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Bis(s) meine Schmerzen ein Ende haben

Auch wenn es mich die Ewigkeit kosten wird *Neues Kapitel: Sturz in den Abgrund - Wenn Ich Blut weine*
von

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Sturz in den Abgrund - Wenn Ich Blut weine

Hey Leute!

Willkommen zurück zu einem neuen Kapitel dieser FF!

Es tut mir leid, dass es erst jetzt wieder weitergeht, aber wie ich schon gesagt hatte:

Ich war im Urlaub und meine Hand ist immernoch nicht okay ^.^

Aber nun genug geredet, ich wünsche euch viel Spaß beim folgenden Kapitel!

Auf geht’s!

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Rückblick aus Kapitel 4:
 

Ich umschloss es mit meinem Zeigefinger und Daumen und drückte einmal kräftig zu.

"Bella, wa-", fing er an. Doch seinen Satz beenden konnte er nicht mehr. Sein Körper gab nach und sackte langsam auf den Boden, wo er in einer komischen Lage sitzen blieb.

"Es tut mir wirklich leid Edward...", murmelte ich, während ich mich leicht umdrehte. Ich sah noch seinen ängstlichen Gesichtsausdruck, dann rannte ich los.

Während ich rannte, dachte ich schmerzlich daran, dass ich sie womöglich nie mehr wieder sehen würde. Nie mehr Nessie, nie mehr Jakob, nie mehr Edward...
 

Wir hatten uns eigentlich gut verstanden, die paar Male, die wir uns heute begegnet waren. Doch ich durfte daran nicht mehr denken, ich musste daran denken, meine Geschwindigkeit noch etwas zu erhöhen. Ich hatte genau 12 Stunden Zeit, um wieder nach Italien zu kommen. Das müsste zu schaffen zu sein.
 

Ich sehnte mich jetzt schon nach ihnen. Ich dachte die ganze Zeit an sie, auch, wenn ich das eigentlich nicht tun sollte, aber es ging nicht anders.

Und während ich so vor mich hinlief, liefen mir langsam die unmöglichen, aber trotzdem vorhandenen Tränen die Wangen runter.
 

Rückblick aus Kapitel 4 ende
 

Kapitel 5: Sturz in den Abgrund - Wenn Ich Blut weine [Bella]
 

Ich rannte so schnell ich konnte, ohne zu wissen, wo genau ich eigentlich hinwollte. Der letzte Tag schien mir zu unwirklich, als das ich ihn wirklich hätte erleben können. Immernoch zeigten sich die unmöglichen Tränen, die in Strömen meine Wangen runter liefen. Ein weiteres Mal zeigte ich unbestreitbar meine Schwachstellen. Erst recht, als ich über eine dicke Wurzel stolperte und Kopfüber im feuchten Boden landete - schon wieder!
 

13 Stunden waren vergangen.
 

Doch ein weiteres Mal richtete ich mich auf, während das Brandmal an meiner linken Hüfte so sehr stach und brannte, wie nie zuvor. Ich kam zu spät.

Er wusste das, und er war wütend...anhand der Schmerzen sogar mehr als wütend, eher rasend vor Wut. Kein gutes Zeichen.

Ich musste mich beeilen, auch wenn mir das jetzt nicht mehr helfen würde...
 

Abgelenkt durch meine Erinnerungen und Gedanken an die Cullens und Jacob, achtete ich mal wieder nicht auf den Weg und flog ein weiteres Mal über meine eigenen Füße. Diesmal landete ich auf dem Rücken. Weitere Tränen flossen. Ich war überrascht und zugleich vollkommen entsetzt über meinen heftigen Gefühlsausbruch und blieb am Boden liegen, während meine markerschütternden Schluchzer in dem Wald hinter mir erhallten und sich langsam zu Schreien wandelten.

Ich hasste mein Dasein.

Ich wollte nicht zurück nach Volterra, nicht zurück zu ihm.

Verzweifelt blieb ich einfach liegen. In diesem Moment fingen die Wunden unter den Verbänden wieder an, vor Schmerz zu pochen, und noch einmal schrie ich auf vor Schmerz. Ich war es mittlerweile leid, immer mit den ganzen Schmerzen umgehen zu müssen. Ich hielt es einfach nicht mehr aus.
 

