Zum Inhalt der Seite

霜の花

Comme un cristal de glace
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Tag 2 – Samstag: Alles im Griff

Vielen lieben Dank für eure Kommentare (und auch für die Favoriteneinträge) – ich schreibe zwar nicht, damit am Ende eine schöne hohe Kommentaranzahl dort steht, aber natürlich freu ich mich immer über welche und lese gerne, was ihr über die Sachen, die ich so verzapfe, denkt.

In dem Sinne möchte ich euch dann auch nicht länger vom eigentlichen Kapitel abhalten und würde mich am Ende natürlich über eure Meinung freuen!
 

Viel Spaß~
 

~*~*~*~*~*
 

And you, you never said good-bye.

X JAPAN – Tears
 

Der nächste Tag verlief halbwegs ereignislos – mehr oder weniger. Punkt 06:30 Uhr klingelte Yoshikis Wecker, blieb jedoch ungehört, da sich eben jene zu weckende Person nicht im Master Bedroom, sondern im Gästezimmer bei seiner Nichte befand. So wurde er erst nach acht Uhr wach, als sich etwas auf seine Hüften setzte und einmal wieder unsanft an seinen Haaren zog. Nach dem ersten Schreck, verschlafen zu haben, scheuchte er Ran ins Badezimmer und verschwand dann in seinem eigenen. Während einer erfrischenden Morgendusche, deren harter Wasserstrahl gleichzeitig seine malträtierten Rückenmuskeln massierte, beschloss er, dass er es ihr definitiv austreiben musste, immer an seinen Haaren zu ziehen; und wenn er schon dabei war, dann konnte er ihr auch gleich noch das ‚Onkel‘ abgewöhnen. Kouki würde zwar garantiert herummeckern, aber das war ihm auch egal - schließlich war er ein Meister darin seinen Bruder zu ignorieren - denn mit jedem ‚Onkel‘, das Rans Mund verließ, fühlte er sich zehn Jahre älter und leider benutzte sie das Wort ständig. Kombiniert mit seinem momentanen Gesundheitszustand würde er am Ende der Woche wohl ein gefühltes Alter von 1 000 Jahren haben – 20 oder 30 wäre ihm da schon deutlich lieber!
 

Die Ziffern auf der Digitaluhr in der Küche sprangen gerade auf neun Uhr um, als sich beide Bewohner des Hauses an den Tisch setzten und sich über ein westliches Frühstück mit Kaffee, beziehungsweise Kakao, hermachten. Bei dieser Gelegenheit kam Yoshiki auch gleich einmal auf das Thema Haareziehen zu sprechen und Ran versprach, es in Zukunft sein zu lassen, wenn er sich dafür leichter wecken ließ. Wie genau er das anstellen wollte, wusste der Schlagzeuger zwar noch nicht, aber seinen Haaren zuliebe sagte er einfach einmal zu. Nachdem dieses Thema geklärt worden war, kam er auch gleich zum zweiten Punkt, der sich allerdings als schwieriger zu gestalten schien …
 

"Und wie soll ich dich dann nennen? Du bist doch mein Onkel ...?"

"Lass es doch einfach weg und sag nur meinen Namen."

"Aber Mama und Papa nennen dich auch immer Onkel …"

"Meinetwegen können sie mich sonst wie nennen, solange ich es nicht höre."

Vielleicht hätte er nicht so ungeduldig klingen sollen, aber er hatte die Schmerztabletten gestern Abend vergessen und auch diesen Morgen hatte er noch keine genommen, sodass er einmal wieder alles spürte und entsprechend wütend auf sich selbst und seinen Körper war, da selbst so etwas Einfaches wie Nutella auf einen Toast streichen ihm Schmerzen bis in die Schulter hochjagte. Etwas mehr Geduld und ein wenig weniger Vergesslichkeit hätten ihm vermutlich die verletzt dreinblickenden Kinderaugen erspart, die ihn nun starr anblickten.

"Du willst nicht, dass ich dich ‚Onkel‘ nenne, weil du nicht mein Onkel sein willst!"

Ein klarer deutlicher Vorwurf, der für Yoshiki einer Ohrfeige gleichkam. So saß er einfach nur statuengleich am Tisch, als Ran geräuschvoll aufstand, in ihr Zimmer rannte und dabei mit allen Türen knallte, die sie in ihre kleinen Hände bekam.
 

Das war definitiv nicht so gelaufen, wie es sich der Pianist vorgestellt hatte. Überhaupt, wie kam sie auf so einen Blödsinn? Ihm fehlten gerade wirklich ein paar Zwischenschritte, um Rans Schlussfolgerung zu verstehen. Seufzend stand er auf und ging, anstatt ihr direkt zu folgen, erst einmal zurück in sein Schlafzimmer, um die Schmerztabletten zu nehmen. Nachdem er zahlreiche Pillen in den unterschiedlichsten Formen und Farben mit dem Kaffee, den er mitgenommen hatte, heruntergespült hatte, ging er zum Gästezimmer und fixierte eine geschlagene Minute die geschlossene Tür, eher er leicht anklopfte.

„Ran-tan, darf ich reinkommen?“
 

Als er keine Antwort erhielt, öffnete er sie einen Spalt und spähte hinein. Seinen Ohren, die normalerweise die leisesten Töne wahrnahmen, wurde ein leises Schluchzen zugetragen. Ran sah richtig klein und verloren aus, wie sie auf dem großen, ungemachten Bett lag, ihr Gesicht in ihrem großen Tigerplüschtier vergraben hatte und vor sich hin weinte. Lautlos ging Yoshiki zu ihr, setzte sich auf die Bettkante und legte ihr zögernd eine Hand auf die schmale, bebende Schulter.

„Ran?“
 

Die erhoffte Antwort blieb aus und so begann er leicht über ihren Rücken zu streichen. Er hatte nicht wirklich eine Idee, was er sonst tun sollte … Nur zu gerne wüsste er, wie sie darauf kam, dass er nicht ihr Onkel sein wollte, aber dadurch, dass sie ihn scheinbar ignorierte, wurde er auch nicht klüger. Hatte Kouki das vielleicht mit ‚launisch‘ gemeint? Wenn ja, dann konnte sich sein Bruder während der Pupertätsphase definitiv einen anderen Babysitter suchen, denn das würde dann garantiert nicht besser werden … Überhaupt, warum wurden Frauen nicht einfach mit Bedienungsanleitungen geliefert? Selbst die kleine Mikro-SD Speicherkarte für sein Handy hatte eine, warum also nicht auch das weibliche Geschlecht? Das würde vieles vereinfachen …
 

„Findest du, ich habe zugenommen?“

„Nein, du siehst aus wie immer.“

„Du findest mich nicht mehr attraktiv, habe ich recht?!“

Wie kamen Frauen zu diesem Schluss?
 

„Lass das ‚Onkel‘ doch einfach weg.“

„Du willst nicht, dass ich dich ‚Onkel‘ nenne, weil du nicht mein Onkel sein willst!“

Das musste definitiv genetisch veranlagt sein oder wie sollte eine Fünfjährige sonst das Gleiche zustande bringen, was er sonst hauptsächlich von seinen zahlreichen Exfreundinnen kannte?!
 

„Ran … es tut mir Leid, wenn das vorhin falsch herüber gekommen ist… was ich damit sagen will, ist, dass… naja… also… es tut mir Leid, okay?“

Vielleicht klappte es ja so? Er war noch nie gut darin gewesen, Beziehungen zu retten, die er zerstört hatte. Man brauchte sich ja nur seine Freundschaft mit Toshi ansehen – hätte der Sänger nicht den ersten Schritt auf ihn zugemacht, so würden sie sich garantiert immer noch ignorieren. Früher hatte er immer hide gehabt, der so etwas für ihn wieder gekittet hatte, aber seit dieser nicht mehr unter den Lebenden weilte, war er dafür selbst verantwortlich – mit eher mäßigem Erfolg, weil er sich oft genug selbst im Wege stand und nicht die richtigen Worte fand. Ein Fakt, den er persönlich als tragikomisch empfand, da er bei seinen Lyrics schließlich nie das Problem hatte, etwas richtig zu formulieren.
 

