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I'm so used to you

Can we get this back?
von

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Ich dachte immer, es wäre normal. Eigentlich war es das auch, einfach normal für mich. Du warst immer um mich herum, wie ein kleines Licht, das meinen Schatten erhellt hat. Jemand, der meine Ängste ohne Worte von mir nahm. Deine laute Stimme, das Schreien, das Quengeln, wie ein kleines Kind. Wir waren immer zusammen, ohne uns darüber bewusst zu sein. Oder zumindest ich, war mir nie darüber bewusst. Nun gleiten meine Augen durch den Raum, in Gedanken bin ich in unserem Zimmer, in dem wir immer als geplant hatten und als Kinder in den Ferien zusammen gespielt hatten. Ich erinnere mich zurück an deine schönen schwarzen Augen, aus denen man kaum etwas heraus lesen konnte, nichts anderes als Schalk. Und deine roten Locken, die damals in dein Gesicht wehten.
 

Ich weiß es war wie als wäre es gestern gewesen.

„Regulus, Reguluuuus, schau mal!“ hattest du voller Stolz gerufen als wir uns sahen. Du riefst mich immer bei meinem vollen Namen, weil du wusstet, wie sehr ich Abkürzungen hasste. Ich sah es schon an deinen Augen, damals warst du für mich einfach nervig, laut und kindisch. Dann zeigtest du mir deinen Arm. Jeder von uns kannte das Zeichen, der Totenkopf mit der Schlange. Zunächst hattest du das Zeichen nicht gewollt, ich wusste davon, du wolltest es nicht. Weil Katharina es nicht gewollt hatte, aber zu gleich, war es das was du dir am meisten gewünscht hast. Ein Zeichen, auf das deine Eltern Stolz waren, etwas das bewies, dass du zu uns gehörtest, zu mir und deiner Familie. Ein leises Lächeln schlich sich über meine Lippen und ich tätschelte dir den Kopf, wie man es bei kleinen Kindern tat, die etwas besonders gut gemacht hatten. Aber eigentlich wünschte ich mir nichts mehr, als dass du endlich verschwinden würdest. Weg aus meinem Leben, jetzt wo Katharina fort war, hattest du deinen Wert für mich verloren, zumindest dachte ich das. Katharina war alles gewesen, was ich jemals gewollt hatte. Katharina, diesen Namen wollte ich ewig im Herzen tragen. Als wir noch in Hogwarts waren, war sie deine beste Freundin, aus Gründen, die ich vermutlich niemals verstehen würde, fand sie dich wohl nett. Und so hatte ich dich nur als Sprungbrett gesehen, nicht mehr. Nun, da sie fort war, und keiner wusste wohin, da warst du nutzlos geworden. Also suchtest du nach einem neuen Nutzen für mich. Du wurdest Todesserin, meine Partnerin für diese dunkle Zeit. Manchmal, wenn es darum ging andere Menschen zu töten hattest du nachts geweint.
 

Ich kannte deinen Tränen gut, jeder Mensch der unschuldig starb, brannte sich in deine kleine Seele ein. Sie fraß mehr und mehr das Kindliche aus dir heraus. Wenn du weintest starrte ich auf unser Lagerfeuer oder in die Sterne, am Anfang hoffte und wünschte ich mir Katharina zurück. Aber dann war da etwas anderes, dein Geweine nervte mich nicht nur, es berühte mich, es ließ mich nachdenken. War das was wir taten gerecht? Waren wir faire Richter? Oder waren wir nur Werkzeuge des dunklen Lords? Meine Augen blickten dann zu dir, wie du dich zusammen gekauert hattest, wie du weintest und deine roten Locken in deinem Gesicht klebten. Es gab mir zu denken, ob wir das Richtige taten. „Hör auf zu weinen, Rosanna. So bekommst du ja nie einen ab.“ sagte ich schließlich knall hart. Und, Oh Wunder, du hörtest tatsächlich auf das was ich sagte, aber dann sahen mich diese leeren schwarzen Augen an. „Sie waren noch Kinder...“ murmeltest du leise. Sie waren noch Kinder, hallte es in meinem Kopf. Und du hattest das erste Mal Recht gehabt, Kinder verdienten nicht den Tod, egal was sie waren. Jedes Kind wurde mit einer unheimlich Unschuld geboren, erst das Leben, das zerstörte sie. Und diese Kinder, die wir zum Teil töteten, sie waren noch nicht einmal ein Jahr alt, die größten waren zehn. Meine Augen blickten beschämt zur Seite. Ich konnte deinem Blick nicht stand halten. Kinder bekommen, glücklich werden, wer wünschte sich das nicht? Und wir zerstörten dieses Glück, wir töteten, unsere Aufträge bestanden meistens darin zu töten, der Meister wünschte es so.
 

