Zum Inhalt der Seite

Reinkarnation -3 (Ich erinnere mich!)

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Mihau! (Nein, es sollte nicht "Nihou" heißen!*g*)

Schön, dass ihr euch auch den dritten Teil von meiner FF antun wollt, das freut mich wirklich sehr! Ich habe nicht ganz so lange dafür gebraucht, wie ich dachte und das überrascht mich selbst, weil da einige sch*** schwere Szenen drin sind! Ich habe versucht, alles so kurz zu halten wie möglich und nicht alles zu sehr zu beschreiben (mein größter Fehler!) und ich finde, diesmal hab ich's ganz gut hingekriegt! Ich habe auch eine neue Schreibart mit reingebracht, nämliches Hitomis aktives Denken. Ich dachte, dass man dann vielleicht einen engeren Bezug zur Person kriegt und außerdem ist es einfacher für mich! *g* Am Ende dieses Teils findet ihr auch einige "Outtakes", die ich so witzig fand, dass ich sie noch reinpacken musste! Jaja, ich rede ma wieder zuviel...*klebtpflasteraufmund*( Vel Pfaf!!!)
 

"Wo warst du denn so lange?" Midori winkte ihr zu und zog Hitomi dann ungeduldig auf den Platz neben sich. Die Mannschaften betraten gerade das Spielfeld und das Publikim applaudierte wie wild. Ein paar Mädchen aus den unteren Klassen, die hinter ihnen saßen, begannen ein Leinentuch in den amerikanischen Farben zu schwenken, dass die Aufschrift

" Go go Allen!" (oh man, wie originell!^__^) trug.

Midori beugte sich vor. " Ah, jetzt seh' ich den Supermann also mal aus der Nähe.", sie zeigte auf einen blondhaarigen jungen Mann von etwa siebzehn Jahren, der umständlich ein Haarband in seine schulterlange Mähne schob. Die weiblichen Zuschauerrinnen kreischten begeistert auf und die kleinen Mädchen hinter Hitomi kippten fast von ihren Plätzen.

"Er heißt Allen, Allen Madock- Sjizard. Soll unheimlich gut sein!" Midori betrachtete ihn mit einem nüchternen Blick.

"Das glaube ich gerne!", seufzte eins der Mädchen hinter ihnen, bevor sie auf die Schulter ihrer Nachbarin sank. Midori verdrehte die Augen, doch Hitomi beachtete es gar nicht. Ihre Aufmerksamkeit galt ganz alleine Allen Madock- Sjizard, der sich unten auf dem Spielfels warm lief. Dabei streifte sein Blick Van, der ihn mit finsterer Miene erwiderte. Hitomi zuckte zusammen. Sie konnte nicht erklären wieso, aber Allens Anblick schien ihr seltsam vertraut. Die Art wie er sich bewegte, seine ernste und konzentrierte Miene...

>Kenne ich ihn?<

Midoris Ellebogen, der sich in ihre Rippen bohrte, holte Hitomi wieder in die Gegenwart zurück. " Sag mal, wieso starrst du den Ami denn so an?"

" Ich, äh...na ja..." Hitomi sah auf ihre Knie. Midori neben ihr riss die Augen auf. "Oh nein, komm schon, du nicht auch noch!" flehte sie und warf einen vielsagenden Blick auf die Mädchen hinter ihnen.

"So ein Quatsch! Das ist es nicht!" Hitomi schüttelte entschieden den Kopf und nahm sich vor, sich nicht mehr ablenken zu lassen und das Spiel zu genießen.
 

Die Mannschaften stellten sich auf. Van trug dabei eine finstere Miene zur Schau, während Allen Madock- Sjizar die Blicke halb gelangweilt über die Tribüne schweifen ließ. Als sein Blick dabei Hitomis streifte, riss er überrascht die Augen auf.

Hitomi fühlte erstaunt, wie ihr Herz zu pochen begann und ihr abwechselnd heiß und kalt wurde, während ihr Blick nüchtern den, des Jungen Mannes erwiderte. Es war, als würde ein anderer Kopf für sie denken, ein Kopf der Gefühle jeglicher Art für diesen Mann empfand und diese in den Körper weiterleitete. Ihr Herz reagierte auf Allen Madock- Sjizar, ihr Kopf nicht.( Höm...ein bisl kompliziert, oder?!)

