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Am Anfang, als alles arscheinfach aussah

Die etwas andere Gazette-Fanfic
von

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Chaos

Chaos
 

Scheiße. Scheiße.

„Scheiße.“

Er hatte mit Ruki geschlafen. Verfickte Scheiße! Okay… er würde sich jetzt einfach leise unter Ruki hervorwinden… genau… so… kurzer Kontrollblick: Ruki schlief noch. Gut. Also weiter leise aus dem Bett heraus – Kontrollblick: Ruki hatte nur geniest. Okay. Und weiter leise aus dem Schlafzimmer heraus und ab ins Bad – absperren! Yeah! Geschafft! Jetzt brauchte er nur noch so tun, als wäre nie etwas gewesen. Er war genial! Er duschte in aller Ruhe, grinste noch einmal beim Gedanken an gestern und den ziemlich genialen Sex, den er da fabriziert hatte und stieg dann aus der Dusche. Er schlüpfte in seinen Yukata und sein Magen meldete ihm Hunger, was kein Wunder war. Er hatte gestern durch Ruki den halben Tag verpennt, dann gleich in der Nacht weitergepennt und heute war schon der sechsundzwanzigste. Das hieß… er hatte seit gestern Morgen nichts mehr in den Bauch gekriegt. Er hätte Hunger auf Nudeln. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es okay war, um halb elf an einem sechsundzwanzigsten Mai Nudeln zu bestellen. Also rief er bei Luigis Pasta an, verstand wieder mal nur die Hälfte was dieser ihm sicher äußerst herzlich gemeint ins Telefon rief und bestellte zur Feier des Tages noch eine Flasche Lambrusco mit. Auch wenn er keine Ahnung hatte, was er denn feiern sollte… Geburtstag hatte er ja erst morgen. Na ja… eben dann als Aufmunterung für Ruki. Wobei… er hatte nicht einmal Ahnung davon, wie Ruki sich jetzt verhalten würde. Würde er den gestrigen Sex genauso ignorieren wie er selbst? Würde er vielleicht traurig sein, weil er, Reita, so tat als wäre nichts gewesen? Oder – und davor fürchtete er sich, weil Ruki dafür berüchtigt war – würde ihm der kleine Vocal eine Riesenszene machen, ihn kratzend und beißend anspringen und ihn als das behindertste Arschloch der Welt beschimpfen? Reita schluckte. Er rechnete schon fast eher mit Letzterem. Erleichtert, dass ihn jemand von seinen Grübeleien abhielt öffnete er nach dem Klingeln die Tür und nahm die Bestellung an. Spaghetti Carbonara. Das geilste Essen der Welt. Überhaupt… Spaghetti waren der Hammer. Grinsend und damit seine Unsicherheit überspielend ging er – nachdem er zwei Paar Stäbchen aus der Küche geholt hatte – mit den zwei verpackten Portionen Spaghetti und dem Lambrusco ins Schlafzimmer. Ruki war scheinbar von der Klingel geweckt worden, er saß im Bett, gähnte und rieb sich die Augen. Reita grinste, setzte sich an den Bettrand und lud sein Fresspaket auf der Decke ab.

„Ich hab gekocht“, meinte er lachend und öffnete die erste Verpackung.

Ruki gähnte noch einmal, linste dann aber neugierig in die nun offene Plastischschüssel.

„Du? Gekocht? Spaghetti von Luigis Pasta?“, fragte er kichernd, „Zum Frühstück?“

Er lachte erst einmal, sah den Lambrusco am Boden stehen und lachte noch mehr. Reita atmete erleichtert aus. Der Kleine schien ihn nicht zerfleischen zu wollen. Noch nicht. Mal sehen wie das aussah wenn er ihm erklären musste, dass das gestern nur ein One-Night-Stand war. Zufrieden aßen beide ihre Spaghetti. Ruki schaffte seine Portion nicht ganz, Reita aß sie fertig, während der Vocal ins Bad getapst war… die Decke schüchtern um die Hüften geschlungen dass Reita ja nichts sah, was er gestern nicht auch schon gesehen hätte. Das entlockte ihm schon ein kurzes Auflachen. Manchmal kam es ihm so vor als wäre Ruki ein wenig schizophren. Einmal der schüchterne, liebe Uke und einmal der versaute, divenhafte Vocal.

