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Diary secrets

Dean♥Sam
von

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30.5.09 auf dem Bett im Motelzimmer, Illinois

/Ins Tagebuch/
 

Hey,
 

hab endlich mal wieder Zeit gefunden um dich zu beschriften.

Tut mir leid, dass du neben Dads Tagebuch in unserem Rucksack vermodern musst, aber du weißt dass er mir keine Wahl lässt.

Das eine Mal als er dich in meinen Händen gesehen hat, wollte er mir dich entreißen, deine nackten Seiten herausreißen und mit verhohlenen Blick mustern.

Ja, ich weiß, er ist ein Vollidiot.

Aber was solls, ich bin der größere.
 

Heute haben wir einen Gestaltwandler erledigt, nicht gerade auf die feine Art, aber die Blutspritzer habe ich wieder rausgewaschen, auch aus seinen Klamotten.

Ob ich nicht bei allen Sinnen bin? Ja, so kann man es nennen, aber was bleibt einen schon übrig wenn man mit ihm zusammen ist.
 

Er versucht wie verrückt nichts auf mich abzulegen und kaschiert das gerade damit, indem er alles an mir hängen lässt.

So ist er halt und so liebe ich auch.

Gott, wenn er das wüsste, würde er mich an einen Stuhl fesseln und die ganze Nacht exorzieren, bis ich endlich herauskam.

Ich, der Dämon, von dem ich dann seiner Meinung nach besessen wäre.
 

Ich muss mir ja schon dämliche Sprüche anhören, weil ich wie ein ‘albernes Grundschulmädchen’ in dich schreibe.

Aber irgendwie muss ich meine Gedanken doch loswerden.

Schließlich ist nicht jeder so ein Verdrängungskünstler wie der wohlgepriesene Dean Winchester!
 

Im Moment ist er unter der Dusche, das rauschen des Wassers kann ich bis hier hin hören und verfluche dabei jeden verbotenen Gedanken, der sich allein durch dieses prasselnde Geräusch, in mir zusammenbraut.

Die billige Uhr über der Eingangstür zeigt 23:00 Uhr und ich bin noch kein Deut müde, auch wenn das nicht der Wahrheit entspricht.

Siehst du wie jämmerlich ich mich selbst anlüge?

Es gibt nur einen Grund, weshalb ich kein Auge zu tun kann,... weil ich es einfach nicht will.
 

Nichts anderes, als sein Körper, seine Stimme, seine Augen, würden anfangen hinter meinen geschlossenen Augen zu tanzen und genau das musste ich doch verhindern!

Ich werde langsam zum Monster und jetzt auch noch zum perversen Monster?

Reicht es diesem verfluchten Dämonenblut nicht aus, mich zum Bösen zu verändern, muss ich jetzt auch noch den Verstand verlieren.

Nein, es war mehr mein Herz.
 

Jetzt hör ich mich wirklich an, wie ein albernes Grundschulmädchen.
 

Das Rauschen hat aufgehört, er müsste jeden Moment rauskommen.

Mich wieder mit seinen nassen Körper verrückt machen und ich konnte nichts dagegen tun.

Wie immer.
 

Eine Frage, die an dich gerichtet ist Dean: Was sind deine Geheimnisse?
 

Danke fürs kommentarlose zuhören.
 

Bis zum nächsten Dean-losen Moment.
 

Sam
 


 

/In der realen Welt/
 

“Na, hat Samatha wieder ihre Geheimnisse aufgeschrieben?”, kam es auch schon, kaum das er die Badezimmertür hinter geschlossen hatte.

Ich vermied es, ihn in nichts als dem Handtuch um seine schmale Hüften, zu betrachten und fuhr mir übers Gesicht.

“Ja, ja, zieh dir was an und geh schlafen.”, erwiderte ich lediglich matt.

Ich wusste, dass er mich gerade ansah, konnte im Augenwinkel sehen, wie das ausgewaschene T-Shirt seine Brust bedeckte und eine Jogginghose die Beine.

“Sag mal Sam, was würdest du tun, wenn ich ganz unabsichtlich mal in dein süßes kleines Büchlein schauen würde?”, wollte er neckend wissen und setzte sich fatalerweise an meine Bettkante.

Wassertropfen perlten von seinen nassen Haarspitzen und als ich ihn ansah, huschte eine an seinem Ohr vorbei.

“Na, wenn das so ist und du nichts dagegen einzuwenden hast, immer her damit.”, meinte er und streckte seinen Arm nach dem schwarzen Buch aus.

Ich brachte es schnell aus seiner Reichweite und verfluchte diese Aktion sogleich, denn er ließ sich so leicht nicht abschütteln.

Kaum das ich mich versah, beugt er sich über mich, verteilte sein Gewicht angenehm auf mir und nahm mir den Atem.

“Dean, lass das ein. Geh runter!”, flehte ich fast und kniff die Augen zu, als sein Gesicht weniger als einen halben Meter über mir schwebte.

Ich dachte eine Ewigkeit würde vergehen, bis er endlich aufhörte mich anzustarren und nach ließ, aber irgendwann verlor er glücklicherweise die Lust.

Nicht bemerkend, dass er mich nachdenklich gemustert hatte, seufzte ich erleichtert auf und packte das Tagebuch schnell, ganz tief in den Rucksack.

8.6.09 im Impala auf irgendeiner Straße in Richtung Missouri

@ Fine^^

Hey, freut mich sehr, dass du dich zu meiner kleinen aber feinen story verirrt hast^^

Und dann auch noch mit Freude und ganz frischer Neugier^^ Schön, dass dir die Idee bisher gefällt, ich versuche die Spannung mal bei zu behalten,...^^ Oh ja, das wird wohl spannend werden, aber bis dahin wollen wir erstmal durch Sams quälende Odysee reisen ;-) Der Blick,... ist nur ein Anfang ;-) das 2. Kap ist bereits da,.. würd mich freuen wenn du am Ball bleibst. =) LG mrs_adambrody
 

@ Nebukadnezar

Auch dir willkommen in Sams Welt der geheimen Gefühle^^ Freut mich, dass dir die Idee gefällt, ich hoffe mal sie findet mehr Anhang^^ Danke für deinen süßen Kommi =)

Lass dich überraschen, da liegt nämlich noch vieles vor euch,.. die Sache hat erst begonnen ;-) LG mrs_adambrody
 

Und nu gehts weiteeeeeeeeeeer =) Viel Spaß^^
 

/Ins Tagebuch/
 

Hey,
 

Es ist verdammt kalt und gerade ziemlich dunkel.

Kein Wunder, ich bin irgendwo im Nirgendwo, weil Mr.- ich- tanke- immer- genug , mal wieder vergessen hat Reservebenzin einzuplanen.

Ich zittere und klammer mich an meine Jacke, die nicht gerade viel Wärme bietet in so einer verlassenen Nacht.

Einen wärmeren Ort hätte ich da schon in Gedanken, aber den werde ich wohl bloß in meinen Träumen genießen könne.

Der Ort in seinen Armen.

In genau diesen Sekunden ist er unterwegs zur nächsten Tankstelle, die wer weiß wie weit entfernt ist, nur um seinen Willen durchzusetzen.
 

Jetzt ist er bereits vierzig Minuten weg und machte sich wahrscheinlich keine Gedanken darum, dass ich mir Sorgen machte.
 

Naja, so habe ich zumindest die Gelegenheit wieder in dir zu schreiben.

Das letzte mal war ja mal wieder typisch Dean!

Gott einen Moment länger auf mir und er hätte mein Geheimnis durch meine Hose und durch sein Handtuch gespürt!

Der Kerl schafft mich.
 

Diesmal haben wir den Auftrag eine alte Schule genauestens unter die Lupe zu nehmen.

Angeblich soll da ein Geist sein Unwesen treiben und etliche Kinder erschrecken.

Ein weiterer Fall, der aus einer unmöglichen Soap entstammen könnte.

Aber Dean war mal wieder nicht zu stoppen, wie immer.
 

Manchmal schafft er es, mich so sehr an Dad zu erinnern, dass ich meine Gefühle für ihn, für einen winzigen Augenblick vergesse.

Solche Momente sind es nur noch, an die ich mich klammern kann, ansonsten,...

Schau ich ihm auf den Hintern, lächele verträumt wenn er versucht sich zu konzentrieren, genieße flüchtige Berührungen die die Situation hervorruft und stöhne gedämpft unter der Dusche, wenn ich mir mit seinem Gesicht vor Augen einen runterhole.
 

Habe ich gerade gedacht es gäbe Hoffnung?
 

Die Hoffnung die ich hatte war Dad, bis zu seinem Tod,...

Immer wieder haben wir uns gestritten, uns gegeneinander abgestoßen wie zwei gleiche Magnete und doch immer geliebt, wie Vater und Sohn.

Er würde mich umbringen, wenn er wüsste, womit ich mich gerade verrückt mache.

Wahrscheinlich würde ich mich nicht mal wehren,...
 

/In der realen Welt/
 

Plötzlich klopft es an der Fensterscheibe und ich zucke fürchterlich zusammen.

Von der Dunkelheit beinahe verschluckt , schafft es sein strahlendes Grinsen mir jede Furcht zu nehmen.

“Hey, du wirst nicht glauben was mir grade passiert ist!” , platzt es aus ihm, wie aus einem Sensationsreporter.

Ich warte ruhig ab und lasse mir seine Wahnsinns Story auftischen, nicht ahnend, dass ich sie gar nicht hören will.

Sein Grinsen reicht übers ganze Gesicht und ich muss mich zusammenreißen, nicht zurück zu lächeln,... verträumt, verliebt.

“Also da gehe ich diese dämlich, nie enden wollende Straße lang und irgendwann kommt da ein Jeep auf mich zu. Mann, das war ein hammer Teil! Und dreimal darfst du raten, wer den gefahren hat!”, er lacht kurz auf und schüttelt amüsiert den Kopf, was er immer macht, wenn er etwas selbst nicht glauben kann.

“Ein reicher Schnösel?”, versuch ich es zu erraten und tippe gleich daneben.

Er lacht sein wundervolles Lachen und klatscht mir auf den Oberschenkel, ahnungslos, was er damit bei mir auslöst.

Die Kälte ist augenblicklich aus jeder Pore gewichen und alles was bleibt brennt, entzündet durch diese eine Berührung.

Und er nimmt seine Hand nicht weg!

“Verdammt, da waren drei heiße Bräute, zwei Brünette und eine Blondine, absolut erste Klasse, Sam” Mann wärst du dabei, hätte ich dir die eine Brünette überlassen, aber die Blonde WOW.”, erzählt er begeistert und in mir verkrampft sich alles.

“Was ist dann passiert?”, frage ich, ohne es wirklich wissen wollend.

“Mann, was hätte alles passieren können! Aber weil mein treuherziges Bruderherz auf mich gewartet hat, ist nichts passiert. Was denkst du denn, es ist arschkalt hier und na ja, mit dem Benzinkanister, den die Ladys mir dann, okay, nach ein paar Küssen , gegeben haben, können wir endlich in ein warmes Motel.”, vollendete er den Bericht.

Ich wusste nicht ob ich ausatmen oder ersticken sollte.

Sie haben ihn geküsst, er hat sie geküsst.

Den Benzinkanister hatte ich gar nicht bemerkt, aber das wunderte mich nicht, sobald Dean anfängt von Frauen zu reden, schalten sich bei mir alle Wahrnehmungen aus.

Bloß Abneigung und giftiger Neid, hinterlassen einen bitteren Geschmack auf meiner Zunge.

“Ist was? Ach Mensch Sammy, wenn du neidisch bist, dann schreib es gefälligst in dein Mädchenbuch und guck nicht so traurig aus der Wäsche.”, schlug er vor und startete den Wagen, nachdem er den Tank gefüllt hatte.

Ich sagte nichts und umklammerte den Stift in meiner Hand.
 

/Ins Tagebuch/
 

Verdammt Dean, ich bin nicht neidisch auf dich sondern auf diese dämlichen Frauen, die dich küssen, dich berühren, dich so zum Lachen bringen können!

Warum kann ich es dir nicht einfach sagen? Warum muss ich schreiben, was ich schreien möchte?

Weil ich dein Bruder bin? Weil ich dein Freund bin, dein Begleiter, aber niemals dein Partner sein kann?
 

Es ist verdammt noch mal nicht fair!
 

Keine könnte dich so lieben wie ich es tue, keiner kennt doch so gut wie ich.

Keiner sieht jetzt dein Grün, dass im Licht jeder vorbeihuschender Straßenlaterne, aufleuchtet.

Nur ich.
 

Eine Frage, die an dich gerichtet ist Dean: Warum siehst du nicht nur mich?
 

Sam
 

/In der realen Welt/
 

Die ganze Fahrt über hast heimlich zu mir rüber geschielt, versucht zu lesen, was ich schreibe und doch nichts gesehen.

“Hundert Dollar für deine Gedanken, Sammy.”, entfuhr es dir, als ich das Tagebuch wegpackte und wir ausstiegen.

“Nur hundert Dollar?”, meinte ich verschmitzt grinsend und ging neben ihm her, in ein weiteres Motelzimmer, in ein weiteres Bett, für mich allein.

“Von mir aus, egal was du willst.”, sagst du dann resignierend und ich lache auf, von dieser unmöglichen Aussage.

‘Das einzige was ich will bist du, Idiot’, denkend, falle ich aufs Bett und schlafe keine zehn Minuten später ein.

Direkt neben dir und kaum weiter entfernt.

18.6.09 in einem Busch, auf einem Friedhof in Oklahoma

Hey und es geht weiter^^ Ich bin begeistert! Es werden immer mehr auf meine kleine story aufmerksam,.. hiermit Danke ich allen für euer Interesse^^

Und ganz besonders den Kommischreiber =)
 

@Nebukadnezer

Mexx kann manchmal auch ganz schön nerven wa ;-)

Echt, biste schon Fan?? WOW Danke, das ist mal ein schönes Kompliment^^ freut mich riesig und ich hoffe das bleibt so ;-) ...

Danke,.. ich geb mir Mühe, Sams Charakter ist nicht leicht aber verständlich, wir empfinden doch nicht viel anders, stimmts, das macht es mir leichter ^^ Ach und zu deiner Frage, bezüglich der Daten, die sind nur willkürlich gewählt,haben keine bestimmte Bedeutung,... außer vllt zu zeigen, wie lange sich Sam mit seinen Gefühlen herumschlägt,..

Danke fürs mitfiebern, und bleib gespannt es geht weiter,...

LG mrs_adambrody
 

@Fine

Hey, thx für deine zweiten Kommi^^ freu mich, dass auch du dabei geblieben bist^^ und ja, die Reise beinhaltet noch so einige Tagebucheinträge ;-) Ich möchte euch nämlich so viel Einblick in Sammys Gefühlswelt gewähren wie möglich^^ bis Dean dann irgendwann mal luschert,... ;-) Nein, in dem Stadium ist Dean noch ahnungslos und Sam damit noch bemitleidenswerter ;-) Tja, erst wird Sam gequält und dann vllt,.. befriedigt ;-) Schön, dass dir auch dieses Kapitel gefallen hat,.. freu mich auf weitere Kommis, denn es geht weiter ,...^^

LG mrs_adambrody
 

@ jesaku

Hey, thx auch für deinen Kommi^^

Und ja es ist unwahrscheinlich,.. aber warum nicht, einmal ist keinmal ;-)

Mhh,.. Sams Sehnsucht ist wohl einer der Hauptsäulen dieser story und wird sich noch in die länge ziehen,... natürlich folgen auch Gedanken an die Umwelt,... Sam ist halt unser Grübler XD Ja^^ Dean ist wirklich sehr rücksichtsvoll, nich^^ aber so ist er eben, noch hat er keinen Grund seine Taten zu überdenken ;-) Ui, toll, dass du einen Lieblingssatz gefunden hast ^^ Mhh, die Fragen am Ende seiner Einträge spiegeln in aller Klarheit die immense Sehnsucht wieder,... Ich wollte die Sehnsuht und gleichzeitig die verquere Lage in der er steckt beschreiben,... er kann sie nicht aussprechen aber aufschreiben, die Fragen sollen Teil seiner Frustrationbewältigung sein ;-) So kann er sie zumindest in irgendeiner Form loswerden,... und ob er antworten kriegt bleibt natürlich noch in weiter Ferne,.. lass dich überraschen ;-) Danke auch für dein Interesse =) und nun viel Spaß beim nächsten Kap^^

LG mrs_adambrody
 

It goes on,....
 


 

/Ins Tagebuch/
 

Hey
 

Du wirst nicht glauben wo ich gerade bin und wenn doch, dann wunderst du dich wahrscheinlich gar nicht mehr.

Ja, das Jägerleben ist alles andere als normal und schon gar nicht vergleichbar mit einem Grundschulmädchenleben.

Es ist nur gerade so langweilig, dass ich nicht widerstehen konnte, dich rauszukramen.

Um 1:32 Uhr liege ich also hier im feuchten Gras, umgeben von einem Busch und wünsche mir wie so oft ein langweiliges normales Leben, indem man zu dieser Zeit in bequemen Betten liegt und träumt, statt Wache zu schieben!

Aber hey, das ist natürlich zu viel verlangt.
 

Diesmal sollte ich mich aber nicht beschweren, schließlich war das meine Idee.

Ja, noch ein Beweis, dass ich der größere Idiot von uns beiden bin.

Es war nur der einzige plausible Plan, der mir einfiel, als wir ratlos auf der Suche dieses Untoten waren.

Das naheliegende war doch wohl, dass sich solche Zombies auf Friedhöfen rumtrieben, oder?

Dummerweise hatte Dean dieser Idee eher zugestimmt, als das ich sie noch überdenken konnte.

Und so, lieg ich nun hier und er wandert auf der anderen Seite des Friedhofes, mit einer Waffe und einer Taschenlampe bewaffnet, zwischen Grabsteinen herum.
 

Er hat beim Stein-Schere-Papier gewonnen und das war doch äußerst besorgniserregend!

Ich kann ja von Glück sagen, dass er sich einfach so sehr gefreut hat, dass er gar nicht auf die Idee gekommen ist, mit mir wäre etwas nicht in Ordnung.

Dieser dreißigjährige Idiot hat sich gefreut wie ein fünfjähriger vor’m Weihnachtsbaum.

Wahrscheinlich hätte ich ihn bei dem Anblick sowieso gewinnen lassen.
 

Gott was soll nur aus mir werden?

Während dieses Schmuckstück von einem Mann ahnungslos auf meinen Gefühlen trampeln wird, vermutlich bis in alle Ewigkeit, werde ich einfach verkümmern, in meinem Selbstmitleid.

Wie dumm ich doch gewesen bin, zu hoffen, dass er mal seine Gefühle präsentiert, während ich doch der größte Geheimniskrämer bin.
 

Der Mond scheint gerade wunderschön.

Es ist absolut romantisch, wenn man genauer hinhört, hört man sogar Grillen zirpen, aber das ist nur oberflächig.

In mir drin ist es einfach nur dunkel.

Pechschwarz.
 