Ein lauter Pfiff ertönte und das Spiel begann. Allen sah noch einmal kurz zu ihr auf, dann warf er sich ins Spielgetümmel und legte los. Hitomi atmete tief durch und stützte das Gesicht in die Hände. Was war das eben gewesen? Wieso hatte er sie so angestarrt, als... hätte er eine alte Bekanntschaft nach langer Trennung wiedererkannt? Ihr Blick glitt wieder auf das Spielfeld. Die Amerikaner waren Van und seinen Freunden weit überlegen und der Schwarzhaarige hatte die Stirn in tiefe Falten gelegt. Allen dagegen trug eine gelassene und ruhige Miene zur Schau, als bedeute ihm das Spiel nichts. Hitomi überlegte verzweifelt, wo sie diese Miene schon einmal gesehen hatte; sie war sich sicher, dass sie ihn schon einmal gesehen hatte. Vielleicht...

Sie schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Wenn sie nur ganz fest an Allen dachte, vielleicht würde sie dann eine Vision heraufbeschwören können, die ihre Fragen beantworten konnte.

Sie atmete tief und ruhig und rief sich sein Gesicht ins Gedächtnis. Die blonden Haare, die blauen Augen (Er hat doch blaue Augen, oder!?) und sein nüchterner Ausdruck. (Naja, er wird ja auch wohl kaum blau sein!) Nur ihn, sonst nichts! Ihre Lieder zuckten vor Konzentration und die Hände pressten sich fest zusammen. Allen...

Die Vision erwischte sie mit voller Härte. Ein Flimmern in ihrem Hinterkopf zog herauf und verteilte weißen Nebel vor ihren Augen. Die Umgebung wurde schwarz und Hitomi sah nichts und niemanden mehr außer Allen. Doch zu ihrer Überraschung veränderte der sich von Sekunde zu Sekunde immer mehr. Seine blonden Haare wuchsen, sein Gesicht wurde länger und schmaler und das Basketballtrikot weitete sich und wurde zu einem blauen Mantel.( Ich habs heute echt mit blau! Liegt das vielleicht noch an Silvester? Da waren auch alle...ihr wisst schon was!) An seiner rechten Seite blitzte der griff eines Schwertes hervor.

Hitomi hatte die Verwandlung mit großen Augen mitangesehen, doch nun schien ihr der "neue" Allen gar nicht mehr so erstaunlich...weil sie ihn kannte. Sie trat einen Schritt vor. "...Allen....wie...?" die Stimme versagte ihr und sie sah nur noch in seine (jetzt kommts wieder) blauen Augen. Der Blonde trat ebenfalls einen Schritt auf sie zu und seine Stimme klang wie von weit her. "Hitomi...erinnere dich...bitte!"

" ...erinnern? Woran?"

" An Gaia! An Escaflowne...an dein früheres Leben!"

" Mein früheres Leben?!" sie glaubte, sich verhört zu haben.

" Hitomi, hör mir bitte zu! Vor langer Zeit wurdest du zu uns nach Gaia geholt, wo du zusammen mit dem jungen König von Farnelia die Bevölkerung gegen das Imperium Zaibach beschützt hast, mittels deinem Anhänger!" Hitomi zuckte zusammen und ihre Hand schloss sich reflexartig um das Erbstück ihrer Großmutter. Allen kam noch einen Schritt näher und sprach eindringlich auf sie ein. " Du hast zusammen mit Van und der mächtigen Escaflowne Gaia vor der Herrschaft der Zaibacher gerettet, doch dann bist du wieder zur Erde zurückgekehrt. Seitdem sind fürchterliche Dinge passiert! Wir brauchen euch wieder...dich, Van und Escaflowne!"

"Van? Was hat Van denn mit all dem zu tun?"

" Einfach alles! Nur er kann die Escaflowne steuern, denn er ist der letzte Nachfahre seiner Familie, in dessen Adern das königliche Blut fließt."

"Deshalb die Visionen..." Hitomi griff sich an die Stirn. Ein stechender Schmerz machte sich breit und ließ Allens Stimme von noch weiter her erklingen. Was ging hier vor?!

"Hitomi...du musst dich erinnern! Oder hast du Gaia denn schon vollkommen vergessen?" Seine Stimme bekam einen traurigen Klang und sie nahm den Kopf aus der Hand. "Ich...entschuldige Allen! Aber ich weiß von alldem rein gar nichts mehr! Und wenn Van doch König auf Gaia ist, warum ist er dann hier auf der Erde und du auch?"

