Zum Inhalt der Seite

Der schlimmste Fehler meines Lebens

ZoSa
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

No. 4

Nun sitze ich hier auf dem Sessel, den Ace immer noch heiß und innig liebt, gegenüber von Jane, die auf der Couch sitzt und zünde mir eine Zigarette an.

Wir haben uns schon etwas kennengelernt, so weiß sie zum Beispiel, dass ich schwul bin und als was ich arbeite. Aber auch ich weiß etwas über sie. Sie erzählte, dass sie schon so manchen gutaussehenden homosexuellen rumgekriegt hat, was mir von Robin und Ace bestätigt wurde. Dieser Umstand macht mich leicht nervös, denn ich bin wirklich nicht aus, etwas mit einer Frau anzufangen, ich bin ja nicht umsonst vom anderen Ufer und außerdem bin ich ja gerade dabei, um Sanji zu kämpfen, da kann ich mir sowas erst recht nicht leisten.

Ich lehne mich in den Sessel zurück, setze die dritte Flasche Whiskey an und trinke ein paar Schlücke, jedoch vergeht mir aus irgendeinem Grund die Lust am Trinken, weswegen ich sie auf den Couchtisch stelle und mich in Ruhe meiner Zigarette widme. Der Alkohol zeigt seine Wirkung, es bildet sich ein angenehmer Druck in meinem Kopf, meine Lippen sind leicht taub, meine Augenlider werden schwer und ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen.
 

„Ich denke, ich wird jetzt auch mal nach Hause gehen..“ sage ich, ziehe ein letztes Mal an der Zigarette, bevor ich sie im Aschenbecher ausdrücke.

„Hättest du was dagegen, wenn ich dich das kurze Stück begleite?“ fragt sie und sieht mich leicht grinsend an, woraufhin ich sie ein wenig skeptisch angucke.

„Ein bisschen frische Luft würde mir bestimmt nicht schaden und ich kann Robins Schlüssel ja nehmen, damit ich nicht klingeln muss..“ ergänzt sie.

„Achso, von mir aus..“
 

Eigentlich hatte ich sowieso noch nicht vor ins Bett zu gehen und ein wenig Gesellschaft wäre auch nicht schlecht, ich glaube kaum, dass sie draußen über mich herfällt, anders wäre es zu hundert Prozent, wenn wir entweder hier bleiben oder zu mir gehen würden. Sie mag ja hübsch sein, eine perfekte Figur haben, aber… Es ist nun mal nicht meine Welt.
 

„Wenn du willst, können wir auch ein bisschen spazieren gehen..“ schlage ich vor, als wir draußen sind.

„Klar, wieso nicht. Bewegung ist immer gut..“ lächelt sie.

„Dann warte kurz, ich hol eben meinen Hund, dann muss ich mit dem nicht mehr raus..“ grinse ich und verschwinde im Haus.
 

Kurz darauf komme ich mit Calvin, er ist eine Bordeauxdogge, wieder raus.
 

„Nimmst du ihn nicht an die Leine?“ fragt sie, während sie ihn streichelt.
 

Sie brauch sich nicht einmal bücken, Calvin ist riesig. Sanji und ich bezeichneten ihn immer als Kalb, weil er ungefähr der Größe entsprach.
 

„Nein, der brauch das nicht, der hört auch so..“ grinse ich, klopfe ihm einmal kräftig auf die Seite und gehe mit den beiden los.
 

Jane und ich reden nicht sonderlich viel, das passt mir natürlich sehr gut in den Kram, ich erzähle nicht sonderlich gerne etwas über mich. Wir gehen ziemlich langsam, Calvin hält mal hier und mal da, hinterlässt seine Duftmarke um damit zu sagen, ich war hier, während wir dann immer wieder wegen ihm kurz anhalten und uns über ziemlich belanglose Sachen unterhalten, wie Job und Familienverhältnisse. Auch Jane hat eine schwierige Vergangenheit, was ich von mir ja auch behaupten kann, wir beide haben nur noch unsere Mütter, keine Geschwister und unsere Väter sind ebenfalls im selben Jahr gestorben. Der Unterschied ist, dass sie woanders herkommt. Sie hat mal als Model gearbeitet, fing jedoch einige Monate später mit ihrem Studium an, sie studiert Journalismus.

