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Vergiss mein nicht

Lily und James
von

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vergessene Welt

“Weiß Poppy schon, was es sein könnte?” Ängstlich sah Lily zu Sirius auf, der gerade aus dem Krankenflügel kam. Mit ernster Mine schüttelte er den Kopf. “Nein, bis jetzt hat sie keine Idee, was mit James los ist. Was hat Gonny denn gesagt?”

“Sie wollte sofort James’ Eltern informieren.”

Seufzend fuhr sich Sirius mit beiden Händen durch die Haare. “Ich weiß einfach nicht, was passiert ist! Gestern war noch alles in Ordnung. Und niemand hat ihn…”

“MR. BLACK!”, donnerte auf einmal Poppy hinter ihm und stürmte auf ihn zu.

Sofort fuhr er herum und sah sie erschrocken an. “Ja?”

“WAS HABEN SIE SICH NUR DABEI GEDACHT?” Wutschnaubend baute sie sich vor ihm auf und funkelte ihn bitterböse an.

“Wobei denn?”, fragte er völlig verständnislos.

“Sie haben ihm einen Trank verabreicht!”

Einen kurzen Moment runzelte Sirius die Stirn und überlegte, was genau die Krankenschwester damit meinte. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. “Ja, stimmt, er kam gestern noch mal zu mir, weil er höllische Kopfschmerzen hatte und einfach nicht einschlafen konnte! Da hab ich ihm einen Schlaftrank gegeben.”

“Und was für einen, wenn ich fragen dürfte?” Noch immer war ihre Wut deutlich zu spüren.

Lily sah nervös von einem zum anderen. “Was hat denn der Trank mit James’ Verfassung zu tun?”, fragte sie unsicher.

Nun wandte sich Poppy ihr zu. “Nun Miss Evans, der Trank war gepanscht. Oder um es deutlicher auszudrücken, er war falsch zusammengebraut. Irgendetwas stimmt nicht mit der Zusammensetzung oder den Zutaten. Und ich benötige nun die Phiole, um herauszufinden, was das Problem ist.”

Wieder sah sie zu Sirius, der einen Moment brauchte, um die stumme Aufforderung zu verstehen. Dann lief er los, um die leere Phiole zu holen, denn sie müsste noch bei ihm im Müll liegen, wenn die Hauselfen sie noch nicht weggeräumt haben.
 

Etwas atemlos kam er im Krankenflügel an und ging sofort zu Poppys Büro. Wortlos reichte er ihr das leere Gefäß und sah zu James, der jetzt schlafend in einem der Krankenbetten lag. Lily saß auf einem Stuhl neben dem Bett und strich ihm gerade eine Strähne aus der Stirn.

Seufzend fuhr sich Sirius mit der Hand über das Gesicht. Er konnte es einfach nicht glauben. Er sollte seinen Freund vergiftet haben? Aber das war doch einfach unmöglich, schließlich hatte er sich den Trank erst gestern geholt! Gestern, nachdem sie noch eine Weile zusammengesessen hatten und Sirius irgendwann bewusst wurde, dass er nach dem Tag ohne Hilfe nicht schlafen konnte. Schnell war er noch einmal in den Krankenflügel gegangen, wo er sich von Poppy einen Schlaftrunk für traumlosen Schlaf und einen Schalftrunk für schöne Träume geholt hatte.

Dass er dabei noch einmal auf Snape getroffen war, als er den Krankenflügel betreten hatte, hatte seine Laune nicht gerade gefördert.

Poppy hatte ihm schnell beide Tränke gereicht und war dann noch einmal zu Snape gewuselt, um sich seine Nase anzusehen, denn der Trank, den er bekommen hatte, schien noch nicht die gewünschte Wirkung zu zeigen.

Er wollte gerade den Krankenflügel verlassen, als Poppy ihn noch einmal zurückrief. “Mr. Black? Wenn Sie schon mal hier sind, dann können Sie mir auch kurz helfen, schließlich ist das hier Ihre Schuld!” Sie deutete auf die gebrochene Nase von Snape. Seufzend und widerwillig drehte Sirius noch einmal um und ging zu ihr. Vor Snapes Bett blieb er stehen und sah angewidert auf den Slytherin hinunter.

“Stellen Sie das noch einmal ab. Sie werden beide Hände benötigen!” Sie nickte Richtung Nachttisch und sah ihn auffordernd an.

