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Hexenjagd

Seto x Duke
von

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Alea iacta est

Begleitmusik: http://www.youtube.com/watch?v=SzVFCIGASns&feature=related Future World Music – Allegiance to the World

Für den letzten Absatz ^^: http://www.youtube.com/watch?v=v44uHqSkNHY – Future World Music – The Promise
 

Alea iacta est
 

Wie lange ist es her, dass er an das hoch verdammte Laster der Hexerei geraten? Kann er lesen und schreiben? Hat er seinen Namen auf die Liste gesetzt, die ihm der Teufel vorgelegt hat? Wie oft ist er ausgefahren? Wie oft hat er sich mit anderen Hexen getroffen, um den Hexensabbat zu halten? Wie oft hat der Teufel ihn besucht und ihm beigewohnt?

Die Worte hallten in einer Endlosschleife in Dukes Kopf wider und so sehr er sich auch bemühte, sie zu ignorieren, es wollte ihm nicht gelingen. Wie sollte es das auch? Seit Tagen raubten sie ihm den wenigen Schlaf, den er noch bekam. Unter seinen Augen, wegen ihrer intensiven grünen Farbe oft mit strahlenden Smaragden verglichen, hatten sich dunkle Ringe breit gemacht und in ihnen selbst lag ein dumpfer, trostloser Ausdruck. Vorbei war die Zeit, in der sie fröhlich in die Welt gesehen hatten. Die anfängliche Hoffnung, es könne sich nur um einen bösen Irrtum handeln, hatte binnen weniger Tage Zweifel, Schmerz und schließlich Resignation Platz gemacht.

Er sah an sich herunter. Von dem stolzen Kaufmannssohn, von den jungen Mädchen und Männern der Stadt gleichermaßen geliebt und verehrt, war nicht mehr viel übrig. Das lange schwarze Haar hing ihm wirr und ungebändigt um den Kopf, an seinem Kinn sprossen die Bartstoppeln ungehindert. Seine Kleider, aus Seide und anderen kostbaren Stoffen gefertigt, konnte man nur noch als Fetzen bezeichnen. Das Weiß des Hemdes war nicht einmal mehr erahnbar. Schmutz, Schweiß und Blut hatten es verfärbt, genau wie Jacke und Hose. Sein Blut.

Er hatte aufgehört zu zählen, wie oft ihm der Scharfrichter die Peitsche über den Rücken gezogen und seine Haut mit Striemen gezeichnet, wie lange er ihm die Daumenschrauben angelegt hatte. Irgendwann hatte er sich in sich selbst zurückgezogen, hatte die Kammer verlassen, in welcher der Henker seines Amtes gewaltet und ihn, zusammen mit den hoch verehrten Mitgliedern des Inquisitionsgerichts, der peinlichen Befragung unterzogen hatte. Stattdessen hatte er sich auf ein bestimmtes Gesicht konzentriert, das ihn scheinbar ohne jede Regung angesehen hatte.

Fürst Gozaburo hatte darauf bestanden, dass sein Sohn Seto an der Befragung des Hexenmeisters Duke Devlin teilnahm, als Teil seiner Ausbildung. Er wollte sich einen „würdigen“ Nachfolger heranziehen, der sein Volk, wenn nötig, nicht mit Samthandschuhen anfasste, sondern durchgriff, wie er es tat. Und es war nötig, seit bekannt geworden war, dass die Plage der Hexerei auch auf die Stadt Domino übergegriffen hatte.

Setos Miene war während der ganzen Befragung starr, unbeweglich geblieben, wie eine Maske. In seinen Augen jedoch hatte Duke ganz genau sehen können, was der andere fühlte. Jeder Hieb, den der Schwarzhaarige an jenem Tag erhalten hatte, hatte ihn auch selbst getroffen, nicht am Körper, doch tief in seiner Seele. Wie in einem offenen Buch hatte Duke die widerstreitenden Gefühle gelesen, die ihn quälten. Ihm zur Hilfe zu springen und sie so beide zu verraten oder zu hoffen, dass Duke die Schmerzen überstand und ihm verzeihen konnte.

Was Letzteres anging, so hatte er dies längst getan. Dazu liebte er den Brünetten zu sehr, auch wenn sich dieser nie öffentlich zu ihm würde bekennen dürfen. Was für ein Skandal wäre das, der Sohn des Stadtfürsten verliebt in einen Mann! Schon für sich ein verachtungswürdiges Sakrileg in den Augen der heiligen Kirche und bedachte man, dass es sich bei demjenigen, der Setos Herz nun für sich beanspruchte, um einen angeblichen Hexenmeister handelte ... Inquisitor Dartz würde dies nur für einen weiteren Beweis halten, dass die Anschuldigungen, die gegen Duke vorgebracht worden waren, der Wahrheit entsprachen. Kein Mann würde sich ohne das Zutun des Teufels in einen anderen Mann verlieben. Und was würde Dartz in dem Fall mit Seto tun? Würde er in ihm ein bedauernswertes, aber durch Dukes Tod rettbares Opfer sehen oder ihn am Ende gar selbst bezichtigen, mit dem Bösen im Bund zu sein und ihn den „reinigenden“ Flammen des Scheiterhaufens überantworten?

Duke lehnte sich auf seinem Lager vorsichtig zurück, bis sein Rücken die Wand berührte. Die erst wenige Tage alten Wunden auf seinem Rücken brannten, doch die Kühle des Steins war die einzige Erleichterung, die er gerade erwarten konnte. Die Salbe, die Seto ihm nach seiner Folter heimlich gebracht hatte, hatte er nach der Behandlung wieder mitnehmen müssen, um keine Spuren zu hinterlassen. Duke war ihm dankbar dafür, hatte ihn aber auch gescholten, dass er keine unnötigen Risiken mehr auf sich nehmen solle, um ihm zu helfen.

Viel Bewegungsfreiheit hatte er nicht in der kleinen Zelle, in die ihn Bakura, der fürstliche Scharfrichter, gebracht hatte. Seine Hände waren gefesselt, die Hanfseile hatten ihm längst das Fleisch aufgescheuert. Um seinen Hals lag ein Ring aus Eisen, der mit einer Kette an der Wand befestigt war, gerade lang genug, um sich einigermaßen hinzulegen (was er wegen seiner Wunden vergessen konnte, wollte er sie nicht wieder aufreißen) oder aus dem kleinen vergitterten Fenster zu spähen, das oben in die Mauer eingelassen war.

Als an diesem Abend die Sonne untergegangen war, war er auf die schmale Pritsche gestiegen, die ihm als Bett diente, und hatte einen Blick auf den Marktplatz geworfen, an dessen Rand das Gefängnis lag. Der Marktplatz, auf dem er als Junge so manche Stunde verbracht und mit seinen Freunden Joey und Tristan gespielt hatte, wenn ihr Unterricht beendet gewesen war. Als Söhne der Bürgerschicht war es für sie eine Selbstverständlichkeit gewesen, die Schule zu besuchen, wo sie ein junger Priester namens Yami im Schreiben, Lesen und den Rechenkünsten unterwiesen hatte.

Die drei Jungen hatten ihre ganze Kindheit und Jugend miteinander verbracht und doch hatten sie sich von ihm abgewandt, sobald der Verdacht der Hexerei gegen ihn aufgekommen war. Er konnte es ihnen nicht einmal verübeln, die Gefahr, selbst die Aufmerksamkeit der Inquisition auf sich zu ziehen, war zu groß. Wer einmal in ihre Mühlen geriet, kam nicht mehr heraus und bekam ihre ganze Härte zu spüren.

