Zum Inhalt der Seite

ANBU

Ai-Nedan-Budo-Umme
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Halleluja, das letzte Kapitel ist überarbeitet! Es tut mir leid, dass die Überarbeitung insgesamt so lange gedauert hat, aber ich hab mir das Ganze irgendwie ein bisschen einfacher vorgestellt, aber nachdem ich letztendlich eigentlich alles komplett neu geschrieben habe, statt nur einzelne Teile zu überarbeiten, hat sich das Ganze dann doch ein wenig länger hingezogen...
Danke, dass ihr mit mir bis zum Ende durchgehalten habt und viel Spaß mit dem letzten "neuen" Kapitel!
P.S.: Der Titel bedeutet "ankommen" Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Tochaku shimas

In den frühen Morgenstunden in Sakuras und Sasukes Hotelzimmer
 

Sasuke stellt grummelnd fest, dass er schon wieder zu früh wach ist, aber dieses Mal findet er den Schuldigen schnell in seiner rosahaarigen Teamkameradin, die sich gerade anschickt, eine gleichmäßige Spur in den hässlich roten Teppich auf dem Boden ihres Hotelzimmers zu laufen.

„Sakura? Was ist los?“

„Nichts, schlaf einfach weiter.“

Die knappe Antwort veranlasst den dunkelhaarigen Clanerben augenblicklich dazu sich seufzend aufzusetzen und kalkuliert abzuwägen, ob es bereits erforderlich ist, dass er aufsteht. „Sakura.“

Sein ruhiger und zugleich mahnender Tonfall veranlasst die junge Medic-nin immerhin schon dazu, sich ihm zuzuwenden und für einen Moment seinem Blick zu begegnen, bevor sie seufzend die Augen schließt. „Ich kann es nicht erklären, es ist nur so ein Gefühl-“

Sie bricht ihren Satz ab und kaut besorgt auf ihrer Unterlippe, während der Uchiha nun doch aus dem Bett steigt und ihr beide Hände auf die Schultern legt, weil ihm von ihrem unruhigen Gezappel beinahe schwindelig wird.

„Willst du, dass wir bereits abreisen?“

Sakura sieht überrascht auf und erkennt an der stoischen Miene ihres Teamkameraden, dass er seine Aussage durchaus ernst meint. „Denkst du nicht, das könnte unsere Tarnung gefährden?“

Aber Sasuke zuckt gewohnt gleichgültig mit den Schultern. „Nicht, wenn wir es glaubhaft verkaufen. Der Tod des Grafen hat sich bestimmt schon bis hierher rumgesprochen, also werden sie auch wissen, dass wir dort waren. Ich geh runter, sag ihnen, dass du aufgrund der Geschehnisse im Haus des Grafen keine Ruhe findest und wir deshalb beschlossen haben schon jetzt abzureisen.“

Es braucht kein Genie, um zu erkennen, dass seine unruhige Teamkameradin seiner Logik nur zu gerne zustimmen würde, aber ihr Pflichtgefühl lässt sie trotzdem immer noch zögern. „Bist du-“

Aber Sasuke greift einmal mehr auf seine bevorzugte Methode zurück ihren Protest wirkungsvoll zu unterbinden und drückt ihr kurz seine Lippen auf. „Ich bin gleich wieder da.“ Damit fischt er seinen Kimono von einem Stuhl, bindet sich das Kleidungsstück mit wenigen, geübten Handgriffen um und verschwindet ohne einen weiteren Ton durch die Tür nach draußen.
 

Sobald ihr Entschluss feststeht, verschwendet Sakura keine Zeit und wirft ihre wenigen Habseligkeiten innerhalb weniger Minuten in ihre Tasche und zieht sich selbst an, während sie ungeduldig auf Sasukes Rückkehr wartet.

Was sie ihrem Teamkameraden verschwiegen hat ist die Tatsache, dass es nicht nur ein ungutes Gefühl ist, dass sie nicht hat schlafen lassen – sie weiß, dass irgendetwas nicht stimmt…
 

.

.

.
 

Ein paar Stunden später in Konoha
 

Naruto stellt an diesem Morgen fluchend fest, dass er schon wieder alleine in seinem Bett liegt und greift stirnrunzelnd nach dem kleinen Zettel, der neben ihm auf dem leeren Kissen ruht und von vorne betrachtet wesentlich unschuldiger wirkt als sein Inhalt.
 

„Guten Morgen,

es tut mir leid, aber ich habe einiges im Anwesen zu tun. Ich werde sobald ich kann ins Büro kommen, um dir zu helfen.

Ich liebe dich,

Hinata“
 

Die Knappheit und die wenig persönliche Note der Nachricht bescheren ihm ein ungutes Gefühl, das sich schwer in seiner Magengegend niederlässt. Den instinktiven Impuls, sie sofort aufzusuchen, angestrengt niederringend, fährt sich Naruto seufzend durch die Haare und beschließt mit einem kurzen Blick auf die Uhr, dass er dringend eine Dusche braucht, bevor er diesen Tag beginnt.
 


 

Aber seine Sorge um Hinata lässt ihn bereits kurz darauf unruhig das Haus verlassen und er befindet sich bereits in dem Viertel, in dessen Zentrum das Hyuuga-Anwesen liegt, als er fluchend inne hält.

Sie hat in keinster Weise nach ihm gefragt. Wenn sie gewollt hätte, dass er sie begleitet, hätte sie ihn nur wecken müssen. Vielmehr hat sie mit ihrer Nachricht ausgesprochen klar gemacht, dass sie nicht wünscht, dass er ihr folgt. Der Blondschopf hadert noch einen langen Moment mit sich, bevor er resigniert beide Hände in den Hosentaschen vergräbt, umdreht und stattdessen den Hokage-Turm anstrebt.

Als er jedoch gedankenverloren das Büro der Hokage betritt, reißt ihn ein bekanntes Räuspern aus seinen Gedanken und der blonde ANBU erkennt überrascht, dass der Stuhl hinter dem breiten Schreibtisch nicht so leer ist wie er erwartet hat.