14 Stunden waren vergangen.
 

Vollkommen geblendet, von meinem plötzlichen Wunsch, diese harte, grausame, aber gerechte Welt zu verlassen, rannte ich auf eine Klippe zu - Ich wusste, dass das nichts bringen würde. Erstens würde ich an einem Klippensturz nicht sterben, und zweitens würde das dann überhaupt gar nichts an meiner jetzigen Situation ändern.

Und während ich mich mit aller Kraft, die ich noch aufbringen konnte - es war nicht besonders viel - mit einem lauten Schrei, dem lautesten bisher, von der Klippe stürzte, kam mir der Gedanke, dass diese Welt überhaupt kein bisschen gerecht war, jedenfalls nicht zu mir. Ich hatte bisher immer nur die schmerzlichen und grausamen Seiten der Welt erleben müssen. Das war einfach nicht gerecht, und niemand würde mir jemals etwas anderes erzählen können.

Hart prallte ich auf das Gestein unter meinem Rücken, ich hatte eine Art Krater hinterlassen, so hart war mein selbstmörderischer Sprung gewesen. Ich rappelte mich, immernoch schluchzend, auf und setzte meinen Weg fort - Ich wusste nicht einmal, dass ich in die falsche Richtung ging.
 

15 Stunden waren vergangen
 

Die Zeit verging, ich irrte noch immer in der Gegend umher, ohne ein festes Ziel. Ich wusste, er würde mich finden, aber ich wollte Stärke und Mut beweisen, indem ich stur einfach geradeaus ging, vermutlich ging ich eher Richtung Asien, statt Richtung Europa.
 

Es waren nun genau 17 Stunden vergangen.
 

Nach weiteren 2 Stunden gab ich mich schließlich geschlagen, ließ mich auf den Boden sinken und verzweifelte mal wieder an meinem Schicksal. Ich legte mich auf den Boden und sah in den blauen Himmel. Dann stellte ich mir immer wieder die selbe Frage.

Warum ich? Was habe ich denn bitte falsch gemacht?

Das Nachdenken half nichts, vom in den Himmel starren taten meine Augen schließlich weh. Was sollte ich jetzt tun?

Sollte ich zurück zu meiner Familie gehen?

Würde das etwas ändern?

...Nein...

Doch mir kam dann schließlich wieder der Gedanke, wegen dem ich die drei Jahre in Volterra ausgehalten hatte, wegen dem ich nun wieder zurück gehen musste und nicht sterben durfte.
 

Edward lebt, wenn du lebst. Stirbst du, wird er nach Volterra gebracht. Sein Leben hängt an deinem Leben
 

Entschlossen rappelte ich mich auf.

//Ich muss es schaffen...und ich werde es schaffen! Ich werde für ihn am Leben bleiben, ich werde nicht zulassen, dass er nach Volterra muss...//, dachte ich, dann lief ich wieder los.
 

Es waren 21 Stunden vergangen
 

Während ich einen Schritt vor den Anderen setzte, verlor ich plötzlich den Halt und flog schon wieder auf den Boden. Erschrocken darüber, dass sich jemand, oder Etwas, an meinem Fuß festgehalten hatte, drehte ich mich um und erstarrte.

"Hallo Isabella.", sagte die allzubekannte Stimme, die mir regelmäßig eine Gänsehaut bescherte.

"Robert...", hauchte ich tonlos. Er kam ein paar weitere Schritte auf mich zu, sah mich mit diesem sehnsüchtigen Blick an, den ich nicht zuordnen konnte. Dann begann er plötzlich, zu grinsen.
 

"Du kommst zu spät.", sagte er, er legte das Grinsen nicht sofort ab. Einige Meter waren noch zwischen uns, ich versuchte, unseren Abstand zueinander zu vergrößern und ging sehr langsam ein paar Schritte rückwärts.

"Weglaufen hilft dir auch nichts.", sagte Robert und hörte auf zu grinsen. Die Höflichkeit, welche er in sein Gesicht kopiert hatte, verschwand augenblicklich und man konnte nur noch Hass und Wut erkennen, blanke Wut.

"Du weißt, wie sehr ich es hasse, wenn du ein Versprechen brichst. Was denkst du, warum ich dir dieses Mal geschenkt habe? Damit du es einfach nicht beachtest, oder was?", fauchte er mich an und bewegte sich so schnell, dass ich ihn erst wieder sah, als er bereits hinter mir stand und mir meinen halbverbrannten Pullover hochzog.

