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basu han. basu

von

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-disaccord-

Eigentlich war es ein ganz normaler, ruhiger Sonntag. Zumindest in den meisten Teilen der Stadt. Doch eine Person brachte die Hektik mit sich, als sie stürmisch die Haustür öffnete, wie von einer Tarantel gebissen durch die Straßen rannte und dabei einen ziemlichen Wind verursachte.
 

„Fuck verdammt noch mal, die werden mich umbringen!“ brabbelte besagte Person murrend vor sich her, während er weiterhin so schnell lief, wie ihn seine Füße eben tragen konnten. Es handelte sich dabei um Akira Suzuki, besser bekannt als Reita, Bassist der überaus erfolgreichen Band „the GazettE“. Er rannte so verrückt durch die Gegend, weil er sonst einmal mehr die Bandprobe verschwitzen würde, was in letzter Zeit fast schon Standart bei ihm war. Normalerweise hätte er sich nicht die Mühe gemacht, sich herzurichten und loszusprinten, wenn er sowieso zu spät kommen würde. Aber es handelte sich hier um eine Generalprobe und überhaupt sollte er irgendwann auch mal wieder anwesend sein. So ein Bass spielt sich nämlich auch nicht von alleine. Also rannte er weiter und ignorierte dabei das immer schlimmer werdende Seitenstechen, das er dabei bekam.
 

Zügig öffnete er die Tür, die ihm den Weg zum Proberaum versperrte und trat ein.

Mit einem „Sorry, Jungs“ auf seinen Lippen verbeugte er sich leicht. Als er allerdings niemanden meckern hörte, blinzelte er fragend und sah sich in dem tatsächlich leeren Raum um.

„Wo sind die denn bitte alle?!“

Er warf einen Blick auf die Wanduhr und schmunzelte.

„Super, da ist man sogar mal FAST pünktlich und dann ist kein Schwein da. Ich bin echt enttäuscht“, meinte er gespielt beleidigt und setzte sich auf den Hocker, den er sich mal eben hinter dem Schlagzeug hervorgezogen hatte, und wartete. Erst jetzt viel ihm auf, das hier irgendetwas nicht so ganz stimmte. Aber irgendwie kam er nicht drauf, was ihn störte. Erst als er sich die im Raum stehenden Instrumente genauer betrachtete, fiel es ihm wie Schuppen aus den Haaren. „Wie geil ist das denn?! Wir haben uns endlich mal neue Instrumente geleistet?“, freute sich Reita wie ein kleines Kind im Süßigkeitenladen und hielt Ausschau nach dem Bass, den er sogleich in einem Ständer in der Nähe eines kleinen Fensters fand. Schon im nächsten Moment hatte er ihn eingesteckt und losgespielt. Komisch, aus der Nähe betrachtet sah dieses Teil gar nicht mehr aus wie neu. Und es spielte sich auch nicht wie ein neues Instrument sich normalerweise spielen ließ. Na ja egal. Beim Spielen vergaß der Blondschopf wenigstens die Zeit, was das Warten auf seine Kollegen versüßte.
 

Beim Zupfen an seinen vier Saiten war Reita so sehr in seiner Welt, dass er gar nicht bemerkte, wie eine weitere Person durch die zweite Tür im Raum, die ihm im Moment sowieso im Rücken stand, hinein trat. Na ja, nicht wirklich. Sie blieb eher im Türrahmen stehen, lehnte sich an eben diesen und verschränkte die Arme. Mit einer gehobenen Augenbraue sah er dem Bassisten beim Spielen zu. Dieser erschrak sich fürchterlich, als er sich drehte und plötzlich diese fremde Person in der Tür stehen sah. Wenn er sich den Bass nicht umgelegt hätte, dann hätte er ihn jetzt ganz bestimmt fallen lassen.

„Und, macht’s Spaß?“

Der Fremde ging nun wenige Schritte auf Reita zu, der ihn immer noch verdutzt ansah.

„Wer bist du und wie zum Teufel bist du hier rein gekommen?!“

Der Blondschopf hatte seine Brauen zusammengezogen und sah den ‚Eindringling’ nun gefährlich an. Nun war es der Fremde, der Reita verdattert ansah.

„Sag bloß, du erkennst mich nicht?“

Der schwarzhaarige Fremdling verschränkte die Arme und sah hoffnungsvoll zu Reita. Dieser erwiderte den Blick. Wenn man ihm direkt in die Augen sah, konnte man erkennen, dass er wirklich grübelte, aber einfach nicht darauf kam.

