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Headhunter

The Kitten And The Firedevil
von

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Back To The Roots

Back To The Roots
 

Meine Eltern gaben mir den Namen Katherine Anne Pryde. Katherine bedeutet soviel wie rein, unverfälscht, wie es mein Herz war, Anne bedeutet soviel wie Gnade, Liebreiz, wie sie mir eigen war. Mein Vater nannte mich liebevoll Kitty, was sich zu einem richtigen Spitznamen entwickelte, der auch des öfteren – und sehr zu meinem Leid – abgeändert wurde. Doch jetzt trifft keiner dieser Namen mehr zu. Ich habe nicht das Gefühl, die gleiche Person zu sein..
 

Meine Eltern waren seit einer Woche tot und ich hatte beide Namen gegen Shadowcat eingetauscht. Ich vermisse meine Namen, genau wie ich meine Eltern vermisse, auch wenn ich wohl momentan eher emotionslos rüberkomme. Denn wirkliche Trauer spüre ich nicht mehr, als ich den ersten Fuss aus meinem Zuhause gesetzt hatte, hatte ich die Trauer verdrängt. Ihren Platz hatten Hass und Rachegelüste eingenommen und es war mir gleich. Im Grunde genommen war es mir sogar ganz Recht, ich scherte mich nicht mehr um andere sondern nur noch um mein eigenes Wohl.
 

Langsam setzte ich einen Fuss vor den anderen und schob mich durch die Menschenmassen, die sich durch Manhatten quälten. Quälen ist das perfekte Wort dafür! Ich hasse diese Mengen, ich hasse diese Strassen, die Hochhäuser, die Parks.. ich hasse ganz New York und ich habe es immer gehasst. Eine Stadt, die aus dem Erdboden gestampft worden war. In der keiner sich mehr um den anderen scherte und alle im Dauerstress waren. Es war niemals meine Stadt gewesen, aber jetzt erst recht nicht mehr, denn es war voller Erinnerungen, die ich eigentlich ebenfalls verdrängt hatte. Und eigentlich hätte das auch so bleiben sollen, denn ich hatte nicht vorgehabt, jemals wieder hierher zurückzukommen. Und das schlimmste an dieser Stadt ist, dass der Krieg praktisch einfach totgeschwiegen wurde. Die Leute gingen hier ganz normal ihren Geschäften nach, als würden sie nichts von den Kämpfen, die im Westen tobten wissen. Nur einzelne Fahndungsplakate für Mutanten erinnerten ein wenig daran, dass da ja noch etwas ganz lästiges war...
 

Tja.. NY ich bin zurück, aber ich gebraucht hab ich für den Weg von Deerfield bis hierher eine ganze Woche. Hatte ich geahnt.. weshalb ich mit Bobby auch erst heute verabredet war. Ich war müde, erschöpft. Sie Reise war anstrengend gewesen, ausserdem hatte ich kaum gewagt ein Auge zuzutun. Ich konnte mir niemals sicher sein, ob ich dann in den Händen meiner Verfolger wieder aufwachen würde – oder, und das war noch erschreckender, gar nicht mehr aufwachen würde. Ich habe in dieser einen Woche Dinge getan, die ich mich noch vor kurzer Zeit niemals getraut hat.. Man gewöhnt sich daran.
 

Nachdem ich meine letzten Tränen vergossen hatte, hatte ich meinen Verstand wieder eingeschaltet. Mir war klar, dass sicherlich bereits Verstärkung unterwegs war und ich, wenn die Leute ankamen, dann besser nicht mehr hier sein sollte. Ich handelte instinktiv und das richtig. Während ich Bobby meine erste Nachricht sandte – Es war mitten in der Nacht und ich erwartete sowieso nicht, dass er gleich antworten würde – beeilte ich mich, einige Kleider, Geld und was ich sonst vielleicht noch gebrauchen konnte in eine Tasche zu packen. Gross genug, dass alles Platz hatte, aber trotzdem handlich und ich dachte praktisch. Also: Nur das nötigste. Ich habe nie zu den Leuten gehört, die eine grosse Auswahl an Klamotten brauchen. Klar, ich mag Kleider, aber man kann auch mal eine Zeit lang mit etwas weniger auskommen.
 

Ich zog mir meine schwarze Jacke mit den Rosa Streifen zu beiden Seiten über, und die besten Turnschuhe, die ich finden konnte. Es war inzwischen Sommer geworden, kalt würde mir also sicherlich nicht werden, weshalb Jeans und T-Shirt darunter vollkommen ausreichen würden. Langsam schritt ich ins Badezimmer und vors Waschbecken. Ich wusch mir das Blut von den Händen, ohne einen Blick in den Spiegel zu werfen. Ich hatte Angst. Angst vor dem Gesicht einer Mörderin.
 

Schliesslich trocknete ich mir meine Hände ab und prüfte, ob noch irgendwo Blut zu finden war. Nichts. Langsam hob ich den Kopf und wagte einen Blick in den Spiegel – nur um zu sehen, ob in meinem Gesicht Blutspritzer zu finden waren.
 

Aus dem Spiegel blickten mir helle, klare blaue Augen entgegen. Sie waren jedoch eher trüb, mir war auch nicht nach Lächeln. Meine Haare hingen nun weit über den Rücken, früher waren sie nur bis zu den Schultern gegangen. Die Fransen hatte ich schon immer länger gehalten. Ich sah mich an. Kein Blut war auf der hellen Haut zu sehen, kein Anzeichen dafür, dass ich eine Mörderin war. Langsam, und ohne den Blick abzuwenden fuhr ich mit meiner Hand in eine der Schubladen und tastete mich vor. Schliesslich hatte ich das gefunden, was ich wollte. Eine Schere.
 

Ich sah mich ein letztes Mal an und seufzte tonlos. Die Haare hinten konnte ich so lange lassen, niemand wusste, dass ich sie nun länger trug, sie würden alle nach einem Mädchen mit schulterlangem Haar suchen. Aber vorne.. Ich begann langsam zu schneiden und möglichst so, dass es nicht aussah, als hätte ich meine nicht existierende kleine Schwester daran herumwerkeln lassen. Ich schnitt mir die Fransen kürzer. Ähnlich wie einen Pony, nur, dass man ihn auch seitlich abfallen lassen konnte. Ich hielt eine Frisur, die ich auch kurzfristig ein wenige ändern konnte für angemessen. Als ich mein Werk beendet hatte, sah ich mich noch einmal an. Besser. Anders, aber auf jeden Fall besser, ich fühlte mich nicht mehr so wie eine Verbrecherin. Was eine kleine Veränderung des Aussehens doch bewirken konnte.
 

Ich wusste, dass die Zeit langsam knapp wurde. Ich beseitigte alle Spuren, die darauf hinweisen konnten, dass ich meine Frisur geändert hatte, schnappte meine Tasche und rannte schliesslich einfach los. Nicht der Strasse entlang, dann würden sie leichtes Spiel haben. Nein, Querfeldein. In die Dunkelheit, es war mir egal. Ich habe keine Angst vor den Schatten, bin ich doch selbst nur ein Schatten meiner selbst. Ich wählte die Richtung, in der ich NY vermutete. Ich sah nicht mehr zurück, ich versuchte nicht mehr daran zu denken, ich rannte einfach.
 