Seufzend sah Duke zu dem Fenster auf, jetzt nur noch ein tiefblaues Quadrat und in der dunklen Zelle kaum zu erkennen. In wenigen Stunden sollte sein Leben dort ein Ende nehmen. Er hatte den Scheiterhaufen mit eigenen Augen gesehen, wie ihn die Tagelöhner unter Bakuras Aufsicht aufgeschichtet hatten. In der Mitte stand ein dicker Holzpfahl, an den der Verurteilte gebunden wurde. Duke hatte selbst schon das zweifelhafte Vergnügen gehabt, mehreren Verbrennungen als Zuschauer beizuwohnen. Seit Dartz in der Stadt war, war die Zahl der Hexenprozesse sprunghaft angestiegen. Wie ein Bluthund setzte er sich auf jede Spur, die ihm zugetragen wurde. Für manche in der Stadt eine ideale Möglichkeit, unliebsame Konkurrenten aus dem Weg zu räumen.

Die letzte Hinrichtung war erst vor zwei Tagen gewesen. Die Frau des Apothekers war auf dem ganzen Weg vom Gefängnis bis zum Scheiterhaufen beschimpft und mit Steinen und altem Obst beworfen worden. Würde es ihm morgen auch so ergehen? Er hatte noch immer ihre verzweifelten Schreie im Ohr, die ihre Richter um Gnade und Gerechtigkeit angefleht hatten. Beides Dinge, mit denen sie von ihnen nicht zu rechnen hatte. Dinge, mit denen er gleichfalls nicht würde rechnen können. Ob er schreien würde, wenn die Flammen ihn erreichten und an seinen Beinen zu lecken begannen ...

Duke schüttelte sich. Statt seine Zeit mit solch dunklen Gedanken zu vergeuden, sollte er sich an all das Gute und Schöne erinnern, das er erlebt hatte, an die wundervolle Zeit, die er mit Seto verbracht hatte. Als Kinder waren sie sich nur selten begegnet, Seto bekam Einzelunterricht im Schloss. In der Stadt hatten sie meistens nicht mehr als ein paar Blicke oder flüchtige, höfliche Worte getauscht. Bis Gozaburo aus Anlass von Setos achtzehntem Geburtstag ein großes Fest veranstaltet und die wohlhabenden Bürger und Honoratioren der Stadt dazu eingeladen hatte.

Einer langen Unterhaltung waren bald die ersten Verabredungen zu Ausritten und Besuchen des Wirtshauses gefolgt, bis sie schließlich gemerkt hatten, dass sie einander mehr bedeuteten, als es gewöhnliche Freunde taten. Duke wusste, dass unter der kühlen Oberfläche des Prinzen ein ganz anderer Mensch steckte. Anfangs hatten sie natürlich gezweifelt, ob das, was sie fühlten, richtig war, doch letzten Endes hatte die Sehnsucht nacheinander den Sieg davongetragen. Seto hatte ihm ein paar geheime Gänge gezeigt, über die er ungesehen in die fürstliche Burg und Setos Gemächer gelangte. Im Verlauf des letzten Jahres hatten sie sich auf diese Weise häufig nächtliche Besuche abgestattet.
 

Schwere Schritte hallten durch den Gang und ließen Duke aufhorchen. Sicher war es wieder einer der Untergebenen von Maximillian Pegasus, dem Leiter des Gefängnisses, mit dem Auftrag, eine der hier inhaftierten Hexen zur Befragung abzuholen. Überrascht bemerkte Duke, dass die Person vor seiner Zelle zum Stehen kam. Ein Schlüssel wurde in das Schlüsselloch geschoben und mehrmals umgedreht. In Sekunden schossen dem Schwarzhaarigen Dutzende Gedanken durch den Kopf, was sein nächtlicher Besucher von ihm wollte. Sollte er noch einmal gefoltert werden, obwohl er ein Geständnis abgelegt und unterzeichnet hatte ... Bei den Mädchen und Frauen kam es häufiger vor, dass sich einer der Wächter, seine Machtposition ausnutzend, zu ihnen schlich, um sich mit ihnen ein paar schöne Stunden zu machen, aber vor drei Wochen, so hieß es, hatte sich jemand auch an einem kleinen Jungen vergangen, der mit seiner Mutter hergebracht worden war. Die Gefangenen nannten das städtische Gefängnis längst nicht mehr bei seinem ursprünglichen Namen. Für sie war es das Haus der Tränen.

Mit einem leisen Knarren öffnete sich die Tür. Duke richtete sich

gerade auf. Wenigstens einen kleinen Rest Stolz hatte er geschworen, sich zu bewahren, bis das Feuer ihn verzehrt hatte. Ein Mann in einem langen, dunklen Umhang trat ein, das Gesicht unter dem Stoff verborgen. Er schloss die Tür hinter sich und stieß zischend die Luft aus den Lungen.

„Hierher zu kommen, war doch schwerer, als ich gedacht habe“, murmelte er und drehte sich zu Duke um. Als er die Kapuze zurückwarf, quiekte dieser überrascht.

„Se ... Euer Hoheit“, korrigierte er sich gerade noch rechtzeitig. Wer wusste, wer noch alles im Gang war und mithören konnte.

„Ich bin allein gekommen, Duke“, sagte Seto. Auf seinem Gesicht lag ein unruhiger Ausdruck. Der Schwarzhaarige kannte diesen Blick, den setzte sein Geliebter immer dann auf, wenn er bei ihren Treffen befürchtete, von jemandem entdeckt zu werden.

„Was machst du hier?“, flüsterte Duke. „Du hättest nicht herkommen dürfen. Nicht jetzt.“

„Denkst du allen Ernstes, ich ließe es so ohne weiteres zu, dass sie dich verbrennen?“

Seto näherte sich ihm mit großen Schritten und zog ihn an sich. Duke zuckte zusammen und keuchte, als der Brünette an seine Wunden kam.

„Entschuldige, Duke.“ Seto strich ihm über die Wange und küsste ihn auf die trockenen Lippen. „Wie geht es dir? Kannst du aufstehen, laufen?“

„Ja ... Sie haben mir ja nicht die Beine gebrochen, im Gegensatz zu Mary ... Ich habe gehört, wie sie sie in ihre Zelle zurückgeschleift haben. Dabei war sie sonntags immer eine der Ersten, die die Kirche betraten. “

„Es ist Wahnsinn, was momentan geschieht“, stimmte ihm Seto zu. „Und darum werde ich dich auch hier rausholen.“

Duke sah ihn an, als hätte er ihm gerade erklärt, dass er der neue Papst sei. Er hatte Mühe, seine Lautstärke bei seiner Antwort niedrig zu halten.

„Bist du von allen guten Geistern verlassen, Seto?! Ich werde morgen hingerichtet, glaubst du, die lassen mich einfach hier rausspazieren?“

„Das werden sie“, sagte Seto überzeugt und lächelte, „weil sie gar nicht in der Verfassung sind, dich davon abzuhalten.“

„Was hast du mit ihnen gemacht?“, fragte Duke misstrauisch und musterte das Schwert, das Seto am Gürtel trug.

„Nichts Schlimmes. In ihrem letzten Bier war bloß ein wenig Mohnsaft, sie schlafen tief und fest und wenn sie aufwachen, sind wir längst aus dem Gefängnis raus. Aber wir sollten dennoch keine Zeit verlieren.“

Seto zog einen Dolch aus seinem Gürtel und schnitt damit Dukes Fesseln auf. Seine Finger begannen zu kribbeln, die Seile hatten die Blutzufuhr zu seinen Händen eingeschränkt.

