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Leave in Silence

von

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Leave in Silence

Title: Leave in Silence

Chapter: 1/1 (One shot)

Author: Nullstelle/Aneurysm

Fandom: The GazettE / ガゼット

Genre: Drabble

Rating: PG

Warning: Iam crazy. Memories in tha loony bin
 

Idea: November 2008

Erected: Thursday, ‎18. November ‎2008, ‏‎02:05:56

Completed: Thursday, 18. November 2008, 03:53:17
 

Disclaimer: No slavery.

Music:

Evanescence – Lithium (repeat- of course […])
 

Comment: Another Reita x Ruki Story. I dunno. Its wrote itself.

Hope ya‘ll enjoy. […]
 

-
 

(„Lass mich dein Geheimnis sein.“)
 

[-Leave in Silence-]
 

Es war ein ziemlicher Schock für Ruki, als er das weiße Licht auf sich zu kommen sah.
 

Generell mochte er keine hellen Lichter, die sich direkt auf ihn richteten.

Von Anfang an hatte er sich Sorgen gemacht, wie er die Bühnenlichter aushalten sollte. Denn als Sänger stand man nun einmal im Mittelpunkt des Geschehens, und das Scheinwerferlicht war Teil der Show.

Bisher war es noch nicht soweit gekommen, dass er in solch einer Verlegenheit stehen könnte; schreiend oder gar heulend wegrennen; denn bisher stand ihre Band gerade mal am Anfang und die einzigen Auftritte, die sie gehabt hatten, waren draußen auf irgendwelchen Stadtfesten gewesen.

Blitze von Fotoapparaten lagen Ruki auch schwer auf dem Magen, aber es war etwas, über das er leichter hinweg sehen konnte, als konsequentes, helles Licht.

Und das alles nur durch Arztbesuche.

Ruki war kein besonders gesundes Kind gewesen.

In seiner Akte waren neben ADS und Schuppenflechte noch Laktose Intoleranz, Fruchtsäure Intoleranz und einige Phobien vermerkt gewesen.

Er erinnerte sich an zahlreiche Arztbesuche, an weiße, helle Räume, große, blaue Kästen und grelle, weiße Lichter.

Seine gesamte Kindheit über erzählte man ihm von seinen Defiziten.

Entweder wuchs er nicht schnell genug, oder seine Konzentration war zu schlecht, ein anderes Mal beschwerte man sich über sein noch viel zu kindliches Denkvermögen.

Man war sich nicht sicher, ob man ihn bereits in die Schule schicken konnte, da ihm einige Eigenschaften dafür fehlten. Natürlich wollte Ruki in die Schule. Alle seine Freunde würden in die Schule gehen, und da wollte er nicht fehlen.

Anders als seine Freunde, musste er sich einigen Tests unterziehen, die ihm für immer in Erinnerung bleiben würden.

Ein Blatt Papier.

Darunter war noch eines, auf welchem Blumen, kleine Häuser und Tiere in Strichzeichnungen zu sehen waren. Er sollte die Sachen mit Bleistift abpausen, jeden einzelnen Strich, in einer Zeit von vier Minuten.

Seine Mutter saß links neben ihm, blickte ihn kühl, aber dennoch auffordernd an, so, wie sie es immer tat und in seinem späteren Leben auch immer tun würde.

Die Ärztin, zu seiner Rechten, musterte ihn durchgehend streng durch ihre Halbmondbrille, und es fiel ihm schwer sich zu konzentrieren.

Es war warm in dem Raum, seine Hand war schwitzig, und das Licht war für seine Augen viel zu hell.

Die Stoppuhr tickte leise, während er seinen Bleistift- grau, mit kleinen schwarzen Noppen, von der Marke Azeel, Stärke HB, angespitzt –langsam über das Papier zog.

Die Ärztin benutzte die Worte „Prima“ und „Hervorragend“ als die Zeit abgelaufen war, aber seine Mutter sah nicht besonders begeistert aus.

Sie maßen seine Größe, wogen sein Körpergewicht, untersuchten seinen kompletten Körper, unter ständiger Begleitung des grellen Lichtes.

Er musste hüpfen, mal auf einem, mal auf beiden Beinen.

Und letztendlich, ließ man ihn in die Schule.
 

Sein gesamtes Leben lang bekam Ruki seine Fehler zu hören.

Die Welt sah seine guten Taten, seine Talente nicht, ihr fielen nur all seine Makel auf.

Irgendwann duckte er sich.

Er war nie der Klassenbeste, gerade mal Durchschnitt, mit viel üben, Sport war nicht sein Ding, und ein Musikinstrument konnte er auch nicht spielen.

Ruki lernte, dass er in dieser Welt nichts zu sagen hatte.
 

Und dann lernte er Jemanden kennen, der ihm zuhören wollte.
 