Ich kann nicht mehr genau sagen, wie lange ich gerannt bin. Aber lange war es auf jeden Fall. Der Morgen hatte gegraut, es war hell geworden und dann noch heller.. und dann noch heller. Es war lange.. soviel ist sicher. So lange, bis ich nicht mehr konnte. Keuchend erreichte ich eine Stadt. Irgendein unwichtiger Name, den ich mir sowieso nicht merken konnte, aber ich beschloss, dass ich nun genug Abstand zwischen mich und Deerfield gebracht hatte, sodass ich ohne Probleme den Zug nehmen konnte. Vielleicht war mein Gesicht ja noch nicht überall in den Zeitungen und man erkannte mich noch nicht. Ich wusste natürlich, dass es nur eine Frage der Zeit sein konnte, bis ich überall bekannt sein würde. Aber nicht zum guten.
 

Und Zugefahren erschien mir als der einfachste und schnellste Weg. Denn mit dem Auto unterwegs war ich nicht wirklich gut – mangelnde Übung ich war in den zwei Jahren kaum vor die Tür gekommen, geschweige dann dazu, Autofahren zu üben. Ich konnte es, ja, aber man konnte von Glück sagen, dass ich phasen konnte, sonst ging wohl der Wagen schon nach den ersten Metern kaputt. Ausserdem würde das wohl auffallen, denn dazu müsste ich ein Auto klauen, nach dessen Kennzeichen sie dann natürlich sogleich Ausschau halten würden.
 

Also nahm ich den Zug. Ich besetzte ein Abteil und benahm mich erstmals richtig egoistisch. Ich machte mich so breit, dass es niemandem einfiel, sich in meiner Nähe niederzulassen. Ausserdem zog ich die Kapuze ins Gesicht, damit niemand erkennen konnte, wer ich war. Dann gönnte ich mir erstmals einige Stunden Schlaf. Das hatte ich dringend gebraucht. Und während ich schlief, brachte mich der Zug schon sehr viel näher an NY als ich mir erhofft hatte.
 

Ich wachte auf wohl eher zufällig auf, in dem Fall war es aber zugleich auch echtes Glück... Mir fiel auf, dass der Wagen schon eine ganze Zeitlang angehalten hatte, obwohl wir nicht einmal in der Nähe eines Bahnhofs standen. Inzwischen muss es wieder Morgen geworden sein, denn der Tag brach eben an. Ich sah zu einer älteren Frau, die nun mir gegenüber sass und strickte, sie schien mich nicht erkannt zu haben, obwohl mir während des Schlafs die Kapuze aus dem Gesicht gerutscht war. Ich zwang mich dazu, ihr freundlich zuzulächeln. Dann gähnte ich herzhaft und streckte verschlafen meine müden Glieder, ehe ich schliesslich vorsichtig einen Blick aus dem Fenster warf. Nur knapp konnte ich erkennen, wie sich gerade einige Soldaten von S.H.I.E.L.D. in den ersten Waggon drängten. Draussen warteten noch mehr. Natürlich war ich sogleich alarmiert und hellwach. Die konnten doch eigentlich nur wegen mir hier sein.
 

Die Frau schien auf Small Talk auszusein, denn sie meinte mit einem gütigen Lächeln: „Guten Morgen! Ich hoffe Sie haben nichts dagegen, dass ich mich in Ihr Abteil gesetzt habe.“ Ich schüttelte nur kurz angehalten den Kopf, ohne zu ihr zu sehen. Immer noch beobachtete ich das Treiben draussen. Mir blieb nicht viel Zeit, doch die alte Dame schien das nicht zu merken: „Und wohin sind Sie unterwegs?“ Fragte sie.
 

„Nach Philadelphia.“ Log ich rasch und erhob mich, um meine Tasche aus dem Fach über meinem Sitzt zu hieven.
 

„Ah.. Philadelphia.. eine wunderschöne Stadt..“ Sie merkte, dass ich nicht auf sie einging und schien das für ein Zeichen zu halten, dass sie lediglich das Thema zu wechseln brauchte. „Haben Sie vielleicht eine Ahnung, weshalb wir hier halt machen?“ Sie strickte während sie sprach in einer atemberaubenden Schnelligkeit, als ob sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht hätte. Aber wahrscheinlich stimmte das sogar irgendwie.
 

„Nein.“ Meinte ich trocken und warf mir meine Tasche über die Schultern. „Sie entschuldigen mich.. ich gehe mal schnell auf die Toilette. Frisch machen..“ Erklärte ich. Sie lächelte nur und nickte mir zu. Ich schob die Tür des Abteils auf und spähte in den Gang hinaus. Hoffentlich fiel das der alten Frau nicht auf. Die Soldaten schienen es noch nicht bis zu diesem Waggon geschafft zu haben. Mein Glück. „Bis Später.“ Hörte ich hinter mir.
 

„Auf Widersehen.“ Murmelte ich, mir war weder nach lächeln, noch nach zurückblicken zu Mute. Ich musste so schnell wie möglich hier raus, wenn ich unbemerkt bleiben wollte. Langsam liess ich die Tür hinter mir zugehen und warf dann einen Blick aus dem Fenster. Es hatte einen Wald, unweit von hier. Irgendwie musste ich es bis dort schaffen, ohne das mich die Truppe von draussen bemerkte. Ich dachte nach. Hörte, dass das Getrampel und die Schritte näher kamen. Mein Blick wanderte in diese Richtung und mein Herz schlug wie wild. Wie weit war das.. vielleicht 20 Meter..? Ich musste es riskieren.
 

Ich hielt die Luft an und liess mich hinuntersinken, bis unter den Zug und dann weiter, sodass ich ganz im Boden versunken war. Ich hatte mir gemerkt, in welcher Richtung das Wäldchen lag und rannte nun blind durch die Materie, die grösstenteils aus Erde bestand. Ich wusste nicht, wann ich wieder auftauchen musste. Ich wusste nicht, wie weit ich bereits gerannt war. Aber ich würde so lange rennen, bis mir die Luft ausging und ich auftauchen musste, um nicht zu ersticken. Mir blieb also nur zu hoffen, dass ich es bis dann in das kleine Wäldchen geschafft hatte.
 

Langsam spürte ich, wie das Verlangen, nach Luft zu schnappen grösser wurde. Noch tauchte ich nicht auf, sondern rannte weiter. Es wurde noch grösser, ich rannte weiter. Und noch einmal. Ich spürte, wie meine Sinne zu schwinden begannen und tauchte schlussendlich auf. Nach Luft schnappend blieb ich erstmals am Boden kauernd. Tief durchatmen. Ich hörte weder Schreie, dass man mich gefunden hätte, noch irgendwelche Geräusche, die darauf schliessen liessen, dass man mich entdeckt hatte. Endlich wagte ich es, meine Augenlieder langsam aufzuschieben. Ich war in dem Wälchen, sogar mindestens zehn Meter. Ich atmete erneut aus und liess mich gegen den Baumstamm sinken, der hinter mir war. Das war gerade noch einmal gut gegangen. Aber den Zug konnte ich nicht mehr nutzen. Wahrscheinlich war das nur eine Einheit von vielen, die nach mir suchte und man würde die Passagiere informieren und.. die ältere Frau würde sich sicherlich an mich erinnern. Verdammt! Sie wussten, dass ich den Zug, der Richtung NY fuhr genommen hatte. Sie wussten jetzt, dass ich nach New York wollte. Sie konnten also bereits Vorbereitungen treffen, um mir einen gebührenden Empfang zu bereiten, sollte ich es überhaupt bis dorthin schaffen.
 

