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Going Maverick

Megaman X8 Sequel
von

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Der Anfang nach dem Ende

Kapitel 1

Auf Abwegen
 

„Wie geht es ihm?“

Zero war plötzlich hinter X aufgetaucht und blickte über die Schulter des kleineren Reploiden auf Axl, der auf einer Liege ruhte und an unzählige Kabel und Gerätschaften angeschlossen war.

Den Helm hatten sie ihm abgenommen und so fiel sein rotbraunes Strubbelhaar über sein entspannt wirkendes Gesicht. Zero blickte nun seinen Freund an, der sich an Axls Seite gesetzt hatte. Der Kampf gegen Lumine war vorbei.

Dass X aber immer noch innerlich gegen sich selbst kämpfte, gegen seine Schuldgefühle und mit seiner eigenen Blauäugigkeit haderte, das konnte Zero ihm nur zu gut ansehen. Aber war er selbst nicht genauso dumm gewesen? Er hatte es selbst nicht bemerkt. Keiner hatte es bemerkt, dass Lumine sich für den Weg der Mavericks entschieden hatte.

Doch die Welt drehte sich weiter. Es blieb keine Zeit, sich um zerstörte Reploiden zu kümmern. Sie mussten nach vorn schauen, in die Zukunft. Und diese Zukunft gehörte jenen, die noch funktionierten. Die Zukunft gehörte X. Und ihm. Und hoffentlich auch Axl.
 

X drehte seinen Kopf zu Zero und sah ihn über die Schulter an. Er schüttelte den Kopf. "Er wird es wohl schaffen... Aber Douglas sagte, dass einige Werte nicht stimmen."

X drehte den Kopf wieder nach vorne, um Axl zu betrachten. Er war noch in der Ausbildung, er hätte niemals auf diese Mission mitkommen dürfen...
 

Zero zog seine Augenbrauen zusammen.

„Werte stimmen nicht? Was hat das zu bedeuten? Wacht er deswegen nicht auf?“

Seit drei Tagen nunmehr hatte Axl das Bewusstsein nicht wieder erlangt. Nur von Zeit zu Zeit wand er sich stöhnend in seiner Ohnmacht, das Gesicht wie von Schmerzen verzerrt.
 

Es dauerte etwas, bis X eine Reaktion zeigte. Er schüttelte den Kopf und stand schließlich auf. "Das weiß er nicht." Er drehte sich herum, um Zero ins Gesicht zu sehen. X' grüne Augen wirkten wie so häufig in letzter Zeit matt und leblos. "Bleibst du etwas bei ihm?"
 

„Das wird ihm auch nicht helfen“, gab Zero knapp zurück. „Ich hatte eher gehofft, ich könnte dich ein wenig hier wegzerren. Es tut dir nicht gut, hier herum zu hocken und dir selbst Vorwürfe zu machen.“
 

X zog seine Augenbrauen zusammen und betrachtete den blonden Reploiden mit einer Mischung aus Argwohn und Skepsis.

Nun machte sich Zero schon Sorgen um ihn. Dabei war es Axl, dem es so schlecht ging.

"Ist schon gut, Zero." Er senkte seinen Blick etwas. Es beruhigte ihn, Zero bei sich zu wissen. Kurz dachte er an die Zeit zurück, in der er geglaubt hatte, Zero verloren zu haben. Es war ein schreckliches Gefühl gewesen. Und X wollte nicht, dass er erneut dieses Gefühl empfinden musste. Axl musste es einfach schaffen.
 

„Dann hör auf, dir Sorgen zu machen und komm mit. Das bringt ihn auch nicht weiter. Wenn Douglas sagt, er schafft es, dann schafft er es auch. Ob wir nun hier rumsitzen oder nicht. Und nun komm.“

Kurzentschlossen packte er seinen Freund am Handgelenk. Ein Prickeln schoss durch seine Handfläche, wie jedes Mal, wenn sie ihre Rüstungen nicht trugen und sie Hautkontakt hatten. Das war nicht gut, gar nicht gut und er wusste das auch. Zu lange schon schleppte er diese gefährlichen Gefühle mit sich herum. Nachdem er X zur Tür gezerrt hatte, ließ er ihn wieder los.
 