Anscheinend konnte er nun aber doch einen kleinen Erfolg für sich verbuchen, denn Ran drehte sich, sodass sie ihn, aus noch immer verletzt verheulten Augen, ansehen konnte. Yoshiki hoffte, dass sie seine Entschuldigung akzeptieren würde und sie dann wieder im Reinen waren, denn wenn nicht, dann war er – einmal wieder – mit seinem Latein am Ende.

„Was tut dir Leid?“

„Also … wenn du das vorhin … was ich sagte … in den falschen Hals bekommen hast …“

Immer noch der gleiche Blick – also hatte er noch nicht das Richtige gesagt.

„Gib doch einfach zu, dass du nicht mein Onkel sein willst. Dann wissen wir wenigstens beide, woran wir sind …“

Ihm gefiel die Gleichgültigkeit, mit der Ran dies sagte, überhaupt nicht! Außerdem stimmte es ja gar nicht!

„Nein, so ist es aber nicht! Ich will doch …“

Weiter kam er nicht, da ihm Ran mit ziemlich verheulter, dafür doch sehr lauten Stimme ins Wort fiel: „Und warum hast du dann nie Zeit?! Immer wenn Mama und Papa jemanden brauchen, der auf mich aufpasst, heißt es erst ‚Wie wäre es mit Onkel Yoshiki?‘ nur das dann gleich wieder ein ‚Ach, der ist nicht da!‘ oder ‚Der hat keine Zeit!‘ kommt und wenn du dann mal da bist und Zeit hast, dann ist es nie für lange, sondern immer nur für eine Stunde oder so und dann sind wir auch nur bei dir im Büro, im Studio oder hier. Wir unternehmen nie etwas! Und dann willst du, dass ich dich nicht mehr ‚Onkel‘ nenne …!“
 

Allmählich begann Yoshiki den ganzen Aufstand zu verstehen und für einen Moment schwankte er zwischen Kopf-gegen-die-Wand-schlagen und einfach nur laut loslachen, ehe er sich gegen beide Varianten entschied und Ran stattdessen einfach zu sich zog, um sie fest zu umarmen. Damit schien sie nicht gerechnet zu haben, da sie verstummte und nach kurzem Widerstand die Arme um ihn schlang.

„Du musst mir glauben, Ran-tan, wenn ich dir sage, dass ich liebend gerne dein Onkel bin und ich wünschte, dass ich mehr Zeit mit dir verbringen könnte, als ich es tue. Aber ich habe Verantwortungen und Verpflichtungen, denen ich nachkommen muss, die leider sehr zeitraubend sind.“

Seine Stirn hatte er gegen ihren Kopf gelehnt und atmete den fruchtigen Geruch von ihrem Haarshampoo ein.
 

„Wir werden, die ganze Woche hier verbringen, stimmt’s?“

Da sie gegen sein Oberteil sprach, wurde ihre Stimme zum Teil verschluckt, aber Yoshiki konnte dennoch heraushören, dass sie, in Anbetracht dieser Aussicht, nicht sonderlich glücklich war.

„Egal ob mit oder ohne Bodyguards, wenn ich mit dir rausgehe und uns jemand sieht, könnten wir beide für einen ziemlichen Trubel sorgen, Ran, weißt du …? Für die Klatschpresse wäre es ein gefundenes Fressen und ich möchte dich diesen Aasgeiern beim besten Willen nicht zum Fraß vorwerfen …“

Vor seinem inneren Auge sah Yoshiki die Schlagzeile der Josei Jishin (1) schon: YOSHIKI MIT UNEHELICHER TOCHER GESICHTET.

Manchmal konnte man es fast schon als Fluch ansehen, dass sich die Verwandtschaft von ihnen nicht leugnen ließ, da Ran stark nach ihrem Vater kam und dieser sah seinem großen Bruder, trotz fünf Jahren Unterschied, extrem ähnlich.
 

„Schon verstanden …“

Geknickt entwand sich das zierliche Mädchen seiner Umarmung und verbarg ihr Gesicht zwischen den Pranken des Plüschtigers, den ihr Yoshiki zum zweiten Geburtstag geschenkt hatte.

„Was hältst du davon …“ Er müsste lügen, wenn er keine Idee hätte, nur durfte er diese aussprechen? Kouki, Chika und vermutlich seine gesamte Security, sowie sein Management würden ihm an den Kragen gehen, wenn sie davon Wind bekämen, aber wenn es Ran aufmunterte und ihm wieder ein paar Pluspunkte bei ihr einbrachte, dann war es das wohl wert.

„Was hältst du davon, wenn wir morgen in den Ueno Zoo gehen? Ich habe gelesen, dass sie ein Tigerbaby haben.“
 

Augenblicklich saß seine Nichte aufrecht da und starrte ihn aus leuchtenden Augen an.

„Ja?!“

Doch im nächsten Moment verdunkelte sich ihr Blick auch schon wieder, da ihr etwas Wichtiges eingefallen war: „Und was ist mit diesen Geiern?“

„Ich werde mich einfach etwas verkleiden, dann sollte das schon gehen“, entgegnete Yoshiki und hoffte, dass seine Rechnung aufging. Er würde definitiv nicht Gackts Inkognitoverkleidung nachahmen, denn die war nutzlos. Aber irgendetwas Verkleidungstechnisches würde er in den Weiten seines Kleiderschrankes schon finden!
 

„Wer kommt schon auf die bescheuerte Idee, mit einer blauen Sonnenbrille würde man nicht erkannt werden? Und wie doof muss man bitte sein, das dann auch noch bei Utaban auszuplappern?“
 

„Sicher?“ Etwas skeptisch blickte Ran ihn an, da das Letzte, was sie wollte, war, ihren Onkel in Schwierigkeiten zu bringen, denn ihre Eltern hatten ihr hunderte Male eingebläut, genau dies nicht zu tun, und wenn in den Zoo gehen genau das bedeutete, dann würde sie schweren Herzens wohl darauf verzichte…

„Ganz sicher, versprochen!“, antwortete Yoshiki und grinste sie breit an.

„Okay!“
 

Gedanklich klopfte sich der Drummer auf die Schulter, um sich selbst zu loben, da er die Situation so klasse gelöst hatte. Kouki und Chika brauchten sich definitiv keine Sorgen zu machen, dass er diese Woche nicht gebacken bekam, schließlich hatte er es geschafft, dass eine verletzte Ran ihn wieder anstrahlte.

„Wegen des ‚Onkel ‘…“
 

„Fuck, ich bin doch noch nicht aus dem Schneide r…!“
 

„Ran …“

„Warum willst du, dass ich es weglasse?“
 

„Weil ich mich damit wie 100 fühle, besonders, wenn ich den ganzen Tag damit bombardiert werde!“
 

„Weil … weil ich mich… naja, also, du weißt schon …“, druckste er herum, aber natürlich wusste Ran nicht, was er damit aussagen wollte. Ja, er hasste das Wort ‚alt‘ – es bedeutete, dass er irgendwann wie ein aus der Mode geratenes Kleidungsstück ausrangiert werden und wie eine alte Eisenbahn auf das Abstellgleis kommen würde. Es hieß, dass er nutzlos und nicht mehr gebraucht werden würde … und davor hatte er Angst!