Noch ein Problem kam mir in den Sinn, als ich so darüber nachdachte. Sie würden wissen, dass ich noch hier in der Gegend war. Immerhin würde die alte Frau wohl auch darüber plaudern, dass ich auf die Toilette verschwunden war. Ich biss mir auf die Lippen und erhob mich dann langsam. Eigentlich wollte mein Körper schon wieder Schlaf, aber ich gewährte ihn ihm nicht, sondern ging erst einmal tiefer in den Wald hinein, auf der Suche nach einer Landstrasse. Einem Highway..
 

Ich konnte von Glück sagen, dass ich mir brauchbare Kleider angezogen hatte, denn das Gestrüpp und die Dornenbüsche des Wäldchens hätten mir sonst wohl arg zugesetzt. So ging es noch recht gut und derzeit war ich mir auch sicher, dass meine Verfolger erst einmal den Zug auf den Kopf stellen würden, bevor sie daran dachten, dass ich vielleicht schon längst das weite gesucht hatte. Wahrscheinlich unterschätzten sie mich, wie jeder andere.
 

Nach einem unendlich lang erscheinenden Fussmarsch kam ich zu einer Strasse, die mitten durch den Wald hindurchging. Ich jubelte innerlich, immerhin etwas Zivilisation und vielleicht – wenn ich Glück hatte – würde auch bald ein Wagen vorbeikommen, der mich dann vielleicht mitkam. Ich besah mir die beiden Richtungen in die die Strasse verlief und entschloss mich dann, nach rechts zu gehen. Hoffentlich lag New York ungefähr in der Richtung. Meine Orientierung hatte ich sowieso schon lange verloren, also ging ich nach Gefühl.
 

Ich war eine Zeit lange der Strasse entlang gelaufen, als ich plötzlich Motorengeräusche hinter mir hören konnte. Ich drehte mich um und jubelte innerlich schon wieder. Als ich den Truk erblickte, der sich mir näherte. Ich zögerte nicht lange – merkwürdig, wirklich! – und streckte meine Hand mit dem Daumen nach oben aus. Früher hätte ich mich das niemals getraut, aber jetzt konnte ich es ohne Probleme. Ich hatte immer Angst davor gehabt, meine Eltern hatten mir auch immer eingeschärft, dass ich das nicht tun dürfte. Meine Eltern waren nicht mehr da und Angst hatte ich auch nicht. Ich hatte ja meine Kräfte, mir konnte nichts passieren, sie schützten mich. Mich konnte niemand anrühren. Irgendwie war es doch so ziemlich das einzige, was mir von meinem Leben wirklich geblieben war. Mein Charakter und sogar mein äusseres hatten sich verändert.
 

Doch, dass meine Eltern recht gehabt hatten, wenn sie gesagt hatten, dass Trampen gefährlich sei, das sollte mir bald bewiesen werden. Der Truk hielt nun direkt vor meinen Füssen und die Tür schwang auch schon einladend auf. Perfekt, jemand der nett zu sein schien. Trotzdem zögerte ich. Der Fahrer grinste mich breit an und meinte: „Na, wo solls denn hin?“ Er hatte längeres Haar, fettig war es und zeugte davon, dass er sicherlich schon mehrere Tage ohne Dusche unterwegs war. Er hatte es sich unordentlich hinter die Ohren gestrichen. Keine wirklich schöne Erscheinung.
 

„Ne York.“ Gab ich kühl und trocken zur Antwort. Ich hatte NY wirklich noch niemals gemocht und trotzdem war es irgendwie der Ort, wo alles begannen hatte und jetzt musste ich wieder dorthin... Immer noch blieb ich im freien stehen und musterte den Fahrer noch einmal eingehend. Vielleicht war er netter, als er aussah..
 

„Trifft sich gut, ich muss in dieselbe Richtung.“ Meinte er und lehnte sich zurück. Ich merkte ganz klar, wie er mich musterte. Und das Gefühl war nicht wirklich gut. Ich hasse es, wenn man mich einfach so anstarrt, vor allem, so offensichtlich. Und zwar so, als würde er einem in Gedanken ausziehen. Ein Wunder war beinahe noch, dass er nicht gleich zu sabbern begann. Innerlich rollte ich mit den Augen und noch immer zögerte ich.
 

„Na los, spring rein.“ Forderte er mich auf und versuchte seine Genervtheit darüber, dass ich so lange brauchte, zu verbergen. „Ich beisse nicht und der Sitz ist gemütlich.“ Ich verengte die Augen als er grinsend hinzufügte: „Wir werden es sicherlich gemütlich haben.“ Schon wieder jemand, der mich unterschätzte. Meine Hände verkrampften sich automatisch zu Fäusten. Er hatte zwar nicht direkt gesagt, was gemütlich haben heissen sollte, aber ich konnte es mir denken und ehrlich gesagt, war ich empört darüber, dass er es mir ohne Scham ins Gesicht sagte. Denn ich mochte noch so tief gesunken sein, noch so am Boden sein und nur noch als Schatten meiner selbst durch die Gegend wandern. Ich hatte immer noch meinen Stolz! Und der verbot es mir, auch nur auf solche Angebote einzugehen, auch wenn ich deswegen zu Fuss nach New York laufen müsste.
 

Ich stockte kurz, als ich meinen Namen hörte. Meine Augen wanderten nervös zu dem Radio, gerade wurde über mich berichtet. Dann sah ich wieder zu dem Fahrer, der nun ungeduldig mit den Fingern auf dem Steuer herumtrommelte. Meine Lippen verzogen sich automatisch zu einem eiskalten Grinsen. „Ich rate Ihnen an, nicht immer mit Ihrem Schwanz zu denken. Denn, und das schwöre ich, was auch immer Sie sich gerade vorstellen, es würde Ihnen mehr Schmerzen bereiten als mir.“ Mir war egal, dass ich gerade eine offene Drohung ausstiess und auch, dass ich das eigentlich noch nie wirklich getan hatte. Es klang ziemlich echt, sogar meine Stimme war schneidend und bedrohlich geworden.
 

Jetzt lächelte ich zuckersüss und nickte in Richtung Autoradio: „Heute schon die Nachrichten gehört?!“ Der Fahrer sah mich irritiert an, er schien nicht damit gerechnet zu haben, das ich, ein zierliches, doch eher jung wirkendes Mädchen, mich wirklich wehren würde. Er hatte wohl eher geglaubt, dass ich entweder mitkommen würde, oder aber einfach weglaufen würde. Jetzt drehte er seinen Kopf zu dem Autoradio. Gerade fiel wieder mein Name. Es wurde erzählt, in welcher Gegend man mich das letzte Mal gesehen hatte. Nämlich in der Gegend, in der wir uns gerade befanden.
 

Der Fahrer sah wieder zu mir, seine Augen waren geweitet, er schien zu verstehen – ich genoss den Anblick, wenn ich ehrlich bin und mein Grinsen wurde dadurch nur noch breiter, als es schon gewesen war. „So, und wenn Sie sich das nächste mal einen runterholen, nur weil Sie wieder keine abgekriegt haben, dann denken Sie daran, Sie und Ihr Schwanz leben nur noch, weil mir grade nicht danach war, Ihrem erbärmlichen Leben ein Ende zu setzen.“ Die letzten Worte waren nur noch gezischt. Erstaunlich, wie leicht diese Worte über meine Lippen kamen. Früher wäre ich vor Scham wohl im Boden versunken. Ich wäre überhaupt zu schüchtern gewesen und auch zu ängstlich. Inzwischen war Angst ein unbekanntes Gefühl für mich. Vor dem tot? Lachhaft! Es konnte nicht schlimmer kommen, als es jetzt war.
 