Nicht wirklich begeistert tat Sirius, was sie von ihm verlangte und als er beide Hände frei hatte, sah er sie fragend an.

“Sie werden jetzt Mr. Snape festhalten, während ich ihm noch einmal die Nase breche, sie ist nämlich falsch zusammen gewachsen. Wir wollen ja nicht, dass bleibende Schäden entstehen, nicht wahr?”

Sirius hatte schon einen passenden Spruch auf den Lippen, schluckte ihn aber herunter, als er den Blick der Krankenschwester sah.

Er wickelte sich seinen Umhang um die Hände und packte Severus an den Schultern. Dann nickte er Poppy zu, die ihren Zauberstab schwang, während Severus am Nachttisch festklammerte und vor Schmerz aufkeuchte. Sirius wusste, dass er die Zähne zusammen biss, denn der Slytherin wollte sich vor dem Gryffindor keine Blöße geben.

Sirius nahm mit Genugtuung zur Kenntnis, dass es seinem absoluten Hassobjekt schwer fiel, ruhig sitzen zu bleiben. Er konnte deutlich spüren, wie der Körper des jungen Mannes angespannt war und kein Muskel entspannt war.

Sirius war sich fast zu hundert Prozent sicher, dass das nicht nur mit den Schmerzen zu tun hatte. Nein, der Slytherin musste Qualen durchleiden, weil ein Löwe ihn berührte. Innerlich johlte Sirius vor Freude, dass er Severus Snape ärgern konnte, ohne es selbst zu provozieren, sondern weil er darum gebeten wurde.

“So, jetzt trinken Sie das und diesmal lassen Sie den Verband, wo er ist, denn sonst werde ich Ihnen die Nase noch einmal brechen müssen.” Sie sah ihn mitleidig an und wuselte dann nach einem kurzen Nicken zu Sirius wieder in ihr Büro zurück.

Erleichtert trat der einen großen Schritt zurück und lächelte spöttisch auf Snape herab. “Da scheint ja jemand auf Schmerzen zu stehen. Gut zu wissen, Schniefelus!”

Damit wandte er sich ab und wollte gerade aus dem Krankenflügel gehen, als Snape ihn zurückrief.

“Hast du nicht was vergessen? Süße Träume!”, rief er und schmiss ihm die beiden Phiolen mit dem Schlaftrank zu. Diesmal war er es, der ein spöttisches Lächeln auf den Lippen hatte.

Geschickt hatte Sirius die beiden Gefäße aufgefangen und sie stirnrunzelnd betrachtet. Schniefelus gab ihm seine Schlaftränke? Was bitte war denn mit dem Slytherin passiert? Nicht, dass sein Gehirn was abbekommen hatte, dachte Sirius im Stillen, doch dann fiel ihm ein, dass er sich bei seinem Mitschüler darüber keine Sorgen machen musste, denn wo nichts war, konnte ja schließlich auch nichts kaputt gehen.
 

Und dann war er auf schnellstem Weg wieder in den Gemeinschaftsraum gewesen.

Ja, und vor dem Zu-Bett-gehen hatte James ihn abgefangen und ihn um Schmerzmittel gebeten. Am ende hatte er ihm den Schlaftrunk für traumlosen Schlaf gegeben und war dann in seinen Schlafsaal verschwunden.

Da Sirius Tränke hasste, hatte er seinen verbleibenden auf den Nachttisch neben seinem Bett gestellt und war dann Merlin sei Dank in einen traumlosen Schlaf geglitten und hatte nicht Gebrauch von der Phiole machen müssen.

Den noch vollen Trank reichte er Poppy auch noch, die ihn entsetzt ansah, als sie die Flaschen erkannte.

“Mr. Black, das sind doch die, die Sie sich gestern geholt haben!”, meinte sie mit erstickter Stimme. Ihre Hautfarbe wurde aschfahl. Sollte sie etwa ihren eigenen Schüler vergiftet haben?

Doch Madame Pomfrey wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie auf einmal Lily rufen hörte.

“Madame Pomfrey! James wacht auf!”

Sofort war die Krankenschwester neben ihm und begann ihn zu untersuchen. Lily war in der Zeit zu Sirius gegangen, der noch immer in der Bürotür stand. Mit besorgter Miene beobachtete sie ihren Freund, der sich nur schwerfällig aufrichten konnte und ziemlich müde aussah.