„Sorry, ich komm nich’ drauf“, meinte er dann knapp und stellte den Bass wieder in den dazugehörigen Ständer in der Nähe des kleinen Fensters. Nun sah der Schwarzhaarige doch ein bisschen ungläubig drein. Er schien es nicht gewohnt zu sein, nicht erkannt zu werden.

„Das ist nicht dein Ernst oder?!“

„Pfft. Muss man sich denn an alle durchgeknallten Fans erinnern? Ich denke nicht.“ entgegnete Reita gelassen, setzte sich wieder auf den Hocker und verschränkte seine Arme.
 

Daraufhin hob der Fremde seine Augenbrauen. Er wurde scheinbar gerade tatsächlich nicht erkannt. Widererwartens zauberte ihm dies ein unheimliches Grinsen ins Gesicht.

„Wieso denn ‚durchgeknallt’?“

Nun sah Reita wieder zu dem Anderen hinauf, der mittlerweile direkt vor ihm stand.

„Na ja. Nur die besonders durchgeknallten Fans finden heraus, wo wir proben und brechen da ein~“, erklärte er gelassen.

Dennoch musterte er den Schwarzschopf ausgiebig und wägte seine Chancen ab, die er gegen den Eindringling hätte, sollte dieser in irgendeiner Weise handgreiflich werden.

„Ach so. Interessante Schlussfolgerung.“

Sein gefährliches Grinsen wich nicht.

„Aber probt ihr nicht eigentlich Samstags ab zwei?“

Er deutete auf die Wanduhr, auf die dann auch Reita einen Blick warf. Mittlerweile zeigte sie dreiviertel Drei.

„Ich bin eben etwas spät dran. Na und? Die Anderen sind ja auch noch nicht da, also was soll’s.“

Der Fremde brach in Gelächter aus, musste sich sogar den Bauch halten vor Lachen. Reita hob verplant eine Augenbraue und sah den anderen verwirrt an.

„Was gibt es denn da jetzt bitte zu lachen?!“, giftete er los.

Doch der Schwarzhaarige machte keine Anstalten sich zu beruhigen, griff stattdessen nach dem Bass und hing ihn sich um, was Reita dazu verleitete, sich hastig aufzustellen.

„Ehy, Pfoten weg von dem Bass!“ meinte er und hob dabei drohend eine Faust.

Das Lachen des Anderen hatte sich mittlerweile in ein leises Kichern abgeschwächt und er winkte ab.

„Hey, immer mit der Ruhe. Ich mach schon nichts kaputt, vertrau mir.“

Und gerade als Reita noch mehr Senf dazugeben wollte, begann der Fremde an den Saiten zu zupfen. Dies tat er so gut, dass Reita sein Kommentar im Hals stecken blieb. Erst als er aufhörte zu spielen, sah der Blonde leicht beschämt zur Seite und murmelte ein „nicht übel“ vor sich her.

Der Schwarzhaarige stellte den Bass wieder in den Ständer und grinste immer noch blöd vor sich her.

„Ich weiß~“

Super, der Kerl war ja mal gar nicht eingebildet, dachte der Blonde still bei sich und sah den Fremden weiterhin nicht an. Diese Tatsache schien den Fremden aber deutlich zu stören.

‚Wenn er mich nicht ansieht, kommt er nie drauf, wer ich bin.’ dachte er bei sich, kniete sich vor Reita, packte sanft dessen Kinn und drehte sein Gesicht zu ihm.

„Hast du nicht gelernt, dass man die Leute ansieht, wenn man sich mit ihnen unterhält?“ Schock. Körperkontakt mit einem Fremden. Mit einem durchgeknallten Fan. Der Blonde hatte sich so erschrocken, dass er erstmal vom Hocker fiel und sein Hinterteil dabei unsanft mit dem Boden kollidierte.

„Argh~“, gab Reita entnervt von sich, während sein Gegenüber schon wieder so blöd kicherte.

„Fass mich noch einmal an und du fliegst raus, hast du verstanden?!“

Diese Drohung schien ihn wenig zu beeindrucken, das Kichern wurde nur lauter. Dass er Reita damit total verunsicherte, verschwand zum Glück komplett hinter seinem Nasenband, das die aufkommende Röte verdeckte.
 