Meine Hüfte wurde freigelegt und das Mal war besser zu erkennen denn je. Es schien förmlich zu glühen. Augenblicklich spürte ich, wie das Brennen und Stechen noch schlimmer als bisher wurde.

Ein leises Keuchen entwich meiner Kehle. Robert begann nur hämisch zu Lachen und schubste mich dann zu Boden. Ich keuchte erneut, ein lautes Knacken ertönte, und mein linkes Bein war gebrochen. Ich biss mir in die Hand, um nicht laut aufzuschreien, es würde nicht helfen und ihn nur weiterhin zum Lachen bringen.
 

Plötzlich hockte er neben mir auf dem Boden, starrte die Verbände an meinen Unterarmen an. Ein lautes Knurren entwich seiner Kehle, und seine rechte Hand schnellte zu meinem Hals. Er drückte zu.

"Wer hat das gemacht?", fragte er schneidend und deutete zu den Verbänden. Ich wollte lügen, wollte sagen, ich hätte zufällig Verbände und anderes dabei gehabt, doch meine Kehle ließ nur ein leises Würgen ertönen, ehe er noch fester zudrückte.

"Das wirst du noch bereuen...und die Leute, die das getan haben, auch, verlass dich darauf!", knurrte Robert und riss in einer Viertelsekunde die Verbände ab.

Seine rechte Hand verließ meinen Hals, ich schnappte nach Luft - auch wenn ich das gar nicht nötig hatte - und schrie vor Schmerz auf.

Statt nur die Verbände abzureißen, hatte er die komplette Naht aufgerissen, die Carlisle vorhin so säuberlich angefertigt hatte. Die Wunden rissen wieder auf, ich biss mir erneut in die Hand und schluchzte.

Das alles war in weniger als drei Minuten geschehen.
 

Wenger als drei Minuten reichten aus, damit Robert mein Dasein und meine Hochgefühle mit einem Mal zerstörte. Meine Freude, die Cullens wiederzusehen, die Glücksgefühle, die dieser Besuch bei mir ausgelöst hatte, verschwanden mit einem Mal und ließen nur wieder diese kalte Leere zurück.

Während das Blut aus meinen Wunden tröpfelte, es langsam auf den Boden sickerte, fanden meine Tränen auch wieder ihren Weg aus meinen Augen. Beides tropfte auf den Boden vor mir.

"Ach wie schön! Du kannst ja weinen, Isabella! Das habe ich in den 384 Jahren, die ich schon als Vampir lebe, auch noch nie gesehen...Und dann auch noch dieses Blut...soetwas wie dich habe ich noch nie gesehen...", murmelte er fast lautlos mit einem entzückten Unterton in der gräßlichen Stimme und ging zurück zu mir, ich hatte mich auf dem Boden zusammengekauert.

Als er schließlich wieder neben mir hockte, hob er mein Gesicht mit seinen Händen an und fuhr ruckartig über eine meiner Schläfen. Ein Riss er schien, Blut tropfte. Es floss langsam über meine Schläfe, tropfte in meinen Augenwinkel und vermischte sich mit den Tränen. Ich zuckte zusammen, Robert lachte nur und stand wieder auf.

"Nun sieht es doch gleich viel schöner aus! Es sieht sogar fast so aus, als würdest du Blut weinen, meine Liebe. Das habe ich nun wirklich noch nie gesehen...", säuselte er mir entgegen und zog mit einem Ruck an meinen Haaren. Ich ließ mich auf den Boden sinken, er zog weiterhin in seine Richtung, und zog mich an den Haaren mit sich mit.
 

Ich wusste nicht, wie lange das dann so weiter ging, doch ich achtete auf gar nichts mehr in meiner Umgebung.

Das einzige, was ich noch wahrnahm, war dieses schleifende Geräusch, welches mein Körper auf dem sandigen Boden hinterließ, das Blut, welches aus der Wunde an meiner linken Schläfe tropfte, und die Tränen, die sich noch immer einen Weg aus meinen Augen bahnten.

Ich hatte genug von ihm.

Ich würde mich wehren, wenn ich noch die Kraft dazu gehabt hätte, doch es ging nicht.

Alles tat mir weh.

Mein linkes Bein pochte und die Wunde an meinen Armen machte die Sache auch nicht wirklich besser.

Leise begann ich zu wimmern und schluchzte immer wieder auf.

Das war doch wirklich nicht möglich.

