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Diary secrets

Dean♥Sam
von

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14.7.09 Im Motel, der dritte Tag in Nevada

Fünf Minuten des neuen Morgens brachen an, zeigten noch wenig Licht aber liefen voraus, ohne das zwei Winchester es schafften mitzuhalten.

Es war Freitag, ein Tag der die Arbeit ausklingen lässt und ins Wochenende einlädt,.. Doch nicht für zwei Jäger.
 

Zwei Jäger, die nun gegen sich selbst kämpften.
 

Seit der unvorhergesehenen Nähe, bauten sie eine Mauer zwischen sich auf, die dicker und undurchdringbarer war, als alles was sie mal voneinander entfernt hatte.

Es gab Kindertage, in denen Sam davongelaufen war, weil sein Bruder ihn wieder geneckt hatte.

Dann gab es Tage, an denen Dean am liebsten weggelaufen wäre, als der jüngste begann gegen ihren eignen Vater zu rebellieren.

Damals traf Sam eine der schlimmsten Entscheidungen, die er treffen konnte und stach damit Dean mitten ins Herz.

Er hatte ihn und ihren Vater verlassen.
 

Der Schmerz des Verlustes war gerade verheilt, beinahe verdrängt, aber nie vergessen.

Damals hatte Sam eine Mauer zwischen ihnen gezogen, gewollt und entschlossen, ...aber jetzt war es anders.
 

Es war als ob sie sich gegenüberstehen würden, jeder einen Backstein in der Hand, darauf bedacht eine Mauer direkt vor den anderen zu errichten.

Zwei Mauern, die ihnen bald die Sicht auf den anderen verwähren würde.
 

Was hatten sie bloß getan?

Fast getan.
 

Die ganze Fahrt über ins Hotel, fragten beide sich diese Frage im geheimen.

Trauten sich nicht, den anderen anzusehen, oder auch nur eine Bewegung in dessen Richtung zu machen.

Für Außenstehende waren es zwei Fremde, die nichts miteinander zu tun hatten und nur zufällig im selben Auto saßen.

Jeder den Blick auf etwas anderem gerichtet, die Gedanken jedoch kreisten um den gleichen Punkt.

Um den Punkt, der in ihrer Brust schlug, mit einem Herzschlag der den Namen des anderen trug.

Für niemanden zu hören außer für sie selbst, echoten ihre Namen im immer enger werdenden Raum des Impalas.
 

Hätten sie den Mut dazu, würden sie ihre Hände an die Ohren pressen um keinen Herzschlag hören zu müssen, doch den Mut hatten sie nicht.
 

Knirschend fuhr Dean den Wagen auf den nahezu leeren Parkplatz vor ihrem Motel, zog den Schlüssel aus dem Zündschloss und stieg mechanisch aus.

Er war zwar dort, jedoch nicht wirklich.
 

Irgendwo im Osten malte die Sonne einen hellen Streifen an den Horizont, kündigte ihr Erscheinen an und wurde doch nicht beachtet.

Mit hängenden Schopf und niedergeschlagener Miene, ging Sam seinem Bruder hinterher, schloss die Tür, die Dean ihm offen gelassen hatte und blieb stehen.
 

Sam wusste doch selbst, dass es falsch war, dass er falsch war, aber was sollte er tun?

Seine Gefühle konnte er nicht abstellen, so sehr er es auch wollte.
 

Seufzend ließ er den Blick durch das kleine Ein-Zimmer Apartment wandern, suchte nach seinem Bruder und entdeckte diesen, den Kopf in die Hände gelegt, auf seiner Bettkante sitzend.

Dieser Anblick war genau der, den Sam nie sehen wollte.
 

Er war immer derjenige, der ab und zu Gefühle zeigte, dafür von Dean geneckt wurde und trotz allem nicht aufhörte sich offensichtlich Sorgen zu machen.

Dean dagegen müsste ihn auslachen, beschimpfen, runter machen, wenn nicht sogar verprügeln, aber nicht ebenso niedergeschlagen sein.

Dean war doch der starke von ihnen.
 

Sam war absolut überfordert.
 

Zusammen mit dem Gefühl der Hilflosigkeit, mischte sich bei ihm die Wut über sich selbst und dem Tagebuch, mit dem vieles angefangen hatte.

Er krallte sich die Finger ins eigene Fleisch und merkte dabei nicht mal, das er anfing zu bluten.
 

“Hör auf damit.”, erklang es unglaublich ausgelaugt von Dean und nach gefühlten Wochen voller Einsamkeit, sahen sie den anderen an.
 

