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Der ewige Göttername

von

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„Nur so ein Gefühl...“

Die nächsten Tage verbrachten Nozomu, Nozomi und Yumiko wieder am Strand, lediglich Rehme schaffte es, ihn davon abzuhalten, ganz abzuschweifen. Am vorletzten Tag ihres Urlaubs fuhr die Gruppe gemeinsam in das naheliegende Dorf.

Es bestand nur aus wenigen Häusern und einem Marktplatz, auf dem sich aktuell kein Markt, aber dafür rundherum verschiedene Läden befanden.

Gelangweilt sah Nozomu sich um. Nozomi und Yumiko dagegen durchsuchten aufmerksam jeden einzelnen Laden. Sei es einer, der hübsche Stoffe anbot oder einer der verschiedene Gegenstände aus Kristall verkaufte. Nozomu fragte sich, was die Mädchen an diesem ganzen Nippes so interessant fanden, aber beide waren absolut begeistert. Und auch Rehme schien es zu gefallen.

„Glaubst du, die Kristallschalen aus dem Hotel wurden hier gemacht?“

Woher soll ich das wissen?

„Frag doch Yumiko.“

Nozomu wiederholte Rehmes Frage für Yumiko. Sie nickte lächelnd. „Das ist richtig. Alles aus dem Hotel kommt aus diesem Dorf. Wir sind sehr ortsverbunden.“

Sie lachte leise, seufzte dann aber. „Trotzdem würde ich lieber wieder in die Stadt ziehen.“

„Komm doch mit uns mit.“

Die Worte waren aus Nozomus Mund gekommen, bevor er richtig hatte überlegen können. Nozomi sah ihn entsetzt an, aber Yumiko schien von der Idee begeistert zu sein. „Das klingt ja toll~ Aber wo soll ich da wohnen?“

Auch dafür fand Nozomu eine Antwort, bevor er darüber nachdenken konnte. „Ich werde Salles anrufen und fragen, ob du bei uns im Wohnheim wohnen kannst.“

Nozomi seufzte lautlos, Yumiko dagegen freute sich – und Nozomu auch, denn so konnte er endlich den Laden verlassen. Vor der Tür zog er sein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer des Wohnheimes. Während es klingelte, sah Nozomu sich weiter um. Vor dem kleinen Lebensmittelgeschäft stand ein Stand mit Obst und Gemüse. Plötzlich spürte er, wie sein Magen knurrte. Oh Mann, ich hab Hunger...

Direkt daneben war ein kleines Ramen-Restaurant, das einzig typisch japanische in diesem Dorf.

Das Klingeln stoppte abrupt. „Hoi, hoi?“

Nozomu hob eine Augenbraue. „Jatzieta?“

„Ah, Nozomu~ na, wie ist der Urlaub?“

„Öhm, nicht schlecht, danke.“

„Gibt es tolle Frauen zu sehen?“, fragte sie interessiert.

Er unterdrückte ein Seufzen. „Leider nicht.“

„Nozomu!“

Jatzieta kicherte. „Das tut mir Leid. Also, was gibt es?“

„Ist Salles-sama nicht da?“

„Uh-uh, der ist... beschäftigt.“

Sie kicherte noch einmal leise.

Was macht er wohl gerade? Sehr kryptische Aussage.

„Worum geht’s denn, Nozomu?“

Er erklärte ihr die Situation und auch den Vorschlag, den er Yumiko unterbreitet hatte, so dass Jatzieta wieder zu kichern anfing. „Oho~ Hast du dich verliebt? Sei bloß vorsichtig. Aber ich denke, es ist schon in Ordnung, Platz haben wir genug. Zur Sicherheit werde ich aber noch mit Salles sprechen, ist das okay?“

„Klar, danke, Jatzieta.“

Sie verabschiedeten sich voneinander. Nozomu legte auf und steckte sein Handy wieder ein. Doch statt in den Laden zurückzugehen, blieb er vor der Tür stehen.

Hoffentlich sind die bald fertig...

Unwillkürlich lief ein Schauer über seinen Rücken, trotz der Hitze fröstelte es ihn plötzlich.

„Irgendwas stimmt hier nicht... Etwas ist nicht normal.“

Aber was?

Nozomu ließ seinen Blick schweifen. Eine seltsame Art der Spannung lag in der Luft, aber alles schien vollkommen normal.

Die Ladentür ging.

„Nozomu-chan, wir sind fertig, ai!“

Das Gefühl verschwand so plötzlich wie es gekommen war. Er fuhr herum, die beiden Mädchen standen mit jeweils einer Tüte in der Hand vor ihm.