Ohne Widerworte, jedoch mit einem Gesichtsausdruck, der eindeutig zeigte, wie wenig überzeugt der braunhaarige Reploid war, folgte X dem anderen durch die Tür. Nun standen sie auf dem Flur des Repair-Traktes und die Tür zu Axls Krankenzimmer schloss sich hinter ihnen mit einem leisen Zischgeräusch, welches die hydraulische Anlage von sich gab, die für die automatische Öffnung und Schließung der Türen verantwortlich war. X schüttelte den Kopf. "Zero. Weißt du, was mir nicht aus dem Kopf gehen will?" Er blickte den anderen an. "Das, was du gesagt hast. Nachdem wir Lumine besiegt hatten."
 

„Dass der Kampf nicht vorbei ist? Dass wir notfalls auch gegen die Menschen kämpfen müssen, sollten sie beschließen, dass sie uns nicht mehr brauchen?“

Zero blickte X scharf an. „Ich werde mich nicht einfach so auslöschen lassen. Und dich auch nicht.“
 

X's Gesicht veränderte sich. Er sah seinen Freund ungläubig an und biss die Zähne aufeinander. Fast sah er jetzt ein wenig wütend aus. "Zero, das kann nicht dein Ernst sein."
 

Zero verzog keine Miene, während er zu X hinunterschaute.

„Wir sind Reploiden, X. Wir haben nur diese eine Existenz. Und ich werde sie mir nicht nehmen lassen, egal von wem. Ich denke nicht, dass es so weit kommen wird, aber… im Ernstfall stehe ich nur für dich und mich. Und vielleicht noch Axl. Du kannst das vielleicht nicht verstehen, aber es gibt für mich Dinge, die mehr wert sind als meine Ideale.“

Und das bist du. Es wäre so einfach gewesen, es jetzt einfach zu sagen. Aber es war zu schwer, es über die Lippen zu bringen.
 

Nun funkelte X den anderen an. „Weißt du eigentlich, was du da gerade sagst?" Er konnte nicht fassen, was Zero da von sich gab. Wütend ballte er eine Faust. „Ich kämpfe nur, weil ich denke, dass ich dadurch andere retten kann. Und nicht, um zu vernichten! Und schon gar nicht, um mir Vorteile zu verschaffen und sie anderen zu nehmen!"

X's Stimme wurde zunehmend lauter, während er redete. Typischerweise reagierte er emotional wie immer bei diesem Thema.
 

Grob packte Zero seinen Freund an der Schulter und schob ihn daran gegen die nächste Wand.

„Was denkst du, wofür ich kämpfe? Ich kämpfe für dich und für alle, die mir etwas bedeuten. Ich will nicht anderen schaden. Aber ich will auch nicht deaktiviert werden, weil ich dann nicht mehr für das kämpfen kann, woran ich glaube. Unterstell mir nie wieder so etwas, X. Manchmal frage ich mich, ob wir die letzten Jahre wirklich Seite an Seite gearbeitet haben, so wenig wie du mich zu kennen scheinst.“
 

X schluckte hart und erwiderte den bösen Blick von Zero. "Dann sage so etwas nicht. All das Kämpfen, ich kann es nicht mehr!" sagte er laut und eindrücklich und sein gequälter Gesichtsausdruck gab seiner Aussage einen faden Beigeschmack. Zero war anders, X hatte manchmal das Gefühl, er würde gerne kämpfen...
 

„Wenn du es nicht kannst, werde ich es für dich tun. Aber denk darüber nach, was du mit deiner Stärke alles bewegen könntest. Was du Gutes tun könntest. Wir sind im Krieg, X. Und Kriege wurden noch nie durch rumsitzen und reden gewonnen.“

Zero ließ ihn wieder los und drehte sich um. „Dann lass mich doch allein und werd wieder Navigator, das kannst du doch so gut“, fügte er spitz hinzu.
 