Ich wusste zwar, dass ich in meinem Dasein schon einiges an Schmerzen ertragen musste, und dass es mir als Vampir nicht wirklich besser gegangen war, doch tränenlos weinen konnten nur Vampire, die furchtbarer Schmerz heimsuchte.

Noch dazu mit Tränen zu weinen, zeigte also, dass ich schon einiges mitgemacht hatte.

Ich konnte mich auf gar nichts mehr konzentrieren, nahm nur weiterhin meine Schmerzen wahr.
 

Irgendwann hörte er auf, an mir rum zuziehen. Ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, wo ich nun war, und ob ich überhaupt noch jemals glücklich werden konnte. Das einzige, was ich nun spürte, war der reine Schmerz.
 

Schmerz darüber, dass ich meine Familie verlassen musste.

Schmerz darüber, dass ich verletzt war, und da nicht nur äußerlich.

Schmerz darüber, dass ich bei Robert war und nie wieder weg konnte.
 

Ich nahm seine Stimme nur am Rande wahr, hörte, wie er leise lachte und mich in ein Zimmer schubste.

"Viel Spaß Isabella.", hauchte Robert und schloss die Tür hinter sich. Ich blieb einfach auf dem Boden liegen. Halb gekrümmt, und halb liegend. Mir war alles egal, ich wollte nur noch sterben. Langsam schlossen sich meine Augen. Auch, wenn ich nicht schlafen konnte, ich war unendlich erschöpft und wollte endlich meine Ruhe vor ihm haben. Vielleicht konnte ich nun alles beenden...
 

Töte mich...

Mach es mir nicht noch schwerer...

Bitte, töte mich...

Du tust mir einen Gefallen...
 

Ich öffnete meine Augen, als ich merkte, dass etwas anders war. Ich hob meinen Kopf nicht an, sah einfach nur geradeaus. Was ich sehen konnte, hätte ich niemals für möglich gehalten...
 

Ich konnte sie sehen.

Ich sah sie, meine letzten Stunden als Mensch.

Spürte, wie sich Renesmee langsam aus mir herausschälte.

Sah, wie sie mich das erste Mal aus meinen braunen Augen ansah.

Edward hatte mich schließlich ziemlich oft gebissen.

Ich hatte nichts mehr wahrgenommen, nur den Schmerz, den das Feuer verursachte.

Ich war schließlich aufgewacht.

Hatte zuerst die ganzen Farben gesehen.

Es war mir toll erschienen, ein Vampir zu sein.

Dann sprach ich das erste Mal als Vampir einen Satz, sagte ‘Ich liebe dich!’ zu meinem Edward.

Damals war er noch meinEdward gewesen...

Ich verbrachte Zeit mit Nessie, meiner Tochter

Sah, wie sie langsam aufwuchs und einen Verstand aufbaute.

Dann kam die Zeit, in der die Volturi nach Forks kamen, um Nessie mitzunehmen.

Wir hatten gesiegt, hatten sie überzeugt, dass Nessie nicht böse war, nicht böse sein konnte.

Damals waren sie uns noch als freundlich vorgekommen.

Doch ich wusste es besser...

Mir wurde bewusst, dass die Sagen um den Tod wirklich wahr waren.

Kurz bevor man starb, konnte man die glücklichsten Erinnerungen an sein Leben, oder in meinem Fall Dasein sehen.

Sein ganzes Leben sah man noch einmal, bis es schließlich zu spät war.

Ich wusste, ich würde einen ziemlich ungewöhnlichen Tod sterben, für einen Vampir jedenfalls...
 

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"Hey! Nicht einschlafen!", sagte eine mir unbekannte Stimme.

"Glaubst du wirklich, sie kann dich hören?", fragte eine andere Stimme. Es waren zwei Frauenstimmen. Ich kannte sie nicht.

"Mach doch die Augen auf.", sagte die erste Stimme.

Was sollte das hier? Ich wollte sterben verdammt! Warum ließen sie mich nicht einfach in Ruhe?
 

Ich öffnete langsam wieder meine Augen, sah mich verwirrt in dem modrigen, alten Raum hier um.

"Gott sei dank, ich dachte schon, du würdest jetzt wirklich sterben oder so..." Mein Kopf drehte sich augenblicklich in die Richtung, aus der diese schöne Stimme kam. Ich sah zwei Mädchen, nicht älter als 18, oder 19 vielleicht. Beide hatten rote Haare, die erste gewellt, die andere glatt. Und beide sahen sich ziemlich ähnlich.
 