„Ah, endlich“, entfuhr es ihm. „Können wir dann essen gehen?“

Yumiko nickte. „Natürlich.“

Zusammen gingen sie weiter. Nozomu warf noch einmal einen Blick zurück, aber nichts Verdächtiges war zu sehen. Mit einem Schulterzucken tat er es ab und sah wieder nach vorne.
 

Salles seufzte leise, als er seine Augen öffnete. „Wer war das?“

„Nozomu“, antwortete Jatzieta knapp.

Sie legte den Hörer wieder auf und ging zurück zum Sofa, auf dem Salles saß. Allerdings setzte sie sich nicht neben ihn, sondern stellte sich hinter ihn und fuhr mit der Massage fort, durch die er zuvor eingeschlafen war.

Er seufzte wieder. „Aww, vielen Dank, Jatzieta.“

„Nichts zu danken~ Für dich mache ich das doch gerne.“

Sie kicherte leise, wurde dann aber sofort wieder ernst. „Nozomu lässt fragen, ob Yumiko Arakawa hier einziehen kann. Ist das eine gute Idee?“

Salles schmunzelte leicht. „Jedenfalls klingt sie interessant. Ich denke, es wäre ganz praktisch, wenn wir sie im Auge behalten könnten.“

„Meinst du?“, fragte sie ebenfalls schmunzelnd.

„Ja, meine ich. Aber eigentlich... Ist es nur so ein Gefühl“

Sie lachte leise. „Gut, ich werde ihn später anrufen und ihm das sagen.“

Er schloss seine Augen. „Danke, Jatzieta.“

„Mhm, irgendjemand muss dich doch ein wenig unterstützen, nicht?“

Sie strich über seinen Arm, doch er schüttelte sie sofort ab. „Lass das bitte. Es reicht, wenn du meine Schultern massierst.“

Jatzieta seufzte lächelnd. „Schon gut, verstanden. Dann entspann dich mal wieder ein bisschen.“

Als ob nichts gewesen wäre, fuhr sie mit der Massage fort, worauf Salles bald erneut eingeschlafen war.
 

Satsuki betrat den Hinterhof. „Hallooo!“

Die drei Anwesenden wandten sich ihr zu. „Hallo, Ikaruga.“

Wie selbstverständlich setzte sie sich an den aufgestellten Tisch und stellte die mitgebrachte Tüte mit dem Essen darauf. „Ah, so... wollen wir essen? Ich habe einen Mordshunger.“

Sie verteilte die Bento-Boxen an Yuuto, Kyoko und Kouin und stellte die Letzte vor sich selbst.

„Du hast das aber nicht selbst gemacht, oder?“, fragte Yuuto misstrauisch.

„Natürlich nicht“, erwiderte sie. „Dafür habe ich auch keine Zeit. Ich habe das in dem Laden an der Ecke gekauft, die machen sehr gutes Essen. Also~ Was gibt es Neues?“

Yuuto und die anderen erklärten ihr, was sie über Shun und von Orupha erfahren hatten. Satsuki lachte. „Ich hätte euch auch sagen können, wer Akatsuki und die anderen beiden sind. Sie gehen alle auf meine Schule.“

Kyoko seufzte. „Oh Mann... Das hätte ein bisschen Arbeit erspart.“

„Aber wir haben es auch so geschafft“, erwiderte Kouin. „Yuuto versucht derzeit, sich mit Akatsuki anzufreunden. Kannst du uns Tipps geben?“

Satsuki verzog ihr Gesicht. „Ich fürchte, Akatsuki ist sehr von Vartanian angetan, ansonsten ist er direkt mit Setoki befreundet, der wiederum eng mit Motou befreundet ist. Würdet ihr es also schaffen, an Akatsuki ranzukommen, wären die anderen nur noch eine Frage der Zeit. Aber es ist schwer, Akatsukis Freundschaft zu gewinnen. Er ist selbst ein kleiner Trickbetrüger, der weiß, wie man sich die Gunst anderer Leute erschleicht. Vermutlich hat er dich längst durchschaut, Takamine.“

Die anderen seufzten. „Sollen wir ihn dann einfach mal zu unserer Anführerin schleppen?“

„Lieber nicht... schleppen wir besser Setoki hin“, erwiderte Satsuki. „Das wird uns mehr bringen.“

„Glaubst du?“, fragte Kouin.