Sein Blick verdunkelte sich. "Ich kann...es dir nicht sagen, Hitomi! Bitte verzeih mir!"

"Was?" sie sah ihn verständnislos an und spürte plötzlich seine Hand an ihrer Wange, die sie sanft streichelte.

" Bitte ...erinnere dich!!"

"Aber ich kann nicht..." Hitomis Augen füllten sich mit Tränen und sie blickte verzweifelt in seine Augen, um ein Zeichen zu finden, einen Hinweis, doch zu ihrem Erschrecken wechselte sich sein Gesichtsausdruck von sanft in eine abscheuliche Fratze. Eine Hand legte sich an ihre Gurgel und drückte zu. Sie keuchte erschrocken auf. "Allen... du tust mir weh!"

Doch es war gar nicht mehr Allen. Seine blonden Haare fielen zu Boden und seine schönen blauen Augen wechselten die Farbe zu blutrot. Hitomi schrie auf. Diesen Menschen kannte sie nur zu genau!

"Dilandau!!"

"So ist es! Endlich habe ich dich, du kleine Göre und keiner wird dir jetzt mehr helfen! Jetzt brate ich dich!!!" (Ich liebe diesen Spruch!!! Dilandau ist sowieso total geil!)"Sein grausiges Lachen durchschnitt die Stille und eine Feuerwand loderte hinter ihm (ihr!?) auf. Hitomi keuchte und hustete. Ihr wurde unerträglich heiß. " Hilfe..." flüsterte sie und schnappte nach Luft. Dilandau lachte sein (also ich hab ausgelost, es ist jetzt ein Mann *g*) grausames Lachen und Hitomi lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Er hatte Recht, keiner würde ihr jetzt mehr helfen! Sie musste hilflos mit ansehen, wie er sein Schwert zog und ausholte. Jetzt passierte es! Ihre Augen weiteten sich.

> Soll ich so sterben!? Durch einen Mann... den wir doch schon so lange besiegt haben!?<

Das war das letzt, was sie dachte, bevor die Klinge auf sie zusauste. Panisch nahm sie all ihre Kraft zusammen.

"VAN,BITTE HILF MIR!!!"

Ihre Stimme gellte durch die Dunkelheit.

Und dann gab es einen Ruck und sie fiel zu Boden. Dilandau war verschwunden. Vor ihr stand ein Junge in rotem Hemd und beigefarbener Hose. Aus seinen Schultern wuchsen wunderschöne, weiße Flügel.

Ihre Augen zitterten. "Van..."

Er lächelte sie an und streckte ihr seine Hand entgegen. Und als sie sich berührten, passierte es! Hitomi wurde in einem Strudel aus Farben, Stimmgewirr und Zeit gezogen. Bilder flogen durch den Kopf, veränderten sich, stellten Szenen dar. Van mit Katzenmädchen Merle! Allen in seinem Guymelef. Sie mit Van zusammen auf der Escaflowne. Milerna! Es war, als würde sie ein Fotoalbum durchblättern. Die Bilder rauschten an ihren Augen vorbei, ihr Kopf surrte und Hitomi fühlte, wie sie das Gleichgewicht verlor und in die Tiefe fiel.
 

Tack...tack...tack...!

>Was ist das für ein Geräusch?<

Tack...tack...

>Bin ich nicht tot?<

"Hitomi, wach auf!" Eine Stimme durchschnitt die Stille und jemand rüttelte sie leicht an den Schultern. Hitomi öffnete langsam die Augen und sah ein verschwommenes Gesicht vor sich. Sie blinzelte und das Bild wurde klarer.

"Midori?"

"Gott sei Dank, du bist wach! Ich habe mir solche Sorgen gemacht!" die Freundin umschlang sie und drückte sie fest an sich. Verwirrt erwiderte Hitomi die Umarmung und sah sich um. Sie lag in einem Bett im Krankenflügel. Das Fenster stand offen und sie Abenddämmerung warf nur noch spärliches Licht in den Raum.

"Midori, was ist passiert?"

"Das weißt du nicht mehr?", Die Braunhaarige ließ sie los und sah sie besorgt an, " Wir waren beim Basketballspiel! Doch auf einmal hast du ganz komisch geguckt, ganz starr, und dann hast du plötzlich aufgeschrieen und bist von deinem Sitz gekippt. Hika- Chan und ich haben dich hochgezogen und hierher gebracht. Die Ärztin konnte aber nichts feststellen, nur dass du unter Schock stehst. Was war denn los? Hitomi?!"