„Du bist wieder da.“

Tsunade runzelt unzufrieden die Stirn, während sie den selten übersichtlichen Papierstapel auf ihrem Schreibtisch ungeduldig durchsucht. „Natürlich. Nachdem man dieses vermaledeite Dorf scheinbar keine drei Tage unbeaufsichtigt lassen kann, ohne dass das Oberhaupt unseres mächtigsten Clans überraschend verstirbt, ist mein wohlverdienter Urlaub gestrichen.“

Naruto registriert das mürrische Gegrummel seiner Kage erleichtert, als das einzig normale in all diesem Irrsinn und will mit einem schmalen Grinsen wissen „Nachdem mein Auftrag damit erledigt ist, kann ich dann ja auch wieder gehen.“

Aber die Godaime sieht ruckartig von ihrem Schreibtisch auf und fixiert den talentierten ANBU mit verengten Augen. „Du wirst nirgendwo hingehen, bevor du mir nicht erklärt hast, was ihr mit meinen Akten gemacht habt! Ich finde hier rein gar nichts mehr!“

Dieses Mal ist Narutos Grinsen ausgewachsen und er macht keine Anstalten seine Belustigung zu kaschieren, während er sich amüsiert zu seinem Dorfoberhaupt begibt. „Es gibt da so ein faszinierendes Konzept, das nennt sich Ordnung“, er öffnet die Schublade des kleinen Rollschranks neben dem Schreibtisch und präsentiert die dort in alphabetischer Reihenfolge einsortierten Akten mit einer übertriebenen Verbeugung, der ihm augenblicklich einen strafenden Hieb auf den Hinterkopf beschert.

„Tu nicht so als wäre das deine Idee gewesen, du unverschämter Bengel! Und jetzt verschwinde, bevor ich es mir anders überlege!“

Dieses Mal hält Naruto sich nicht mit einer weiteren Stichelei auf. Er hätte von Anfang an gar nicht erst herkommen sollen.
 

.

.

.
 

Ein paar Minuten später
 

Die Pflichtschuld treibt sie zuerst in den Hokageturm, aber als Sakura einmal mehr die großen Flügeltüren ohne anzuklopfen aufreißt, hält sie für einen Moment überrascht inne.

„Tsunade!“

Die Sanin sieht ruhig von dem Dokument auf, dass sie bereits seit ein paar Minuten anstarrt. „Sakura, Sasuke. Wie lief eure Mission?“

Aber ihre ehemalige Schülerin hat einmal mehr kein Interesse daran irgendwelchen Konventionen zu folgen. „Warum bist du schon wieder da? Wo sind Hinata und Naruto?“

Angesichts der Tatsache, dass ihre Kage eigentlich erholt und deshalb gruselig gut gelaunt sein sollte, gefällt ihr der müde Ausdruck in den Augen der Godaime noch weniger und ihr Rücken strafft sich angespannt der unguten Vorahnung, die sie augenblicklich befällt.

„Sakura, setz dich.“

Die Einleitung für alle schlechten Nachrichten.

Es ist eine Anerkennung dessen, dass sie ihre ehemalige Lehrmeisterin trotz all ihrer Differenzen in den letzten Wochen zutiefst respektiert, dass die junge Medic-nin der ruhigen Aufforderung trotz allem nachkommt.

„Was ist passiert, verdammt?!“

Aber bevor Tsunade auch nur ansetzen kann die dringliche Frage ihrer vorlauten Schülerin zu beantworten, fällt deren Blick auf das Dokument, mit dem sich die Hokage vor ihrer Ankunft auseinandergesetzt hat und ihre markanten Augen weiten sich panisch. „Ist das eine Sterbeurkunde?! Verdammt, wessen Krankenakte ist-“

Aber dann liest sie den auf dem Kopf stehenden Namen des Patienten und ihr ganzer Körper sackt geschockt zurück in den Stuhl, während sie ihren Blick entsetzt zu der ruhigen Miene ihrer früheren Sensei anhebt.

„Was ist passiert“, wiederholt sie ihre Frage leise und Tsunade beginnt mit einem Seufzen die Ereignisse des letzten Abends aufzurollen, soweit sie ihr denn bekannt sind.

Sakura nimmt kaum wahr, dass Sasuke in einem Versuch des Trostes eine Hand auf ihre Schulter legt, während sie fassungslos zuhört, wie Tsunade ihr Hiashi Hyuugas Tod schildert.
 

.

.

.
 

Kurz darauf
 

Er steht seit beinahe einer halben Stunde unentschlossen vor den Toren des Hyuuga-Anwesens und ringt mich sich, ob er nun seinem Instinkt vertrauen und einfach in was auch immer sich hinter den verschlossenen Türen abspielt reinzuplatzen oder ob es dieses eine Mal vielleicht doch angebrachter wäre, sich zurückzuhalten.

Gerade als er eine Hand hebt, um nach dem alten Griff an dem prunkvollen Tor zu greifen, lässt ihn die vertraute Stimme seiner besten Freundin herumfahren.

„Naruto!“

Während er gerade noch daran gezweifelt hat, was die richtige Entscheidung ist, lässt Sakura keinen Zweifel daran, was sie von seiner Unentschlossenheit hält.

„Wo ist sie?!“

Der blonde ANBU kratzt sich verlegen am Hinterkopf. „Ich schätze noch da drinnen.“

Sakura hält schlagartig inne und ihre Stimme senkt sich auf ein gefährliches Minimum, als sie ihren Teamkameraden genauer fixiert. „Du schätzt? Du weißt also nicht sicher, wo sich Hinata aufhält? Nachdem sie vor ein paar Tagen eine schwere Herzoperation hatte und ihr Vater gestern an einem Herzinfarkt gestorben ist, weißt du nicht wo sie ist?!“

„Sakura.“ Aber Sasukes sanfte Mahnung geht in dem verzweifelten Zorn seiner schönen Teamkameradin vollkommen unter.

„Ich wusste, es war ein Fehler sie dir anzuvertrauen.“

Der blonde Shinobi zuckt zusammen, als hätte sie ihn geohrfeigt, aber Sakura fährt ohne jede Reue herum und greift energisch nach dem Griff, nur um aus dem Gleichgewicht gebracht nach vorne zu stolpern, als das Tor im selben Moment von innen geöffnet wird.