Deine Seele war zu schwach, Rosanna, ich sah es in deinen Augen. Wie du zerbrachst, dein Lächeln war kühl geworden. Du hattest das für mich getan, ich wusste es. Ich konnte nie verstehen, dass du mir eigentlich wichtig warst. Solche Gespräche, die wir führten, vergaß ich gerne, sie waren zu häufig. Mir wurde bewusst, du würdest mir ohnehin folgen, egal wohin ich gehen würde. Rosanna O'Murphy, oder liebevoll der Joker genannt, würde mich nicht verlassen, sie war mein Ass im Ärmel, wenn alles schief ging. Zumindest dachte ich das damals. Niemand hätte und trennen können. Egal wie sehr du mir auf die Nerven gingst, ich würde dich nicht los bekommen. Das wusste ich, es war einfach nur, normal, ganz gewöhnlich für mich. Wir gingen diesen Weg gemeinsam, wir erfüllten dem Lord jeden Wunsch und waren seine treuesten Diener. Zumindest hatte ich das erwartet. Dann kam ein Tag, an dem wir einen großen Fehler begingen.
 

Du standest da hinter mir, wie immer, denn ich war der, der zuerst durch die Türe schritt. Und dann lag sie da, sie lag auf dem Boden, in den Armen ein kleines Kind. Die Frau blutete, sie war schon so gut wie tot, sie war geflohen vor unseren Vorgängern. Aber weit würde sie es nicht mehr schaffen, dass war uns klar. Dann starrte die Frau aus Angst erfüllten Augen zu uns herüber. „Tut Kathy nichts...“ hauchte sie und spuckte dabei Blut. Katharina? Meine Augen weiteten sich. Katharina, so hieß ihr Baby. Du hattest meine Reaktion gesehen. Wir durften nicht so leichtfertig sein, dass wusstest du. „Geben sie mir das Kind, ich werde mich darum kümmern. Haben sie keine Angst, wir werden ihr nichts tun.“, deine Stimme klang Engels gleich. Und ich wusste, du hättest das Kind nicht mehr weggeben. Ich richtete den Zauberstab auf die Frau und tötete sie, kalt und herzlos, wie immer. Dann deutete ich auf das Kind in deinen Armen. Sie hatte schwarzes Haar und grüne Augen, die kleine war wunderschön. Ich konnte nicht, sie war ihr zu ähnlich, dass wusstest du, nicht wahr? Du, meine Rosanna, wusstest es. Du strichst dem Kind über den Kopf und gabst ihr ein Küsschen auf die Stirn. „Du wirst deine Mutter nicht mehr wiedersehen können, hör auf zu weinen. Jetzt hast du mich.“, ich wusste wie überzeugend du klingen konntest, aber dieses Mal war es echt. Und es war eine tödliche Gefahr. Wir durften nicht, wir durfte keine Gnade kennen, nicht bei Blutverrat. Du warst zu ehrlich. Ich kannte die Strafe, für Verrat. „Ich werde mit dir gehen.“, beschloss ich stur, doch du schütteltest den Kopf, deine roten Korkenzieherlocken zeigten deine Meinung deutlich. Dieses eine letzte Mal, wolltest du alles richtig machen. Ich konnte es nicht verstehen, ich dachte immer wenn du gehen würdest, würde es mir nicht weh tun. Aber ich hatte mich getäuscht.
 