Hitomi saß auf einmal aufrecht im Bett und umfasste ihren Anhänger.

>Ich habe mich erinnert! Ich hatte eine Vision von Allen, wie er mich rief und mich bat, mich zu erinnern! Doch dann stand auf einmal Dilandau vor mir...Van hat mich gerettet! Van...<

"Hitomi! Was hast du denn?" Midori kniete ängstlich vor ihr auf der Decke und umfasste sanft ihre Hände.

" Nichts, es geht mir gut! Danke, Midori!" Hitomi lächelte schüchtern und tauchte aus ihren Gedanken auf. Sie hatte sich erinnert!
 

Midori begleitete sie auf ihrem Heimweg und Hitomi war ihr dankbar dafür. Zwar hatte sie jetzt eine Antwort auf ihre Fragen nach dem "Warum", doch Dilandau's Teufelsfratze schwebte ihr noch im Hinterkopf herum und sie war froh, dass die Freundin sie von ihr ablenkte. So erfuhr sie, dass die Amerikaner haushoch gewonnen hatten und Van nachher vor Ärger beinahe auf Allen losgegangen wäre.

>Van...erinnerst du dich auch?<
 

Vor ihrer Haustür angekommen verabschiedete Hitomi sich von Midori und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Ihre Mutter kam ihr im Flur entgegengelaufen. "Hitomi, die Schule hat uns angerufen und erzählt, du wärst bei einem Basketballspiel in Ohnmacht gefallen? Geht es dir gut?"

"Ja, es ist alles in Ordnung, danke Mama. Bitte entschuldige, aber ich möchte jetzt nur noch schlafen gehen."

Hitomi ließ ihre Mutter stehen und stieg die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Dort ließ sie sich auf ihr Bett fallen uns starrte an die Decke. In ihrem früheren Leben war sie Hitomi Kanzaki gewesen und hatte nicht weit von hier weg gewohnt, dass wusste sie jetzt. Vor ihrem geistigen Auge sah sie ihre frühere Mutter vor sich, wie sie am Herd stand, mit ihrem kleinen Bruder am Rockzipfel, der quengelte und unbedingt etwas vom Teig abhaben wollte. Hitomi seufzte.

>Wie es ihnen jetzt wohl geht? Ob meine Eltern noch leben? Und was ist mit mir? Ich erinnere mich nur noch daran, wie die Lichtsäule mich erfasste und mich zurück auf die Erde brachte. Existiere ich jetzt hier zweimal? Oder bin ich...?<

Der letzte Gedanke ließ Hitomi die Bettdecke umklammern und hochfahren. Wenn sie jetzt hier war, sich an ein früheres Leben erinnern konnte und auch noch die gleiche Gabe wie damals hatte, dann war das doch eine Wiedergeburt ihrer Seele...Reinkarnation! Wenn ihre Seele aber weitergewandert war... gab es dann ihren alten Körper nicht mehr?

Sie schluckte und spürte, wie irgendetwas ihr die Luft abschnürte.

>Bin ich...gestorben?<

Der Gedanke drehte ihr den Magen um und Hitomi sprang auf. Sie riss die Tür zum Bad auf und wenig später hörte man die Klospülung rauschen.

Müde, ausgelaugt und vollkommen am Ende mit den Nerven fiel sie wieder auf ihr Bett und zog sich die Decke über den Kopf. Sie wollte nur noch schlafen und die quälenden Gedanken vergessen.

>Morgen in der schule werde ich als erstes Allen fragen. Er weiß, was geschehen ist, auch wenn er es mir nicht sagen möchte.<

Das waren ihre letzten Gedanken, bevor sie einschlief.
 

Der Regen prasselte mit voller Wucht auf die Erde hinunter und lautes Grollen des Donners machten den Tag noch grauer und trüber, als er mit zwei Stunden Mathe ( ich haaaaaaasse Mathe!) überhaupt noch sein konnte.

Hitomi war viel zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, um sich noch groß mit quadratischen Gleichungen abgeben zu können. Außerdem fehlte Van und Hitomi hatte kein gutes Gefühl dabei. Sie spielte unruhig mit dem Stift und warf ab und zu einen ungeduldigen Blick auf die Uhr. Sie musste unbedingt mit Allen reden und herausfinden, was mit ihr passiert war, nachdem sie Gaia verlassen hatte und was jetzt wieder auf dem Planeten vorging. Die Zaibacher waren ja von ihnen vernichtet worden und Gaia hatte den ewigen Frieden erhalten... oder auch eben nicht.