Sie lachte. „Nur so ein Gefühl.“

Yuuto hob die Schultern. „Dann machen wir eben das, sobald wir dazu kommen.“

Die anderen nickten zustimmend. Was blieb ihnen schon anderes übrig?

„Dann wollen wir jetzt essen!“, verkündete Satsuki, „Guten Appetit!“
 

Wieder zurück im Hotel ging Nozomu direkt auf sein Zimmer. Die Atmosphäre, die er vorhin im Dorf gespürt hatte, war nun im gesamten Gebäude zu spüren.

Rehme nickte zustimmend, als sie wieder vor ihm erschien. „Es ist komisch. Wir sollten wachsam sein, vielleicht wollte man dich bisher nur in Sicherheit wiegen, um jetzt zuzuschnappen!“

„Sag das so etwas nicht!“, erwiderte er hastig.

„Es ist nur so ein Gefühl. Du merkst doch auch, dass hier etwas nicht stimmt.“

„Stimmt schon.“

Nachdenklich nickte er ebenfalls. „Und was tun wir jetzt?“

Mit gerunzelter Stirn setzte Rehme sich wieder auf den Tisch. Nozomu setzte sich währenddessen auf das Sofa. Vielleicht hätte ich nie hierherkommen sollen. Andererseits... dann hätte ich auch Yumiko nicht getroffen. Und Yumiko ist eigentlich richtig... toll. Sie erinnert mich aber an irgendjemanden...

„Jetzt weiß ich es!“, sagte Rehme. „Ich werde mich mal hier im Hotel umsehen. Im Gegensatz zu dir komme ich auch in verschlossene Räume. Vielleicht finde ich da was heraus.“

„Das ist eine gute Idee. Aber sei vorsichtig. Nicht, dass dir noch etwas passiert.“

Sie nickte zustimmend und verließ das Zimmer.

In ihrer durchsichtigen Gestalt schwebte sie durch das Gebäude auf der Suche nach der Quelle der fremden Atmosphäre. Die Gänge waren außergewöhnlich leer für ein Hotel, dabei sollte das doch die Hauptsaison sein. Wie hielt sich dieses Geschäft über Wasser, wenn nie jemand da war?

Nozomu hatte Rehme erzählt, dass er nachts manchmal Stimmen auf dem Flur hörte, aber von wem konnten diese nur sein?

Jeder Raum, den sie aufsuchte schien schon seit langem verlassen zu sein. Möglicherweise war also dieses ganze Hotel nur eine einzige Falle. Sie schluckte schwer. Wenn das der Fall war, müssten sie so schnell wie möglich wieder hier raus.

Sie beschloss, ihre Suche im oberen Stockwerk fortzusetzen. Ein Seil am oberen Treppenabsatz, verbunden mit dem Schild Privat untersagte den Zutritt, aber sie kümmerte sich nicht darum. Neugierig besah sie sich das Stockwerk, das wesentlich lebhafter zu sein schien, jedenfalls waren nicht überall Staub und Spinnweben zu sehen.

Doch auch auf diesem Stockwerk war nichts zu entdecken, nicht einmal Yumiko. Dafür aber ihr Zimmer, das nicht gerade nach... einem Mädchenzimmer aussah. Ein rahmenloser Spiegel hing an einem Nagel in einer schmucklosen Wand, ansonsten befanden sich nur noch ein Schemel und ein Metallbett, das nach Gefängnis anmutete, im Zimmer.

Was für ein komischer Raum... aber Yumikos Name steht auf der Tür.

Die anderen Zimmer waren genauso kahl, aber zumindest einige schienen bewohnt zu sein.

Hier ist auch nichts. Dann such ich mal woanders weiter... in der Küche waren wir noch nie.

Eilig schwebte Rehme ins Erdgeschoss hinunter und durch den verlassenen Speisesaal. Doch an der Küchentür hielt sie inne. Stimmen erklangen von der anderen Seite, das ungute Gefühl kam eindeutig von dort drinnen.

„Dann hat es also wirklich geklappt?“, fragte eine männliche Stimme.

„Ja~ Nozomu-chan hat bereits im Wohnheim angerufen und nach einem Platz gefragt“, antwortete Yumiko.

„Hör auf, ihn so zu nennen, das ist lächerlich.“

„Ja ja ja~ Jedenfalls läuft alles bestens, ai.“

„Das freut mich zu hören. Nun, ich werde mich mal um alles Weitere kümmern, einverstanden?“

„Natürlich, ai.“

Gut, ich habe genug gehört.