"Tut mir leid, aber ich konnte dich nicht so leiden sehen...Eine nette Familie hast du!", sagte die, mit den gewellten roten Haaren. Ich sah sie fragend an. Die andere blickte nervös zwischen mir und dem anderen Mädchen hin und her. Dann seufzte sie und lächelte zaghaft.

"Wahrscheinlich bist du jetzt ziemlich verwirrt, oder? Tut mir leid, meine Schwester ist manchmal etwas kopflos...", sagte sie, mit freundlichem Unterton in der Stimme.

"Schwester?", fragte ich mit meiner schrecklich trockenen Stimme. Kein Vergleich zu ihren Stimmen möglich. Im selben Moment wurde mir bewusst, dass sie etwas zu meiner Familie gesagt hatte. Woher wusste sie denn bitte, wer meine Familie war? Ich musterte die beiden etwas deutlicher, und merkte, dass auch die beiden Vampire waren.
 

Doch sie waren dennoch anders...was war es?
 

Ich sah noch deutlicher hin und bemerkte, dass sie wie die Cullens waren. Auch die beiden hatten goldene Augen, vielleicht aber auch eher Honigfarben, von weitem aus konnte man das schlecht sagen, auch mit Vampirverstand. Die erste nickte nun leicht.

"Ja. Wir sind Zwillingsschwestern.", meinte sie und lächelte breit. Ich lächelte zaghaft zurück.

"Darauf hätte ich auch selber kommen können...", murmelte ich leise und tippte mir gegen den Kopf. Ich war nicht mehr aufmerksam genug. Nun lächelte auch die andere der beiden Schwestern.

"Ich bin Meera, dass ist Shayla. Wie ist dein Name?", fragte mich das Mädchen mit den glatten roten Haaren.

"Ich bin Isabella...Cullen.", antwortete ich schüchtern, würde ihnen mein angeheirateter Nachname etwas sagen? Es war durchaus möglich, denn die beiden Schwestern schenkten sich kurz einen interessierten Blick.

"Hast du auch einen Spitznamen? Lange Namen finde ich so spießig, deshalb heiße ich auch Shay, und nicht ‘Shayla’.", fragte Shay mich und grinste leicht. Ich räusperte mich kurz, mein Hals war sehr trocken. Ich sollte wohl bald mal wieder jagen gehen, es waren schon mindestens zehn Wochen seit meiner letzten Jagd vergangen.

"Bella.", meinte ich nur kurz. Diese beiden Mädchen schienen mir nett zu sein, jedenfalls sah es nicht danach aus, als dass sie demnächst vorhatten, irgendeine erschreckende Fähigkeit an mir anzuwenden.

Doch bei dem Stichwort ‘Fähigkeit’ fiel mir mein Gedanke von vorhin wieder ein. Ich wandte mich wieder zu den Vampirzwillingen.

"Sag mal Shay, was hast du eigentlich vorhin damit gemeint, als du sagtest ‘Eine nette Familie hast du!’?", fragte ich und runzelte meine blutige Stirn. Da fielen mir auch wieder meine Wunden ein, doch bevor ich etwas sagen konnte, lief Meera schon auf mich zu und legte ihre Hände auf meine Wunden. Sie blinzelte kurz, ihre goldbraunen Augen färbten sich kurz grün, und meine Wunden und das ganze Blut waren verschwunden.

Ich starrte sie mit großen Augen an.

"W-was zum-?", setzte ich meine Frage an, doch Shay unterbrach mich schon.

"Reg dich jetzt nicht auf, das ist ihre Fähigkeit. Meera hat die Fähigkeit, dass sie alle möglichen Fähigkeiten, die sie als Vampir schon mal erlebt hat, kopieren und ebenfalls einsetzen kann, dass kann man auch allgemein als Mimikry bezeichnen.", erklärte die Rothaarige.

Ich nickte.
 

Mein Blick wanderte zu Meera. So war das also. Sie konnte meine Wunden heilen, weil sie irgendwann einmal diese Heilfähigkeiten gesehen hatte. Sie wäre die perfekte Assistentin für Carlisle, fiel mir auf. Mein Blick wanderte wieder zu Shay, wahrscheinlich hatte sie auch irgendeine coole Fähigkeit, sonst wäre sie ja schließlich nicht hier.

