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22+1 Tage

Und wenn schon.
von

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Momente

[A/N]

Es tut mir SO LEID, dass das so lange gedauert hat. Das hier ist das letzte Kapitel.

Ein Epilog folgt noch.

Ich lese/schaue kaum noch Death Note, als wird's wohl (zumindest für einige Zeit ;) ) von mir zu Death Note gewesen sein. Denn ich habe noch eine Kuroshitsuji-FF weiterzuschreiben (was auch wohl noch dauern wird) und eine Idee zu einer längeren Scrubs-FF.

Danke allen Lesern und Kommentarschreibern!

Zur Zeit mache ich irgendwie eine Entwicklungsphase durch. Mein Stil ändert sich von Tag zu Tag :D

Raitos und Ls POV

~ Sue
 

Yagami Raito
 

Mir kommt es so vor, als ob ich die Shinigami-Augen bekommen hätte. Ich sehe sie die ganze Zeit – die drohenden Ziffern über seinem und meinem Kopf.

19.

18.

17.

16.

Und so weiter.

Zu jeder Tageszeit sehe ich sie und immer schneller werden sie geringer.

Rapide, fast schon exponentiell.
 

Momente
 

Der Schmerz brennt.

Meine Glieder zucken und winden sich in diesem brennenden Schmerz. Mein Kopf explodiert gleich. Meine Augen sind trocken und es fühlt sich an, als ob jemand mit noch Sand in sie geworfen hätte.

Es brennt höllisch – obwohl ich nie wissen werde, was höllisch ist, denn in die Hölle komme ich sowieso nie.

Gerade bin ich von einem Traum aufgewacht.

Es war ein schöner Traum, ruhig, friedlich.

L und ich waren in einem Haus mitten auf einer grünen, weiten Wiese. Es sah europäisch aus, ein... wie hieß es noch mal... ein Fachwerkhaus, richtig. Ein Bauernhaus.

Innen war es voll von modernen Computern und Bildschirmen – Ls Zentrale.

Wir haben zusammen gearbeitet, Fälle gelöst.

Dann habe ich L Kuchen gebracht und wir haben uns auf eine wunderschöne Terrasse gesetzt. Das Wetter war mild, nicht zu heiß und keine Wolke war zu sehen.

Wir haben nicht geredet, aber als ich in Ls Gesicht sah, bemerkte ich ein graues Haar an seiner Schläfe.

Etwas, was ich in der Realität nie bemerken werde, wie ich mir mit einem trockenen Krächzen plötzlich denke.

Sein Gesicht war ansonsten glatt und auf diese seltsame Art schön wie immer. Es hatte diesen versonnenen Ausdruck, den es immer hat, wenn er Kuchen isst.

Ich fuhr mir im Traum wie immer durch die Haare, und stellte fest, dass es irgendwie nicht ganz so dicht wie sonst war.

Wir wurden alt.

Ein lauer Wind wehte in unsere Richtung und L kratzte die Reste der Sahne der Kuchenfüllung vom Teller ab. Nur noch eine Erdbeere war übrig.

Mit einem Lächeln drehte sich Traum-L (der viel zu real aussah) zu mir um und lächelte.

„Will Raito-kun meine Erdbeere?“

Ungerührt kräuselte sich das saftig grüne Gras im Wind...

...und ich bin wach. Und mein Schmerz brennt so sehr, dass ich in mein Kissen beißen muss, um nicht zu schreien, um nicht Götter, an die ich nicht glaube, anzuflehen, dass L und mir doch ein paar Stunden, Tage, Jahre mehr vergönnt sein mögen.

Neben mir liegt L und schläft noch. Oder tut so, ich weiß es bei ihm nie. Werde nie so lange mit ihm zusammen sein können, dass ich es herausfinden könnte, woran man es erkennt.

Ich kneife die Augen zusammen und wünsche, alles wäre anders.

Ich wünsche, wir hätten eine andere Wahl gehabt.

Auf einmal wacht L auf, sieht meinen gequälten Gesichtsausdruck durch die halbgeschlossenen Augen nicht und greift blind an der Seite des Betts, auf der ich immer liege, herum, bis er mich findet.

„Guten Morgen“, nuschelt er.

Der Anblick vertreibt meine Verzweiflung. Energisch greife ich nach seinem Gesicht und küsse es stürmisch.

Und danke den Todesgöttern, an die ich glaube und die einst die Regeln des Death Notes festlegten, dass wir wenigstens noch ein paar gemeinsame Tage haben.
 

