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Zusammenhalt

von

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Der Berg, so hoch als könnte man von ihm geraden Schrittes aus auf dem Mond spazieren gehen.

Wolken schwebten dort oben, so dass man die Spitze nicht einmal mehr erahnen konnte.

Entmutigt seufzte ich.

Der Viehwagen meiner Eltern hatte schon heute Morgen den Aufstieg gewagt und mich wiedererwarten an dem nächtlichen Lagerplatz zurückgelassen.

Ich würde ihnen folgen. Bestimmt war es keine Absicht gewesen. Familie war alles. Alles was einem nach diesem kalten Winter und der Hungersnot geblieben war. Alles, selbst nach dem hereinbrechen der Pest hatten wir zusammengehalten.

Hatten in einer ärmlichen Kate unser essen geteilt. Nachts vor Kälte zusammengedrängt geschlafen.

Keiner war allein gewesen, würde es nach diesem Schicksal nicht mehr sein.

Ausgezehrt waren wir gewesen nach dem Winter. Meine fünf Geschwister, meine Eltern und ich. Aber überlebt hatten wir.

Das Essen hatte ich in der klirrenden Luft besorgt, da meine Eltern zu alt waren und meine Geschwister zu jung.

Einfach war es mit meinen siebzehn Jahren auch nicht gewesen eine ganze Familie durchzubringen. Aber ich hatte es geschafft.

Einen Dank hatte ich nie erhalten oder erwartet. Das größte Glück auf Erden war, das wir diese schwere Zeit gemeistert hatten.

Bestimmt erwarteten sie mich bereits. Vielleicht würden sie solange irgendwo pausieren bis ich angekommen war.

Ich raffte mich noch einmal auf, zog die Kleidung zurecht.

Ich spuckte aus und setzte meine schmerzenden Beine in Bewegung.

Das jucken der schwarzen Beulen an meinen Achseln ignorierte ich und machte den ersten Schritt zu meiner mich liebenden Familie.

Und zurück blieb nur das im Sonnenlicht glänzende Blut, das ich dorthin gespuckt hatte.



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