Das schrille Klingeln der alten Schulglocke ließ alle aus ihrem Halbschlaf erwachen und aufspringen. Hitomi hasste diese Glocke, aber heute hätte sie sie abknutschen können. (Bah!) Sie sprang auf und kümmerte sich nicht mehr um die alte Frau Masuri, die ihnen noch mit ihrem dünnen Stimmchen die Hausaufgaben nachrief. Die Tür wurde aufgestoßen und die Schüler fegten hinaus.

Hitomi lief den Gang entlang. Sie blickte sich nach allen Seiten nach dem jungen Amerikaner um (eigentlich ja Gaianer) und übersah so, dass ihr jemand um die Ecke entgegenkam. Es gab einen lauten Aufprall und Hitomi stolperte, doch zwei Arme griffen sie und hinderten sie am Fallen. Die Umstehenden lachten und Hitomi fühlte, wie die Röte ihr ins Gesicht schoss. "Verzeihung!" murmelte sie verschüchtert und warf ihrem "Auffänger" einen schnellen Blick zu. Es war Allen Madock- Sjizar!

Hitomi riss die Augen auf. "Du...?"

"Kann ich dich kurz sprechen, Hitomi?"

"Aber ja, natürlich!" Sie machte sich los und folgte ihm durch das Gewirr von Schülern in den Aufenthaltsraum, wo es aufgrund des Regens rappelvoll war. Allen bahnte sich einen Weg durch die Schüler und winkte sie zum Fenster, wo nicht so viel Gedränge war.

"Hitomi...dass ich dich hier treffe...nach so langer Zeit! Das hätte ich nie für möglich gehalten!" seine Stimme klang leise.

Sie lächelte scheu. " Ich...ich auch nicht! Ehrlich gesagt, bis gestern wusste ich noch nicht einmal, dass es dich gibt! Aber beim Basketballspiel hatte ich eine Vision, in der ich dich auf Gaia sah. Du...hast mich an alles erinnert..."

" Eine Vision? Du...hast immer noch Visionen?"

"Ja...sie brachten mir erst Gaia ins Gedächtnis zurück. Aber...warum bist du hier? Was ist passiert?

Allen verschränkte die Arme vor der Brust und sah aus dem Fenster.

"Es sieht so aus, als wären wir alle wiedergeboren worden.", wich er aus, "Also geht der Krieg weiter."

Er sah sich suchend um "Und Van...erinnert auch er sich?"

"Nein. Auch er sieht Visionen , aber er glaubt nicht an sie!" bekümmert schüttelte sie den Kopf und Allen seufzte.

" Gaia hat noch keinen Frieden gefunden.", begann er dann ohne Übergang zu erzählen, "Nachdem du weg warst, begann Van sein zerstörtes Land wieder neu

aufzubauen und ich ging mit Serena nach Asturia zurück. Doch die Zerstörung des Imperiums war keine Garantie dafür, dass meine Schwester sich nicht wieder in dieses blutrünstige Monster Dilandau verwandelte. Ich wusste, dass ich gut auf sie acht geben musste, doch eines Nachts verwandelte sie sich doch wieder. Das letzte, was ich noch weiß ist, dass ich Schritte vor meinem Bett hörte und die Augen öffnete. Dann sah ich nur noch die blitzende Klinge eines Schwertes und zwei wahnsinnige rote Augen. Dilandau brachte mich um, nur ein Jahr nachdem du Gaia verlassen hattest."

Er schwieg und Hitomi wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. (Tut mir leid, dass du gestorben bist, aber nimms nicht so schwer, du hast ja noch ne zweite Chance gekriegt! Har har har...)

Schließlich brach er das Schweigen. "Wir müssen wieder zurück auf Gaia! Es ist kein Zufall, dass wir alle drei wiedergeboren worden sind, so wie wir schon einmal gelebt haben. Es ist ein Zeichen. Gaia und seine Bevölkerung braucht uns."

"Ja...! Gestern in meiner Vision sah ich plötzlich Dilandau vor mir. Er sah noch genauso aus wie damals. Wir alle haben uns durch unsere Wiedergeburt verändert( <<<haben jetzt menschlichere Nasen), doch er nicht. Das heißt doch, dass er immer noch lebt. Bestimmt wird er versuchen, mit den letzten Verbliebenen das Imperium wieder auferstehen zu lassen."