Der Fahrer des Trucks realisierte langsam, wen er da vor sich stehen hatte und ich sah, wie seine Hände zitterten. Früher hatte man mich nicht respektiert, oftmals übergangen oder einfach nicht beachtet. Jetzt brachte man mir erstmals Respekt entgegen.. oder es war wohl einfach nur Furcht. Aber besser als gar nichts war es allemal. Man musste ja auch mal das ‚positive‘ an der Sache sehen. Aber zu sehen, wie das Grinsen langsam auf dem Gesicht des Fahrers erstarrte, dass war wirklich Genugtuung. Er sah mich nicht mehr an, schlug so schnell er konnte und wortlos die Türe zu.
 

„Ganz ohne ein Abschiedsgeschenk?“ Feixte ich, jetzt ganz klar in der dominierenden Position, als der Motor gestartet wurde und der Truck losrollte. „Das ist aber nicht die feine Art!“ Brüllte ich, so laut es ging, in der Hoffnung, dass er mich dann noch hören würde. Aber so einfach würde er mir nicht davon kommen.. lässig streckte ich meine Hand aus und phaste sie durch das vorbeifahrende Gefährt und somit auch durch das Getriebe. Jeder Stromkreis wurde – wenn ich hindurch ging – zerstört. Der Truck hielt also gezwungenermassen wieder. Es rauchte leicht. Ich sah zum Fahrerhäuschen. Er schien sich nicht einmal mehr zu trauen, den Kopf hinaus zu strecken. Wahrscheinlich kauerte er dort irgendwo und versuchte so zu tun, als ob er nicht da wäre. Erbärmlich.
 

Ich grinste zufrieden, schob die Hände in die Jackentaschen und ging dann hoch erhobenen Auges am Fahrerhäuschen vorbei. Er sass da und versuchte so zu tun, als würde er mich nicht sehen. Ich zwinkerte ihm verächtlich zu und tippte mir dabei mit zwei Fingern an die Stirn. Er würde jetzt sicherlich gleich die Bullen alarmieren, welche dann meine Spur wieder verfolgen konnten, aber es hatte sich gelohnt. Wahrscheinlich hatte ich ihm den Schock seines Lebens verpasst. Ich beschleunigte meine Schritte, während ich mir meine Haare zu zwei Schwänzchen zusammenband. Ich musste mich jetzt erneut auf mein Glück verlassen und hoffen, dass überhaupt noch ein Wagen hier vorbeikam. Und kindlich auszusehen – was ich mit der Frisur zweifelsohne tat – konnte mir dabei ziemlich helfen. Vielleicht liess sich jemand erweichen. Und zwar jemand, der dabei nicht nur an Sex und dergleichen dachte. Und mit dieser Frisur würden mich die Leute höchstens auf 14 schätzen.
 

Ich beeilte mich um die nächste Kurve zu kommen, um so aus der Sicht des Trucks – der wohl angemerkt immer noch da stand und den der Fahrer auch noch immer nicht verlassen hatte – zu kommen. Erst dann verlangsamte ich mein Schrittempo wieder so, dass es ein angenehmes Gehen war. Ich war mir schliesslich nicht sicher, ob das die richtige Richtung war, weshalb rennen überhaupt nichts geholfen hätte. Meine Füsse taten mir langsam weh, darum sah ich mich nun umso fieberhafter nach einem Wagen um.
 

Nach einiger Zeit hörte ich tatsächlich erneut einen Wagen hinter mir. Ich fasste ihn ins Auge und trat dann langsam auf den Highway. Mir konnte ja eigentlich nichts passieren, ich hatte ja meine Kräfte. Ich stand also mitten im Weg und sah den Wagen auf mich zurollen. Natürlich nicht ohne flaues Gefühl im Magen, aber ich vertraute darauf, dass meine Kräfte notfalls funktionieren würden. Dabei gab ich mir ausserdem noch Mühe, möglichst erbärmlich auszusehen. Die Frau hinter dem Steuer reagierte eher langsam, dafür aber mit einer Vollbremsung. Nur wenige Zentimeter verblieben zwischen mir und ihrem Gefährt. Ich hatte nicht einmal geblinzelt. Das war Perfekt. Die Frau war vielleicht Mitte zwanzig und sah eigentlich recht freundlich aus. Gerade war sie jedoch entsetzt, da sie beinahe ein Mädchen überfahren hatte. Das einzige, was nun noch problematisch werden könnte, war meine ungewollte Berühmtheit. Wenn sie mich erkannte konnte ich Mitfahren gleich vergessen.
 

Sie stieg schnell aus und rang sichtlich geschockt mit ihrer Fassung. Dann fragte sie, welcher Teufel mich denn geritten hätte, dass ich mich hier einfach so auf die Strasse stellte. Es klang anfangs vorwurfsvoll aber schon im nächsten Satz konnte man eine Entschuldigung deutlich heraushören. „Ich muss nach New York.“ Erklärte ich tonlos und ohne ihre eigentlichen Fragen zu beantworten.
 

„Ganz alleine? Was ist passiert? Wo sind deine Eltern?“ Ich sah sie bei diesen Fragen, mit denen sie mich überschwemmte einfach nur hilflos an. Und es schien wirklich zu klappen. Sie fragte nach meinen Eltern. Sie hielt mich also garantiert für jünger, als ich eigentlich war. Hätte sie mich für 17 gehalten hätte sie nicht mehr nach den Eltern gefragt, sondern lediglich, was ich hier draussen machte.
 

„Ich muss nach New York. Unbedingt und so schnell wie möglich.“ Meinte ich noch einmal, diesmal mit etwas Nachdruck. „Können Sie mich vielleicht mitnehmen.. auch wenns nur nStück wäre, wäre ich Ihnen sehr dankbar.“ Ich machte Hundeaugen. Hatte ich schon immer gut gekonnt. Sie sah mich an, schien zu überlegen und sah sich dann um. Niemand war zu entdecken. Ich war weit genug weg von dem Truck, als dass sie mich damit in Verbindung gebracht hätte.
 

„Soll ich dich nicht besser zur nächsten Stadt bringen? New York ist noch über zwei Stunden von hier entfernt.“ Okey, jetzt wusste ich, wo ich ungefähr war und dass ich meinem Ziel langsam aber sicher und auf einigen Umwegen, näher gekommen war. Ich dachte kurz nach und hatte dann eine Ausrede parat:
 

„Naja.. die Sache ist die. Wir waren auf nem Campingausflug hier in der Gegend und jetzt sollten wir eigentlich schon auf dem Weg zurück sein. Ich hab die Gruppe verloren.“ Sich seufzte absichtlich. Sie sah mich prüfend an und verstand dann jedoch. Ich fügte hinzu: „Und vielleicht könnte ich von ihrem Handy aus dann auch meine Eltern anrufen.. Meins hat nämlich leider keinen Akku mehr.“ Das müsste das ganze doch gleich noch glaubhafter erscheinen lassen. Ich war langsam echt gut im Lügen.
 

Sie überlegte kurz und meinte dann: „In Ordnung.. und du hast übringens Glück, ich muss auch nach New York.“ Sie lächelte mir zu und hielt mir dann die Beifahrertüre auf. „Ich bin übrigens Mandy Griffin.“ Stellte sie sich vor, als ich ins Auto krabbelte. Sie wollte mir meine Tasche abnehmen um sie hinten zu verstauen, ich behielt sie jedoch auf meinem Schoss. Es war besser, immer schnell flüchten zu können.
 