Sam sah wie schwer es seinem Bruder fiel, ihn nur anzusehen, den Blick nicht abzuwenden und es tat ihm weh.

Erst als es anfing an seinem Handgelenk zu brennen, ließ Sam sich los und realisierte sein Tun.

Brachte es etwas, einen Schmerz mit einem anderen zu übertünchen?
 

Sam ließ sich gegen die Tür in seinem Rücken fallen, rutschte an ihr hinunter und kam auf den Fußabtreter zum sitzen.

Dünne Rinnsale an Blut liefen ihm über die Hand, fielen von seinen Fingerspitzen.
 

“Es tut mir leid, Dean.”, hörte Sam sich selbst sagen, auch wenn es in einem schluchzen unterging.
 

Dean sah ihn an, brach selbst bei jeder Träne die sein Sammy verlor und konnte sich doch nicht erheben, um ihn den Halt zu geben, den er brauchte.

Sie waren Brüder, nur Brüder, die sich nicht küssen durften,...
 

Warum hatte er sich ihm dann entgegengebeugt? Fragte Dean sich, um eine Antwort flehend, die er doch nie bekam.
 

Die Schultern des Jüngeren zitterten bei jedem Schluchzer, die blutverschmierte Hand malte ein verrücktes Muster auf Sams Gesicht und die eigentlich so große Gestalt Sams, wirkte schrecklich klein.

Es wäre eine Sünde ihm jetzt nicht zur Seite zu stehen und egal, wie sehr Dean sich dagegen wehrte, er konnte seinen Bruder nicht leiden sehen.

Nicht jetzt, nicht so, nicht irgendwann, solange er am leben war.
 

Mit wenigen Schritten erreichte Dean die in sich gekauerte Person zu seinen Füßen, blickte auf einen bebenden Schopf hinab und seufzte tief, als ihn ein immer stärker werdender Drang überfiel, seinen Bruder vor allem zu beschützen, seien es auch dessen Gefühle.

Aber konnte er das? Konnte man überhaupt jemanden vor seinen eigenen Gefühlen beschützen?

Dean wusste es nicht, aber er wusste, dass er alles für Sam tun würde.
 

Als Sam bemerkte, dass sein Bruder sich vor ihm niedergekniet hatte, warf er alle Register von sich und umschlang mit langen Armen die Person, die sein Herz gestohlen hatte.

So schnell konnte Dean gar nicht reagieren, doch er hielt seine Position, ließ sich umarmen und strich langsam in kreisenden Bewegungen über den bebenden Rücken, unter seinen Händen.

Dean fühlte sich wie ein Mann, der ein Baby hielt, wie ein Bruder der seinen kleinen Bruder hielt,... Wie ein Mann, der seinen Geliebten hielt,...
 

Seine kreisende Hand hielt abrupt inne, sorgte für keine weitere Beruhigung mehr und brachte Sam dazu, sich fester in Deans Jacke zu krallen.

“Es,...tut mir,.. so leid. So sehr. Es tut mir leid,... Dean. Bitte,...”, sprach Sam gedämpft in Deans Schulter.

Alle Entschuldigungen würden nichts bringen und das wusste nicht nur Dean.

Es war einfach falsch, verboten, eine Sünde, Inzest.
 

Dean schüttelte sich unmerklich bei diesem Gedanken, verbannte dieses Wort so ausdrücklich aus seinem Innerem, wie anderweitige Gefühle seinerseits.

Dies konnte einfach nicht wahr sein.
 

Und was sollte er tun, wenn es doch wahr ist?
 

“Ist okay, ist alles okay, Sammy. Jetzt hör auf zu flennen wie ein Baby. Wir kriegen das hin, hast du verstanden? Wir kriegen das hin!”, sprach er nachdrücklich auf ihn ein, wobei er mit beiden Händen, das verweinte Gesicht seines Bruders umfing, es vor sich hielt.

Dean wusste selbst nicht woher er diese Worte nahm, die dazugehörige Entschlossenheit und Kraft, aber egal woher, er war froh, dass er sie ausgesprochen hatte.
 

Sam und er, sie waren die einzigen Winchester ihrer Familie, sie hatten nur noch sich und vielleicht reichte diese Tatsache aus, um Dean die Stärke zu verleihen, um seinen Bruder zu helfen, ihn aufzupäppeln,... ihn zu unterstützen,... ?
 

Sam blinzelte ungläubig und schniefte, nachdem Deans Worte zu ihm durchdrangen, einen Schimmer Glück aufkeimen ließen.
 

