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Der ewige Göttername

von

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Urlaubspläne

Zwei Wochen nach dem Vorfall mit dem fremden Shinjuu war immer noch nichts passiert, weswegen Zetsu sich keine Gedanken mehr darum machte. Dafür hatte Zetsu einen neuen Kollegen in seinem Café bekommen, den er schon von verschiedenen anderen Jobs kannte und der sich auffällig um seine Freundschaft bemühte. Aber er konnte dem Silberhaarigen nichts vormachen, immerhin wusste dieser genau, wie es war, wenn man sich wegen eines höheren Plans mit jemandem anzufreunden versuchte.

Genussvoll streckte er sich auf dem Schuldach. „Awww~ nur noch eine Woche, dann sind Sommerferien.“

„Endlich“, stimmte Suzume zu. „Ich habe das Gefühl, dass ich hier noch schmelze.“

Zetsu lachte. „Ich werde dann bei meinen Jobs weiterschmelzen.“

„Du wirst in den Ferien arbeiten?“, fragte Nozomi.

Er nickte. „Mehr als sonst sogar. In der Ferienzeit verdiene ich immer das meiste, so dass ich außerhalb auch mal weniger arbeiten kann.“

„Akatsuki ist so fleißig!“, bemerkte Rehme.

In ihrer Stimme klang unverhohlene Bewunderung.

„Das wäre mir alles zu stressig“, bemerkte Nozomu. „Ich bin froh, dass ich nicht arbeiten muss. Warum wohnst du nicht auch im Wohnheim?“

Zetsu fegte die Frage beiseite, wie üblich ohne sie zu beantworten. „Was macht ihr in den Ferien?“

Nozomi lächelte. „Am Sea Day werden Nozomu-chan und ich an die Küste fahren.“

Der Braunhaarige sah sie überrascht an. „Was? Davon weiß ich noch gar nichts.“

„Oh, das wollte ich dir noch erzählen! Wir werden Yumiko besuchen – und im Meer schwimmen gehen. Ich freue mich schon das ganze Jahr darauf.“

Sie lächelte glücklich. Ja, es war wirklich eindeutig, dass sie sich darauf freute.

Nozomu wusste nicht, was er darüber denken sollte. In einer Woche würde er also diese ominöse Kindheitsfreundin kennenlernen. Er war gespannt, aber gleichzeitig hatte er auch ein wenig Angst.

„Wer ist Yumiko?“, hakte Zetsu nach.

„Eine alte Freundin von uns“, antwortete Nozomi. „Sie ist weggezogen, hat uns im Sommer aber zu sich eingeladen.“

Nozomu seufzte lautlos. Er erinnerte sich noch immer nicht an dieses Mädchen, genausowenig wie Rehme. Hoffentlich war das nicht nur eine Falle – von wem auch immer.

Salles sprach auch immer nur in Rätseln und war keine große Hilfe. Dann war da noch der Name Jiruol, mit dem Nozomu auch nichts anfangen konnte. Und egal wen er fragte, niemand konnte ihm eine Antwort darauf geben. Auch wenn er das Gefühl hatte, dass Rehme etwas vor ihm verbarg.

„Gar nicht wahr!“, erwiderte sie sofort in seinen Gedanken.

Beweis mir das Gegenteil.

„Vergiss es.“

„Was machst du in den Ferien, Suzu-chan?“, fragte Nozomu das Mädchen.

Sie legte den Kopf schräg. „Wenn ich mir meine Noten ansehe: Sehr, sehr viel lernen. Ich werde Salles-sama fragen, ob er mir helfen kann, bis der Nachhilfeunterricht in der Schule anfängt.“

Der Braunhaarige schauderte, als er daran dachte, sich von diesem strengen Mann Mathe beibringen zu lassen oder Englisch. Wobei er bestimmt das Wissen dafür hatte.

„Klingt aber nicht sehr aufregend“, kommentierte Zetsu.

„Immer noch besser als arbeiten“, erwiderte sie.

„Alles in allem haben also nur Nozomu und Nozomi schöne Ferien“, folgerte der Silberhaarige, doch sein Freund schüttelte sofort seinen Kopf. „Nicht wirklich. Denk daran, dass wir auch noch nächtliche Schicht haben und dann ist da noch die Kendo-Meisterschaft im August – und der Nachhilfeunterricht.“

„Gehst du da etwa hin?“, fragte Zetsu irritiert.

Nozomi lachte leise. „Salles-sama hat alle, die im Wohnheim wohnen dafür angemeldet.“

„Zum Glück wohne ich da nicht...“, murmelte er leise. „Ich würde ja eingehen.“

„Ich bin auch nicht begeistert“, stimmte Nozomu zu. „Aber so schlimm wird es schon nicht werden.“

„Wenn du meinst...“

Zetsu zuckte nur mit den Schultern. „Also, wer hat heute Nacht Dienst?“

Nozomu hob die Hand. „Ich und -“
 

„Nozomi, alles okay?“

Sie nickte, aber ihr schweres Atmen und ihre zusammengekrümmte Haltung verrieten das Gegenteil. Aufmunternd klopfte er ihr auf die Schulter. „Am Anfang ist es immer ziemlich anstrengend. Aber mit der Zeit wird das schon.“

Sie saßen im verlassenen Hinterhof einer Firma, der von der Straße aus nicht einsehbar war.

Nozomi trug ein knielanges schwarz-grünes Kleid in einem Stil, den Nozomu sonst nur aus Western-Filmen kannte. Es stand ihr sehr gut, wirkte aber in Verbindung mit ihrer Sense, die noch größer war als sie, ein wenig... seltsam.

