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Key Hiruma

Des Teufels Schwester
von

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Der zukünftige Ritter

Kap. 3: Der zukünftige Ritter
 

„Ich kann es nicht glauben, dass wir uns schon ein Jahr kennen“, meinte Jack staunend, während er mit Key beim Training des Teams zusah.

„Und ich kann nicht glauben, dass du das diese Woche schon zum dritten Mal sagst und immer noch erstaunt klingst. Hörst du dir eigentlich mal zu. Außerdem haben wir erst Dienstag!“, meinte Key neben ihm und grinste.

Er sah sie lächelnd an, an diese Provokation und diese bissigen Kommentare hatte er sich gewöhnt, was ihn zwar schwer wunderte aber es war so. „Ich bin nur einfach beeindruckt. Du warst immerhin schon verwundert, dass ich es ein paar Wochen mit dir ausgehalten habe“; lachte er.

„Das ist ja auch ein Wunder! Normalerweise töte ich Leute, wenn sie mir auf die Nerven gehen, aber du hast irgendwie Glück“, meinte sie und stand auf.

„Ja, was ich nur für ein Glück habe“, sagte er und verdrehte die Augen.

„Was soll das denn heißen. Sind wir heute lebensmüde, oder was?“, fragte sie und sah ihn von oben herab an.

„Ach komm Key, als ob du mir absichtlich wehtun könntest!“, lachte er. Zweifelnd sah sie ihn, dann begann sie zu kichern. Langsam wich die Zuversicht aus Jacks Gesicht. Sie griff nach seinem Hemdkragen und zog ihn gewaltsam auf die Beine. Ohne darauf zu warten dass er ordentlich stand schleifte sie ihn hinter sich her aus Feld. „Hey Jungs, Jacky möchte mitspielen“, rief sie dem Team grinsend zu.

„Äh…Key?“, verwirrt sah Jack sie an.

„Ach Jacky, du hast so recht, ich könnte dir niemals absichtlich wehtun“, sagte sie mit tiefen Sarkasmus in der Stimme, „Aber sie können das bestimmt. Viel Spaß, Jungs“, lachte sie und stolzierte, den armen Jack einfach stehen lassend, zurück zur Bank. Dort stand schon jemand. Während sie ging, hörte sie zwar Jack einpaar Mal schreien, aber so etwas konnte sie schon immer gut ignorieren.

„Sportlehrer?“, fragte sie völlig gelassen, obwohl es sie schwer verwirrt war.

„Hallo Key. Ich muss mit dir sprechen“, meinte er so ernst, dass es ihr irgendwie Angst machte. Kurz sah sie ihn verwundert an, dann blickte sie zum Feld. Ein leichtes Grinsen lag auf ihren Lippen. „JACK! Ich habe zu tun, kümmere du dich um das Training. DANKE!“, schrie sie über den Platz, eine Antwort interessierte sie gar nicht. „Gut, gehen wir spazieren“, sagte sie und folgte dem Mann.

„Was wollen Sie?“, fragte Key, nachdem sie einige Minuten still schweigend neben einander hergegangen waren.

„Ich wollte wissen wie es dir geht“, sagte er immer noch ernst.

Sie musste grinsen. „Fällt Ihnen für auf, ich bin seit einigen Jahren an dieser Schule, und ich hoffe, dass wir uns in zwei Monaten nie wieder sehen. Ich und Jack sind kurz davor unsern Abschluss zu machen, warum interessiert es sie jetzt plötzlich, wie es mir geht?“, meinte sie spöttisch.

„Du glaubst, dass ich erst jetzt daran denke, dass du Probleme hast?“

„Ich habe keine Probleme“, sagte Key kalt und knapp.

„Key, ich beobachte dich. Seit du an dieser Schule bist. Du warst schon immer ein ganz besonderes Mädchen. Ich habe mich immer gefragt, warum du so bist, wie du bist, aber du hast nie mit mir gesprochen und deine Eltern haben jedes Gespräch abgelehnt. Also war ich auf mich allein gestellt. Ich habe schon früh vermutet, dass du einige Probleme hast, aber deine Noten waren ausgezeichnet. Sieh dich an, du bist Ojos beste Schülerin. Aber was mich schon damals noch viel mehr verwundert hat, war dein Sporttalent. Ich halte nicht viel von Mädchen, die meisten die ich kenne, sind intelligent aber dafür faul und nur an Mode und Jungs interessiert, also schlecht in Sport, du warst damals schon anderes. Du bist ein Genie, ich habe immer gehofft eine Sportart zu finden, der du nicht gewachsen bist, aber du hast mit wenig Training alles geschafft. Ich war damals begeistert.“

„Schön und gut, warst das?“, fragte Sie gelangweilt.