„Was grinst du so?“, riss Ruki ihn aus seinen Gedanken.

Er stand mit einem Handtuch um sich vor Reita und Reita starrte erste einmal. Warum hatte Ruki sich sein Handtuch so hoch umgebunden? Man sah ja nicht mal die Brustwarzen… was war denn da los? Schämte er sich so?

„Egal, von dir krieg ich eh keine Antwort… ich wollte nur fragen ob du Kajal und Make-Up da hast… und ich brauch dein Glätteisen, ich finds nirgends“, beschoss ihn Ruki mit einer Ladung an Bedürfnissen.

Reita riss sich wieder in die Wirklichkeit und suchte dem Kleineren seine gewünschten Sachen her. Ruki stellte sich zufrieden guckend damit vor den Badezimmerspiegel und stutzte erst einmal. Er drehte sich um und Reita spürte, wie Rukis Blick an seiner Nase klebte.

„Ja, es liegt da im Waschbecken zum sauber werden, ich weiß, ich fühl mich auch nackt, aber glotz nich so“, grummelte Reita und hielt sich seine Hand vor seine nackte Nase.

Der Kleine kniete auf einmal kichernd vor ihm und zog ihm seine Hand weg.

„Ich kann dein Näschen sehn, ich kann dein Näschen sehn, aaaaw!“, zog er Reita auf und stupste immer wieder mit dem Zeigefinger gegen dessen Riechorgan.

Reita verdrehte die Augen und sah provozierend genau in den Spalt zwischen Rukis Beine, wo das Handtuch auch nicht viel half.

„Und ich kann was ganz anderes bei dir sehn“, knurrte er.

Ruki sah an sich herunter, kreischte ein „Huch!“, machte seine Beine sofort zu und stand auf.

„Spanner!“, giftete er den Bassisten an und drehte sich mit einem „Hmpf!“ wieder zum Badezimmerspiegel.

Reita beobachtete Ruki grinsend, wie sich dieser ausführlich schminkte und dann erst seine Haare föhnte und glättete.

„Wir müssen heute noch das Schlafzimmer und das Arbeitszimmer aufräumen“, meinte Reita nachdenklich, weil er gerade seine Spitzen durch seine Finger gleiten ließ und sich fragte, ob er seine Haare doch noch glätten sollte.

Ruki drehte sich wenig begeistert zu ihm um.

„Ich wollte heute eigentlich noch shoppen gehen… ich hab nix zum anziehen für deinen Geburtstag“, entgegnete er.

Reita seufzte. Er wusste ganz genau, worauf Ruki hinaus wollte.

„Okay... wir gehen shoppen und danach räumen wir weiter auf“, brummelte er und erhob sich vom Badewannenrand, wo ihre Sachen zum Trocknen darüberlagen.

Ruki grinste, Reita meinte ein „Geht doch!“ zu hören, folgte dem Kleineren aber trotzdem in sein Schlafzimmer, wo Ruki schon am Kleiderschrank stand und ihn durchsuchte. Er warf eine enge blaue Jeans heraus und ein schwarzes Hemd, dazu noch Reitas Lieblingsshorts und ein paar Socken. Reita zog die Augenbraue hoch. Was wollte Ruki mit seinen Lieblingsshorts? Die würde er sicher nicht krie-

-„Na nimm die Sachen schon, zieh dich an und fahr schon mal das Auto vor!“, kommandierte Ruki grinsend.

Reita starrte die Jeans und das Hemd an. SO ging er NIE außer Haus… . Rukis gefährliches Blitzen in den Augen bewog ihn dann doch dazu, sich umzuziehen, ein Cap zur Tarnung mitzunehmen und schon mal das Auto zu holen.

Wenig später bummelten sie durch Tokyos Einkaufsviertel. Ruki immer wieder entzückt aufkreischend und Reita eher genervt. Ruki sah ziemlich lustig aus in den zu großen Jeans von ihm und dem Shirt in Größe L. Ruki hatte normalerweise S. Er sah aus wie ein kleiner Gangster, fehlte nur doch das Cap. Reita heiterte dieser Gedanke ein wenig auf, so dass er es mit Würde nahm, als sie schließlich schon im fünften Geschäft standen und immer noch nichts gefunden hatten. Ruki hielt schon das fünfte T-Shirt vor sich.

