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Lay your Love on me

Jacob x Bella
von

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Kapitel 2: Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muß der Prophet eben zum Berg kommen

„Black?“

Ach verflixt, das war Billys Stimme. Warum konnte Jacob nicht selbst rangehen?

„Hi Billy, hier ist Bella. Kann ich bitte Jake sprechen?“

Ein kurzes Schweigen, dann ein leiser Seufzer. „Nimm mir das nicht übel, aber ich glaube, dass ist keine sonderlich gute Idee. Ich denke nicht, das er im Moment mit dir reden will.“

Irgendwie hatte ich genau diese Antwort erwartet und befürchtet.

„Ist er da? Sag ihm bitte, dass ich am Telefon bin. Es ist dringend. Ich würde ja vorbei kommen, aber ich habe Hausarrest. Ich kann nicht.“

Wieder dieses zähe Schweigen. Wie ich so etwas hasste.

„Warte kurz, ich sag ihm bescheid, aber Bella… mach dir keine zu großen Hoffnungen.“

Na toll, nicht gerade das, was ich hören wollte. Ich wartete geduldig und lauschte angestrengt. Ganz leise waren Stimmen zu hören. Etwas polterte, dann ein lauter Fluch. Das war eindeutig Jake und er klang nicht gerade begeistert. Dann meldete Billy sich wieder.

„Keine Chance, Bella. Es tut mir leid.“

Das durfte doch nicht wahr sein! Hier war ich, bereit mich zu versöhnen und mich ernsthaft mit Jacob und seinen Gefühlen (und irgendwie ja auch mit meinen) auseinander zu setzen und dieser Dickschädel stellte auf stur.

„Verstehe, ich .. versuch es morgen noch einmal, ok?“

„Das hat keinen Zweck, glaub mir. Wenn er mit dir reden will, dann wird er es tun, aber zwinge ihn nicht. Er weiß ja jetzt, dass du wieder zu Hause bist und dass du Hausarrest hast. Mach’s gut, Bella.“

Noch bevor ich ein Wort dazu sagen konnte, hatte Billy Black bereits aufgelegt. Enttäuscht starrte ich auf den Telefonhörer in meiner Hand, aus dem nur noch das nervige Tuten zu hören war. Nicht mit mir Jacob. So schnell wirst du mich nicht los. Ich nahm mir vor, es am nächsten Tag direkt nach der Schule wieder zu versuchen.
 

Doch am nächsten Tag war ich auch nicht wesentlich erfolgreicher. Im Gegenteil. Dieses Mal machte Billy sich nicht einmal mehr die Mühe, Jacob zu sagen, dass ich ihn sprechen wollte, und wimmelte mich direkt ab. So auch am darauf folgenden Tag und auch am dritten Tag ließ Jacob sich nicht erweichen. Langsam aber sicher hielt ich es nicht mehr aus. Ich verfluchte meinen Hausarrest, den ich mir mit meiner überstürzten Abreise nach Italien selbst eingebrockt hatte. Aber vielleicht ließ Charlie ja mit sich reden, wenn er hörte, dass es um Jacob ging. Er mochte ihn schließlich. Und im Normalfall war Charlie immer hellauf begeistert, wenn es darum ging, dass ich mich mit Jacob treffen wollte. So viel Begeisterung hatte er bei Edward nicht einmal im Ansatz gezeigt.

Da auch die Liebe eines Vaters bekanntlich durch den Magen ging, bereitete ich für das Abendessen Charlies Lieblingsauflauf vor, deckte den Wohnzimmertisch, weil Charlie am liebsten während des Essens fern sah, stellte ein Bier kalt und hoffte, ihn so ein wenig bestechen zu können.

Freudestrahlend erwartete ich ihn bereits an der Tür und nahm ihm seine Jacke ab, wofür ich einen skeptischen Blick erntete.

„Hey Daddy, wie war dein Tag? Geh ins Wohnzimmer. Ich hab den Tisch schon gedeckt und das Essen ist fertig.“

Charlie hob fragend eine Augenbraue. „Danke, mein Tag war okay“, brummelte er verhalten und verschwand ins Wohnzimmer. Ich huschte schnell in die Küche, nahm das kalte Bier aus dem Kühlschrank, klemmte es mir unter den Arm und trug es zusammen mit dem Auflauf hinaus ins Wohnzimmer. „Ich hoffe, du hast Hunger.“ Ich platzierte die Schüssel direkt vor seiner Nase, stellte ihm die Bierdose neben den Teller und füllte das Essen auf.

„Okay, raus mit der Sprache. Was willst du?“

„Ich?“ Unschuldig blinzelte ich Charlie an, aber ich war eben schon immer eine miserable Schauspielerin gewesen. „Na- .. na ja, also weißt du Dad, es geht um den Hausarrest. Kann ich nicht wenigstens am Samstag…“ Weiter kam ich gar nicht, denn Charlie fiel mir schon ins Wort.