„Sakura-“

Aber den überraschten Neji erwartet dieselbe charmante Begrüßung wie sie Naruto gerade erfahren hat.

„Wo ist sie?“

„Sie wollte noch nach Hanabi sehen.“ Der talentierte ANBU fährt sich seufzend durch die Haare. „Die Kleine ist wohl die Einzige, die es wirklich bedauert, dass unser ehemaliges Oberhaupt endlich die Quittung für all seine Sünden bekommen hat.“

Aber als Sakura an ihm vorbei das Anwesen betreten will, hält er sie zurück. „Warte.“ Und für einen Moment treten die prominenten Adern um seine Augen hervor. „Sie hat gerade den Hinterausgang genommen.“

„Danke!“ Damit hetzt die talentierte Medic-nin dicht gefolgt von ihren beiden Teamkameraden die ausladenden Mauern des Anwesens entlang.
 

Die enttäuschende Leere der Straße hinter dem Hyuuga-Anwesen veranlasst Sakura zu einem erneuten Fluch. „Sie kann nicht weit sein, ich kann ihr Chakra immer noch spüren.“

Sie spricht mehr zu sich selbst und schenkt ihren beiden Teamkameraden kaum Beachtung, als sie für eine Sekunde die Augen schließt, bevor sie ihrem Gefühl folgend hektisch die nächste Seitenstraße anstrebt.

„Hinata!“

Sakuras panischer Ausruf veranlasst die beiden Männer ebenfalls dazu ihre Schritte zu beschleunigen, aber bis sie die kleine Seitengasse erreichen, liegen sich ihre Teamkameradinnen bereits in den Armen und erst, als Sakura sich ein Stück weit von der jungen Clanerbin löst, erkennen auch Naruto und Sasuke woher die Besorgnis der Haruno stammt. Hinata ist leichenblass und in ihrer direkten Nähe lässt sich auch das verräterische Flackern ihres Chakras nicht mehr verbergen.

„Hinata-“

Aber während die markanten Augen der Hyuuga erschöpft zu ihrem besorgten Freund wandern, spricht Sakura einmal mehr über den Einwand des Blonden hinweg, als hätte es ihn nie gegeben.

„Ich bringe dich ungesehen nach Hause, okay?“

Hinata nickt nur und als sie und Sakura in der nächsten Sekunde verschwinden, bleibt den beiden Männern einmal mehr nichts Anderes übrig, als ihnen zu folgen.
 

Sakura bugsiert Hinata auf die Couch und verlässt den Raum für genau 17 Sekunden und kehrt mit einem Wasserglas und einer Schachtel Tabletten zurück, von der sie ihrer besten Freundin umstandslos zwei mit dem Glas in die Hand drückt.

Während Hinata die Tabletten protestlos schluckt, rutscht Sakura neben sie auf das Sofa, greift ungefragt mit einer Hand nach ihrem Handgelenk und führt die andere über ihren Brustkorb und lässt ihr Chakra aufflackern.

„Dein Puls geht durch die Decke.“

Es kostet die junge Clanerbin sichtlich genug Anstrengung bloß die Augen offen zu halten und sie auf ihre beste Freundin zu fokussieren. „Sakura-“

Aber die Haruno unterbricht sie mit einem versöhnlicheren Tonfall und einem abrupten Themenwechsel. „Ich kann sagen, es tut mir leid?“

Aber Hinata schüttelt nur den Kopf. „Neji hat Recht, Hanabi ist die Einzige, die wirklich um ihn trauert.“

Sakura rutscht auf der Couch tiefer und bettet ihren Kopf dicht neben Hinatas auf die Lehne. „Das ist nicht wahr“, flüstert sie leise und ergreift tröstend die Hand ihrer langjährigen Teamkameradin. „Und das ist okay. Er mag ein herrisches Arschloch gewesen sein, aber er war trotz allem dein Vater.“

Die Wirkung, die diese wenigen Worte auf Hinata haben, ist einmal mehr stummer Zeuge der engen Verbindung der beiden Frauen, als den langen Wimpern der jungen Clanerbe ungewollt eine einzelne Träne entwischt, die sie augenblicklich an Sakuras Schulter verbirgt.

„Er hat es nicht verdient, dass man um ihn trauert.“

Sakura zieht ihre Finger mit einem zynischen Schmunzeln sanft durch die langen Haare ihrer besten Freundin. „Nein.“

„Und gewollt hätte er es auch nicht.“

„Dann tu es aus Trotz.“, flüstert die junge Medic-nin und dann ist es für einen Moment gespenstisch still in ihrem Wohnzimmer, bis Sakura leise verlangt zu wissen „Hat es sich wenigstens gelohnt, dass du deine Gesundheit heute aufs Spiel gesetzt hast?“
 

Hinata richtet sich mit einem müden Seufzen ein wenig auf und die Anzeichen ihrer körperlichen Schwäche lichten sich, als hätte sie einen Schalter umgelegt. „Ich habe meinen Kopf durchgesetzt.“

„In allen Punkten?“, fragt Sakura aufgeregt, die einmal mehr genau zu wissen scheint, worum es geht, während die beiden Männer schon lange ausgestiegen sind.

„In allen Punkten“, bestätigt Hinata mit einem selten zufriedenen Lächeln.

Und weil Naruto verdächtig verstummt erscheint, stellt Sasuke schließlich die leise Frage „Wovon redet ihr?“

„Über die Reformen im Hyuuga-Clan, die wir heute dem Rat vorgelegt haben.“, erklärt Hinata ruhig und streicht sich eine lose Haarsträhne hinters Ohr, während sie einen Schluck von ihrem Glas nimmt. „Neji und ich werden uns die Leitung des Clans vorerst teilen. Zumindest bis auch Hanabi volljährig ist. Wir haben uns darauf verständigt, statt einem einzigen Oberhaupt einen Rat zu bilden, der immer sowohl aus Mitgliedern der Neben- und der Hauptfamilie zu bestehen hat.“

Der Uchiha runzelt die Stirn, mit den Abläufen und Regeln seines eigenen Clans noch vertraut genug, um sich bewusst zu sein, dass das nicht einmal ansatzweise so einfach ist, wie Hinata es gerade dargestellt hat. „Und das geht so einfach?“