Allen fuhr herum. "Was sagst du da? Du sahst Dilandau in deiner Vision und wie er dich umbringen wollte?"

Es klingelte und die Schüler erhoben sich murrend. Der Raum leerte sich, doch Allen machte keine Anstalten, sich von der Stelle zu rühren. Er packte Hitomis Handgelenk und sah sie mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an.

"Genau." Hitomi reagierte ein wenig überrascht auf seine Reaktion. Dilandau hatte ihr auf Gaia schon des öfteren angedroht, sie zu braten, auszuspießen, etc. Aber ein solches Gesicht wie jetzt hatte Allen deswegen noch nie gemacht. Er packte sie am Arm. "Hitomi, bitte pass gut auf dich auf und hilf Van, seine Erinnerungen wider zu finden. Es ist sehr wichtig für Gaia!" Damit strich er ihr kurz über die Wange und verschwand durch die Tür.

Hitomi stand noch immer am Fenster und sah in den prasselnden Regen hinaus. Sie legte ihre Hand auf die Stelle, über die Allen gestreichelt hatte und dachte über seine Worte nach.

>Allen, ich werde es versuchen...<

" Störe ich?"

Hitomi zuckte zusammen und drehte sich reflexartig um. Im Türrahmen gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt, stand Van. Hitomi fühlte, wie ihr dir Röte ins Gesicht schoss.

"Van...hast du uns belauscht?"

"Nein. Ich habe dich nur hier am Fenster stehen sehen und bin deshalb hereingekommen, Aber du hast mich nicht gehört."

"Oh entschuldige...ich war so in meine Gedanken versunken. Hm...Allen war eben hier. Ich habe mit ihm gesprochen."

"Der blonde Schönling?"

" Van... gestern beim Basketballspiel hatte ich eine Vision. Ich sah Allen...und Gaia. Ich erinnere mich nun an alles! Und auch wenn du es nicht mehr weißt, du hast früher auf Gaia gelebt und Allen war dein Freund und Verbündeter dort. Auch ich war eine Zeit lang bei euch und habe euch geholfen, das Zaibacher Imperium zu vernichten. Erinnerst du dich nicht wenigstens ein bisschen daran?"

Van runzelte die Stirn und ein Hoffnungsschimmer glomm in ihren Augen auf. Doch er erlosch schnell wieder, als der Junge zu ihr hinüberkam und ihr seine kühle Hand auf die Stirn legte.

"Aber Hitomi! Du bist gestern in Ohnmacht gefallen." ,Murmelte er und sein Gesichtsausdruck wurde besorgt, " Bestimmt bist du ein wenig überanstrengt. Kein Wunder, dass die Visionen dich bis in deine Träume verfolgen, du denkst viel zu viel über sie nach." Er strich ihr flüchtig durch ihr kurzes braunes Haar und sie sah einen seltsamen Glanz in seinen Augen aufflimmern, den sie noch nie vorher gesehen hatte. Dann hob er plötzlich ihre Schultasche auf und zog sie hinter sich her. " Es ist besser, wenn du dich zuhause ein wenig ausruhst. Ich bringe dich heim."

"Aber ich bin nicht krank, bitte glaube mir doch, Van!" Hitomi versuchte sich gegen seinen Griff an ihrem Arm zu wehren, doch sie hatte gegen ihn keine Chance und so gab sie auf und ließ sich durch die Türe ins Freie führen.
 

Es nieselte nur noch und auch der Wind hatte ein wenig nachgelassen. Nur die grauen Wolken fegten weiterhin über sie hinweg.

Van lockerte seinen Griff an ihrem Arm, doch er sagte nichts und auch Hitomi schwieg. So erreichten sie Hitomi' s Zuhause, wo er sie schließlich losließ. Hitomi stieg mit gesenktem Kopf die Treppen hinauf und zog den Schlüssel aus ihrer Tasche. Seltsamerweise fühlte sie sich tatsächlich ein wenig matt. Sie winkte Van noch einmal flüchtig zu und verschwand dann im Haus. Glücklicherweise arbeitete die Mutter vormittags!