„Ich mag das Wort, wenn du es nicht ständig benutzt … aber wenn ich es alle fünf Minuten höre … dann fühl ich mich… … steinalt …“
 

„Aber Onkel Yoshiki…“

Ran war wieder auf seinen Schoß gekrabbelt und blickte ihn direkt an, als sie fortfuhr und dem Ego des Pianisten einen gewaltigen Dämpfer verpasste: „… du bist alt!“

Ein Seufzer entfuhr ihm und er fragte sich, woher sie nur diese brutale Ehrlichkeit hatte, ehe ihm gleich darauf die Antwort einfiel: Kouki! Sein kleiner Bruder war leider genauso und sein neuester Lieblingssatz nebst ‚Yoshiki du musst im Bett bleiben!‘ , und ‚Du sollst dich doch schonen!‘ , war eindeutig ‚Yoshiki, du bist keine 20 mehr, sondern 43!‘ Als würde er das nicht selbst wissen – 10 Jahre älter als sein eigener Vater und hide. Noch ein Grund mehr, dass man ihn nicht ständig daran erinnern musste.

„Ne Yoshiki… können wir es nicht so machen, dass ich das Onkel nur noch ab und an sage, anstatt überhaupt nicht mehr?“, riss ihn Ran aus seinen Gedanken und sah ihn abwartend an.

„Ich denke … das ist ein Deal!“

Ehe er sie noch einmal verletzte, ließ er sich eben darauf ein und hoffte, dass sie beide in etwa dieselbe Vorstellung von ‚ab und an‘ hatten. Er hielt seiner Nichte die offene Hand hin, damit sie einschlagen und sie somit ihre Abmachung besiegeln konnten, was diese auch tat. Danach sprang sie auf und rannte zurück in die Küche, um weiter zu frühstücken, während Yoshiki ihr langsam folgte und über ihren rasanten Stimmungswechsel nur den Kopf schüttelte.
 

Kaum dass sie sich wieder Toast, Kaffe und Kakao gewidmet hatten, klingelte es an der Haustür und der morgendliche Störenfried stellte sich als niemand Geringeres als Yoshikis persönliche Physiotherapeutin heraus. So verbrachte er die folgenden zwei Stunden damit, auf irgendwelchen Gymnastikbällen herumzuwippen, Körperspannung auf- und abzubauen oder einfach nur irgendwelche Verrenkungen am Boden, auf einer Gymnastikmatte, zu machen. Er machte die ganzen Sachen, die seiner Meinung nach sicherlich zum Großteil völlig lächerlich aussahen, nur deswegen, weil er wusste und spürte, dass sie ihm gut taten und halfen. Spaß zu haben, war jedoch etwas völlig Anderes! Zu Beginn hatte Ran nur zugeschaut, aber sie empfand das Ganze als äußerst witzig und machte dann einfach mit – mit definitiv mehr Begeisterung als ihr Onkel. Zwischenzeitlich war auch jemand vom Staff vorbeigekommen und hatte das Essen gebracht, wobei Yoshiki hoffte, dass es diesmal genießbarer war. Eigentlich wollte er seine Verärgerung darüber bei dem Boten auch kundtun, doch wenn man gerade mit dem Rücken auf dem Boden lag, während der Po mehrere Zentimeter über der Matte schweben sollte, man die Beine nach oben streckte und sich noch dazu vorstellen sollte, man wolle mit den Füßen die Decke berühren, dann war es schwierig, jemanden ernsthaft anzuschnauzen und von eben jenem ernst genommen zu werden. Folglich schluckte er seine Wut erst einmal hinunter und schwor sich, später einfach den Koch persönlich noch anzurufen. Kurz nachdem das Essen gebracht worden war, kam Yoshikis Haushälterin, Hanako, die seiner Meinung nach die gute Seele des Hauses war. Sie ging bereits auf die 70 zu, sprühte aber nur so vor Lebensfreude und arbeitete seit fast zwei Jahrzehnten für ihn. Wenn er in den Staaten war, dann hielt sie das Haus in Schuss und achtete darauf, dass der Gärtner sich gut um Yoshikis geliebte Rosen kümmerte. War er zu Hause, so machte sie die gerade anfallenden Sachen, und wenn er, so wie jetzt, wieder außer Gefecht war, dann bekam er von ihr meist auch immer die Dosis an Mitleid, die sein Ego brauchte und die Kouki ihm vorenthielt.
 

Den Nachmittag brachte der Pianist dann damit zu, mit Ran zu spielen. Sie hatte auf ‚Mutter, Vater, Kind‘ bestanden, wobei sie natürlich die Mutter war, während den AIBOs die Rolle der Kinder zuteil wurde und Yoshiki den Vater mimen durfte. Zu Beginn hatte er nur widerwillig mitgespielt, doch mit der Zeit fand er seinen Gefallen daran. Trotz allem war er froh, dass niemand das Ganze sah! Die Krönung der Sache war, dass er ständig auf Knien herumrobbte um halbwegs auf Rans Höhe zu sein und Hanako nur meinte, wenn er sich noch Putzlappen dran machen würde, dann könnte man sich glatt das Wischen und Bohnern des Bodens sparen. Irgendwann war seine kleine Nichte dann auf die Idee gekommen, dass er sicherlich ein tolles Pferd abgeben würde und weil er ein paar weitere Pluspunkte sammeln wollte, spielte er eben den restlichen Nachmittag besagtes Huftier, was so aussah, dass er auf allen vieren durch das Haus krabbelte, während Ran auf seinem Rücken saß und er gelegentlich Töne von sich gab, die dem Wiehern eines Pferdes nahe kommen sollten. Wie gesund das nun wieder war, stellte er einfach einmal dahin. Am Abend spürte er aber jeden einzelnen Knochen, machte sich Sorgen, ob seine Kniescheiben überhaupt noch existent waren, und war einfach nur froh, als das kleine Energiebündel im Bett lag und er endlich zum Durchschnaufen kam. Dass er seinen Koch eigentlich noch einen Kopf kürzer hatte machen wollen, hatte er darüber völlig vergessen.
 

"Ich fühle mich, als hätte ich gerade zehn Stunden lang am Stück Art of Life gespielt …"
 

Völlig untypisch für ihn lag er bereits um 22:00 Uhr im Bett und betrachtete die Schatten, die der Vollmond an seine Decke warf.
 

"Wenn das die ganze Woche so weitergeht, dann bin ich hinterher urlaubsreif."
 

Unter Ächzen und Stöhnen, da seine Wirbelsäule es ihm doch nicht ganz verziehen hatte, dass er eine Fünfjährige auf seinem Rücken herumgetragen hatte, drehte er sich auf die Seite, sodass er den Plüschhide, der auf der leeren Betthälfte saß, betrachten konnte.

„Dich hätte sie sicherlich nicht so schnell KO bekommen“, meinte er zu dem Kuscheltier, das mehr oder weniger einen Stammplatz auf dem zweiten Kopfkissen hatte und stets über Yoshikis Schlaf wachte. Der Plüschversion des verstorbenen Gitarristen leistete ein Tiger, mit grüner Schleife um den Hals, Gesellschaft, der eindeutig schon bessere Zeiten gesehen hatte, aber trotz seines ramponierten Aussehens einen besonderen Platz im Herzen des blonden Schlagzeugers hatte. Er angelte sich das Kuscheltier, drehte sich seufzend wieder auf den Rücken und setzte es auf seine Brust.
 

„Na, Tora-chan …“

Jener gab jedoch keine Antwort von sich, sondern starrte Yoshiki nur aus dunkelbraunen Knopfaugen an, so wie er es seit bereits 43 Jahren tat. Das Stoffraubtier war ein Geschenk seines Vaters gewesen und entsprechend hing er daran, da es neben Bildern eine der wenigen greifbaren Erinnerungen an ihn war, die er hatte.