Als Reita sich aufsetzte, schnappte sich der Fremde den Hocker und nahm Platz.

„Sorry, aber du bist einfach zu niedlich, ich kann nicht anders.“, meinte er dann neckisch und wuschelte ihm demonstrativ durch die Haare, woraufhin Reita wieder aufquiekte und die fremde Hand weg schlug.

„Ich hab gesagt dass du das lassen sollst. Sonst gibt’s wirklich Ärger!“

Der Fremde erwiderte wieder mit einem Kichern voraus.

„Ich finde es wirklich niedlich wie du dich aufregst!“

Oh ja, dieser Kerl war wirklich durchgeknallt. Und total hemmungslos. Noch nie hatte sich Reita so sehr gewünscht wie jetzt, dass seine Kollegen bald mal auftauchten und ihn aus dieser misslichen Lage befreiten. Ehe er den Gedanken jedoch zu Ende gedacht hatte, war ihm dieser fremde Schönling ziemlich nahe. Er konnte seinen Atem praktisch im Gesicht spüren.

„Lass mich doch mal sehen, was du unter diesem Band versteckst~“

Reita hatte sich zwar bis jetzt nicht gerührt, weil er – wie immer eigentlich – etwas schwer von Begriff war und daher eine fast dreimal so lange Reaktionszeit benötigte, wie ein normaler Mensch, wenn er betrunken war, doch als er die heißen Hände des Fremden in seinem Gesicht und dabei gefährlich nahe an seinem geliebten Nasenband spürte, schob er den Schwarzhaarigen gleich von sich, sodass es dieses Mal eben dieser war, der vom Hocker viel und unsanft auf seinen vier Buchstaben landete. Reita stand auf, lachte übertrieben während er mit nacktem Finger auf den angezogenen Fremden herunterzeigte.

„HA! Das geschieht dir Recht. Das hast du nun davon! Kleine Sünden bestraft Gott nun mal sofort!“

Der Fremde rieb sich leicht den Hintern und sah mit nur einem geöffneten Auge zu Reita hinauf, schwieg aber und ließ diese Worte praktisch über sich ergehen. Erst als Reita damit fertig war, sich selbst für diese Aktion in den Himmel zu loben, erhob sich auch der Andere wieder.

„Kleine Sünden?“

Er ging Schritt für Schritt auf den Nasenbandträger zu. Dieser wich natürlich zurück. So geschah Vorhersehbares: Bald hatte Reita eine Wand an seinem Rücken und konnte nicht mehr ausweichen, was den Fremden allerdings nicht daran hinderte, näher zu kommen.

„Wenn du das schon als ‚kleine Sünde’ betitelst, was hältst du dann hiervon?!“

Der Schwarzschopf hatte Reita nun an die Wand genagelt, sodass auch ein Entkommen nach rechts und links vollkommen ausgeschlossen war.

„I-Ich warn dich!“, stotterte Reita vor sich her, als er die Absicht des Anderen, der seinem Gesicht immer näher kam, durchschaut hatte. Dennoch drehte er sein Gesicht nicht weg. Wir erinnern uns an Reitas Reaktionszeit? Bis sein Hirn die Informationen verarbeitet und Befehle an seine Körperteile gesendet hatte, sich doch mal zu wehren, war es auch schon zu spät. Er spührte fremde Lippen auf den seinen und kniff erschrocken die Augen zu. Auch seine Lippen presste er aufeinander, gab so der heißen Zunge des Fremden keine Möglichkeit, in seine Mundhöhle einzudringen. Doch das störte den Schwarzhaarigen nicht, der bald darauf schon viel mehr Interesse an Reitas Hals hatte, darüber leckte und sich fest sog. Endlich machte es Klick. Aber nicht in Reitas Kopf, sondern vielmehr, als sich die Eingangstür zum Proberaum öffnete. Beide Insassen sahen nun zu dieser.
 

„Was ist denn hier los?!“

Der Fremde löste sich gleich von Reita und lächelte die Anderen an.

„Sorry, ich dachte ich hab meinen Spaß bis ihr wiederkommt~“

Der Blonde brauchte noch eine Weile, bis er feststellte das eben in den Raum gekommene Personen nicht seine Kollegen waren.

„Das haben wir gesehen.“, kam es von einem Femininen.

„Wen hast du denn da aufgegabelt? Ein Reita-Cosplay?“ fragte ein blondhaariger Zwerg, der NICHT Ruki war.