„Hey, warte! Häng das nicht weg! Das sieht geil aus!“, sagte Reita und drückte Ruki das lila Oberteil vor ihn.

Ruki musterte sich misstrauisch im Spiegel.

„Hmm… stimmt… aber da fehlt noch was“, fand er.

Reita hatte natürlich DIE Lösung dafür und reichte Ruki eine schwarze Weste im Anzug-Stil mit etlichen Nieten und ein paar kleinen Kettchen daran. Ruki war begeistert und verschwand voller Vorfreude in der Umkleide. Reita war auch begeistert und schickte während Ruki anprobierte ein Stoßgebet zum Himmel, dass sein kleiner Quälgeist die Sachen doch bitte kaufen möge. Reitas Gebet wurde erhört, Ruki kaufte die Sachen.

„So!“, sagte er, als sie vor dem Geschäft auf der Einkaufsstraße standen, „Jetzt brauch ich nur noch eine Hose und Schuhe!“

Reita wollte sterben. Einfach auf der Stelle tot umfallen und nie wieder irgendein Klamottengeschäft auch nur von außen sehen. Ruki bemerkte seine Gemütslage scheinbar, denn er packte Reitas Hand und streichelte sie aufmunternd.

„Komm, das finden wir jetzt auch noch ganz schnell! Und danach geb ich dir einen Kaffee aus!“

Reita hörte das Wort Kaffee und trottete seufzend mit. Wenigstens lohnte sich diese quälende Einkaufstour dann. Sie gingen in ein teuer aussehendes Geschäft und Ruki probierte mehrere Jeans durch, die ihm aber allesamt nicht gefielen. Reita entdeckte schließlich etwas, was es eng in seiner Hose werden ließ, wenn er sich das an dem sexy Vocal vorstellte. Grinsend hielt er ihm eine schwarze enge Hose in Lackoptik hin. Ruki sah Reita entgeistert an.

„Is deine Größe… probiers wenigstens“, verlangte der Größere grinsend.

Ruki seufzte, packte die Hose und verschwand damit in der Kabine. Nach einer Weile kam er mit seinem neuen Outfit wieder heraus.

„Und?“, fragte er unsicher und drehte sich.

Reita musste sich beherrschen, dass er nicht zu sabbern anfing.

„Sieht nicht schlecht aus“, meinte er anerkennend und verstaute seine nicht verletzte Hand in der Hosentasche um sich vom Grabschen abzuhalten.

Ruki sah sich skeptisch an.

„Ich weiß ja nicht… sieht das nicht irgendwie ein wenig… billig aus?“

Reita schüttelte sofort den Kopf.

„Nein. Ich finds sexy.“

Der Kleinere wurde prompt rosa im Gesicht und verschwand fluchtartig in der Kabine. Kurz darauf kam er noch mal mit der Hose raus.

„Aber ich glaub die passt nicht!“, meinte er und Reita erkannte sofort, dass es ein Vorwand war, damit Ruki die Hose nicht kaufen musste.

Reita hob Rukis neues Shirt hoch und steckte seine Hand zwischen dessen Bauch und den Bund der Hose.

„Ne… ich krieg meine Hand rein, die passt einwandfrei“, meinte er.

Ruki seufzte.

„Nur weil die Hose für dich ideal zum Grabschen ist weil du deine Hand reinkriegst heißt das lange nicht das sie passt!“, wetterte Ruki und verzog seine Augenbrauen ärgerlich.

Reita lachte und nahm seine Hand von seinem Vocal.

„Du musst es wissen… ich find die Hose jedenfalls geil“, meinte Reita und setzte sich auf den Stuhl für arme, wartende Kerle, die auf Shoppingtouren mitgeschleift werden.

Er hörte Ruki in seiner Umkleide fluchen, schließlich still sein und dann erneut fluchen. Endlich kam er mit der Hose und seinen Tüten heraus.