"Bald ist es ein weiteres Jahr her …", redete er mit Tora-chan und starrte nach oben, während er überlegte, wie er jene Zeit diesmal überstehen sollte. Nicht mehr lange und es würden 11 Jahre sein, seit er einen seiner besten Freunde schlafend gesehen und ihn nicht mehr wach bekommen hatte. Unwillkürlich kamen um diese Zeit auch stets die Gedanken an ein Ereignis von vor mehr als 30 Jahren zurück. Solange er unter Menschen war, tat er, als wäre alles in Ordnung, aber wenn er so wie jetzt alleine war, dann fehlte ihm die Kraft, die Fassade noch länger aufrechtzuerhalten. Hätte das letzte Konzert nicht so sehr an ihm gezehrt, so würde er nun Tag und Nacht spielen, bis er nichts mehr spürte, aber das ging diesmal nicht. Und mit der Verantwortung, die er für seine Nichte trug, konnte er den Schmerz auch nicht im Alkohol ertränken, beziehungsweise die Einrichtung zertrümmern.
 

„Wer auch immer gesagt hat, Zeit heile alle Wunden, dem gehört das Herz herausgerissen …“
 

"Es ist nur eine Woche, die werde ich schon irgendwie durchhalten, Tora-chan, ne?!"

Den Tiger an sich drückend atmete er tief aus und schloss die Augen, in der Hoffnung, wenigstens im Schlaf vergessen zu können. Doch keine Minute später fuhr er vor Schreck fluchend hoch und versuchte so schnell wie möglich aus dem Bett zu kommen, wobei er sich natürlich erst einmal in der Bettdecke verhedderte. Als er frei war, stürmte er zum Kleiderschrank, schaltete auf dem Weg dorthin noch das Licht an und zerrte dann die Schiebetüren auseinander, um die Klamottenberge, die sich darin verbargen, auf den Kopf zu stellen. Dadurch, dass er den ganzen Tag nur mit Ran gespielt hatte, hatte er völlig vergessen nachzusehen, ob er irgendetwas Brauchbares hatte, damit er halbwegs unerkannt auf die Straße konnte. Leider sah es in dieser Richtung in seinem Schrank äußerst mager aus. Vielleicht könnten ihm seine PAs etwas Nützliches auftreiben ...
 

Den Gedanken verwarf er jedoch sofort wieder, als sein Blick an einem Kleiderbeutel von einer Reinigung hängenblieb. Eilig öffnete er den Reißverschluss und seine Augen leuchteten auf, als er den Inhalt zutage förderte: einen verwaschenen Strickpullover mit Ringelmuster, in den Farben rot, blau und grün. Eigentlich war es einer von Toshis Lieblingspullovern, aber da Yoshiki ihm bei ihrem letzten Treffen aus Versehen Rotwein darüber geschüttet hatte, hatte er ihm versprochen, ihn reinigen zu lassen - bisher war er allerdings noch nicht dazu gekommen, ihn seinem Sandkastenfreund wieder zurückzugeben.
 

„Tosh hat sicherlich nichts dagegen, wenn ich mir diesen modischen Fehlgriff für einen Tag ausleihe. Wer würde schon denken, dass ich mich mit so was in die Öffentlichkeit wage … ich cosplaye einfach Tosh und keiner wird mich erkennen!“
 

Irgendwo ganz hinten fand Yoshiki noch ein quietschbuntes Blümchenhemd aus den 80ern, das seinen Weg noch nicht in die Altkleidersammlung gefunden hatte und das farblich überhaupt nicht zum Pullover passte, also perfekt dazu geeignet war, um unter diesem angezogen zu werden. Eine alte, verwaschene und an den Knien bereits durchgewetzte Jeans hatte er selbst und um sein Gesicht zu verdecken würde er einfach eine Sonnenbrille nehmen, die er schon seit etlichen Jahren nicht mehr getragen hatte. Brauchte er nur noch etwas, um seine blonden Haare zu verstecken … eine schwarze Strickmütze mit passendem Schal dazu stach ihm ins Auge und sein mehr oder weniger Toshi-mal-ganz-léger-Cosplay war fertig.
 

Zufrieden besah sich Yoshiki die bunt durcheinander gewürfelten Klamotten, die er auf einen Sessel gelegt hatte, und war recht zufrieden mit seiner morgigen Verkleidung. So schnell würde ihn damit sicherlich niemand erkennen, die verräterischen Handgelenksschienen würde er am nächsten Tag einfach nicht ummachen und die Halskrause konnte er unter dem Schal verstecken. Nachdem das nun geklärt war, konnte er wieder unter seine warme Decke krabbeln, das Licht ausmachen und erneut versuchen im Schlaf der Realität zu entweichen.
 

Doch es war keine viertel Stunde vergangen, da klopfte es leise an seiner Schlafzimmertür, die sich gleich darauf einen Spalt öffnete.

"Onkel Yoshiki…?"

"Was ist?", fragte er, ließ rasch die Kuscheltiere unter der Bettdecke verschwinden - das musste schließlich nicht jeder wissen - und machte das Licht an. Augenblicklich kam Ran mit dem Tiger im Arm, angetapst und kroch zu ihm unter die Decke.

"In meinem Zimmer sind Monster und Geister …"

Große, verängstigte Kinderaugen blickten ihn abwartend an. Zumindest schien sie keine Sehnsucht nach ihren Eltern zu haben, das war zumindest schon einmal etwas.

"Ran-tan, das hast du nur geträumt."

"Nein, das habe ich nicht! Die sind wirklich da!"

"Ran, so etwas wie Monster und Geister gibt es nicht."

"Gibt es wohl! Ansonsten wären sie ja nicht in meinem Zimmer!"

"Wir haben Vollmond, der Mondschein sorgt für Schatten und das sind deine Geister und Monster. Wenn du das Licht anlässt, dann sind sie weg."

"Sind sie nicht!", widersprach seine Nichte und klammerte sich an seinen Arm.

Wie sollte er sie nur überzeugen, dass es in ihrem Zimmer völlig harmlos war?

"Warte kurz hier, ich komme gleich wieder", bat er sie, stand auf und ging rasch ins Büro, um eben jenen Menschen anzurufen, der ihm im Moment am Hilfreichsten erschien. Nachdem es unendlich lange geläutet hatte, meldete sich schließlich eine äußerst verschlafene Stimme: "Was gibt es?"

"Sugizo, ich brauche deine Hilfe!"

"Yoshiki?"

"Wer sonst? Hast du etwa schon geschlafen?!"

"Muss Schlaf nachholen … was gibt es?"

"Wie mache ich einer Fünfjährigen klar, dass es keine Monster und Geister gibt?"

"Hä?"

"Ich passe auf meine Nichte auf und sie sagt, in ihrem Zimmer seien Monster und Geister, und solange ich sie nicht vom Gegenteil überzeugt habe, werde ich sie nicht los! Und du bist schließlich Vater, du musst doch wissen, was man da macht!"

"… Geh mit ihr ins Zimmer, vergewisser dich, dass alles in Ordnung ist und dann sollte es das sein. Wenn nicht, ruf Gackt an, der ist der Geisterspezialist …"

"Danke, Sugizo!!"
 

Damit hatte er aufgelegt und war zurückgegangen, um Ran zu holen und Sugizos Rat in die Tat umzusetzen. Leider funktionierte das nicht so wie geplant, da für ihn zwar alles vollkommen in Ordnung war, für seine Nichte jedoch nicht. Als er ihr dann mehr oder weniger befahl, in dem Raum zu bleiben, brach sie in Tränen aus und er sah seine mühsam gewonnenen Pluspunkte wieder dahinrinnen. So hob er sie hoch, drückte sie an sich und ging mit ihr auf dem Arm zurück in sein Arbeitszimmer, wo er sein Handy liegen hatte, um den Geisterspezialisten der japanischen Musikbranche anzurufen und zu sich nach Hause zu beordern. Dieser kam sogar relativ schnell, sodass Yoshiki ihm nach noch nicht einmal einer Stunde die Haustür öffnen konnte, wobei eine immer noch mehr als wache Ran sich an seiner rechten Hand festklammerte, was wohl eher eine Vorsichtsmaßnahme war, für den Fall, dass er sie noch einmal alleine in dem Geisterzimmern lassen wollte.
 

"Danke, dass du so schnell kommen konntest", begrüßte der Schlagzeuger den langjährigen Freund, der sich erst einmal brav die Schuhe aus- und bereitgestellte Schlappen anzog.

