Was geschehen ist und was vielleicht sein wird
Kapitel 7: Was geschehen ist und was vielleicht sein wird
“Sie sind bezaubernd, Lil”, sagte Sirius und blickte auf die Zwillinge.
Lilly lächelte ihren Paten an.
“Molly kommt nach Ron, oder?”
“Ja”, bestätigte Lilly.
“Besonders die Augen kommen nach ihm.”
“Und die Haare”, warf Harry grinsend ein.
Die Potter-Zwillinge saßen bei ihrem Paten auf dem Bett, zusammen mit Lillys und Rons Babys.
Seit einer Woche lag Sirius im Krankenflügel und von Tag zu Trag war er kräftiger geworden.
Heute hatte er sich endlich kräftig genug gefühlt, um zwei vier Monate alte Babys zu ertragen.
Lilly war mit Harry in den Krankenflügel gegangen und nun bestaunte Sirius seit einer halben Stunde die Babys.
“Lief denn alles gut während der Schwangerschaft?”, fragte Sirius und strich Charlie über den Kopf.
Lilly räusperte sich:
“Nein... Ich hätte die beiden am Anfang fast verloren. Es war meine Schuld, ich hatte mich übernommen.”
“Lil”, seufzte Sirius.
Entschuldigend blickte Lilly ihn an.
“Es tut mir ja leid und ich hab es ja auch bereut.”
“Oh ja, das stimmt”, sagte Harry.
“Gut, sonst noch Komplikationen?”, fragte Sirius weiter.
“Ja, in der 22ten Woche war ich kurze Zeit im Krankenhaus, weil ich ausersehen von zwei verschiedenen Zaubern getroffen wurde. Sie waren eigentlich für Ron und Draco bestimmt. Ja und dann kamen die beiden ja noch fünf Wochen zu früh.”
Sirius seufzte.
“Das klingt ja nicht nach einer Traumschwangerschaft.”
Lilly und Harry grinsten.
“Ja, aber seit wann läuft in unserer Familie alles wie geplant?”, fragte Harry leise.
“Ja, das stimmt wohl.”
“Und wollt ihr noch mehr Kinder?”, fragte Sirius grinsend an Lilly gewandt.
“Also Ron will ja eine ganze Quidditschmannschaft und ich würde auch gerne noch mehr, aber wir wollen uns Zeit lassen. Viel Zeit”, antwortete sie.
“Was ist mit heiraten? Kann ich wenigstens damit in Kürze rechnen?”, fragte Sirius.
Bedrückt blickte Lilly auf ihre Kinder.
“Nun... Ich würde schon gerne heiraten und zwar bald. Ich liebe Ron, er hat mir zwei wunderbare Engel geschenkt, aber er... Er ist der Meinung, dass eine Hochzeit im Moment zu stressig wäre.”
Sirius legte einen Arm und seine Patentochter und drückte sie an sich.
Auch Harry sah wie bedrückt Lilly war, er merkte sich ihre Worte und beschloss mit Ron zu reden.
“Gibt es etwas Neues von Voldemort?”, fragte Sirius und brachte das Gespräch auf ein empfindliches Thema.
Harry antwortete:
“Wir wissen überhaupt nichts. Es gibt überhaupt keine Nachrichten von ihm.”
“Nein, das stimmt nicht”, erwiderte Lilly.
“Er konzentriert sich momentan darauf Kräfte für den Krieg zu sammeln.”
Verwundert wurde sie angesehen.
“Woher weißt du das?”, fragte Harry.
“Von Mum und Dad”, antwortete Lilly stockend.
“Was?”, riefen Sirius und Harry.
“Sie... Waren bei mir... Sie haben mir gesagt, dass wir uns im Moment keine Sorgen machen müssen.”
“Sie waren bei dir? Du hast Mum und Dad gesehen? Wie?”
Harry sah seine Schwester aus geweiteten Augen an.
“Ich weiß nicht wie. Sie waren auf einmal da, sie haben mir nicht gesagt wie sie hergekommen waren...”
“Im Moment geschehen seltsame Dinge”, murmelte Sirius.
“Hört mal ihr beiden, es gibt etwas was ich euch fragen will. Es ist wichtig, dass ihr ehrlich seid.”
Auffordernd blickten die Zwillinge ihn an.
“Wie geht’s euch mit Dumbledores Tod?”
Die Zwillinge blickten bedrückt weg.
Wichen dem Blick ihres Paten aus.
Dann erbarmte Lilly sich und antwortete auch für ihren Bruder.
“Es geht so. es ist noch immer komisch ihn nicht mehr in der Großen Halle zu sehen oder in seinem Büro zutreffen, nach all dem was er für uns getan hatte. Aber ich denke, dass wir es schaffen werden. Zusammen.”
Harry nickte zustimmend.
Lilly hatte Recht, mit all ihren Freunden würden sie es schaffen.
Beruhigt blickte Sirius zwischen den beiden hin und her.
Er hatte sich Sorgen um die beiden gemacht, doch er konnte Lillys Worten glauben.
Eine der Flügeltüren öffnete sich und Draco trat in den Krankensaal.
Augenblicklich breitete sich ein fröhliches Lächeln auf Harry Gesicht aus, was weder Lilly noch Sirius entging.
“Kommst du Harry?”, fragte Draco grinsend.
“Ja sofort.”
Harry wandte sich an Lilly und Sirius.