Du drehtest dich nicht um. Und du wusstest genau in diesem Moment gab es kein zurück. Ich sah wieder dieses kindliche Lächeln, ich sah wieder die Rosanna, die ich aus Hogwarts kannte. Meine Rosanna, die immer das tat, was ihr Herz für richtig hielt, genau wie Katharina, dein Vorbild, es immer getan hatte. Ich folgte dir, ich konnte nicht anders, als dir bis zu unserem Stützpunkt zu folgen. Aber ich hätte mich niemals zwischen dich und unseren Herren stellen können. Etwas in mir zerbrach, ich wusste du würdest nicht zurückkommen, nie wieder. Nie wieder, würdest du am Lagerfeuer weinen und zu mir sprechen. Niemals mehr könnte ich deine Verlegenheit sehen, wenn ich versuchen würde deinen unter kühlten Körper mit meinem Umhang zu wärmen. Ich würde auch dein Lächeln nicht mehr sehen, wenn ich deinen Kopf tätschelte. Deine Augen waren ehrlich, du warst ehrlich. Ich stand nur da, im Kreis der Todesser, dich in der Mitte aller Aufmerksamkeit. „Wie war euer Auftrag?“ wiederholte die kühle Stimme unseres Herren seine Frage und richtete sie dieses Mal an mich. „Die Frau und das Kind töten, die Blutschande auslöschen.“ wiederholte ich den Auftrag, den wir zuvor auswendig gelernt hatten, du und ich. Dann deutete er auf dich und ein finstere Blick trat in seine Augen. „Du hast mich zutiefst enttäuscht O'Murphy. Du weißt, was mit Verrätern passiert.“, ich wollte aufspringen, Einspruch erheben, aber ich erinnerte mich an deine Worte zuvor.

„Regulus, dass war mein Fehler, bitte geh nicht so leichtfertig mit deinem Leben um.“, deine Augen hatten gefunkelt und du hattest verlegen zur Seite gesehen. „Weißt du, ich habe dich, schon immer geliebt. Und darum, darfst du dein Leben nicht wegwerfen, Regulus.“, hattest du deine kleine Rede beendet. Danach warst du in diesen Kreis getreten.

Nun musstest du Rede und Antwort gestehen und ich? Ich konnte nur zuhören. „Sie ist noch ein Kind. Kinder sind voller Unschuld.“ sagtest du wieder, immer wieder hattest du diese Sätze gesagt und jede Folter ertragen, jeden Schmerz. Sogar die verbotenen Zauber, du hattest immer nur diese selben Worte gesagt, bis das Urteil fiel. „Es tut mir immer so Leid, so über solch gute Diener zu richten. Aber du scheinst dich nicht mehr an unsere Regeln halten zu wollen O'Murphy. Hiermit verurteile ich dich zur Todesstrafe.“, da war es, das fiese Lächeln von unserem allzu geliebten Meister, dem Dunklen Lord. Es war sein Zauber, der dich tötete. Es war dieses grüne Licht, dass deinen Augen den Glanz nahm. Er nahm die Sterne aus deinen Augen, aber du lächeltest, weil du wusstest, es war kein Fehler gewesen. Du hattest gelächelt, weil du dir sicher gewesen warst, dass du richtig gehandelt hattest. Aber hattest du dabei an mich gedacht?
 