Hinatas Lächeln nimmt einen zynischen Zug an, der bereits genug verrät, um die anderen erahnen zu lassen, dass ihr Tag bisher aus mehr als einem Grund die pure Hölle war. „Einfach ist nicht unbedingt das Wort, das ich wählen würde. Es hat heftige Kritik von jenen gegeben, die von der alten Ordnung profitieren und an ihr festhalten wollen, aber letztendlich läuft es einfach darauf heraus, dass die Mehrheit unseres Clans der Nebenfamilie angehört. Und überraschenderweise war jedes einzelne Mitglied mit unseren Reformvorschlägen einverstanden.“

„Ihr habt den Hyuuga-Clan also in eine Demokratie umgestaltet?“

Der Gedanke zaubert Hinata ein selten verschlagenes Lächeln auf die Lippen. „So weit haben wir es dann auch wieder nicht getrieben. Aber vielleicht hätten sie schneller kooperiert, wenn ich ihnen damit gedroht hätte, das nächste Oberhaupt durch Wahlen bestimmen zu lassen.“

Sakura schlingt grinsend einen Arm um ihre beste Freundin, aber ihre Belustigung verfliegt schnell angesichts ihres nächsten Gedankens. „Was ist mit Hanabi“, will sie leise wissen und für einen Moment sieht man erneut ihren tiefen Schmerz über die Züge der jungen Hyuuga huschen, den sie sonst so meisterhaft verbirgt. „Meine Tante wird sich um sie kümmern und-“

Aber Sakura unterbricht sie erneut mit einem selbstverständlichen Zuspruch. „Und wir werden sie so oft es geht zu uns holen.“

Hinata nickt dankbar und wechselt dann das Thema. „Tenten ist bereit nach ihrer Hochzeit mit Neji in das Anwesen zu ziehen. Und sie wird dem Hyuuga-Clan seinen ersten Erben sichern. Und das bedeutet-“

„Dass du endlich frei bist!“

Die junge Clanerbin lehnt sich müde zurück gegen die Couch, aber sie erwidert das strahlende Lächeln ihrer besten Freundin sanft. „So frei, wie man es als Mitglied des Hyuuga-Clans sein kann, aber ja, das ist mehr, als sich jeder von uns erträumt hat.“

„Ich bin so stolz auf dich.“
 

Aber dann legt Hinata sich plötzlich ihren Handrücken über den Mund und die Art wie sie für einen Moment zu lange die Augen schließt ist ein eigenes Alarmzeichen. Und natürlich liest Sakura allein darin eine ganze Geschichte und verengt misstrauisch die Augen. „Hast du heute schon etwas gegessen?“

Das stumme Kopfschütteln ihrer besten Freundin, veranlasst die Haruno zu einem derben Fluch. „Verdammt, Hinata! Ich sollte dir das eigentlich nicht sagen müssen, aber der Herzinfarkt deines Vaters ändert auch für dich alles! Die Wahrscheinlichkeit, dass zumindest ein gewisses Risiko bei euch in der Familie liegt-“ Sie unterbricht sich selbst und fügt dann mit einem Blick auf Narutos panische Miene leise hinzu. „Ich werde nicht zulassen, dass du ebenfalls verfrüht an einem Herzinfarkt stirbst, verstanden!“

Aber Hinata setzt sich bereits auf und schlingt mit einer geflüsterten Beruhigung beide Arme um ihre langjährige Teamkameradin. „Du verlierst mich nicht.“

Die junge Medic-nin schnieft angespannt. „Das will ich auch hoffen.“ Dann fällt ihr Blick auf ihre beiden Teamkameraden und sie verdreht genervt die Augen. „Was sitzt ihr zwei da so rum? Geht und holt uns was zum Essen. Vorzugsweise etwas mit mehr Nährwert als Ramen.“

Sasuke wirft seiner Teamkameradin einen unergründlichen Blick zu, greift dann aber nach Narutos Arm und zieht den Blondschopf aus dem Haus, während Sakura sich von Hinata löst und sich von dem Sofa erhebt.

„Leg dich hin und mach die Augen zu, bis die beiden wieder da sind. Du kannst dich kaum noch aufrecht halten.“

„Heißt das, du wirst nicht losziehen und neuen Streit mit Tsunade anfangen, sobald ich dir den Rücken zudrehe“, will die talentierte Clanerbin neckend wissen, während sie bereits in die Kissen der Couch sinkt.

„Ich glaube, ich habe meinen Standpunkt vorhin bereits ausgesprochen klargemacht.“

„Natürlich“, nuschelt Hinata leise. „Du darfst mich aber nur schlafen lassen, bis Naruto und Sasuke mit dem Essen wieder da sind. Wir haben nicht viel Zeit.“

Die leisen Worte veranlassen Sakura zu einem fragenden Stirnrunzeln. „Warum, was haben wir heute noch vor?“

„Ich muss meinen Vater beerdigen.“

Die Aussage lässt Sakura in jeder ihrer Bewegungen innehalten und sie fährt entgeistert zu ihrer Freundin herum. „Heute?“ Aber Hinatas ruhige Atemzüge verraten ihr, dass sie bereits eingeschlafen ist, was ein Ausmaß an Erschöpfung verrät, das die talentierte Medic-nin unzufrieden die Lippen zusammenpressen lässt.
 


 

Es vergeht eine halbe Stunde bis die beiden Männer mit zwei gut gefüllten, weißen Tüten zurückkommen und Naruto sinkt ohne ein Wort vorsichtig neben der Couch auf den Boden und streicht seiner schönen Freundin vorsichtig eine lose Haarsträhne aus der Stirn, was sie im Schlaf die Nase kräuseln lässt, bis sie schließlich blinzelnd die Augen aufschlägt.

„Hey.“, murmelt sie leise und setzt sich seufzend auf.

