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Carlisle - Die Bestimmung einer neuen Liebe

von

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4.

In eine warme Decke gehüllt saß sie auf ihrer Couch. Der verletzte Fuß sanft massiert von kühlen, bleichen Händen. „Ich muss wissen, was grade mit mir passiert.“ Murmelte Kyra leise. Das amüsierte Glitzern in den goldenen Augen reichte ihr nicht als Antwort.

„Du bist nicht echt, das kann nicht sein.“ „Was meinst du, dass du hier fühlst?“ fragte er sie grinsend, seine sanften Hände ihr Gesicht umrahmend. „Ich weiß nicht, das kann nicht sein. Ich bin nicht mehr ich selbst.“

Sie zweifelte an ihrer Wahrnehmung. „Du bist du selbst, und jetzt wirst du ganz du selbst werden. Alles was dir bisher fehlte, jetzt ist es komplett. Du fühlst es, trau dir. Du bist ganz.“ Beruhigendes Gemurmel, das machte alles noch unwirklicher.

„Es gibt dich nicht. Du bist nur eine Romanfigur, ein Schauspieler. Ich bin nicht bei Sinnen!“ Sie wehrte sich gegen das sich ihr bietende Bild. „Zu schön um wahr zu sein“ sagte der Verstand. „Unmöglich“ sagte das Herz. „Aber ich sehe ihn doch“ sagten die Augen. „Ich fühle die vollkommene Haut“ bedeutete ihr ihr Tastsinn.

„Es kann nicht sein“, fasste ihr Gehirn zusammen und betätigte den Notausschalter.

Das Klingeln des Telefons ermöglichte ihr Stunden später die Rückkehr in die Realität. „Hey, wo warst du?“ Angel war außer sich. „Ich habe dein Auto stehen sehen, was ist passiert, wieso meldest du dich nicht? Alles in Ordnung?“

„Angel, ich kann jetzt nicht, es geht mir gut, ich bin, ich kann, ich weiß nicht was ich dir sagen soll. Gib mir Zeit, ich melde mir bei dir. Versprochen. Mein Kopf muss sich nur etwas beruhigen, dann rufe ich dich sicher an.“

„Ok, aber morgen früh steh‘ ich um neun Uhr bei dir, dann will ich alles wissen. Ich bring Frühstück mit! Keine Widerrede.“ „In Ordnung, danke. Ich leg jetzt auf. Bis morgen.“

Sie war wieder sie selbst, in vertrauter Umgebung, mit klarem Kopf,…, und ihr gegenüber immer noch Er. Carlisle. Den Kopf leicht geneigt blickte er sie warm an. Die Worte verhaspelten sich noch bevor Kyra sie aussprechen konnte.

„Du bist…, wie kann…? Das ist unmöglich! Wasser!“

Sie trank ihr volles Glas in einem Zug. Noch während sie nach Luft rang fühlte sie seine Hände auf ihrem Rücken. Sachte auf und ab streichend. Die Fingerspitzen verweilten am Nacken und zogen Kreise über ihren Hinterkopf. „Woher weißt du?“ „Ich habe heilende Hände, das weißt du doch.“ Dieser Punkt war die Möglichkeit ihre Mitte wieder zu finden. Sie holte tief Luft. „Falls ich träume, bitte weck mich nicht, ich könnt‘ das alles eh‘ nicht glauben. Für den Fall aber, dass du real bist, will ich wissen wieso du hier bist. Woher weißt du wer ich bin, was willst du von mir?“ „Gut“, er hob lachend die Hände, „ich gebe mich geschlagen. Ich sage dir was du wissen willst, aber versprich mir mich vorzuwarnen bevor es dir zu viel wird.“

Sie nickte zustimmend. „Was ist mit deiner Familie, gibt es die auch, sind die Geschichten etwa wahr? Ist Volterra tatsächlich gefährlich? Wie kommst du hierher?“

„Halt“, bremste er sie, „wie soll ich irgendetwas erklären, wenn du mich nicht zu Wort kommen lässt?“ „Esme…“ begann Kyra wieder. Ein Schatten huschte über sein unvergleichliches Gesicht. „Sie weiß.“ Er hielt inne.

„Du wirst verstehen. Bald schon. Sie gehören alle zur Familie.“ Schon wieder neue Rätsel. Sie wusste nicht wohin mit all ihren Fragen. „Ist alles wahr?“ Mit einer kleinen Geste strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Wie soll ich es dir erklären, wenn du mich nicht reden lässt? Ich befürchte, ich brauche eine gute Taktik um dich zum Schweigen zu bringen.“

Sie starrte ihn an. Zum Schweigen bringen. Da bemerkte sie das winzige Schmunzeln in seinem Augenwinkel. „Was willst du hören, die kurze oder die lange Version?“ „Alles was wichtig ist“ brachte sie hervor.

„Also, ich bin hier, ich bleibe bei dir, ich brauche dich, alles was dir wichtig ist, ist für mich lebensnotwendig. Meine Familie weiß das schon lange, sie haben mich auf meinem Weg begleitet. Ich habe dich gefunden.“

„Aber woher, weißt du, was ich…“ Er seufzte auf. „Kyra, du bist meine Bestimmung. Ich kann dir jetzt nicht die ganze Tragweite auseinandersetzen, dafür bist du noch nicht bereit, aber ich verspreche dir, du wirst verstehen. Ruh‘ dich aus.“

Er zog sie in seine Arme, die Welt rutschte ins Gleichgewicht. Sie war ganz. Und schlief ein. Die schlaflosen Nächte und der seltsame Tag forderten ihren Tribut. Alles würde sich klären, wenn sie aufwachte.



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