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From Devils and Angels - – oder: das rätselhafte ICH des G.K.W. Schäfer

von

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Chap 8: Das Leben ist scheiße? Mach’ Glitzer drauf...

Chap 8: Das Leben ist scheiße? Mach’ Glitzer drauf...
 

Nach dem Gespräch mit Georg geht es mir immer noch nicht wirklich besser. Gebracht, außer ein paar Kopfschmerzen, hat es mir nichts. Georg versteht das nicht wirklich, und das Endresultat war, das selbst er angefangen hat, sich voll laufen zu lassen.

Wen wundert es denn auch, dass selbst er mir nicht helfen konnte? Immerhin ist er einer mit der Gründe, warum ich nun zwei so unwahrscheinlich furchtbar nervende Typen auf meinen Schultern hocken habe, die 24 Stunden am Tag munter irgendwelche verquirlte Scheiße von sich geben. Wenn da wenigstens einmal etwas Gescheites bei rum kommen würde… aber nein. Natürlich nicht.

Wir haben bereits sieben Uhr in der früh. Ich habe meine Aufgabe, alle ‚Geburtstagsgäste’, mehr oder weniger, sicher zurück zum Hotel gefahren, erfüllt und auf ihre Zimmer verfrachtet. Wobei Tom dieses Mal die absolute Herausforderung war. Mit einem Mal fing er an mir die Ohren voll zu jammern, dass er doch nie wirklich die wahre Liebe finden könnte und das ihn eh keiner verstünde, wir seien alle arrogante Arschlöcher…und so weiter und so fort.

Entnervt betrete ich nun dann endlich mein Zimmer.

Aus sieben Uhr wurden, dank Tom, nun viertel vor acht und ich sollte immer noch keine Ruhe finden.

Denn jetzt…klingelt dieses fucking Handy. *1*. Irgendwie passt dieser Klingelton mehr denn je zu mir. Und jetzt auch noch meine Schwester mit ihrem morgendlichen Appell? Nein Danke.

Anstatt auf den niedlichen grünen Hörer zu drücken, sende ich einen Besetztton. Auch gut. Doch meine Schwester wäre nicht MEINE Schwester, wenn sie mich nicht zusätzlich mit einer penetranten SMS nerven würde.

Was denkt die sich eigentlich? Ist ein Abweisen des Telefonats denn nicht aussagekräftig genug?

Scheinbar nicht, denn…
 

Hallo mein Kurzer.

Mache mir Sorgen.

Hab mit Mama darüber gesprochen.

Sie macht einen Termin bei

Dr. Klein, sobald du wieder

Zu Hause bist.

HDL

Franzi
 

Mehrere Male lese ich mir diese SMS durch, kann es nicht wirklich fassen.

Eh, ich habe ihr das anvertraut.

ANVERTRAUT!

Das beinhaltet doch, dass man - als verantwortungsvolle - große Schwester eben gerade NICHT zu den Eltern rennt und denen alles haarklein, brühwarm und aus erster Hand erzählt!

Das „ ich bin eine gute, große Schwester“ Reglement hat sie wohl aus Versehen als Toilettenpapier verwendet, oder?

Wütend pfeffere ich das nervende Blackberry Teil in die nächstbeste Ecke, lasse mich bäuchlings auf mein Bett fallen und seufze resignierend.

„Mein Leben ist doch scheiße!“ nuschle ich in die Kissen.

~~“Mach Glitzer drauf, dann sieht’s nur noch halb so schlimm aus.“~~

Das war sooo klar.

„Fick dich doch!“

Brülle ich nicht gerade leise meinem Teufelchen entgegen und unterstreiche meine Aussage mit einem erneuten Schlag auf meine Schulter, wohl wissend, dass ich damit eh nichts erreichen werde. Aber das vermittelt mir wenigstens das Gefühl, irgendetwas dagegen zu tun, auch wenn’s sinnlos ist.