„Auf keinen Fall, Bella. Das kommt nicht in Frage. Du wirst dich nicht mit dem Cullen-Jungen treffen und auch mit sonst keinem! Das ist mein letztes Wort und darüber haben wir schon ausführlich diskutiert!“

„Aber ich will nicht zu Edward“, protestierte ich. „Ich wollte fragen, ob ich Jacob sehen darf. Bitte, es ist so lange her und wir haben uns in letzter Zeit so oft gestritten. Ich würde mich gern mit ihm aussöhnen.“

„Jacob?“ Das klang fast ungläubig. „Dann ruf ihn doch an und frag ihn, ob er herkommen will.“

Ich konnte die Frustration in meiner Stimme kaum verbergen. „Na, das habe ich doch schon versucht. Seit 4 Tagen schon und er geht nichts ans Telefon. Er will nicht mit mir reden. Deshalb wollte ich ja nach La Push fahren.“

Charlie stocherte in seinem Auflauf herum, nahm einen Schluck Bier und schüttelte langsam den Kopf. „Tut mir leid, Liebes. Dann wirst du entweder bis zum Ende deines Hausarrestes warten müssen oder bis Jacob mit dir sprechen will. Dieses mal gibt es keine Ausnahmen. Ende der Diskussion.“ Mit diesen Worten widmete er sich dem Essen und schaltete den Fernseher an.
 

Also war auch dieser Plan hinfällig geworden. Abends saß ich in meinem Zimmer und zermarterte mir das Hirn, was ich nur machen sollte. Anrufen hatte keinen Zweck, Charlie ließ sich nicht erweichen und ich begann langsam aber sicher verrückt zu werden. Wenn ich etwas hasste, dann unklare Situationen wie diese. Mittlerweile beschäftigte mich das Thema so sehr, dass ich nachts kaum ein Auge zu bekam. Ich wachte oft mitten in der Nacht auf und lag dann Stunden lang wach. Manchmal hätte ich schwören können, dass irgendjemand in meinem Zimmer gewesen war, wenn ich schlief. Aber vielleicht war das nur alte Gewohnheit, denn früher hatte Edward mich fast jede Nacht besucht. Aber im Moment konnte ich mir kaum vorstellen, dass er das immer noch tat. Wir hatten seit dem Flug nicht mehr mit einander geredet und derzeit war mir auch nicht sonderlich danach zu Mute, an dieser Situation etwas zu ändern. Erst musste ich mit Jacob sprechen. Aber wie?

Nachdenklich sah ich aus dem Fenster und beobachtete, wie die Sonne langsam hinter den Bäumen verschwand. Hm, was wenn ich es machte, wie die Sonne und mich einfach heimlich still und leise davon stahl? Ich stand auf und ging zum Fenster. Ein Blick nach unten, und mir wurde klar, dass ich bei meinem sportlichen Untalent wohl nicht lebend auf dem Boden ankommen, würde, sollte ich versuchen, durch das Fenster hinaus zu klettern. Und selbst wenn ich es schaffen würde, auf dem selben Weg würde ich es jedenfalls nie wieder rein schaffen. Aber ich könnte warten, bis Charlie schlief und dann heimlich durch die Haustür hinaus schleichen. Das würde zwar bedeuten, dass ich nicht vor 23 Uhr in La Push wäre, nicht gerade die beste Uhrzeit für solch einen Besuch, aber da hatte Jacob dann einfach mal selbst schuld. Schließlich hätte er ja ans Telefon gehen können.

Ich schloß das Fenster und zog die Vorhänge zu, setzte mich mit einem Buch auf mein Bett und versuchte zu lesen, um die Zeit tot zu schlagen, bis Charlie endlich schlafen ging. Ich konnte mich zwar kaum auf das Buch konzentrieren, weil ich wegen meinem bevorstehenden Gefängnisausbruch jetzt schon schrecklich nervös war, aber irgendwie mußte ich mich beschäftigen. Ansonsten wäre ich im Zimmer auf und ab gelaufen und hätte wahrscheinlich eine Rille im Fußboden hinterlassen.