„Hey.“

Hinata lehnt ihren Kopf müde gegen die Rückenlehne und sucht entschuldigend seinen Blick, den der Ausdruck in seinen Augen hat ihr schon vor einer Stunde verraten, wie sehr ihr wortloses Verschwinden heute Morgen ihn gekränkt hat. „Es tut mir leid. Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst.“

Er lässt ihre Entschuldigung einen Moment so stehen, bevor er versöhnlich nach ihrer Hand greift und seine Lippen für einen Moment gegen ihre Handfläche drückt. „Ich weiß.“
 


 

Derweil findet Sasuke Sakura in der Küche und stellt das Essen auf dem Tisch ab, bevor er seine Teamkameradin aus dunklen Augen fixiert und wie gewohnt, unumwunden auf den Punkt kommt. „Ich weiß, du hast Angst sie zu verlieren, aber-“

Doch die talentierte Medic-nin unterbricht ihn seufzend. „Ich weiß, ich hätte das vorhin nicht sagen sollen.“ Dass sie ihre mehr oder weniger gerechtfertigte Wut an Tsunade auslässt, ist das eine, aber was sie Naruto vorhin an den Kopf geworfen hat, war nicht fair.

„Er liebt sie auch.“, ist alles, was der Uchiha noch dazu zu sagen hat und veranlasst Sakura dazu schmunzelnd beide Arme um seinen Hals zu schlingen.

„Seit wann hast du eigentlich diese furchtbar weise Haltung?“, will sie neckend wissen.

Der Uchiha hebt arrogant eine Augenbraue, während er seine Hände vertraut an ihre Hüfte legt. „Ich war schon immer der einzig vernünftige in diesem Team.“

Der Blick, den er sich daraufhin einfängt, bringt den dunkelhaarigen Clanerben immerhin dazu, mit einem seltenen Schmunzeln hinzuzufügen. „Zumindest bevor wir Hinata dazu bekommen haben.“
 

Sakura und Sasuke kehren mit dem Essen ins Wohnzimmer zurück und für einen Moment hüllt sich ein angespanntes Schweigen über die Vier, bevor Hinata sich leise erkundigt wie ihre Mission verlaufen ist und der Haruno damit ein Thema gibt, um die anhaltende Stille zu füllen.

Aber sobald Hinata ihre Essstäbchen zur Seite legt, kommt Sakura umstandslos auf den unsichtbaren Elefanten im Raum zu sprechen.

„Die Beerdigung ist also schon heute?“

Hinata fixiert ausdruckslos ihre ineinander verschränkten Finger. „In einer Stunde genau genommen.“

Sakura verzieht betroffen das Gesicht. „Findest du das nicht ein wenig…“

„Überstürzt?“ Die junge Clanerbin lacht freudlos. „Mein Vater hat sogar für seine eigene Bestattung detaillierte Anweisungen hinterlassen. Wahrscheinlich hat er befürchtet, ich würde sogar das falsch machen.“ Damit erhebt sie sich und verschwindet ohne ein weiteres Wort in ihr Zimmer.

Es vergeht keine Minute, bevor Sakura aufsteht, um ihr zu folgen, aber dann fährt sie noch einmal herum und fixiert ihren besten Freund reuevoll.

„Es tut mir leid, was ich vorhin gesagt habe.“

Der blonde Shinobi fährt sich unzufrieden durch die Haare. „Ist schon gut.“

Aber Sakura schüttelt den Kopf und legt Naruto eine Hand auf die Schulter, um ihn dazu zu bringen sie anzusehen. „Ist es nicht. Und ich habe es nicht so gemeint. Ich weiß, dass du alles tun würdest, um sie zu beschützen.“

Damit folgt sie ihrer besten Freundin in deren Zimmer, während Naruto stöhnend zurück auf die Couch sinkt.

„Es war wohl zu naiv zu glauben, dass wir sie nur dazu bringen müssen uns eine zweite Chance zu geben, um alles wieder in Ordnung zu bringen, was?“

„Hn.“
 

.

.

.
 

Ein paar Stunden später
 

Hinata hält die zitternde Hand ihrer Schwester fest in ihrer eigenen, während sie sich von der Trauergemeinde löst und vor dem Grab ihres Vaters in die Hocke sinkt, um eine weiße Lilie niederzulegen.

Ihr Vater mochte keine Blumen.

Sie schließt für einen winzigen Moment die Augen, als sie sich an den Mann erinnert, der ihr solange sie denken kann das Leben zur Hölle gemacht hat, statt sie zu lieben, wie es seine Aufgabe gewesen wäre und flüsterte leise Worte in den Wind. “Leb wohl, Vater.”

Sie spürt Hanabi an ihrer Seite verdächtig zittern und löst ihre Hände, um ihren Arm stützend um ihre Schwester zu legen, auch wenn sie nicht das Gefühl hat genügend Kraft übrig zu haben, um sie noch herzuleihen.

Es ist die letzte Grausamkeit ihres Vaters, sie noch aus dem Jenseits heimzusuchen und ihr einmal mehr das Gefühl zu geben versagt zu haben.

Du bist so schwach.
 

Der Rest des Bestattungsritus zieht an ihr vorbei, ohne dass sie viel davon wahrnimmt und die zahlreichen Beileidsbekundungen verschwimmen vor ihrem Auge zu einem einzigen wilden Durcheinander. Alles worauf sie sich noch konzentriert ist ab und zu zustimmend zu nicken und an der richtigen Stelle einen höflichen Dank zu murmeln, während sie Hanabis Hand ununterbrochen in ihrer hält.

Irgendwann spürt sie jemanden auf ihrer anderen Seite ihre Hand ergreifen und als sie aufsieht, findet sie die tröstenden Augen ihrer besten Freundin und erkennt erstaunt, dass sich die Trauergemeinde vor ihren Augen aufzulösen beginnt und nur ihre Freunde zurückbleiben.

Nejis Mutter tritt an sie heran und als Hanabi leise angibt mit ihr nach Hause gehen zu wollen, schlingt Hinata noch einmal tröstend beide Arme um ihre kleine Schwester, bevor sie sie widerstrebend loslässt.

Aber Sakura verweilt an ihrer Seite und beginnt sie nach einem Moment sanft mit sich zu ziehen. „Komm. Ich weiß, was wir jetzt brauchen.“

„Ja“, murmelt Kiba mit einem tröstenden Grinsen, als er an ihre Seite tritt und freundschaftlich die Arme um Hinatas zierliche Gestalt schlingt. „Der Sake steht schon bereit.“
 

.