"Tzz!" X wandte den Blick von Zero ab und blickte auf den Boden. Das blassgrüne Laminat des Repair-Traktes war anscheinend wesentlich angenehmer zu betrachten, als Zero. "Du verstehst das anscheinend nicht."
 

„Nein, das tue ich nicht“, blaffte Zero, ohne X anzusehen. „Wie kannst du deine Macht nur so verschwenden? Du hast doch nur Angst vor deiner eigenen Kraft. Aber ich sag dir mal was! Macht ist nur schlecht, wenn man sie für die falschen Ziele einsetzt. Kämpfe sind nur falsch, wenn sie sinnlos sind. Du hast es offenbar noch nicht verstanden. Es ist richtig, für die zu kämpfen, die man…“
 

"Streitet ihr euch schon wieder?" Die dunkle Stimme der hübschen Navigatorin durchschnitt ohne Anstrengung Zeros Wörter.

X blickte hoch zu Layer, setzte erneut eine besorgte Mine auf und nickte kurz. „Gut, dass du vorbeikommst." Kurz sah er zu Zero. „Ich habe keine Lust mehr, darüber zu reden." Angestrengt stieß er sich von der Wand ab und ging wieder zur Tür, die zu Axls Krankenzimmer führte. „Ich bin bei Axl", verkündete er und durchschritt die Tür ohne ein weiteres Wort.

Layer blieb an Ort und Stelle stehen und blickte etwas verunsichert zu Zero.
 

„Das hast du ja wieder toll hingekriegt“, knurrte Zero seine Navigatorin an. Ihr erschrockener Gesichtsausdruck brachte ihn aber wieder zur Besinnung. „Entschuldige, aber bei uns allen liegen ziemlich die Nerven blank.“ Er fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht. „Hast du heute Abend schon etwas vor?“
 

Layer bekam schlagartig Farbe ins Gesicht. Diese Frage kam plötzlich und mehr als unvermittelt. Dann ordnete sie ihre Gedanken. Sicherlich wollte Zero lediglich um eine Navigation für ein abendliches Training bitten und nicht um ein Date. Beschämt schlug sie ihre Augenlider nieder. "Willst du heute Abend trainieren?"
 

„Eigentlich dachte ich mehr an einen Spaziergang oder so etwas. Ich hatte genug Kampftraining in letzter Zeit“, entgegnete Zero. Er sah ihre geröteten Wangen und kam sich schäbig vor. Sie liebte ihn, er wusste es und benutzte sie nur als Ersatz für jemanden, den er nicht haben konnte.
 

Die Navigatorin mit dem langen violetten Haar blickte Zero nun wieder in dessen blaue Augen. Ihr langer Pony verdeckte ihre Augen nahezu, doch man konnte durchaus erkennen, wie aufgeregt sie Zero anblickte. „Oh- achso." Also doch ein Date? Ein Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit. „Gerne..."
 

„Gut, dann hole ich dich heute Abend um 8 bei deinem Quartier ab, in Ordnung?“ fragte Zero. Er wollte ihr nicht wehtun. Also nahm er sich vor, ihr heute die Wahrheit zu sagen. Ihr zu offenbaren, dass er sie als Freundin schätzte und auch der körperlichen Annäherung nicht abgeneigt war, aber das Wichtigste war, ihr zu sagen, dass er keine Gefühle für sie hatte, die über bloße Freundschaft und bloße sexuelle Anziehung hinaus gingen.
 

Layer lächelte und nickte. „Okay, Zero." Ein Schauer durchschoss ihren Körper. Sie hatte schon gedacht, keine Chance bei ihm zu haben, doch der Schein hatte wohl getrogen. „Oh-! Ich sollte dir sagen, dass du zu Signas gehen sollst."
 

„Hat er gesagt, was er will?“ fragte Zero ein wenig genervt, der ganz und gar nicht begeistert war, dass man ihn aufgespürt hatte, obwohl er seinen Communication Transmitter (wieder einmal) ausgeschaltet hatte.
 