In ihrem Zimmer streifte Hitomi die Schuluniform ab und schlüpfte in ihren Pyjama. Zwar fühlte sie sich gar nicht müde, aber trotzdem schlief sie in dem Moment ein, als ihr Kopf das Kissen berührte. Sie träumte...von Gaia.
 

Es war ein schöner Tag. Sie saß auf einer Steintreppe im Innenhof einer Burg und betrachtete die Erde und den Mond am Himmel. Sie war gerade gesprintet; ihr Shirt war am Rücken schweißnass und der Puls ging heftig.

Hitomi hielt ihr Gesicht in die Sonne und schloss die Augen. Es war so angenehm warm! Dann spürte sie eine Person zwischen sich und die Sonne treten. Sie sah auf und ihr Herz machte einen Satz. Es war Van!

" Hey Hitomi!" sprach er sie an, " Komm bitte mal mit, ich möchte dir etwas zeigen.".Und er zog sie hoch. Hitomi spürte, wie ihr Puls schneller zu rasen begann und ihr wurde noch wärmer, besonders in der Magengegend. Van sah sie an und sie entdeckte wieder diesen Glanz in seinen Augen, der ihr schon im Pausenraum aufgefallen war.

> Mir ist so komisch zumute! Was ist das!?<
 

Mit einem Mal fuhr Hitomi aus dem Schlaf hoch. Sie schwitzte tatsächlich und ihr Mund fühlte sich trocken an. Sie stieg aus dem Bett und trank in der Küche ein Glas Wasser. Doch dieses seltsame Gefühl in der Magengegend, dass sie auch schon in ihrem Traum verspürt hatte, blieb.

>Was ist nur mit mir los? Ich verstehe mich selbst nicht mehr. Wahrscheinlich hat Van recht und ich beschäftige mich wirklich zu viel mit Gaia und den Visionen! Ich sollte lieber mal an etwas anderes denken und vergessen, was ich sehe!<

Sie ließ ihren Kopf wieder ins Kissen sinken.
 

Am nächsten Tag zeigte das Fieberthermometer erhöhte Temperatur an und Hitomi musste auf Befehl von Frau Tamari das Bett hüten. Doch sie wehrte sich nicht dagegen, sondern nutzte den Vormittag damit, sich ihr altes Leben ins Gedächtnis zu rufen. Vor ihren Augen sah sie Yukari, Senpai Amano...
 

" Hitomi, bist du wach? Du hast Besuch!" die Stimme ihrer Mutter drang ihr ins Ohr und ließ Hitomi aus ihren Gedanken auftauchen. Die Treppenstufen knarrten und Sekunden später öffnete sich die Tür. Hitomi riss überrascht die Augen auf, als sie sah, wer da unverhofft in ihrem Zimmer stand. "Van! Was...machst du denn hier?!" Der Junge schien leicht verlegen zu sein. "Ich wollte sehen, wie es dir geht...und außerdem ist etwas sehr merkwürdiges geschehen..." er wandte den Blick zur Seite und Hitomi schluckte. Sie ahnte nichts Gutes.

"Setz dich!" bat sie und blickte ihn dann gespannt an. "Was ist passiert?"

"Als ich heute zur Schule kam, war die Polizei auf dem Schulhof.", begann er und strich sich durch das schwarze Haar, " Allen ist gestern nicht nach Hause gekommen. Seine Gastfamilie hat ihn deswegen heute als vermisst gemeldet."

"Er ist verschwunden? Oh nein..." Hitomi schluckte noch einmal und dachte an ihr letztes Gespräch mit Allen. Sie hatte gestern doch noch mit ihm gesprochen! Da hatte er ihr doch noch eingeprägt, dass sie auf sich aufpassen und Van helfen sollte, seine Erinnerungen zurückzubekommen. Und dann war er davongerannt. ...davongerannt?!

"Van!", sie sprang auf, "Allen ist nicht einfach so verschwunden! Er ist bewusst gegangen!"

"Was!? Wie meinst du das, Hitomi?"

Sie sah ihn an und ihre Augen glühten. " Kurz bevor du mich gestern im Pausenraum gefunden hast, habe ich noch mit Allen gesprochen und ihm meine Visionen erzählt! Darunter war auch eine, in der Dilan...man, mich umbringen wollte! Als ich das Allen erzählte, wurde er ganz seltsam und drängte mich, deine Erinnerungen zurückzuholen damit du dich an Gaia erinnerst. Danach rannte er fort. Bestimmt hat sein Verschwinden etwas damit zu tun! Vielleicht wollte er sogar...", sie verstummte und sprach nur sehr leise weiter, "...vielleicht wollte er sogar einen Weg finden, nach Gaia zurückzukehren."