Da hat was geknistert, ich kümmere mich mal lieber um meinen Job, bevor Dean mich noch zusammenstaucht, nicht auf die Weise, die ich gern hätte,...
 

Bis später, ach noch eine Frage an dich Dean: Vermisst du mich, wenn ich nicht in deiner Nähe bin?
 

Sam
 

/In der realen Welt/
 

Alarmbereit und auf höchste angespannt, richte ich mich auf, die Hände fest um den Griff der Pistole und versuchend den Blick über alles zu bewahren.

Solche Situationen hatte ich viel zu oft bewältigt , um jetzt zu versagen und genau mit dem Gedanken machte ich einen Schritt vor, drehte mich schnell nach links, von wo ein Ächzen zu mir vordrang, und seufzte.

Die Gestalt, die mit zerrissenem Hemd, aufgeschürften Knien und humpelnden Schritt, auf mich zu kam, war kein Zombie, sondern Dean.
 

Die anfängliche Gereiztheit, über sein unerwartetes Auftauchen, verschwand je, als er drohte nach vorn über zu fallen.

Reflexartig hechtete ich auf ihn zu, packte ihn an den breiten Schultern unversuchte seinen Atem an meinem Hals zu ignorieren.

Anscheinend hatte es ihn ziemlich hart getroffen.
 

“Dean! Was ist passiert?”, fragte ich, während ich ihn behutsam auf dem weiche, Gras niedersinken ließ.

Sein Arm lag noch immer auf meiner Schultern,...

Er schnaufte und hustete, wobei er sich anhörte, wie ein starker Raucher.

Im Schein des Mondes glänzte sein ganzes Gesicht, befeuchtet durch Schweiß und Blut.
 

“Das Mistvieh hat mich angegriffen, aber ich habs erledigt. Kinderspiel.”, scherzte er bereits, wobei die kleinste Bewegung sein Gesicht verziehen ließ.

Zwischen Erleichterung und Wut pendelnd, versuchte ich mich zu beruhigen und mir seine Wunden anzusehen, aber die Wut brach doch heraus.

“Verdammt, haben wir nicht abgemacht, dass du mich rufst, wenn das Ding auftaucht! Wieso machst du nicht einmal, was wir abgemacht haben!? Verdammt Dean, keine Alleingänge! Das sagst du doch selbst immer!”, schrie ich ihn an und verfluchte mich selbst dafür.

Ich wollte nicht laut werden, ihn nicht anschreien,... aber,...
 

Er sah mich mit wie aufgerissenen Augen an, als könnte er nicht glauben, dass ich so aus der Haut fahren konnte.

Fahrig wischte er sich durchs Gesicht und verschmierte somit, das frische Blut über sein ganzes Gesicht.

Als hätte er sich sein Unheil selbst ins Gesicht gezeichnet.
 

“Jetzt reg dich ab, ist doch alles glatt gegangen. Ich wollte dich ja rufen, aber dann hab ich es halt allein gepackt, na und?” , meinte er, bemühend die Ruhe zu bewahren.

Er hielt es wirklich für eine total banale Sache.

Aus reiner Verzweiflung lehnte ich mich zu ihm vor, setzte mich neben ihn, auch weil ich sah, dass er sich nicht mehr selbst stützen konnte und verdrängte die unvermeidliche Nähe.

Ihre Wirkung ließ sich jedoch nicht verdrängen.
 

Ich fühlte seinen Blick, wie warmen Sonnenschein auf meinem Profil, so angenehm und gleichzeitig verrückt, weil es düstere Nacht und ziemlich kalt war.

“Und wenn es nicht glatt gegangen wäre, hast du schon mal darüber nachgedacht? Was, wenn du nicht mehr ‘Na und’ sagen könntest, wenn dieser Zombie dich tödlich verletzt hätte?! Dean, ich will doch nur -”, ich brach ab, als seine zittrige Hand sich auf meinen Oberschenkel legte, sanft zudrückte.
 

Ich sah ihn an, sah dunkle Schemen seiner Entschuldigung, dass es ihm leid tat, auch wenn er es nicht aussprechen würde.

Sekunden hingen unsere Blicke aneinander, seiner ebenso gequält von Schmerzen wie meiner, nur dass ich seine verarzten konnte,...
 

“Komm, lass uns zurück ins Motel. Du musst zusammengeflickt werden.”, sagte ich schlussendlich und langsam gingen wir durch die Nacht.
 

...
 

Ich habe dich so gut es ging verarztet und mich dabei, bei jeder Berührung verletzt.

“Warum plötzlich so schweigsam?”, hast du gefragt, wobei ich mich um deine Schnittwunde unterhalb deines Auges kümmerte.

Dein schönes Gesicht so nah sah und doch verschloss ich es vor mir.

Würdest du mich denn verstehen, wenn ich es dir sagen würde?

“Ich konzentrier mich nur, und jetzt halt still.”, befahl ich gespielt genervt und war froh, als er das Wort nicht mehr ergriff.

Auch wenn sein verwirrter Blick mir nicht entging.
 

Jetzt ist er gesunken in den heilenden Schlaf und tat er mich in der Realität nicht weiter sehen, so hoffte ich doch, dass ich in seinen Träumen war, ganz nah und nicht so fern wie jetzt.
 

“Gute Nacht, großer Bruder.”, flüsterte ich seufzend und betrachtete sein friedliches Gesicht ein paar Sekunden zu lang.
 

Morgen war ein neuer Tag und du wärst wieder da, allein dafür steh ich auf.

23.6.09 Früh am Morgen in seinem Motelbett in Kansas

Es geht weiter, aber zunächst einen Anflug Dankesmails an meine lieben Kommischreibern^^
 

@ jesaku

XD Ja, aber hallo, ist das besorgniserregend! XDD Ich liebe diese Szene in der Serie, besonders im Gagreel ;-) Das musste einfach sein^^ ja, da hat Dean sich wohl wirklich gefreut^^

Ja, hast wohl recht, vermissen wird er ihn sicherlich,... aber noch nicht so wie Sam es möchte ;-)

XD Das war bei Sam auch so, naja in solchen extremsituationen verliert man häufig das wichtigste aus den Augen ;-)

Wie wahr, wie wahr,.. die Regel ist wohl wirklich nur einseitig gedacht ^^ Dean ist ja so aufopferungsvoll, wenn es um Sammy geht,... tja da muss Sam wohl mal leiden,... wie oft genug^^

Einen sehr gefühlvollen Satz hast du dir da ausgesucht,...

Danke für deinen schönen Kommi, hab mich sehr gefreut und bin mal gespannt welcher Satz dir im nächsten Kapitel besonders gefallen wird =)

LG mrs_adambrody
 

@Fine

Hello again^^ dankeschön, auch für diesen Kommi, das motiviert ungemein^^

Achjaa, die alte Laier mit Deans Sorglosigkeit^^ Aber ist er ja nicht aus Watte, hauptsache Sammy gehts gut, er selbst ist ein harter Kerl! XD ach ich liebe diesen Kerl, auch wenn er Sam unwissend leiden lässt,.. und das wird nicht das einzige Mal bleiben ;-)

Ich hoffe dieses Kapitel ist lang genug für deinen Geschmack, aber schön, dass ich dich mit meinem schnellen posten begeistern kann,.. ich will euch ja nicht so quälen wie Dean es mit Sam macht! XD

Oh, schön, dass dir meine kleinen Ausflüge in die Poesie gefallen,.. so lange es nicht zu kitschig wird, nutze ich es immer mal wieder gern ;-)
 

@Nebukadnezar

Hihi, da ist aber jemand happy über mein Kapitel^^ Danke für deine Begeisterung^^

Oh ja, wer will unsern armen kleinen Sammy denn nicht drücken XD

Tja, nur wird er wohl leider alleine durch seine Leiden gehen müssen,.. aber wer weiß, irgendwann macht Dean vllt auch mal die Augen auf und übernimmt das für uns ;-) LG mrs_adambrody
 

Soooo, und da in diesem Kapitel mal nicht zu sehr gelitten wird, widme ich es all meinen Kommischreibern ^^ fühlt euch gedrückt und nun viel Spaß =)
 


 

Hallo Tagebuch :-)
 

Mein erster Smiley! Siehst du, ich kann dich auch mal mit einem glücklichem Gesicht beschriften.

Warum ich so glücklich bin?

Vielleicht liegt es ja daran, dass ich direkt neben Dean liege, seinen warmen Atem gegen meinen Nacken pusten spüre und ein Grinsen nicht aus meinem Gesicht kriege.
 

Es kommt wohl eher seltener vor, dass meine Gefühlslage zu einem Lächeln führt, genau deshalb dachte ich, musste ich das unbedingt dokumentieren.

Aber leise, ich will ihn ja nicht aufwecken.

Gott, eben hat er so süß gegrunzt, als er sich zu mir gedreht hat :-) dass ich ihn am liebsten geküsst hätte!

Das ist bestimmt mein schönster Morgen seit Jahren und das, obwohl es schrecklich begonnen hat.
 

Der einzige Umstand der mich in sein Bett getrieben hat, war nämlich nichts anderes als ein Alptraum.

Ja, leider.

Wieder einer dieser unglaublich realen Bilder, Dean wie er meilenweit entfernt ist, Dean, wie er mir im Flammenmeer stirbt.

Und darüber hinaus sah ich Dad und Mum, die anfangs so glücklich wirkten und mich dann mit enttäuschten Mienen beglückten, Dean an ihren Händen von mir wegbringend.

Es war einfach schrecklich, als wüssten sie von meiner Verdorbenheit.

Von meiner Liebe.
 

Als ich hochgeschreckt bin, war er der einzige Fels an dem ich mich festhalten konnte, um nicht unterzugehen.

Er war da und ich musste mich an ihm festhalten.
 

Wer hätte gedacht, dass er es zulässt?

Umso schöner war das Gefühl seiner Wärme unter der Decke, sein Duft im Kissen, sein Körper so nah an meinem.
 

All das auf einmal, war alles was ich brauchte,... und dann seine leisen Worte.

Ich würde gern wissen, was er die eine Ausnahme war, aber die wird er mir jetzt nicht mehr nennen.

Dean hatte seine Momente, das war einer und nun war er vorbei.
 

Ja, es war wirklich eine wunderschöne Na
 

Oh Mann, er hat gerade seinen Arm um mich gelegt!!!!

Zum Glück kann er mein verräterisches Herz nicht rasen hören!
 

Er ist so verdammt wunderschön, zwar noch nicht von den ersten Sonnenstrahlen erleuchtet aber irgendwie,... scheint er selbst.

Meine Sonne,... mit unglaublich langen Wimpern, vereinzelten Sommersprossen, die er als Kind schon hatte und diesen vollen Lippen.

Zartrosa, voll, perfekt geschwungen.

Wie gern würde ich jetzt testen, ob sie auch so weich sind, wie sie aussehen.
 

Wenn er jetzt wüsste, was ich gerade schreibe, wäre ich in seinen Augen wahrscheinlich nicht mehr, als eine verkappte Schwuchtel.

Aber das wäre mir egal, denn es ist wahr.

Ich bin in ihn verliebt, mehr als jemals zuvor und somit schwul, aber nur wegen ihm.
 

Nur wegen dir Dean.
 

Beim Gedanken an die letzte Nacht, müsste es eigentlich keinen wundern, wieso.

Es ist eher so, als hätte ich mich noch mehr verliebt, mit jedem Atemzug, jedem Satz aus deinem Mund und jeden Augenblick deines Lächelns.
 

Es ist alles deine Schuld. Nur deine. Du grunzende Sonne.
 

Eine Frage an dich, bevor ich mich in die Erinnerung der letzten Nacht stürze, Dean: Kann ich so falsch sein, wenn du dich so richtig anfühlst?
 

Sam
 


 

/Zuvor in der realen Welt/
 

Es ist dunkel, doch Flammen lodern auf, in der Ferne oder in der Nähe, ich kann es nicht erkennen.

Mir ist heiß und der Geruch von verbrennendem Fleisch dringt zu mir durch.

Mir wird schlecht, aber ich erstarre als ich ihn erkenne.

Dort steht er, ausdruckslos, starr und lässt sich von den Flammen verschlingen, die meine Liebe entfachten.

Ich schreie und laufe auf ihn zu, spüre wie meine Haut Blasen wirft und der Rauch mir den Atem raubt, aber solange mein Herz schlägt, will ich ihn retten.
 

Sein Name, nur stumme Schreie und meine Tränen bloßer Dampf.
 

Plötzlich ebben die Flammen an, hinterlassen nichts als kalte Asche und als wären sie Phönixe, stehen dort Mum und Dad.

Jeder Schritt schmerzt und bald sinke ich in die Knie, zu kraftlos um mich ihnen zu nähern, aber den Kopf lasse ich nicht sinken, zu sehr lockt das Bild, meiner vereinten Eltern.

Mum ist wunderschön, wie ein Engel, dessen goldene Locken vom, im Wind getragenen Ruß, verdunkelt werden.

Und Dad an ihrer Seite, der Beschützer, der Ehemann, die Hand an die sie sich festhält.
 

Weitere Tränen fallen auf schwarze Asche, meine Stimme ist nichts als ein Krächzen und doch bin ich glückliche, auf so schmerzliche Weise.

Aber dann, dann erlischt die Freude.
 

Ihre Hände trennen sich, um die von Dean zu umfassen, sie halten ihn in ihrer Mitte, beschützen ihn von allem schlechten, doch in aller Augen sehe ich die Wahrheit.

Sie beschützen ihn vor mir.
 

Mit vor Schreck geweiteten Augen, sehe ich dabei zu, wie sie ihn mitnehmen, immer weiter weg, unerreichbar für mich.
 

Nie gehörte Schreie brennen mir die Kehle aus.

Nein, das darf nicht sein!

Lasst ihn mir!

Ich brauche ihn!

Dean!
 

“DEAN!”
 

“Was? Hä? Sam?”, von meinem Schrei geweckt, reibt Dean sich den Schlaf aus den Augen und setzt sich auf.

Es herrscht noch finstere Düsternis draußen, wie Dean nach einem Blick aus dem Fenster erkennt und versteht sofort, das ich einen Alptraum hatte.
 

Währenddessen nehme ich jede Luft auf, die ich erwischen kann, sehe mich orientierungslos um und erblicke Dean.

Der, in genau diesen Augenblick auch mich ansieht.

Die Sorge überwiegt deutlich den gestörten Schlaf.

Ich kann den Blick nicht von ihm wenden, weil sich ein unbändiges Verlangen in mir auftut.
 

“Du hattest einen Alptraum, Sam. Ist alles wieder gut, jetzt leg dich wieder hin.”, sprach er mit kratziger Stimme und wollte sich gerade wieder hinlegen.
 

“Dean?”, ich konnte so nicht weiterschlafen, dass wusste ich.

“Hmm?”, kam als einzige Antwort, doch er sah mich wieder an und ich musste einfach erleichtert ausatmen.

Der Gedanke, dass er, statt für immer zu verschwinden, lediglich im benachbartem Bett lag, war unglaublich beruhigend.

Trotzdem brauchte ich mehr.
 

Ich stand auf und versuchte alle Zweifel und Ängste beiseite zu schieben, er konnte mich schließlich nur wieder als Jammerlappen, oder Samantha runtermachen.

Und das war ich inzwischen gewöhnt.
 

“Kann ich,... Kann ich bei dir schlafen?”, brachte ich es dann doch über die Lippen und war nicht mehr in der Lage, ihm in die Augen zu sehen.

War da Überraschung? Zustimmung? Verwirrung? Hohn? oder gar Verachtung?
 

Ich wusste nicht, dass er bloß kopfschüttelnd liebevoll lächelte, bevor er es sich überlegte.
 

Das Geräusch raschelnder Bettwäsche ließ mich vorsichtig aufblicken und ich konnte das strahlen, welches meine Gesicht enthüllte, nicht unterbinden.

Er hatte die Decke beiseite geschoben.

Für mich.
 

Bevor er es sich anders überlegen konnte, tapste ich durch die Dunkelheit zur anderen Seite seines Einzelbettes und legte mich zu ihm.

Ich streifte sein Bein mit meinem und zuckte unsicher zurück, obwohl es mich unheimlich anmachte, seine nackte Haut zu berühren.
 

“Aber wehe, du klaust mir die Decke.”, brummte er und legte sich auf den Rücken, mit bis zum Kinn hochgezogener Decke.

Ich traute mich nicht, auch nur ein Wort zu sagen und schwieg genießerisch, denn alles was ich in dieser Nähe einatmete, war er.
 

Sofort bemerkte ich, wie entspannt ich auf einmal war und lächelte mit geschlossenen Augen, ebenso sicher, dass er es nicht sehen konnte, wie der Tatsache, dass er jetzt wieder schlief.
 

Nur hatte ich mich da geirrt.
 

“Früher bist du auch immer unter meine Decke gekrochen, wenn du nicht schlafen konntest.”, hörte ich ihn plötzlich sagen und war völlig überrumpelt.

Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah, dass er mit geschlossenen Augen und einem kleinen Lächeln, sprach.

“Nachdem Dad seine Runde gemacht hatte und wieder schlafen ging, musste ich nur eine halbe Stunde ungefähr warten, bis ich dich barfuß durch den Flur gehen hörte.”, er lachte kurz auf und ich sank in diesen seltenen Moment. “Anfangs hattest du immer diesen Teddy dabei, den hatte ich dir zum vierten Geburtstag geschenkt. War so ein hässlicher Affe mit langen Armen und Beinen, aber du hast ihn überall mit hingeschleppt.”, erzählte er und wandte sich nun auch zu mir.

Seine Augen schienen zu funkeln, und es dauerte einen Moment, bis ich begriff, dass es aus brüderlichen Stolz war.
 

“Kannst du dich erinnern?”, fragte er dann, so dass sein Atem mich streifte und ich kurz ich Augen schließen musste.

Vor Genuss.

“Nein, ich glaub ich war noch zu klein.”, antwortete ich wehmütig, denn ich hätte mich gern mit ihm in diese Erinnerung geworfen, aber ich genoss es mindestens genauso, sie von ihm erzählt zu bekommen.
 

Er wandte seinen Blick der Decke zu und schwieg einen Augenblick, indem ich die Schemen seines makellosen Profils betrachtete.

Einzig, die noch nicht gänzlich verheilte Schnittwunde unterhalb seines Auges, brach seine Makellosigkeit, die vielleicht ein Maler bemängeln würde, ich aber einfach nur sexy fand.
 

“Zuerst standest zu vor meinem Bett und hast mich gefragt, ob du bei mir schlafen könntest. So wie eben. Es hat mich an damals erinnert.”, in seiner Stimme schwang Melancholie mit.

Doch dann streckte er sein Bein etwas aus und legte es direkt an meinem, wärmte und kitzelte mich mit den kleinen Härchen.

Ein wohliger Schauer überkam meinen gesamten Körper und ich bewegte mich keinen Zentimeter, um nichts daran zu ändern.
 

“Beim zehnten Mal oder so, bist du dann einfach so unter meine Decke gekrabbelt, und hast dich an mich gekuschelt.”, sprach er leise, so als ob dies etwas sehr intimes wäre.