„Das tut gut. Als ich dem Scharfrichter sagte, sie seien zu fest, hat er nur gelacht.“

„Bakura war schon immer ein Sadist.“

Seto kniete sich hin, nahm den Schlüsselbund zur Hand, mit dem er die Zelle aufgesperrt hatte, und fing an, die daran hängenden Schlüssel an Dukes eisernem Halsband auszuprobieren. Einer nach dem anderen wanderte auf die Seite, bis nur noch zwei übrig waren.

„Das muss doch ... Ah, na endlich.“ Der vorletzte Schlüssel passte. „Ich hatte schon befürchtet, er wäre nicht hier dran und Bakura hätte ihn an sich genommen.“

Seto öffnete das Schloss und nahm Duke den Ring ab. Sein Hals war genauso gerötet und aufgeschürft wie seine Handgelenke, an einzelnen Stellen quoll etwas Blut hervor. Beschämt senkte der Fürstensohn die Augen. Seit Dukes Verhaftung machte er sich bittere Vorwürfe, dass er ihn nicht vor den Inquisitoren hatte schützen können. Er biss auf seine Unterlippe, schmeckte Blut. Hätte er besser auf die kleinen Anzeichen geachtet, das Murmeln, das im Vorfeld aufgetaucht war, er hätte es verhindern können.

„Alles meine Schuld ...“, hauchte er.

Auf einmal fühlte er Dukes Hand im Nacken und wurde an die Brust des Jüngeren gezogen.

„Was redest du denn da?“, sagte er und strich ihm beruhigend durch das braune Haar. „Bitte mach dir keine Vorwürfe wegen dem, was geschehen ist, Seto.“ Der Angesprochene hob den Kopf und sah Duke an. „Und jetzt lass uns verschwinden. Diese grauen Mauern sind deprimierend.“

Seto stand auf und holte einen zweiten Umhang unter seinem hervor, den er Duke reichte. Dieser lächelte ihm dankbar zu und warf sich das dunkle Kleidungsstück über. An der Tür horchten sie erst, um sicherzugehen, dass niemand im Gang war. Da es still blieb, schoben sie sich rasch nach draußen und schlossen hinter sich ab. Niemand sollte erfahren, wie Duke Devlin die Flucht gelungen war.

Er eilte seinem Retter nach, so schnell er konnte. Alleine hätte er nie den richtigen Weg durch die spärlich von Fackeln beleuchteten Gänge gefunden, das Gefängnis war von seinem Architekt als eine Art Labyrinth konzipiert worden, dessen genauer Grundriss nur wenigen bekannt war. Die Hand um die seines Freundes gelegt, marschierte Seto den Weg zurück, den er gekommen war. Aus der Wachstube drang ihnen mehrstimmiges Schnarchen entgegen. Die drei Wachen hingen auf ihren Stühlen oder lagen auf dem Fußboden, einer der Bierbecher war umgefallen und hatte seinen Inhalt auf dem Tisch verteilt. Sie bekamen nicht mit, wie die Schlüssel wieder fein säuberlich an der Stelle platziert wurden, von der sie genommen worden waren.
 

Weiter ging es, Treppen hinauf, bis sie zu einer schweren Tür gelangten, die sie in den Hof des Gefängnisses brachte. Duke zog Seto zur Seite, fort von den Fackeln. In ihrem Schein standen zwei Männer, deren Wämser das Wappen des Fürsten trugen. Die beiden Flüchtigen kannten sie, Gozaburo hatte sie Dartz als persönliche Leibgarde zur Verfügung gestellt.

„Heut Nacht ist nicht viel los“, sagte einer der Männer.

„Außer dass wir uns die Nacht um die Ohren schlagen dürfen, weil der edle Herr Inquisitor geruht, dem Hexenmeister einen letzten Besuch abzustatten, um ihm ins Gewissen zu reden, bevor er morgen verbrannt wird.“

„Psst! Sei still oder willst du als nächster auf der Anklagebank sitzen?“

Während sich die beiden Männer unterhielten, ließen sie den Blick von Zeit zu Zeit über den Hof schweifen. Duke und Seto drückten sich noch enger gegen die Mauer.

„Das ist nicht gut“, flüsterte Seto. „Wenn Dartz hier ist –“

Ein lang gezogenes Hornsignal unterbrach ihn, das aus der Tiefe heraufdröhnte und das Gefängnis aus seiner Nachtruhe riss. Dartz’ Leibwachen sahen sich aufmerksam um.

„Oh nein, bitte nicht!“ Seto sah erschrocken zu Duke. „Sie wissen es schon.“

„Dann gibt es für uns keinen Weg hinaus.“

„Unsinn. Es gibt immer einen Weg“, entgegnete der Brünette und zog sich die Kapuze tiefer ins Gesicht.

Sein Griff um Dukes Hand wurde fester, während er ihn, an der Mauer entlang hastend, durch die Dunkelheit führte. Die wenigen Stellen, an denen ihnen ein Leiterwagen, der die Gefangenen bei weiteren Strecken transportierte, und ein paar Fässer Schutz boten, ausnutzend, überquerten sie den Gefängnishof und steuerten auf das große Tor zu, das das Gefängnis von der Stadt trennte. Sie hatten es fast erreicht, als die Tür, durch die sie eben nach draußen gelangt waren, aufgerissen wurde und gegen die Gebäudemauer prallte. Erschrocken blieben sie stehen. Das Gesicht vor Wut über Dukes Flucht rot verzerrt, tauchte Dartz im Türrahmen auf. Die schwarze Robe des Inquisitors bauschte sich im Nachtwind.

„Ihr da!“, rief er seinen Wachen zu. „Steht nicht herum und haltet Maulaffen feil, der Hexenmeister Devlin ist ausgebrochen! Fangt diesen Unhold und bringt ihn her!“

Duke schluckte schwer, hinter Dartz tauchte ein halbes Dutzend Wachen mit Fackeln auf, die Schwerter schon gezogen und wild und entschlossen um sich blickend.

„Was machen wir jetzt?“, wisperte er Seto zu.

„Lauf so schnell du kannst. Vertrau mir. Wir kommen hier raus.“

Die andere Hand Setos ballte sich um den Griff seines Schwertes. Wieder setzten sie sich in Bewegung, das Tor lag direkt vor ihnen. Die Stiefel des Prinzen setzten hart auf den vom letzten Regen noch feuchten Stein auf, mit dem der Hof gepflastert war. Dartz fuhr herum.

„Da sind sie! Lasst das Fallgitter herab!“, brüllte er seine Befehle über den Hof. Einer der Männer, die am Tor Wache gehalten hatten, richtete seine Hellebarde auf die beiden Flüchtigen, sein Kollege lief zu der Winde, mit der das Gitter gesteuert wurde.

„Halt, stehen bleiben, im Namen des Inquisitors!“

Ohne auch nur einen Deut langsamer zu werden, holte Seto aus und rammte dem Mann seinen Ellbogen in den Magen. Ein tiefes Keuchen verkündete ihm, dass er richtig getroffen hatte. Der Wächter krümmte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen, taumelte zurück, stieß erst gegen seinen Kollegen und dann gegen die Winde des Fallgitters. Der Zapfen, mit dem die Kurbel fixiert war, löste sich, die Kurbel begann sich zu drehen. Ratternd schoss das Fallgitter nach unten und erreichte haarscharf hinter Duke den Boden. Er wollte schon erleichtert aufatmen, als er das Ziehen an seinem Hals spürte. Panisch ging sein Blick nach hinten.

„Ich hänge fest!“

Dukes Ruf und der plötzliche Widerstand an seiner Hand ließen Seto herumfahren. Der Saum seines Umhangs war unter einem der spitz zulaufenden Enden des Gitters eingeklemmt. Schon kamen Dartz und seine Wachen heran, die Fackeln hoch erhoben. Duke zerrte verzweifelt an dem Stoff.