Was mich jedoch sehr irritiert ist, dass sie keine Beziehung hat, sie erzählte, dass sie immer wieder wegen einer anderen sitzen gelassen wurde und deshalb auch gar keine mehr will. Sie ist davon überzeugt, dass schon irgendwann der Mann fürs Leben kommt und so lange will sie ihr Leben genießen.
 

„Willst du noch mit reinkommen?“ frage ich, als wir vor den Doppelhaushälften stehen und uns für die Nacht verabschieden wollen.
 

Eigentlich wäre sie doch mal einen Versuch wert.. Ich weiß, ich hab gesagt, dass das nicht meine Welt ist, aber ich bin momentan Single und kenne, außer Sanji, nur Heteros. Jane ist immerhin eine wirklich verdammt hübsche junge Frau. Klar, es ist schon einige Jahre her, dreizehn Jahre um genau zu sein, aber sowas verlernt man ja bestimmt nicht.
 

„Wenn es dir nichts ausmacht.. Hast du denn noch was zu trinken?“ grinst sie, woraufhin ich nicke und wir in mein Haus gehen.
 

Calvin geht ins Wohnzimmer, wo sein riesiger Hundekorb steht, und legt sich direkt hin.

Jane setzt sich in die Küche, während ich noch zwei Flaschen Jägermeister und zwei Pinnchen hole und mich anschließend zu ihr setze.

Sie sieht mich lächelnd an, auch ich sehe ihr in die strahlend hellblauen Augen, ihr hellbraunes welliges Haar, welches ihr bis zu den Schulterblättern geht und sie mit einem lockeren Seitenscheitel trägt, liegt ihr locker über die Schultern, vereinzelte Strähnen fallen ihr ins Gesicht. Ihre fülligen Lippen formen ein Lächeln, ihre zarten Finger umschließen das Pinnchen, welches sie dann austrinkt und leckt sich daraufhin den restlichen Alkohol von ihren Lippen.

Sie trägt eine lockere Jeans, kombiniert mit offenen High Heels und einem leicht ausgeschnittenen Top, welches Schulterfrei ist. Eigentlich passt die Hose überhaupt nicht zum Rest, jedoch hat es einen gewissen Charme und ich persönlich finde es gut, dass sie sich nicht kleidet, wie jede andere.

Schnell verwerfe ich jedoch wieder die Gedanken, als sie mich auf das Foto von Sanji und mir aufmerksam macht, welches auf der Fensterbank steht.
 

„Ach das.. Das sind mein Ex und ich. Gestern wäre unser neunter Jahrestag gewesen..“ erwähne ich kurz, winke jedoch wieder ab, greife zu dem Bild und lege es so auf die Fensterbank, dass man uns nicht mehr sehen kann.

„Sorry, ich wusste nicht, dass das ein wunder Punkt bei dir ist..“ entschuldigt sie sich sofort.

„Ach was, das konntest du ja nicht wissen..“ lächle ich und genehmige mir das mittlerweile sechste Pinnchen.
 

Nachdem wir die zwei Flaschen Jägermeister ausgetrunken haben, sind wir beide nicht mehr in der Lage klar zu denken. Ich bringe sie zur Tür, hab die Klinke schon in der Hand, da überkommt es mich und plötzlich geht alles ganz schnell.

Fast gleichzeitig fallen wir übereinander her, küssen uns, reißen uns die Klamotten vom Leib. Ich drücke sie gegen die Wand im Flur, das Blut steigt uns zu Kopf, Jane legt ihre Arme um meinen Hals, ich umfasse ihre Taille mit meinem rechten Arm und hebe sie hoch, woraufhin sie schnell ihre Beine um meine Hüfte schlingt. Mit ein paar Handgriffen entledige ich uns unserer Unterwäsche und kaum hab ich mich versehen, ist es auch schon passiert.

Ich habe Sex mit einer Frau. Und das nach dreizehn Jahren das erste Mal mit der besten Freundin meiner Nachbarin!

Jane genießt es, das ist nicht zu überhören, aber auch für mich ist es nicht unbedeutend, immerhin ist das Feeling ganz anders, als mit einem Mann. Ich sage nicht, dass es besser oder schlechter ist, es ist gut, aber anders. Ich kannte es nicht mehr, es war mir jahrelang völlig fremd.

Nachdem wir beide zum Höhepunkt gekommen sind, verweilen wir noch einige Momente so, beide außer Atem, bevor wir uns wieder einkleiden und sie ins Haus nebenan verschwindet.