.

.
 

Spät am Abend in der Wohnung der Vier
 

Er liegt schon im Bett, die Arme gedankenverloren hinter dem Kopf verschränkt, auch wenn er nicht glaubt, dass er in dieser Nacht viel Schlaf finden wird, als es leise an seiner Zimmertür klopft. Naruto setzt sich gerade auf, als Hinata durch die Tür schlüpft und das dunkle Holz zögernd hinter sich schließt.

„Hey.“

„Hey.“ Er beobachtet wie sie in einer alten Angewohnheit ihre Finger miteinander verschränkt und die kleine Geste verrät ihre Nervosität besser als alle Worte. Und die Tatsache, dass diese starke, junge Frau, die diesen abscheulichen Tag durchgestanden hat, ohne ein einziges Mal nach seiner Hand zu greifen, in seiner Gegenwart immer noch nervös wird, wärmt ihm das Herz und erlischt den Schmerz, den er darüber empfindet, dass sie ihn heute nicht gebraucht hat.

Hinata fährt sich unbewusst mit der Zunge über die Lippen, bevor sie sich mit einem tiefen Atemzug zwingt ihrem Freund in die Augen zu schauen und den Mund aufzumachen. „Kann ich heute Nacht bei dir bleiben?“

Sie sieht Überraschung über ihre Bitte in seinen Zügen, aber er streckt ohne zu zögern einen Arm nach ihr aus und dieses Mal flüchtet sie sich bereitwillig in seine Arme.

Naruto zieht die Decke über sie beide und es vergehen ein paar ruhige Minuten, bevor er beschließt seine Ängste doch noch offen anzusprechen. „Ich habe gedacht, du würdest lieber bei Sakura sein.“

„Naruto.“ Hinata richtet sich in seinen Armen ein wenig auf, bis sie ihn ansehen kann und legt ihm zärtlich eine Hand an die Wange. „Während wir uns Jahre nicht gesehen haben, haben Sakura und ich fast jede Minute dieser Zeit zusammen verbracht. Wir wissen alles voneinander und ja, es ist einfach, weil wir einander nichts erklären müssen, um uns zu verstehen. Aber das ändert nichts daran, dass ich dich liebe.“

„Ich liebe dich auch“, flüstert er leise, als wäre es immer noch ein Geheimnis und die junge Clanerbin drückt ihre Lippen lächelnd gegen seine.

„Es wird vielleicht nicht immer einfach sein, aber-“

Aber dieses Mal unterbricht er sie leise. „Ich fürchte, ich wüsste nicht einmal wie man einfach schreibt.“

Hinata bettet ihren Kopf mit einem Schmunzeln zurück auf seinen Brustkorb und Naruto hört leise zu, wie ihr Atem innerhalb weniger Minuten eine perfekte Gleichmäßigkeit annimmt, als sie in seinen Armen ihrer Erschöpfung erliegt. Mit dem Wissen, dass sie an seiner Seite sicher ist, schließt auch er die Augen.
 


 

Währenddessen in Sasukes Zimmer
 

Auch der Clanerbe hat sich bereits auf der dunklen Decke seines Bettes niedergelassen und starrt gelangweilt an die Decke, als Sakura ungefragt sein Zimmer betritt und ihn dazu veranlasst spottend eine Augenbraue zu heben.

„Das Konzept des Anklopfens ist dir wirklich nicht vertraut, was?“

„Halt die Klappe.“ Die junge Medic-nin greift umstandslos hinter ihren Rücken, zieht den Reißverschluss nach unten und zerrt sich das grässliche, schwarze Kleid ungeniert über den Kopf, bevor sie elegant zu ihm auf das Bett steigt und anzüglich ein Bein über ihn schwingt. Ihre langen Haare fallen wie ein heller Vorhang um sie und der dunkelhaarige Clanerbe hebt in einer seltenen Zärtlichkeit eine Hand, um ihr die ungebändigten Strähnen zurück über die Schulter zu legen.

„Ich will nicht mehr reden“, flüstert sie leise, bevor sie ihm ungestüm ihre Lippen aufdrückt.

Sasuke erwidert ihren Kuss brummend und ihr atemloses Keuchen verliert sich gegen seine Lippen, als er ihre Hüften herumfasst und sie ruckartig herumdreht, bis sie unter ihm in den Kissen liegt.

„Ich war schon immer der Meinung, dass Reden überwertet wird.“ Seine neckenden Worte sind ein aufreizendes Wispern auf ihrer Haut, während er mit seinen Lippen genüsslich über die entblößte Haut an ihrem Schlüsselbein wandert.

Seine Worte entlocken der jungen Medic-nin ein selten ausgelassenes Lachen, aber als ihr Körper sich in ihrer Belustigung unter seinem aufbäumt, greift Sasuke mit einem rauen Stöhnen in seinen Nacken und zieht sich sein eigenes T-Shirt über den Kopf.

Sakura setzt sich ein Stück weit unter ihm auf, dreht die Arme erneut auf den Rücken und entledigt sich innerhalb von Sekunden des dunklen Stoffs ihres BHs, bevor Sasuke sie mit einem unterdrückten Knurren zurück an seine Lippen zieht.
 

.

.

.
 

Vier Tage später im Hokageturm
 

Sakura betritt das Büro der Hokage wie immer ohne anzuklopfen und lässt sich lässig in einen der Stühle vor dem Schreibtisch sinken.

„Und, wozu hast du uns dieses Mal herbestellt? Und wenn es um eine Mission geht-“

Aber Tsunade unterbricht ihre ehemalige Schülerin mit einer simplen Handbewegung. „Ich benötige lediglich eine Information.“

„Was für eine Information“, will Sakura lauernd wissen, während Hinata sich an ihrer Seite in den anderen Stuhl sinken lässt und die beiden Männer hinter ihnen stehen bleiben.