„Lass ihn da, lauf!“, rief Seto.

„In Gottes Namen, seid Ihr das etwa, Prinz Seto?“, fragte einer der Wächter.

„Der Sohn des Fürsten?“

In Dartz’ Augen trat ein unheilvolles Glitzern. Der Wind fegte Seto die Kapuze vom Kopf und sprach damit sein Todesurteil aus. Einem Hexer zu helfen, vor dem Scheiterhaufen und damit dem Gericht der Kirche zu entfliehen, bedeutete, gleichfalls verdammt zu werden.

Duke löste die Halskordel, die den Umhang an seinem Platz hielt, warf ihn von sich und stieß Seto an. Dieser sah aus, als sei ihm eben erst klar geworden, was er mit seinem Eindringen in das Gefängnis aufs Spiel gesetzt hatte. Sie hatten ihn erkannt. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
 

Sie rannten so schnell sie konnten, ließen das Gefängnis und den Inquisitor hinter sich, der seine Leute anschrie, das Gitter hochzuziehen und die Verfolgung aufzunehmen. Die Straßen und dunklen Gassen, durch die sie liefen, waren verlassen. Es war fast Mitternacht, die Einwohner der Stadt lagen längst friedlich in ihren Betten und schliefen. Lange jedoch würde ihre Ruhe nicht mehr anhalten. Ein paar Straßen weiter machte der Nachtwächter seine Runde und kontrollierte, ob noch jemand unterwegs war. Er fuhr heftig zusammen, als er den Klang des Horns und der Trommeln hörte, die die Nachricht von der Flucht des Hexenmeisters in die Stadt hinaustrug, um die Stadtwache zu alarmieren.

Seto und Duke hielten sich nahe an den Häusern, liefen von Schatten zu Schatten, schmale Treppen hinab, um von der Oberstadt, in der die Bürgerhäuser und die Burg lagen, in die Unterstadt zu gelangen. In diesen Teil der Stadt begaben sich die vornehmen Bürger von Domino nur, wenn sie es mussten. Die Wege waren ungepflastert und bestanden nur aus dem festgetretenen Erdboden, der sich bei jedem Regen in schlammige Pfützen verwandelte, die Häuser waren kleiner, alt und häufig windschief gebaut. Hier hatten sich die niederen Arbeiter und Tagelöhner niedergelassen. Früher hatte Duke über diese Gegend die Nase gerümpft. Nach dem mehrwöchigen Aufenthalt im Kerker nahm er den durchdringenden Gestank nach menschlichen Fäkalien jedoch kaum noch wahr.

„Seto ... warte kurz ...“

Duke zog an Setos Arm und zwang ihn, stehen zu bleiben. Sie befanden sich in einer engen Gasse, gerade breit genug, dass sie hindurch passten. Sein Atem ging schwer.

„Was ist denn? Wir müssen weiter“, drängte Seto.

„Ich weiß, aber ... Ich kann bald nicht mehr.“

Duke atmete tief, versuchte sein wie rasend schlagendes Herz zu beruhigen.

„Nur noch ein Stück, bis zur Stadtmauer“, versuchte der Ältere ihn zu ermuntern. „Wir sind bald da.“
 

In den Häusern der Oberstadt flammten in der Zwischenzeit die Lampen auf, Kerzen wurden an der verbliebenen Glut der Herdfeuer entzündet, um ihren Besitzern den Weg durch die Nacht zu erhellen. Pegasus, der sich nur rasch etwas übergeworfen hatte, marschierte schnellen Schrittes auf das Gefängnis zu, so dass der Soldat, der ihn in seinem Haus aufgesucht hatte, Mühe hatte, ihm zu folgen.

„Wie konnte das passieren?“, fauchte er seinen Untergebenen ungehalten an. „So lange ich diesem Gefängnis vorstehe, ist noch nie jemand von dort ausgebrochen.“

„Der Hexer hatte Hilfe von ... Seiner Hoheit dem Prinzen.“

„Das kann nicht dein Ernst sein. Er muss ihn verhext haben. Das beweist nur, wie mächtig Devlin ist. Meister Dartz hat ganz recht daran getan, ihn zu verurteilen. Wir müssen ihn wiederfinden.“
 

Wenige Minuten später, die beiden Flüchtigen befanden sich noch mitten in der Unterstadt, durchriss das Heulen von Hunden die nächtliche Stille.

„Hörst du, sie haben die Hunde freigelassen. Sie werden uns finden“, sagte Duke.

„Wie wäre es, wenn du mal positiv denkst“, grummelte Seto und marschierte unverdrossen weiter.

„Das ist etwas schwer, mit Pegasus’ Häschern und seinen Hunden im Nacken.“

Noch einmal legten sie an Geschwindigkeit zu, hasteten atemlos durch die verschlungenen Gassen, bis sie nach einer gefühlten Ewigkeit die Stadtmauer vor sich aufragen sahen.

„Und jetzt?“, fragte Duke. „Die Stadttore sind geschlossen, hast du daran überhaupt gedacht?“

Seto schüttelte den Kopf und lachte leise.

„Du solltest mich eigentlich besser kennen, Duke. Ich denke an alles.“

Er führte ihn an der Mauer entlang, an der sich Efeu und Geißblatt hochrankten. Duke sah staunend zu, wie Seto die grünen Ranken beiseite schob und sich ihnen im Licht des Halbmondes, der zwischen den Wolken auftauchte, eine unscheinbare Holztür offenbarte, die in die Mauer eingelassen war. Sie war alt, aber massiv und mit einem schweren Schloss abgesperrt.

„Das ist ein geheimer Ausgang, den einer meiner Vorfahren für Notfälle hat anlegen lassen“, erklärte Seto seinem Freund, während er einen großen Schlüssel aus seiner Westentasche zog und diesen in das rostige Schloss steckte.

Es quietschte laut, als er ihn herumdrehte und die geheime Pforte aufsperrte. Hastig flog der Blick der beiden die Straße entlang und über die Häuser, doch nichts regte sich hinter den dunklen Fenstern. Duke zitterte in der nächtlichen Kühle. Kurz entschlossen nahm Seto seinen Umhang ab und legte ihn seinem Freund um die Schultern. Der Blauäugige stieß die Tür auf und wandte sich Duke zu.

„Von hier an musst du alleine weiter. Ich wünsche dir viel Glück, Duke.“

Die grünen Augen weiteten sich und sahen ihn verwirrt an.

„Heißt das, du kommst nicht mit?! Dartz hat dich erkannt, sie suchen nach dir.“

„Ich weiß.“ Seto zog ihn in seine Arme und vergrub seinen Kopf in Dukes Schulter. „Aber ich muss noch ein paar Dinge erledigen, bevor ich gehen kann. Ich komme nach, nur du musst erst mal die Stadt verlassen. Für dich ist die Gefahr größer.“

„Was redest du, du bist jetzt genauso in Gefahr wie ich. Kann dich dein Vater wirklich vor Dartz schützen, wenn es darauf ankommt?“

„Die Frage ist mehr, ob er es tun würde. Ich bin mir nicht sicher. Bitte geh jetzt, verlier keine Zeit.“

„Und du kommst ganz sicher hinterher?“

„Ich schwöre es dir“, sagte Seto und küsste ihn sanft. „Ich liebe dich, Duke, und ich möchte bei dir sein. Draußen steht ein Pferd mit Kleidern und Proviant für dich. Erinnerst du dich an die alte Hütte in den Bergen, die wir bei unserer Jagd auf den Hirsch entdeckt haben?“

Duke überlegte kurz und nickte dann.