Reita kam erst zwei Wochen später auf die High-School als die Anderen, denn er hatte aus Krankheitsgründen nicht früher in die Schule gekonnt. Zwei Wochen, in denen Ruki wieder nichts besonderes war, in denen er nur nebenher lief und den Anderen zuhörte, in denen ihm wieder einmal klar gemacht wurde, dass weder gute Vorsätze, noch neue Anfänge auf einer ebenso neuen Schule, keinen neuen Menschen aus einem machten.

Der Neue warf sein Weltbild über den Haufen.

Reita war es egal, dass Ruki sich für nichtssagend hielt, er glaubte, nichts zu sagen zu haben, oder dass er kein Talent in Nichts war.

Es interessierte ihn nicht, dass Ruki klein und kränklich war, und er hatte wenig Interesse daran zu hören, wie unwichtig er war.

Darüber verschwendete er keine Gedanken, als er Ruki zu seinem besten Freund machte.

Ihn beeindruckten die Konsequenzen nicht, die er mit Rukis Veränderung nach Hause brachte.

Als die Mutter von Ruki ihren Sohn aus dem Haus schmiss, hatte er nichts gesagt, nur Rukis Tasche genommen und sie in seine Wohnung getragen.

Wenn Ruki zu seinem Gitarren oder Bassspiel sang, hatte er keine Lust daran zu denken, ob sie es nun konnten oder nicht.

Rukis ewige Selbstzweifel waren ihm schier unbekannt.
 

Ruki hätte nie gedacht, dass sich mal etwas an ihrer Freundschaft ändern könnte.

Sie wurden älter, reifer, und mit einem Mal befanden sich in Ruki Gefühle, die dort nichts zu suchen hatten. Er beobachtete, schrieb und sang über seine Empfindungen, bis er zu dem Schluss kam, dass er nichts tun, außer es zulassen konnte.

Er liebte seinen besten Freund, mehr als es vielleicht angemessen war für einen Jungen, aber zum ersten Mal in seinem Leben war ihm etwas egal.

So brach ein Stück seiner Welt zusammen, als Reita ihm irgendwann erzählte, dass er etwas von Uruha, einem Freund von ihm, wollte. Er erzählte es beiläufig, als wäre es nichts Besonderes in einer Sportstunde.

Seit dem Tag war Ruki Uruha gegenüber nur noch feindselig aufgetreten.

Er hatte nicht anders gekonnt.

Als die Beiden schließlich auch noch auf die Idee kamen, einen Band zu gründen, wusste Ruki, dass er sich fügen würde müssen. Er hatte Reita verloren, an einen Menschen, der ihn glücklich machen konnte.

Die Gefühle für Reita waren nie verschwunden.

Man hatte ihm einfach keine Zeit oder gar eine Chance dazu gegeben sie abklingen zu lassen.

Das schlimmste für ihn war, dass Reita und Uruha einfach kein Paar wurden. Sie redeten aneinander vorbei, keiner verstand den Anderen und beide fühlten sich verletzt und unbestätigt.

Oft wollte Ruki sie schlagen, schmiedete Mordpläne.

Umso länger es sich hinzog, desto schlimmer wurde die verzweifelte Wut in Ruki.
 

Und eben diese verzweifelte Wut, hatte ihn an diesem Tag dazu gezwungen, über die Straße zu laufen, um von den Beiden wegzukommen.
 

Das Licht blendete ihn fürchterlich, als er versuchte seine Lider zu teilen; außer schemenhafte Umrisse erkannte er kaum etwas, und das Verlangen, das Licht zu löschen, war groß.

Er hatte nie verstanden, wozu die Starklampen nützlich sein sollten.

Sie machten ihn blind, schreckten ihn ab.

Kurz dachte er darüber nach, ob er sich aufsetzen wollte, wobei ihm auffiel, wie schwer ihm der Gedanke fiel, und wie sehr sein Kopf schmerzte.

Er sehnte sich nach einer Ibu 800, die auf seinem Nachtschrank lagen, aber sein Arm bewegte sich nicht, als seine Gedanken schon nach der Packung griffen.

Bis er schließlich auch das begriff, hatte er kostbare Zeit verloren.

Das Rauschen in seinen Ohren versuchte ihm etwas mitzuteilen, bevor sein Kopf plötzlich klar wurde.

Ein lautes Piepen schmerzte in seinen Ohren, hallte hundertfach in seinem Kopf wieder, und er verlangte, dass man es ausschaltete- in seinem Kopf. Über seine Lippen drangen diese Worte nie.

Angestrengt starrte Ruki an die Decke über sich, bis er mit einem Mal anfing zu begreifen.

Es war wie ein kräftiger Schlag ins Gesicht, nur noch härter, und es fühlte sich an, als hätte eine kalte Hand um sein Herz gelegt.