“Sirius, was ist nur mit ihm passiert?”, flüsterte sie. Sirius sah zu ihr hinunter und sah, dass sie sich nervös auf der Unterlippe herum biss.

“Ich weiß es nicht, Lily. Ich wünschte, ich könnte dir eine gute Erklärung geben.”

Sie wandte ihren Kopf und jetzt sahen ihre grünen Augen ihn verzweifelt an. “Es ist doch nichts ernstes, oder? So wie er vorhin aussah, war das keine einfache Vergiftung!”

Unsicher legte Sirius einen Arm um ihre Schulter und zog sie sachte an sich. “So schnell lässt sich ein James Potter nicht vergiften!”, meinte er bestimmt und nickte noch einmal bekräftigend. Doch Lily konnte deutlich sehen, dass auch er sich Sorgen machte, denn seine grauen Augen lagen ebenfalls nervös auf seinem besten Freund.
 

Etwas abgehetzt und deutlich übermüdet betraten James’ Eltern den Krankenflügel. Lily sah sofort, von wen James was geerbt hatte. Sein Vater hatte das selbe zerzauste Haar und seine Mutter besaß die selbe unglaublich braunen Augen.

Sie war den beiden schon ein paar Mal auf dem Bahnsteig begegnet, doch erst jetzt musterte sie sie mit Neugierde.

“Poppy, was ist passiert?”, fragte James’ Mutter und sah auf ihren im Moment wieder schlafenden Sohn.

“Das weiß ich noch nicht, nur soviel, dass er irgendwie vergiftet wurde. Leider kann ich die Auswirkungen noch nicht so richtig einschätzen, denn er war nur kurz munter und erzählte, dass er dringend etwas erledigen müsse, aber nicht mehr wisse, as es sei.”

“Wie konnte James denn vergiftet werden?” Beiden Elternteilen war klar, dass es siech hier um etwas ernstes handeln musste, denn sonst hätte man sie nie und nimmer von ihrer Arbeit geholt.

“Ich befürchte, dass mir dieser schreckliche Fehler unterlaufen ist.”, flüsterte sie und begegnete den ungläubigen Blicken der Potters.

“Du hast ihn vergiftet?” Man konnte deutlich hören, dass Mr. Potter das für äußerst unwahrscheinlich hielt.

“So sieht es aus.” Jeder Anwesende merkte, dass Poppy an sich und ihren Fähigkeiten zweifelte. Noch nie war es ihr passiert, dass sie einen Schüler in Gefahr gebracht hatte. Ganz im Gegenteil. Sie war immer die, die alle zusammen flickte, egal, was passiert war und wie schlimme eine Verletzung war.

Mit den Nerven am Ende drehte sie sich schließlich zu Sirius und Lily herum. “Ich bitte Sie, wieder in Ihren Gemeinschaftsraum zu gehen. Im Moment können Sie sowieso nichts für Mr. Potter tun. Wenn es ihm besser geht, lasse ich es Sie wissen.”

Beide Schüler nickten und gingen unter den interessierten Blicken von James’ Eltern aus dem Krankenflügel.

Besonders Lily hatte ihre Blicke gespürt. Unsicher sah sie zu Sirius hoch, der sie angrinste. “Keine Angst, Lily, die beiden mögen dich! Sie haben James ja auch immer wieder animiert, nicht aufzugeben!”

Ein kleines Lächeln breitete sich auf Lilys Lippen aus. “Wirklich?”

Er nickte. “Wirklich.”

Zufrieden verschränkte sie die Arme hinter dem Rücken. “Sirius? Magst du mir ein bisschen was über die drei erzählen?”

“Was willst du denn wissen?”

“Keine Ahnung. Was dir eben gerade einfällt! Ich möchte gern mehr über ihn und seine Familie erfahren!”

“Warum? Damit du weißt, in was für eine Sippschaft du einheiratest?”, fragte er laut lachend.

Mit hochroten Wangen sah Lily strafend zu ihm auf. “Sirius Black! Ich warne dich, keine dummen Kommentare!” Und doch sah er deutlich das leichte Lächeln, dass auf ihren Lippen lag.