"Und meine Fähigkeit hat etwas mit der Zeit zu tun. Ich kann sie beliebig vor und zurück spulen lassen, kann sie anhalten und die Vergangenheit und Zukunft von einer beliebigen Person ansehen. Und jetzt zu deiner Frage: Ich habe das gesehen, weil ich mit Hilfe meiner Fähigkeiten den Grund rausfinden wollte, warum du für Aro und Robert so wichtig bist. Ich habe mir mit Meera deine Vergangenheit und so angesehen. Dieses Schutzschild ist ziemlich nützlich...", erzählte Shay dann weiter. Das war leicht zu verstehen. Bei ihrer letzten Bemerkung fiel mir nun die Umgebung hier auf, in der wir drei uns befanden. Es war ein Raum, wie jener in dem ich die drei Jahre hier verbracht hatte. Er war nur etwas größer und noch modriger und kälter, als der Letzte. Falls das überhaupt noch möglich war.
 

"Warum seit ihr hier gelandet?", fragte ich an Meera gewandt. Natürlich konnte ich mir vorstellen, dass Aro viel Interesse an den beiden aufgrund ihrer Fähigkeiten gezeigt hatte, doch wie es mir den Anschein machte, kannten die beiden Robert schon von früher.

"Nun...Ich und Shay haben Robert schon vor einigen Jahren getroffen, und er begeisterte sich für uns, was ich eigentlich nicht sehr verstehe...Männersachen eben.

Er hat uns von seiner Vergangenheit erzählt und zuerst fanden wir ihn auch nett, doch irgendwann hatte er uns sein wahres Gesicht gezeigt. Robert ist kein guter Vampir, er war schon immer durchtrieben und besaß diesen Wunsch nach Macht. Früher hatte er schonmal ein paar Jahre hier in Volterra gelebt, doch war schließlich gegangen, da er dachte, dass Aro, Caius und Marcus ihm seine Macht über ein paar Nomadenstämme nehmen würden.

Er war regelrecht besessen von seinem Wunsch, irgendwann mal über alle Vampire herrschen zu können...Ziemlich krank, wenn du mich fragst. Wir sind ihm damals hinterhergegangen, da wir auf ihn aufpassen wollten. Und jetzt ist er wieder hierher zurück gekehrt, um sich bei Aro einzuschleimen. Sein einziges Ziel im Moment, ist es, die beste Vampirarmee der Welt aufzustellen und so den Volturi ihren Titel als Königsvampire abzunehmen.", fing Meera dann an zu erzählen.

Das waren viele Informationen...Aber es machte Sinn. Robert war ein durchtriebener und halb besessener Vampir. Er wollte Macht...wie tief konnte man eigentlich noch sinken? Doch eine Frage stellte sich mir noch auf.

"Aber warum ist er dann hinter mir her? Ich habe doch nur meinen Schild.", zweifelte ich und senkte leicht den Blick. Shay antwortete diesmal:

"Das stimmt nicht. Er ist einmal hinter dir her, um an die Cullens zu kommen. Er weiß zu deiner Verbindung mit Edward und will sich auch einen Vorteil daraus verschaffen, dass du auch so gut mit Alice befreundet bist.

Es wäre ein großer Selbsttriumph für Robert, wenn er alle Cullens - inklusive dir - auf seine Seite bringen würde. Wie Meera schon sagte, er will Macht, und die verspricht er sich, indem er den Volturi etwas vorspielt und so viele starke Vampire auf seine Seite bringt, wie nur möglich.

Damals, als er uns von seinen sogenannten ‘guten Plänen’, wie er sie damals noch genannt hatte, erzählte, wollten Meera und ich erst mitmachen, da er uns die Jugendfreie Version erzählt hatte - nicht die mit den ganzen Machtwünschen. Er erzählte uns nur etwas von wegen ‘Es würde allen Vampiren helfen’, also schlossen wir uns ihm an. Es war keine schöne Zeit, denn schon bald zeigte er sein wahres Gesicht.", endete Shay und schluckte einmal.

Ich verstand.

Das war also die ganze Zeit über sein Plan gewesen. Er war echt ziemlich mies...
 

"Und deswegen brauchen wir deine Hilfe. Und die deiner Familie. Wir müssen ihn aufhalten, bevor er uns alle versklavt und die Vampirwelt nach seinen Wünschen formt. Das, was wir zuletzt rausfinden konnten, handelte davon, dass er mehrere neue Vampire von der Garde auf seine Seite gezogen hat, und manche davon sind echt gefährlich...Aber niemand darf erfahren, dass wir von diesem Plan wissen, es muss wirklich um jeden Preis geheim bleiben.", sagte Meera nun wieder.