Rehme wollte gerade wieder wegschweben, als sie plötzlich von etwas gepackt wurde. Ein heiseres Kichern erklang. Hastig versuchte sie, sich zu wehren, aber das verstärkte den Griff um ihren Körper nur noch mehr.

Ich habe so das Gefühl... dass das gar nicht gut ist...
 

Es wurde immer später, während Nozomu auf Rehme wartete, doch das Shinjuu kam nicht zurück. Als es dunkel wurde, begann er langsam sich Sorgen zu machen. Auch in seinen Gedanken konnte er keine Verbindung zu ihr aufbauen. Es war als wäre sie einfach verschwunden.

Das kann doch nicht sein... Rehme, wo bist du?

Sein Handy klingelte wieder eine ganze Weile, bevor er darauf reagierte. Doch als er den Anruf entgegennahm, erklang nur ein seltsames Rauschen.

Komisch. Was ist hier los? Das ist wirklich nicht normal.

Er legte wieder auf und ging zur Tür.

Ob Nozomi vielleicht irgendwas weiß? Ich sollte nach ihr sehen.

Als er in den Gang trat, spürte er sofort die veränderte Atmosphäre. Sie war immer noch bedrohlich – aber mehr noch: Wasser hatte sich auf dem Boden angesammelt. Es schien aus der oberen Etage zu kommen.

Hat jemand die Badewanne angelassen?

Nozomu beschloss, Nozomi in ihrem Zimmer zu lassen und selbst nach dem Rechten zu sehen. Doch schon nach wenigen Schritten auf der oberen Etage stellte er fest, dass das Wasser nicht von dort zu kommen schien, stattdessen tropfte es direkt von der Decke. Ein Blick nach oben verriet ihm, dass sich dort eine Falltür befand, die Kordel zum Öffnen hing sogar in seiner Reichweite.

Sie führt wohl auf einen Dachboden. Was mag da oben sein?

Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend zog Nozomu an der Kordel. Neben der Leiter für den Aufstieg kam ihm auch ein ganzer Schwall Wasser entgegen, dem er durch einen hastigen Sprung zur Seite auswich.

Wo kommt das her? Da oben kann doch unmöglich ein Badezimmer sein.

Als kein Wasser mehr nachkam, stieg Nozomu nach oben. Doch als er auf dem Dachboden ankam, blieb ihm für einen Moment die Luft weg. „Was... ist das hier?“
 

Nachdenklich legte Jatzieta wieder auf. Sie seufzte. „Oh Mann... ich kann Nozomu nicht mehr erreichen. Das Telefon rauscht nur, wenn ich seine Nummer wähle.“

Salles runzelte nachdenklich seine Stirn. „Ist das so? Dann muss einer unserer Feinde etwas damit zu tun haben.“

„Bist du sicher?“, fragte sie leise.

„Es ist nur so ein Gefühl, aber ein sehr klares. Ich hoffe, Nozomu kommt damit klar.“

Jatzieta lachte. „Oh, keine Sorge, er hat ja immer noch Rehme und Nozomi.“

Salles senkte den Blick. „Eigentlich wäre es mir lieber, wenn er mal eine Situation auf sich allein gestellt meistern würde – immerhin kann er nicht immer auf die anderen bauen.“

„Das kommt früher oder später“, erwiderte Jatzieta. „Ich vertraue auf Nozomu – außerdem ist es doch besser, wenn er nicht... seine Kräfte benutzt, oder?“

„Stimmt auch wieder. Aber sich immer nur auf andere zu verlassen, könnte ihm eines Tages auch das Genick brechen.“

„Verbleiben wir dabei, dass wir beide das Beste für Nozomu wollen?“, fragte sie lächelnd.

Er lachte leise. „Ja, verbleiben wir dabei.“

Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihre Unterhaltung. Suzume kam herein. „Salles-sama, Jatzieta-san, das Abendessen ist fertig. Kommt ihr?“

Die beiden nickten zustimmend. Sie standen auf und folgten Suzume in den Speisesaal.

Hoffentlich passiert Nozomu nichts...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LeanaCole
2009-08-30T19:49:31+00:00 30.08.2009 21:49
Horrorfilm!!! XD
"Das Monster vom Dachboden" oder "Das Wasser, was von oben kam".
Okay, keine guten Titel XD

Armer Nozomu. Muss mit den Mädchen shoppen gehen. Nicht einfach, was? :D
Und dann auch noch in so nem Mini-Kaff. Wie langweilig ist das denn? *lach*

Ich finde, dass es besonders gegen Ende spannend wird. Hast du gut gemacht.


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