"Kein Problem. Weshalb sollte ich eigentlich so schnell kommen? Ich habe am Telefon nur irgendetwas mit Not-"

Der Sänger unterbrach sich selbst, als sein Blick auf dem Mädchen neben Yoshiki gelandet war. Er sah noch einmal zu dem Älteren und dann zurück zu dem Kind, ehe sich ein breites Grinsen auf seine Züge schlich.

"Unfall? Wie hast du das so lange geheim halten können? Scheint ja nicht gerade erst gestern passiert zu sein …"

"Was?"

Yoshiki war noch nie gut darin gewesen, Gackts Gedankensprüngen zu folgen, vor allem nicht, wenn er eigentlich ins Bett wollte.

"Die Kleine", half ihm der Größere auf die Sprünge.

"Sie ist meine Nichte!"

"Klar …!" Anhand von Gackt Stimme war es nur allzu deutlich, dass er ihm nicht wirklich glaubte.
 

"Irgendwann bringe ich……. hatte ich ihm eigentlich nicht irgendwann mal gesagt, dass ich eine Nichte habe? Wahrscheinlich sind das die ersten Anzeichen von Alzheimer … bei seinen vierhundertirgendwas auch kein Wunder!"
 

"Gackt, hast du dir schon einmal meinen Bruder und mich näher angesehen? Dann weißt du, woher die Ähnlichkeit kommt!"

"Sie könnte aber trotzdem …", entgegnete der Sänger eine Schnute ziehend, und folgte Yoshiki ins Wohnzimmer wobei er seinen Blick kurz durch eben jenes schweifen ließ. Es sah noch genauso aus, wie er es in Erinnerung hatte: durchstrukturiert, klare Linien und kaum Persönliches - zumindest auf den ersten Blick, denn wenn man die Schränke öffnete, dann stieß man auf eine wahre Fundgrube.

"Gackt... Halt die Klappe und hilf mir einfach, okay!", seufzte der Drummer und strich sich durch die Haare. Sein Nervenkostüm war im Moment definitiv nicht das Beste: all die Verletzungen von den Konzerten, dann die auferzwungene Arbeitslosigkeit von Kouki, ein gewisser Tag, der immer näher rückte, Rans Beharren auf die Geister, Monster oder was auch immer, und Gackt, der sich scheinbar gut auf seine Kosten amüsierte.
 

"Wenn du mir sagst, worum es geht", entgegnete der Andere und wandte seine Aufmerksamkeit Ran zu, vor der er in die Hocke ging: "Und du bist also seine Nichte?"

"Ja, ich bin Hayashi Ran", kam die zurückhaltende Antwort und er spürte ihren prüfenden Blick auf sich, als er sich selbst vorstellte.

"Sie sieht Geister und Monster in ihrem Zimmer. Du bist der Geisterspezialist, die Monster kannst du auch gleich noch erledigen - Problem gelöst!", erklärt Yoshiki und sah den Sänger an, der sich wieder aufgerichtet hatte.

"Vielleicht ist das auch nur dein pinkhaariger Hausgeist", scherzte Gackt, doch so, wie dem Pianisten die Gesichtszüge entgleisten, hatte er ihn ernst genommen.
 

"hide… … … …?!"
 

So schnell wie möglich bemühte er sich, wieder die Fassung zu erlangen. Einfach das alte Spiel spielen - hinter einer Fassade verstecken und so tun, als wäre alles in Ordnung. Schwach werden konnte er wieder, wenn er alleine in seinem Schlafzimmer war.

"Eigentlich sind es eher Geister, die wie Monster aussehen …", meldete sich Ran zu Wort und blickte zu dem hoch gewachsenen Fremden auf.

"Na, dann wollen wir mal sehen, dass wir sie los werden", lächelte Gackt und folgte der Kleinen, die einfach seine Hand genommen hatte und nun ihn und Yoshiki hinter sich zu ihrem Zimmer herzog.

"Kannst du wirklich Geister sehen? Yoyo meinte, du kannst das …"

Allem Anschein nach taute sie in seiner Gegenwart langsam auf, während ihr Onkel offensichtlich auf Automatismus geschaltet hatte und gedanklich irgendwo anders war. Wahrscheinlich hätte er sich den Kommentar über den verstorbenen Gitarristen besser verkneifen sollen, schließlich kämpfte er selbst auch immer noch mit dem Tod eines gewissen Schlagzeugers.

"Ja, kann ich", antwortete er und ging in das Zimmer, zu dem er geführt worden war. Er kannte es selbst nur zu gut, da er mehrmals seinen Rausch darin ausgeschlafen hatte, wenn er und Yoshiki einmal wieder die Nacht durchgemacht hatten.
 

Normalerweise herrschten auch darin klare Linien, doch diese waren unter dem Chaos, das eine Fünfjährige anrichten konnte, mehr oder weniger verschwunden. Es wunderte ihn ein wenig, dass der Ältere dies duldete, da er an sich eigentlich einen ziemlichen Putzfimmel hatte, aber wahrscheinlich wusste er einfach bereits aus Erfahrung, dass das verschwendete Zeit wäre. Suchend sah sich Gackt in dem Zimmer um, konnte aber nichts Übernatürliches entdecken, was er eigentlich fast erwartet hatte. Um Ran trotz allem zu beruhigen, tat er so, als würde es tatsächlich ein paar Geister geben, die er nun in der ‚Geistersprache‘ dazu aufforderte, das kleine Mädchen in Ruhe zu lassen. Jene Sprache war schlicht und einfach Chinesisch, was Ran aber natürlich nicht verstand. Yoshiki hingegen tat es zumindest zum Teil und hörte mit einem Ohr zu, wie der Sänger anscheinend der Einrichtung sein Curryrezept erklärte und dabei wild mit den Händen herumgestikulierte. Leise seufzend hatte sich der Pianist an den Türrahmen gelehnt und war mit seinen Gedanken bei seinen eigenen Geistern, während sich seine Nichte an ihn drückte und in ihr Zimmer schielte, um Gackt zu beobachten. Nachdem dieser anscheinend sämtliche Rezepte, die er im Kopf hatte, aufgesagt hatte, gesellte er sich lächelnd wieder zu ihnen.
 

"Alle monsterartigen Geister sind weg und haben versprochen auch nicht wieder zurückzukommen", erklärte er Ran, die sich daraufhin strahlend bei ihm bedankte.

"Dann ab ins Bett jetzt mit dir!", war Yoshikis einziger Kommentar dazu und zu seinem Erstaunen kam sie dem auch gleich nach. Brav krabbelte sie unter die zerwühlte Bettdecke und kuschelte sich an den Plüschtiger.

"Erzählst du mir noch eine Geschichte, Onkel Yoyo?", fragte sie, während sie zugedeckt wurde.

"Es ist schon recht spät …"

"Aber du hast mir vorhin gar keine erzählt!"

"Weil du auch sofort weg warst, kaum dass du im Bett lagst."

"Aber jetzt bin ich wach!"

Geschlagen setzte sich Yoshiki an den Bettrand und blickte kurz zu Gackt, der grinste und eine Handbewegung in Richtung Wohnzimmer machte, wohin er dann auch verschwand.

"Soll ich die Geschichte vom Mondhasen weiter erzählen?"

"Mhm!"
 

"Also gut, wo waren wir stehengeblieben …? Ah ja, dass der Fuchs, der Affe und der Hase alles gemeinsam taten … eines Tages hörte auch der Herr des Himmels davon und wollte dies mit eigenen Augen sehen. Darum ging er getarnt als alter Wanderer zu ihnen und fragte sie, ob sie ihm nicht etwas zum Essen geben könnten, da er den ganzen Tag gewandert und folglich furchtbar müde war. Der Affe machte sich sofort auf die Suche und kam mit Beeren und Gemüse zurück, während der Fuchs dem alten Wanderer Fisch, Reis und Wasser anbot, die ursprünglich Opfergaben auf einem Friedhof gewesen waren. Nur das kleine Häschen hatte nichts … der Fuchs und der Affe verspotteten es und meinten, es sei nutzlos … "

"Das arme Häschen!"