Ich stehe noch einige Minuten im Flur, verarbeite, was da gerade geschehen ist, bekomme jedoch ein schlechtes Gewissen, als ich das Foto von Sanji und mir wieder aufstelle und ihn ansehe. Immerhin liebe ich diesen Mann schon seit ewigen Zeiten und nie konnte ich mir vorstellen, mit jemandem außer ihm Sex zu haben. Doch nun ist es passiert, mit einer Frau und er darf es unter keinen Umständen erfahren! Erst betrüge ich ihn mit Johnny und dann hab ich Sex mit einer Frau.
 

Am nächsten Morgen wurde ich durch Sturmklingeln geweckt.
 

„Mein Gott, kann man hier nicht mal auspennen?? Ja doch! Ich komme doch, es reicht doch jetzt!!“ brülle ich durch das ganze Haus, renne die Treppen runter und öffne die Tür.
 

Was ich da sehe, verschlägt mir jede Sprache und ich vermag nicht zu atmen. Nie im Leben hätte ich damit gerechnet!
 

„Wa- Du??“ kommt es nur von mir, als ich den Blonden vor mir stehen sehe.
 

Entsetzt sehe ich ihn an, hat er es rausbekommen? Hat Jane es Robin erzählt und die Ace und er Sanji? Oder hat Robin es ihm gesagt? Weiß er es überhaupt? Warum ist er hier?

Fragen über Fragen, die nur er mir beantworten kann.
 

„Ja, ich!“ sagt er knapp und geht an mir vorbei ins Wohnzimmer.
 

Einige Momente verharre ich so, schließe dann jedoch die Tür und gehe ihm hinterher.
 

„Hier sieht es aus, wie sau, Zorro! Kaum bin ich weg, lässt du das Haus vermüllen!“
 

Vermüllen? In der Spüle stehen ein paar Tassen von meinem alltäglichen Kaffee und zwei Teller mit Besteck. Die Aschenbecher quillen über, aber das ist doch noch lange kein Vermüllen!

Ich nehme, ohne etwas dazu zu sagen, eine Tasse aus dem Schrank und stelle sie unter meine Kaffeemaschine. Ich drücke auf einen der vielen Knöpfe und einige Momente darauf wird Kaffee in die Tasse gegossen.
 

„Was willst du hier?“ frage ich ihn skeptisch, gieße Milch und Zucker in den Kaffee, rühre ein paar Mal um und trinke einen Schluck.

„Den Hund holen!“ haut er plötzlich raus, weswegen ich mich am Kaffee verschlucke.

„Bitte was??“

„Du hast schon richtig gehört! Calvin ist bei mir besser aufgehoben, du kriegst doch eh nichts auf die Reihe und wenn du wieder in der Lage bist arbeiten zu gehen und dich vernünftig um alles zu kümmern, dann kannst du ihn gerne wieder abholen kommen!“ erklärt er, während er den Hund, der sich anscheinend über den Besuch freut, an seiner Leine befestigt.

„Sag mal, tickst du eigentlich noch ganz richtig in deiner Strohbirne??? Der Hund bleibt hier, kapiert??“ brülle ich ihn nun an.

„Der Hund ist hier nicht gut aufgehoben, Zorro!! Du kriegst es ja noch nicht mal auf die Reihe, die Aschenbecher zu leeren, geschweige denn dich um den Abwasch und deine Arbeit zu kümmern, wie willst du da bitte Verantwortung für den Hund übernehmen???“ brüllt er zurück.

„Was??? Calvin geht es gut bei mir, er ist der einzige, der für mich da ist, du kannst ihn mir nicht wegnehmen!!! Und außerdem wolltest du ihn nie!! ICH habe ihn aus dem Tierheim geholt, nicht du!! Du wolltest nie Tiere haben, weißt du noch?? Und jetzt willst du das einzige mitnehmen, was mir noch geblieben ist??? Ich glaub es hakt bald!!“ brülle ich noch lauter, als vorher.
 

Plötzlich klingelt es.

Ich sehe zur Tür, kann durch die Umrisse erkennen, dass drei Menschen vor meiner Haustür stehen und kann mir auch schon denken, wer das ist.
 

„Du wartest und machst den Hund von der Leine, sonst bist du die längste Zeit auf dieser Welt gewesen und das schwöre ich dir!“ sage ich leise, stelle meine Kaffeetasse auch den Küchentisch und gehe zur Tür.
 