Er sah sie an. „Key. Ich dachte mit deinem Talent müsstest du glücklich sein, du hast alles geschafft, du hättest in der Schule so beliebt sein können, du hättest so viele Freunde haben können, aber dich hat das nie interessiert, oder? Genauso wenig wie dich ein anderer Sport interessiert hat, oder?“

„Ich wollte nie Freunde und Beliebtheit, ich wollte etwas ganz anderes, etwas, das ich nie bekommen sollte…“, flüsterte sie leise, fing sie aber sofort wieder.

„Und dann viel mir noch etwas an dir auf. Dein Interesse an American Football. Du warst wie besessen auf diesen Sport. Einen der einzigen Sporte, bei dem es auf dieser Schule kein Frauenteam gibt. Aber du wolltest unbedingt zum Team gehören“, dachte er laut nach. „Und obwohl ich dich von deiner Person nicht leiden konnte, weil du eine provokante gehässige Göre warst, wurdest du in deinem ersten Jahr zu meinem Assistenten. Im zweiten Jahr hast du das Team bereits übernommen. Auf Grund deiner nennen wir es Argumentation.“

Sie musste lachen, als sie daran dachte, als sie ihm erklärt hatte, dass sie sich nun ausschließlich um das Team kümmern würde.

„Das war allerdings kurz nach dem Zeitpunkt, als ich bemerkt hatte, dass du dich verändert hattest“, kaum hatte er dass ausgesprochen, zuckte sie für einen winzigen Moment zusammen und war an den Zeitpunkt erinnert, als sich einfach alles verändert hatte. „Erinnerst du dich, als dein Vater…ging. Ich habe dir Hilfe angeboten, aber du wolltest keine Unterstützung. Von niemandem. Ich habe nicht gedacht dass du es alleine schaffst, aber du hast es anscheinend irgendwie geschafft.“ Er machte eine Pause und sah sie an. Wieder gefangen und ernst blickte sie ihn an. „Ja? Sportlehrer?“ Er musste lächeln. „Nichts. Auf jeden Fall habe ich dich beobachtet, ich wollte dir helfen, wenn es gar nicht mehr weiter ging, aber du hast das nicht gebraucht.“ „Was wollen sie mir sagen?“, fragte sie skeptisch und sah ihn an.

„Key, ich wollte mit dir darüber reden, wie dein Leben weiter gehen soll. Wenn du hier weg bist, was passiert dann?“ Diese Frage traf auf eine unvorbereitete Key. Sie blieb nach außen hin zwar gelassen, aber innerlich hatte sich das auch schon gefragt und das was ihr daran Angst machte war die Tatsache, dass sie keine Antwort gefunden hatte. „Ich weiß es nicht“, antwortete sie wahrheitsgemäß und drehte ihm den Rücken zu, „Aber irgendwas findet sich schon, ich schaffe das.“

„Daran habe ich keinen Zweifel, aber es ist kein Zeichen von Schwäche um Hilfe zu bitten.“

„Für mich schon“, meinte sie stur und ging langsam davon. Er sah ihr nach. Nach wenigen Schritten sah sie über die Schulter zurück. „Wissen Sie, was mich an ihnen immer gestört hat?“, fragte sie dann grinsend, „Sie erinnerten mich von der ersten Sekunde an, an meinen Vater! Und das ist kein Kompliment. Ich weiß es ist vielleicht übertrieben und dumm. Sie habe so wenig Ähnlichkeit mit ihm und ich weiß natürlich, dass Sie nicht er sind, aber…Als ich in ihrer ersten Stunde war, da waren Sie genau wie er. Der alte ignorante Mann, der nicht daran geglaubt hat, dass ich auch nur die einfachsten Sachen auf die Reihe kriegen würde. Ja, das ist der einzige Punkt, in dem Sie Beide sich ähnlich, aber das hat mir schon gereicht und rebellisch zu sein. Lustig, oder? Vor allem, weil sie für mich von allen anderen Eigenschaften der perfekte Vater gewesen wären.

