Du hast einen sehr angenehmen und flüssigen Stil, Rechtschreibung und Grammatik war auch perfekt und ich finde es schön wie du die Dialoge in den Text eingebaut hast. Man hat beim lesen gespürt, dass du Erfahrung im Schreiben hast und dass das hier nicht dein erstes Werk ist. Vor allem die Streitgespräche fand ich sehr gut umgesetzt, denn bei vielen wirken sie schon nach kürzester Zeit sehr lasch und man merkt, dass der Schreiber lange überlegen musste; aber hier war das nicht der Fall. Ganz im Gegenteil sogar, diese Gespräche haben mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen gezaubert und ich habe es genossen den beiden beim streiten zuzusehen bzw. es mitlesen zu können. Wortwahl war ebenfalls sehr abwechslungsreich, einfach toll!

Auf mich wirkten die Charaktere sehr In Character und das möchte ich auch noch einmal extra loben, denn auch wenn ich den Manga nicht so weit kenne wie Du, so habe ich die Charakter wiedererkannt, die ich im Manga auch kennen gelernt habe und das finde ich sehr schön. Es war sehr deutlich, dass Du die beiden so darstellen wolltest, wie sie es eigentlich sind und das ist Dir sehr gut gelungen, da ziehe ich meinen Hut. Auch war schön, dass du immer wieder die Beziehung der beiden analysiert und klar gestellt hast, wie die beiden jeweils über den anderen denken. Das war eben Ichigo mit Leib und Seele, besonders toll fand ich es, als du beschrieben hast, wie natürlich und angenehm Ishidas Anwesenheit und ihre heißen Debatten für ihn sind, dass diese eben ein wichtiger Bestandteil seines Lebens geworden sind und er sie nicht missen möchte. Ishida geht es da bestimmt nicht anders, die beiden als Pärchen finde ich richtig süß. Und was auch gut war ist, dass du die Sache mit Orihime noch einmal aufgegriffen hast und nicht so getan hast, als würde sie nicht existieren. Das machen ja immer wieder einige Fans von bestimmten Pairings, weil sie finden, dass ein Charakter im Weg steht verschwindet dieser plötzlich ganz, egal wie wichtig er/sie eigentlich für die Geschichte ist. Aber du hast eine gute Lösung gefunden.

Dass Ichigo Medizin studieren will finde ich gar nicht Mal so abwegig, du hast ihn eben sehr gut dargestellt und auch die Gründe fand ich sehr einleuchtend und logisch. Die Szene, wo Ichigo Ishida unter dem Kirschblütenbaum sitzen sieht, stelle ich mir bildlich betrachtet total romantisch und wunderschön vor. Aber ich mochte auch das Ende sehr, wo Ichigo seinen Arm und Ishida legt und dieser sich das gefallen lässt und man einfach weiß, dass er glücklich ist nun ganz in seiner Nähe sein zu können. Sie haben ja bereits die Unterstützung von Ichigos Vater, aber der Vater von Ishida dürfte da ein kleines Problem sein, aber das wird sich bestimmt noch lösen. Man hat ja gemerkt, wie wichtig sie für einander sind. Also mir hat dein One Shot sehr gut gefallen und ich bin äußerst erfreut, dass meine erste Bleach Fanfiktion, die ich lesen durfte, eine so schöne ist. Vielen Dank, dass du dies hier geschrieben & hochgeladen hast!

Mit freundlichen Grüßen
Von:  Glucosmea
2009-09-29T19:14:34+00:00 29.09.2009 21:14
total schön!
besonders das Ende ^-^
Du hast alles wunderschön beschrieben und die Gefühle sind sehr gut rübergekommen =)
Man konnte sich alles genau vorstellen ^-^
Ich stell es mir lustig vor, wenn die beiden zusammen wohnen.. xD
Von:  Scarlet_Phoenix
2009-08-13T12:42:36+00:00 13.08.2009 14:42
Hey~

Ich finde es wirklich ein toller One Shot. Die Gefühle, die du beschrieben hast, konnte man wirklich nachvollziehen, was ich super finde.
Der Anfang war witzig. Und Isshin ist auch wirklich ein Trottel. xD
Du hast die Charas wirklich originaltreu getroffen! Das ist klasse!

