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What is love but the strangest of feelings?

von

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klare Sicht

Erschrocken vom Traum, riss Charlotte ihre Augen auf. Ihre Hände krallten sich in ihrer Bettdecke. Sie richtete sich auf um sich zu sammeln und fuhr mit der einen Hand durch ihr Haar. „Was für ein seltsamer Traum…“, murmelte sie vor sich hin.
 

What is love but the strangest of feelings?

A sin you swallow for the rest of your life?

You've been looking for someone to believe in

To love you, until your eyes run dry.
 

Razorlight mit Wire to Wire lief im Radio. Charlotte dachte über den Text des Liedes nach.
 

Was ist Liebe, wenn nicht das Merkwürdigste aller Gefühle?

Eine Sünde, an der Du für den Rest Deines Lebens zu schlucken hast

Du hast nach jemandem gesucht, dem du vertrauen kannst

Der Dich liebt, bis Deine Augen getrocknet sind.
 

Sie stand auf, konnte sich seltsamerweise auf den Beinen halten, obwohl ihr schwindlig war, und machte die Musik aus. Sie sank auf den Boden zusammen.

Was sollte der Traum bedeuten? Hatte sie wirklich Gefühle für einen anderen? Sie war doch mit Michael zusammen glücklich? Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken.

Die Cornflakes waren anscheinend doch nicht abgelaufen gewesen, denn sie hatten ja noch geschmeckt. Aber was war mit der Milch? Charlotte hatte ein komisches Gefühl im Bauch. Sie musste sich nicht übergeben, aber trotzdem wollte etwas aus ihr raus. Waren es die Gefühle für Benjamin?
 

Nach einer schlaflosen Nacht, sah Charlotte dementsprechend aus. Sie war blass und hatte leichte Augenringe. Als sie nachsah, bemerkt sie dass die Milch doch noch gut war. Trotzdem war sie ein einziges Wrack auf Arbeit. Zum Glück war Freitag, dachte sie. Das war zurzeit ihr letzter Ansporn den Tag zu überstehen.

Sie versuchte Benjamin aus dem Weg zu gehen, um zu vermeiden, sich noch mal mit den Fragen von letzter Nacht konfrontieren zu müssen.

Er sah sie mitleidig an, als sie gerade den Meerschweinchen Futter gab. „Willst du wirklich nicht nach Hause?!“ fragte er sie zum fünften Mal. Sie sah ihn kurz an, schüttelte schnell den Kopf und brach den Blickkontakt zu ihm wieder ab. Charlotte hatte Angst, dass ihre Blicke sie verraten könnten. Benjamin stutzte. Er wartete bis sie das restliche Futter zurück in die Vorratskammer bringen wollte und folgte ihr in den kleinen Raum nebenan. Als sie sich umdrehte und er plötzlich hinter ihr stand, erschrak sie.

„Charlie, was hast du?!“, sie errötete leicht und antwortete, „Nichts…, ich hab bloß schlecht geschlafen.“ Er sah sie prüfend an, als er ob er in ihr Inneres sehen könnte.

„Das glaub ich dir nicht…, du gehst mir doch schon den ganzen Tag aus dem Weg.“

Er hatte es gemerkt. Dabei wollte sie es so unauffällig wie möglich machen.

Sie sah ihm in die Augen und die ganzen 2 Wochen Praktikum liefen im Kurzfilm in ihren Gedanken ab. Sie bemerkte erst jetzt, dass er immer wieder versucht hatte sich ihr zu nähern.

Sie musste sofort weg hier. „Ich glaub du hast Recht…, ich sollte besser nach Hause.“, versuchte sie auszuweichen.

Charlotte wollte die Vorratskammer verlassen, doch Benjamin hielt ihre Hand fest.

„Ich mach mir Sorgen um dich.“ Die Wärme die auf sie übertragen wurde, durch diese Berührung, brachte ihren Körper zum zucken. Sie versuchte zu lächeln, „Ich brauch nur eine ordentliche Tüte Schlaf.“ Benjamin nickte verlegen, als er merkte das er ihre Hand länger als nötig festhielt, und lies sie schnell los. „Gut…, ich klär das mit unserer Chefin. Und du erhol dich ja.“
 

Wie eine Statur stand sie an der Haltestelle. Die Kinderschreie und das Geplapper der alten Menschen um sich herum nahm sie nur dumpf war. Gedankenversunken fuhr sie mit dem Bus nach Hause. Michael hatte zurzeit Zivildienst in einem Krankenhaus und konnte sie deshalb nicht abholen. Sie wollte sowie so nicht, dass er sie so sieht.

Ihr Vater musste auch arbeiten, er war Feuerwehrmann, sodass sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren musste, die um diese Zeit immer gut gefüllt waren.

An der, wegen ihren Atems beschlagene, Scheibe strich sie mit ihren Finger lang und malte ein undefinierbares Gekritzel. Eindeutig hatte sie Gefühle für Benjamin in der kurzen Zeit entwickelt, sonst wäre sie eben nicht so durcheinander gewesen.

Wie stark aber waren diese und wie konnten diese Gefühle die Beziehung mit ihrem Freund gefährden? Immerhin waren sie ja schon ungefähr 4 Monate zusammen und Benjamin kannte sie gerade erst einmal 2 Wochen.

Sie stand auf als ihre Station mit einer elektronischen Stimme angesagt wurde. Immer noch wacklig auf den Beinen stieg Charlotte aus dem Bus aus. Ein zehnminütiger Fußweg lag noch vor ihr und sie musste quer durch einem kleinen Park mit Teich laufen.

Die Frühlingssonne strahlte, die ersten Blumen blühten und Vögel zwitscherten. Verliebte, die die ersten Sonnenstrahlen genossen, gingen an ihr kuschelnd vorbei. Beim Anblick der Turtelnden wurde ihr komisch. Erst letztes Wochenende gehörten Charlotte und Michael zu ihnen und liebten sich genauso.

Sie blieb stehen. Und dieses Wochenende wollte er auch was mit ihr unternehmen.

Charlotte biss sich auf die Lippe. Plötzlich hatte sie die Klarheit die sie letzte Nacht suchte. Sie hatte sich entschieden. Entschlossen ging Charlotte weiter. Sie wusste jetzt wem sie ihren Herzschlüssel übergeben würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-05-07T15:31:21+00:00 07.05.2009 17:31
ich sag nur " miau " :D... einfach ne tolles story bisher ;).. und die charaktere haben auch tollen wiedererkennungswert =).. wann kommen endlich die nächsten kapitel? :P ^^


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