Und so erzählte er ihr von Geburtstagen und allen möglichen Festtagen, an denen sich die Familie traf und wie sie feierten. Er erzählte von Quidditchspielen, die er mit James und dessen Vater besucht hatte und er erzählte ihr auch davon, dass er jetzt bei ihnen wohnte, weil seine Familie fanatische und rassistische Reinblüter waren.

Mittlerweile saßen sie schon lange im Gemeinschaftsraum und Lily spürte bei jedem Wort, wie sehr Sirius an seinem besten Freund hing, der für ihn wie ein Bruder war.

Schon bevor sie sich näher mit den Rumtreibern beschäftigt hatte, war Lily aufgefallen, wie eng die beiden befreundet waren, doch wie nah sie sich wirklich standen, wurde ihr erst jetzt bewusst. Sie würden füreinander sterben, wenn es notwendig war und sie konnten sich blind auf den anderen verlassen.

Bis zum Mittagessen saßen sie da und unterhielten sich. Beide hatten keine Kraft und Lust gehabt, dem Unterricht am Vormittag beizuwohnen, so dass sie noch immer da saßen, als die Schüler nach und nach in den Gemeinschaftsraum kamen, als es Mittagspause war.

Remus setzte sich zu den beiden und reichte ihnen verschiedene Pergamente. “Hier, der Unterrichtsstoff von heute.”

Während Lily ihm die Seiten abnahm, berichtete Sirius in Kurzfassung, was sie wussten. Ungläubig schüttelte auch Remus den Kopf. “Das kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass sie ihn vergiftet hat! Wir reden hier schließlich von Poppy.”

Da ihm die Schwester jeden Monat half, war es logisch, dass er eine sehr hohe Meinung von ihr hatte, doch auch die anderen beiden wussten, dass er Recht hatte.

“Und was machen wir nun?”, fragte Lily, die es hasste, wenn sie im Unwissenden war. Vor allem, wenn es um Menschen ging, die ihr sehr am Herz lagen.

Remus zuckte mit den Schultern. “Ich kann ja noch mal schnell im Krankenflügel vorbeischauen!” Und schon war er wieder aus dem Gemeinschaftsraum verschwunden.
 

Kaum hatte Remus den Zweiwegespiegel aktiviert, war Sirius wie von der Tarantel gestochen in den Krankenflügel gerannt. Lily, die im ersten Moment nicht wusste, was auf einmal los war, folgte ihm kurz nachher, als sie sich zusammen gereimt hatte, dass Remus sich gemeldet haben musste.

Da Lily aber keinen einzigen Geheimgang kannte, dauerte es eine ganze Weile, bis sie endlich am Ziel war. Und jetzt stand sie hier und konnte nicht fassen und begreifen, was Remus ihr da gerade versuchte zu erklären. Poppy hatte also Recht gehabt.

Nach wie vor ungläubig sah sie Remus an. “Er hat was?”

“Er hat einen Trank getrunken, der nicht richtig gebraut war und jetzt kann er sich nicht mehr an dich und Sirius erinnern. Auch mich hat er am Anfang nicht erkannt. Poppy hat keine Idee, was da falsch gelaufen ist und wie man das wieder heilen kann. Sie sagt nur, dass ich Glück hatte, dass er mich nicht vergessen hat.”

Lily schüttelte leicht panisch ihren Kopf. “Aber er kann doch nicht einfach jemanden vergessen. Ich meine, wir haben doch schließlich dieses Wochenende ein Date!” Sie war immer leiser geworden. Es war einfach unglaublich, im wahrsten Sinne des Wortes. James, der ihr immer hinterher gerannt war, der nie Ruhe gegeben hatte, der sie immer belagert hatte, sollte sich auf einmal nicht mehr an sie erinnern. Und auch an Sirius nicht.

Sie sah an Remus vorbei auf den momentan schlafenden James. Außer ihm war niemand im Krankenflügel.

Remus konnte deutlich ihre Sorge erkennen. “Weißt du Lily, im Moment kannst du sowieso nichts daran ändern. Vielleicht könntest du dich ein wenig um Sirius kümmern. Ihm scheint es nämlich auch echt nahe zu gehen, dass sein bester Freund ihn einfach so vergessen hat. Vor allem, weil er ja den Trank gebraut hat. Er macht sich schlimme Vorwürfe.” Lily nickte, sah noch mal zu James und verschwand dann aus dem Krankenflügel. Sie wollte gerade um die Ecke biegen, als sie stockte. Moment, was hatte Remus da gerade gesagt?