Mach weiter so! Und ich freue mich bereits auf mehr~

LG, Shizuku
Von: lunalinn
2009-07-22T19:40:14+00:00 22.07.2009 21:40
So, da kommt der Kommentar. :D
Also, ich war ziemlich überrascht, wie schnell du den One Shot fertig bekommen hast...von mir kennt man so nen Schnellstart (ich sag nur "Kalte Asche", ne? xD) ja, aber bei dir kams dann doch ein wenig unerwartet.
Aber hey, so hab ich wenigstens wieder mal was Interessantes zu lesen...mit möglichst ic gehaltenen Charakteren. :D
*das ja so selten ist...*
*heute erst 10 Snape-ffs durchgewühlt hab, die alle scheiße waren*
Daher hab ich mich hier drauf besonders gefreut- auch wenn ich eigentlich mehr der GrimmIchi-Fan bin, aber dank dir kann ich auch mit diesem Pairing hervorragend leben. ;)

Um mal auf den Punkt zu kommen...die Einleitung war sehr schön, ich wusste ja schon, dass es um den Schulabschluss ging und fand Ichigos entnervten Monolog sehr passend...er ist einfach kein Typ, der lange stillsitzen und die besten Manieren raus hängen lassen will und kann. xD
Ganz im Gegensatz zu Uryuu, den stell ich mir wirklich wie so ein steifes (<- nicht falsch verstehen xD) Maskottchen vor, lol.
Also...irgendwie ermüden mich solche Streit-Gespräche bei dir einfach nicht...wobei man meinen könnte, dass ich sie schon zu Genüge gelesen und demnach kennen würde (SasoDei).
Aber die beiden schenken sich auch nichts...besonders geil, aber auch gleichermaßen verwirrend fand ich ja die Beleidigung "Anus"...hallo?!
"Anus"?! xDD
Ich hätte wohl genau wie Uryuu reagiert...und die Erklärung folgte ja auch auf dem Fuße. Also, ich hätte ihn lieber als "Arschloch" bezeichnet, als...na ja, "Anus" halt. Oh Jashin-sama...davon komm ich nun die nächsten Tage nicht mehr runter... xD
Isshin war auch wieder der Brüller, nachdem Kagine-sensei (ich hab den schon voll vergessen gehabt, musste mir erstmal n Bild raus suchen und dann wusste ich wieder, wie der komische Typ noch mal aussah xD) die beiden raus schmeißt.
Ja, ja, alles was Ichigo tut- egal, ob negativ oder positiv- ist einfach nur toll für seinen Daddy! xD
Hach, er war so wunderbar peinlich...ich liebe es einfach, wenn er das ist...und wie du Ryuuken eingebracht hast...sehr schön, die beiden mag ich ja fast noch lieber als IchiIshi...alles deine Schuld, Ali. >_>

Hach...ich fand diese Szene, wo die beiden Väter da mit Ichigo rumstehen und ihn eigentlich kaum an dem Gespräch beteiligen (die hatten ja genug mit sich zu tun, ne? ;), sowas von genial!
War durchgehend am Lachen, wie Isshin da einen auf beste Freunde macht und Ryuuken ihn einfach nur mit seinen Blicken zu erdolchen versucht...der Mann ist sowas von klasse. xD
Und genauso geil war Isshin...von wegen, Ichigo sei verliebt...er ist ja richtig stolz drauf, dass sein Junge allem Anschein nach schwul (ist er ja unweigerlich, wenn er Uryuu liebt...und nun sag nicht wieder, er sei nicht schwul, sondern er liebe nur Männer! xD) ist und noch dazu mit Ryuukens Sohn- was dessen Daddy ja dann weitaus weniger reizend findet, eh? xD
Die diskutieren da schön über Ichigos Kopf hinweg...und der arme Junge ist gezwungen, dabei zu stehen und sich zu schämen. xD
Ryuuken ist aber auch wirklich ein harter Brocken...da versucht Isshin schon alles, um ihn umzustimmen und der bleibt unerbittlich...ach~ er wird schon noch auf den Geschmack kommen~, hrrhr~ ;D
Was ich richtig lustig fand, war auch, dass Ichigo dann Mitleid mit Ryuuken hat...wo der doch so fies über ihn abgelästert hat...also, ich finde Isshin klasse! xDD
Aber wenigstens hat sich jetzt geklärt, warum der feige Hund (Uryuu) sich so schnell aus dem Staub gemacht hat...Daddy-Alarm!! xDD

Oh und du hast Uryuus Deutsch-Kenntnisse eingebracht...hehe~ schon geil, wie Ichigo denkt, dass er Schläger-Geschichten liest...okay, wenn mans nicht kennt.

