Vulkansee

Ein kurzes Kapitel - dafür ohne Fehler (und auf so etwas lege ich großen Wert.)

>Gott hasst mich. Jeden Tag hasst er mich. Dabei bin ich nicht einmal gläubig.

Der Anfang gefällt mir gut, besonders weil er ein bisschen paradox ist. Allgemein wird im Kapitel ziemlich gut der Hauptcharakter beschrieben. Seine Vergangenheit spiegelt - ich will jetzt nicht typisch sagen, aber die wohl bekanntesten - die Probleme wider, die viele Jugendliche durchmachen müssen. Dein Charakter hat so gesehen Glück gehabt, dass er nicht drogensüchtig geworden ist oder jedenfalls wieder davon weggekommen ist - und auch scheinbar keine körperlichen Einbußen davontragen musste.

Was ich aber auch sehe, ist, dass Aki - so heißt er doch, oder? - mit 29 nicht viel anders ist als wie mit 18. Als Mensch - besonders als Jugendlicher - hat man große Ziele, aber für Ziele muss man auch kämpfen. Und Aki scheint keine wirkliche Kämpfernatur zu sein, mit 18 nicht und auch nicht bis 29. Er scheint sich scheinbar mit seinem Leben abgefunden zu haben, so wie es gerade verläuft - und das schlechteste scheint er ja auch nicht erwischt zu haben, solange es dieses Sekretärinnenklischee gibt, dass sie alle dumm und leicht ins Bett zu kriegen sind.

So gesehen, habe ich nichts an dem Kapitel auszusetzen, es ist schnell und angenehm zu lesen, hat sogar einen kleinen Witz drinnen mit der Telefonnummer - jedenfalls stelle ich mir das witzig vor -, bisschen bitter, vielleicht keine Spannung, aber bei einem so kurzen Kapitel auch kein Muss. Dein Schreibstil ist einfach gehalten aber trotzdem bemerkenswert.

lg fallen_shadow

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