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Never cry

Matt und Mello (kein Pairing!)
von

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Der Brief

Am nächsten morgen stand Mail pünktlich auf. Er hatte die ganze Nacht nicht viel geschlafen.

Müde ging er die Treppe herunter. Sein hintern tat noch immer weh, wenn er sich setzte, aber es aushaltbar. Dann blieb er vor Mihaels Tür stehen. Sollte er klingeln und den Blonden abholen?

Schließlich klingelte er tatsächlich. Hörte drinnen lautes Gepolter und dann öffnete Mihael einen Spaltbreit die Tür.

„Mail?“

Hinter ihm zog seine Mutter an seinem Hosenbein. „Bitte geh nicht…“, heulte sie.

Mihael drehte sich um: „Mum, ich muss aber zur Schule!“

Kurz sagte er zu Mail: Warte unten, ich komme, gleich, ok?“, dann schloss er die Tür.

Mail konnte hören, wie er seine Mutter anschrie. „Ich komme heute Mittag wieder, ok? Jetzt hör auf hier so einen krach zu machen! Ich muss zur Schule, verdammt noch mal!“

Er hatte noch nie jemanden in seinem Alter so fluchen gehört und war ein wenig erschrocken, aber die Frau drinnen schien sich beruhigt zu haben, denn wenig später öffnete sich die Tür uns Mihael kam heraus. Er sah ein wenig erschrocken aus darüber, dass Mail noch direkt vor der Tür stand.

„Ich hab dir doch gesagt, du sollst unten warten…“, sagte er leise, aber es klang nicht wütend.

Zusammen liefen sie die restlichen Treppen nach unten. Erst sagten sie nichts, dann fragte Mail: „willst du darüber reden?“

Mihael fragte provozierend zurück: „Willst du über gestern reden?!“

Der rothaarige sah ihn fragend an.

„Mein Zimmer liegt direkt unter deinem.“, beantwortete Mihael die nicht gestellte Frage.

Mail wurde rot. „Ich…“

„Es gibt Dinge, über die will man nicht reden, ok? Bitte frag nicht mehr… Ich weiß, du meinst es nicht so, nur…“

Der rothaarige nickte. „Sorry… Ich… Aber wenn du Hilfe brauchst, sag bescheid, ok? Ich meine…“

„Klar.“

Sie erreichten die Schule pünktlich zum Unterrichtsbeginn.

Mail fühlte sich wahnsinnig unwohl auf dem harten Holzstuhl und merkte auch, wie seine Konzentration deutlich nach ließ, weswegen er auch gleich zweimal von der Lehrerin ermahnt wurde. Als sie dann noch feststellte, dass er keine Hausaufgaben gemacht hatte- an die hatte er am letzten tag nun wirklich nicht mehr gedacht- schrieb sie einen Brief an seinen Vormund.

Mihael sah, wie Mail schon wieder Tränen in die Augen stiegen, kritzelte etwas auf einen Zettel und schob ihn rüber.

„Nicht weinen, ok? Ich lass mir was einfallen. Aber denk dran, hier, niemals weinen…“
 

In der pause zog er den Rothaarigen zur Toilette.

Dieser schien vollkommen fertig. „Ich kann doch nicht damit heim kommen… Wenn ich ihm den Brief zeige, dann…“, wieder wollte er wohl zu weinen anfangen, doch Mihael legte ihm die hand auf die Schulter. „Nicht weinen. Denk daran. Niemals weinen. Keine Schwäche zeigen. Die anderen sehen doch, wenn du geweint hast, und wenn du nicht verprügelt werden willst, dann fang jetzt besser nicht damit an. Hör zu, ich unterschreibe dir den Zettel. Das wird gar kein Problem, ich schreibe meine Entschuldigungen auch immer selbst. Mrs Wells merkt das schon nicht. Du brauchst den Zettel daheim nicht vorzeigen und bekommst somit auch keine…. Keinen Ärger. Ja? Nur, wein nicht. Es ist alles halb so wild…“

Mail wischte sich die Tränen aus den Augen. „Meinst du das Ernst?“

Mihael nickte. „keine Panik, ich hab das schon öfter gemacht. Ich bin ziemlich gut darin, Unterschriften zu fälschen. Komm einfach heute Mittag runter, ich unterschreib dir den Wisch.“

Und so war es beschlossene Sache.

An diesem tag war Mail wieder nach hause gerannt, um ja nicht zu spät zum Essen zu kommen. Stillschweigend aß er, dann setzte er sich an seine Hausaufgaben und gab sich besondere Mühe, schön zu schreiben, damit er sie nicht noch mal machen musste.

Dann fragte er seinen Großvater um Erlaubnis, nach draußen zu gehen.

Der Mann nickte. „Du kennst die Regeln. Solange du dich daran hältst, hab ich nichts dagegen.“

„Danke.“, sagte Mail und machte sich auf den Weg zu Mihael.
 

Mihael schrieb die Unterschrift von Mails Krankenversicherungskarte ab. Beide waren recht zufrieden mit dem Ergebnis, wenn der Rothaarige auch immer noch ein schlechtes Gefühl bei der Sache hatte.