Layer schüttelte den Kopf. "Nein. Aber ich schätze mal, es geht um X' Einheit." vermutete Layer.
 

„Aha“, brummte Zero verdrossen. „Gut, dann werde ich jetzt gleich hinter mich bringen. Bis heute Abend, Layer.“

Zero verabschiedete sich von ihr und ging dann ohne Umschweife in Signas Büro.
 

Signas sah auf, als sich die Tür zu seinem Büro öffnete. Überrascht und doch recht erfreut sah er, dass Zero sein Büro nun doch noch am heutigen Tage betrat. "Zero", begrüßte er ihn etwas wortkarg, jedoch mit einem Lächeln auf den Lippen.
 

Zero salutierte und blickte Signas in kühler Erwartung an. „Du hast nach mir verlangt?“ fragte der blonde Reploid. Geduldig wartete er, bis sein Vorgesetzter ihm den Befehl zum Rühren gab.
 

"Rühren." Signas nickte dem anderen zu. "Erst einmal ist es höchst bedauerlich, dass du erneut dein COM ausgeschaltet hast. Aber das Thema hatten wir ja schon mal." Signas seufzte. Zero war sein bester Mann, doch seine Disziplin ließ teilweise sehr zu wünschen übrig.
 

Zero stand bequem und rollte mit den Augen, als Signas es mal wieder nicht lassen konnte, ihm eine Gardinenpredigt zu halten. Auch wenn er hier keine Gardinen hatte.

„Jaa, tut mir Leid. Also, was gibt es? Du wolltest mich sprechen, habe ich mir sagen lassen?“
 

Signas musterte sein Gegenüber. "Setz dich nicht über Regeln einfach so hinweg, hörst du? Nur weil du der Beste bist, heißt das nicht, dass du dir alles erlauben kannst", ermahnte ihn sein Vorgesetzter, obwohl er wusste, es war sinnlos, den roten Hunter zu tadeln. "Es geht um X' Einheit. Wirst du sie temporär übernehmen?"
 

Das erregte Zeros Aufmerksamkeit. „Warum?“ fragte er mit einem miesen Gefühl im Magen. Das konnte nichts Gutes bedeuten.
 

"Er... hat seinen Dienst quittiert. Erneut." Signas verzog den Mund. Er wünschte sich oft, dass X etwas weniger pazifistisches Gedankengut in sich tragen würde, doch man konnte ihn nicht ändern. "Er wird euch fortan als Kommunikator unterstützen, obwohl zu hoffen ist, dass nun endlich die Anzahl der Mavericks zurückgeht..." Die Produktion der Next Generation Reploiden war eingestellt worden, Sigma war besiegt, dieses Mal endgültig. Würde der Kampf nun ein Ende haben?
 

Wenn es keine Mavericks mehr gab, würden sie auch überflüssig werden. Doch das war es nicht, was Zero am Meisten beschäftigte.

„Er hat WAS?“ rief er aus. „Wann ist das gewesen?“ verlangte er zu wissen.
 

Signas räusperte sich. "Bleib ruhig, Zero." Er hatte sich schon gedacht, dass Zero von dieser Neuigkeit nicht begeistert sein würde. Wenn es um X ging, reagierte der Hunter schnell gereizt. "Ich möchte, dass du seine Einheit temporär übernimmst. Ich hoffe, X entscheidet sich um.“
 

„Dafür sorge ich“, knurrte Zero und murmelte dann weiter leise vor sich hin. „Dieser kleine Mistkerl… Er hat es schon wieder getan und mir nichts gesagt.“

Dann hob er die Stimme. „Ich mach’s. Aber nur so lange, bis X wieder im Dienst ist. Was hoffentlich bald ist.“
 

Signas nickte. "Danke, Zero. Ich werde X‘ Einheit entsprechende Befehle geben." Er zögerte etwas. "Ab wann wärest du wieder einsatzbereit?"
 

