Zum Inhalt der Seite

More than a Memory

-Wingless-
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Some kind of Wonderful

Als Cloud am nächsten Morgen die Augen öffnete, machte er sie vor Schreck gleich wieder zu, nur um sie erneut, in Zeitlupe zu öffnen um sicher zu gehen, dass er auch nicht träumte. Er starrte auf den silbernen Ozean vor ihm und folgte den Strähnen dann abwärts, wo er seinen eigenen Arm entdeckte, der verwirrenderweise um die Hüften des silberhaarigen Generals geschlungen war.

„Nochmal langsam Cloud... du befindest dich in deinem Bett, du bist wach, du siehst wirklich Sephiroth neben dir liegen und du hältst ihn auch wirklich im Arm... was ist letzte Nacht geschehen???“ Sofern er sich erinnern konnte, hatten beide keinen Schluck Alkohol zu sich genommen... Nun traute er sich nicht, sich zu bewegen. Er wollte diesen einzigartigen Moment nicht zerstören und außerdem wusste er von Soldierzeiten noch gut genug, dass es verdammt gefährlich war einen Krieger aus dem Schlaf zu reißen. Außerdem brachte es ihn zum lächeln, wenn er den gefährlichen Sephiroth schlafend sah, es war so ein friedvoller, engelsgleicher Anblick, der sein Herz höher schlagen lies.

Aber wie kam es eigentlich zu dieser Situation?

Noch bevor er überhaupt darüber nachdenken konnte, drehte sich der andere Mann um und schlang seine Arme um den Blonden und zog ihn näher zu sich heran. Cloud lief innerhalb einer Nanosekunde tomatenrot an und quiekte vor Schreck kurz auf.

Das reichte auch schon aus um den anderen zu wecken, der müde seine Augenlider aufschlug und mit Erstaunen in ein erschrockenes paar blauer Augen guckte.

„Sephiroth..“ wisperte Cloud, der sich wunderte, ob er nun gleich einen Kopf kürzer wäre.

„Morgen...“, murmelte der andere verschlafen. „Sorry...bist auf meinem Haar eingeschlafen und ich wollte dich nicht wecken....“ Dann erst bemerkte Sephiroth, dass er es war, der Cloud in seinen Armen hielt und in diesem Moment lief der große General selbst hochrot an.

„Ich äh...um“

Cloud lachte.

„Darüber werde ich mich bestimmt nicht beschweren. Guten Morgen, Sephiroth.“

Sephiroth zog verlegen seine Arme zurück, rappelte sich auf und streckte sich erstmal. Seine Haare waren verwuschelt und er gähnte leicht.

Der Blonde betrachtete ihn lächelnd und kuschelte sich noch ein wenig in die Decke während der Größere ins Bad wankte und man schon kurz darauf die Dusche plätschern hören konnte.

„Als ob wir schon immer zusammenleben.“ , grinste Cloud in sich hinein. Er musste zugeben, dass dieser Morgen ganz nach seinem Geschmack war. Seit er sich eingestanden hatte, was er für den anderen fühlte, war es ihm um einiges leichter ums Herz, vor allem weil Sephiroth zumindest versuchte, seine Zuneigung zu verstehen. Und wer weiß... vielleicht würde er sie sogar irgendwann erwidern? Der Morgen lies Cloud hoffen.
 

Als Cloud dann auch geduscht hatte, erwartete ihn eine kleine Überraschung. Der General hatte bereits Frühstück gemacht und servierte ihm frische, perfektionierte Spiegeleier und Toast.

„Schließlich hast du dich lang genug um mich gekümmert.“

Während Cloud aß versank er jedoch erneut tief in Gedanken. Ja...es war schön mit Sephiroth zusammen zu leben, aber er wunderte sich, was geschehen würde, wenn seine Freunde, oder auch nur irgendjemand, den gefallenen General erkannten. Hier war er sicher, aber Cloud konnte ihm unmöglich verweigern das Haus zu verlassen. Sephiroth hatte eine neue Chance bekommen und die konnte schließlich nur genutzt werden, wenn er auch einmal diese vier Wände verlassen konnte. Außerdem liebte es Cloud davon zu träumen mit Sephiroth durch die Straßen zu spazieren, einen Ausflug mit Fenrir zu machen, Seite an Seite mit dem Silberhaarigen zu kämpfen... ohne sich vor der Welt und ihrem Urteil verstecken zu müssen.