Na ja vielleicht nicht von allen, ich hatte mir nämlich immer gewünscht, dass mein Vater mindestens so intelligent wie ich wäre, aber was soll’s!“, lachte sie und ging.

„Du bist unfehlbar, Key“, murmelte er vor sich hin. Dann fiel ihm etwas auf. „Falsche Richtung, das Feld liegt da lang!“, rief er ihr nach.

„Ich weiß.“

„Willst du den armen Jack nicht erlösen?“

„Nein, ich habe gerade 1 ½ Stunden Freizeit gewonnen!“
 

Gedankenversunken zog Key durch die Straßen. Was würde in einen paar Wochen sein? Der erste Gedanken, der ihr dazu kam war ein so liebevoller, dass Jack sie bestimmt ausgelacht hätte. Sie wollte Yoichi unterstützen, endlich mit der Liebe und Hingabe, die er verdiente. Ihr zweiter Gedanke war egoistisch und widersprach dem ersten in jedem Punkt. „Und Jack würde mich trotzdem auslachen“, dachte sie und musste in Gedanken lächeln. Die Zeit mit diesem Jungen war schnell vergangen, und es waren bestimmt nicht nur schlechte Sachen dabei rausgekommen, sie waren ein gutes Team.

Plötzlich riss etwas sie aus den Gedanken, ein Mann war gegen sie gestoßen und drängelte sich grob an ihr vorbei. Schnell rannte er davon, während sie ihm verwundert hinterher sah. Kurz danach rannte ein kleiner Junge mit kurzen schwarzen Haaren an ihr vorbei ihm hinterher. „Haltet den Dieb!“, schrie eine aufgebrachte Frauenstimme von weiter hinten aus der Menschenmenge. Instinkttief fasste Key an ihre Taille, wo sie ihr Portmonee trug und wo der Mann sie angerempelt hatte. Es war weg. „Na der hat Nerven!“, murmelte sie und rannte ihm hinterher. Als sie ihn nach einigen Sekunden eingeholt hatte, staunte sie nicht schlecht. Der kleine Junge hatte den Räuber zu Fall gebracht. Beeindruckt sah sie den bewusstlosen Mann an.

„Ist das Ihrs?“, fragte der Junge und reichte ihr das Portmonee.

„Ja, vielen Dank“, meinte sie und nahm es entgegen, „Sag mal hat er dich auch beklaut?“

„Nein“, meinte der Junge knapp.

Key musterte ihn. „Also hast du ihn verfolgt, weil er der Dame und mir etwas gestohlen hat?“

Er nickte.

„Dann bist du ja ein richtiger kleiner Ritter. Wie ist dein Name?“, sie musste bei dem Gedanken grinsen.

„Shin“, antwortete er.

„Vielleicht bist du das in deinem weiteren Leben ja auch noch. Ich merk mir den Namen.“ Sie grinste und ließ ihn stehen. Einen erwachsenen Mann einholen und umwerfen, war für einen Jungen seines Alters erstaunlich. Würde er später einmal Football spielen wäre er schwer zu besiegen. Ihr Grinsen wurde breiter. „Kannst du eigentlich nur an Football denken?“, hörte sie Jack in ihrem Kopf sagen. „Ja, mein Freund“, antwortete sie in Gedanken.
 

Die Sonne ging schon unter, als Key wieder beim Footballfeld ankam, das Team war natürlich schon weg, doch Jack saß noch resigniert auf dem Boden. Grinsend schritt sie auf ihn zu. „Du bist spät“, meinte er und stand auf.

„Und du siehst mitgenommen aus“, stellte sie fest.

„Sehr lustig, das ist doch alles deine Schuld!“

„Oh nein, das hast du dir selbst zuzuschreiben!“

„Wegen einer kleinen Stichelei? Wenn ich das immer machen würde, wo würden wir dann hinkommen?“

„Dann wäre ich dich schon lange los!“

Er grinste. „Es ist echt erstaunlich wie sehr man sich an Sachen gewöhnt“, meinte er dann etwas abwesend. Es herrschte kurz still, dann sah er sie an. „Key? Ich…die Zeit, die wir verbracht haben war wirklich sagen wir mal unbeschreiblich. Ich würde das hier gerne den Rest meines Lebens machen, aber unsere Zeit hier ist schon bald vorbei-“

„Jack, frag mich bitte ´nicht wie es weiter geht!“, meinte sie abweisend.