“Wärt ihr böse, wenn ich jetzt gehe?”, fragte er.
Die beiden schüttelten die Köpfe, Harry verabschiedete sich und ging mit Draco.
“Und Malfoy ist jetzt also gegen Voldemort?”, fragte Sirius grimmig.
Lilly nickte.
“Ja, er hatte seine Chance.”
“Wann? Und wieso hat er sie nicht genutzt?”
Lilly wusste, dass Sirius misstrauisch war,
Sie konnte es ihm auch nicht verübeln.
“Vor einem Jahr, in den Sommerferien, haben seine Eltern ihn mit zu Voldemort genommen. Dieser hat ihn dann vor die Wahl gestellt und Draco hat abgelehnt. Seitdem hat er nichts mehr von ihm gehört. In den letzten Sommerferien ist Draco bei seinen Eltern ausgezogen. Er lebt jetzt erstmal bei den Weasleys, bis er eine stabile Grundlage hat und auf eigenen Beinen stehen kann”, erläuterte Lilly.
“Und was macht euch so sicher, dass Malfoy das alles nicht nur spielt? Die Malfoys sind begnadete Schauspieler”, sagte Sirius und blickte Lilly ernst an.
“Ich hab 13 Jahre lang mit Draco unter einem Dach gewohnt...”
“Ja, leider.”
Lilly ignorierte Sirius Einwurf und fuhr fort:
“Ich merke, wenn Draco etwas nur spielt oder ob er es wirklich ernst meint und all die Gefühle für die Babys und Harry, die sind echt.”
“Die Gefühle für Harry?”, fragte Sirius.
“Ja, hast du nichts bemerkt?”
“Doch, aber nur bei Harry. Wenn Draco in seiner Nähe ist, ist er fröhlicher und unbeschwerter.”
Sirius schwieg eine Weile, dann fragte er:
“Meinst du, da läuft was zwischen Harry und Malfoy?”
“Genau das will ich herausfinden. Wäre es schlimm, wenn es so wäre?”
Sirius seufzte leise.
“Nein, alles was ich will ist, dass Harry glücklich wird. Egal wie oder mit wem.”
Lilly lächelte.
“Ron!”
“Sht!”, kam es verärgert aus dem Kinderzimmer.
Harry zuckte ertappt zusammen und warf einen Blick auf die Uhr.
Es war bereits Abend und Ron brachte bestimmt gerade die Babys ins Bett.
Er setzte sich aufs Sofa und wartete geduldig auf Ron.
Eine halbe Stunde später und viel Babygeschrei später kam Ron aus dem Kinderzimmer.
Harry grinste ihn an.
“Na, geschafft?”
Ron grunzte.
“Sie entwickeln langsam ihren eigenen Willen. Charlie, zum Beispiel, fängt schon an zu brüllen, wenn er nur einen trockenen Waschlappen sieht. Er hasst es gewaschen zu werden. Wenn man ihn badet, steht danach das ganze Badezimmer unter Wasser.”
Harrys Grinsen wurde breiter.
“Und Molly hasst es, wenn man ihr irgendwelche Klamotten über den Kopf ausziehen muss. Lilly hat ihre eigene Technik entwickelt, aber ich verzweifel jedes Mal.”
Für Harry war es noch immer ungewohnt Ron so reden zu hören.
Über die Babys und ihre Gewohnheiten.
Zwar waren Molly und Charlie schon vier Monate alt, aber Harry hatte sich noch immer nicht ganz daran gewöhnt Onkel zu sein, anders als Ron und Lilly.
Die beiden waren richtig in ihrer Elternrolle aufgegangen.
“Wo ist Lilly?”, fragte Harry.
“Sie wollte noch mal zu Sirius. Keine Ahnung wann sie wiederkommt”, antwortete Ron.
“Ich wollte was mit dir besprechen, Ron. Es geht um dich und Lilly.”
Verwundert blickte Ron ihn an.
“Ja?”
“Wie lange seid ihr jetzt schon zusammen?”, fragte Harry.
“Im Winter vier Jahre”, antwortete Ron.
Harry seufzte.
“Ich finde, du solltest ihr einen Antrag machen.”
Harry hatte erwartet, dass Ron verwundert war, doch der junge Vater nickte nur verstehend.
“Ja, da hab ich auch schon drüber nachgedacht, das dumme Zeug im Zug hab ich nur gesagt, weil ich Angst hatte.”
“Du willst sie also heiraten?”, fragte Harry.
Entrüstet blickte Ron ihn an.
“Natürlich. Lilly und die Zwillinge sind mein Leben. Ich muss mir nur noch überlegen wie ich sie frage.”
Harry klopfte Ron auf die Schulter und sagte:
“Dir fällt schon was ein.”
Dann stand er auf und ließ einen grübelnden Ron zurück.
“Hey Schatz”, sagte Lilly fröhlich.
“Schlafen die Kleinen schon?”, fragte sie.
“Ich glaube, Molly unterhält sich noch mit ihrem Teddybärn, ansonsten ist alles ruhig”, antwortete Ron gedankenversunken.
Lilly küsste ihn.
“Ich hab Harry eben getroffen. Was wollte er denn?”, fragte Lilly während sie begann sich auszuziehen.
Ron blickte sie wissend an.
“Einfach nur reden”, antwortete er grinsend.
Ihm war gerade eingefallen wie er Lilly fragen würde.