"Es war dadurch so entmutigt, dass es den Affen bat Holz zu holen, das der Fuchs anzünden sollte. Beide taten, was von ihnen verlangt worden war, und mit den Worten ‚Iss mich!‘ stürzte sich das Häschen ins Feuer."

Als er sah, wie schockiert Ran ihn anblickte, strich er zärtlich über ihre Wange, während er weiter erzählte: "Der Wanderer war von diesem Opfer so gerührt, dass er weinte und sagte: ‚Jeder verdient Ruhm und Anerkennung. Es gibt weder Gewinner noch Verlierer! Aber dieser Hase hat uns einen großen Beweis seiner Liebe gegeben!‘ Anschließend erweckte er das Häschen wieder zum Leben und nahm es mit zum Mond, in den Mondpalast, wo es seitdem wohnt. Und immer, wenn so wie heute Vollmond ist, können die Menschen das kleine Häschen sehen und werden an sein Opfer erinnert, das es bereit war zu bringen …"

"Das ist aber eine traurige Geschichte …"

"Ich mag sie irgendwie … Sie regt zum Überlegen an … aber vielleicht bist du auch noch einfach zu jung, um sie so zu verstehen, wie sie gemeint ist …" Etwas Nachdenkliches war in seinem Blick zu erkennen, als Yoshiki Ran eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich und sie sich die Hände vor dem Mund schlug, als sie herzhaft gähnte.

"Erzählt du sie mir dann noch einmal, wenn ich älter bin?"

"Mache ich."

"Versprochen?"

"Versprochen!"

"Indianerehrenwort?"

"Indianerehrenwort! ... aber langsam solltest du wirklich schlafen!"
 

"Kouki und Chika killen mich, wenn sie rauskriegen, dass Ran immer erst nach Mitternacht im Bett ist!"
 

"Schlaf gut und träum süß", wünschte er ihr und hauchte einen Kuss auf ihre Stirn.

"Du auch, On- … Yoyo", erwiderte sie und korrigierte sich im letzten Moment, um dem Wunsch ihres Onkels zu entsprechen. Dieser lächelte nur sanft, aber nicht weil er stolz war, dass sie an ihre Abmachung gedacht hatte, sondern wegen der Art und Weise wie sie seinen Namen abgekürzte. Es war noch gar nicht so lange her, da bereitete ihr sein Name noch Schwierigkeiten, sodass sie immer nur die erste Silbe sagte. Inzwischen konnte sie ihn perfekt aussprechen, aber noch oft genug kürzte sie ihn ab. Und es erschien Yoshiki noch gar nicht mehrere Jahrzehnte her zu sein, dass Kouki ihn aus großen, braunen Kinderaugen angesehen, seine kleine Hände zusammengeschlagen und ‚Yoyo‘ gequietscht hatte.

Der Pianist schüttelte leicht den Kopf, um die vergangenen Erinnerungen zu verscheuchen und wollte sich erheben, als Ran ihn festhielt. Irritiert sah er sie an und hoffte inständig, dass es keine weiteren Monster oder Geister oder was auch immer gab. Anstatt etwas zu sagen, setzte sie sich auf und umarmte ihn einfach. Etwas überrumpelt erwiderte er die Geste und drückte sie an sich.

"Ich hab‘ dich lieb, Onkel Yoshiki!"

"Ich dich auch, Ran-tan … ich dich auch …"

Seltsamerweise hatte es ihm einen Stich ins Herz versetzt, dies zu hören, und er konnte nicht verhindern, dass seine Stimme zitterte. Wie oft hatte sein Vater ihm gesagt, dass er ihn liebte und trotz allem war er einfach gegangen? Wie oft hatte hide ihre Freundschaft beteuert und hatte ihn dann, ohne auf Wiedersehen zu sagen, alleine zurückgelassen?

Ran wusste zwar nicht, was los war, aber sie hatte Yoshikis unsichere Stimme wahrgenommen, weshalb sie ihre Arme, soweit sie reichten, einfach fester um ihn schlang und sie mehrere Minuten so im Dunklen verharrten, da weder Gackt noch der Drummer vorhin das Licht angeschaltet hatten.

"Ran ...", er drückte sie schließlich etwas von sich, sodass er ihr im schwachen Schein des Mondes in die Augen sehen konnte, "… versprich mir, dass du nie gehst, ohne dich zu verabschieden!"

Natürlich verstand die Fünfjährige die Metapher nicht, aber sie nickte trotz allem und schwor es. Was immer es auch war, das ihren Onkel zu bedrücken schien, sie wollte, dass er wieder lachte. Nach dem Schwur legte sie sich wieder hin, Yoshiki deckte sie erneut richtig zu, wünschte ihr noch einmal eine gute Nacht und verließ dann das Zimmer.
 

Draußen im Flur lehnte er sich an die Tür, fuhr sich mit den Händen über das Gesicht und atmete hörbar aus. Er musste bis morgen früh dringend seine Fassung wieder erlangen oder die nächste Zeit würde zum Spießrutenlauf werden. Wäre Kouki da, würde er ihn sicherlich zum Psychologen schleifen wollen, aber darum kam er jetzt ja locker herum. Er würde die Zeit schon überstehen – er tat es jedes Jahr … irgendwie …

"Alles okay?"
 

Erschrocken fuhr er herum und starrte Gackt an, der sich neben ihn an die Wand lehnte.

"Du hast ziemlich lange gebraucht, also dachte ich, ich schau mal kurz", erklärte der Sänger und blickte zu dem Kleineren.

"Alles okay, ich habe ihr nur noch eine Geschichte erzählt", erklärte Yoshiki matt und ging langsam ins Wohnzimmer, wo er sich auf die Couch fallen ließ.

"Sicher?"

Dem Jüngeren war nicht entgangen, dass der Andere irgendwie verloren wirkte und er kannte ihn lange genug, um zu wissen, was im jetzigen Zeitraum immer passierte. Als er keine Reaktion erhielt und der Drummer lediglich seine Ellenbogen auf die Knie stütze und sein Gesicht in den Händen verbarg, ging er vor ihm in die Hocke und umfasste vorsichtig die malträtierten Handgelenke, die sich ausnahmsweise nicht in den Schienen befanden, um seine Aufmerksamkeit zu erhalten. Er bekam sie in dem Sinne, dass Yoshiki die Finger etwas spreizte und fragend zwischen ihnen hindurch lugte.
 

"Was ich vorhin gesagt habe … das über hide … es tut mir Leid! Das war geschmack- und taktlos ...", entschuldigte sich der Sänger leise und seufzte, als der Pianist seine Finger wieder schloss und weiter in sich zusammensank.

"Yoshiki…"

Gackt erhob sich und setzte sich neben ihn, wobei er sich selbst durch die dunklen Haare strich.

"… Hast du… … hast du Kami noch einmal gesehn … seit er ...?", vernahm er kaum hörbar die leise Frage und verfiel selbst erst einmal in Schweigen.

"… jedes Mal, wenn ich kurz davor bin, das Bewusstsein zu verlieren ... dann ist er da … und er passt auf mich auf, bis ich wieder wachwerde … und wieder unter Yous Pantoffel steh …" Ein sanftes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als er an seinen besten Freund, Violinisten und Gitarristen dachte, der ihm stets den Rücken freihielt und immer für ihn da war.