Ich öffne die Tür, nur mit einer Boxershorts bekleidet und lasse die drei von nebenan rein.

Ja drei, und ja, Jane ist auch dabei, jedoch lassen wir uns nichts anmerken.
 

„Was ist denn hier los? Wieso brüllst du am frühen Morgen so rum?“ fragt Ace, bleibt jedoch ruckartig stehen, als er Sanji entdeckt, der Calvin immer noch an der Leine hat und somit nicht das getan hat, was ich ihm gesagt hatte.

„Hab ich dir nicht gesagt, du sollst den Hund von der Leine machen??“ frage ich laut.

„Was machst du hier, Sanji?“ fragt Ace, der sichtlich verwirrt ist und die Situation nicht versteht.

„Ich hole den Hund, siehst du das nicht?“

„Wieso? Dem Hund geht es gut hier!“ stellt Ace fest.

„Genau, Zorro und ich sind letzte Nacht noch mit dem Hund spazieren gewesen..“ wirft Jane ein.

„Wer bist du, dass du dich hier einmischst??“ greift Sanji sie an.

„Jetzt mach aber mal halblang, Sanji! Jane hat dir nichts getan, also halt den Ball flach! Du kannst nicht nur wegen dem Hund hier sein! Der Hund war dir eigentlich immer eine Last, also mach jetzt hier nicht einen auf Wohltäter!“ ergreife ich das Wort wieder und gehe auf ihn zu.

„Vielleicht ist es doch besser, wenn ich es aufgebe, an eine gemeinsame Zukunft mit dir zu glauben, denn offensichtlich hast du mit mir abgeschlossen..“ sage ich leise, als ich vor ihm stehe.
 

Diesmal kommt nichts von ihm, er starrt mich einfach nur an.
 

„Und jetzt gib mir bitte meinen Hund und verlasse mein Haus!“ sage ich nun wieder wütend, nehme die Leine und gehe beiseite, damit er gehen kann.
 

Einige Augenblicke später, in denen Sanji und ich uns ernst in die Augen gesehen hatten, gibt er nach und verschwindet. Ich befreie Calvin von der Leine, woraufhin er aufgeregt vor der Tür rumspringt, jedoch schenke ich dem nicht sonderlich Beachtung, denn obwohl Sanji ihn nicht mochte, so wie er ja immer gesagt hat, mochte Calvin ihn.

Immer noch fassungslos stehe ich in der Küche und sehe auf die geschlossene Tür.
 

„Was für ne bescheuerte Aktion.. Und jetzt?“ wendet sich Ace dann an mich.

„Keine Ahnung. Ich werde alles rausschmeißen, was ihm gehört, inklusive der ganzen Bilder und dann fang ich neu an.“ sage ich und nehme meine Kaffeetasse wieder in die Hand, während sich die anderen zu mir an den Küchentisch setzen.

„Wie kann der mir sowas nur antun?? Er weiß genau, wie sehr ich diesen Hund liebe!“

„Vielleicht wollte er dir zeigen, wie weh du ihm getan hast..“ meint Robin.

„Das gibt ihm noch lange nicht das Recht, mir Calvin wegzunehmen, Robin! Wenn ich in seiner Situation wäre, würde ich sowas nie tun, sowas ist unmenschlich!“ entgegne ich ihr.

„Da hast du Recht..!“ wirft Ace ein.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MaiRaike
2009-06-30T18:41:14+00:00 30.06.2009 20:41
Meine Güte. Zorro verhält sich wirklich wie ein Arschloch.
Jemanden betrügen ist das Hinterletzte!
Ich fühle mit Sanji mit.
Allerdings auch mit Zorro, auch wenn ich ihn gleichzeitig gerne an den Schultern packen und schütteln würde.

Das mit dem Hund war nicht in Ordnung, aber irgendwie verständlich, finde ich.

Tja, jetzt will Zorro neu anfangen. Ob er in eine Hetero-Beziehung hereinschlittern wird? Ich würds ihm ja fast zutrauen..

Ohje. Ich hoffe so, dass Sanji und Zorro sich am Ende aussprechen und versuchen ihre Beziehung und das verlorengegangene Vertrauen wieder aufzubauen. Bzw. erst das Vertrauen und dann die Beziehung, denn ohne Vertrauen funktioniert keine Partnerschaft.

Könntest du mir eine ENS schreiben, wenn es weitergeht?
Ich würde mich riesig freuen.

Lg
Mai





Zurück