„Vielen Dank, Miss Griffin. Ich bin Ki..“ Ich stockte während meinen Worten. Ich hatte mich eben als Kitty Pryde vorstellen wollen. Ich täuschte einen Hustenanfall vor, um einen passenden Namen zu finden. Das dumme dabei ist doch, wenn man einen guten Namen braucht, fallen einem meist nur absolut dämliche ein. Mir auch.
 

„Und wie heisst du?“ Hakte die junge Frau nach, als ich mich wieder ‚erholt‘ hatte. Während sie auf eine Antwort wartete, löste sie die Handbremse und startete den Motor des Wagens. So rollte das Gefährt langsam an und beschleunigte, bis es ein normales Fahrttempo erreicht hatte.
 

„Sherryl.“ Meinte ich und hätte mich im nächsten Moment für diesen Namen schlagen können. Wer nannte sein Kind schon so? Wie ich darauf kam? Nun.. Früher hatte ich des öfteren Sherry eingeflösst bekommen, weshalb mein bester Freund – Ex Bester Freund würde es besser treffen – mir diesen Spitznamen verpasst hatte. Ich hatte das Gesöff natürlich nur gezwungenermassen eingenommen, aber von allem, was wir so getrunken hatten, hatte ich es irgendwie fast am meisten gemocht. Besser als ein normaler Weisswein war es nicht. Und ja, ich hatte mich eben nach einem Likörwein benannt, genau deswegen hätte ich mich schlagen können. Und ich nahm mir vor, besser aufzupassen, nicht dass ich mich noch versehentlich verplapperte. Sie schien nämlich noch keine Nachrichten gehört zu haben, geschweige denn Zeitung gelesen zu haben. Oder aber, ich hatte mein Aussehen so sehr verändert, dass es nicht dem Bild von mir glich, dass die letzten Tage um die ganze Welt gegangen war.
 

„Ahso, ein hübscher Name.“ Bemerkte Mady mit einem Standardsatz, sie konnte meinen Namen ja nicht einfach so hässlich nennen, ich nickte nur leicht. Sie lächelte nur und trat dann noch etwas aufs Gas. Man merkte, dass sie zu den Fahrern gehörten, die lieber schnell am Ziel waren. Aber der Highway hatte nicht so schnell eine Kurve in Sicht und ausserdem war der Wagen, in dem wir sassen so ziemlich der einzige im Umkreis von 100 Metern.
 

Ich bekam von Mandy ihr Handy gereicht und tippte die alte Nummer von unserem Haus in Deerfield ein. Dann schluckte ich, als der Anrufbeantworter ansprang. Ein Seitenblick zu Mandy. Es musste echt wirken.. Auch wenn es für mich eine Qual war. „Hey.. Mum.. Hier ist Ki.. Sherry.“ Ich lächelte gezwungenermassen. „Ja.. ich weiss.. ich bin von der.. Jah.. jah.. ich.. eine nette Frau hat mich mitgenommen. Ja.. ich weiss, das ich das nicht darf.. aber.. Ja.. jahjah mach du ruhig. Mir doch egal.“ Ich legte trotzig auf, obwohl ich ja mit gar niemandem gesprochen hatte. Mandy nahm ihr Handy wieder an sich und lächelte mir aufmunternd zu. Es hatte wohl doch ziemlich echt gewirkt. Ich verfiel in Schweigen und sie konzentrierte sich wieder auf das Fahren.
 

Nach einer gewissen Zeit, in der nur Stille zwischen uns geherrscht hatte, da ich eigentlich, aus Angst mich zu verplappern, nicht reden wollte und sie nicht wusste, worüber sie hätte reden sollen, ergriff Mandy erneut die Initiative: „Wohnst du in nem Vorort von New York?“ Ich drehte den Kopf und nickte nur ein wenig. Ich dachte kurz nach und ereiferte mich dann:
 

„Ja.. genau, sie können mich dann schon in Bayville rauslassen.“ Das war eine ganz gute Idee, auf die meine Fahrerin mich da gebracht hatte. In Bayville kannte ich mich aus und der Weg nach New York City war aus dieser Vorstadt auch nicht mehr sonderlich weit. Ausserdem konnte ich so meine Spuren verwischen, denn Mandy würde sicherlich bald etwas davon mitkriegen, wen sie da durch die Gegend befördert hatte.
 

„Bayville.. in Ordnung. Da kommen wir sowieso durch.“ Sie lächelte erneut und setzte dann zur nächsten Frage an: „Wie alt bist du denn eigentlich?“ Ich zögerte. Ich konnte jetzt doch schlecht sagen: 17. Sie würde lachen und mir nicht glauben, soviel war sicher, aber sie würde darüber nachdenken und ich wollte eigentlich nicht, dass sie über meine Person nachdachte.
 

„Wie alt schätzen Sie mich denn?“ Gab ich die Frage zurück. Sie lachte leise auf und sah mich dann aus den Augenwinkeln kurze Zeit an. Die Strasse war gerade, da konnte sie während dieser Zeit kaum falsch fahren.
 

„Hm.. lass mal sehen.. Ich hoffe ich sage jetzt nichts falsches.“ Sie lachte erneut hell. Irgendwie war ich in dem Moment eifersüchtig auf ihr frohes Lachen. Sie konnte es noch, ich konnte es nicht mehr. Ausser ich erzwang es. Und gerade zwang ich mich, mit ihr zu lachen. Dann meinte sie entschieden: „14 Jahre vielleicht?“
 

Ich entschied mich dafür, dass es das beste war, ihr ein Erfolgserlebnis zu gönnen. „Richtig.“ Rief ich deswegen aus und lehnte mich dann zurück. Sie lachte erneut und meinte dann:
 

„Puh.. Glück gehabt, was?“ Ich nickte matt und bevor sie noch weitere Fragen stellen konnte, die mich in eine eventuell bedrängende Situation hätten bringen können, gähnte ich herzhaft, in der Hoffnung, sie würde dieses Zeichen selbst deuten. Und wirklich, meine Menschenkenntnis enttäuschte mich nicht:
 

„Oh.. bist du müde? Sag doch was.. du kannst auch gerne schlafen, ich weck dich dann, wenn wir in Bayville sind.“ Ich nickte matt und legte noch einen drauf, indem ich zur Antwort einfach nur gähnte. „Das heisst dann wohl ja.“ Mandy lachte erneut hell und fügte hinzu: „Ist der Sitz bequem, wenn nicht, kannst du auch nach hinten.“
 

„Nein, passt schon so. Danke.“ Ich stockte und sah sie an. Das hatte ich ganz vergessen.. „Ach und.. danke.. dass Sie mich mitfahren lassen.“ Meinte ich dann und es war wirklich ernst gemeint. Ich hatte verdammtes Glück gehabt, es hätte schliesslich noch einmal so einer wie der Fahrer des Trucks kommen können und dann wäre ich gar nicht vom Fleck gekommen.
 

„Kein Ding, ich helfe gerne.“ Meinte sie und zuckte dabei mit den Schultern. Ich lächelte nur in mich hinein, während ich mich in meinen Sitz kuschelte. Wenn die gute nur wüsste.. wenn sie nur wüsste. Wahrscheinlich würde sie mir den Wagen dann gleich ganz überlassen. Aber sie war nett, ich wollte ihr das eigentlich nicht unbedingt antun. Und schon kurze Zeit später war ich weggedöst. Sicher in einem Auto, wo mich keiner meiner Verfolger finden würde. Vorerst zumindest.
 