Die Sanin reibt sich geschäftig die Hände. „Seit eurer Rückkehr brodelt die Gerüchteküche“, die Hokage ignoriert das verächtliche Schnauben ihrer ehemaligen Schülerin gekonnt, „und ihr werdet mir jetzt bestätigen, was da dran ist.“

„Ich wüsste nicht war-“ Hinatas gut platzierter Ellenbogen gegen ihre Rippen, bringt Sakura tatsächlich dazu in ihrer gewohnt patzigen Antwort inne zu halten und sich mit einem genervten Augenrollen dazu herabzulassen ihrer früheren Sensei zu geben, wonach sie verlangt. „Und wenn schon.“

Aber das Grinsen, das sich daraufhin auf die Lippen ihrer Kage legt, lässt die vier ANBU gleichermaßen Schreckliches ahnen.

„Ich wusste es!“

Sogar Hinatas Augen weiten sich überrascht, als die Sanin sich ruckartig erhebt und unzeremoniell die Arme um die beiden Frauen schlingt, die kaum wissen wie ihnen geschieht. „Auf meine Mädchen ist eben doch Verlass!“

Die beiden Kunoichi wechseln einen fassungslosen Blick über die Schulter ihrer Kage, die ungeachtet der Reaktionen, die ihr entgegenschlagen, weiterspricht, während sie von Sakura und Hinata ablässt, um sich eine in ihrem Papierkorb versteckte Sakeflasche zu angeln. „Ich würde euch ja befördern, aber ich fürchte ihr seid die Karriereleiter ein bisschen zu schnell hochgeklettert-“
 

Aber die bedrohlich pochende Ader an Sakuras Stirn steht bereits kurz vor einem Ausbruch, als die schöne Medic-nin mit einem tiefen Atemzug beide Handflächen auf die Tischplatte legt, hinter der ihre ehemalige Lehrmeisterin erneut Platz genommen hat. „Tsunade“, die beinahe sanft gesprochenen Silben lassen jetzt auch die Hokage alarmiert in die betont ruhige Miene der Haruno sehen. „Mit wem hast du gewettet?“

„Naja, eurer ehemaliger Sensei scheint bei weitem nicht so viel Vertrauen in euch zu setzen wie ich-“

Aber Sakura hat erneut kein Interesse darin, ihr Dorfoberhaupt ausreden zu lassen. „Lass mich nur kurz sicherstellen, dass ich das auch richtig verstehe: Du hast mit Kakashi darum gewettet ob wir“, sie umfasst ihre anwesenden Teamkameraden mit einer ausholenden Handbewegung, „zusammen kommen würden?“

„Nach der Rückkehr der Jungs, ja. Ich meine es war schließlich ein offenes Geheimnis, dass ihr Gefühle für die beiden hattet und nachdem ihr angefangen habt zusammen zu wohnen und zu arbeiten, haben Kakashi und ich eines Abends darüber sinniert, ob ihr jetzt endlich die Kurve kriegen und erwachsen werden würdet. Ich meine, die Frage war ja nicht wirklich nicht ob, sondern eher wa- aber da fällt mir ein, ich muss dringend noch was erledigen, macht´s gut!“

Und damit verschwindet die Hokage winkend in einer Rauchwolke.

Sakuras Kopf ruckt zornig nach oben. „Du bleibst hier!”

Aber der Platz vor ihr ist bereits leer.
 

Die talentierte ANBU fährt aufgebracht herum, als die Tür zum Büro der Hokage unter einem höflichen Klopfen aufschwingt. Kakashi liefert sich vollkommen unwissend selbst ans Messer, indem er in genau diesem ausgesprochen unglücklichen Moment den Fuß über die Schwelle in das Büro der Hokage setzt.

Sensei!” Sakuras vor Sarkasmus Stimme triefende Stimme, durchbricht schneidend die Stille und hätte ihren ehemaligen Lehrmeister besser dazu bewegt, ebenso schnell zu verschwinden, wie seine Kage. „Wie schön dich zu sehen.”

Aber der Angesprochene sieht lediglich überrascht von dem obligatorischen Buch in seinen Händen auf. „Sakura? Hinata? Ah Jungs, lange nicht gesehen.”

Allerdings verweilte sein Blick nicht lange bei seinen ehemaligen Schülern, sondern wandert gleich aufmerksam zurück zu der rosahaarigen Kunoichi vor ihm und bei ihrem Anblick springen sämtliche Warnglocken in seinem Kopf auf einmal an. Auch wenn er in den letzten Jahren nur wenig mit seiner früheren Schülerin zu tun hatte, dass sie fuchsteufelswild ist, hätte auch ein Blinder erkannt. Und wenn er es sich genauer überlegt, sehen sogar Naruto und Hinata irgendwie ein wenig wütend aus und Uchihas Aura wirkt noch bedrohlicher, als er sie in Erinnerung hat. Und wo ist eigentlich sein geschätztes Dorfoberhaupt?
 

Das drohende Knacken von Sakuras Fingerknöcheln lenkt die Aufmerksamkeit des erfahrenen Shinobis wirkungsvoll zurück auf seine ehemalige Schülerin. „Du wettest also neuerdings mit unserer geschätzten Hokage?”

Der Hatake schluckt deutlich sichtbar unter seiner Maske und seine jahrelange Erfahrung bei der ANBU bringt ihn dazu blitzschnell sämtliche Fluchtmöglichkeiten durchzugehen, in einem untrüglichen Instinkt, dass er eine davon gleich brauchen wird. Verdammt, er hätte wissen sollen, dass es eine schlechte Idee war sich auf diese Wette einzulassen, obwohl jeder weiß, dass Tsunade eigentlich immer verliert. „Ah, nun ja, das war eher eine einmalige Angelegenheit-”

Das Lächeln, das berechnend über Sakuras Lippen huscht, jagt ihm einen kalten Schauer über den Rücken und erinnert ihn ein wenig zu sehr an Tsunade, kurz vor einem ihrer berüchtigten Wutausbrüche. Ja, ein Fluchtplan ist definitiv angebracht.

„Warum erklärst du uns nicht, wie genau sich diese einmalige Angelegenheit abgespielt hat, Sensei?“

Doch es knallt lediglich laut, als sich ihr ehemaliger Sensei vor ihren Augen in Rauch auflöst.