Er lächelte, auf eine herzerwärmende Weise, die normalerweise nur Kinder drauf haben. „Das wollte ich gar. Ich wollte dir nur sagen, dass mir unsere Freundschaft sehr wichtig ist und dass ich dich gerne weiter unterstützen möchte.“

„Wie kommst du eigentlich auf die Idee, dass ich deine Hilfe brauche?“

„Du brauchst sie nicht, das habe ich oft genug beobachten können, aber ich glaube, dass es dir gut tut, wenn ich bei dir bin.“ Wider Jacks Erwarten erwiderte sie nichts darauf. Sie grinste nur schlicht.

Auf dem Weg nach Hause unterhielten sie sich über andere Sachen, bis Jack das Thema mit einer Bemerkung wieder ansprach, die völlig ohne Zusammenhang war. „Du willst irgendwann ein professionelles Team managen, oder?“, er stellte die Frage, ohne eine Antwort zu erwarten. „Ich habe Verwandtschaft in Amerika, wenn du jemals dahin willst…Es gibt dort bestimmt Football-Teams, die sich über neue und andere Führung freuen würden.“ „Vielleicht irgendwann…“, meinte sie ruhig. „Das Angebot steht“, meinte er ruhig.

„Danke, aber ich will dass es Yoichi besser geht als mir in meiner Kindheit, ich kann nicht einfach abhauen, er hat sowieso schon zu wenig Liebe bekommen…“ Jack betrachtete ihr nachdenkliches Gesicht, er konnte nicht glauben, was sie da sagte, natürlich war sie nicht oft zu hause, aber sie liebte ihren Bruder wirklich, das hatte er mitbekommen, und er war sich sicher, dass selbst ein Blinder und Tauber das gespürt hätten. Doch er sagte nichts, er wusste, dass es schwer war Key etwas auszureden, und von solchen Gefühlsgesprächen hielt sie von vornherein nichts, also waren das schon zwei Sachen, die Key nicht lagen. Und er wusste schon, dass solche Gespräche dann sehr einseitig verliefen. Das Schweigen endete damit, dass sie vor Keys Haus ankamen. „Sobald er alt genug ist, werde ich dein Angebot annehmen, versprochen“, sagte sie und sah ihn völlig ernst an. „Amerika…ist ein gutes Ziel…glaube ich…“, fügte sie flüsternd hinzu und schloss die Tür auf. Als sie sich noch einmal umdrehte hauchte sie ein „Danke“ in Jacks Richtung, der das allerdings nicht als das, was es war identifizieren wollte, auf jeden Fall konnte er nicht glauben, dass sie sich gerade bedankt hatte.

Sie war bereits mit einem Fuß in der Tür, da klingelte ihr Handy. Einen flüchtigen Blick warf sie drauf, dann warf sie es unter lautem Knall gegen die Hauswand, so dass es zerschellte. Erschrocken sah Jack sie an, etwas Ähnliches war schon einmal passiert, doch damals wollte sie ihm nicht sagen, was das zu bedeuten hatte. Und auch diesmal trat sie ohne ihn anzusehen ins Haus ein und schloss die Tür. Seufzend fragte sie Jack, ob er dieses Geheimnis jemals erfahren würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2009-07-31T19:30:35+00:00 31.07.2009 21:30
ich sag nur eins: shin^^
Von:  _an-chan_
2009-07-13T20:11:02+00:00 13.07.2009 22:11
hey, ich schreib auch mal was^^
hihi. ich mag die geschichte. shin ist soooooooo süß!!!!!
du bist toll!!!!!!! hihi
und key mag ich auch
*kihihi*
Von:  Purrgatory
2009-07-13T14:55:49+00:00 13.07.2009 16:55
ronja nimmt mir die worteaus dem mund!^^
schon diese kurze begegnung hat ausgereicht um ihn ganz doll lieb zu haben...ähm ja
du bist super vivi!
ich hab dich lieb
Von:  Kureimeiji
2009-07-13T13:11:37+00:00 13.07.2009 15:11
Ich liebe das Kapitel <3 mein kleiner Shin *tihi*

Er war als Kind SO sweeeeeet *schwärm*

Saku-chan hätte ihn sicher gerne schon zu dieser Zeit gekannt *_____*


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