Erst als du fort warst, war ich in der Lage meine Gefühle zu sortieren. Ich hatte schreien wollen, hatte brüllen können. Mein Herz fühlte sich wie zerrissen an. Dabei hatte ich immer erwartet, dass ich glücklicher wäre, ohne dich. Glücklicher, wenn ich alleine am Feuer gesessen hätte. Aber es war nicht so. Immer hatte ich mir gewünscht du wärst fort und jetzt wo du weg warst, jetzt spürte ich wie wir alles geteilt hatten. Du hattest meinen Kummer mit dir genommen, wenn du weintest, ging es mir besser, weil ich wusste, ich war nicht der einzige der anders dachte. Und wenn du gelächelt hattest, wie ein kleines Kind, dann hatte es mir Freude bereitet. Ich hatte nicht über dich gelacht, eigentlich hatte ich mit dir gelacht. Und wenn ich dir über den Kopf getätschelt hatte und du danach vor Glück gestrahlt hattest, dann ging es mir auch besser. All diese Dinge, die wir geteilt hatten, weil du immer an meiner Seite warst, waren nun fort. Er hatte sie mir genommen, es war nicht dein Fehler gewesen. Du hattest Recht, das Kind durfte leben, es hatte ein Recht darauf gehabt, nicht nur weil es Katharina ähnelte, nein weil es ein Kind war und nichts für die Taten seiner Eltern konnte. Ich wusste nicht wie ich mit diesem Loch weiter machen sollte, wie ich damit umgehen konnte. Sicher du wärst genauso traurig gewesen wie ich, nicht war? Es hätte dich genauso zerstört, weil dein Herz immer für mich geschlagen hatte. Nun war es an mir, es wieder gut zu machen. Also blieb ich an der Seite des Lords, ich wurde sein treuester Diener und kannte alle seine Geheimnisse. Jedes Geheimnis kannte ich und darum hatte ich ihm auch geholfen, in dem ich meinen Hauself ausgeliehen hatte. Er kannte die Fähigkeiten von diesen Wesen viel zu schlecht um sie einschätzen zu können. Und mich hatte er als Gefährten schon längst verloren.
 

Nun war es an mir, den letzten Joker zu spielen. Ich hatte meinen Kreacher zu mir gerufen und ihn gebeten mir den Ort an den der Lord einen Teil seiner Kraft versteckt hatte zu führen. Und selbstverständlich tat mein Hauself gerne, worum ich ihn gebeten hatte. Ich wusste nicht wie sonst, aber ich hatte keine Angst davor. Gemeinsam mit ihm ging ich dorthin zurück. Mein Herz schlug wie wild. Von dieser letzten Mission konnte ich nicht zurückkehren, dass wusste ich. Aber es war das einzig Richtige, war es das für dich gewesen? Das selbe Gefühl? Das Gefühl einer inneren Zufriedenheit? Jetzt würde ich bald wieder bei dir sein. Bald könnte ich alles wieder mit dir teilen.

Und dieses Mal würde es an mir sein, meine Liebe zu gestehen. Ich schickte Kreacher zurück, er würde sich um das Medallion kümmern, während ich meinen Frieden finden konnte. Ich schloss meine Augen und genoss die Schmerzen.
 

Und nun liege ich hier, bald kann ich in deine schwarzen Augen sehen, deine Korkenzieherlocken in meinem Gesicht spüren und deinen leisen Atem, wie du sagen wirst: „Regulus, pass besser auf dich auf.“ und ich einen sanften Kuss auf die Stirn bekomme. Und dann werde ich es sagen. Ich werde sagen, dass ich deine Nähe gewohnt bin, dass ich sie liebe. „Ich liebe dich Rosanna, ich brauche dich, weil ich es gewohnt bin, dass du da bist. Lass mich nie alleine.“, ich würde es sagen und meinen Kopf noch weiter in deiner roten Mähne vergraben. Dann würde ich den Frieden haben, meinen letzte Joker ausgespielt. Und wir könnten dann, für immer zusammen sein. Versprich es mir, dass es so sein wird.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-05-23T16:23:39+00:00 23.05.2009 18:23
oh man.. das is ein echt trauriges kap...
kannst du vielleicht noch eine kleine fortsetzung schreiben?? wo sie sich dann endlich wieder haben?
bitte bitte!
das ende ist zwar auf seine art und weise schön, aber noch hat er seinen seelenfrieden noch nicht gefunden... v.v

ich würde mich jedenfalls über eine kleine fortsetzung freuen

glg emmett


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