„Reite dorthin und warte auf mich.“

„Pass auf dich auf“, bat Duke ihn.

„Du auf dich auch.“
 

Der Schwarzhaarige löste sich von ihm, nickte Seto ein letztes Mal zu und schlüpfte durch das Tor. Hinter ihm wurde es geschlossen und wieder abgesperrt. Duke sah sich aufmerksam um, versuchte mit seinen Augen das Dunkel zu durchdringen. Ein Stück voraus, versteckt zwischen ein paar Bäumen, entdeckte er seinen Hengst Orgoth. Auf seine Lippen trat ein leises Lächeln. Wusste der Himmel, wie Seto es geschafft hatte, ihn aus den Stallungen des Devlinschen Anwesens zu holen.

Er zog sich auf Orgoths Rücken, schnalzte mit der Zunge und ließ sich von ihm davontragen. Das erste Stück nahm er in leichtem Trab, die Obstbaumgärten, die vor den Toren der Stadt wuchsen, boten ihm Schutz. Sobald er sie aber zurückließ und das offene Feld erreichte, trieb er sein Pferd an, jagte an den kurz vor der Ernte stehenden Getreidefeldern vorbei, über Wiesen und durch kleine Wälder, bis er die Berge erreichte. Erst dort gestattete er sich und Orgoth wieder eine ruhigere Gangart. Während er den Hang hinauf ritt, dabei Waldstreifen und Bachläufe durchquerte und sich immer weiter von Domino entfernte, weilten seine Gedanken in der Stadt bei Seto. Er betete, dass er Dartz nicht in die Hände fiel, nach allem (und besonders wegen allem), was er für Duke getan hatte.

Kurz vor Anbruch der Morgendämmerung erreichte er die Hütte, von der Seto gesprochen hatte. Es hieß, dass hier früher eine alte Einsiedlerin gelebt hatte; seit ihrem Tod war die Hütte unbewohnt. Das Dach war undicht und der Wind pfiff durch alle Ritzen, aber solange er hier in Sicherheit war, war ihm das herzlich egal. Er nahm Orgoth den Sattel und die schweren Taschen ab, die an diesem befestigt waren, und band ihn an einem Baum in der Nähe fest. Zu mehr fehlte ihm nach dieser Nerven zehrenden Flucht die Kraft. In der Hütte ließ er sich auf einen Haufen Lumpen fallen und schlief erschöpft ein. Er bekam nicht mehr mit, wie die Vögel kurz darauf ihre Lieder anstimmten, um den neuen Tag zu begrüßen.
 

Seto schloss das Tor hinter Duke ab, nahm den Schlüssel an sich und ließ sich aufseufzend gegen die kühle Mauer sinken. Er war frei, das war alles, was zählte. Nun konnte er sich beruhigt seiner anderen Aufgabe zuwenden. Das Bellen der Hunde kam näher. Er mochte Tiere, besaß selbst einen Hund, mit dem er auf die Jagd ging, nur diese Köter, die sich Pegasus als zusätzliche Wächter hielt, hatte er schon immer gehasst. Sie waren so blutrünstig wie Bakura, der sich um sie kümmerte.

„Da hinten ist jemand!“, rief eine Frauenstimme. „Hey, gib dich zu erkennen.“

Der Prinz blickte auf. Sein Gesicht färbte sich aschfahl. Am anderen

Ende der Straße tauchte eine gewaltige Menschenmenge auf. Die halbe Stadt musste inzwischen auf den Beinen sein, um nach ihnen zu suchen.

Wie sollte es auch anders sein, dachte er bitter. Gib den Menschen einen Sündenbock, jemanden, den sie hassen können, und ihre eigenen Taten werden unbedeutend.

Wen interessierte es dann, dass der Metzger regelmäßig seine Frau betrog? Was hieß es schon, wenn die Marktfrau bei ihren Gemüsepreisen schummelte oder der Sohn des Schusters dem Bäcker ein paar Kuchen vom Fenster stahl? Das alles verblasste im Angesicht des schändlichen Verbrechens der Hexerei.

„Stehen bleiben!“, schrie Dartz, der mit Pegasus den Mob anführte.

Mit Schrecken bemerkte Seto, dass viele der Männer Waffen trugen, andere hatten sich notdürftig mit Heugabeln, Werkzeug oder Küchengeräten bewaffnet. Er drehte sich um und begann zu laufen.
 

Duke wachte erst am späten Vormittag auf, die Sonne stand schon hoch am Himmel und ließ ihr Licht durch die kleinen Fenster der Hütte scheinen. Ihm tat der Rücken weh, auf den er sich im Schlaf gedreht hatte. Dazu kam ein erbärmliches Magenknurren. Seit gestern Mittag hatte er nichts mehr gegessen. Die Hinrichtung hatte ihm den Appetit auf das karge Abendessen verdorben, das man ihm durch eine Türklappe in seine Zelle geschoben hatte, und die Flucht hatte ebenso ihren Tribut gefordert.

Er zog die Satteltaschen zu sich heran, die er in der Nacht abgestellt hatte, ohne ihnen weitere Aufmerksamkeit zu gönnen, und begann sie zu inspizieren. In der einen fand er saubere Kleidung, Kamm, Rasiermesser und sogar Seife. Ein kleiner Stoffbeutel enthielt Verbände und Salben. Er schob ihn zur Seite, um die Behandlung seiner Wunden konnte er sich später kümmern, wenn er etwas im Magen hatte. Aus der zweiten Tasche holte er zwei Laibe frisch gebackenes Brot, etwas Käse, Wurst, Pökelfleisch und einen Topf mit frischen Himbeeren sowie eine Steingutflasche mit Bier. Er leckte sich über die Lippen. Das würde ein Festmahl geben. Seine guten Tischmanieren in eine der Hinterstuben seines Kopfes schiebend, machte er sich über das Essen her, stopfte sich Brot, Käse und Beeren gleichzeitig in den Mund und spülte alles mit einem kräftigen Schluck Bier herunter. Trotzdem musste er sich zurückhalten, nicht gleich alles aufzuessen. Er wusste nicht, wie lange er hier bleiben und auf Seto warten musste. Die Reste packte er ordentlich zusammen und legte sie in die Tasche zurück.

Den Kleiderstapel unter den Arm geklemmt, machte er sich danach mit Orgoth auf die Suche nach einem Bach, um sich zu waschen. Ein Stück unterhalb der Hütte stieß er auf eine Quelle. Der Hengst steckte sein Maul in das kühle Wasser und trank gierig. Duke entledigte sich in der Zwischenzeit seiner Kleidung – oder dem, was davon übrig geblieben war – und spülte sich den Schmutz und den Gestank des Kerkers vom Körper. Ein wohltuendes Gefühl. Er ließ sich Zeit damit, seine geschundenen Körperteile mit den Salben einzureiben und sich die Verbände anzulegen. Das Hemd und die Hose, die Seto ihm mitgegeben hatte, waren aus weichem Stoff geschneidert und schmiegten sich angenehm an seinen Körper an. Nur die Lederweste wollte er vorerst weglassen, um seinem Rücken unnötigen Druck zu ersparen.

„So, jetzt wird es aber Zeit, dass wir zur Hütte zurückgehen“, sagte er zu Orgoth. „Seto ist sicher schon da und wird mir einen Vortrag halten, weil ich so lange weg war.“

Von dem Blauäugigen war bei seiner Rückkehr allerdings weit und breit nichts zu sehen. Duke setzte sich auf die kleine Bank, die vor der Hütte stand, und ließ seine nassen Haare von der Sonne trocknen.