"Unmöglich! Es gibt kein Gaia! Das sind doch alles..." er schüttelte den Kopf.

"Doch, Van!", sie baute sich vor ihm auf und sah in seine zweifelnden Augen, " Gaia existiert wirklich! Und du hast selbst dort gelebt, als Van Farnel, König von Farnelia!"

Er sah stumm an ihr vorbei zu Boden. Er kämpfte mit sich selbst, mit seinem Glauben.

"Hitomi...du sagtest, du bist selbst auf Gaia gewesen! Wie bist du dort hingekommen?" fragte er schließlich.

"Ich? Eine weiße Lichtsäule hat mich erfasst und nach Gaia hochgezogen."

"Eine weiße Lichtsäule? Dann...ist es tatsächlich wahr...", er sah auf, " Ich habe mir eigentlich nichts dabei gedacht, aber einer der Austauschschüler erzählte, dass er gestern Mittag nahe der Schule ein seltsames Licht gesehen hätte. Es war weiß...und ragte bis in den Himmel hinauf."

" Eine Lichtsäule?" ,Hitomi sprang aus dem Bett, " Er hatte also Recht! Gaia ruft uns wirklich! Es braucht uns!" Sie sprintete zu ihrem Kleiderschrank und begann hektisch, Sachen daraus hervorzuziehen.

"Hitomi! Was machst du denn da?" Van sah fassungslos zu, wie sie immer mehr Sachen aus dem Schrank zu räumen begann und sie in eine große Reisetasche stopfte.

" Na was wohl!", sie richtete sich auf und schwang die Tasche über die Schulter, " Van! Vielleicht kannst du dich nicht mehr erinnern, aber ich weiß, dass es da draußen einen Planeten gibt, der dich braucht, ein Volk, dass dich braucht. Wir müssen deine Erinnerungen finden und nach Gaia zurückkehren!"
 

Meine geilen "Outtakes":

Hitomi lief den Flur entlang. Sie blickte sich nach allen Seiten nach dem jungen GAYANER um. (Ich wusste es schon immer, Allen ist schwul!!!^^)
 

Bekümmert schüttelte Hitomi den Kopf und Allen seufzte. "Gaia hat noch keinen FRIESEN gefunden!" sagte er leise.( *Loooool* Was schreib ich für nen Mist!?! Selbst wenn man dabei nicht an die Pferderasse denkt, kommt einen immer noch Otto ins Gedächtnis! Ich kann den Kerl nicht ab, aber der auf Gaia...)
 

Er wandte den Kopf zur Seite und Hitomi schluckte. Sie SAHNTE nichts Gutes.

(Harharhar...was ist eigentlich daran so witzig?! Naja, in der Situation wars schon ganz cool!
 

Ächz... *kopfgegenwandhau* Das war ma wieder viel zu viel, aber schön, dass ihr solange durchgehalten habt! Ich würde mich diesmal auch echt über negative Kommentare freuen, weil mein Stil zur Zeit unter aller Sau ist und ich wissen möchte, was ich alles verbessern kann! Ich hab den Teil bestimmt schon zweimal überarbeitet und irgendwie mag ich ihn an einigen Stellen immer noch nicht! Also keine Scheu und her mit den Kritiken!

Mit dem nächsten Teil dauert es aber jetzt wirklich länger, weil ich ja wieder Schule hab (würg) und es außerdem das Finish wird! Und da wird ich's noch so richtig krachen lassen! Ihr werdet ungläubig die Köpfe schütteln und mich in der nächsten Klapse anmelden! ;)
 

xxxLadyshavexxx



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -Darkness-
2003-01-06T20:28:26+00:00 06.01.2003 21:28
also jetzt hab ich alle drei teile gelesen und muss einfach sagen ich bin begeistert die ist einfach klasse erzählt freu mich schon auf den Schluß

lg Merle
Von: abgemeldet
2003-01-06T12:24:28+00:00 06.01.2003 13:24
Sorry, die Story is natürlich von Escaflowne! Hab mich beim Anime vertippt!
Von: abgemeldet
2003-01-06T12:24:10+00:00 06.01.2003 13:24
Sorry, die Story is natürlich von Escaflowne! Hab mich beim Anime vertippt!


Zurück