Momente
 

Ich habe gerade noch Zeit zu denken, dass Ryuk unrecht hatte.

Ich BIN im Himmel.

Der Himmel ist weich unten und oben warm und verschwitzt.

Im Himmel sieht man schwarzes Haar und ein weißes Gesicht und große schwarze Augen, die sich vor Ekstase weiten.

Im Himmel hat man ein Gefühl, dass sich langsam in Wellen von der Leibesmitte her ausbreitet und den ganzen Körper durchströmt, erst einmal fast zu süß, als das man es lange aushalten könnte, dann aber verwandelt sich die Süße in Anspannung, die man wirklich nicht aushalten kann. Und wenn man denkt, dass man von diesem Gefühl der Erwartung, der Gier und der Liebe zu dem, der einem es bringt, verrückt wird, entlädt sich plötzlich die Anspannung in Zuckungen und Krämpfen und grenzenloser Lust.

Im Himmel liegt nach dieser unbeschreiblichen Erfahrung ein lächelnder, zu dünner, blasser Detektiv neben dir und streckt seine Arme nach dir aus, umfasst sich beschützend und gleichzeitig so schutzsuchend.

Ich bin im Himmel.

Für ein paar Tage.
 

Momente
 

Anklagend starrt mir der Anrufbeantworter entgegen, als ich einen kleinen Fall, den ich zum ersten mal selbst lösen durfte, ad acta legte.

Nicht einmal sein nahender Tod würde L von seiner Arbeit abhalten, und während den Ermittlungen im Fall Kira haben sich viele Fälle angesammelt, die wir jetzt gemeinsam lösen.

Ich bin überwältigt von seiner Schnelligkeit, in der er trotzdem so präzise und durchdacht die Geheimnisse aufzudecken und Licht ins Dunkel zu bringen vermag.

Doch es ist allein die Übung, in der ihm ihm um einiges nachstehe. Deswegen darf ich jetzt auch allein an einigen Fällen arbeiten.

Schließlich gibt es keinen Grund mehr, mir zu misstrauen, oder?

Die Übung wird mir ja nichts bringen. Ich habe keine Zukunft.

Der Anrufbeantworter ist ausgeschaltet. Alle Verbindungen zur Außenwelt sind gekappt, diese gelösten Fälle werden eine Art Hinterlassenschaft.

Trotzdem ist er eine einzige Anklage.

Mutter. Vater, Sayu. …

Ohne auf Ls neugierigen Blick zu achten schnappe ich mir einen Stift und Papier.
 

Ich war Kira.

Ein Teil von mir wird immer Kira bleiben.

Ich bin immer noch fest davon überzeugt, dass ich das Richtige getan habe.

Ich wollte nur eine bessere Welt für euch und alle anderen.

Bloß persönliche Gefühle sind mir dazwischen gekommen.

Ich möchte mich für zwei Dinge entschuldigen: Für all die Sorge und die Trauer, die ich euch gebracht bzw. bringen werde.

Und dafür, dass ihr wegen meiner Schwäche nicht in dem Paradies leben könnt, das ihr verdient habt. Das ist unverzeihlich.

Ich sollte jemand Großes sein. Bin es aber nicht.

Es tut mir leid.

Alles, was ich bin, ist Yagami Raito.

In Liebe, euer Sohn/Bruder
 

L Lawliet
 

Raito schläft.

Er braucht um einiges mehr Schlaf als ich, aber das ist mir nur recht. Dann kann ich ihn im Schlaf beobachten, eine meiner Lieblingsbeschäftigungen.

Sein Schlaf ist viel ruhiger, seitdem Kira nicht mehr vorherrscht.

Seitdem Raito für sich lebt.

Mir gefällt der Gedanke, dass Raito nur seinen Seelenfrieden hat, wenn er mich lieben darf.

Ich bin wenigstens nicht der einzige Schwache hier. Und er gehört mir.

Ein paar Tage lang.

Ich breche mir leise ein Stück von der Schokolade ab, die auf dem Nachttisch liegt, und schiebe es mir langsam in den Mund.

Der Geschmack passt zum Anblick. Ich genieße den Moment, indem ich schweigend ein paar Haarsträhnen aus Raitos Gesicht streiche.

Der Anblick dieses Gesichts lässt eine tiefe Trauer in mir aufkommen. Ich will es ansehen, ansehen, ansehen, niemals damit aufhören.

Und das muss ich doch so bald.