>„Eine große zeitliche Investition muss nicht zwangsläufig mit Erfolg gekrönt sein…“

Das war auch ein gemeiner, verbaler Schlag...ich liebe ja Uryuus Arroganz und Ichigos abgenervte Entgegnungen, von wegen, er würde ihn mal können~, schade, dass Uryuu dagegen war...hrrhrr~ xD
Das mit dem "wenn du mich nicht für einen Idioten halten würdest, würdest du..." war auch echt genial! Ich gebe zu, ich brauchte ein paar Sekunden, um das zu begreifen...aber dann hats mir gedämmert und ich musste so lachen...tja, Worte im Mund herumgedreht, was, Uryuu? xD

Was ich besonders schön fand, war die Konversation über die Medizin...warum sie das studieren, beziehungweise warum Ichigo es tut.
Und dass er als dritten Grund Ishida angibt...und der muss natürlich gleich widersprechen, das is so typisch, auch als Ichigo meint, sie wären Freunde. xD
Aber mit dem Schwert als phallisches Symbol hat er sich ja wohl ein Eigentor geschossen...tja, Wissen ist eben nicht immer gleich Macht, sondern kann auch schon mal...ganz schön scheiße sein. xD

>Wie Ichigo auch trotz seiner Unaufmerksamkeit, was die Gefühle anderer anging, früh bemerkt hatte, brauchte Ishida, mehr als jeder andere, den er kannte, das Gefühl, nicht allein zu sein, angenommen zu werden...und Ichigo selbst, der sich zu jeder menschlichen Seele verbunden und sich für sie verantwortlich fühlte, so viel von sich zu geben hatte, konnte schließlich diese Lücke füllen.<

Das fand ich ebenfalls besonders schön...da fiel mir wieder unser Gespräch ein, wo du mal bei mir warst...da hast du das selbe gesagt, aber es so durchzulesen mitsamt den ganzen Problemen, die eine Beziehung mit sich führen würde...das hat mich einfach tief berührt und ich war ganz hin und weg. ^///^
Und das Ende hat mich auch fast zerrissen...die ganze Zeit diese Andeutungen, die man kaum noch missverstehen kann und dann das...mit der Wohnung.
Ich hatte so ein Feuerwerk in meinem Herzen, weil ich mich so gefreut habe. xD
Auch wie Ichigo dann seinen Arm um ihn legt und Uryuu es zulässt, obwohl er Berührungen eigentlich nicht mag...ich bin sehr zufrieden mir dir, Ali, hast du gut gelöst~ ^^
Irgendwie hab ich die beiden jetzt richtig ins Herz geschlossen...alles dein böser Einfluss, du! xDD
Na ja...bleibt nur zu sagen, dass ich mich auf mehr von dem Pairing freue...hätte ich nicht gedacht.
Meine einzige Kritik kennst du ja schon, aber ich erwähne sie der Vollständigkeit halber noch mal hier drin...und zwar anfangs, wo Ichigo ein wenig gehoben mit den "Quincy-Nasenflügeln" kontert...da kam er mir ein wenig ooc vor, allerdings studieren sie ja bald und wenn Ichigo auch zur Medizin übergehen will, wird er sich wohl auch langsam reifer ausdrücken...daher verzeihe ich dir das. ;P
Also wie gesagt, schöner OS...viel Gefühl, obwohl es hauptsächlich Andeutungen waren oder vielleicht auch grade deshalb. ^^
Hab dich lieb~ <3
Piechen
Von:  Commander-Shepard
2009-07-22T10:45:57+00:00 22.07.2009 12:45
heeee? noch keinen kommi?
ändert sich jetzt!!!!!


hui ich bin echt beeindruckt.
ichi willl medizin studieren....o.o hätte ich nicht von ihm erwartet XD

naja also ich finde die ff nicht schlecht.... besser gesagt ich finde sie sehr gut x3
mir gefällt das du versucht hast die beiden nich ooc werden zu lassen...
an ein paar stellen ist es mal passiert, aba sonst denke ich, ist es sehr gut gelungen gefällt mir.... ich mags nicht wenn ichi oder ishida extrem verweichlichen....

naja... ab und zu musste ich ein paar setzte doppelt lesen wil ich nicht ganz durchgeblickt hatte.... (könnte aba auch daran liegen das ich durch das gewitter heute nacht nur 1 stunde geschlafen hab...x.x)

und vllt ein oder zwei absätze mehr würden den lesefluss erleichtern...

fazit: DAUMEN HOCH!!!!! ich will mehr davon sehen XD

LG
der unglaublich gutaussehende Captain Jack[y] Sparrow




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