"Meinst du … hide … … oder … mein Vater … …?“

Zögernd nahm er die Hände weg, lehnte sich zurück und sah Gackt vorsichtig an. Manchmal kam es, dass sie beide über solche Dinge redeten und irgendwie fiel es ihm stets einfacher, sich dem Jüngeren anzuvertrauen, als Toshi oder Kouki. Vielleicht lag es einfach daran, dass der Sänger wusste, wie es war, jemand Nahestehendes zu verlieren und dies nie ganz überwinden zu können. Vielleicht war es aber auch einfach nur, dass er den Sänger in manchen Augenblicken um seine Gabe beneidete.

„Ich habe sie noch nie in deiner Nähe gesehen … aber das muss nichts heißen …“

"… ich würde sie zu gerne fragen, warum sie den Scheiß gemacht haben …"

"Meinst du denn, es würde etwas bringen? Es hat schließlich seine guten Gründe, warum man die Toten ruhen lassen sollte …"
 

"Ich weiß es nicht … ich weiß ja nicht einmal, wie ich reagieren würde … wahrscheinlich würde ich entweder völlig ausrasten oder einfach nur heulend zusammenbrechen ……" Verschwommen tauchten vor seinem inneren Auge die alten Erinnerungen auf, als er seinen Vater tot vorgefunden und dann getobt hatte, bis ihn seine Familie hatte beruhigen können. Direkt danach kamen die etwas frischeren Erinnerungen daran, als er jenen Anruf in LA erhalten hatte, der seine Welt ein weiteres Mal hatte zusammenbrechen lassen. Zuerst war er wie gelähmt gewesen, aber im Flieger nach Narita hatte die Erkenntnis und mit ihr die Tränen eingesetzt. hide war tot – einfach so!

"Glaub mir, es ist besser, dass sie dich alleine lassen und dir so die Möglichkeit geben, dass die Wunden heilen können", äußerte Gackt leise und drückte sanft seine Schulter, "wenn du ständig von Toten umgeben bist, dann weißt du das Leben irgendwann gar nicht mehr zu schätzen … seit ich Kami das erste Mal gesehen habe, halte ich meine Augen nach ihm offen, aber ich sehe ihn nur, wenn ich das Bewusstsein verliere … …wenn du einen toten Menschen, der dir nahe steht, immer und immer wieder siehst, dann schließt du nie ab.“

„Aber du erhältst auch nie eine Antwort auf das ‚Warum?‘ !“

„Glaubst du, du würdest wirklich eine bekommen?“

„Ich … ich weiß es nicht … ich weiß so vieles einfach nicht, Gakun …!“

Verzweifelt starrte Yoshiki den Sänger an, ehe er den Blickkontakt löste, aufstand und zur Terrassentür ging, durch welche er hinaus auf den Mond sah und die Arme um sich selbst schlang.

„Du solltest nach Hause gehen, Gackt… es ist schon spät und du hast sicherlich noch genügend Anderes zu tun, als mir zu helfen, mit einer Fünfjährigen klar zukommen …"

Schwer seufzend schüttelte der Angesprochene den Kopf und konnte regelrecht sehen, wie sich der Ältere wieder in sein Schneckenhaus verkroch und eine Festung, die Fort Knox erblassen ließ, um sich errichtete.
 

"Du weißt hoffentlich, dass du mit jedem von uns reden kannst … egal wie, wann und wo … das ist besser, als alles mit sich selbst auszumachen …"

"Ich will euch keine Sorgen machen …"

"Wenn du nur alles in dich hineinfrisst, dann sind erst recht alle besorgt", entgegnete Gackt und trat neben ihn. Es schienen mehrere Minuten zu vergehen, und er dachte schon, Yoshiki wolle vor sich hinschweigen, ehe dieser doch noch leise antwortete:

"Jeder hat sein eigenes Leben und ist karriere- und familientechnisch ausgelastet … da will ich niemanden auch noch mit meinen Problemen belasten … jeder von uns lebt in seinem eigenen goldenen Käfig …"

"Idiot!", war Gackts einziger Kommentar dazu und er legte kopfschüttelnd einen Arm um die Schultern des Anderen und zog ihn vorsichtig an sich.

„Ich denke, ich kann hier für jeden aus deinem engsten Freundeskreis sprechen, wenn ich sage, dass du grad ziemlichen Schwachsinn von dir gibst. Freunde sind füreinander da, egal was ist!“
 

„Und trotzdem gehen sie einfach, ohne sich zu verabschieden …!!“
 

„… Du solltest jetzt wirklich gehen, Gakun …“

Einen plumperen Themenwechsel gab es gar nicht, aber der Sänger merkte, dass es Yoshiki ernst damit war, alleine sein zu wollen. So verabschiedete er sich seufzend von dem Älteren mit einer engen Umarmung und fuhr dann wieder zu sich nach Hause.
 

Als er wieder für sich war, stand er weiterhin an der Glasscheibe und starrte hinaus. Das Mondlicht spiegelte sich im türkisfarbenen Wasser des beleuchteten Pools, während sich die Pflanzen, die rundherum wuchsen, in einer leichten Brise sanft bewegten. Beinahe zögernd legten sich seine langgliedrigen Finger auf die kalte Scheibe und schienen nach dem Kirschbaum, der unter anderem in der Nähe des Schwimmbeckens gedeihte, greifen zu wollen. Vergänglichkeit … dafür stand der kräftige Baum, der nur einmal im Jahr für wenige Wochen seine ganze Schönheit zeigte. Ein etwas aufflauender Wind schlug mehrere Zweige einer Rose, die direkt neben der Terrassentür gepflanzt worden war, gegen das Glas. Rosen … die Königin aller Pflanzen, perfekt symmetrisch und das Sinnbild der Liebe … und doch konnten ihre Dornen tiefe Wunden hinterlassen. Seufzend lehnte Yoshiki seine Stirn gegen die gläserne Terrassentür und schloss für einen Augenblick die Augen. So wie die Schönheit des Kirschbaumes kam und wieder ging, so war es mit dem Verlustgefühl und der Trauer, die jährlich Besitz von ihm ergriffen. Aber so wie die Verletzungen, die einem eine Rose zufügen konnte, vernarbte, so war es mit seinen seelischen Wunden – irgendwann hörten sie auf zu bluten, mit der Zeit fingen sie an zu heilen, aber sie würden nie ganz weg sein, da ihre Narben für immer sichtbar sein würden. Langsam löste er sich wieder von der Scheibe und richtete seinen Blick erneut hoch auf den Mond.
 

"Warum?", flüsterte er kaum hörbar und wandte sich dann ab, um zurück in sein Schlafzimmer zu gehen, wobei er sich einmal wieder durch die Haare strich und kurz seine Schläfen massierte. Er löschte noch sämtliche Lichter im Haus und krabbelte dann wieder unter seine Bettdecke, während er hide-Plüsch und Tora-chan zurück auf das freie Kopfkissen setzte. Sich zusammenrollend warf er noch einen Blick auf den Digitalwecker, dessen Ziffern auch bereits zwei Uhr in der Früh anzeigten.
 

"Mit so wenigen Stunden Schlaf wird der morgige Tag Horror …"
 

Entgegen seiner sonstigen Einschlafprobleme, verfiel er diesmal sofort in einen traumlosen Schlaf, in dem er jeglichen belastenden Dingen entfliehen konnte. Selbst wenn er noch wach gewesen wäre, so hätte er nicht gesehen, dass er nicht alleine im Zimmer war. Vorsichtig näherte sich eine halb durchschimmernde Person seiner schlafenden Form und kniete sich vor das Bett. Eine durchsichtige Hand schwebte wenige Millimeter über seinen Haaren und beinahe machte es den Anschein, als würde sie beruhigend durch eben jene streicheln.
 

"… Schlaf … du brauchst die Kraft … Schlaf gut, mein Junge …"
 

*~*~*~*~*
 

Zum Schluss noch eine Anmerkung und ansonsten würde ich mich natürlich über Kommentare und Kritik (sofern sinnvoll angebracht) jederzeit freuen!
 