Plötzlich lächelt er. Ruhig sagt er im Schlaf ein Wort: „Lawliet.“

Er träumt von mir.

Er liebt mich.

Niemand hat mich je geliebt. Nie.

Ich habe niemanden je geliebt.

Warum muss mir das jetzt entrissen werden? Warum ausgerechnet jetzt?

In meinem ganzen Erwachsenenleben habe ich noch nie geweint, aber jetzt kann ich nicht anders. Ich ziehe Raitos Kopf so sanft in meinen Schoß, dass er nicht aufwacht, halte mich an ihm fest, beuge mich über ihn.

Meine Schultern zucken in meinen tiefen, lautlosen Schluchzern unkontrolliert, mein Gesicht ist tränennass.
 

Momente
 

„Ich bin so froh, dass du Kira warst, Raito-kun.“

Perplex sieht mich Raito an.

„Anders hätten wir uns wohl nicht kennengelernt. Und jede neue Sekunde, die ich mit Raito-kun verbringen darf, ist die schönste meines Lebens.“

Er starrt mich mit weiten Augen an, seine Miene wird plötzlich hart und er dreht sich wortlos weg.

Ich verstehe die Situation nicht, unsozialisiert, wie ich bin.

Ist er sauer? Beleidigt?

Eine Klinge, die erst in mir existiert, seit ich Yagami Raito kenne, bohrt sich in mein Herz.

Schnell stehe ich auf und lege meine Arme um ihn, vergrabe mein Gesicht zwischen seinen Schulterblättern. „Mr. Wammy sagt immer, dass ich viel zu direkt und taktlos bin. Bist du jetzt sauer?“

Wer bin ich eigentlich?

Warum durfte ich nicht immer schon so sein?

Vielleicht hätte ich das Folgende dann schon früher hören dürfen.

Raito dreht sich zu mir um und sieht mir in die Augen.

„Ich liebe dich“, sagt er leise und eindringlich.

Und mir wird ganz warm.

Ich bin sehr sehr glücklich in diesem Moment.
 

e
 

Raito kocht für mich.

Ich finde das sehr nett von ihm. Aber... es schmeckt nicht so wie immer.

Ich bemerke erstaunt, dass ich Mr. Wammy vermisse.

Jeden Tag bemerke ich ein neues Gefühl in mir. Es ist, als würde ich ein neuer Mensch werden.

Wenn ich in den Spiegel sehe, sehe ich jedes Mal mein Gesicht heller werden.

Nicht von der Hautfarbe her, einfach... heller.

Man könnte sagen, mit Licht erfüllt. Wortspiel, denke ich amüsiert.

Wow.

Nennt man das Albernheit? Belustigung?

„Hier, bitte sehr.“ Raito hat Kekse gebacken.

Doch ich lasse sie stehen und hole mit einen Stift und ein Blatt Papier.
 

Danke, dass Sie immer so gut zu mir waren. Dass Sie mich hierher gebracht haben.

Es tut mir leid. Ich hoffe, ich konnte bis jetzt Ihre Erwartungen erfüllen.

Bestellen Sie Roger, M, M und N meine Grüße. Ich will, dass Sie lernen, zusammenzuarbeiten.

L



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  cosmos
2010-08-05T21:36:21+00:00 05.08.2010 23:36
das kapitel war ja noch schöner als das davor. Q__Q
raitos traum am anfang und seine gedanken dazu waren so
traurig, irgendwie wird man gleich ganz sentimental, wenn
man das liest, weil es so toll beschrieben ist.
ich finde die beziehung zwischen den beiden unglaublich
süß und es ist so ungerecht, dass sie nur noch ein paar
tage zusammen verbringen können. .___.

lg, cosmos.
Von: abgemeldet
2009-08-31T18:28:30+00:00 31.08.2009 20:28
Oh hamma qeschriebn
Echt du schreibst qenau meine richtunq
T_T und trauriq L und R. basn echt wie hund und katze zusammen..liebe
lq.
Hony
Von: abgemeldet
2009-08-31T08:38:56+00:00 31.08.2009 10:38
Q__Q *schluchz*
gott, wie traurig..und niedlich..
Ich kann mir L gar nicht wirklich weinend vorstellen T__T
und das mit dem Wortspiel is ja sooo süß..!
Himmel, ich bin schon wieder so dermaßen koooonstruktiv~ *hüstel* xDD
Aber dein Schreibstil hat sich tatsächlich n bisschen verändert :) nicht viel, aber merklich xD


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