Und ich wusste, dass es für uns beide etwas intimes war, wenngleich für ihn vielleicht nur eine Art brüderliche Zuneigung, für mich war dies so viel mehr.

Ich würde alles tun, um jede Nacht ungesühnt unter seine Decke kriechen zu können.

Doch auch wenn wir aus zwei Perspektiven sahen, wir sahen das gleiche, Liebe.
 

“Hab ich dir gesagt, warum ich nicht schlafen konnte?”, fragte ich aus Neugier und brachte ihn dazu mich wieder anzusehen.

Inzwischen war es ziemlich heiß, aber niemand verbrannte.
 

“Ich habe dich gefragt und du hast gesagt, dass du Angst vor Alpträumen hast.”, sagte er leise, fast behutsam.

Merkwürdig wie fremd einem eine Person sein kann, die schon dein ganzes Leben an deiner Seite ist.

Ich hatte das Gefühl, mich unter seinen undeutbaren Blick aufzulösen, aber ich blieb da, an seiner Seite.

“Außer das eine Mal.”, meinte er dann und drehte sich auf den Bauch, schob seine Arme unters Kissen und gähnte herzhaft.
 

Den Verlust unserer Berührung nachtrauernd, fragte ich mich, was er meinte.

“Was war das eine Mal?”, wollte ich wissen und stützte mich auf meinen Ellenbogen, um ihn besser sehen zu können, da er vom Kissen fast verschluckt wurde.

Doch somit hatte ich auch bessere Sicht auf seinen Hals, das Stückchen Haut welches das T-Shirt nicht verdeckte und biss mir auf die Lippe, um standhaft zu bleiben.
 

“Dean?”, fragte ich, jedoch leise da ich vermutete, dass er wieder eingeschlafen war.
 

Sanft hob und senkte sich ein Rücken, langsam driftete er ab und die Antwort würde wohl lediglich in seinen Träumen beantwortet werden.

Er schob seinen Arm, der mir die Sicht auf ihn nahm, brummend unterm Kissen hervor und bettete ihn an seiner Seite.

Das Gesicht nahe vor seinem ablegend, so das meine Nasenspitze seiner nur Millimeter entfernt war, schloss ich die Augen.
 

Manchmal, dachte ich, ist die Realität doch schöner als jeder Traum.

27.6.09 an einem Tisch in ‘Montys Bar’ in Colorado

Hey
 

Im Moment sitze ich hier in dieser schäbigen Bar, an der Grenze von Colorado und frage mich nicht zum ersten Mal, was ich hier überhaupt mache.

Es grenzt geradezu an Masochismus Dean in eine Bar zu begleiten und das nicht ohne Grund, wenn es nämlich ein Jagdrevier für Dean gab, dann waren es sämtliche Bars des Landes.

Es war einfach nicht zu glauben, aber es fanden sich immer, wirklich immer unglaublich hübsche und dazu paarungsbereite Frauen in den Bars.
 

Manchmal wüsste ich es echt zu gern, was in deren Leben schief gegangen war.

Hatten die keine Eltern oder kampflustige Geschwister, die ihnen befahlen so spät Abends zu Hause zu bleiben?

Oder waren die nicht auch irgendwann mal müde, von der Arbeit, vom Saufen oder von mir aus vom Sex?
 

Es kam nicht selten vor, dass einige Frauen sogar länger dablieben als Dean und ich, und das hieß schon was!
 

Wenn ich an unsere gemeinsame Nacht denke, - die ich gerne so nenne, um wenigstens träumen zu können - kann ich fast nicht mehr dran glauben.

Als lebten zwei Personen in Dean, wechselte er kein Wort über diese Nacht, wurde wieder unantastbar.

Natürlich hatte ich das erwartet, aber das er dann gleich so drastisch, zum Frauenmagnet und Höschenjäger umschwingt, konnte ich einfach nicht fassen.
 

Aber eigentlich musste ich nur die Augen aufmachen, nach vorn schauen und ihn ansehen, dort wo er an der Bar saß, flankiert von einer Blondine und einer Brünetten und natürlich einem äußerst anzüglichen, alkoholisierten Grinsen auf den Lippen.

Es war zum Haare raufen!
 

Zum Glück habe ich dich mitgenommen, denn ohne irgendeine Ablenkung, läge ich wahrscheinlich schon längst, von zwei Bier betrunken, unterm Tisch.

Deans Sprüche am nächsten Tag wären dann das kleinere Übel, denn einer musste auf seinen nächtlichen Barbesuchen ja das Auto fahren.

Wenn ich so darüber nachdenke, ist das die häufigste Gelegenheit, in der ich mal das Auto fahren darf.

Wow, was für ein Trost!
 

Die Lederjacke locker auf den Schultern gehalten, eine beschwingte Geste durchs Haar und er braucht nichts weiter zu tun, als der Zeit und dem Alkohol zu vertrauen.

Vielleicht stehe ich wirklich auf Schmerzen.

Schließlich fühle ich nichts anderes mehr, außer Schmerz und Verbitterung.

Und das in meinen jungen Jahren.

Weißt du manchmal, da frage ich mich, wie es wohl wäre, wenn Dean mich nie von Stanford geholt hätte.

Vielleicht wäre ich dann normal und statt Deans Aufpasser, einfach nur der studierende Freund eines wunderschönen Mädchens.

Jessicas Freund.
 

Und jetzt weiß ich nicht mal mehr wie sie roch, von Dean wusste ich dagegen mehr als mir zustand.

Alles hatte sich um 180° geändert, ja, für mich.

Nicht für ihn.
 

Oh Mann! Jetzt ging die Blondine ihm schon an die Wäsche!
 

Was blieb mir schon anderes übrig, als bis zum Boden der nächsten Flasche zu schauen.
 

Irgendwann, konnte nämlich auch Dean nicht mehr und dann würde ich wieder einspringen, wie immer,...
 

/In der realen Welt/
 

Dean war vollends in seinem Element, buchstäblich hingerissen von den Reizen gleich zweier Frauen und doch zog es ihn, mehr zu der Brünetten.

Die Brünette, dessen Namen Dean nicht mehr wusste, wickelte eine Haarsträhne um ihren Finger, wobei Dean der Gedanke kam, ziemlich viel mit dieser Strähne gemeinsam zu haben.

Er grinste die Blondine gespielt entschuldigend an, bevor er sich zu der anderen drehte und einer ihrer langen Beine, - die Dean sehr zusagten-, damit zwischen seine lenkte.
 

“Du erinnerscht mich an jemanden.”, stellte Dean grinsend fest und deutete mit seiner Bierflasche auf sie.

Vom mehrheitlichen Alkohol getäuscht, nahm sie das mal als Kompliment hin und beugte sich näher zu ihm heran.

“Und an wen, Süßer?”, fragte sie, sich ihrer Fahne nicht bewusst.

Dean verzog das Gesicht und nahm etwas Abstand, bevor er ihr antwortete.
 

“An meinen Welpen.”, meinte er dann grinsend und malte damit einen großes Fragezeichen ins Gesicht seiner Bekanntschaft.

“Ich erinnere dich an deinen Hund! Na toll!”, erwiderte sie beleidigt und schob ihre Unterlippe, wie ein Kleinkind hervor.
 

Dean lachte über seinen grandiosen Einfall, wie er dachte und überlegte, wie er ihr klar machen konnte, dass ihm sein Welpe sehr wichtig war.

Über den Sinn seiner Überlegung, verschwendete er aber keinen Moment.
 

“Na, dann kannst du dich ja wieder mir widmen, Schätzchen, ich habe nämlich wesentlich mehr zu bieten, als irgend so ein dahergelaufenes Viech.”, mischte sich die Blondine wieder und umklammerte seinen Hals von hinten.

Dean spürte ihre weichen Brüste gegen seinen Rücken drücken und kämpfte gegen den Drang, sie von sich zu schieben.

Immerhin hatte er heute Nacht ein Ziel zu verfolgen und das ließ ihn auch kein Alkohol vergessen, nur warum sträubte er sich so von ihrer Nähe?
 

‘Wahrscheinlich nicht mein Typ.’ rechtfertigte er sich selbst und befreite sich aus ihrem Griff.
 

“Mein Hündchen ist kein Viech, er ist das bravste und schlauste Hündchen, dass es je gegeben hat!”, erklärte er inbrünstig und ließ keinen Zweifel aufkommen.

“Oh wie süß, du hast ihn ja wirklich lieb.”, quietschte nun die Brünette und schreckte ihn ebenfalls zurück.

Einzig ihre braunen Augen, die so bekannt und einladend wirkten, ließen ihn nicht davon abringen sie die ganze Zeit gern anzustarren.

Er wusste, dass hier irgendetwas nicht stimmte, denn seit wann interessierten ihn Augen mehr als Brüste?
 

Er schüttelte kurz den Kopf und legte das Bier ab, ohne den Rest zu trinken.

Erst dann verarbeitete er die gesagten Worte.

Ja, er hatte ihn wirklich lieb.
 

“Was ist es denn für eine Rasse?”, wollte nun die Blondine wieder wissen und beugte sich so weit nach vorn, dass ihre Wassermelonen auf den Tresen zum sitzen kamen.

Er musste grinsen und überlegte dann angestrengt, wobei seine Stirn sich in tiefe Falten legte und er unversehens so aussah wie Sam, wenn er über seinen Büchern hing.
 

“Vielleicht ein Chihuahua ?”, schlug die Brünette vor.

“Zu klein.”, erwiderte Dean kopfschüttelnd.

“Ein Dackel?”, fragte die Blondine, dessen Hirn wohl langsam wirklich den Geist aufgab, oder sind Dackel nicht klein?

“Nee, zu kurze Beine.”, meinte Dean aber nur und tippte sich überlegend auf die Lippen, an denen die Frauen begierig hingen.

“Bestimmt ein Golden Retriever, die sind so niedlich!”, musste die gesamte Bar sich anhören und davon, wurde auch Sam wieder aufmerksam.
 

Auch wenn er sich in Geduld übte, konnte seiner Abneigung keinen Einhalt geboten werden.

Ein Blick auf die vergilbte Uhr, zeigte auch schon an, dass es höchste Zeit zum dazwischengehen war, zumindest wenn es nach Sam ging.
 

Dean war inzwischen entzückt von der Idee vom Golden Retriever und legte freudestrahlend den Arm um die Brünette.

Gerade als rotgeschminkte Lippen sich auf Deans Hals neigen wollten, riss eine große Hand diesen vom Hocker.

“Hey, Hündchen.”, rief Dean aus und fiel ihn um den Hals, wie die Frauen es wohl gern bei ihm getan hätten.

Vom plötzlichen Gewicht seines Bruders beschwert, torkelte Sam einige Schritte zurück und landete auf einen besetzten Tisch.

Mürrische Blicke von angetrunkenen Bikern, sprachen eine deutliche Sprache und Sam erhob sich entschuldigend, wobei er Dean zwar von sich schob, aber nicht losließ.
 

“Ich bin kein Hündchen! Und jetzt lass uns zurück.”, zeterte Sam, mit den Nerven langsam am Ende.

“Aber sicher doch, wer ist denn hier das Herrschen, hm?”, wollte der Ältere wissen und sah ihn ermahnend an, wobei der Versuch die Hände in die Hüften zu stemmen, deutlich misslang.

Seufzend schüttelte Sam den Kopf, ließ dabei lange Strähnen in sein Gesicht fallen und als sei dies eine ganz selbstverständliche Sache, strich Dean sie mit unerklärlicher Sanftheit davon.
 

Einen Moment lang sahen sie sich in die Augen, der eine drohend jeden Augenblick in trübe Seen zu ertrinken und der andere,... betrunken? In seiner Hundewelt gefangen? Entzückt?

Die letzte Möglichkeit verwarf Sam im Hand umdrehen und erwachte wieder aus seiner Trance.
 

“DAS ist dein Hündchen, aber der ist doch gar kein Welpe! Du hast uns verarscht!”, jammerte die Blondine los und verbündete sich anscheinend wieder mit ihrer Kontrahentin, denn nun schenkten sie Dean und Sam gleichermaßen verhasste Blicke.

“Hab ich nicht!”, warf Dean vehement ein, denn niemand nahm ihm seine Überzeugung.
 

“Hast du wohl, oder was für eine Rasse soll der da sein?”, wollte nun die Brünette wissen und zeigte nun ihr wahres, zickiges Gesicht.

Dean traute seinen Augen nicht und fragte sich, was er an diesen Furien noch gefunden hatte, bis er von ihren Gesichtern eine Etage tiefer sank und es ihm wieder einfiel.
 

Seltsamerweise war er trotzdem froh, nicht mehr in deren Nähe zu sein, sondern von Sammy gehalten zu werden.

Noch immer schien dieser Gedanke für ihn völlig passabel.
 

“Was?”, mischte sich jetzt Sam ein und glaubte nun gänzlich im Kindergarten gelandet zu sein.

Obwohl das Thema ihres Kleinkrieges ganz eindeutig er selbst war.

Röte schlich sich in seine Wangen, auch wenn er nicht wusste, ob aus Scham oder Wut.
 

“Haltet die Klappen ihr Zicken! Er ist die rassigste Rasse die es überhaupt gibt und viel hübscher als ihr! Außerdem hab ich gesagt, dass ich ihn lieb hab und das stimmt auch! Komm Sammy lass uns gehen.”, donnerte er zurück und hinterließ nicht nur bei den Frauen eine bleibende Erinnerung.

Stur, wenn auch schwankend, schritt Dean auf den Ausgang zu, sah sich einmal nach Sam um, der immer noch im Schockzustand, keinen Schritt machte, und zog ihn schließlich, wie einen Hund hinter sich her.
 

/Ins Tagebuch/
 

Sollte das ein Witz sein?
 

Der Alkohol?
 

Der wenige Schlaf?
 

Ein wirklich kranker Dämon, der dich in Besitz genommen hat? - Ein geflüstertes Christo, konnte zumindest das ausschließen -
 

Aber, was Dean, WAS zum Himmels Willen treibst du nur?
 

Hier bleiben wohl wieder mehrere Fragen unbeantwortet, denn wie sollte es auch anders sein.

Du musstest ja gleich wieder einschlafen und mich mit deinen Worten wach halten.
 

Weißt du Dean, irgendwann, ja bestimmt, irgendwann und wenn es mein letzter Tag an deiner Seite sein sollte, würde ich die Antworten kriegen.

Da bin ich mir sicher, auch wenn ich alles tun würde um dies zu verhindern.
 

Ich weiß nicht wann ich einschlafen werde, aber die Augenringe waren mir schon mal sicher.

Es ist jetzt genau 2:14Uhr, bereits der nächste Morgen.

Meine Augen tun weh.

Mein Schädel brummt.

Du schläfst.

Ich wache.
 

Wird es immer so sein?
 

Ist es verwerflich es aufzuschreiben? Naja, und wenn schon. Du, mein Tagebuch, kannst ruhig wissen, dass ich mich wieder berühre, mich dabei zu ihm drehe, meine Hand zu seiner wird, die Augen schließe und ihn ansehe.

Mein Körper würde sofort reagieren und ich leise seinen Namen flüstern.

Und noch etwas,...
 

... Danke.
 

Und frag bitte nicht warum.

Ich weiß es nicht.
 

Guten Morgen Tagebuch.
 

Sam

2.7.09 Im Yellowstone-Nationalpark, am Baumstumpf gelehnt, in Wyoming

Hey Tagebuch
 

Gerade ist die Sonne untergegangen und der Himmel nur noch leicht orange, aber trotzdem schön anzusehen.

Wir haben wieder einen dieser Fälle, in denen wir der Natur ausgesetzt sind und das als Park Ranger.

Auf der Jagd nach einem menschenfressendem Wesen, was genau haben wir bisher nicht herausfinden können.

Nur das ziemlich viele entsetzte Leute von Ungeheuern und Bestien gesprochen haben, wer weiß schon ob es sich nur um ein Hirngespinst handelt.
 

Aber du wirst nicht glauben, was für absolute schwachsinnige Menschen es tatsächlich gibt.

Da zweifelt man wirklich an seiner eigenen Spezies und das sag ich, der genug anderes kennt.
 

Momentan müssen Dean und ich uns nämlich mit einer fünfköpfigen Gruppe rumschlagen, die alles andere als von der ruhigen Sorte sind.

Obwohl dieser Brian vielleicht eine Ausnahme darstellt, denn der sagt mal einfach gar nichts.
 

Diese ganze Aktion war sowieso von Anfang an ein Witz gewesen und mir kommt einfach der Gedanke nicht aus den Sinn, dass Dean das weiß und trotzdem auf durchzug schaltet.

Wir hatten nämlich einen heftigen Streit.

Ja heftig kann man durchaus sagen.

Er war kurz davor mir eine zu scheuern und ich wüsste gern, was ihn letztendlich davon abgehalten hat.

So wütend habe ich ihn selten gesehen, schließlich konnte er nicht nur Zuneigung, sondern auch seine tiefste Wut immer bestens in sich reinfressen.
 

Ich hatte ihn einfach nur gefragt, was an dem Abend in der Bar in ihn gefahren ist. Warum er die zwei Frauen sitzen gelassen und mit mir gekommen ist. Und vor allem, was seine Äußerung zu bedeuten hatte.

Es hat einfach nicht aufgehört an mir zu nagen, dieses Getue als sei nichts gewesen und genau das, hat ihn wohl genervt.

Zwei Tage hat er kein Wort mit mir gesprochen, ist mir ausgewichen wo es nur ging und benahm sich kindischer als jedes bockiges Kind.

Die Aussprache hätte dem Impala fast eine Totalsanierung gekostet, als er mich während der Fahrt anschreien musste, dass er einen Blackout hatte.

Klar, wenn man sich an nichts erinnert, führt man sich ja auch so auf!

Wenn ich ihm nichts erzählte, wurde er doch auch immer so wütend und warum darf ich das nicht sein?

Soll den einer verstehen!

Als seine Faust aber auf mein Gesicht zusteuerte, mich aber nicht berührte, sprach ich ihn nicht mehr darauf an.
 

Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, tut es mir leid, aber nichts um der Welt würde ich dies vor ihm zugeben.

Dieser Sturkopf hatte schließlich angefangen!

Und zu einem Ergebnis hat das ganze immer noch nicht geführt.
 

Es ist stockduster, aber nicht mehr lange, denn Dean versucht gerade ein kleines Lagerfeuer anzufachen.

Das knistern zeugt von maßgeblichen Erfolg und gleich würde ich ein zufriedenes Grinsen auf seinen Lippen sehen, da war ich mir sicher.
 

Manchmal kann ich in ihm lesen wie in einem Buch, und dann ist er wieder ein hinter Schloss und Riegeln verschlossenes Geheimnis.

Im Moment fühlt es sich an, als ob ich ihn erst seit kurzem kennen würde.

Ich hasse dieses Gefühl, weil es genau das Gegenteil von uns ist.

Wir sind Brüder, Blutsverwandt, ein und dasselbe Fleisch, ein gemeinsames Leben, eine gemeinsame Zeit.
 