~
 

Und nun war ich hier. In New York, in mitten von Menschenmassen, die sich nur langsam etwas verteilten, als es anfing, ein zu dunkeln. Und da ich ja schon immer hatte wissen wollen, wie lange man von Bayville aus in die Stadt brauchte, hatte ich mich dort von Mandy absetzen lassen. Die junge Frau war nicht dahinter gekommen wer ich wirklich da. Ich bedankte mich und beliess es dabei, sie würde es früh genug erfahren. Wenn ich ihr jetzt erzählte, dass ich Katherine Anne Pryde war. Die Katherine Anne Pyrde, dann würde sogar diese selbstbewusste Frau wohl in Panik verfallen.
 

Inzwischen hatte ich es aber wie gesagt bis nach Manhatten geschafft. Es war dunkel geworden um mich und – oh Wunder – ich war knapp noch in meinem Zeitfenster. Ein Blick auf mein Handy verriet mir nämlich, dass genau heute der Tag war, an dem ich mich mit Bobby treffen wollte. Ich war zwar geschwächt, da ich kaum gegessen hatte – hatte ich auch kaum Gelegenheit dazu gehabt – und auch kaum geschlafen hatte. Aber trotzdem war es wie ein Sieg, dass ich es bereits bis hierher geschafft hatte, ohne, dass sie mich hatten stellen können. So leicht würde ich es ihnen nicht machen. Das konnten sie gleich vergessen.
 

Die Zeit die mir bis zum Treffen noch blieb, verbrachte ich damit, mir die Schaufenster der Läden anzusehen. Natürlich hatte ich mir die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, damit nicht die Gefahr bestand, dass man mich eventuell doch erkannte. Und obwohl ich nicht der Typ war, der Stundenlang shoppen gehen konnte, ohne dass es ihm langweilig wurde. Ich genoss es, denn es fühlte sich für einen kurzen Moment so an, als wäre mein Leben wieder normal. Als wäre alles wieder in Ordnung, auch wenn es das niemals wieder sein würde.
 


 

~ Und hier beginnt meine Geschichte erst wirklich ~
 

Ich atmete die kühle Nachtluft ein. Inzwischen hatten sich die Strassen soweit geleert, dass nur noch vereinzelt Leute unterwegs waren. Die Geschäftsleute hatten sich in ihre Wohnungen zurückgezogen. Ab und an hörte man, wie eine Gruppe Betrunkener sich von einer Bar in die nächste bewegte, und das natürlich lautstark. Vorsichtig setzte ich einen Fuss vor den anderen. Mein Herz schlug automatisch schneller, denn ich näherte mich dem Bleeker’s.
 

Ich bog um die Ecke und blieb erst einmal stehen, vor mir sah ich ein kleines Lokal. Es war eines von denen mit grossen Schaufenstern, die Hälfte der Fenster wurde jedoch von kleinen Vorhängen aus Spitze verdeckt. Dahinter etwas geschützt waren die Tische. Die meisten Tische waren in eine Bank eingelassen, die sich der gesamten Wand entlang zog. Es gab aber auch noch ein, zwei, die frei im Raum standen. Hinter den Tischen war eine lange Theke, die sich fast durch den gesamten Raum zog. Dort hatte es diverse Hocker und dahinter stand die Bedienung. Das ganze war in hellgrünen, mintfarbenen Tönen gehalten. Genauso sah auch die Arbeitskleidung aus. Es war ein Einfaches zusammenhängendes Kleid mit kurzem Rock, dass sich zuknöpfen liess. Und es war mintgrün und weiss. So war es früher auch immer gewesen..
 

Über dem kleinen Lokal prangerte gross die Aufschrift: Bleeker’s. Jetzt, wo es schon nach zwölf Uhr war, war die aufschrift hell erleuchtet. Genauso wie das Café/Lokal – es war eine Mischung aus allem, denn man erhielt zu jeder Tageszeit etwas. Das Bleeker’s hatte durchgehend geöffnet. Morgens gab es Eier mit Speck, Pfannkuchen und anderes. Und den Restlichen Tag eben ganz normales Essen. Pommes, Burger. Ect. Aber zugleich konnte man hier einfach auch einen normalen Kaffee bestellen. Es war irgendwie universell und es war wahrscheinlich deswegen so etwas wie unser Stammlokal gewesen.
 

Wenn wir jemals – die ganze Gruppe in meinem Alter von damals – nach NY gegangen waren um Party zu machen und den Versuch zu starten, uns in einige der Clubs zu schmuggeln hatten wir uns oftmals aufgeteilt oder im Verlaufe des Abends verloren. Aber man hatte sicher sein können, dass am Ende doch alle wieder hier eintrudelten. Manche, weil sie Ruhe brauchten oder schon müde waren und andere eben einfach, weil man hier immer welche von uns gefunden hatte, wenn man sie verloren hatte.
 

Wir hatten immer hinten am Ecktisch gesessen. Es war auch der Grösste. Er war hübsch in der Zimmerecke plaziert und so fast gänzlich in das Polster, dass sich an der Wand entlang zog eingelassen. Wir hatten das ganze dann jeweils mit Stühlen ergänzt. Dieses Lokal war also voller Erinnerungen.. mich beschlich langsam das Gefühl, dass es keine so gute Idee gewesen war, den Treffpunkt auf die kleine Gasse zu verlegen, die sich gleich neben dem Bleeker’s von der Hauptstrasse abtrennte. Aber das war der Ort, wo ich wirklich hatte sich sein können, dass Bobby wusste, wo es war. Alle von damals wussten, wo sich dieses Lokal befand.
 

Ich seufzte tonlos bei dem Anblick und mir fiel auf, dass ich schon ziemlich lange so da gestanden hatte und auf die Lettern, die den Namen des Lokals bildeten gestarrt hatte. Ich schüttelte leicht den Kopf und trat dann etwas heran bis ich schliesslich direkt vor dem grossen Fenster stand. Ich blickte stumm hinein und sah uns in der hintersten Ecke sitzen, lachend und uns amüsierend. Das war vor Jahren eben einfach unser Stammlokal gewesen und der Tisch in der Ecke, der besonders gross war, war der zugehörige Stammtisch gewesen.
 

Die Einstellung meiner Augen verschob sich und plötzlich blickte ich meinem Spiegelbild in die Augen. Ich sah müde aus und immer noch war meine Frisur ungewohnt. Gedankenverloren öffnete ich die beiden Schwänzchen, die ich mir gemacht hatte und meine Haare fielen wieder normal herab. Ich strich mir einige kurze Strähnen aus den Augen. Noch vor einer Woche waren diese länger gewesen, sodass ich sie hinter meine Ohren hatte streichen können. Ich hörte, wie ein Kirchturm in der Nähe schlug. Viertel nach eins. Ich setzte mich langsam in Bewegung und bog dann in eine Seitenstrass direkt daneben ab. In der Gasse war auf den ersten Blick niemand zu entdecken, was aber vielleicht auch lediglich daran lag, dass sie nur spärlich durch den Lichtschein von der Strasse, aus der ich eben in die Gasse einbog, erleuchtet wurde. Ich schnupperte. Es roch nach verbranntem. Ganz klar. Ich hielt Ausschau nach einem Feuer, doch ich sah nichts.
 