Den Rest des Nachmittags spielten sie Schach. Mihael schien sich sogar darüber zu freuen, als es ziemlich schlecht für ihn stand. Allerdings war er es trotzdem, der am Ende gewann.

2Wie hast du das gemacht?“, fragte Mail und er grinste nur und zuckte mit den Schultern. „Aber du warst ein würdiger Gegner.“, sagte er, dann fiel sein blick auf die Uhr.

„Du solltest langsam hoch gehen, Mail. Es ist 10 vor 6.“

Mail nickte. „Schade… Ich hätte gern noch eine Revanche gehabt…“

Mihael grinste immer noch. „Kannst du ja morgen versuchen.“
 

Am nächsten tag kämpfte Mail sehr damit, nicht rot zu werden, als er der Lehrerin den von mihael unterschriebenen Brief gab. Doch diese schien zunächst gar nicht darauf zu achten und so setzte er sich wieder. Mihael zwinkerte ihm zu. Es war also alles klar gegangen.

Und so fühlte Mail sich auch schon viel besser und dachte auch schon nicht mehr daran, als sie wenig später nebeneinander auf der Bank im Pausenhof saßen. Wie eigentlich jeden tag teilte er sein frühstück mit seinem Freund, der wohl nie etwas mit bekam.

Er wusste, dass Der Blonde Hunger hatte, traute sich aber nicht, ihn zu fragen, warum er denn nie etwas von zuhause mitnahm. Eigentlich war er fast jeden tag bei ihm und das Verhalten von mihaels Mutter kam ihm merkwürdig vor, aber er versuchte nicht weiter darüber nach zu denken, weil Der Blonde sowieso keine Fragen zu dem Thema beantwortete.
 

Und so kam es, dass Mail sich auch keine Sorgen machte, als er an diesem Tag zuhause klingelte. Eigentlich war er sogar recht fröhlich, Mihael hatte ihm versprochen, ihm den Spielplatz zu zeigen, wenn das Wetter so schön blieb.

Doch dann sah er das ernste Gesicht seines Großvaters, als er die Tür herein kam.

„Mail, hast du mir nicht etwas zu sagen?“, fragte er dann auch, sobald er die Tür hinter ihm geschlossen hatte.

Mail sah ihn fragend an. Im nächsten Moment, ohne dass er sie hatte kommen sehen, traf die hand seines Großvaters auf seine Wange. Er fiel hin, rieb sich die schmerzende Stelle.

„Aua…“, jammerte er. „Ich hab doch gar nichts gemacht…“

Tränen schossen ihm in die Augen. Doch der Großvater packte ihn am Kragen und führte ihn in sein Zimmer, wo er ihn los ließ und sich auf den Stuhl setzte.

„Ich frage dich noch einmal, Mail.“, wiederholte er drohend.

„Ich weiß nicht, was du meinst…“, schluchzte der Junge.

Der Mann nickte. „Also gut, dann werde ich deinem Gedächtnis wohl etwas auf die Sprünge helfen müssen.“

Er holte einen Zettel aus seiner Hosentasche. Dieser sah ziemlich zerknüllt aus, doch als Mail sah, worum es sich dabei handelte wurde er blass. Es war der Brief, den die Lehrerin ihm mitgegeben hatte, der Brief, den Mihael unterschrieben hatte. „Das… Dad, ich…“

„Zieh die Hose runter, Mail. Anscheinend habe ich bei dir doch noch nicht genug Eindruck hinterlassen.“

Mails Stimme stockte vor Angst, als er versuchte, sich aus der Sache heraus zu winden.

„Bitte Dad, ich tu’s auch nie wieder… Bitte, ich…“

Doch der Großvater sprang auf, riss die Träger seiner Latzhose von seinen Schultern und zog ihm die Hose herunter. „Dich werd ich lehren, mich zu belügen und Unterschriften zu fälschen, du kleiner Verbrecher!“

Dann legte er den Jungen übers Knie, während dieser zwischen den Schlägen nur schluchzte, dass ihm das alles Leid tue. Nach jedem Schlag schrie er auf. „Au… Dad bitte, ich… Au! Dad, es tut mir leid… Auaaa!“
 

Einen Stockwerk tiefer war Mihael gerade dabei, Nudeln für sich und seine Mutter aufzuwärmen, als er von oben die Schreie seines besten Freundes hörte. Unwillkürlich musste er an den Brief denken. War doch etwas schief gelaufen? Aber die Lehrerin hätte doch bestimmt etwas gesagt… Tief in seinem Inneren fühlte er jeden schlag mit, den er hörte.

Die Nudeln brannten ihm an, er hatte sich einfach nicht aufs Kochen konzentriert, hatte nur mit dem Rothaarigen mit gelitten, der dort oben scheinbar schon wieder eine gehörige Tracht Prügel bekam. Erst nach einer halben Stunde kam kein laut mehr von oben, dann Geschimpfe, welches Der Blonde nicht verstand, und eine Tür, die laut zu schlug.

‚Es tut mir leid, Mail…’, dachte er.



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