Der schwarzhaarige Fremde musste lachen, ehe er den Kopf schüttelte. „Das ist der Echte. Und aufgegabelt hab ich niemanden. Der ist mir praktisch in die Arme gelaufen~“

Reita verstand irgendwie die Welt nicht mehr. War er hier in einem Paralleluniversum gelandet oder was geht hier gerade ab?? Ein Traum?! Sein Blick wanderte von den sich noch immer über ihn unterhaltenden Personen ab und ging durch den Raum, wieder über die Instrumente. Jetzt sah er die Drums zum ersten Mal von vorne und wurde kreidebleich. Er sackte mit der Wand im Rücken auf den Boden.

„D-d-d-d-d…“

Die fünf anderen Personen im Raum wandten sich dem Stammelnden zu und sahen ihn fragend, einige leicht besorgt an.

„D-d-d-d-d….“

Reita deutete auf die Bassdrum. Dabei sah man, dass er deutlich zitterte. Die Anderen folgten seinem Blick und der schwarzhaarige musste wieder grinsen, hastete zu den Drums und half dem Blonden mal eben auf die Sprünge, indem er ihm das Wort, das auf der großen Bassdrum stand, buchstabierte.

„D-I-R E-N G-R-E-Y.“

Reita sah entsetzt zu dem Fremden, der sich eben als Toshiya, Bassist der Band „Dir en Grey“ entpuppte. Auch die anderen Vier der Truppe gingen zu dem Blonden hin.

„Sag mal, was hast du mit dem angestellt? Der is’ ja total am Ende.“, stellte Daisuke fest und schmunzelte.

Doch bevor Gefragter antworten konnte, meldete sich Reita mal zu Wort (hat ja lange genug gedauert).

„A-aber das ist doch UNSER Proberaum…“

Kaoru nickte zustimmend.

„Ja, aber nur Samstags. Und weil er Sonntags leer steht, wir wegen Tour gerade in der Gegend sind, haben wir uns erlaubt, ihn für uns zu mieten.“

Toshiya kicherte und wuschelte dem blonden Bassisten noch einmal durchs Haar.

„Ich hab doch versucht, dir klar zu machen, dass heute Sonntag ist. Aber weil du mich nicht erkannt hast und deine Theorie von dem durchgeknallten Fan mir auch sehr gut gefallen hat, hab ich es eben gelassen!“

Der ganze Raum begann zu lachen. Nur Reita sah die Jungs an und schwieg. Wieder einmal war er mehr als froh darüber, dass sein Nasenband seine Röte verbarg. Nachdem das Gelächter einigermaßen nachgelassen hatte, reichte Toshiya ihm eine Hand, wollte ihm beim Aufstehen helfen. Reita besah sich diese skeptisch, murrte dann beleidigt und schlug die Hand weg, stand selbstständig auf. Dann klopfte er sich den Staub von den Klamotten und verließ den Proberaum ohne ein einziges Wort. Er drehte sich auch kein einziges Mal um…



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  xXGokuX
2009-08-18T19:06:19+00:00 18.08.2009 21:06
man das war richtig hammer
*lach*
*immer noch lachtränen in dn augen hab*
auf jeden fall deine ff ist richtig gut

Von:  shinsou
2009-06-09T22:16:20+00:00 10.06.2009 00:16
Hahaha xD
Witzige Idee!
Und wie du Reitas Verplantheit beschrieben hast! *gg*
Von:  CookiesVanilleKipfel
2009-06-07T12:40:41+00:00 07.06.2009 14:40
Hey süße~

OMG
Erst einmal, lieben Dank für die Widmung *O*
Hat mich voll gefreut, und es war ne Überraschung *gg*

Das ist Rei wie ich ihn kenne, kommt einfach mal nen Tag zu spät und checkts nicht.

REAKTIONSZEIT! xDDDDD
Mein liebensswerter Trottel *lach*

Das mit dem Stottern und das Toshi ihm lesen helfen musste war ja mal hammer xD Ich konnts mir voll vorstelln *lach*

Vor allem als er die Instrumente sah und meinte coll neue Instrumente *Bass nehm* na ja so neu sind die auch nicht mehr xDDDDD
Denkt sich aber nichts bei xD

DAS ist so typisch! xDDD

Ich hab mich voll gefreut, und du hast das schön geschrieben und so *gg*

LG dein knoppi-potter x3333


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