„Halt deine Befehle bitte noch eine Weile zurück“, bat Zero. „Ich werde noch einmal mit ihm reden. Gib mir eine halbe Woche und ich hoffe, dass wir dann wieder in der alten Formation antreten werden. Sollte es abzusehen sein, dass er sich nicht umstimmen lässt, gebe ich Bescheid.“

Er stellte seinen Kommunikator für Signas gut sichtbar wieder an.
 

Signas nickte. "In Ordnung. Danke, Zero." Er lächelte ein wenig. "Wegtreten, Captain."

Zero verließ Signas Büro, nachdem er ihm zugenickt hatte. Ziemlich erzürnt über das, was er gehört hatte, beschloss er, X zunächst einmal zu meiden. So wütend wie er war, würde das Gespräch sicherlich nicht gut enden. Er wartete also stattdessen, bis es Abend wurde und nutzte die Zeit, um seine Energiereserven etwas aufzuladen.
 

Pünktlich um 8 Uhr Abends stand er dann vor Layers Tür und wartete darauf, dass die Reploidin sich zeigen würde. Relativ pünktlich öffnete sich zischend der Eingang ihres Quartiers.

„Hallo“, sagte Zero kühl und musterte die Navigatorin von oben bis unten. Nun hatte er auch noch mit ihr ein Hühnchen zu rupfen, immerhin musste sie davon gewusst haben und hatte ihm nichts gesagt.
 

"Hallo Zero." sagte sie lächelnd und wirkte aufgeregt. "Wohin gehen wir?" Nervös biss sie sich auf die Unterlippe und bemerkte Zeros kühlen Tonfall zunächst nicht.
 

Schweigend führte Zero sie nach draußen. Kaum hatten sie die Pforten des Maverick Hunter Hauptquartiers hinter sich gelassen, platzte es schon aus Zero heraus.

„Du hast es gewusst, oder? Du hast gewusst, dass X sich versetzen lassen will und hast mir nichts gesagt.“
 

Layer blinzelte und ihre Aufregung schwand. "W-wie?" Verwirrt blinzelte sie Zero an und war fast schon traurig, dass dies seine ersten Worte zu ihr während des Dates waren. "Ich dachte, du weißt es auch- Ich habe dir doch gesagt, Signas will dich sprechen, weil es um X' Einheit geht."
 

„Nun, X hat mir nichts von seinem Vorhaben erzählt. Ich musste es erst von Signas erfahren.“

Zero war immer noch wütend und musste sich beherrschen, um es nicht an Layer auszulassen. „Tut mir Leid, dass du es jetzt abkriegst.“
 

Layer blickte Zero beschämt an. "Mhm... Tut mir leid für dich. Ich war davon ausgegangen, X hätte es dir gesagt. Ich dachte, ihr hättet euch deshalb gestritten."

Sie striff ihren Pony etwas zur Seite, so dass man eines ihrer orangefarbenen Augen sehen konnte. "Naja, immerhin entschuldigst du dich."
 

„Nein, hat er nicht“, knurrte Zero gepresst. „Warum trifft er solche Entscheidungen eigentlich immer, ohne mich einzubeziehen? Was soll der Mist? Manchmal habe ich echt das Gefühl, ich steh hier allein da. Und hey, wenn Axl nicht wieder aufwacht, stimmt das ja sogar.“
 

Layer drückte kurz ihre Hand zusammen um etwas Mut zu fassen. "Ich unterstütze dich, Zero." beteuerte sie ehrlich. "Und, es tut mir leid, dass X das beschlossen hat, ohne dich einzuweihen. Ich weiß nicht, warum er das macht.“
 

„Ich auch nicht. Aber es ist schön zu wissen, dass ich mich wenigstens auf eine Person verlassen kann.“

Er trat zu ihr hin und fuhr ihr mit einer Hand durch ihr seidiges, violettes Haar.