Die Wahrheit ist doch einfach, dass ich auch ohne meine Gefühle, keinen Schritt machen könnte ohne ihn.

Das ist eine beruhigende Tatsache.
 

Wenn diese nervigen Leute nicht hier wären, würde ich mich wahrscheinlich zu ihm setzen, und doch um Verzeihung bitten.

Aber sie waren da, ich bleib an diesem abgesägten Baumstamm sitzen und Dean am Feuer, wobei die Flammen über seine Lederjacke und sein Gesicht tanzten.
 

Sogar aus dieser Entfernung, kann ich das wunderschöne Grün seiner Augen sehen.
 

Er sieht mich an.
 

/In der realen Welt/
 

“Ich liebe dich. Tut mir leid.”, flüsterte Sam seinem Sturkopf leise zu, mit dem Wissen, dass er es unmöglich hören könnte.
 

Dean zog seine Brauen zusammen und schaute ihn fragend an.

Sam schüttelte lächelnd den Kopf und ließ seine Worte verloren gehen, als wären sie nie gesprochen worden.
 

Mit einem gleichgültigem Schulterzucken widmete sich Dean wieder dem Feuer und stocherte mit einem Stock darin rum.

Sam legte seinen Kopf in den Nacken und sah durch das dichte Blätterdach über ihnen, durch eine Lücke und erhaschte einen Blick auf einen wunderschönen Sternenhimmel.

Er seufzte laut, als er erkannte wie schön alles sein könnte, wenn seine Gefühle erwidert worden, Dean nicht sein Bruder wäre, sie nicht auf diese Leute aufpassen müssten und die Dämonenjagd nur ein makaberer Witz wäre.
 

Aber das waren eindeutig zu viele Kontrapunkte, die es zu überwinden gab.

Gegen die Realität kam er einfach nicht an.
 

“Du solltest nicht aufgeben.”, erklang plötzlich eine fremde Stimme neben ihm und er zuckte zusammen und fühlte sich ertappt.

Als er sich von den Sternen löste und nach links sah, erkannte er jedoch das Gesicht von Brian, den Schweigsamen, wie er ihn bereits in Gedanken getauft hatte und atmete erleichtert aus.

Erst dann begriff er die Bedeutung seiner Worte.
 

“Aufgeben? Ich verstehe nicht.”, versuchte Sam so neutral wie möglich zu sagen und fühlte sich mit jeder Sekunde unwohler.

Brian gefiel ihm wesentlich besser, wenn er nichts sagte, bemerkte er gerade kopfschüttelnd.
 

Dann nickte dieser in Deans Richtung und sah ihn wieder ausdruckslos an.

Er schien zu keinerlei Gesichtsausdruck fähig zu sein, kein lächeln, keine Verwunderung oder irgendeine Reaktion seiner Gesichtsmuskeln.

Das merkwürdige war jedoch, dass Sam trotzdem genau wusste, worauf dieser hinaus wollte.
 

“Ich glaube da ist der Funke bereits übergesprungen.”, sagte Brian und ließ das verschmitzte Grinsen, dass gut zu seinen Worten gepasst hätte, aus.

Sam war die Doppeldeutigkeit durchaus nicht entgangen, aber er wusste, dass Brian nicht übers Feuer sprach.

Brian trug eine gut gefütterte Jacke, schwarze Jeans und alte Wanderstiefel, alles eine Nummer zu groß.

Als Sam ihn das erste mal gesehen hatte, erinnerte er sich an seine Kindheit, als ihr Dad begann auch ihre Mum zu sein.

Damals wurde er in jedes altes Kleidungsstück von Dean gesteckt, dass natürlich immer einige Nummern zu groß war.

Er kam sich jämmerlich klein darin vor und fragte sich, ob es Brian wohl jetzt auch so ging.
 

Aus einem unerklärlichem Grund, hatte Sam keinerlei Befürchtung, dieser könnte Dean von seinem Geheimnis erzählen.

Brian schien ein Mensch zu sein, dem man so etwas erzählen konnte, mit dem sicheren Wissen, dass es bei ihm blieb.

Er war ein Einzelgänger.
 

Ascheinend ein Einzelgänger mit einem überaus empfindlichen Blick für andere.
 

“Wie kannst du dir da so sicher sein?”, wollte Sam wissen und studierte weiterhin das leere Gesicht seines Gesprächpartners.

Beinahe beneidete er ihn um seine Ausdruckslosigkeit, aber andererseits auch nicht.
 

Brian sah ihn nicht an, schien im Tanz der Flammen gefangen zu sein, aber plötzlich rührten sich seine Lippen.

“Man kann sie nicht benennen, nicht berühren, nicht beweisen, niemals mit hundertprozentiger Sicherheit über ihr da sein wissen, aber man kann sie immer spüren.”
 

Sam war zunächst verwirrt und total überfordert mit dieser philosophischen Äußerung, aber als er durch das Feuers sah und bemerkte, dass Dean sie die ganze Zeit über beobachtete, wurde ihm ganz warm ums Herz.
 

Mit ‘sie’ war die Liebe gemeint.

Seine Liebe, die Brian spürte.

Auch bei Dean?

Das konnte er nicht glauben.
 

“Ach da missverstehst du etwas, ich meine,... ich... also,...”, er verhaspelte sich bei dem kläglichen Versuch, seine einseitigen Gefühle zu gestehen.

Geknickt ließ er den Kopf hängen und hoffte, dass Dean ihn gerade nicht ansah.

Nun fühlte er sich klein und jämmerlich.
 

Völlig unerwartet legte Brian dann eine Hand auf Sams Schulter, beugte sich zu ihm vor, bis er dessen schwarzen Haarspitzen an seinem Gesicht spürte.

“Mach die Augen auf, denn deine Liebe scheint dich blind zu machen.”, hauchte er ihm entgegen und hinterließ eine berauschende Gänsehaut auf Sams Körper.
 

Dann beugte er sich wieder zurück, sah für einen Augenblick in Sams Augen und schenkte ihm ein Lächeln, dass auf seine leere Art und Weise aufmunternd wirkte.
 

“Hey, lästert ihr über mich, oder was gibt’s da zu flüstern?”, hörten sie plötzlich Deans Stimme und sahen auf.

Keiner von beiden hatte bemerkt, wie dieser zu ihnen kam und schauten überrascht, ja fast ertappt.
 

Dean hob eine Braue und setzte sich kommentarlos zu Sams rechter Seite, auf den dreckigen Waldboden.

Als wäre dies sein Stichwort erhob sich Brian plötzlich und ging, mit den Händen in den Jackentaschen, davon.

Er sagte nicht ein Wort, sah nicht mal zurück, wie ein Kerl, der seine Aufgabe erfüllt hatte.

Sam bekam nur vage mit, dass Brian sich in sein Zelt zurückgezogen hatte, denn Deans neugieriger Blick brannte wärmer auf seiner Haut, als das Feuer direkt vor ihm, welches ihn kaum erreichte.
 

“Was wollte der Typ?”, fragte Dean und sah ihn erwartungsvoll an, während er seine Beine anwinkelte.

“Er heißt Brian und wollte gar nichts. Nur reden.”, antwortete Sam verunsichert.

Brians Worte gingen ihn nicht mehr aus dem Kopf und Deans Neugierde machte es ihm nicht leichter, keine Hoffnung aufkeimen zu lassen.
 

“Ach und dabei muss er dich gleich anspringen?”, kam es dann unerwartet genervt von rechts und Sam wusste nicht, ob Dean das wirklich gerade gesagt hatte, oder er wieder seinem Wunschdenken verfiel.

War das echte Eifersucht?
 

“Er,... Er hat mich nicht angesprungen!”, versuchte Sam ihm unmissverständlich klar zu machen, wobei ihm seine brüchige Stimme einen Strich durch die Rechnung machte,

Langsam wurde er nervös, so wie immer, wenn Dean ihm zu lange, zu nahe kam und das nicht nur körperlich.

Warum musste Dean auch gerade jetzt einen, seiner Gefühlsausbrüche haben!

Was hieß überhaupt Gefühlsausbruch, das war einfach alles nur,... !

Ja, was?
 

Die kühle Abendluft schlich sich unter Sams Jacke und ließ ihn kurz erzittern.

Frierend rieb er seine Hände aneinander und hoffte so auf etwas Wärme, die das Feuer ihm nicht zu spenden schien.

Dabei bemerkte er Deans Lächeln nicht, welches nur kurz über dessen Lippen huschte.

Er rückte ein Stück näher zu Sam, nahm dessen kalte Hände in seine, hauchte sie mit seinem warmen Atem an und stopfte sie dann unter seine Jacke.
 

“Dean,...”, hauchte Sam völlig perplex und erzitterte erneut, jedoch nicht vor Kälte.

“Was ist, immer noch kalt?”, fragte Dean und rieb Sam Hände unter seiner Jacke mit seinen.

“Nein, es ist schön,... warm.”, fügte Sam noch schnell hinzu und wagte es nicht, ihm in die Augen zu sehen.
 


 

/Ins Tagebuch/
 

Dean schläft gerade in seinem Schlafsack neben mir im Zelt und schnarcht wie ein Weltmeister.

Aber das ist nicht der Grund, weshalb ich kein Auge zu kriege.
 

Vorhin,... das war so,... echt.

Ich kann es nicht mal beschreiben, aber es war wirklich und kein Traum, wirklich!

Er hat so abwehrend auf Brian reagiert und dann meine Hände gewärmt!
 

Als wäre es das normalste auf der Welt!
 

Gott ich spüre immer noch seine Finger, wie sie über meine strichen und mich wärmten.

Ich glaube nicht, dass ich jemals wieder kalte Hände haben werde.
 

Ob Brian recht hat?

Glaubst du ich kann mir Hoffnungen machen?

Ja, ich weiß, wenn ich es tue, wird das Ende umso schmerzhafter.

Aber gleich aufgeben ohne etwas riskiert zu haben?
 

Shit! Ich weiß gar nichts mehr!
 

Außer, dass ich ihn liebe.
 

Wow, Sam Winchester, du bist wirklich weit gekommen!
 

Naja, auf jeden Fall schien der Streit vergessen. Das war doch schon mal etwas gutes und nicht nur das.
 

Nach dem ganzen Theater von wegen, menschenfressendes Ungeheuer im National Pak, stellte sich heraus, dass es lediglich ein hungriger Bär war, der sich an Lunchpaketen einsamer Wanderer zu schaffen machte.

Ein totaler Reinfall also im Kampf gegen das Böse, aber ein unglaubliches Vergnügen für uns.

Das ununterbrochen streitende Pärchen, hatte plötzlich ein Thema über das es reden konnte ohne sich anzubrüllen.

Der Jäger, hatte das Vergnügen unter unseren Protesten klein bei zu geben und das erste mal, keinen satten Fang zu machen, sondern ihn lediglich zu verjagen und Leslie, die naturverbundene Touristin, interessierte sich anscheinend das erste Mal für einen Mann, als für Pflanzen.
 

Dean und ich haben und das Lachen ziemlich verkneifen müssen, als Leslie bühnenreif über einen Ast stolperte um wie der Zufall es wollte, direkt in des Jägers Armen zu landen.

Und Brian,... der schnappte sich meine Videokamera und hielt die ganze Aktion auf Band fest.
 

Wir haben nicht ein Wort mehr, über das vorherige Gespräch verloren und ich bin echt froh darüber.

Er scheint ein ganz netter Kerl zu sein, interessant und verkorkst.

Ein Freak wie ich.
 

Danach sind wir nur noch alle in unsere Zelte gegangen und sind eingeschlafen.

Die Nacht war ruhig, ausgenommen von Deans Schnarchen.
 

Er sieht gerade einfach nur zum anbeißen aus, wie er sich halb aus seinem Schlafsack geschält hat und auf den Bauch liegend versucht eine bequeme Position zu finden.

Gelegentlich entweicht ihm auch ein brummen.

Mein kleiner Bär,...
 

Kann ich es wagen? Ihn küssen? Er würde es nicht bemerken, nicht so tief wie der schläft,... nur ein kleiner Kuss.
 

/In der realen Welt/
 

Sam legt den Stift und das Tagebuch beiseite, stützt sich auf seinen Ellenbogen ab und beugt sich vorsichtig vor.

Seine Strähnen fallen ihm ins Gesicht und er hört auf zu atmen, denn plötzlich dreht Dean sich auf den Rücken und seufzt auf.

Mit einem Ruck zieht Sam sich zurück, atmet erschrocken aus und fährt sich fassungslos übers Gesicht.

Beinahe hätte er es getan!

Gerade dann, als Dean sich umdrehen musste, in dem Augenblick hätte er ohne umschweife mit ihm kollidieren können und dann würde Dean sicherlich nicht mehr schlafen!
 

Erschöpft und von sich genervt, legte Sam sich ebenfalls wieder hin, fischte nach dem Stift und dem Tagebuch am Kopfende und schrieb ein paar letzte Worte, bevor er ein paar Stunden des Morgens verschlief und davon träumte wie Dean sich über ihn beugte und ihm einen hauchzarten Kuss schenkte,...
 


 

/Ins Tagebuch/
 

Ich bin ein verliebter Vollidiot!
 

Eine Frage an dich Dean: Fängst du mich trotzdem auf, wenn meine Hoffnung mich fallen lässt?
 

Sam

5.7.09 auf einem Schrottplatz in Utah

Hey du
 

Es ist verflucht heiß!

Wir sind in Utah und nicht auf der Sonne, aber verdammt, ich fühl mich wie das Steak aufm Grill!

Und als wäre das nicht schon genug, kriegt mein zusammengeschmolzenes Hirn noch einen halbnackten Dean zum verarbeiten.

Das ist verdammt noch mal zu viel!
 

Apropos Dean, er benimmt sich komisch.

Ja, das tut er immer, aber diesmal ist es anders.

Keine Ahnung, seit dem Händewärmen in Wyoming ist er alles andere als,... zugänglich.

Seine Blicke haften an allem anderem, nur nicht an mir, die Sätze sind kurz und bedeutungslos und eine Nähe, gibt es nur noch in meiner Einbildung.

Neulich, als wir zufällig gleichzeitig nach dem Radio griffen, berührten sich unsere Finger und er zog sie zurück, als hätte ihn ein Skorpion gestochen!
 

Da beginne ich mir doch wahrhaftig Hoffnungen zu machen und im nächsten Moment macht er dicht.

Typisch.
 

In diesen Moment sind wir auf einen Schrottplatz, nahe an unserm Motel, weil Dean den Impala mal wieder gründlich unter die Lupe nehmen wollte.

Ich habe allerdings das Gefühl, als wollte er sich nur anderweitig beschäftigen.

Als Dad gestorben war, war es auch nicht anders.
 

Aber wenn er über etwas nachdenken musste, sollte ich ihm nicht in die Quere kommen.

Wer weiß, vielleicht kommt ja mal vernünftiges dabei heraus.
 

Naja was auch immer ihn bedrückt, schlimmer als meine Leiden konnte es nicht sein.

Wenn er sich nicht bald was anzieht hyperventiliere ich!

Ganz sicher!
 

Die läppische Ausrede Bier holen zu gehen hatte auch nicht lange gehalten.

Jetzt steh ich hier, im warmen Schatten eines Autoturmes, das Bier in meiner Hand wird langsam warm und allein den Stift zu halten wird anstrengend.
 

Wenn er mich hier sehen würde, würde er den Kopf schütteln und sein kühles Bier verlangen, seiner Meinung nach, noch bevor der Winter eintrat und ich meine schnulzen niedergeschrieben hatte.

Was hat mich nur geritten, mich in ihn zu verlieben?
 

Vielleicht der schweißnasse Brustkorb, die perfekt definierten Bauchmuskeln, die starken Arme, die kleinen Härchen, die ihren Weg vom Bauchnabel zu bedeckten Schätzen führen,...
 

Ich brauch dringend Sex! Ob es hier einen,... Pu... Ich kann es ja nicht mal schreiben!!!

Blöde Idee. Verdammt blöde Idee, Sam Winchester!
 

Bis später.
 

/In der realen Welt/
 

Das Tagebuch hinten in seinen Hosenbund steckend, geht er mit zwei Bierflaschen in der Hand auf seinen Bruder zu.

Allerdings nicht ohne beim Anblick, des schweißglänzenden Rückens von Dean, zu schlucken.

Der beugt sich gerade unter die Motorhaube, um in völligster Konzentration sein Werk zu begutachten.

Das Amulett um seinen Hals, funkelt im Schein der Sonne.
 

“Dean, hier, dein Bier.”, sagte Sam, versuchend sich nichts unanständiges vorzustellen.
 

Er streckte ihm sein Bier hin, doch Dean schien ihn gar nicht zu bemerken, also trat er einen Schritt näher und blieb direkt neben ihm stehen.

Er konnte einzelne Schweißtropfen, von Deans Schläfe hinablaufen sehen, verfolgte ihren Weg in Gedanken mit seiner Zunge.
 

“Was?”, entkam es Dean dann erschrocken, wobei er sich zu schnell aufstellte und gegen die Motorhaube stieß.

“Verdammt!”, jammerte er gleich los und hielt sich seinen misshandelten Kopf.
 

Erst dann sah er zu Sam rüber, betrachtete ihn eingehend und entdeckte nach zwanzig Sekunden auch das Bier in dessen Händen.

Vermutlich war es einfach zu heiß.
 

“Geht’s wieder?”, hörte er Sam besorgt fragen und wandte sich von ihm ab, bevor noch was passierte.

“Ja, ja, nun gib schon her.”, meinte er und riss ihm, die bereits angewärmte Flasche zu sich.

Mit den Zähnen öffnete er sein Bier, leckte sich vorher über die Lippen und trank dann einen langen Schluck.
 

Sam fragte sich, ob er das mit Absicht tat.

Er hätte ihn genau hier und jetzt, auf die Motorhaube werfen können, seine Beine spreizen und ihn bis zum Mond reiten können.

So versonnen in seinen Gedanken, bemerkte er gar nicht, dass Dean mit ihm sprach.
 

“Hör auf mich so anzuglotzen und hol mir endlich den Schraubenschlüssel!”, hörte er dann die genervte, aber auch etwas verlegene Stimme seines Bruders und kam seiner Bitte leicht verdattert nach.

“Ich,... entschuldige, hier.”, Sam reichte ihm das Werkzeug und wusste nicht, was er nun tun sollte.
 

“Hast du Bobby schon angerufen?”, fragte Dean nach einer Weile, die ihm unangenehmer erschien als er hoffte.

“Ja,... Er hat sich wegen unserer letzten Flaute schlapp gelacht. Und gemeint, dass ich ihm keinen Bären aufbinden soll.”, er lächelte Dean zu, der es erwiderte. “Aber einen neuen Fall hat er bisher nicht gefunden, zumindest nicht in unserer Nähe und du willst ja noch am Wagen rumbasteln. Vielleicht haben wir ja mal ein paar Tage Urlaub.”, beendete Sam hoffnungsvoll und nippte an seinem Bier.
 

“Urlaub, mh?”, entgegnete Dean nur, eine Mutter festschraubend.