Die Stunden vergingen, es wurde Abend und noch immer war Duke alleine. Hoffentlich haben sie ihn nicht erwischt, dachte er, als die Sonne versank und den Himmel scheinbar in Brand setzte.

In der Nacht fand er kaum Schlaf. War er einigermaßen weggedämmert, sah er Seto vor sich, wie Dartz ihn abführte und ihn den verschiedenen Proben unterzog, um herauszufinden, ob er ein Hexer war, wie er es Duke vorgeworfen hatte. Der Schwarzhaarige zuckte unruhig im Schlaf, versuchte die Bilder abzuschütteln und musste doch hilflos zusehen, wie Seto erst von Bakura der Folter unterzogen und dann zum Scheiterhaufen geführt wurde. Als die Flammen ihm um die Beine züngelten, wachte Duke mit einem Schrei auf. Er war nass geschwitzt und atmete schwer. Immer wieder zog er tief Luft in seine Lungen, bis sich sein Puls nach und nach beruhigte.

„Es war nur ein Traum“, flüsterte er. „Nur ein Traum ...“

Trotzdem oder gerade deswegen ließ ihn die Sorge um Seto den ganzen Vormittag nicht los. Er verbrachte die Zeit vor der Hütte, immer nach ihm Ausschau haltend. Nach dem Mittagessen hielt er es nicht mehr aus und sattelte Orgoth. Irgendetwas an Setos Plan musste schief gelaufen sein.
 

Wenn Seto wüsste, dass ich nach Domino reite, würde er mich einen Kopf kürzer machen, sinnierte Duke. Er hatte nur noch ein Waldstück und ein paar Felder vor sich, dann würde er wieder vor den Toren seiner Heimatstadt stehen, aus der er vor nicht einmal achtundvierzig Stunden geflohen war.

Im Wald wurde er langsamer. Er wusste immer noch nicht, wie er unerkannt in die Stadt gelangen sollte. Sein Gesicht war wieder glatt, den Bart, der ihm in der Gefangenschaft gewachsen war, hatte er sich gründlich abrasiert – und damit eine mögliche Tarnung verschenkt.

„Verdammt auch, dass das ausgerechnet heute passieren muss!“

„Du sollst nicht fluchen, James, das gehört sich nicht“, wurde der erste Sprecher von einem Mann korrigiert, welcher der Stimme nach schon viele Winter erlebt hatte.

Duke horchte auf und sah sich aufmerksam um. Ein Stück den Weg hinauf stand ein großer Wagen, wie ihn die Händler zum Transport ihrer Waren benutzten. Er war in Schieflage geraten, eines der hölzernen Räder war gebrochen. Von dem Kutscher und seinem Begleiter war nichts zu sehen, sie beugten sich über die Überreste des Rades.

„Nichts darf man“, brummte der Kutscher missmutig. „Wenigstens hat Meister Taylor bis nach der Hinrichtung mit dem Transport gewartet. Da wird zur Abwechslung kein Scheiterhaufen mit ’ner Hexe angesteckt, sondern der Kerl wird geköpft – wenn er uns schon gestern losgeschickt hätte, hätte ich mich sehr geärgert.“

Duke schüttelte sich. Eine Hinrichtung als Vergnügen zu betrachten, die Männer hatten ja keine Ahnung, wovon sie da sprachen.

„Und dann auch noch einer von den ganz hohen Herren. Wer hätte gedacht, dass unser gnädiger Fürst einen Verräter in seinen Reihen hatte? Aber das ist dem Burschen ganz recht geschehen.“

Mit aller Kraft betete Duke, sich verhört zu haben.

„Er soll irgendwas gemurmelt haben, bevor das Schwert ihn traf“, sprach der Kutscher weiter. „Aber dieser Ausdruck in seinen Augen ... keine Spur von Angst.“

Duke hatte genug gehört. Er wendete Orgoth hastig und sprengte davon. In wildem Galopp preschte er die Strecke zurück, die er eben gekommen war. Er hatte gewusst, dass es keine gute Idee gewesen war, allein in der Stadt zu bleiben und dennoch hatte sich Seto auf dieses Spiel eingelassen ... und verloren, wie es schien. Tränen schossen aus seinen Augen, wurden vom Wind fortgeweht.

Atemlos kam er bei der Hütte an und ließ sich auf das provisorische Lager fallen, das er sich aus alten Decken und Tüchern errichtet hatte. Bittere Selbstvorwürfe quollen in ihm auf, Seto nicht mehr ins Gewissen geredet zu haben, ihn nicht überredet zu haben, sofort mit ihm zu kommen.

Wäre ich doch nur nie geflohen! Ich wäre jetzt tot ... doch zumindest würde Seto noch leben. Ich verdiene es nicht, weiter zu existieren.

Es dauerte lange, bis die Tränen in seinen brennenden Augen versiegten und in seinem Schädel ein dumpfes Pochen zurückblieb. Dafür hatte er nun seinen Entschluss gefasst. Heute wollte er noch hier bleiben und um seinen Geliebten trauern. Morgen aber, wenn sich die Sonne erhob, würde er nach Domino reiten und sich Dartz stellen. Unbemerkt glitt er in den Schlaf hinüber.
 

Er stand auf dem Marktplatz, mitten in der Menschenmenge, die sich versammelt hatte, um der Exekution ihres Prinzen zuzusehen. Ein solches Schauspiel war dem Volk nie zuvor geboten worden. Ihr eigener Prinz – ein Verräter. Einer, der Hexern half, vor dem Scheiterhaufen zu fliehen. Dicht an dicht standen die Leute gedrängt, einander schubsend, um einen besseren Platz weiter vorne zu ergattern, näher an dem Podest, das in Windeseile errichtet worden war.

Fürst Gozaburo hatte unter einem Baldachin auf einem Stuhl Platz genommen und blickte mit unbewegter Miene in die Menge. Vom anderen Ende des Marktplatzes erklangen die Schläge einer Trommel, das Zeichen für die Bevölkerung, dass sich der Delinquent näherte. Duke stellte sich auf die Zehenspitzen, um über die Köpfe der Leute, die vor ihm standen, hinwegsehen zu können.

Flankiert von mehreren Soldaten und in das einfache, grob geschneiderte Büßerhemd gekleidet, betrat Seto den Hof. Bakura, der hinter ihm schritt, hatte ihm übel zugesetzt, auch auf die Entfernung konnte Duke die Schnittwunden an seinen Armen erkennen. Der Zug wurde von Dartz angeführt, um dessen Hals ein großes goldenes Kreuz hing. Sie schritten durch die Gasse, die von den fürstlichen Soldaten frei gehalten worden war, auf das Podest zu und die Stufen hinauf. Dartz entrollte ein Pergament und verlas das Urteil, das gegen Seto gefällt worden war. Die Menschen um Duke herum jubelten laut.

„Noch irgendwelche letzten Worte, Euer Hoheit?“, wandte sich Dartz salbungsvoll an Seto, als dieser hinter dem Richtblock heruntergedrückt und so gezwungen wurde, in die Knie zu gehen.

„Alea iacta est. Duke hat nichts verbrochen und ich habe nichts zu bereuen.“

Dartz nickte Bakura zu, der sein breites Richtschwert bereits gezogen hatte. Seto senkte den Kopf auf den Holzblock vor sich und schloss die Augen. Der Scharfrichter holte aus, surrend schwang das Schwert durch die Luft und durchtrennte Fleisch, Sehnen und Knochen mit einem dumpfen Schlag.