Sofort drehte sie sich um und rannte zu dem Marauder.

„Du hast gerade gesagt, dass Sirius den Trank gebraut hat! Wie kommst du denn bitte da drauf?“ Die Verwirrung war ihr geradezu ins Gesicht geschrieben.

Remus seufzte. „Nun, wir haben doch gestern diesen Trank gebraut, erinnerst du dich? Und Poppy meinte, dass Slughorn ihr die gelungenen und korrekt gebrauten Tränke immer gibt. Die anderen entsorgt er. Und gestern hat Sirius allem Anschein nach Nieswurz in den Trank getan. Zumindest sagen das Slughorns Unterlagen. Und er war da der Einzige, dem das passiert ist.“

Vor Entsetzen schloss Lily ihre Augen. „Aber wir konnte Slughorn ihr dann diesen verdammten Trank geben?“ Ihre Stimme überschlug sich fast.

„Er meinte, er muss die Reagenzgläser vertauscht haben. Ihm tut das schrecklich leid, aber im Moment könne er nichts machen.“ Auch wenn Remus sich bemühte, ruhig zu klingen, spürte Lily, dass er außer sich war.

„Und wo ist Sirius jetzt?“, fragte sie leise. Sie hatte eine vage Vorstellung, wie sich der Marauder gerade fühlen musste.

„So wie er aussah, ist er aufs Klo.“

Lily nickte und sah noch einmal auf James, der sich zusammengerollt hatte und jetzt selig und entspannt vor sich hin schlummerte.

Seufzend wandte sie sich von ihrem Freund ab und machte sich auf den Weg zum nächstgelegenen Jungenklo.

Als sie davor stand, konnte sie bereits deutlich die Würgegeräusche hören. Noch einmal tief Luft holend öffnete sie die Tür und konnte in einer der geöffneten Kabinen die Schuhe von Sirius ausmachen. Mit wenigen Schritten war sie bei ihm und trat hinter ihm.

Wieder erfasste ihn eine Welle und er übergab sich. Lily beugte sich ein wenig nach vorn und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. Normalerweise hatte er sie in letzter Zeit immer zu einem Zopf gebunden, doch der hatte sich gelöst und nun hing ihm das schulterlange Haar ins Gesicht.

Lily strich ihm mit der anderen hand über den Rücken. „Ist gut, alles ist gut!“, flüsterte sie und legte ihre kühle Hand in seinen schweißnassen Nacken.

Stöhnend richtete er sich etwas auf und robbte nach hinten. Dann rappelte er sich mühsam auf und taumelte zum Waschbecken, wo er seinen Kopf einfach unter das laufende Wasser hielt und sich frisch machte. Lily trat neben ihn und wartete, bis er fertig war. Wortlos reichte sie ihm eines der Handtücher und sah ihn an.

Als Sirius ihrem Blick begegnete, sah sie mit Schrecken, dass ihm heiße Tränen über die Wangen liefen. Sofort schlang Lily ihre Arme um den bebenden Körper, während Sirius in sich zusammen sackte und etwas tat, was Lily niemals gedacht hätte. Er krallte sich an ihr fest und ließ seinen Tränen freien Lauf. Zwischen einzelnen Schluchzern würgte er immer wieder ein paar Wörter hervor.

“..meine Schuld… zu blöd….. Mein Freund… vergessen! … kann er nicht machen! ….. Brauche ihn doch, ist meine Familie und…..”

Lily verstand nicht mal die Hälfte von dem, was er sagte und doch wusste sie, dass Sirius gerade ohnmächtige Angst hatte, dass sich sein Bruder, sein Seelenverwandter, sein Gegenstück, seine einzige Familie, die er hatte, sich nicht mehr an ihn erinnern konnte.

“Sirius, ich weiß noch nicht wie, aber ich verspreche dir, wir werden ihn dazu bringen, sich wieder an uns zu erinnern!”

Dass Auch Lily Tränen über die Wangen liefen, hatte sie erst gar nicht bemerkt, doch jetzt, wo Sirius’ Daumen die Flüssigkeit wegwischte und seine großen grauen Augen sie dankbar, aber trotzdem ängstlich ansahen, spürte auch sie die große Verzweiflung, die sich in ihr breit machte. Was, wenn sich James wirklich nie wieder an Sirius und sie erinnern konnte?