Sam hatte sich auf das Rollbrett gesetzt, auf dem Dean vor kurzem noch unterm Impala verschwunden war und sah nun zu ihm auf.

Er konnte sehen, wie Dean über etwas nachdachte, wie seine Stirn sich in kleine Falten legte und er unter Anstrengung versuchte zu einem Ergebnis zu kommen, dass für ihn akzeptabel war.

Anscheinend fand er es nur nicht.
 

Den Blick von seinem Bruder nehmend, sah er über den restlichen Schrottplatz, zu den verrosteten Autoteilen, die keiner mehr brauchte, den Skeletten ausgeweideter Klassiker und entdeckte nicht weit von ihm einen alten Chevy.

Er wusste nicht welches Model es war, so gut kannte er sich nicht aus, aber es stand im Schatten, hatte noch die vorderen Sitze und sah einladend aus, zumindest besser als das Rollbrett.
 

Dean für einen Augenblick vergessend, ging er auf das Auto zu, an dem die Reifen, Türen und vieles andere fehlte.

Ein ausgebeutetes Ding, ohne Leben, nur noch ein Skelett mit Sitzen.
 

Seine schleifenden Schritte wirbelten hellen Sand auf, der Schatten nahm ihn ein und müde setzte er sich auf die verstaubten Sitze und stellte fest, dass sie durchaus noch bequem waren.

Von hier aus hatte er einen perfekten Blick auf Dean, im Moment hauptsächlich auf seinen Hintern.
 

Er begutachtete ihn so hungrig, als wäre er die Oase in seiner Wüste.

Von der Sonne eingenommen, schloss er die Augen und ließ sich treiben, in die dunkelsten Ecken seiner Fantasie.
 

Dort, wo er hinter Dean stand, seine Hände über dessen Seiten streifen ließ, seine warmen Lippen über dessen heißen Nacken gleiten ließ.

Den Geschmack von dessen salziger Haut in sich aufnahm, mit den Händen über die kleinen Wölbungen seiner Bauchmuskeln strich und ihm ins Ohr flüsterte, wie sehr er ihn wollte.

So sehr.

Dean würde dreckig grinsen, den Kopf auf seiner Schulter ablegen und ihn gewähren lassen.

Ganz ohne Rückhalt, würde er sich am Knopf seiner Jeans zu schaffen machen, sie öffnen und seine Hand rein schieben, ihn stöhnen lassen und seine eigene Erregung gegen dessen Hintern pressen,...

Und dann,...
 

“Hey, schön geträumt?”, ertönte plötzlich Deans Stimme ganz nah an seinem Ohr und er riss die Augen auf, und versuchte sich zu orientieren.

“Was? Dean, wo?”, haspelte er rum und lehnte seinen Kopf dann, als er die Wirklichkeit realisierte, zurück an die Kopfstütze.

“Also, wenn du nicht schön geträumt hast, stimmt etwas mit deinen Hormonen nicht.”, meinte sein Bruder grinsend und ging einmal um den alten Chevy rum, damit er sich auf den Beifahrersitz niederlassen konnte.
 

Sam verstand kein Wort, bevor Dean seinen Blick auf dessen untere Mitte warf.

Eine überaus deutliche Beule, ließ Sam rot aufleuchten.
 

“Na, wer war die Hübsche? Ne Blondine, oder doch Brünett? Vielleicht rothaarig, das wäre auch nicht schlecht.”, wollte der Ältere ahnungslos wissen und nahm einen Schluck, aus Sams Bier, dass völlig vernachlässigt auf dem Armaturenbrett stand.
 

“Dean!”, empörte sich Sam und bedeckte mit beiden Händen seinen Schoß.

“Ach komm schon, ist doch kein Problem Sammy, ich gönn dir doch deinen Spaß.”, meinte er dann und strich sich über die noch immer nackte Brust, bis er an seinem Amulett rumspielte.

“Dunkelblond.”, sagte Sam dann und scheuerte sich selbst eine im Gedanken.

Deans Aufmerksamkeit war in Null Komma nichts geweckt und nun sah er ihn von er Seite an und pure Neugier sprach aus ihm.

“Achja? Und wie sah sie noch aus?”, wollte er wissen und ließ ihn nicht aus den Augen, der wiederum mit geschlossenen da saß und jedes Wort bereits bereute.
 

“Grüne Augen.”, erzählte Sam und drohte wieder in seiner Vorstellung aufzugehen.

“Sammy steht also auf grüne Augen ja, aber nun will ich die interessanten Dinge wissen, was ist mit der Figur? Na, hat sie einen heißen Hintern gehabt? Komm schon Sammy, jetzt plaudere schon ausm Nähkästchen.”, forderte der Ältere ungeduldig auf und betrachtete das Profil seines Bruders.
 

Dean schmunzelte kurz bei dem Gedanken, dass sein kleiner Bruder Sammy wirklich alles andere, als ein unschuldiger Kerl war.

Und er musste eingestehen, dass ihm dies gefiel.
 

Aufseufzend gab Sam sich in, es hatte schließlich eh keinen Sinn.

Wenn man Dean so einen Fleischbrocken hinwirft, hört er nicht auf zu verlangen, bis er auch alles weiß.

Aber alles, das musste Sam akzeptieren, alles, konnte er ihm nie erzählen.

Allein der Gedanke, dass Dean jemals herausfinden würde, dass er die ganze Zeit über ihn sprach, brachte Sam zum Schweißausbruch.
 

“Ja, einen sehr heißen und knackigen Hintern. Perfekt. Athletische Figur, kein Gramm zu viel. Mit unglaublich langen Wimpern.”, fügte er noch verträumt hinzu, bevor er registrierte ein Stücken zu viel preisgegeben zu haben.
 

Vorsichtshalber sah er zu seiner heimlichen Liebe, die merkwürdig konzentriert schien.

In Sam kroch eine vage Angst hoch, bescherte ihm Bauchschmerzen und Sorge.

Hatte Dean womöglich etwas gemerkt?
 

“Woran denkst du?”, fragte der Jüngere vorsichtig und spannte jeden Muskel an, als der Angesprochene ihn ansah.

“Ach nichts, ich hab mich nur gefragt wo du die heiße Schnitte mal getroffen haben könntest, ohne das ich etwas bemerkt hatte.”
 

Ein unglaublich riesiger Brocken fiel von Sams Herzen und eine Lachsalve bahnte sich ihren Weg hinaus.

Er war so erleichtert und gleichzeitig belustigt, dass er nichts anderes tun konnte als zu lachen.

Oh Mann, sein Leben war die reinste Achterbahn und Dean bestimmte den Aufstieg sowie den Fall.
 

“Was denn? Ich meine, die Kleine hört sich echt verdammt heiß an, so eine würde doch dich niemals mir vorziehen!”, sagte Dean leicht schmollend und Sam konnte nur noch mehr lachen.
 

“Das glaube ich auch!”, meinte Sam lachend und hielt sich den bereits schmerzenden Bauch.

Schreckliche Ironie beflügelte seine Worte.
 

Dean lehnte sich lächelnd zurück, genoss den Klang von Sammys Lachen und freute sich, auf irgendeiner verqueren Art und Weise, der Grund dafür zu sein.

Für ihn ging ein perfekter Tag zu neige, ließ ihn seine verrückten Gedanken mal vergessen, und einfach nur entspannen.

Er hielt das Amulett, welches er von Sam geschenkt bekomme hatte, mit einer Hand und schlief im Dämmerlicht der Abendsonne auf dem Sitz ein.
 

Auch Sam hatte die Augen beim Anblick seines Bruders geschlossen und für einige Augenblicke geschlafen, doch als die Nacht ihn, mit irrsinniger Gegenteiligkeit zum frieren brachte, wachte er wieder auf.
 

Er sah wie Dean sein Amulett umklammerte und selig zu schlummern schien und lächelte verliebt.

Es war einer der Momente in denen er sich nicht verstellen brauchte und den genoss er.

Dass er ihn zu sehr genoss, wurde ihm erst klar, als er sich über Dean beugte, eine sanfte Briese durch seine Haare fuhr und volle Lippen, nur Zentimeter voneinander entfernt waren.

Diese Zentimeter lösten sich in kühles Nichts auf.
 

Nur ein paar Sekunden, nur ein funkeln der Sterne, ein Flügelschlag eines Falters, eine flüchtige Berührung, dauerte dieser Kuss und doch war es das schönste, was Sam jemals gespürt hatte.

Eine kribbelnde Gänsehaut bildete sich auf seinen Körper, als er sich wieder löste, die weiche, rosige Haut sehnsüchtig ansah und seufzte.

Sein Atem streifte Deans Lippen und dieser seufzte ebenfalls verschlafen auf, bevor er es sich etwas bequemer machte und weiterschlief.
 

Sam konnte nicht glauben, dass er ihn gerade wirklich geküsst hatte, doch nun wusste er wie Deans Lippen sich anfühlten und dieses Gefühl haftete an ihm, wie sein Schatten.

Lächelnd berührte er seine Lippen, setzte sich wieder richtig in seinen Sitz und holte sein Tagebuch hervor.
 


 

/Ins Tagebuch/
 

OH MEIN GOTT!!!
 

Ich habs getan! Ich habs wirklich getan!
 

Ich hab ihn geküsst! Wahrhaftig, nicht im Traum!
 

Jetzt kann ich nicht mehr schlafen, aber was solls, verdammt, ich hab ihn geküsst!

Am liebsten, würde ich es in die ganze Welt schreien, aber wahrscheinlich nicht ohne ihn dabei aufzuwecken.
 

Das er dabei geschlafen hat, will ich zwar lieber ausblenden, aber sogar das ist mir im Moment egal.
 

Ich kann sie noch immer spüren.

Und JA, sie sind wirklich so verdammt weich, wie sie aussehen.
 

Ich weíß, ich schaufele mir mit jedem Tag und jeder Aktion nur mein eigenes Grab, aber wenn das Sünde ist, dann bin ich ihr eben verfallen!

Es ist als hätte ich in den Apfel vom Sündenbaum gebissen.

Und nun krieg ich einfach nicht genug, es ist mein Fluch, meine Entscheidung.
 

Ich liebe ihn. Ich weiß gar nicht wie ich es anders sagen soll, manchmal, so wie jetzt, fühlt es sich sogar größer an als Liebe.
 

Zuerst habe ich mir Sorgen gemacht, was ihn so beschäftigt, aber wenn er danach immer wieder auf normal macht, dann kann es doch nichts schlimmes sein, oder?

Oh Mann, ich hab mich schlapp gelacht, als er schmollend jemanden nachgeweint hat, der er selbst ist!

Kannst du dir das vorstellen!?

Dean ist schon eine Rarität an sich.
 

Und im Moment unglaublich hinreißend.

So wie er da mit nackten Oberkörper neben mir schläft, im sitzen.

Der kann auch überall schlafen.
 

Naja zumindest ist meine Erregung verschwunden! Das war auch sowas von peinlich! Dass er auch immer genau in den falschen Momenten auftauchen muss!

Aber immerhin ist sie abgeflaut, auch wenn der Traum mir immer noch im Sinn ist.

Lieber nicht dran denken!
 

Den echten Dean da zu haben ist bei weitem besser als jeder Traum, auch wenn er nicht einen Hauch an Gefühl für mich empfindet.

Ich weiß, dass er mich liebt, als Bruder.

Nur als Bruder.
 

Ob ich mich jemals damit abfinden kann, ist eine andere Sache,...
 

Eine Frage an dich, Dean: Wirst du jemals aufhören, mir den Kopf zu verdrehen?
 

Sam
 

/In der realen Welt/
 

“Hmm, schreibst du schon wieder in dein Büchlein?”, hörte er Dean verschlafen fragen.

Sofort steckte er es sich wieder in den hinteren Hosenbund.
 

“Ich dachte du schläfst.”, wechselte Sam schnell das Thema und unterdrückte ein verzücktes Lächeln, bei dem Anblick den Dean ihm lieferte.

Schmatzend und noch versunken zwischen Traumwelt und Realität.
 

“Tu ich auch noch, ein bißchen. Was hast du geschrieben?”, wollte er wissen und zog seine Beine an, damit er sich in seine Richtung lümmeln konnte.
 

Sam war unentschlossen, was er ihm erzählen konnte und wurde durch die Gänsehaut, die Deans Oberkörper zierte, abgelenkt.

“Nichts besonderes.”, meinte er mit einer wegwerfenden Handbewegung und blickte einen Moment zu lange auf Deans Lippen, der die Brauen kurz zusammenzog.
 

“Hab ich was im Gesicht?”, fragte der dann nach.

“Was? Nein, nichts. Wir sollten zurück zum Motel, es wird kalt.”, meinte Sam, der sich langsam eingeengt fühlte.
 

“Sammy, du bist komisch und irgendwann werde ich dein kleines Geheimnis schon herausfinden.”, sagte Dean dann beschwörend, bevor er sich aus dem bequemen Sitz erhob und mit, um sich geschlungenen Armen zum Motel ging.
 

Sam blieb noch eine Weile, auf der Unterlippe kauend, sitzen, sah Deans Silhouette im dunkeln verschwinden und machte sich schließlich, mit einem flauen Gefühl in der Magengegend, ebenfalls auf den Weg.

12.7.09 Im Garten der Kennedys in Nevada

/Ins Tagebuch/
 

Hey
 

Ich weiß gar nicht, warum ich dich überhaupt noch heraushole.

Mir geht’s schlecht und das ist wohl leicht untertrieben.

Wir hatten gerade mal wieder einen schönen Streit.

Aber diesmal ging es um dich!
 

Ja, du dämliches Tagebuch! Das einzige etwas, dem ich all meine Gefühle anvertraue und nun habe ich das davon.
 

Weißt du, es ist einfach nicht mehr auszuhalten!

Ich atme, rede, gehe an seiner Seite, bin rund um die Uhr bei ihm und jetzt, jetzt würde ich es völlig verstehen, wenn er mich loswerden wollte.

Ich wüsste nicht wohin ich gehen würde,... Aber egal wohin, einfach nur in die entgegengesetzte Richtung,...

Was das unsinnige dabei wäre, wäre wohl die Tatsche, dass ich wahrscheinlich die ganze Welt umrunden könnte, irgendwann würde ich eh wieder bei ihm landen.
 

Der Blick vorhin, sein Blick, er war so tief wütend und traurig zugleich, dass ich mich am liebsten selbst erschossen hätte.

Das letzte was ich will, ist ihm wehzutun, warum versteht er das denn nicht?

Dass ich mich dir anvertraue, ist auch nichts weiter als eine schmerzlindernde Art, ihm nicht noch mehr leiden zu sehen.

Denn egal, wie enttäuscht er von mir ist, wie verachtet er wäre, wenn er wüsste das ich ihn liebe, wäre unendlich mal schlimmer,...

Das ist die einzige Wahrheit,... Die ich ihm leider nie erklären kann,...
 

Es tut mir leid, dass er dich gegen die Wand geklatscht hat,... Ach ich sollte lieber froh sein, das er mich nicht stattdessen geohrfeigt hatte.

In solchen Situationen kann Dean keinen Körperkontakt leiden, das weiß ich, wie so vieles andere von ihm,...

So wie er früher von mir.

Ich wünschte ich wäre wieder ein kleiner Junge, der sich weinend in seine Armen werfen konnte, den er halten und trösten würde, als wäre ich sein größter Schatz.

Damals hat er es getan, aber jetzt,...
 

Wir ziehen zusammen durch Amerika, durch Motels, durch Fälle und Jagden, würden unser Leben für den anderen aufgeben, aber jetzt so vieles anders.

Ich glaube, das hat auch er gemerkt.

Nein, nicht von meinen Gefühlen, aber von meinem merkwürdigen Verhalten,...
 

Er ist nicht dumm, nur begriffsstutzig, aufbrausend und extrem unwissend.

Was kann ich denn auch dagegen machen? Es geht nicht anders! Er würde mich ja nie verstehen! Es tut fast körperlich weh, ihm in dieser Hinsicht nicht aufklären zu können, aber da muss ich durch.
 

Jetzt ist er im Haus der Familie, die wir zuletzt von Poltergeistern befreit hatten und spricht wahrscheinlich, mit einem Bier in der Hand, mit der Tochter des Hauses, eine hübsche Blondine, die überdeutlich an ihm interessiert ist.
 

Er hat nach dem Streit, kein Wort mit mir gewechselt.

Mir zuvor sogar gedroht, mit keinen seiner Sorgen jemals zu mir zu kommen, - als ob er das immer freiwillig machen würde! - und ist, die Tür zuknallend gegangen.

Ich habe schon fast darauf gewartet, dass er mich auf die Wahl zwischen dir und ihm stellt, aber zum irrsinnigen Glück, ist es nicht dazu gekommen.

Wobei ich bei jeder Gegenüberstellung immer ihn wählen würde, und das dann genau mein Fehler wäre, und sein Verhängnis.

Aber an seiner Stelle, würde ich wahrscheinlich nicht anders handeln.
 

Ich weiß, ich bin so erbärmlich, jetzt befürworte ich sein Verhalten schon! Ich sollte mich lieber über mein Verhalten sorgen machen!
 

Diese Hollywoodschaukel ist ganz schön bequem,... Bin gerade im Garten der Kennedys, kann von hier durch das Küchenfenster sehen und lachende Stimmen hören.

Bestimmt hat Dean einen seiner lockeren Sprüche losgelassen.
 

Das Haus ist im alten Kolonialstil gehalten, mit weißbestrichenen Außenwänden und einer Terrasse vorne sowie hinten und natürlich einem hinreißenden Garten.

Es ist diese typische perfekte Welt, in der wir ab und zu mal eintreten, die mich aber immer wieder an unseren Verlust erinnert.

Ich weiß, dass es Dean da nicht anders geht, aber Dean ist eben Dean.

Er würde nur kurz vor dem Schlafen gehen daran denken, sich am Kopf kratzen und sich sagen, dass sein Leben voller Abenteuer und Tod bei weitem besser zu ihm passte, als alles andere.
 

Irgendwie fühlt es sich erdrückend an, zu wissen, dass er dort drinnen mit fremden redet und mich, anscheinend gerne ausschließt.

Ich kann es ihm nicht verübeln, hier sitzend und in dir schreibend, statt mit ihm zu reden, mach ich ja nichts anderes.

Ich schließe ihn aus.

Auch wenn ich in jeder Zeile über ihn schreibe, bringt es doch nichts, wenn er dies nicht weiß und auch niemals wissen wird,...
 

Hier in Nevada ist die Hitze eher hintergründig zu fühlen, denn es ist eher schwül als heiß.

So, dass Dean im T-Shirt und einer seiner zerrissenen Jeans rumläuft, Blicke von gierigen Frauen provoziert und meine dabei übersieht.
 

Verdammt, diese Kelly ist mit Dean aus der Küche verschwunden!
 

Falls ich nicht mehr dazu kommen sollte,...
 

Eine Frage an dich Dean: Würde dir die Wahrheit oder die Lüge mehr wehtun?
 