Ein weiterer Schlag folgte und noch einer. Duke biss die Zähne zusammen. Seto musste doch längst tot und sein Hals durchtrennt sein und doch wollte das Schlagen nicht aufhören.

Er fuhr von seinem Lager auf und strich sich durch die Haare. Wieder hörte er ein dumpfes Klopfen. Aber er war doch wach, er träumte nicht mehr ... Oder war es gar kein Traum? Sein Blick glitt zur Tür. Als er die Hütte betreten hatte, hatte er den Riegel vorgelegt.

Haben sie mich etwa gefunden, die Häscher des Fürsten? Dann können sie mich gleich mitnehmen.

Duke stand auf, schob den Riegel zurück und öffnete die Tür. Unglaube trat in sein Gesicht, mit geweiteten Augen stolperte er einige Schritte zurück, bis er gegen den Tisch stieß und sich mit den Händen daran festklammerte, um nicht umzufallen.

Umhüllt vom blassen, hellgoldenen Licht der gerade aufgehenden Sonne, stand Seto im Türrahmen und lächelte Duke an. Er sah erschöpft aus und um seinen linken Oberarm lag ein Verband, doch ansonsten schien er keine ernsteren Verletzungen zu haben.

„Seto ... Du lebst? Ich dachte ...“, stammelte Duke verwirrt. „Ich habe Taylors Männer im Wald von einer Hinrichtung reden gehört und da dachte ich –“

„Ich war gezwungen, mich zu verstecken, nachdem ich dem wütenden Mob entkommen war, aber dein Freund Joey hat mich in dem Lagerhaus entdeckt, das ich mir ausgesucht hatte.“

„Da du jetzt vor mir stehst, scheint er dich nicht verraten zu haben.“

„Ganz im Gegenteil. Es tut ihm sehr leid, dass er und Tristan sich von dir abgewandt haben. Ich soll dir ausrichten, dass du ihnen bitte verzeihen mögest. Die beiden haben mir dabei geholfen, aus der Stadt zu fliehen und meinem Vater ein paar Informationen zukommen zu lassen.“

Dukes Blick wurde noch verwirrter.

„Informationen?“

„Er hat getobt, als er erfahren hat, dass du verschwunden warst. Wie sollte er seinem Volk beibringen, dass die geplante Verbrennung ausfällt? Und da er gewissermaßen einen Ersatz brauchte, habe ich ihm ein paar Hinweise zukommen lassen, dass sein Finanzminister ein falsches Spiel mit den Steuern treibt.“

„Dann war der, der auf dem Marktplatz hingerichtet wurde ...“

„Crump, ganz richtig.“

Nach und nach sickerten die Informationen in Dukes Kopf und tiefe Erleichterung breitete sich in ihm aus. Seto war da, sie waren zusammen ... In Sicherheit. Mit zwei großen Schritten überwand er die Distanz zwischen ihnen, schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn an sich.

„Und ich hatte befürchtet, sie hätten dich geschnappt ... oder du hättest es dir anders überlegt“, sagte Duke leise.

„Ich habe dir versprochen, dir zu folgen“, antwortete Seto und erwiderte die Umarmung. „Meine Entscheidung ist gefallen, Duke. Ich möchte mit dir zusammen sein, auch wenn das für uns die Verbannung bedeutet.“

„Und wo werden wir hingehen?“

„Ich ... Ich weiß es nicht“, gestand Seto zögernd. „Zum ersten Mal in meinem Leben kann ich nicht genau sagen, wohin mich der Weg als nächstes führen wird. Also ... stehen uns alle Wege offen.“

Das Lächeln auf Dukes Gesicht wandelte sich zu einem Grinsen. Er beugte sich zu Setos Ohr und flüsterte mit dunkler Stimme: „Mir steht momentan eher der Sinn danach, unser Wiedersehen zu feiern.“

Er nahm Setos Hand und zog ihn in die Hütte. Hinter ihnen schloss sich die Tür und sperrte die Welt, die in ihrem Hexenwahn versunken war, aus.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  fukuyama
2010-09-22T18:50:14+00:00 22.09.2010 20:50
Duke ist super, was? ;)

Ach du liebe güte, was war ich erstaunt! Da lässt man dich mal ein Jahr oder anderthalb schaffen und dann gleich SO VIEL Lesestoff! Na, das wird sicher ein interessanter Monat werden.

Sicher einer der schönsten sätze der Story:
"Zum ersten Mal in meinem Leben kann ich nicht genau sagen, wohin mich der Weg als nächstes führen wird. Also ... stehen uns alle Wege offen.“
Leider nicht überzeugt hat mich dagegen der Schlusssatz, der ein wenig erzwungen klang (und nicht so magisch wie die Musik oder das Pairing).

Mit den Songs hast du übrigens genau die richtige Wahl getroffen! Normalerweise klick ich solche Links garr nicht an, aber hier häte ich es wirklich bereut, wenn ich die Begleitmusik verpasst hätte. Sie hat das Flair der Geschichte genau getroffen und kräftig zur Magie beigetragen.

Gut gefallen hat mir vor allem, wie du es geschafft hast, an ruhigen Stellen kleine Einblicke in die Vergangenheit einzubauen, wobei du aber, glaube ich, vergessen hast zu erwähnen, warum jetzt eigentlich Duke angeklagt wurde. Wer die Kurzbeschreibung nicht gelesen hat, musste sich das etwas mühsam über einige kleine andeutungen zusammenreimen. Vllt hab ich da aber auch irgendwo einen Satz überlesen.

Was mir nicht so gut gefallen hat:
- Historischer Stoff ist zwar toll, aber die Liebesgeschichte wirkte schon ein bisschen cliche-haft, oder? Zwar fand ich den Gedankengang, dass Duke Seto verhext, ganz amüsant, aber es hatte schon ein bisschen Romeo&Juliet-Charakter.
- Happy end hätte nicht sein müssen. So eine ttolle Szene wie Seto auf dem Marktplatz, der nichts bereut und gelassen dem Tode ins Auge blickt? Wie unglaublich dramatisch und tragisch! Das wäre mein absoluter Höhepunkt gewesen! (deiner vllt auch? Schließlich ist die Geschichte danach benannt! ;)) Die Frage wäre dann natürlich gewesen, was man mit duke anfangen will.
- Misshandlungen. Kam mir irgendwie schwankend vor. Auf der einen Seite sehr konkret mit den gebrochenen Beinen dieser Mary (guter Querverweis!), aber bei duke war's mir manchmal ein bisschen zu 'romantisch'. Vllt bin ich da mittlerweile etwas abgehärtet, weil meine Schwester sich für ihre Facharbeit mit Hexenfolter beschäftigt, aber was du aufgezählt hast, gehört ja eigentlich eher zu den harmloseren Varianten und scheint bei duke auch nicht richtig eindruck hinterlassen zu haben. Beispiel: Daumenschrauben bzw -qutschen: Wenn die mit dir fertig sind, dann sind deine Daumenknochen doch verständlicherweise Matsch -> Duke kann die Zügel seines Pferdes gar nicht mehr ordentlich halten. Diese Konsequenzen haben mir ein bisschen gefehlt. Gut dagegen wieder der Hinweis, dass er sich an den Stein lehnt, der seinen Rücken kühlt. In der Hütte kann er übrigens merkwürdigerweise wieder auf dem Rücken schlafen, was in der Zelle nicht ging. Mysteriös.

-> Ach, mir fällt gerade eine schöne Schlussszene für die Wir-töten-Seto-Variante ein: Duke, der bei Sonnenaufgang auf dem höchsten Punkt des Berges steht und dem die Tränen übers Gesicht laufen. Hach ja...
Nun, deine Variante macht wenigstens alle (außer mir XD) glücklich, das ist auch was wert.