Gegen 22 Uhr tat Charlie mir endlich den gefallen und ging ins Bett. Endlich! Jetzt nur noch abwarten, bis das verräterische Schnarchen zu hören war. Ich klebte mit dem Ohr schon regelrecht an der Wand, als endlich das altbekannte Urwald-Kettensägenmassaker einsetzte. Perfekt, mein Vater war im Tiefschlaf und ich schon so gut, wie in La Push. Leise, zumindest für meine Verhältnisse, schlich ich mich aus dem Haus, stieg in meinen Transporter und fuhr los. Den Weg ins Reservat hätte ich im Schlaf gefunden, so oft war ich die Strecke mittlerweile gefahren. Also machte es mir auch nichts aus, das es mittlerweile stockdunkel war. Ich erreichte La Push in Rekordzeit und parkte den Transporter vor dem Haus der Blacks. Im Wohnzimmer brannte noch Licht. Trotzdem hatte ich nicht vor, den offiziellen Weg über die Haustür zu nehmen. Die Gefahr, wieder von Billy abgewimmelt zu werden, war mir zu groß. Der Plan war, um das Haus herum direkt zu Jacobs Zimmer zu schleichen und an die Fensterscheibe zu klopfen. Nun mußte der Plan nur noch in die Tat umgesetzt werden, aber meine Beine wollten sich nicht bewegen. Wie angewurzelt saß ich im Auto, umklammerte das Lenkrad und hörte meinem Herzen zu, wie es vor Aufregung wie wild hämmerte. Ich versuchte, mich ein wenig zu beruhigen, indem ich langsam ein- und ausatmete. Dann nahm ich all meinen Mut zusammen, stieg aus dem Wagen und versuchte, mich dem Haus so leise, wie es mir nur möglich war, zu nähern. Ich duckte mich leicht unter den Fenstern und war schon sehr stolz auf mich, dass ich noch nicht über irgendetwas gestolpert war, als ich den einzigen morschen Ast auf weiter Flur fand und darauf trat. Das blöde Ding barst mit einem lauten Knacken und mit war klar, dass Jacob das mit seinen Werwolfohren unmöglich überhört haben konnte. Ich redete mir ein, dass er das Geräusch vielleicht einem streunenden Hund oder irgendeinem anderen Tier zuschreiben würde und schlich weiter auf die nächste Hausecke zu. Doch diese erreichte ich nicht mehr. Jemand packte mich von hinten an der Schulter und zog mich herum. Ich stieß einen entsetzten Schrei aus und starrte in Jacobs dunkle Augen. „H-hi..“ war das einzige was ich in diesem Moment heraus bekam und Jacob schien eben so sprachlos. Ungläubig sah er auf mich herab und zog seine Hand zurück, als hätte er sich verbrannt.

„Bella… was machst du hier? Um diese Zeit!“

„Ich äh… naja..“ Allmählich gewann ich meine Fassung zurück und richtete mich auf. „Du gehst ja nicht ans Telefon. Deshalb bin ich hier und siehe da, du sprichst ja doch mit mir!“ Ich musterte ihn kurz von oben bis unten. „Meine Güte, Jake, du bist schon wieder gewachsen!“ Allmählich kam ich mir neben ihm vor, wie ein Zwerg.

Jacob verzog das Gesicht, verschränkte die Arme vor der Brust und überging meine Bemerkung bezüglich seiner Größe. „Und wundert es dich wirklich, dass ich nicht mit dir reden will?“ Ein leichtes Kopfschütteln, dann ein resigniertes Seufzen. „Komm mit rein, es ist kalt. Du holst dir hier draußen noch den Tod.“ Mit diesen Worten gab er mir einen kurzen Wink, ihm zu folgen und kehrte ins Haus zurück.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Jaki
2010-01-19T12:29:03+00:00 19.01.2010 13:29
^_^ tolles kapitel :D
die "Charlie technik" war genial auch wens nicht geklappt hat! xD
wieder ein tolles kapii! ein fluchender jake der nicht ans telefon geht! typisch! ;D toll das sie sich davon schleicht
x33 das ende war toll *_*
bin wieder begeistert ;DD
weiter soooo!! ^_^
bin gespannt wie es weiter geht und werd gleich lesen ;D
lg narus-engelchen
Von:  Dragonohzora
2009-07-25T06:31:02+00:00 25.07.2009 08:31
Stur, stur, stur^^, ja so sind die Jungens noch malXD

Aner das sich Charlie auch garnicht erwichen alssen wollte, sonst klappt doch die KinderschleimTaktik immerXD besonders in der Weihanchtszeit *lol*

Wobei, wo war dnn Edward, hat er nicht sonst immer über sie gewacht? oder hat er sie schon ganz Aufgegeben?

Also ein super Kapitel, selbst ich bin neugierig wie nun das Gespräch zwischen Bella und Jakob verlaufen wird^^

Aber ich bin mir sicher, das Jakob siener Bella verzeihen wird^^

Lg^^


Von: abgemeldet
2009-06-20T11:13:31+00:00 20.06.2009 13:13
Böser Charlie...
Er muss immer so hartnäckig sein. xDD
Ich bin schon gespannt wie es weitergeht! *Q*
Von:  Namiko__x3
2009-06-16T08:10:24+00:00 16.06.2009 10:10
Auch das Kapi war gut geschrieben
das mit dem Dickschädel fand ich gut XD
bin echt gespannt was nun kommt xD
Von: abgemeldet
2009-06-07T15:50:47+00:00 07.06.2009 17:50
Also das Ende- hui hui hui! *grins*
Bin jah schon schwer beeindruckt. Immernoch ganz 'Baff'! Du weißt jah, wie überrascht ich von der ganzen Sache war und immernoch bin. Famos. Im Ernst- es überwältigt mich immer wieder wenn ich es lese. Und bei dem Ende war ich mir sicher, das noch sehr viele, vielversprechende Kapitel folgen!!


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