Sam
 

/In der Realität/
 

Sams Herz schlug unangenehm fest gegen seinen Brustkorb, fürchtete etwas zu sehen, etwas zu fühlen, dass es nicht standhalten konnte und trotzdem bewegten seine Füße sich zum Seitentor zu, in dessen Richtung Dean und Kelly verschwunden waren.

Er wusste nicht ob es wirklich kühler wurde, oder ob er der einzige war, der die Kälte aufkommen spürte, eine Gänsehaut bei ihm verursachend.
 

Das Geäst eines Strauches beiseite schiebend, blieb er dann stehen und sah sie.

Dean, der einen Arm neben ihrem Kopf gegen die Wand abstützte und ihr tief in die Augen sah.

Sam wusste, was Kelly jetzt sah, konnte selbst spüren, was sie spürte und schluckte gleichzeitig das Gefühl der Übelkeit hinunter.

Er hörte sie sprechen und lauschte aufmerksam, ohne sich zu entlarven.
 

“Du wolltest mir etwas sagen?”, hörte er Dean fragen und schluckte, bei dessen verführerischer Stimme.

Sie schaffte es nicht mal zu blinzeln, so tief war sie bereits in seinem ganzen Sein versunken und es schmerzte Sam, dass er sie vollkommen verstehen konnte.

“Danke,... Ich wollte mich bei dir bedanken, dass du,... uns gerettet hast.”, haspelte sie und ließ ihre Wangen zart erröten.

Ein dreckiges Grinsen huschte kurz über Deans Gesicht, welches jedoch nur Sam sah, denn Kelly hatte wahrscheinlich vor vorgespielter Scham, den Kopf gesenkt.

Diese Frau wusste was sie zu tun hatte und Sam hätte sie am liebsten hier und jetzt, mit den Rosenranken erdrosselt.
 

Dean, den die Situation scheinbar äußerst zufrieden stellte, beugte sich ihr etwas entgegen, ließ Sam sich auf die Lippe beißen, an dem Gefühl seiner weichen Lippen erinnern und hob die andere Hand, um damit durch ihr braunes Haar zu streichen.

Sam erinnerte sich an die vielen Male, in denen Dean durch sein Haar wuschelte und wusste, dass es nicht annähernd damit zu vergleichen war, wie sie sich jetzt wohl fühlen musste.
 

Er ballte seine Hände und bereute die Entscheidung ihnen gefolgt zu sein, sich dieses Schauspiel, in dem er selbst wohl nie Hauptrolle spielen konnte, mit einer anderen Besetzung anzuschauen.
 

Sie hob den Kopf und schenkte Dean ein unverschämt schüchternes und zugleich zustimmendes Lächeln, dass Dean gar nicht falsch interpretieren konnte.

So beugte er sich zu ihr runter, ließ sie ebenso ein paar Zentimeter auf sich zukommen und sah wie sie ihre Augen schloss.

Wie gebannt beobachtete Sam sie, wartete darauf jeden Moment am gebrochenem Herzen zu sterben und konnte nicht glauben, dass Dean seine Augen nicht schloss.
 

Sie krallte ihre rotlackierten Finger in sein T-Shirt, ließ sich gegen die Wand in ihrem Rücken pressen und wurde kurzzeitig von einer weißen Rose verdeckt, die direkt neben ihr, mit dornigen Ranken, die Wand hoch wuchs.
 

Sam hätte beinahe gelacht, als er diese Szenerie betrachtete, es war als ob man für ihn einen Erwachsenenfilm zensierte.

Doch mit einem verständlich genießenden Seufzer brach der Kuss dann ab, viel schneller als Sam es vermutet hatte.

Er war so auf Kellys verdeckten Kopf fixiert, dass er erst jetzt überrascht schauen konnte, als er Deans Gesicht sah, dass mit weit aufgerissenen Augen und leicht schimmernden Lippen, weitaus anders aussah als sonst, wenn er gerade dabei war eine Frau zu verführen.

Geradezu entsetzt.
 

“Was hast du,...? War ich nicht,... gut?”, fragte sie dann unsicher und erinnerte Sam an ein vierzehnjähriges Mädchen beim ersten Kuss.

Dean hingegen brachte keinen Ton heraus, sah jetzt nur noch verwirrter aus und schien ihre Unsicherheit gar nicht zu registrieren.

Auch Sam hätte gern gewusst, was plötzlich in ihm gefahren war, nicht dass es ihm nicht freuen würde, dass Dean jetzt so abweisend war.

Aber das war für seinen Bruder mehr als nur untypisch.

Ob er sein zerbrechendes Herz gehört hatte? Fragte Sam sich bitter Lächelnd.
 

“Ich,.. Es ist alles gut. Entschuldige, ich muss etwas trinken, ich geh mal wieder rein.”, sagte Dean etwas irritiert und lief geistesabwesend an ihr vorbei.

Einen Augenblick tat Kelly Sam beinahe leid, so wie sie gerade stehen gelassen wurde, nachdem Dean sie sicherlich heiß gemacht hatte, aber auch nur beinahe.

Die Erleichterung darüber, dieses Intermezzo nicht weiter verfolgen zu müssen überwog bei Längen das Mitgefühl.

Dean hatte wohl recht, wenn er immer sagte, dass er zu sensibel war, dachte Sam und schüttelte kurz lächelnd den Kopf, bevor er sein Versteck verließ und in Richtung Hollywoodschaukel ging.
 

Er wollte gerade sein Tagebuch rausholen, um seine Zerrissenheit darin zu verewigen, aber ein Blick zu seinem Ziel, ließ ihn die Hand vom Buch zu nehmen, welches dann wieder in seinem Hosenbund verschwand.

Dean hatte sich, mit hängenden Kopf und ineinander verschränkten Händen, auf seinen vorherigen Platz gesetzt.
 

Federleichte Wassertropfen begleiteten Sam auf seinen Weg zu Dean, denn passend zu dessen Stimmung gestaltete sich wohl auch das Wetter.

Es fing an zu regnen.
 

Deans regungslose Gestalt ließ Sam aufseufzen.

Er hatte sich ihre ersten Worte nach dem Streit nicht in so einer Situation vorgestellt und Dean wahrscheinlich auch nicht.

Trotzdem würde Sam seinen geliebten Bruder nicht von der Seite weichen, vermutlich nie.
 

Als er bei ihm ankam, quietschten seine Schritte auf dem nassen Gras, hinter ihnen hörte er Rufe von Kellys Mutter, die sie hereinrief bevor sie zu nass wurden.

Aber sie wurde von beiden ignoriert.
 

Dieser Regen war die einzige Antwort seit langem, die die Wahrheit in ihrem Innerem entsprach , ganz ohne Worte.

Langsam setzte Sam sich auf das bereits durchnässte Polster und war erleichtert, als Dean ihn nicht zurückwies.

Er wollte ihm helfen, ihm aus dem Problem ziehen, welches seinen großen Bruder gerade von einer hübschen Frau zog und gleichzeitig still bleiben.

Was auch immer es war, Sam wusste, dass er nicht wirklich etwas dagegen tun wollte, solange es Dean von anderen fernhielt.

Das war egoistisch und falsch, aber wahr.
 

Kühle Tropfen liefen von Deans Haarschopf hinab, über die Stirn, am Ohr entlang, bis sie im Kragen seines T-Shirts versiegten.

Sam konnte nicht mit Worten beschreiben, was genau in ihm vorging, wie er sch fühlte, aber die Hilflosigkeit die aus Dean sprach, war so deutlich, dass er nicht anders konnte, als ihn zu halten.
 

Ruckartig und völlig unerwartet zog er Dean aus seiner eingeknickten Haltung, drückte ihn stattdessen an seine Brust und krallte sich in Deans Rücken fest.

Er wollte ihn nie mehr loslassen, im Regen mit ihm ertrinken, aber nicht loslassen.
 

Ein Tropfen stürzte von Deans Nasenspitze, als der sich plötzlich an der breiten Schulter seines jüngeren Bruders wiederfand.
 

“Sam.”, entwich es Dean, überrascht, verwirrt und irgendwie verunsichert.
 

Der Angesprochene schüttelte nur kurz den Kopf, gab Dean zu verstehen, dass er nichts sagen musste, nur still sein.

Und dieser verstand, ließ sich halten und kam der Umarmung nach einiger Zeit sogar entgegen.

Sie sahen sich nicht ins Gesicht, aber das brauchten sie auch nicht, der Streit war vergessen, die schlechte Stimmung betäubt und die Wahrheit für einen Augenblick festgehalten.
 

Der Regen prasselte nun in kalten Strömen auf sie nieder, ließ kein Stück ihrer Haut trocken und ließ sie alsbald, in den Armen des anderen frieren.

Sams Lippen zitterten Wassertropfen weg, seine Wimpern dagegen hielten einige gefangen.

Er spürte auch Dean in seinen Armen erzittern und wollte ihn sanft von sich drücken und mit ihm rein gehen, bevor sie beide sich erkälteten und unterdrückte das Verlangen ihn weiterhin zu spüren, doch Dean ließ das alles gar nicht zu.
 

Sams Versuch sich zu lösen scheiterte, denn Dean klammerte sich fester in Sams Shirt, drückte seine Stirn gegen dessen Schulter und verkroch geradezu in Sams Armen.

Heißer Atem schlug gegen den nassen Stoff den Sam trug und eine Gänsehaut legte sich über dessen ganze Körper, er konnte nicht glauben, dass das wirklich Dean war, der ihn nicht loslassen wollte.

Gleichzeitig musste er gerührt lächeln.
 

Ihn nicht loslassend, erhob Sam mit seinem Bruder im Arm, sich von der Hollywoodschaukel und streichelte dem, über den mit nun dunklen Stoff beklebten Rücken.
 

“Da drüben ist ein Pavillon.”, flüsterte Sam Dean zu und lehnte sich etwas nach hinten, damit er Dean ins Gesicht sehen konnte, jedoch ohne ihn loszulassen.

Dean sagte nichts, folgte nur dem Zeigefinger von Sam, den er in Richtung eines Pavillons streckte und ging, aus Sams Armen gleitend, gleich auf diesen zu.
 

Sam blieb einen Moment stehen und weinte innerlich dem Verlust ihrer Nähe hinterher, als er bemerkte, dass es sich nicht anders anfühlte als sonst, als wohl immer,.. wenn er seiner Sehnsucht verfiel.

Da beide von Kopf bis Fuß durchnässt waren, gaben sie sich keine Mühe schnellen Schrittes unters schützende Dach des kleinen Pavillons zu gehen.
 

Alles roch wunderbar nach feuchter Natur und Reinheit, genauso wie Dean, dachte Sam.
 

Dean war bereits da, hatte sich auf eine weißen Bank gesetzt und sah ihn nun an.

Ihre Blicke trafen sich wie Blitze, erhellten den dunklen Wolkenhimmel und blieben doch verschleiert.

Für einen Moment glaubte Sam, die gleiche Sehnsucht bei Dean zu sehen, die er selbst empfand, dieselbe Furcht vor Ablehnung und die gleiche Verzweiflung, aber er löste ihren Blickkontakt und strafte sich innerlich über so viel schmerzliche Einbildung und erklomm die zwei Stufen um sich zu Dean zu gesellen.
 

Sam überkam das Gefühl, dass etwas essentielles plötzlich fehlte, als er erkannte, dass es das betäubende Gefühl des Regens war, welcher nicht mehr über ihn strömte.

Er vermisste es.
 

“Sam, was ist mit uns los?”, brach Dean dann die langwierige Stille und ließ seinen Bruder sofort besorgt dreinblicken.

Dean fuhr sich durchs nasse Haar und befeuchtete damit seine Hand, die er dann ansah.

Sam, der immer besorgter und frustrierter wurde, wusste nicht was er sagen, geschweige denn tun sollte, um seinen Bruder ein befriedigende Antwort zu geben.

Das einzige woran er sich im Moment klammern konnte, war die Verwunderung darüber, dass Dean anscheinend bereit war ein Gespräch zu führen, dass er sonst mit allen Mitteln vermeiden würde.
 

“Ich weiß es nicht.”, antwortete er dann nur leise und dachte darüber nach, ob es der Wahrheit entsprach.

Denn über sein Verhalten wusste er ohne Zweifel bescheid, aber Dean war ihm tatsächlich ein Rätsel.

Was könnte ihn so verunsichern?
 

Unversehens lachte Dean dann auf und legte seinen Kopf in den Nacken.

“Weißt du, jetzt hätte ich auch gern ein dämliches Tagebuch, in dem ich meinen Mist reinschreiben könnte!”, ließ er dann verläuten und brachte Sam zum lächeln.
 

Doch im selben Moment riss Sam seine Augen auf und stand auf um mit beiden Händen um sich zu fassen.

Er hatte es völlig vergessen!
 

Dean verfolgte die Szene und zog seine Braue in die Höhe, als er einen durchnässten Lappen in Sams Händen besah, der nur noch schwerlich an ein Tagebuch erinnerte.

Als er sich Sams trübe Miene ansah, verkniff er sich zunächst jeden Kommentar.

Nach den ganzen Tagen, die er Sam mit diesem Buch gesehen hatte, hatte sich so eine Wut dagegen, in ihm aufgestaut, dass es schlussendlich in einen Streit endete, den keiner von beiden wollte.

Und nun, wo dieses Buch höchstwahrscheinlich unbrauchbar war, würde er ihm am liebsten ein neues kaufen, denn es schien seinen Sammy über die Maßen wichtig zu sein.
 

Wichtiger als ich es für ihn bin,...? Fragte sich Dean in Gedanken und kräuselte seine Stirn, bei diesen unsinnigen Gedanken.
 

“Tja, dann bleibt dir wohl nichts anderes mehr übrig, als mir deine dreckigen kleinen Fantasien und Sorgen anzuvertrauen, Bruderherz.”, entwich es Dean dann doch, wobei er seine Arme um die Banklehne streckte und seinem Großen ein kleines herausforderndes Lächeln schenkte.
 

Deans Blick huschte jedoch nicht nur auf Sams traurigem Gesicht, er wanderte auch an ihm hinab, über den feuchten Hals, dem, an ihm klebenden Shirt, der nun engen Hose.

Er schluckte und sah an Sam vorbei, raus, in die noch immer regnende Welt.
 

“Wenn du mir dein Problem zuerst erzählst.”, sagte Sam dann plötzlich aus heiterem Himmel und nahm Dean den Wind aus den Segeln.
 

Grün, welches stark an feuchtglänzende Kleeblätter erinnerte, traf auf weiches Schokoladenbraun.

Ein Blitz ließ beide zusammenzucken.

13.7.09 Nachts auf einem Parkplatz, noch immer in Nevada

“Ich weiß, ich weiß, ich bin der letzte, der jetzt irgendeine Lust hat über Gefühle zu reden, aber verdammt noch mal, das ist nicht mehr normal!”, kam es von Dean, der seine Hände frustriert in seine Lederjacke steckte und warme Atemwölkchen in die Nacht schickte.

Sie waren nun den zweiten Tag in Nevada, hatten sich mit Mühe von den Kennedys verabschieden können, aber es nicht geschafft weiterzuziehen.

Es hielt sie etwas fest, das hier und jetzt hochgekrochen war und das Bedürfnis, dies zu klären empfand sogar Dean.

Sam dagegen trauerte noch immer seinem Tagebuch hinterher.

Er hatte es auf der Heizung ihres Motels zum trocknen gelegt, danach in die kaum spürbare Sonne und am Ende sogar versucht einzelne Seiten zu retten, aber alles war sinnlos.

All die Gefühle, Geheimnisse, so kostbar verewigten Momente, waren im Fluss des Regenwassers verschwommen und für immer ins unkenntliche verschwunden.

Sam seufzte und versuchte sich nicht zu stark auf Deans Nähe zu konzentrieren.
 

Sie lehnten gemeinsam am Impala, konnten ihr warmes Motelzimmer nicht betreten und konnten noch nicht mal den Grund dafür benennen.

Naja, zumindest konnte Sam es, aber er würde sich hüten.
 

“Ich weiß doch auch nicht was mit dir los ist.”, entkam es Sam dann erschöpft.

Die ganze Situation auf Dean zu stempeln, war Sam gerade am einfachsten vorgekommen, aber natürlich war es das nicht.

Dieser richtete sich jetzt nämlich mit zornigen Blick vor ihn auf und erwartete wohl eine Wiederlegung seiner eben gesagten Worte.
 

“Was mit mir los ist? Mit mir!?”, folgte dann der Ausbruch, den Sam so nicht erwünscht hatte.

Aber was sollte er schon tun, er fühlte sich so schrecklich müde.
 

“Dean, ist gut. Ich habs nicht so gemeint, können wir bitte rein gehen?”, versuchte Sam es noch ein letztes Mal.

Als er dann aber einen Schritt zum Motel machen wollte, versperrte Dean ihm den Weg.

“Sag mal geht’s dir gut? Ich biete mal an, über diese konfuse Sache zu reden und du willst ins Bett?”, empörte Dean sich und schüttelte ungläubig den Kopf.

Dean musste wohl denken, Sam würden seine Probleme einen Dreck interessieren, denn er stampfte wütend auf den Boden und wandte Sam den Rücken zu.
 

“Dean, bitte, so ist es nicht. Ich kann nur nicht darüber reden.”, sagte Sam und atmete erschöpft aus, weil es seit langem der Wahrheit entsprach.

“War ja klar, dass klein Sammy nur seinem dämlichen Tagebuch alles erzählt! Aber verdammt Sam, hier geht es um uns, okay? Um dich und mich! Und zwischen uns gibt es keine Geheimnisse, keine solche.”, er wurde zum Ende seiner Worte immer leiser.
 

Sam trat zu ihm, schmunzelte als Dean sich wirsch durchs Haar fuhr und fragte sich, wie groß Deans Problem wohl im Vergleich zu seinem sein konnte.

Nicht sehr, wie Sam vermutete.

Der Wind wehte durch ihr Haar und kroch unter ihre Kleidung.

“Lass uns rein gehen.”, schlug Sam mit sanfter Stimme vor, wurde jedoch nach den ersten Schritten aufgehalten, denn Dean hatte sein Handgelenk gepackt.
 

Einen Moment standen sie nur da, beide sahen auf die Verbindung in ihrer Mitte, die Dean gerade geschaffen hatte.

Sam lenkte ein, er würde seinen Bruder jetzt nicht ohne eine klitzekleine Aufklärung zufrieden stellen können und er würde ihm schon keine Liebeserklärung machen, dachte Sam sarkastisch und lächelte schwach im Mondlicht, woraufhin Dean ihn wieder losließ.
 

“Spaziergang?”, fragte Sam dann eher um die unangenehme Stille zu verscheuchen und steuerte den kleinen Weg, neben ihrem Motel an, der wohl bestens für nächtliche Spaziergänge geeignet war.

Kein Mensch war weit und breit zu sehen, auch das Licht der Straßenlaternen kam ihnen nicht nach und bald fanden sie sich, in einem stockdunklen kleinen Platz wieder, der mit einem Drahtzaun das Gelände einer Fabrik umzäunte.
 