„Ich kauf das Ding! Aber wehe es gibt irgendwelche dämlichen Kommentare von dir! Oder Aoi! Oder Uruha! Oder Kai! Oder Sabu! Oder sonst wem!“

Reita nickte grinsend, sie bezahlten und setzten sich danach in eine Eisdiele nach draußen an einen der gemütlichen Gartentischchen. Reita bestellte einen Eiscafe während Ruki mit leuchtenden Augen schon seinen XXL-Frutti-Speciale-Eisbecher entgegennahm. Glücklich und zufrieden begann er ihn zu essen.

„Boah, das grüne Eis ist der Hammer, probier mal!“, forderte er begeistert und hielt Reita einen Löffel mit grünem Eis hin.

Reita verzog das Gesicht. Eis war überhaupt nicht seins. Wenn Eis, dann im Cocktail… . Aber gut… probierte er eben. Er hatte das kalte, glitschige, pappsüße Ding wenige Sekunden im Mund, als ihm auffiel, das es anders war. Er war zwar kalt… aber nicht glitschig. Es war eher sauer und nicht süß.

„Geil, gib noch mal!“, verlangte Reita und öffnete seinen Mund in Richtung Vocal.

Ruki grinste und verfütterte den Rest des grünen Eis’ abwechselnd an sich und an Reita. Der Bassist grinste, streckte seine Hand aus und wischte etwas Eis von Rukis Lippe.

„Hast dich angekleckert“, meinte er worauf Ruki leicht rosa im Gesicht wurde.

Sie aßen und tranken noch fertig und fuhren dann wieder nach Hause zu Reita. Ruki machte sich sofort voller Tatendrang daran, das Schlafzimmer aufzuräumen, was bald geschehen war, da es der sauberste Raum in Reitas Wohnung war. Dafür bekam Ruki beim Betreten des Arbeitszimmers einen halben Herzinfarkt.

„REITAAAA!!!“, brüllte er durch die Wohnung.

Reita fragte sich, was er denn jetzt schon wieder angestellt hatte und fand einen vor Wut kochenden Giftzwerg in seinem kleinen Büro vor.

„Reita!“, fauchte Ruki und wedelte mit einem Packen beschrifteter Notenblätter vor seiner Nase, „Wieso hortest du so viele Basstabs bei dir zu Hause und bringst sie nie zum Proben mit?!“

Reita nestelte verlegen an seinem Gürtel herum.

„Na ja… die sind noch nicht so ganz fertig“, meinte er und erntete dafür einen Hieb von Ruki mit seinen Notenblättern.

„Klar sind die fertig du traust dich nur mal wieder nicht!“, schimpfte der kleine Vocal und packte die Notenblätter schon zusammen auf einen Haufen.

Reita seufzte. Es war nur ein Schutz. Für sich… und für den Rest der Band. Er wollte sie nicht unter Druck setzen, weil er ihnen so viel Arbeit aufhalste. Schließlich musste Uruha Gitarrennoten dazu schreiben, Kai Drumnoten und Ruki musste seine Lyrics darüberlegen.

„Reitaaa… jetzt guck nicht so traurig!“, bettelte der Kleinere und sah Reita lieb an, „Willst du ein Bussi?“

Reita starrte Ruki verwirrt an. Hatte der gerade wirklich „bussi“ gesagt? Meinte er vielleicht „busy“ im Sinne von „beschäftigt“… aber das ergab keinen Sinn… „Willst du ein beschäftigt?“… ne… was zur Hölle meinte Ruki mit „bussi“?!

„Hab ich auf unserer Deutschlandtour gelernt, soll ich’s dir zeigen?“, fragte Ruki grinsend.

Reita war sich nicht so schlüssig darüber, ob er jetzt ja oder nein sagen sollte. Er nickte einfach mal. Umbringen würde es ihn schon nicht. Ruki stellte sich auf seine Zehenspitzen, legte seine Hände links und rechts an Reitas Wangen, schloss die Augen und küsste ihn kurz und mit spitzen Lippen auf den Mund. Reita wurde knallrot.

„Das ist ein Bussi“, erklärte Ruki unnötigerweise und lächelte verlegen.