Er musste eine Lösung finden.

Der Blonde seufze leise sein Spiegelei an.

„Du magst lieber Rührei?“

Die tiefe Stimme Sephiroths riss Cloud aus seiner Trance.

„Nein...das ist es nicht. Ich dachte nur gerade daran, was geschehen wird, wenn herauskommt, dass du am Leben bist.“

Sephiroth nickte kurz und stierte dann etwas niedergeschlagen auf seine Tasse Kaffee.

„Du hast Angst, dass sie uns bekämpfen werden, nicht wahr? Dass ich weiterhin Angst und Schrecken verbreite... nur weil ich eben ich bin.“

„Ja... es tut mir Leid.“

„Danke, dass du dich so um mich sorgst. Aber ich denke, wir müssen es wohl darauf ankommen lassen. Zugegebenermaßen möchte ich doch nicht den Rest meines Lebens innerhalb dieses Hauses verbringen. Ich würde das Meer gerne wiedersehen, ich habe es immer gemocht und jetzt wo ich nicht mehr der strenge General sein muss.... wäre es vielleicht ganz schön nach Icicle zu reisen und endlich snowboarden zu lernen. Meine Rekruten schienen immer großen Spaß dabei zu haben... es gibt so vieles, was ich gerne tun würde, was mir immer verwehrt gewesen war. Ich möchte verstehen, wie es ist einfach ein 'Mensch' zu sein.“

Cloud hörte ihm gebannt zu und merkte, wie sich Traurigkeit in ihm breit machte. In der Tat hatte Sephiroth immer ein sehr beschränktes Leben gehabt und der Silberhaarige war sich dessen auch bewusst, was der triste Ton seiner Stimme verriet. Der Blonde wollte, dass dieser Mann nun endlich glücklich wurde. Er wollte ihm die Welt zeigen...solange er nur bei ihm sein konnte.

Er lies seine Gabel sinken und ergriff die große Hand von Sephiroth, brachte den anderen dazu ihm in die Augen zu sehen.

„Wir werden die Welt zusammen überzeugen. Sie verändern. Es mag zwar nur ein kleiner Trost sein für das was bevor steht...aber immerhin musst du diesen Weg nicht alleine beschreiten. Ich bin bei dir, Sephiroth.“

Der General wandte seinen Blick auf ihre beiden Hände und zögerte ein wenig, bevor er etwas sagte. Sein Gehirn arbeitete wie wild um all diese Informationen, Gefühle und Berührungen zu verarbeiten, von denen er bisher so gut wie gar nichts gewusst hatte.

„Cloud? … ist das das, was Liebe heißt?“, fragte er dann zögerlich.

Cloud lächelte.

„Zu einem gewissen Teil, zumindest für mich. Liebe bedeutet für mich, dem anderen immer zur Seite zu stehen, alles dafür zu geben ihn glücklich zu machen. Für ihn da zu sein, auch wenn einmal nicht die Sonne scheint. Liebe ist, wenn das Lächeln des anderen dich unendlich glücklich macht. ...und doch reichen diese Worte nicht aus um 'Liebe' zu beschreiben. Sie ist viel komplexer... ich hoffe, dass du sie eines Tages kennen lernen kannst, Sephiroth. Auch wenn sie einen manchmal traurig macht... ich finde es wunderbar zu lieben.“
 

Wieder schien das Hirn des Silbernen zu versuchen die Informationen zu verarbeiten. Er war von Clouds Worten berührt, auch wenn er sie nicht gänzlich verstand, doch Sephiroth war sich sicher, dass er irgendwann diesen Teil in sich wecken konnte. Er wusste, dass irgendwo in ihm diese Seele war, die empfinden konnte, was Cloud beschrieben hatte, er durfte nur nicht aufgeben diesen Teil, der solange unterdrückt und von den Wissenschaftlern und später von Jenova weg sperrt worden war, zu erwecken.

Ein kurzer Gedanke schoss ihm durch den Kopf.

„Es war schön, Cloud im Arm zu halten.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  The_Maoh
2009-04-05T20:32:50+00:00 05.04.2009 22:32
*träne weg wischen* Der letzte Satz war so schön.
Und ich wurde zu gerne wissen wie er auf den Snowboard aussieht*kicher*
Schreib schnell weiter. War richtig schön.
Lg


Zurück