Den ganzen Weg hatte keiner der beiden etwas gesagt, lediglich das gelegentliche Schnauben oder das knacken der Äste waren zu hören, wenn sie auf sie traten.

Als sie am Zaun ankamen, hielt Dean sich an dem fest und versuchte angestrengt irgendetwas auf der anderen Seite zu sehen, doch alles lag im dunkeln.
 

Sam tastete sich an einen Baum entlang und setzte sich dann, auf einen, der aus den Boden ragenden Wurzeln.
 

Sie konnten sich kaum sehen, aber dafür die Anwesenheit des anderen fast körperlich spüren.

Sam erwischte sich dabei, wie er sich über die Lippen fuhr und Deans Geschmack auf ihnen suchte.

Es war nicht weiter verwunderlich, schließlich waren sie hier abgeschottet von jedem Leben, es war stockduster, nur vereinzelte Sterne spendeten dürftiges Licht und er war ganz allein mit Dean.
 

“Als ich dich das erste Mal mir diesem Tagebuch gesehen habe, dachte ich es wäre nur so eine Phase von dir. Du weißt schon, nach den Chucks, dem scheußlichen Parfum, der Idee Anwalt zu werden und so weiter. Ich habe geglaubt du wolltest mich damit wieder mal nur ärgern,... was du irgendwie auch getan hast.”, hörte Sam plötzlich aus der Dunkelheit und sah dorthin, wo er schwache Schemen seines Bruders erkannte.

Er stand mit dem Rücken zu ihm.
 

Sam schluckte trocken und redete sich fast krampfhaft ein, dass er sich diese Worte nicht gerade eingebildet hatte, dass Dean es ihm wirklich gesagt hatte.
 

“Ich wollte dich nicht ärgern.”, sprach Sam leise, wobei es ihm in dieser Stille so vorkam, als hätte er geschrien.
 

Dean sah über seine Schulter, lächelte leicht und sah irgendwo im dunkeln Sams Augen aufblitzen.

Es war für Dean auf merkwürdige Art und Weise leichter, Sam nicht zu sehen, wenn er sich so öffnete.

Das war schließlich überhaupt nicht sein Stil, aber was sollte er tun, irgendwie hing alles mit seinem Sammy zusammen und möglicherweise konnte sein kleiner Klugscheißer ihm dabei irgendwie helfen.

Was seit geraumer Zeit nämlich bei ihm schief ging, war mit keinen anderen Namen zu betiteln, als mit dem seines Bruders.

Dean seufzte leise, als er daran dachte, dass das nun wirklich der Höhepunkt seiner irren Welt war.
 

“Ja, ich weiß.”, seufzte Dean und legte seine Stirn an den Drahtzaun, der sich unsanft in seine Stirn drückte.
 

“Du hast schließlich gar nicht mehr aufgehört da rein zu schreiben. Früher hast mich immer zu getextet und jetzt schnappst du dir deinen Stift und dein Buch und schreibst da wahrscheinlich jeden Mist rein, der dir durch dein Streberköpfchen rast. Hast du auch reingeschrieben, wie großzügig du es fandest, dass ich damals die Frauen auf der Straße stehen gelassen habe? Nur damit du nicht zu lange warten musstet?” , fragte Dean mit unterdrückten Sarkasmus in der Stimme.

Sam konnte es ihm nicht übel nehmen, nicht mal ein bisschen.
 

“Ja, na und?”, entgegnete der gefragte nur und legte sein Kopf in seine Hände.

Er fragte sich wie viel er Dean wohl noch offenbaren musste, bis der nur noch auf einen Schluss kommen konnte,...

Er saß auf heißen Kohlen, dabei wollte Dean doch über seine Probleme sprechen, oder?
 

Woher sollte Sam auch wissen, dass ihr Problem ein und dasselbe war,...
 

“Ich hätte auch bei ihnen bleiben können, aber ich hab nur an dich gedacht.”, meinte Dean dann überraschend gefühlvoll, sodass Sam unweigerlich an seine Frage denken musste.

‘Warum siehst du nicht nur mich?’
 

Er hatte nur ihn gesehen,...!

Diese Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag und trotzdem konnte er es nicht glauben.
 

“Dann, als wir diesen dämlichen Zombie gejagt hatten. Dem habe ich vielleicht die Leviten gelesen! Aber das war nicht so einfach, wie ich dann behauptet hatte,... Es war haarscharf und womöglich nur Glück, dass er mich nicht noch schwerer verletzte hatte. Gott, ich habe mir nichts anderes gewünscht, als dass du jetzt hier wärst.”
 

‘Vermisst du mich, wenn ich nicht in deiner Nähe bin?’
 

Ja, er tat es,...!

Sams Augen nahmen einen feuchten Schimmer an, ohne das er es verhindern konnte.
 

“Dean, du hättest mich nur rufen brauchen.”, entkam es Sam, wobei er versuchte nicht zu schluchzen.

Ein Rascheln folgte auf seine Worte und erst beim wegblinzeln seiner Tränen, erkannte Sam, dass auch Dean sich gesetzt hatte, angelehnt an den Drahtzaun, ihn anblickend ohne ihn zu sehen.
 

“Ich weiß, aber ich habe es nicht getan. Du warst ja schon so wütend, als du mich in den Zustand gesehen hattest und danach warst du so komisch wie schon lange nicht mehr. Ich hätte dich nur noch mehr Grübeln lassen und das musste nicht sein, auch wenn ich gern gewusst hätte, warum du danach so schweigsam warst.”, der dünne Ast, den er in die Hände genommen hatte, zerbrach als Dean beendete und Sam dachte fast, es wäre die Wand, die er so sorgfältig um sich gebaut hatte.
 

“Ich habe mir nur Sorgen gemacht und wie ich jetzt höre, zurecht.”, antwortete Sam mit einer weiteren Lüge.

Er dachte an die Szene, in der er Dean verarztet hatte, wie schwer es ihm gefallen war sich nur drauf zu konzentrieren und wie groß seine Sehnsucht schon damals war.
 

Dean hatte seinen Kopf an den Zaun hinter sich gelehnt, sah nach oben in den Nachthimmel und ließ Sams Worte auf sich einwirken.

Es fühlte sich anders an, wenn Sam ihm selbst sagte, dass er sich um ihn sorgte, als wenn er es nur in Gedanken wusste,... irgendwie besser.
 

“Das eine Mal, als ich dich fragte, wieso du nicht schlafen konntest, hast du übrigens gesagt: ‘Weil ich dich lieb habe und ich bei dir sein will.’ ”, hörte Sam etwas völlig unerwartete, dass er fast vergessen hatte.
 

So langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit und die Konturen seines Bruders wurden immer deutlicher.

So deutlich, dass er ein Lächeln auf Deans Lippen erahnte.
 

Sam selbst jedoch, errötete bei dieser Enthüllung, die einerseits unglaublich süß und andererseits viel zu intim war, als das man sie in Worte fassen sollte.

So empfand Sam zumindest und normalerweise auch Dean, aber in dieser Nacht schien wohl so einige, über die Jahre gepflegte Regel, ihre Tatkraft verloren zu haben.
 

“Du warst eine unheimliche Klette.”, lachte Dean dann auf und verscheuchte so die Angespanntheit, die von Anfang an anwesend und erdrückend wirkte.
 

“Ich war noch ein Kleinkind.”, beharrte Sam und zog unbewusst eine Schnute, dessen Dean sich bewusst war, weshalb er kurz den Kopf schüttelte.
 

“Ach und jetzt ist das nicht mehr so?”, fragte Dean dann ernster und Sam war fürs erste überfragt.

Meinte er die Tatsache, dass er noch ein Kleinkind war oder, dass er ihn lieb hatte und immer bei ihn sein wollte?

Zu seinem Verdruss, konnte Sam zumindest in Gedanken auf beide Dinge, mit Ja antworten.
 

“Jetzt widmet sich Sammy wohl lieber seinem Tagebuch zu, was.”, kam es dann bitter von Dean.
 

Nach einer Weile der Stille, in der nur Grillen und andere kleine Käfer zu hören waren, erhob Sam sich und ging vorsichtig auf Dean zu.

Dieser beobachtete seinen großgewachsenen Bruder und schluckte trocken, als er spürte wie nah sich Sam neben ihn setzte.
 

“Du weißt, dass das nicht so ist.”, meinte Sam dann leise, fast flüsternd.

Er war Dean so nahe, dass dieser jedes gesprochene Wort an seinem Ohr hauchen spürte.

Eine heiße Gänsehaut legte sich über Dean.
 

Wieder dieses merkwürdige Gefühl, dessen er sich so deutlich bewusst war, aber aus dem er nicht schlau wurde.

Hatte er schon immer eine Gänsehaut bekommen, wenn Sam ihm so nah war? Fragte Dean sich und verschob den Gedanken in die hinterste Ecke seines Bewusstseins.

Dean wusste nur, dass es sich gut anfühlte, richtig gut, zu gut,...
 

‘Kann ich so falsch sein, wenn du dich so richtig anfühlst?’ ...
 

Sam hatte seine Beine angewinkelt und erinnerte sich an den Abend in Monty’s Bar.

“Kannst du dich noch an den Abend in der Bar erinnern, du warst ziemlich dicht.”, fügte Sam noch hinzu und brachte Dean zum schnauben.
 

“Ich habe ganz schönen Mist losgelassen, stimmts? So genau kann ich mich nicht erinnern.”, beichtete Dean verlegen und kratzte sich am Kopf.

Sam fand die Geste unheimlich niedlich und verkniff sich, ihn zu berühren, wenn auch nur leicht mit dem Bein zu streifen.

Wie sehr er sich jetzt auch nach einer Berührung sehnte, er hatte Angst, alles zu ruinieren.
 

“Ja stimmt wohl, nur den üblichen Mist.”, entgegnete Sam, wobei er es nicht schaffte seine Wehmut zu unterdrücken.

Dean sah ihn von der Seite an und erkannte, wie dieser seine Lippe malträtierte.

“Wenn ich irgendeinen Bullshit gesagt habe, dann,... dann nehme ichs zurück.”, sagte er und wunderte sich selbst über seine Worte.
 

Wer war er bitte, dass er sich bei Sammy für irgendeinen Mist entschuldigte, an den er sich nicht mal erinnern konnte!

Er sollte ihn aufziehen und necken, aber nicht,...

Die ganze Atmosphäre schien ihn mehr als nur einzulullen.
 

Bei diesen ungewöhnlichen Worte, wandte auch Sam sich seinem Bruder zu und bereute es zugleich.

Sie waren sich so schrecklich nah, so nah wie nie, wenn beide wach und im vollen Bewusstsein waren.

Sam dachte kurz an die Augenblicke, in denen er nur eine Nasenlänge von Deans Lippen entfernt gelegen hatte, oder an der Zeit im Chevy, als er Dean tatsächlich geküsst hatte,...
 

Jetzt war es anders, jetzt war Dean wach, hellwach und nicht betrunken.
 

Sam wurde plötzlich ziemlich heiß in seiner Jacke, die er am liebsten abgestreift hätte, doch er wusste, dass auch das nicht geholfen hätte.

Er brodelte innerlich.
 

“Alles in Ordnung?”, kam es dann besorgt von Dean, der dann auch noch eine Hand auf Sams Knie legte, womit er es ihm noch schwerer machte, alles zu beschwichtigen.

Als Sam dann fast bittend zu Dean sah, nahm dieser die Hand weg als hätte er sich verbrannt.
 

“Ja, alles okay.”, meinte Sam nur und verkniff sich erleichtert aufzuatmen.
 

Leise Minuten vergingen, in denen beide an vergangene Zeiten dachten und dann, aus heiterem Himmel, stieß Dean sein Knie an Sams und ließ diesen erschrocken aufatmen.
 

“Was ist denn?”, wollte Sam wissen und bemerkte dabei gar nicht, dass sie sich noch immer berührten, der Stoff ihrer Hosen, die dünnen Härchen und die weiche Haut.

Diese Geste war so selbstverständlich, für Menschen die sich Jahre kannten, jede kleine Macke des anderen benennen konnten, sich ab und zu neckten und berührten, sie war selbstverständlich für Brüder.
 

“Was hast du mir da zugeflüstert? Da beim Feuer, du weißt schon, wo auch dieser Ryan war.”, sprach die Neugier und ein Funke Ärgernis aus Deans Stimme.
 

“Brian. Er hieß Brian.”, verbesserte Sam, der seine damaligen Worte durchaus nicht vergessen hatte, aber diese nun ganz sicher nicht beichten würde.
 

Es tat ihm leid, dass er diesen schönen Abend, der ganz sicher in die Geschichte ihrer Offenbarungen eingehen würde, immer wieder mit Lügen vergiften musste, jetzt wo Dean so offen schien, aber es ging nicht anders.

Er hatte ihm die drei Worte gesagt, die er bereits damals dem Wind überlassen hatte, er sollte sie fortwehen, weit weg, damit Sam nicht mehr in Versuchung kam.

Wie weit der Wind es geschafft hatte, merkte Sam jetzt.
 

“Ja, dann halt Brian. Jetzt sag schon, ich konnte es da nicht verstehen.”, beharrte der Ältere und schnappte sich noch einen Ast, von dem er die kleinen Blätter zupfte.
 

“Ich weiß nicht mehr. War wohl nicht so wichtig.”, entgegnete Sam so überzeugend wie möglich.
 

Dean schien fast ein bisschen enttäuscht, als er wieder in den Nachthimmel versank, Sam somit seine entblößte Kehle zeigte und für ihn, in allem Maße die Bedeutung von Schönheit neu definierte, dass Sam sich kaum traute zu blinzeln.
 

Augenblicklich huschte sein erster Versuch Dean zu küssen vor seinem inneren Auge vorbei und half nicht gerade dabei sich zu konzentrieren.

Er knetete seine großen Hände und rieb sie sich über die Oberschenkel um etwas Körperwärme zu ergattern.
 

“Wieder kalte Hände?”, kam es dann von rechts und Sam erstarrte in der Bewegung.
 

“Schon gut.”, flüsterte er mehr als er sagte, aber er hoffte, dass Dean es gehört hatte.
 

Würde dieser wieder auf die vermaledeite Idee kommen, ihm die Hände zu wärmen, könnte er sicherlich für nichts garantieren, auch wenn er musste.
 

Er war auch nur ein Mann, ein Mann, auf Dauerabstinenz mit Hang zum Masochismus.
 

Das Stöckchen in Deans Händen war bis auf die helle Rinde auseinandergezupft, so dass er schnell die Lust daran verlor und es in den pechschwarzen Wald warf.

Die freie Hand legte er neben sich, ohne zu wissen, dass dort bereits Sams ruhte,...
 

Er hielt sie, ließ nicht los.
 

‚Fängst du mich trotzdem auf, wenn meine Hoffnung mich fallen lässt?‘
 

Er würde es,...

Sam wusste es.
 

Die Berührung ging Sam durch Haut und Knochen, Mark und Seele.

Er sah sich wie aus der Ferne, hier auf der Stelle seiner schwersten Herausforderung gegenüber und haltlos gegen diese verlieren.

Dean war zu stark für ihn, er könnte sich ihm nie entziehen, er war es doch der ihn im Leben hielt, wie sollte er sich ihm abwenden?
 

Deans raue Handfläche wärmte langsam Sams Handrücken, der jüngere spürte deutlich wie sich Deans Wärme auf ihn selbst legte.

Unbewusst leckte Sam sich über die Lippen.

Er wollte, dass Dean ihn berührte, viel mehr, viel tiefer berührte,... Er wollte es einfach so sehr.
 

Feine Strähnen streichelten über Sams Stirn, über seine Wimpern, ließen ihn verwegen und unschuldig zugleich wirken.

Er konnte es nicht verhindern, sein Geist war bereits außer Sichtweite, überließ die Kontrolle ohne Zweifel, seinem Körper, der sich kaum erkenntlich immer weiter zu Dean wandte.

Sein Hals streckte sich minimal, sein Herz begann zu rasen, als er eher unterbewusst feststellte, dass auch Dean ihm entgegen kam.
 

Lange Wimpern neigten sich hauchzart im Wind flatternd, eine Hand suchte sich den Weg in weiche lange Haare, erspürten samtweiche Haut unter den Fingerspitzen und nichts als ein Atemzug, lag zwischen zwei Brüdern, die sich ineinander verloren hatten.
 

‚Wirst du jemals aufhören, mir den Kopf zu verdrehen?‘
 

Nein, wirst du nicht, niemals,... dachte Sam, bevor sich alles nur noch um ihre Lippen drehte.
 

“Hände in meine Richtung und an den Zaun stellen! Was haben Sie hier zu suchen? Das hier ist kein öffentlicher Platz, haben sie denn das Schild nicht gesehen?!”, ertönte eine rauchige Stimme vor ihnen und ließ sie wie vom Elternteil ertappt, auseinanderfahren.
 

Ein Officer mit grellleuchtender Taschenlampe in der Hand, hatte sie doch wirklich auf frischer Tat ertappt!

Beide konnten es nicht glauben, genauso wenig die Tatsache, dass sie sich fast geküsst hatten.
 

Keiner der beiden Winchesters bekam ein Wort heraus, was sie nicht unbedingt weniger verdächtig machte.

Officer McKinley, laut seinem Namensschild, beäugte die beiden jungen Männer äußerst skeptisch, zog eine Braue in die Höhe, bis sie fast im dichten Haar verschwand und leuchtete mit der Taschenlampe jedem einmal ins Gesicht, als würde er sie wecken wollen.
 

“Haben Sie mich verstanden? Dort, sehen Sie das Schild?”, frage er und leuchtete ungefähr zehn Meter rechts von ihnen auf ein Schild, dass sie bei der Dunkelheit nie hätten sehen, geschweige denn entziffern können.
 

“Wir verschwinden ja schon, Officer, immer mit der Ruhe.”, meinte Dean dann im seltsam versöhnlichen Ton.

Der Dean, der früher,... vor diesem Fast-Kuss, hätte nicht einfach so klein bei gegeben.

Die Leichtigkeit mit der Sams Herz eben noch gestreichelt wurde, verwandelte sich in eine grobe Faust, die immer fester zudrückte.
 

Hatte Sam jetzt alles kaputt gemacht?

14.7.09 Im Motel, der dritte Tag in Nevada

Fünf Minuten des neuen Morgens brachen an, zeigten noch wenig Licht aber liefen voraus, ohne das zwei Winchester es schafften mitzuhalten.

Es war Freitag, ein Tag der die Arbeit ausklingen lässt und ins Wochenende einlädt,.. Doch nicht für zwei Jäger.
 

Zwei Jäger, die nun gegen sich selbst kämpften.
 

Seit der unvorhergesehenen Nähe, bauten sie eine Mauer zwischen sich auf, die dicker und undurchdringbarer war, als alles was sie mal voneinander entfernt hatte.

Es gab Kindertage, in denen Sam davongelaufen war, weil sein Bruder ihn wieder geneckt hatte.

Dann gab es Tage, an denen Dean am liebsten weggelaufen wäre, als der jüngste begann gegen ihren eignen Vater zu rebellieren.