Sakura knurrt aufgebracht. „Elende Feiglinge!” Aber das boshafte Lächeln, das sich gleich darauf auf ihre vollen Lippen schleicht, als sie sich berechnend umdreht, ist noch wesentlich beunruhigender. „Dann fangen wir doch gleich mal mit Tsunade an. Hinata?“

Die junge Clanerbin, die den ein wenig wirr erscheinenden Gedankensprüngen ihrer besten Freundin scheinbar mühelos folgen kann, aktiviert mit einem stummen Seufzen ihr Bluterbe. „Linker Aktenschrank, oberste Schublade. Hinter dem Blumentopf, unter den Pergamentrollen, im Papierkorb...“

Sasuke und Naruto beobachte durchaus fasziniert, wie Sakura aus jedem Versteck, das Hinata aufzählt, eine randvolle Sakeflasche zu Tage fördert, die sie unzeremoniell ihren beiden Teamkameraden in die Hand drückt. „Macht euch nützlich und bringt die zum Shogi-Club. Sagt ihnen, es ist eine kleine Spende ihrer großzügigen Hokage.“ In der Gewissheit, dass es keinen Widerspruch geben wird, dreht sich Sakura zurück zu Hinata. „Und wir finden so lange heraus, wann Kakashi seine nächste Mission beginnt.“
 

Kurz darauf erhält auch Konohas Bücherei eine unerwartete Spende: die Komplettausgabe der Icha-Icha-Reihen, handsigniert, von einem großzügigen, anonymen, unwissenden Spender.
 

Und damit kehrt zumindest für die nächsten Wochen eine Art Frieden in dem kleinen Dorf hinter den Blättern ein.

.

.

.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich bin nicht besonders zufrieden mit diesem Kapitel, aber ich wollte es jetzt endlich veröffentlichen und euch nicht noch länger warten lassen...
Jetzt bleibt nur noch der Epilog ;)
Bis dahin
GLG
Eure Hinarika Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (27)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hokagebernd
2018-03-06T20:54:12+00:00 06.03.2018 21:54
Also der schluss des kapitels wahr einfach nur so geil also tsunade verliert woll zu 99'9 % immer aber wenn es um die 4 geht Gewinnt sie immer allgemein wenn sie auf Naruto setzt gewinnt sie das is der 0,1% der das ganze zum kippen bringt u. Sie gewinnt
Von: abgemeldet
2017-10-14T11:26:21+00:00 14.10.2017 13:26
die mischung in diesem kapitel war einfach perfekt.
humor und drama, besser geht es wirklich nicht und dass tsunade mal eine wette gewinnt, ja, wer hätte das gedacht? :D
aber am besten war für mich sowieso der schluss, wo kakashis icha icha reihe gespendet wurde haha
der arme kerl, wenn der nicht mal einen nervlichen zusammenbruch erleidet, wenn er das herausbekommen hat ^^"

LG, Nemesis
Von:  LiliLuminous
2016-09-14T19:27:50+00:00 14.09.2016 21:27
Super Mischung aus ein bisschen Drama und Witz. Der Abschluss war super :)
Von:  Youshino-chan
2016-09-13T17:59:34+00:00 13.09.2016 19:59
Echt eine tolle Geschichte!!
Sie hat Witz, Romantik und Drama! Es ließt sich wirklich sehr flüssig und es macht Spaß deine K.P zu lesen!!
Ich freue mich schon auf den Epilog, auch wenn dies das endgültige Ende dieser FF bedeutet -.-

Liebe Grüße
Youshino-chan.
Von:  Kleines-Engelschen
2016-09-13T14:10:08+00:00 13.09.2016 16:10
ich finde es wahnsinnig toll geschrieben und unglaublich toll. vielen dank dafür :)

greetz
Von:  Kaninchensklave
2016-09-10T19:37:29+00:00 10.09.2016 21:37
ich weiss echt nicht as ich da schreiben soll

nun ja Hinata hat den clan evomiert und bildet erstmal mit Neji zusammen den Rat
dem Späöter noch JHanabi hinzukommen wird was auch gut so ist

oh wie Nett Tsunade hat wie Kakahi mehr oder weniger freiwillig eine Spend getätigt
Kakashi weiss wohl noch nichts von seinem Glück aber Rache ist nunmal süß
und beide haben es nicht anders verdient

das man in den beiden Bezieungen nichts einfach laufen wird ist klar
wie denn auch denn es gibt gengu neider und der Hyuga Clan wird von Hinatas
Hochzeits anbitionen nicht begeistert sein aber auch nur was den Bräutigam betrifft

GVLG
Von:  CoffeeAddiccted
2009-06-23T08:25:37+00:00 23.06.2009 10:25
Eine sehr gelungene Fanfic, angenehm zu lesen, schöner Ausdruck und Schreibstil. Enthält alles, sogar die ein oder andere Slapstick mäßige einlage.

Macht auf jeden Fall Lust auf die Fortsetzung und kann auch mehr als einmal gelesen werden, ohne das man sich dabei langweilt oder es eintönig erscheint.

Auf jeden Fall ein Favorit!
Von:  LizNamikaze
2009-05-05T15:52:59+00:00 05.05.2009 17:52
Genial!!!!!! Einfach klasse, vor allem als Kakashi dann zum Schluss ins Büro von Tsunade kam :D Hab mich weggeworfen vor lachen xD
Schade das jetzt nur noch der Epilog kommt.. hätte sehr gerne noch mehrere tolle Kapitel, schon förmlich, "verschlungen" :D

lg Liz
Von:  MoonlightWhisper
2009-04-19T19:24:09+00:00 19.04.2009 21:24
Das war echt ein tolles Kappi
Ich freu mich schon auf den Epilog...
Schade das es schon vorbei ist...
Mach weiter so
lg
Suki
Von:  XxGirlyxX
2009-04-19T18:38:27+00:00 19.04.2009 20:38
Das Kap war einfach nur der Hammer
Oha was eine Rache die armen beiden^^ tja aber tsunade hätte es halt einfach nicht sagen dürfen^^
ham sich selbst angesschissen^^
also das Kap war echt soooo gefühlvoll boah da bekommt man ja gänzehaut!! *daumen hoch*
einfach 1ste sahne!!
Schade das nur noch ein Epilog kommt.
aber ich freue mich schon auf ihn!!!
gglg


Zurück