~~“Mit meinem Dreizack? Oah wir sind aber heute nicht gerade feinfühlig, der werte Herr Schäfer und außerdem…“~~

~~“Na nix und außerdem! Du machst den armen Kerl ja wirklich irre! Wir sollen ihm helfen, den richtigen Weg zu finden! Zumindest soll ich das!“~~

Den richtigen Weg? Na das sind ja ganz neue Töne. Dann fangt doch endlich mal damit an und verschwindet!

Aber den Gefallen tun sie mir, wie sollte es auch anders sein, natürlich NICHT.

Warum auch? Man kann den armen, kleinen, unschuldigen Gustav doch ruhig mal zu Tode nerven. Warum denn auch nicht? Wenn die Twins das schon nicht schaffen, dann müssen eben Andere diese Mission erfüllen.

Ich bin gerade mit Fullspeed in einer Sackgasse gelandet. Keine Wendemöglichkeit, und der Rückwärtsgang ist auch kaputt.

Und ich kann noch nicht mal nach meiner Mami schreien, weil die mich sofort in die nächste Klapse einweisen lassen wird. Hach wie liebe ich meine große Schwester doch.

Nein ehrlich. Ich liebe sie wirklich. Ich überlege auch schon, was ich ihr zu ihrem Geburtstag schenken werde.

Einen Fallschirmsprung, wo ich vorher selbst den Fallschirm nicht fachgerecht gefaltet habe, oder doch eher einen nagelneuen Golf, wo leider die Bremsen nicht richtig eingebaut wurden?

Mein Teufelchen steht mir natürlich bei meinen Racheplänen tatkräftig zur Seite, während der AK- Engel wieder nur wimmernd an meinem Ohr liegt und mir irgendetwas von Sünde, Buße tun und Familie lieben erzählen will.

Ja, sicher. Aber nicht jetzt.

Mit Devil in meinen Gedanken vertieft, bekomme ich zunächst nicht mit, wie es an meiner Zimmertür klopft.

„Room Service!“

Erst nachdem das Klopfen einer Steinlawine gleicht und das Stimmchen der Zimmerdame eher wie die eines wild gewordenen Affen klingt, schrecke ich hoch.

„Moooooment ich…argh!“

Ich hab mich doch tatsächlich in meiner Decke verheddert und knalle, bei dem Versuch aufzustehen und die Dame herein zu bitten, natürlich volle Lotte auf den Boden.

Dieses Gepolter scheint die Lady doch wohl ziemlich erschrocken zu haben, denn sie öffnet mit ihrem Schlüssel dann mein Zimmer (wobei ich hier anmerken muss, wie scheiße ich es finde, wenn das hoteleigene Personal einen Schlüssel zu den Zimmern hat) und steht kurze Zeit später auch schon erschrocken vor mir.

Eher bedeppert schaue ich sie von an, versuche mich krampfhaft aus diesem Knäul von Bettwäsche zu befreien, wobei sie mir natürlich behilflich sein will.

„Soll ich ihnen helfen? Ist alles in Ordnung? Haben sie sich wehgetan? Soll ich einen Arzt rufen oder…?“

Ich verneine natürlich mehrere Male, versuche ihr klar zu machen, dass ich mich einfach nur erschrocken habe.

Als ich dann todesmutig die Decke erlegt habe, raffe ich mich vom Boden auf und bemerke erst jetzt, dass das Mädel gar nicht mal so schlecht ausschaut. Eigentlich genau mein Beuteschema. Lässig lehne ich mich an die Wand, zwinkere ihr zu und lächle sie verschmitzt an. Versuchen kann man es ja mal.

~~“ Oh Gustav, lass das einfach sein! Sie ist eine Frau! Ein Weibchen! Nur auf Beute aus. Denk an dein Konto und die arme Kreditkarte! Das sensible Plastik ist nicht ausgelegt für große Strapazen! Zuviel Reibung und Hitze! Diese! Frau! Ist! Der! Feind!“~~

Ich danke Gott dafür, dass es wenigstens dieses Mal mit dem Ignorieren klappt.

Zumindest für ein paar Sekunden.