"Aber warum habt ihr mir es denn erzählt? Was wäre, wenn ich jetzt zu Robert gehen, und ihm den ganzen Plan erzählen würde?", fragte ich skeptisch. Ich kannte sie doch geradeerst ein paar lächerliche Stunden. Die Zwillinge lächelten.

"Wir wissen es. Du würdest uns nicht verraten.", meinten beide im Chor, und auch ich lächelte zaghaft.
 

Die Zeit verging. Wir drei redeten über dies und das und legten uns nicht auf irgendein Thema fest. Nach einer längeren Gesprächspause durchbrach ich schließlich die Stille:

"Und wann genau habt ihr...von seiner Fähigkeit erfahren?", fragte ich zaghaft. Würden die beiden auch mit Narben versehen sein, genauso wie ich? Beide lächelten wieder sanft. Shay zog an ihrem Shirt, Meera legte ihren Rücken frei. Beides war nur so übersäht mit Narben.

Ich musste schlucken.

Gegen die beiden sah ich ja noch fast gesund aus...auch mit den tiefblau-lilanen Schatten unter meinen pechschwarzen Augen. Auch ich lächelte zaghaft und wollte gerade fragen, warum sie vorhin bei meinem Nachnamen so einen seltsamen Blick getauscht hatten, als die beiden Zwillinge sich versteiften, ihre Kleider wieder anlegten und erstarrten - einen Moment später ging die Tür krachend auf.
 

"Guten Abend Isabella. Wie ich sehe hast du Shayla und Meera schon kennengelernt.", sagte eine nur zu bekannte Stimme leicht lächelnd. Mein Magen zog sich zusammen und mir wurde leicht schlecht, doch ich erwiederte nichts mehr darauf.

"Shayla, Meera, ich wollte euch jemanden vorstellen, der ab jetzt zu unserem Zirkel gehören wird. Isabella, wenn du willst, kannst du auch mitkommen." Ohne einen Ton von mir zu geben, ging ich Meera und Shay hinterher, es grauste mir davor, wieder in einem dunklen, modrigen, abgeschlossenen Raum alleine zu sein. Dann würde mein totes Herz wieder schmerzen, und das konnte ich gerade nun wirklich nicht gebrauchen.
 

Schnellen Schrittes kamen wir in einem neuen dunklen Raum an - In welchem ein männlicher Vampir stand. Er hatte dunkelblonde Haare, stechend rote Augen, und einen geschäftsmäßigen Blick aufgesetzt. Als Robert hinter mir in den Raum trat, grüßte er nicht, und machte auch sonst keine freundliche Geste.
 

"Das ist Stephen. Er ist seit heute ein festes Mitglied in unserem Zirkel und äußerst begabt. Zeig ihnen mal etwas Stephen.", stellte Robert den Neuzugang vor. Dieser zuckte nur kurz mit seinen Schultern und streckte seinen Arm aus. Der Arm begann zu glühen, er zog sich in die Länge und nahm schließlich eine völlig neue Form an. Das Glühen verschwand und ein Säbel erschien statt des Armes. Er lächelte nicht, zeigte gar keine Gesichtsregung. Robert ergriff wieder das Wort.

"Ich hoffe, ihr werdet euch anfreunden. Stephen ist sehr begabt, stark und außerdem extrem wichtig. Er hat Waffenfähigkeiten."

Shay und Meera neben mir lächelten leicht, ich zwang mich ebenfalls zu einem falschen Lächeln. Etwas stimmte hier nicht. Steven sah Shay und Meera kurz an, dann verharrte sein Blick auf mir. Es war eine Mischung aus Abwesenheit, Neugier und leichter Begierde. Ich schluckte. Was wollte der Kerl von mir?
 

Dieser Typ würde mir und den Anderen noch jede Menge Ärger bereiten, dessen war ich mir zu 98,99% sicher...
 

________________________________
 

So, hier bin ich nun wieder am Ende angelangt.

Ich weiß noch nicht genau, wann das nächste Kapitel kommen wird, doch es wird wahrscheinlich ein Edward/Bella Kapitel werden ;)

Ich hoffe auf euer Feedback!!