Na, da bin ich ja auf jeden Fall mal gespannt, was ich noch so finde, wenn ich weiter durch deine Geschichten stöbere... ^.~

gruß,
yama^^

PS: Mir fällt gerade ein, dass wir gar nicht mehr erfahren haben, was Seto so furchtbar wichtiges noch zu erledigen hatte, oder?
Baku als Scbharfrichter stelle ich mir sehr angsteinflößend vor. *drop*
Von:  Rin_Sui
2009-08-23T13:13:45+00:00 23.08.2009 15:13
*kurz brauch und die story nochmal in gedanken überflieg*
wow, bin ich froh, dass ich durch zufall diesen OS gefunden hab!!!
eine dunkle, wunderbare geschichte verknüpft mit dem hexenwahn, der damals herrschte... dazu der unglaublich flüssige schreibstil, kein bisschen langeweile und die perfekte einsetztung der charas! *aus dem staunen nicht mehr rauskomm* respekt, das war eine super leistung ;)
*der musik lausch* und die passt auch einfach spitze dazu >w<
ich muss schon sagen, die geschichte war einfach beeindruckend, und da sie in der damaligen zeit spiel, die ja aber real war, ist der OS noch mitreissender für mich!!!!!!!

als duke den traum von setos hinrichtung hatte, dachte ich wirklich er würde sterben ;.; man, hab ich geheult!!! und da der storyverlauf nur schwer einzuschätzen war, machte das alles noch interessanter ^.~
wow, bin ich baff x3 und mehr fällt mia jetzt nicht mehr ein xD
außa: find deinen OS einfach nur genial ^.~
Glg, rin ^^
Von:  MaiRaike
2009-07-04T10:49:43+00:00 04.07.2009 12:49
Ein GANZ dunkles Kapitel der Geschichte.
Und das deprimierende ist, dass es sich in wirklichkeit so und grausamer zugetragen hat, nur ohne die Möglichkeit zu fliehen...
Das Lied von Schandmaul passt perfekt. Schandmaul ist ohnehin toll, und dann noch eine passende Geschichte dazu... Klasse!
Von:  cosmos
2009-06-14T15:31:43+00:00 14.06.2009 17:31
awaw (: ein mastershipping OS *______* +sich freut & rumkreiselt+ und er ist auch noch so toll :3
dein schreibstil gefällt mir total gut :'D du schreibst so spannend und mitreißend (: vorallem, wenn es um dinge ging wie die frage, ob du seto nun am ende sterben lässt oder nicht Q-Q da hast du einen ja echt bis zum letzten leiden lassen >///< +wusel+ man konnte wirklich nicht absehen, was als nächstes passieren wird (auch in den anderen situationen nicht) und das fand ich persönlich toll *-* +aufgeregt rumgehibbelt ist+
die hauptcharaktere sind ja sowieso meine favoriten bzw das pairing erst recht ^-= aber ich fand auch, dass die anderen charas sehr gut in die rolleb gepasst haben, die du hier für sie gewählt hast. sie waren auch alle von ihrem wesen her sehr gut zu erkennen und es hat mich gefreut, dass in diesem OS so viele personen aus der serie einbezogen worden sind :D
duke tat mir richtig leid . . . sie haben ihn ja wirklich schlimm behandelt und seto konnte ihn kaum berühren, weil er überall wunden hatte Q//Q +quietsch+ wie konnten diese leute nur so grausam zu ihm sein v.v" . . . aber naja, wenn man mal genauer darüber nachdenkt, dann war das ja echt so in dieser zeit ._.
bakura passt in seine rolle, wie die faust aufs auge << so ein sadistischer kerl +ihn hau+
was dukes träume angeht . . . da habe ich zwischendurch teilweise echt panik bekommen, dass es doch mal krealität sein könnte >.< da musste man richtig angst um seto haben .//. aber ihm ist ja nichts passiert und er hat seinen freund wieder und es gibt ein happy end *_____________________* mit einem anderen ende hätte ich glaube ich auch ganz schlecht leben können T_____T wäh . . . +ziemlich mitgelitten hat+
die FF war soo schön :3 ich mag sie sehr x3

LG, romancer (:
Von:  trinithy
2009-06-13T09:17:24+00:00 13.06.2009 11:17
So, jetzt ist die Geschichte on, ich bin ausgeruht und wieder munter unnd kann endlich hoch offiziel meinen Senf zu dieser geschichte dazu geben.

*Mal zu Karmas Kommi schiel*
Ich habe doch gesagt, dass es ihr gefallen wird xD

Du weißt was ich von dieser Story bin: Beeindruckt!

Mittelalter und YGO zusammen in einer FF unnd dann noch mit einer Hexenjagd, das ist eine explosive Mischung die ja nur spannend sein kann^^
Und ich muss Karma Recht geben, die Rollenbesetzung war einfach perfekt.
Bakura der Sadist als Scharfrichter oder Folterknecht, Dartz als fanatischer Inquisitor, Duke als Bürger, der der Hexerei angeklagt ist und dann Seto also Prinz der Stadt, besser gehts echt nicht!

Ich glaube ich brauche nicht extra betonen, das ich den letzten Teil gar nicht schnell genug lesen konnte, weil ich unbedingt wissen wollte ob Seto es schafft oder nicht, und dass mein herz ausgesetzt hat, als Duke gehört hat, dass ein wohlhabender geköpft wurde!

Ich fasse zusammen...die Story gehört in meine Favos, ganz klar und verdient! ^^

LG
Von: abgemeldet
2009-06-13T09:08:19+00:00 13.06.2009 11:08
wow...ich weiß gar nicht was ich sagen soll...
einfach der hammer...
und die musik war unglaublich passend und schön...ich konnte mir absolut vorstellen wie seto da stand...umrahmt von sonnenlicht...*schmelz*
sprachlos...
Von: Karma
2009-06-12T21:57:12+00:00 12.06.2009 23:57
Oh Gott, ist das schöööööööön!!!
*aus dem Heulen nicht mehr rauskomm*
Wunderwunderwunderschön!
*_________________*
Ich hab vom ersten Satz an mitgelitten, gehofft, gebetet und in die Schreibtischkante gebissen. Du hast einen absolut wundervollen, total mitreissenden Schreibstil, der von der ersten Sekunde an total fesselt und einen erst wieder loslässt, wenn die Geschichte zu Ende ist. Und nach dem letzten Satz sitzt man da und muss erst mal mehrfach blinzeln, um wieder in der Realität anzukommen.
*vollkommen hin und weg ist*
Ich hab zwischenzeitlich wirklich gedacht, Du würdest Seto doch noch umbringen. Dukes Träume waren so realistisch...
;_________;
Zum Glück waren es nur Träume und nicht die Realität. Die sieht ja doch viel, viel schöner aus.
*______*
Setos Aussage, dass ihnen jetzt, wo er zum ersten Mal nicht weiss, wohin sein Weg führt, alle Wege offen stehen, hat bei mir endgültig alle Schleusen geöffnet. Ab da hat's nur noch getropft.
*schnief*
Was ich auch schön fand war, dass Joey Seto aus der Stadt rausgeholfen hat. So viel zum Thema Abwenden.
*Joey durchknuddel*
Ich finde, Du hast die Positionen alle wirklich absolut perfekt besetzt. Hundertprozentig passend zum Song und einfach nur genial.
*________*
Bakura als Scharfrichter und Dartz als Inquisitor... perfekt. Besser ging's nicht.
Und das Pair dazu auch noch...
*vollkommen hin und weg ist*
*Dich umknuddel*
Dankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedankedanke!!!

Karma


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