Meine Schritte wurden langsamer, fast schon zögerlich. Ich sah mich nach einem Zeichen von Bobby um, vielleicht war er ja noch nicht hier. Auf dem Boden waren in dem Spärlichen Licht deutlich Brandspuren zu erkennen, sie wirkten frisch. Ich schnupperte erneut und kam mir selbst schon wie ein Spürhund vor. Nun roch es auch noch nach Kippen. Ich kannte diesen Geruch nur zu gut. Ein sehr starker Tabak, der sich hübsch in den Lungenbläschen festsetzte, damit betreffender Raucher auch sicher einige Jahre früher das zeitliche segnete. Rauchen war nie mein Ding gewesen, trotzdem kannte ich diesen Geruch, als hätte ich selbst über Jahre davon geraucht. Mir war auch klar, weshalb. Er brachte mich dazu, stehen zu bleiben.
 

Ich hörte jemanden flach atmen und verengte die Augen um denjenigen auszumachen. „Bobby?“ Flüsterte ich und ging hastig einige Schritte. Auf dem Boden lag eine Gestalt. Meine Augen weiteten sich. „Bobby!!“ Rief ich aus und erreichte endlich die Gestalt. Ich kniete mich zu ihr nach unten, ich kniff die Augen zusammen, in der Hoffnung ein Anzeichen zu erkennen, dass es sich dabei um Bobby handelte. Die Kleider der Gestalt waren teilweise angesengt. Ich setzte meine ganze Kraft ein, um sie auf den Rücken zu drehen. Ich stemmte mich so lange dagegen, bis der leblose Körper auf dem Rücken lag. Ich zitterte. Nein, das konnten sie mir nicht antun. Meine einzige Spur musste einfach noch leben! Es war tatsächlich Bobby, verdächtig unbeweglich, obwohl ich ihn eben noch hatte atmen hören. Panisch suchte ich nach seinem Puls. Er schlug. Schwach, ja. Aber er schlug. „Oh Gott.. Bobby.“ Ich lachte, aber in dieser Situation hatte das Lachen aus Erleichterung gleichzeitig auch etwas verzweifeltes, wenn nicht etwas wahnsinniges. „Du weißt gar nicht, was für einen Schock du mir eben eingejagt hast.“ Versuchte ich die Lage schön zu reden, auch wenn es nicht wirklich eine gute Lage war.
 

„Erlaube mir, dir etwas mehr Licht zu machen.“ Ich erstarrte, als dich diese Stimme hörte. Wer auch immer das war, es war nicht gut, dass er hier war. Aber das war eine Erkenntnis, die eigentlich logisch war. Im selben Moment ging auch wirklich Licht an, etliche Scheinwerfer waren auf mich gerichtet. Ich war geblendet und gezwungen, mir die Hand vor die Augen zu halten. Eine Falle. Wie hatte ich nur so dumm sein können. Jetzt kam ich mir vor, wie ein gehetztes Tier, welches soeben gestellt worden war. Ich versuchte jemanden zu erkennen, doch das Licht war viel zu grell, vor allem, da meine Augen obendrein noch an die Dunkelheit gewöhnt waren. Ich hörte ein Surren und phaste instinktiv. Bobby gleich mit mir. Das waren entweder Betäubungspfeile oder gar Kugeln. Ich musste bei Bobby bleiben. Er war alleine wehrlos und ausgeliefert. Ich durfte nicht zulassen, dass sie ihm etwas antaten. Nur schon wegen der Tatsache, dass er meine einzige Hoffnung darauf war, jemanden der Ex- X-Men zu finden. Von allen Seiten kamen langsam Schatten auf mich zu, ich wurde erneut panisch und klammerte mich regelrecht an Bobbys Hand.
 

„Willst du dich nicht einfach ergeben?“ Ich wusste, dass diese Stimme einfach dem Braunhaarigen mit den seltsamen Augen sein musste. Ich öffnete die Augen ein kleines bisschen und er stand tatsächlich bereits vor mir. So aus der Nähe konnte ich erkennen, dass die Haut um das Auge, welches weiss bläulich war, von einer Brandnarbe gezeichnet war. Vor mir stand der Typ, welcher meine Eltern auf dem Gewissen hatte. Mistkerl! Dreckskerl! Arschloch! Ich wandte den Blick von ihm ab und sah erneut zu Bobby, der immer noch nicht die Augen geöffnet hatte. Ich spürte, wie der Braunhaarige mich packte, wie sich seine Hand um meinen Hals schloss. Gerade war ich nicht fähig mich zu bewegen. Zwar hatte ich in der letzten Woche bewiesen, wie schnell man sich vom unschuldigen Mädchen zum Killer wandeln konnte, aber ganz routiniert war ich eben doch nicht darin. Und gerade zitterte ich aufs heftigste, weil es mir langsam einfach zu viel wurde. Er zog mich auf die Beine, ich musste Bobby dafür natürlich auch loslassen. Aber gerade stand ich irgendwie neben mir. Der Braunhaarige zog mich weiter, bis ich nur noch knapp auf meinen eigenen Zehen tänzeln konnte. Ich würgte. Er zwang mich, in seine Augen zu sehen. Das eine braun, das andere weisslich blau. Ich sah ihn an und fühlte mich so schwach.
 

Doch dann erinnerte ich mich. Ich blickte gerade dem Mörder meiner Eltern ins Gesicht. Die Wut flammte auf und verlieh mir neue Kräfte. Ich spuckte ihm voller Abscheu mitten ins Gesicht , sodass er mich aus Reflex los liess. „Niemals!!“ Brüllte ich, während ich zu Boden ging. Wieder surrten Kugeln oder Pfeile durch die Luft. Ich rollte mich auf dem Boden und schaffte es so wieder auf die Beine. Nun war ich nur leider von Bobby entfernt. Aber alleine wegtragen konnte ich ihn sowieso nicht, dafür war er dann doch zu schwer und eine Flucht würde mir niemals gelingen mit diesem Zusatzgewicht, da würde wohl selbst phasen nichts helfen. Ich hätte den Braunhaarigen umbringen können, jedoch war ich dazu momentan schlicht und einfach mental nicht in der Lage und was noch dazu kam war, dass er leiden sollte aber so richtig. Ja, wenn es um die Rache für den Mord an meinen Eltern und für den Verrat ging, dann hatte ich zeitweise wirklich sadistische Gedanken. Ich zitterte wieder und sah zu Bobby. Neben seinem Körper stand noch immer der Braunhaarige, dessen Namen ich noch immer nicht kannte und inzwischen hatte sich auch noch mehr der S.H.I.E.L.D Agenten zu ihm gesellt. Herankommen daran war leicht für mich, aber ihn wegtragen würde ich wirklich nicht schaffen, erst recht nicht, da ich so müde war und mein Magen vor Hunger bereits zu schmerzen begonnen hatte. Ich sah ihn, diesen Braunhaarigen, hasserfüllt an. Meine Hände hatten sich zu Fäusten geballt. Wieder surrten Schüsse durch die Luft, die natürlich ins Leere gingen. Aber ich merkte, dass ich, wenn das weiter so ging, nicht mehr lange durchhalten würde. Ich musste verschwinden.
 

„Es tut mir Leid..“ Hauchte ich leise. Das war an Bobby gerichtet. Ich wusste, es war falsch ihn einfach so zurückzulassen, nicht nur, weil ich damit meine einzige Spur verlieren würde, sondern auch, weil sie ihm vielleicht irgend etwas antun würden. Aber mir blieb keine andere Wahl, wenn ich nicht selbst geschnappt werden wollte. Ich fühlte mich so schlecht, als ich langsam durch den Boden verschwand. Mir war nach Übergeben zu Mute. Wegen dem Hungerast in den ich gerade kam und auch, weil es mir nun auch mental nicht mehr sonderlich gut ging. Mein Psyche war sowieso ziemlich angekratzt. Während ich verschwand zwang ich mich jedoch noch dazu, dem Braunhaarigen überlegen zu zu feixen: „Ich an deiner Stelle würde mich nicht mehr so sicher in meiner Haut fühlen. Im Anbetracht der Tatsache, dass ich durch alles hindurchgehen kann.“ Ich zwang mich zu einem höhnischen Grinsen, ehe ich ganz verschwunden war.
 