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2010-01-19T20:40:10+00:00 19.01.2010 21:40
sirius weint - gott, das kann man sich i-wie gar nicht vorstellen

aber mal wieder ein gelungenes kapitel - ich will umbedingt wissen wie es weitergeht :))

schreib bitte gaanz schnell weiter :)

LG
Von: abgemeldet
2010-01-19T13:19:44+00:00 19.01.2010 14:19
Hey,

mal wieder ein super Kapitel!
Ich kam aus dem Schreck nicht mehr heraus - ich mein, eigentlich wussten wir ja alle schon, um was es geht, weil´s ja schon in deiner Beschreibung steht usw.! ... Aber trotzdem ... Es war ganz schön hart!

Das mit Sirius tut mir echt Leid - natürlich auch Lily, aber ich glaube, dass Sirius ohne James halt einfach nicht leben kann. Als James von Voldemord umgebracht worden und Sirius dann nach Jahren aus Askaban geflohen ist, glaube ich halt, dass da Harry sein Lebenselixier war.
Sonst wäre er wirklich i-wann vor Kummer eingegangen, denk ich.

Ich fand´ die Szene im Jungenklo sehr authentisch und auch, als Sirius zu weinen begann hat mich sehr berührt. Ich glaube, im Gegensatz zu ... - sagen wir mal Remus, der hat schließlich auch so einiges hinter sich -, kann er vor anderen Leuten weinen.

Mensch, ich hoffe doch mal, dass du schnell weiterschreibtst, Emmett, ich bin total gespannt! Lass mich nicht zu lange auf den heißen Kohlen sitzen, okay??! xD

LiebeGrüße,
deine LynniE.
Von:  il_gelato
2010-01-18T18:30:31+00:00 18.01.2010 19:30
Das Ende war sehr traurig und dramatisch!
Von:  Fin-Rasiel
2010-01-18T17:18:05+00:00 18.01.2010 18:18
Ich muss mir erstmal die Tränen wegwischen sonst kann ich gar nix schreiben...*snief*
Armer Sirius, das trifft ihn natürlich besonders hart, ich wette severus hat da irgendwie seine Hände im Spiel.
Schönes Kapi und natürlich musst du gerade dann aufhören wenns am schönsten ist ;)

Freu mich wahnsinnig aufs neue Kapi!

LG Fin
Von:  Sting-Ray
2010-01-18T13:04:09+00:00 18.01.2010 14:04
Oh...der arme Sirius sowas ist echt hart...hoffe sie schaffen es bald, dass sich James wieder erinnert.
Bin gespannt wies weitergeht.
Wieder n super Kappi, freu mich auf mehr ^^

Lg Sting
Von:  Cygni
2010-01-18T12:49:31+00:00 18.01.2010 13:49
war das kapi nicht schonmal oben?
i-wie kann ich mich dran erinnern, . . . voll das deja-vu

trotzdem supi gemein von dir!

lg stellax3
Von:  sunny3291
2010-01-17T23:04:58+00:00 18.01.2010 00:04
Boah Emmett!!
Du bist ja genauso schlimm wie maja. Einfach aufhören wenns am schönsten ist...
Achso und wenn du bei maja warst, um alles trocken zu legen,kannste auf der Rücktour bei mir vorbeikommen und es auch machen. So langsam bin ich es nämlich leid...
Super KApi, auch wenn ich es traurig finde, dass sich James nicht an seine beiden Seelnverwandte erinnert. Aber das Lily und Sirius sich jetzt gegenseitig stärken ist gut, denn die müssen ja später auch gut miteinander auskommen als Art Schwager und Schwägerin...
Aber lass sie sich nicht zu gut verstehen, dass James hinterher leer ausgeht.
sunny
Von:  maja25
2010-01-17T22:55:19+00:00 17.01.2010 23:55
ohh nein so kan ich doch jetzt nicht fahren! emmett tu mir das nicht an!
einfach so aufhören!und dann so traurig schreiben! nein nein nein
du legste mein zimmer schön trocken haste du mich verstanden?
ohh es ist trdm total süß,...
aber snape der mistkerl war es hab ihc recht?

ach und du hast glück, dass ich noch online bin=D
so konnte ich dir wenigstens ein kommi schreiben


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