(1) Josei Jishin: japanisches Klatschmagazin, das für seine Halbwahrheiten bekannt ist



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kaoru
2009-08-21T06:42:10+00:00 21.08.2009 08:42
*lach*
Ich hatte gar nicht vor, einen Cliff einzubauen, aber leider musste ich gestern noch das Haus saugen und danach bin ich noch zum See gefahren, sodass ich nur einen Kommi geschafft hab. Aber man soll ja nie die Hoffnung aufgeben, hier kommt Teil 2*g*

'Aber Onkel Yoshiki, du bist alt.'
*prust*
Wie gerne hätte ich sein Gesicht gesehen... an der Stelle hab ich wohl echt gewiehert, denn ich konnte mir die Szene so real vorstellen: Ran und Yosh sitzen sich gegenüber und Ran sagt das mit einem total ernsten Blick... und Yosh entgleisen alle Züge... Schön!!!
Hm, sag bloß, unser YoYo hat Probleme beim Verstehen von Frauen? Auf der anderen seite wird er wohl immer eine neue abschleppen und sich kaum auf etwas Festes einlassen (oder wie stehts mit seiner neuesten Errungenschaft), sodass er kaum dazu kommen könnte, eine von ihnen wirklich kennen zu lernen. Von daher...
Der Zoo: einfach Zucker, wie die beiden miteinander umgehen und Yosh sich das Hirn nach einer annehmbaren Abwechslung für seine kleine Nichte zermartert, ihm auch tatsächlich eine Idee kommt und Ran dann ganz vernünftig nach 'den geiern' fragt. Süüüüüüüüüüüüüüß^///^
Und das Toshi-Cosplay würde sicherlich effektiver als die blaue Sonnenbrille sein, oder?*schmunzel* Nya, unser lieber gackt ist eben ab und an etwas zu verquatscht^___^ Aber ich fürchte, Yosh ist da nicht besser...
Apropos Gackt: Wie kann man nur so ein Trampel sein? Das mit hide hätte er sich echt sparen können*grrr* Wobei wir wieder beim Thema 'verquatscht' landen. Der Mann ist ja schlimmer als ein Waschweib*grummel*
Allerdings war die Geisteraustreibung mithilfe seines Curryrezeptes wieder gelungen. Er kann also auch einfühlsam sein und hat in wenigen Sekunden erkannt, dass es Ran wohl kaum beruhigen würde, wenn er ihr schlicht sagte, dass in ihrem Zimmer kein einziges Monster herumspukt. Gelungen!
Und Gackt steht unter Yous Pantoffel, ja?*grins* Komisch, dass man sich das wirklich bei den beiden vorstellen kann: You schwingt den Kochlöffel und gibt Gackt nebenbei Anweisungen, wie er den Tisch zu decken hat. Hach, da hat man glatt Lust, die beiden mal wieder in die Mangel zu nehmen... Aber im Moment hab ich leider nicht mal ne Idee... Muss also mit in unser baby rein^.~b

Dann freu ich mich auf's nächste (*zwinker*) und beeil mich mit dem Betan (*hüstel* Mal sehen, ob ich bis So noch dazu komme... wenn nicht, musst du dich beschäftigen und ich beta schnell, hm?)

*knuddel*
Noch 3 Tage und gut 8 Stunden^^
Von:  Jaeba
2009-07-31T18:44:20+00:00 31.07.2009 20:44
Tja, was kann ich groß dazu sagen ...
Ist wieder einmal ein richtig tolles Kapitel geworden! ^^
Ich bin immer wieder begeistert, wie gut du Dinge beschreiben kannst. Meinen Respekt dafür, wie du Ran schilderst ... Ich glaube, ich würde elendig daran verzweifeln, ein kleines Kind zu beschreiben.
Und die Szenen, in denen du beschreibst, wie Yoshiki und Ran den Tag verbringen ... ich bin aus dem Grinsen nicht mehr rausgekommen. xD Einfach herrlich!

Nebenbei bemerkt, finde ich es toll, wie sehr dieses Kapitel zum Nachdenken anregt.
Zum Einen die Geschichte mit dem Mondhasen, zum Anderen die Sache mit dem Kirschbaum und den Rosen - ich mag solche Geschichten. x3

Tja, was kann ich noch schreiben, außer: Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel!

LG
__GAKUTO
Von: abgemeldet
2009-07-31T07:14:41+00:00 31.07.2009 09:14
Ich fand dieses Kapitel noch ein bisschen besser, aber auf andere Weise, als das Letze.
Was ich absolut faszinierend fand war die Tatsache, dass du es geschafft hast übernatürliches in die geschichte einzubauen ohne dass es fantastisch wirkt, also in die Fantasysparte rutscht, dass können nur ganz wenige Autoren dafür erst einmal ein riesen Lob.
Desweiteren bin ich immer wieder erstaunt wie wahnsinnig gut du Ran-chan beschreibst, ich persönlich finde es sehr schwer kleine Kinder zu beschreiben oder ihren gedankengängen zu folgen, da sind mir die größeren lieber XD
Aber was ich wohl am besten finde ist deine sicherheit mit der deutschen Sprache, die FF ist sehr gut zu lesen und aus meiner sicht sind die dazwischengeschalteten Gedanken von Yoyo (^^) nicht verwirrend sondern erheitert, in die Richtung "Würd ich ja gerne sagen, aber leider... hätte ich dann wohl eine heulende Ran irgendwo im Haus"
^-^
für negative Kritik bin ich immer offen und schreibe sie auch, aber LEIDER find ich hier nichts... kann ja mal suchen gehen XD

nawa
Von:  Croft_Manor
2009-07-30T20:30:31+00:00 30.07.2009 22:30
Oh gott...
*tränen wegwisch*
das ende ist wundervoll. ich liebe sowas...

gut...zum Thema Gackt äussere ich mich nicht (ich an rans Stelle hätte jetzt Alpträume...uhh XD)

Ich finde, Yoshiki verkleidung klingt irgendwie verteufelt nach hide und ned nach Toshi XD So bunt und schrecklich XD

Ich fidne es toll, das sich bei dir dinge aus anderen FF's wiederholen, zum beispiel die Sache mit Koukis 'Yoyo' oder die sache mit Toshi aus '10 years'

Sprachich finde ichs wundervoll, auch wenn ich Yoshikis eigene bemerkungen zwichendurch manchmal ein wenig verwirrend finde. man braucht einen Augenblick um dahinter zu kommen das es sich dabei um gedanken handelt, aber das stört eigentlich nicht, immerhin soll man sich beim lesen ja auch anstrengen.

Yoshiki und Ran beim beliebten 'Mutter-Vater-Kind' - herrlich XD Einfach nur herrlich XD Und diese bestehende Logik des 5 Jährigen Kindes XD ich fühle mich in meine Ausbildung zurück versetzt XD
Yoshikis Plüschtiger... ;_;
Okay...genug geschrieben, ich freue mich aufs nächste Kapitel!

Toshi
Von:  Terra-gamy
2009-07-30T17:32:38+00:00 30.07.2009 19:32
Na ganz vielel stellen konnte man einfach nur schmunzeln oder lachen^^ Vortallem, Yoshiki mit seinem Handbuch für Frauen und der theorie, dass das genetisch bedingt ist^^

Und dann war es etwas traurig, als gackt da war, aber die Geschichte mit dem Hasen im Mond hat mir sehr gut gefallen^^ und auch die szenen, so yoshiki zu ran sagt geh nie ohne aufwiedersehen zu sagen.
Damit hast du Yoshikis Angst so richitg schön herausgearbeitet.

Den Dialog von Yoshiki und Gackt im Wohnzimmer fand ich sehr schön. Genauso wie Der Vergleich mit den Rosen und dem Kirschbaum. Es war einfach sehr passend beschrieben. Obwohl ich mich frage, ob Yoshiki nicht auch etwas von ner Rose hat, weil er ja Gackt davon schickt, als er sich sorgen macht und wer einer Rose zu nahe kommt wird fast unweigerlich von ihren Dornen gestochen.^^


Zurück