“Wie?”, fragte er prompt, wofür Dean ihm am liebsten gleich wieder zum heulen gebracht hätte, aber stattdessen, wischte er mit den Daumen die Tränenspuren aus Sams Gesicht und setzte sich ihm gegenüber.
 

Es sah ganz so aus, als müssten sie einen Plan entwickeln um Sam von seinen falschen Gefühlen zu befreien.

Na, wenn das mal keine Herausforderung war!
 

Konzentriert betrachtete er das Gesicht seines Bruders, was keine gute Idee war, wenn er sich etwas einfallen lassen sollte.

Kurz angebunden, sah Dean zu Boden und studierte das Muster des altmodischen Teppichs.
 

“Dean?”, erklang Sams Stimme wieder und riss ihn aus seinen wirren Verwünschungen.

Sam sah aus, als würde er vor Neugier gleich platzen, wenn Dean ihm nicht sofort ein Wunder vor die Füße legte, dass ihm jegliches Gefühl entzog.
 

Gefühl,...

Was genau fühlte Sam denn?

Dean kam nicht Drumherum, sich diese Frage zu stellen.
 

“Vielleicht sollten wir es angehen wie einen Fall, also erst das Problem analysieren und dann über die Lösung grübeln.”, schlug Dean vor, nicht ohne Hintergedanken.

Spätestens als das Wort ‘analysieren’ aus Deans Mund kam, war Sam alarmiert.
 

Dean sah mit gesunkenen Kopf zu Sam hoch und dann schnell wieder weg, sodass Sam ihn am liebsten endlich richtig geküsst hätte, doch es war genau das, was sie verhindern mussten.

Natürlich war Sam alles andere als zufrieden mit dieser Situation, aber er fand sich damit ab, dass das kurze entgegenkommen von Dean bei ihrem Kuss, bloß seiner Einbildung entsprang.

Es wäre auch zu schön gewesen, dachte der Größere sich und betrachtete seine verletzte Hand, auf der die Blutspuren bereits trockneten.
 

“Wie hast du dir das vorgestellt? Wir können nicht recherchieren, oder jemanden um Rat fragen.”, meinte Sam dann und war drauf und dran, Dean einfach anzuflehen ihnen beiden doch eine Chance zu geben, sich auf ihn zu stürzen und zur Not mit allem was er hatte, zu überzeugen.
 

Dean lehnte sich auf seinen Händen zurück, überlegte und bemerke dabei Sams Blick, der an ihm haftete wie Honig an den Fingern.

Als Sam sah, dass er ihn dabei erwischte, wandte er den Blick schnell verschämt ab.
 

“Was fühlst du genau?”, fragte Dean plötzlich und zwang sich dabei seine Neugier zu zügeln, Sammy zuliebe.
 

Sam dagegen wünschte sich sehnlichst einen Abgrund herbei, in den er springen und für immer fliehen konnte.

War es denn nicht schon schlimm genug, dass er überhaupt etwas für seinen Bruder fühlte, musste der ihn nun auch noch zwingen, sich ihm zu offenbaren?

Er wusste doch schon, dass er ihn,... liebte,...
 

Eine Liebeserklärung war nun wirklich nicht sein Ding, dachte Sam sarkastisch und biss sich auf die Unterlippe.
 

“Fühlst du denn nichts?”, entwich es so unerwartet aus Sams Lippen, dass er sich selbst wunderte, woher diese Frage kam.

Vermutlich sprach da sein noch immer kämpfendes Herz, dass auf so unsinnigerweise irgendwo Hoffnung witterte.
 

Dean ließ diese Frage jeden Muskel anspannen und bevor er etwas sagte, dass keinem von ihnen weiterbrachte, stand er auf und nahm Abstand von Sam und seinen Gegenfragen, die ja so was von fehl am Platz waren, wie Dean fand.
 

Diese Reaktion aber war Grund genug für Sam zu stutzen.

Wieso wich er aus, wenn es doch nur ein einziges Nein oder Ja bedurfte, um ihm das Herz zu brechen oder es ihm vor Glück schlagen zu lassen.

Dean wusste gar nicht, wie sehr er Sam, mit jeder noch so kleinen Abweisung wehtat.
 

“Wie wäre es, wenn wir dir ein neues Tagebuch besorgen und du dem deine Geheimnisse anvertraust, wie sonst auch, aber mit dem Unterschied, dass du es mir nach jedem Eintrag gibst. Ich würde es lesen, dann müsstest du mir nichts sagen und dann,.... dann könnten wir dich gemeinsam,... von mir entwöhnen,.. oder entlie-... Du weißt schon, was ich meine.”, meinte Dean wild gestikulierend, wobei er nervös durch den Raum schritt und schlussendlich wieder auf seiner Bettkante zum sitzen kam.
 