HEL Eure Anni ^.^
 

Kurze Kapitelvorschau:
 

Ich wusste nicht wie, doch irgendwann hatte ich es schließlich geschafft, mich aus Bella’s Fesselung zu befreien. Ich fuhr über mein linkes Handgelenk. Unglaublich!

Wo hatte sie sowas nur gelernt? Ich wusste es nicht...

Ich richtete mich auf und ging in Richtung Couch. Warum wollte Bella nicht, dass ich mit ihr auf die Jagd ging? Ich wollte noch etwas weiter darüber nachdenken, doch wurde ich durch Nessie unterbrochen, die in diesem Moment mit Tränennassem Gesicht die Treppe runterstürzte.

,,Nessie?! Was ist passiert? Hast du dich mal wieder mit Jake gestritten?’’, fragte ich. Sie schüttelte nur weinend den Kopf.

,,Daddy...ich muss dir unbedingt etwas Wichtiges erzählen...’’, meinte sie und schluchzte auf. ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  simone123
2009-12-27T16:21:32+00:00 27.12.2009 17:21
Die Geschichte gefällt mir sehr gut, auch wenn Bella mir so leid tut :(
Schreib bitte schnell weiter :)
LG
Simone
Von:  Piraten-engel
2009-12-07T19:17:42+00:00 07.12.2009 20:17
ohhh... kommt den bald das neue Kapitel?
Will endlich mehr. *flehn*
bitte, schreib schnell weiter, ich warte ja schon sooo lange.
;)

lg... von einem Engel.
Von: abgemeldet
2009-10-16T09:53:25+00:00 16.10.2009 11:53
Genau so toll wie die anderen Kapitel schon! Ich warte auf das nächste =))))
Von: abgemeldet
2009-08-17T20:42:17+00:00 17.08.2009 22:42
Ein super kapitel..
Ich hasser Robert... Er soll Bella in Ruhe lassen..
Aber ich mag die Zwillinge.. bin gespannt was wir noch so über die beiden erfahren und natürlich wie es mit Edward und Bella weiter geht..

Von:  Shindira
2009-08-15T12:35:27+00:00 15.08.2009 14:35
Robert wird wirklich immer ekelhafter.
War zwar ein heftiges Kapitel, aber sehr gut. ;)
Bin gespannt was die Zwillinge so planen und Bella noch so erzählen werden.
Freu mich schon aufs nächste Kapitel.

lg
Shindira
Von: abgemeldet
2009-08-15T11:39:18+00:00 15.08.2009 13:39
Oh mein Gott.
Das wird ja immer heftiger, aber irgendwie gefällt es mir.
Ich hoffe nur das da alle cullans unbeschadet raus kommen.

kuss Lantasch
Von: abgemeldet
2009-08-15T03:10:47+00:00 15.08.2009 05:10
Die typen werden ja immer schlimmer!!!!
hoffentlich kommen die drei mädchen schnell frei
super kapi schreib schnell weitter
lg kleine
Von: abgemeldet
2009-08-14T21:23:45+00:00 14.08.2009 23:23
Geb meinen vorredner recht.Der Stephen scheint ja echt übel zu sein.Ansonsten wieder ein solides Kap.Leider hast du irgendwie mittendrin aufgehört hätte gerne noch gelesen was Edward zu den Neuigkeiten (die er ja noch nicht kennt)
zu sagen hat.
Greetz
Von:  KaitoDC
2009-08-14T18:53:15+00:00 14.08.2009 20:53
okay, das nächste kapitel scheint vielversprechend zu sein ;)
nun,... dieses Kapitel war ja nun irgendwie doch grausam. dieser Robert... ich hätte nie gedacht, dass er solche Pläne hätte... und die armen Zwillinge... aber interessante Fähigkeiten. wirklich. bin ich froh, dass Bella sie kennengelernt hat. aber dieser Stephen... der ist mir nicht ganz geheuer. er ist so... seltsam.... eigenartig. und was will er von Bella?
schreib bitte so bald wie möglich weiter, ja? is grad so spannend ;)
lg
KaitoDC
Von:  Twilight-Nicki
2009-08-14T17:08:54+00:00 14.08.2009 19:08
Oh Gott, das ist echt ein heftiges Kapitel!!!
Dieser Stephan ist mir nicht geheuer!!!
Schreib schnell weiter, bin schon gespannt wie das weiter geth!!
Grüssle


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