„Danke.“
 

Layer registrierte ein paar Ausfälle in ihren Logikparametern. Sie war zu aufgeregt, um sich diesem Problem jetzt zu widmen. Viel zu sehr sog Zeros Berührung ihre Aufmerksamkeit an sich. "Gerne, Zero. Ich bin schließlich deine Navigatorin."
 

„Du bist mehr als das“, sagte Zero leise. „Du bist eine wertvolle Freundin für mich.“

Er strich ihr über die Wange und hob ihr Kinn an, um ihr in die kupferfarbenen Augen zu sehen. „Eine sehr gute Freundin.“
 

Layer errötete erneut. Ihre Prozessoren liefen auf Höchstleistung, um all die Gefühle berechnen zu können, die gerade durch ihren Körper schossen. "Eine sehr gute Freundin?" Leicht lächelte sie, blinzelte einige Male, da sie Zeros Blick nicht standhalten konnte, biss schließlich die Zähne zusammen, um sich zu beruhigen und Mut zu gewinnen. "Nicht vielleicht mehr als das?" fragte sie schließlich, senkte ihre Augenlider und öffnete ihren Mund ein wenig.
 

„Was möchtest du den noch von mir hören?“ fragte Zero ausweichend und küsste sie auf diese einladend geöffneten Lippen.

Das Gefühl zu Layer war wirklich ein inniges. So stark hatte er seit langer Zeit nicht mehr für eine Frau empfunden. Nicht seit Iris‘ Tod.

„Du bist wunderschön“, stellte er wahrheitsgemäß fest und schob ihren Pony ein wenig hoch, um mehr von diesem ebenmäßigen Gesicht zu enthüllen. Reploiden waren im Allgemeinen recht gut aussehend, aber Layer war besonders gut gelungen.

Surrend raste der Strom durch seine Platinen und breiteten in ihm ein Gefühl der Wärme aus. Ja, vielleicht könnte sie wirklich eine wichtige Stelle in seinem Leben einnehmen. Genauso wichtig wie X. Vielleicht könnte er dann ein wenig gelassener sein und die Entscheidungen seines Freundes akzeptieren.
 

Die Reploidin mit den violetten Haaren blickte erneut in Zeros Augen. "Danke." Sie konnte nicht röter werden, als sie es schon war. Sämtliche organischen Blutanteile waren ihr anscheinend ins Gesicht geschossen. "Ich muss zugeben, dass du mir auch sehr gefällst, Zero."
 

Nun war es auch an Zero, sich der Farbe seiner Rüstung anzugleichen.

Sanft umfasste er ihren Nacken und zog sie zu sich hin. Er beugte sich zu ihr hinab und küsste sie auf den Mund. Vorsichtig, zögernd, in der Hoffnung, dass sie ihn nicht wegstoßen würde.
 

Und das tat sie nicht. Sie erwiderte den Kuss stattdessen und saugte zart an Zeros Unterlippe. So lange schon hatte sie von diesem Moment geträumt, ihn herbeigesehnt, gedacht, er würde nie geschehen. Und doch war er jetzt da. Schon seit sie Zero als Navigatorin das erste Mal gesehen hatte, hatte sie sich in ihn verguckt...
 

Zero war zu sehr von diesem Moment gefesselt, als dass er ihr die Wahrheit sagen konnte. Dass es jemand anderen für ihn gab, der ihm am Wichtigsten war.

Händchenhaltend und gefangen von einer aufkommenden Leidenschaft begaben sie sich zu Layers Quartier zurück, noch bevor sie den Stützpunkt wirklich verlassen hatten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Zest333
2009-04-17T12:12:35+00:00 17.04.2009 14:12
Diese story erinnnert mich einbisschen an x7, aber ich finde es ist echt gut geworden und zum glück kenne ich alle personen die hier genannt wurden sind. Ich habe alle teile Megaman X 1-8 durchgespielt. vielleicht würde es helfen eine kurze zusammen fassung zumachen. Den nicht jeder weiß wer Iris(x4) oder Douglas(x5) ist. Mach weiter auf jeden fall, und das mit shounen ai lass das lieber das passt nicht in megaman x.


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