Deans Blick war erwartungsvoll auf Sam gerichtet, der bei jedem gesagten Wort die Augen ein Stück mehr aufriss und nicht glauben konnte, was er da hörte.

Sein Bruder hatte es doch tatsächlich geschafft, einen Plan gegen seine Gefühle zu entwickeln.
 

Sam wusste nicht ob er jetzt traurig oder froh sein sollte. Für Dean spielte er den Erleichterten.
 

“Das klingt,... machbar,... unglaublich, dass du da allein drauf gekommen bist.”, scherzte Sam dann zu Deans Begeisterung und lächelte kläglich.

Doch er wusste, dass es alles andere als leicht werden würde, denn er bekam jetzt schon Bauchschmerzen vom bloßen Gedanken daran, wie Dean sich seine Einträge durchlesen und ihn danach wahrscheinlich auch noch damit aufziehen würde!

Worauf hatte er sich da bloß eingelassen,...!

Aber es war vorauszusehen,... denn wo blieb seine verdiente Strafe?

Nun hatte er sie sich selbst gewählt.
 

Dean half ihm wieder aufzustehen und zusammen beschlossen sie, auf der nächsten Station ihrer Reise, bei einer Schreibwarenhandlung halt zu machen.
 

Dieser Freitag verging mit einem tauben Gefühl bei beiden.

Dean wusste nun über Sams Gefühle bescheid, hatte sich bereit erklärt sie ansatzweise zu akzeptieren aber mit ihm einen Weg zu finden, ihm von den besagten Gefühlen zu erlösen.
 

Sie waren einen Schritt nach vorn und zwei wieder zurück gegangen.
 

Beide kämpften gegen ihre eigenen Dämonen, doch würde ihr Plan diesmal funktionieren,... keine Opfer davontragen und sie wieder normal miteinander umgehen können?
 

Dean hoffte es.

Sam zwang sich, es zu hoffen.
 

Und heimlich, kannten beide bereits die Antwort.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  sweetwincest
2012-04-09T17:23:17+00:00 09.04.2012 19:23
Weiter, weiter.Tu uns den gefallen.^^
Von:  Nikaja
2011-09-21T22:11:49+00:00 22.09.2011 00:11
Jetzt habe ich auch die Geschichte bis zu diesem Kapitel gelesen. Und ich finde sie wahnsinnig gut. Nun sehe ich, dass du schon seit einem Monat nichts mehr hochgeladen hast. Ich hoffe du schreibst schnell weiter:) Ich kann es kaum erwarten zu lesen, wie die zwei es bewerkstelligen wollen, ihre Gefühle in den Griff zu bekommen und doch kläglich scheitern :)
Von:  Wasp
2010-04-28T14:30:38+00:00 28.04.2010 16:30
QAQ.. ohje.. ich kann mir richtig vorstellen,w ie Sams Herz splittert. T__T..
Dean kann echt herzlos sein.. aber wir kennen ja die Wahrheit QAQ
bitte bitte weiter x333!!
Von:  Nebukadnezar
2009-08-19T09:32:14+00:00 19.08.2009 11:32
...oh, wahnsinn.
Ich hab mich so gefreut, als ich gesehen habe, dass du was neues hochgeladen hast :3.

Es ist unfassbar wie gut du die Gefühle der Beiden mit Worten umschreiben kannst.
So kann man sich die Situation sogar vorstellen. So kann sie logisch sein.
Ich finde es klasse, wie Dean und Sam so gegen dem Strom rudern, wo sie doch wissen, dass es keinen Sinn hat. Und wo sie doch eigentlich beide einfach genau das Gegenteil von dem wollen, was sie da vor haben.

Schreib schnell weiter X3
Von:  Fine
2009-08-19T09:22:24+00:00 19.08.2009 11:22
Ui, endlich mal wieder ein neues Kapi!
Man, wie lange hab ich gewartet, dass du wieder ein Neues hochlädst?!

Ich fand es sehr traurig und auch unheimlich süß, wie Dean sich das vorstellt, dass sie Sam von ´ihm` entwöhnen wollen...
Dabei wissen doch beide, dass sie sich lieben.

Dein Schreibstil ist einfach klasse und irgendwie poetisch.
Mir gefällt die FF richtig gut und ich würde mich sehr freuen, wenn du schnell weiter schreibst! ~BITTE~
Ich flehe dich dazu auch auf Knieen an, aber bitte schreib weiter.

Bis hoffentlich bald und liebe grüße
Fine


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