Damals traf Sam eine der schlimmsten Entscheidungen, die er treffen konnte und stach damit Dean mitten ins Herz.

Er hatte ihn und ihren Vater verlassen.
 

Der Schmerz des Verlustes war gerade verheilt, beinahe verdrängt, aber nie vergessen.

Damals hatte Sam eine Mauer zwischen ihnen gezogen, gewollt und entschlossen, ...aber jetzt war es anders.
 

Es war als ob sie sich gegenüberstehen würden, jeder einen Backstein in der Hand, darauf bedacht eine Mauer direkt vor den anderen zu errichten.

Zwei Mauern, die ihnen bald die Sicht auf den anderen verwähren würde.
 

Was hatten sie bloß getan?

Fast getan.
 

Die ganze Fahrt über ins Hotel, fragten beide sich diese Frage im geheimen.

Trauten sich nicht, den anderen anzusehen, oder auch nur eine Bewegung in dessen Richtung zu machen.

Für Außenstehende waren es zwei Fremde, die nichts miteinander zu tun hatten und nur zufällig im selben Auto saßen.

Jeder den Blick auf etwas anderem gerichtet, die Gedanken jedoch kreisten um den gleichen Punkt.

Um den Punkt, der in ihrer Brust schlug, mit einem Herzschlag der den Namen des anderen trug.

Für niemanden zu hören außer für sie selbst, echoten ihre Namen im immer enger werdenden Raum des Impalas.
 

Hätten sie den Mut dazu, würden sie ihre Hände an die Ohren pressen um keinen Herzschlag hören zu müssen, doch den Mut hatten sie nicht.
 

Knirschend fuhr Dean den Wagen auf den nahezu leeren Parkplatz vor ihrem Motel, zog den Schlüssel aus dem Zündschloss und stieg mechanisch aus.

Er war zwar dort, jedoch nicht wirklich.
 

Irgendwo im Osten malte die Sonne einen hellen Streifen an den Horizont, kündigte ihr Erscheinen an und wurde doch nicht beachtet.

Mit hängenden Schopf und niedergeschlagener Miene, ging Sam seinem Bruder hinterher, schloss die Tür, die Dean ihm offen gelassen hatte und blieb stehen.
 

Sam wusste doch selbst, dass es falsch war, dass er falsch war, aber was sollte er tun?

Seine Gefühle konnte er nicht abstellen, so sehr er es auch wollte.
 

Seufzend ließ er den Blick durch das kleine Ein-Zimmer Apartment wandern, suchte nach seinem Bruder und entdeckte diesen, den Kopf in die Hände gelegt, auf seiner Bettkante sitzend.

Dieser Anblick war genau der, den Sam nie sehen wollte.
 

Er war immer derjenige, der ab und zu Gefühle zeigte, dafür von Dean geneckt wurde und trotz allem nicht aufhörte sich offensichtlich Sorgen zu machen.

Dean dagegen müsste ihn auslachen, beschimpfen, runter machen, wenn nicht sogar verprügeln, aber nicht ebenso niedergeschlagen sein.

Dean war doch der starke von ihnen.
 

Sam war absolut überfordert.
 

Zusammen mit dem Gefühl der Hilflosigkeit, mischte sich bei ihm die Wut über sich selbst und dem Tagebuch, mit dem vieles angefangen hatte.

Er krallte sich die Finger ins eigene Fleisch und merkte dabei nicht mal, das er anfing zu bluten.
 

“Hör auf damit.”, erklang es unglaublich ausgelaugt von Dean und nach gefühlten Wochen voller Einsamkeit, sahen sie den anderen an.
 

Sam sah wie schwer es seinem Bruder fiel, ihn nur anzusehen, den Blick nicht abzuwenden und es tat ihm weh.

Erst als es anfing an seinem Handgelenk zu brennen, ließ Sam sich los und realisierte sein Tun.

Brachte es etwas, einen Schmerz mit einem anderen zu übertünchen?
 

Sam ließ sich gegen die Tür in seinem Rücken fallen, rutschte an ihr hinunter und kam auf den Fußabtreter zum sitzen.

Dünne Rinnsale an Blut liefen ihm über die Hand, fielen von seinen Fingerspitzen.
 

“Es tut mir leid, Dean.”, hörte Sam sich selbst sagen, auch wenn es in einem schluchzen unterging.
 

Dean sah ihn an, brach selbst bei jeder Träne die sein Sammy verlor und konnte sich doch nicht erheben, um ihn den Halt zu geben, den er brauchte.

Sie waren Brüder, nur Brüder, die sich nicht küssen durften,...
 

Warum hatte er sich ihm dann entgegengebeugt? Fragte Dean sich, um eine Antwort flehend, die er doch nie bekam.
 

Die Schultern des Jüngeren zitterten bei jedem Schluchzer, die blutverschmierte Hand malte ein verrücktes Muster auf Sams Gesicht und die eigentlich so große Gestalt Sams, wirkte schrecklich klein.

Es wäre eine Sünde ihm jetzt nicht zur Seite zu stehen und egal, wie sehr Dean sich dagegen wehrte, er konnte seinen Bruder nicht leiden sehen.

Nicht jetzt, nicht so, nicht irgendwann, solange er am leben war.
 

Mit wenigen Schritten erreichte Dean die in sich gekauerte Person zu seinen Füßen, blickte auf einen bebenden Schopf hinab und seufzte tief, als ihn ein immer stärker werdender Drang überfiel, seinen Bruder vor allem zu beschützen, seien es auch dessen Gefühle.

Aber konnte er das? Konnte man überhaupt jemanden vor seinen eigenen Gefühlen beschützen?

Dean wusste es nicht, aber er wusste, dass er alles für Sam tun würde.
 

Als Sam bemerkte, dass sein Bruder sich vor ihm niedergekniet hatte, warf er alle Register von sich und umschlang mit langen Armen die Person, die sein Herz gestohlen hatte.

So schnell konnte Dean gar nicht reagieren, doch er hielt seine Position, ließ sich umarmen und strich langsam in kreisenden Bewegungen über den bebenden Rücken, unter seinen Händen.

Dean fühlte sich wie ein Mann, der ein Baby hielt, wie ein Bruder der seinen kleinen Bruder hielt,... Wie ein Mann, der seinen Geliebten hielt,...
 

Seine kreisende Hand hielt abrupt inne, sorgte für keine weitere Beruhigung mehr und brachte Sam dazu, sich fester in Deans Jacke zu krallen.

“Es,...tut mir,.. so leid. So sehr. Es tut mir leid,... Dean. Bitte,...”, sprach Sam gedämpft in Deans Schulter.

Alle Entschuldigungen würden nichts bringen und das wusste nicht nur Dean.

Es war einfach falsch, verboten, eine Sünde, Inzest.
 

Dean schüttelte sich unmerklich bei diesem Gedanken, verbannte dieses Wort so ausdrücklich aus seinem Innerem, wie anderweitige Gefühle seinerseits.

Dies konnte einfach nicht wahr sein.
 

Und was sollte er tun, wenn es doch wahr ist?
 

“Ist okay, ist alles okay, Sammy. Jetzt hör auf zu flennen wie ein Baby. Wir kriegen das hin, hast du verstanden? Wir kriegen das hin!”, sprach er nachdrücklich auf ihn ein, wobei er mit beiden Händen, das verweinte Gesicht seines Bruders umfing, es vor sich hielt.

Dean wusste selbst nicht woher er diese Worte nahm, die dazugehörige Entschlossenheit und Kraft, aber egal woher, er war froh, dass er sie ausgesprochen hatte.
 

Sam und er, sie waren die einzigen Winchester ihrer Familie, sie hatten nur noch sich und vielleicht reichte diese Tatsache aus, um Dean die Stärke zu verleihen, um seinen Bruder zu helfen, ihn aufzupäppeln,... ihn zu unterstützen,... ?
 

Sam blinzelte ungläubig und schniefte, nachdem Deans Worte zu ihm durchdrangen, einen Schimmer Glück aufkeimen ließen.
 

“Wie?”, fragte er prompt, wofür Dean ihm am liebsten gleich wieder zum heulen gebracht hätte, aber stattdessen, wischte er mit den Daumen die Tränenspuren aus Sams Gesicht und setzte sich ihm gegenüber.
 

Es sah ganz so aus, als müssten sie einen Plan entwickeln um Sam von seinen falschen Gefühlen zu befreien.

Na, wenn das mal keine Herausforderung war!
 

Konzentriert betrachtete er das Gesicht seines Bruders, was keine gute Idee war, wenn er sich etwas einfallen lassen sollte.

Kurz angebunden, sah Dean zu Boden und studierte das Muster des altmodischen Teppichs.
 

“Dean?”, erklang Sams Stimme wieder und riss ihn aus seinen wirren Verwünschungen.

Sam sah aus, als würde er vor Neugier gleich platzen, wenn Dean ihm nicht sofort ein Wunder vor die Füße legte, dass ihm jegliches Gefühl entzog.
 

Gefühl,...

Was genau fühlte Sam denn?

Dean kam nicht Drumherum, sich diese Frage zu stellen.
 

“Vielleicht sollten wir es angehen wie einen Fall, also erst das Problem analysieren und dann über die Lösung grübeln.”, schlug Dean vor, nicht ohne Hintergedanken.

Spätestens als das Wort ‘analysieren’ aus Deans Mund kam, war Sam alarmiert.
 

Dean sah mit gesunkenen Kopf zu Sam hoch und dann schnell wieder weg, sodass Sam ihn am liebsten endlich richtig geküsst hätte, doch es war genau das, was sie verhindern mussten.

Natürlich war Sam alles andere als zufrieden mit dieser Situation, aber er fand sich damit ab, dass das kurze entgegenkommen von Dean bei ihrem Kuss, bloß seiner Einbildung entsprang.

Es wäre auch zu schön gewesen, dachte der Größere sich und betrachtete seine verletzte Hand, auf der die Blutspuren bereits trockneten.
 

“Wie hast du dir das vorgestellt? Wir können nicht recherchieren, oder jemanden um Rat fragen.”, meinte Sam dann und war drauf und dran, Dean einfach anzuflehen ihnen beiden doch eine Chance zu geben, sich auf ihn zu stürzen und zur Not mit allem was er hatte, zu überzeugen.
 

Dean lehnte sich auf seinen Händen zurück, überlegte und bemerke dabei Sams Blick, der an ihm haftete wie Honig an den Fingern.

Als Sam sah, dass er ihn dabei erwischte, wandte er den Blick schnell verschämt ab.
 

“Was fühlst du genau?”, fragte Dean plötzlich und zwang sich dabei seine Neugier zu zügeln, Sammy zuliebe.
 

Sam dagegen wünschte sich sehnlichst einen Abgrund herbei, in den er springen und für immer fliehen konnte.

War es denn nicht schon schlimm genug, dass er überhaupt etwas für seinen Bruder fühlte, musste der ihn nun auch noch zwingen, sich ihm zu offenbaren?

Er wusste doch schon, dass er ihn,... liebte,...
 

Eine Liebeserklärung war nun wirklich nicht sein Ding, dachte Sam sarkastisch und biss sich auf die Unterlippe.
 

“Fühlst du denn nichts?”, entwich es so unerwartet aus Sams Lippen, dass er sich selbst wunderte, woher diese Frage kam.

Vermutlich sprach da sein noch immer kämpfendes Herz, dass auf so unsinnigerweise irgendwo Hoffnung witterte.
 

Dean ließ diese Frage jeden Muskel anspannen und bevor er etwas sagte, dass keinem von ihnen weiterbrachte, stand er auf und nahm Abstand von Sam und seinen Gegenfragen, die ja so was von fehl am Platz waren, wie Dean fand.
 

Diese Reaktion aber war Grund genug für Sam zu stutzen.

Wieso wich er aus, wenn es doch nur ein einziges Nein oder Ja bedurfte, um ihm das Herz zu brechen oder es ihm vor Glück schlagen zu lassen.

Dean wusste gar nicht, wie sehr er Sam, mit jeder noch so kleinen Abweisung wehtat.
 

“Wie wäre es, wenn wir dir ein neues Tagebuch besorgen und du dem deine Geheimnisse anvertraust, wie sonst auch, aber mit dem Unterschied, dass du es mir nach jedem Eintrag gibst. Ich würde es lesen, dann müsstest du mir nichts sagen und dann,.... dann könnten wir dich gemeinsam,... von mir entwöhnen,.. oder entlie-... Du weißt schon, was ich meine.”, meinte Dean wild gestikulierend, wobei er nervös durch den Raum schritt und schlussendlich wieder auf seiner Bettkante zum sitzen kam.
 

Deans Blick war erwartungsvoll auf Sam gerichtet, der bei jedem gesagten Wort die Augen ein Stück mehr aufriss und nicht glauben konnte, was er da hörte.

Sein Bruder hatte es doch tatsächlich geschafft, einen Plan gegen seine Gefühle zu entwickeln.
 

Sam wusste nicht ob er jetzt traurig oder froh sein sollte. Für Dean spielte er den Erleichterten.
 

“Das klingt,... machbar,... unglaublich, dass du da allein drauf gekommen bist.”, scherzte Sam dann zu Deans Begeisterung und lächelte kläglich.

Doch er wusste, dass es alles andere als leicht werden würde, denn er bekam jetzt schon Bauchschmerzen vom bloßen Gedanken daran, wie Dean sich seine Einträge durchlesen und ihn danach wahrscheinlich auch noch damit aufziehen würde!

Worauf hatte er sich da bloß eingelassen,...!

Aber es war vorauszusehen,... denn wo blieb seine verdiente Strafe?

Nun hatte er sie sich selbst gewählt.
 

Dean half ihm wieder aufzustehen und zusammen beschlossen sie, auf der nächsten Station ihrer Reise, bei einer Schreibwarenhandlung halt zu machen.
 

Dieser Freitag verging mit einem tauben Gefühl bei beiden.

Dean wusste nun über Sams Gefühle bescheid, hatte sich bereit erklärt sie ansatzweise zu akzeptieren aber mit ihm einen Weg zu finden, ihm von den besagten Gefühlen zu erlösen.
 

Sie waren einen Schritt nach vorn und zwei wieder zurück gegangen.
 

Beide kämpften gegen ihre eigenen Dämonen, doch würde ihr Plan diesmal funktionieren,... keine Opfer davontragen und sie wieder normal miteinander umgehen können?
 

Dean hoffte es.

Sam zwang sich, es zu hoffen.
 

Und heimlich, kannten beide bereits die Antwort.



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Kommentare zu dieser Fanfic (35)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sweetwincest
2012-04-09T17:23:17+00:00 09.04.2012 19:23
Weiter, weiter.Tu uns den gefallen.^^
Von:  Nikaja
2011-09-21T22:11:49+00:00 22.09.2011 00:11
Jetzt habe ich auch die Geschichte bis zu diesem Kapitel gelesen. Und ich finde sie wahnsinnig gut. Nun sehe ich, dass du schon seit einem Monat nichts mehr hochgeladen hast. Ich hoffe du schreibst schnell weiter:) Ich kann es kaum erwarten zu lesen, wie die zwei es bewerkstelligen wollen, ihre Gefühle in den Griff zu bekommen und doch kläglich scheitern :)
Von:  Wasp
2010-04-28T14:30:38+00:00 28.04.2010 16:30
QAQ.. ohje.. ich kann mir richtig vorstellen,w ie Sams Herz splittert. T__T..
Dean kann echt herzlos sein.. aber wir kennen ja die Wahrheit QAQ
bitte bitte weiter x333!!
Von:  Wasp
2010-04-28T00:14:42+00:00 28.04.2010 02:14
Das ist total Toll. <33. Ich liebe diese Idee mit dem Tagebuch ♥___♥
weiter so!! :3..
Von:  Wasp
2010-04-27T22:41:00+00:00 28.04.2010 00:41
<333 ich liebe es !!!♥3♥ das ist soo genial schreib , schreib ,schreib ! XD
Von:  Nebukadnezar
2009-08-19T09:32:14+00:00 19.08.2009 11:32
...oh, wahnsinn.
Ich hab mich so gefreut, als ich gesehen habe, dass du was neues hochgeladen hast :3.

Es ist unfassbar wie gut du die Gefühle der Beiden mit Worten umschreiben kannst.
So kann man sich die Situation sogar vorstellen. So kann sie logisch sein.
Ich finde es klasse, wie Dean und Sam so gegen dem Strom rudern, wo sie doch wissen, dass es keinen Sinn hat. Und wo sie doch eigentlich beide einfach genau das Gegenteil von dem wollen, was sie da vor haben.

Schreib schnell weiter X3
Von:  Fine
2009-08-19T09:22:24+00:00 19.08.2009 11:22
Ui, endlich mal wieder ein neues Kapi!
Man, wie lange hab ich gewartet, dass du wieder ein Neues hochlädst?!

Ich fand es sehr traurig und auch unheimlich süß, wie Dean sich das vorstellt, dass sie Sam von ´ihm` entwöhnen wollen...
Dabei wissen doch beide, dass sie sich lieben.

Dein Schreibstil ist einfach klasse und irgendwie poetisch.
Mir gefällt die FF richtig gut und ich würde mich sehr freuen, wenn du schnell weiter schreibst! ~BITTE~
Ich flehe dich dazu auch auf Knieen an, aber bitte schreib weiter.

Bis hoffentlich bald und liebe grüße
Fine
Von:  sammy-chan
2009-08-12T00:06:58+00:00 12.08.2009 02:06
Ach, diese FF ist ja irgendwie süß =)

Zwar sind unsere beiden nicht wirklich ganz IC, aber du hast einen so schönen emotionalen Schreibstil. <3

Diesen Officer hätte ich ja gerade erwürgen können! Ehrlich mal! Da waren die beiden gerade dabei sich endlich etwas näher zu kommen und dann patzt der dazwischen *schmoll* Aber, wie schon gesagt wurde, da bleibt die Spannung aufrecht erhalten. Ich bin jetzt zumindest sehr gespannt, wie vor allem Dean nach der ganzen Sache reagiert.

LG
Sammy-chan
Von:  Nebukadnezar
2009-07-29T20:09:32+00:00 29.07.2009 22:09
Aww, du bist so fies XD.
Ausgerechnet jetzt aufhören. Es ist so schön zwischen den beiden <3 ... schreib schnell weiter!!
Von:  Fine
2009-07-28T21:20:08+00:00 28.07.2009 23:20
Hey, schön, dass du weiter schreibst.
Und jetzt werden die Beiden auch noch gerade dann gestört, wenn sie sich endlich mal richtig nahe kommen!
So hält sich wenigstens die Spannung zwischen den Beiden.
Aber der eine Satz war wirklich lesenswert:
"Er war auch nur ein Mann, ein Mann, auf Dauerabstinenz mit Hang zum Masochismus."

Ich finde diesen Satz einfach nur zutreffend und ein super Auspruch für Sams Lage.
Jedenfalls, schreib schnell weiter, damit mal aufgeklärt wird, wie es nun zwischen den Beiden steht, da Dean anscheinend immer mehr zum Ausdruck bringt, dass er Sam mehr liebt als gedacht.

Bis demnächst dann
Fine


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