„Nein. Nein, sie ist nicht geblieben. Ja, obwohl wir Drake haben. Genau.“ Knurrte der Braunhaarige in ein Headset. „Schätze Plan B wird benötigt, damit wir das Miststück endlich ruhig stellen können.“ Der Braunhaarige warf einen Seitenblick zu Bobby, welcher eben ein Betäubungsmittel gespritzt bekam. „Sind Sie wirklich sicher mit Plan B?“ Der Braunhaarige wirkte kurze Zeit zögerlich und etwas unsicher.
 

„Plan B wird funktionieren, vertrau mir, Avalanch.“ Gab eine kühle Stimme am anderen Ende zurück. „Es wurde bereits alles eingeleitet. Zieht euch zurück.“ Es wurde aufgelegt. Avalanch nickte nur leicht einigen Soldaten zu, welche daraufhin begannen, Bobbys Körper mit sich weg zu transportieren. Der Braunhaarige warf einen letzten Blick zurück in die Gassen. Brandspuren zeugten von einem Kampf, aber auch Einschusslöcher.
 

Ich tauchte einige Strassen weiter wieder auf. Ich musste erst einmal nach Luft schnappen, da es doch mehrere Minuten gedauert hatte, bis ich hierher gelangt war und da ich nur so lange durch feste Materialien gehen konnte, wie ich die Luft anhalten konnte. Man konnte es mit Wasser vergleichen. Ich lehnte mich erschöpft gegen die Hauswand, welche mir am nächsten war. Meine Hand wanderte langsam zu meinem Hals. Dorthin, wo der Braunhaarige mich gewürgt hatte. Die Würgemale waren deutlich zu ertasten. Ich fühlte mich noch immer schlecht, vor allem, weil ich mir nun Sorgen um Bobby machte und natürlich Vorwürfe. Ihn da einfach zurück zu lassen war verdammt mies gewesen. Nicht auszudenken, was sie nun mit ihm anstellten. In meiner Aufregung fiel mir natürlich nicht auf, dass ich beobachtet wurde. Ich achtete allgemein nicht wirklich auf meine Umwelt.
 

Nachdem ich eine Weile schweigend vor mich hin gestarrt hatte, beschloss ich, doch zurückzugehen. Vielleicht hatten sie Bobby ja einfach liegen gelassen. Eine Hoffnung, die wohl unerfüllt bleiben würde und die ich wohl nur hatte, um damit mein Gewissen zu beruhigen. Langsam setzte ich mich in Bewegung. Darüber, dass die Leute von S.H.I.E.L.D. immer noch dort postiert sein könnten, dachte ich in erster Linie gar nicht nach. Aber das sollte auch nicht weiter wichtig sein..
 

„Hello Kitty.“ Ich zuckte zusammen. „Kitty Kätzchen..“ Ich war wie erstarrt und führte mich nicht mehr von der Stelle. Natürlich erkannte ich diese Stimme sogleich. Ich kannte sie nun einmal einfach zu gut und hatte sie zu oft gehört. Sie klang immer noch genau wie vor zwei Jahren. Ich blieb immer noch stehen, drehte mich jedoch nicht um. Irgendwie hatte mich doch schon zuvor eine Vorahnung ergriffen, die Zeichen hatten eigentlich auch alle deutlich darauf hingewiesen.
 

„Solltest du nicht zu Hause bei Mummy und Daddy sein?“ Meine Hände verkrampften sich automatisch zu Fäusten, ich spürte, wie meine Nägel sich in mein eigenes zartes Fleisch bohrten, aber es war mir egal. Doch noch immer drehte ich mich nicht um.
 

„Das war ein verdammt beschissener Witz.“ Meinte ich so ruhig wie möglich und zu meinem eigenen Erstaunen wirkte es tatsächlich locker, lässig und vor allem eines, seelenruhig. Er wusste sicherlich, was passiert war. Jeder wusste es, es hatte in allen Zeitungen gestanden und lief wohl auch oft über die Mattscheiben. Warum spielte er dann so darauf an? Es schmerzte mich immer noch sehr, auch wenn ich es zum Teil verdrängt hatte und man mir so derzeit nicht ansah, wie schmerzhaft es war, davon zu hören und darüber zu reden.
 

„Aber deine Witze waren nie wirklich gut...“ Ich drehte mich langsam und sah in die tiefen braunen Augen meines besten Freundes. Führern besten Freundes traf es wohl besser, aus meiner Sicht zumindest. Seine Augen funkelten trotz der Dunkelheit geheimnisvoll. Seine Lippen umspielte das typische – wie ich fand: dämliche – arrogante Grinsen. Wir sahen uns schweigend an, bis ich meinen Satz schliesslich zu Ende brachte: „John!“
 

Chapter Two: Back To The Roots - End



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kokoro-
2013-06-30T11:23:40+00:00 30.06.2013 13:23
AWRGH! I looooooove it!
Das ist so hammergeil! So so gut!
Auch wenn ich deinen Stil in all deinen FFs liebe, merkt man total, dass du hier noch besser geworden bist! Du bringst alles viel besser auf den Punkt und obwohl du nur umschreibst oder beschreibst vergisst du die Gefühle nicht! Und die Ich-Perspektive liegt dir sehr gut!

Ich liebe diese Kitty abgöttisch! Ich find es toll, dass sie so viel Stärke beweist in dem wie sie damit umgeht und wie es sie verändert. Das was sie verändert hat, war natürlich alles andere als super. Aber wie sie jetzt ist find ich klasse. Eben auch, weil sie dann doch Schwäche zeigt, müde ist und deswegen ihre Kräfte nicht so gut beherrschen kann. Einfach toll!

Avalanche ist der Mörder von Kittys Eltern ô.O Verrückt! Oder habe ich da was missverstanden? Krasse Sache... Bin sooo spannt wie es sich auswirkt!

JOHN! ♥
Ich finde die Idee auch klasse, dass sie mal beste Freunde waren! Sowas hattest du noch nie! Klasse, dass es etwas so ganz anderes ist! Aber wenn Bobby verbrannt wurde, konnte ja nur einer dafür verantwortlich sein... Und wenn Johnny und Lance unter einer Decke stecken, wirds nicht einfach mit der Liebe..
Aber Kitty hat da eh schlimmere Sorgen als das...

Wunderbar! Ich liebe es! ♥
Antwort von:  kittyleinchen
02.07.2013 06:31
naja. nur weil bobby etwas verbrennungen abbekommen hat heisst das nicht zwingend dass die zusammenarbeiten sondern nur dass john lance zuvorgekommen ist. dass da noch was gelaufen sein könnte bevor alle anderen aufgetaucht sind
und nein lance hat sie umgebracht das ist schon richtig so xD
Von:  kiks
2009-08-09T12:53:08+00:00 09.08.2009 14:53
JOHN!

Langsam mag ich die Geschichte.
Ich find die Idee von Kitty und John als beste Freunde toll.

Mach's weiter und zwar schnell; beides!



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