„H-hai“, stammelte Reita und drehte sich um, weil es ihm saupeinlich war, dass er gerade die Farbe seiner Tür annahm… und die war feuerrot.

Er konnte Rukis breites Grinsen fast hören, als er aus seinem Arbeitszimmer in die Küche flüchtete, Luigi anrief und zwei Maxi-Pizzen bestellen wollte.

„WAAS? DAS LIEFERAUTO IST IN DER WERKSTATT?“, rief er entsetzt, was sofort den Hausdrachen anlockte.

Ruki fragte im Flüsterton, wer da gerade dranwäre.

„Luigi“, flüsterte Reita schnell und versuchte Luigis Wortschwall zu entnehmen, warum das Auto kaputt war.

„Hai… hai… hmm… scheiße“, machte er und überlegte fieberhaft, wo er jetzt etwas zu essen herbekommen sollte.

Sein Gesicht erhellte sich plötzlich.

„Klar! Gerne! Dann machen wir es so! Ich bring meinen Freund mit!“, meinte Reita strahlend, verabschiedete sich und legte auf.

Hä? Warum sah Ruki ihn jetzt so an?

„Meinst du mich mit „meinen Freund“?“, fragte er verwirrt guckend.

Reita nickte.

„Klar, wen sonst? Oder hast du in der Wohnung noch jemand entdeckt, der Hunger hat?“, zog Reita ihn grinsend auf.

Ruki senkte den Blick und Reita erschrak. Der Kleine war traurig. Was hatte er gemacht? Er hatte doch gar nichts gemacht? Warum war Ruki jetzt traurig?

„Nenn mich bitte nicht so. Du kannst mich gern „einen Freund“ nennen… aber nicht „deinen“…“, sagte Ruki leise und verschwand wieder im Arbeitszimmer.

Reita sah ihm komplett verwirrt hinterher.

„Hääääää?“, machte er erst mal.

Er verstand rein gar nichts. Was wollte ihm Ruki jetzt damit sagen? Es machte doch überhaupt keinen Unterschied was für ein Wort man vor „Freund“ setzte… hatte der Sänger irgendwelche Komplexe? Leise ging Reita zum Arbeitszimmer und steckte vorsichtig seinen Kopf durch die Tür. Ruki räumte still und in sich gekehrt weiter auf. Leise trat Reita ein und hockte sich zu Ruki auf den Boden.

„Hey… falls ich irgendwas gemacht oder gesagt hab, was dich traurig macht… dann tuts mir Leid“, sagte er ehrlich.

Ruki sah ihn mit zusammengekniffenen Lippen an.

„Hai“, sagte er leise und es klang äußerst bitter, „Ich weiß, dass es dir Leid tut.“

Verwirrt sah Reita auf, als Ruki sich erhob.

„Lass uns Essen fahren“, sagte der Kleinere barsch und ging in den Flur.
 

Schweigend fuhren sie zu Luigi, der sie herzlich begrüßte. Reita staunte nicht schlecht… er hatte sich Luigi immer als älteren Italiener vorgestellt. Aber Luigi war vielleicht gerade mal halb so alt wie er. Und sah nicht schlecht aus für einen Europäer. Was vermutlich auch Ruki dachte, denn er himmelte Luigi sofort an und flirtete ein wenig mit ihm. Reita knurrte, setzte sich mit seinem Begleiter an einen Tisch und vertiefte sich in die Speisekarte. Er wollte gar nicht sehen, wie Ruki mit Luigi herumschäkerte. Es war ihm total egal.

„Ich will n Bier“, unterbrach er die Beiden finster guckend.

Luigi nickte, notierte es und fragte den Vocal, was dieser trinken wollte.

„Hmm… ich hätte gerne ne Cola.“

Luigi nickte, verschwand und brachte wenig später die Getränke an den Tisch. Ruki hatte unterdessen die Karte studiert und bestellte Spaghetti Frutti di Mare während Reita eine Pizza Quattro Stagioni wollte. Danach herrschte erneut Schweigen zwischen ihnen.

„Hätte nicht gedacht, dass er so jung ist“, meinte Reita nach einiger Zeit.

Ruki nickte und grinste.