Reita.

Über ihm.

„Kannst du mich hören?“

„Ne, sorry, kann ich nicht. Natürlich du Spast, was ist dein Problem? Glaubst du echt, ich bin taub?“, hätte er ihm am liebsten entgegen geschmettert, ihn umarmt und ihn dann aus seinem Zimmer geschickt.

Aber stattdessen starrte er ihn nur an und senkte schließlich den Blick.

Die weißen Lichter.

Reitas Stimme.

Das Auto.
 

„Was würdest du tun, wenn Morgen dein letzter Tag wäre?“

Ruki hatte es immer als eine Floskel abgetan.

Er hatte einen Moment lang überlegt und dann Sachen wie „Ficken, Saufen, Party, und alles was Spaß macht“ geantwortet.

Dann hatte er gelacht und meist nichtssagend mit den Schultern gezuckt, weil er über solch eine Frage nicht nachdenken wollte.

Er hätte nie gedacht, dass er Jemals in solch einer Situation stecken würde, noch, dass ihm in dem Augenblick ganz andere Sachen durch den Kopf gehen würden.

Der Mensch, den er am meisten liebte, würde es nie erfahren.

Der Mensch, für den er gelebt und sich verändert hatte, für den er an sich selbst gewachsen war, würde nie erfahren, dass er der Grund für eben jenes gewesen war.

Der Mensch, für den er alles getan hatte und jeder Zeit alles tun würde, für den er all seine Energie gegeben hatte, würde nie erfahren, dass er selbst der Antrieb dafür gewesen war.

Jedes Lächeln, jedes Lachen, jede Geste, jeder Atemzug-niemals würden sie Reita erreichen.
 

Und obwohl Ruki all dies mit einem Mal wusste, sich seine Lippen öffneten, um ihm seinen letzten Willen mitzuteilen, seine letzten Worte, stockte er, bevor er den Mund wieder schloss.

Er konnte nicht.

Nicht den Menschen, den er liebte, in solch ein Gefühlschaos stürzen.

Reita würde niemals zu Uruha gehen, sie würden nie glücklich werden, und all das nur, weil Reita sich seinem besten Freund gegenüber verpflichtet fühlen würde.

All dies wusste Ruki mit einem Mal völlig automatisch.

Worüber hatte er eigentlich all die Jahre seine Zeit und Gedanken verschwendet, wenn doch alles so klar war?

Seine Lider schlossen sich wieder, Reitas Bild vor Augen, die Flüssigkeit, die aus seinen Augenwinkeln über seine Gesichtszüge tropfte, nicht einmal mehr spürend.
 

Nie war er von Reitas Seite gewichen.

Es würde das erste Mal werden.
 

‚Until the day I die, I spill my heart for you.‘
 

-Ende
 

Am Rande
 

Ich werde auch die restlichen Fanfics hochladen. Bisher sind Fünf bereits online, es werden noch mindestens Neun.
 

Danke fürs lesen!!

(Was sehr schnell ging, offensichtlich) :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  InspiredOfMusic
2010-08-30T17:10:21+00:00 30.08.2010 19:10
Wirklich ein sehr schöner One Shot..
Aber wirklich traurig.. Ruki tut mir furchtbar leid..
Und Sätze wie: Er wird es nie erfahren!.. die haben irgendwie immer eine besondere Wirkung auf mich...
Von:  BLVCKMORAL
2009-05-06T18:02:20+00:00 06.05.2009 20:02
Das ist total schön. Besonders der Schluss hat mir sehr gut gefallen. >_<
Von: abgemeldet
2009-05-06T15:33:12+00:00 06.05.2009 17:33
Sehr schöner One-shot der wirklich Gefühle beim Lesen übermittelt.
Du hast eine sehr schöne Wortwahl, und gerade das manche Sätze so kurz waren lies alles eindringlicher wirken.
Und die Thematik ist super umgesetzt und um längen nicht so klischeehaft, wie ich 's erwartet hätte.
Rundum gelungen.
Lg
Von:  Shutaro
2009-05-06T08:42:56+00:00 06.05.2009 10:42
schön geschrieben aber am schluss hatte ich nen richtigen kloß im hals x__x
Von:  e____xD
2009-05-06T06:32:47+00:00 06.05.2009 08:32
Guten morgen :D

Wow, was soll ich dazu sagen...
Ein klasse os! Ist die ausgezeichnet gelungen!
ICh mag deinen Schreibstil und wie du alles rüberbringst! :)
Hat mir wirklich sehr sehr gut gefallen xD
Auch wenn´s traurig war.

Ganz liebe Grüße
evi_XP
Von:  Kanoe
2009-05-06T05:43:34+00:00 06.05.2009 07:43
sehr schön geschrieben
gefällt mir auch sehr gut


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