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More than a Memory

-Wingless-
von

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In Memoriam

Der Regen prasselte sanft auf sein blondes Haar, doch er merkte es kaum. Tief in Gedanken versunken starrte er auf das kleine Denkmal, von dessen Existenz nur er wusste, das er selbst hier errichtet hatte und seine blauen Augen halfen dem Regen mit ein paar weiteren, salzigen Tropfen.

Seit ihrem letzten, tödlichen Kampf waren Jahre vergangen, doch selbst die Macht der Zeit schien diese Wunde nicht heilen zu können.
 

„Nun sitze ich hier und meine Gedanken kreisen um dich in jeder Sekunde. Erst als ich dich verloren habe, wurde mir bewusst, was Einsamkeit wirklich bedeutet. Erst jetzt, wo ich hier sitze, weiß ich, dass ich diesen Kampf lieber verloren als nun jeden Augenblick meines Daseins zu wünschen, noch einmal in deine Augen sehen zu können, noch einmal zu sehen wie deine Lippen eines dieser seltenen Lächeln formen.“
 

Seine Hand berührte leicht den Stein, in den eine Feder eingraviert war unter der Stand „Für immer mehr als nur eine Erinnerung.“, dann stand der junge Mann auf, warf einen letzten Blick auf den Stein, der abgelegen von allen Orten an den einzigen Menschen erinnerte, der ihm je direkt in seine Seele hatte sehen können.

Ein paar Sekunden später verschwand das Motorrad mit samt des jungen Mannes in den Schleiern des Regens.
 

„Cloud...“
 

In einem Makokristall, verborgen in der Höhlendecke, die sich neben dem Denkmal befand, öffnete sich langsam ein ozeanfarbenes Auge.
 


 

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Er hatte den Kampf damals verloren, doch sterben hatte er nicht können. Der Lebensstrom würde ihn niemals aufnehmen. So kam es, dass er sich nach einigen Jahren in einem Makokristall wiederfand, in Mitten einer kleinen, abgeschiedenen Höhle.

Das erste, was er vernahm, waren die traurigen Worte seines alten Erzfeindes und es waren genau diese Wort, die ihm zumindest die wenige Kraft gaben, seine Augen zu öffnen.
 

Hatte er noch eine weitere Chance bekommen? Oder wollte ihn der Planet einfach nur strafen indem er sein ganzes Leben – also die Ewigkeit – in diesem Stein gefangen war?

Sein Ziel war es im Grunde doch immer nur gewesen, eine bessere Welt zu erschaffen. Er hatte diese als zu schlecht, korrupt und herzlos angesehen. Hatte nie geglaubt, dass eine Kreatur wie er – ein Experiment - von irgendjemandem geliebt werden könnte. Er hatte eine Welt gewollt, in dem es diese Unterschiede nicht mehr gegeben hätte.
 

Clouds Worte hatten ihn tief berührt. Der kleine blonde Kämpfer, der ihm sooft den Gnadenstoß verpasst hatte, war wohl auch der einzige gewesen, der sich ihm irgendwie nah fühlte.

Vielleicht war es doch noch nicht zu spät. Vielleicht konnte er doch noch eine bessere Welt schaffen, doch dieses Mal ohne Leid zu bringen.

Er musste hier raus. Musste diesen jungen Mann wieder sehen. Musste wissen, ob er alles gemeint hatte, das er eben vor sich hin geflüstert hatte.
 

Er schloss erneut die Augen und sammelte die wenige Stärke, die er hatte und entfesselte sie dann mit einem Male. Die Wände des Kristalls knackten und brachen und einen Moment später befand sich der junge, silberhaarige Mann auf dem kalten Boden der Höhle und seine Kraft reichte gerade noch dazu aus, sich an sein Denkmal zu krallen. Dann fiel er erneut in eine tiefe Ohnmacht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  The_Maoh
2009-03-21T21:01:04+00:00 21.03.2009 22:01
Oh Ja! Das ist gut geschrieben!
Ich lese gleich das nächste Kap weiter. Aber der Prolog gefällt mir schon super


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