„Hai… und so gut aussieht… ich glaub ich hab ne Schwäche für Italiener“, meinte er wie beiläufig.

In Reita zog sich irgendetwas zusammen. Ihm war es total egal, wenn Ruki so etwas sagte. Wirklich.

Schweigend begannen sie zu essen, als sie ihre dampfenden Teller vor sich hatten. Ihre Blicke wanderten immer wieder zu Luigi, der hinter der Theke fröhlich vor sich hinpfeifend Gläser spülte. Rukis Blicke waren anhimmelnd, Reitas tödlich gemeint.

„Reita… du isst ja gar nichts… wollen wir uns die Pizza vielleicht teilen?“, fragte Ruki nach einiger Zeit nett gemeint, denn er war mit seinen Spaghetti schon lange fertig.

Reita sah ihn finster an.

„Ich teile nicht“, knurrte er und aß ein wenig schneller.

Der Kleinere schüttelte den Kopf.

„Du bist schon komisch“, meinte er.

Reita sah grimmig auf.

„Wieso?!“

Ruki lachte.

„Na ja… du hast so einen verdammten Sturschädel. Einerseits willst du die meisten Sachen unbedingt alleine und ohne Hilfe schaffen, aber andererseits wäre es manchmal wirklich leichter, wenn du dir helfen lassen würdest“, meinte der kleine Blonde.

Reita hustete. Er hatte sich an seiner Pizza verschluckt. Forschenden Blickes sah er Ruki an. War das jetzt zweideutig gemeint gewesen? Im Bezug auf ihre momentane… Beziehung zueinander? Er wusste doch, dass es ihm gut tat hin und wieder Ruki zu vögeln. Und er wusste auch, dass er keine feste Beziehung wollte. Also wo war das Problem?!

„Na ja, nehmen wir doch mal deine Bassnoten als Beispiel: Du weißt, dass du ein guter Bassist und Notenschreiber bist… trotzdem hast du Schiss davor uns die Dinger zu zeigen weil du nicht willst dass wir so viel Arbeit haben. Aber wenn du mal mit uns reden würdest, dann könnten wir dir einstimmig sagen, dass wir uns eher auf die Arbeit freuen.“

Reita schwieg und schnitt seine Pizza. Es stimmte schon, was Ruki versuchte anzudeuten. Dass er nie redete… dass er Dinge immer für hundertprozentig so hielt, wie er sich dachte, dass sie waren. Andere Möglichkeiten zog er da gar nicht in betracht. Dass er einfach zu wenig von sich nach außen dringen ließ, aus Angst dass jemand merken könnte, dass er unsicher war.

Zu spät fiel Reita auf, dass er die ganze Zeit grübelnd und seine Pizza nicht anrührend am Tisch gesessen war. Sogar Ruki war es aufgefallen, denn er musterte ihn eindringlich.

„Ich geh schnell für kleine Reitas.“

Er spürte Rukis Blick in seinem Rücken, als er in Richtung Toiletten davonging. Dort angekommen betrachtete er sich nachdenklich im Spiegel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Shimizu-chan
2009-10-17T11:44:07+00:00 17.10.2009 13:44
na na an is da jemand eifersüchtig XDDD
Reita is echt witzig
also ich frag jetzt einfach ma ob du mir vielleicht die adult kappis schicken köntest das wäre echt net...
ich weis zwar das die beiden im lezten kappi sex haten aber ich würds trotzdem gern lesen *dich ganz ganz lieb anschau*
und die anderen kappis würd ich auch gern lesen, BITTE!!!
aber das Ruki nichts gesagt hat über die letzte nacht hät ich echt net gedacht und Reita is echt nicht net fögelt mir Ruki und denkt sich nichts da bei und dann ist er eitersüchtig, also echt was soll man den da denken XDDD
LG
shimi-chan
Von:  Armaterasu
2009-06-02T14:13:12+00:00 02.06.2009 16:13
ja, was ist denn nun los? ich dachte eigentlich schon, dass ruki reita auf den sex letzte nacht anspricht... aber okay, dafür waren sie shoppen *lach* auch nicht schlecht ^^
und dann bei luigi... warum ist reita auf einmal so komisch?
ich muss weiterlesen...

LG
amy


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