Mein Angel hingegen scheint sich wohl richtig Hoffnung zu machen, denn er übernimmt, mal wieder, mein Tun und sorgt somit dafür, dass ich der Dame ein paar ‚nette Dinge’ an ihr hübsches Köpfchen werfe.

„Na so ein hübscher Engel muss eine solch schmutzige Arbeit verrichten? Da habe ich aber eine bessere Idee.“

Gott, ich klinge so scheiße!

Ihr scheint es wohl zu gefallen. Sie wird leicht rötlich ums Näschen.

Jedoch ist, wie sollte es auch anders sein, mein Teufelchen wieder einmal stärker als Angel und ich zusammen, übernimmt somit das Ruder und zieht mich somit vollkommen ungeniert durch den Kakao. Nein, durch den schlimmsten Modder.

„Ja, und zwar die Idee, dass du mal den Dreck Dreck sein lässt, und es mir zuerst so richtig schön…“

Was labere ich hier für eine Scheiße?!?! Bitte hilf’ mir doch wer!! Mama! Georg! Bill! Tom! Von mir aus auch Franzi!

„Es ist doch bestimmt nicht nur dein Putzlappen der feucht…“

Ich bin noch nicht einmal in der Lage, mit dem Kopf gegen die Wand zu schlagen.

Herr, tu’ den Boden auf, aber flott! Ich muss mich doch irgendwo verstecken!

Doch das Mädel, dem Namensschild nach auch Amelie genannt, scheint weder auf den Kopf noch auf den Mund gefallen zu sein.

„Junger Mann! Jetzt aber erst einmal Abmarsch ins Badezimmer, kalt duschen! Zuviel die Nacht wohl getrunken, wie? Ich beziehe derweil ihr Bett frisch, staubsauge. Und während sie duschen, sollten sie sich mal durch den Kopf gehen lassen, WAS sie da gerade ‚vorgeschlagen’ haben. Wenn sie dann wieder klar im Kopf sind, können sie es mir mitteilen. Hach ja und noch etwas: Wenn sie schon so notgeil sind, dann verpacken sie es wenigstens etwas charmanter, wenn sie mich flach legen wollen, und stehen nicht mit offenem Hosenstall vor mir. Alles klar? Super. Frische Handtücher habe ich gestern schon aufgefüllt!“

Offener Hosenstall?

Frische Handtücher?

Freches Zimmermädchen?

Während ich, wie in Trance, nur nicke und den Weg ins Badezimmer antrete, bemerke ich, wie der kleiner George Bush Verschnitt auf meinen Schultern sich halb tot lacht, während Angel mich imaginär versucht zu ohrfeigen.

Dass ich mich selbst nicht mehr verstehe, wundert mich nicht mehr wirklich. Aber das, was da gerade passiert ist… ich will sterben. Ehrlich.

Ich zische nur noch leise ein „verpisst euch!“ bevor ich mich aus meinen Klamotten schäle, die Dusche anmache und mich wie ein getretener Hund darunter setze. Und endlich, endlich halten die Beiden für fünf Minuten mal die Schnauze. Endlich. Ruhe.

Genau für FÜNF Minuten. Dann klopft es an der Badezimmertür und das Stimmchen des Zimmermädchens erklingt lieblich wie eh und je.

„Herr Schäfer? Herr Listing sitzt in ihrem Zimmer und wartet auf sie. Ich komme später wieder um das Bad zu putzen. Sie haben ja jetzt ihre heiß ersehnte Ablenkung.“

Und während sich die Verzweiflung in mir immer breiter macht, sehe ich Georg förmlich durch die verschlossene Tür frech grinsen.

Danke. Vielen Dank.
 

*1* http://de.youtube.com/watch?v=-MaB8IMLnXE



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Vanilla_Coffee
2010-10-21T15:33:11+00:00 21.10.2010 17:33
*kicher*
Oh man wie kann man sich nur so blamieren XD
Aber tolles Kappi^^

LG Amalia
Von:  FunGhoul
2009-12-23T13:19:43+00:00 23.12.2009 14:19
*vor mich hin kicher*
Oh yeah, Babe, gibs mir und schreib weiter xD


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