Rehme saß auf Nozomus Schulter. „Dabei ist heute gar nichts Anstrengendes passiert. Ihr habt euch nur die Stadt angesehen. Ich habe das Gefühl, dass die Lakaien ein wenig zurückhaltender sind, seit einige bereits mit Nozomu aneinandergeraten sind.“

„Ich frage mich, warum...“

Er runzelte seine Stirn, Rehme zuckte aber nur mit ihren Schultern. „Keine Ahnung. He, Nozomi, ich habe eine tolle Idee~“

„Wechsle nicht das Thema!“, warf er ein, aber sie hörte ihm nicht zu.

„Was denn für eine?“, hakte Nozomi nach.

„Zeig uns doch mal dein Shinjuu!“

Das Mädchen nickte lächelnd. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich. Im nächsten Moment erschien ein kleines ovales Wesen, es hatte zwei winzige Füße, eine Flosse und zwei seltsam missgebildete Flügel, die mehr Spiralen ähnelten. Es war weiß, mit grünen Streifen auf dem Rücken, die blauen Augen glitzerten, es stieß einen fröhlichen Schrei aus: „Kueeeeee!“

Nozomu musste sich zusammenreißen, nicht loszulachen.

Es ist hässlich.

„Und dick...“, stimmte Rehme zu.

Nozomi dagegen schien von dem Wesen begeistert zu sein. „Awww, es ist so süß!“

„Äh... ja. Und wie heißt es?“, fragte Nozomu.

„Ich habe überlegt, es Monobe zu nennen“, antwortete sie.

Rehme hob eine Augenbraue. „Weswegen?“

„Weil es in der Monobe-Akademie ja erwacht ist, verstehst du?“

Nozomu nickte.

Ist trotzdem ein blöder Name.

„Jedenfalls sehr... seltsam.“

Warum durfte ich dich nicht umbenennen?

„Das hättest du wohl gerne, ich bin nicht so wie dieses Monobe.“

Er wusste nicht, ob er das gut oder schlecht finden sollte, aber er ersparte sich jeden weiteren Kommentar, bevor es wieder zu einem Streit kommen konnte.

Nozomi räusperte sich. „Jedenfalls... Nozomu-chan, du hast gesagt, dass es am Anfang schwer ist – wird es also noch leichter?“

Er nickte. „Mit der Zeit schon. Je mehr du dich an dein Shinken gewöhnst desto leichter wird dir das Ganze fallen.“

„Das macht mir Angst“, meinte sie leise.

Noch einmal klopfte er auf ihre Schulter. „Keine Sorge. Wir werden diesen komischen Namen finden, für uns gewinnen und dann ist es auch schon wieder vorbei.“

„Nozomu, du bist ziemlich optimistisch, das bin ich gar nicht von dir gewohnt.“

Nur ausnahmsweise.

Nozomi bemühte sich zu lächeln. „Ja...“

„Na ja, wir haben das Gebiet jetzt durchsucht und ich habe es dir gezeigt. Wollen wir dann wieder ins Wohnheim gehen?“

Sie wollte gerade nicken, als plötzlich das Geräusch einer umfallenden Dose, gefolgt von einem leisen Fluchen, erklang. Nozomu stand auf und zog sofort sein Shinken. „Wer ist da!?“

Ein Seufzen, dann trat Satsuki aus dem Schatten. „Hallo Nozomu-kun, Nozomi-chan~“

Sie lächelte gequält.

„Ikaruga-senpai...“

Beide sahen sie erstaunt an. Sie trug ihre Schuluniform, so dass Nozomu sein Shinken getrost wieder einstecken konnte. „Was tust du hier?“

„Äh, es war so ein schöner Abend zum Spazierengehen und da...“

Seufzend unterbrach sie sich selbst. „Ich bin euch gefolgt. Ich wollte hören, was ihr zu besprechen habt – aber warum redet ihr nur über belangloses Zeug!?“

Die beiden warfen sich einen Blick zu, bevor Nozomu antwortete: „Was sollten wir denn Spannendes bereden? Da musst du schon Salles oder Jatzieta verfolgen.“

Sie verzog ihr Gesicht. „Das wollte ich aber nicht. Ich wollte nämlich eigentlich noch etwas zu Nozomi-chan sagen.“

Das Mädchen horchte auf, Satsuki verbeugte sich. „Danke, dass du mir das Leben gerettet hast!“

„Du hast dich doch schon einmal bedankt und ich habe dir gesagt, dass das für mich selbstverständlich ist.“

Die Schulsprecherin nickte. „Ja, ich weiß, aber wir sind auch Feinde.“

„Wieso eigentlich?“, fragte Nozomu. „Prinzipiell haben wir doch dasselbe Ziel. Wir sollten zumindest gegen dieses Zerstörungskomitee zusammenhalten, findest du nicht?“

„Das liegt nicht in meinem Entscheidungsbereich“, erwiderte Satsuki.

Sie verzog ihr Gesicht. Nozomi seufzte. „Das ist schade...“

Plötzlich lächelte die Schulsprecherin wieder. „So, ich bin dann mal wieder auf meinem Weg. Gute Nacht, ihr beiden~ Und seid ein bisschen umsichtiger. Nächstes Mal könnte ein Meuchelmörder euch verfolgen.“

Fröhlich summend ging sie an den beiden vorbei und verließ den Hinterhof, als wäre nie etwas gewesen. Die Zurückgebliebenen sahen ihr irritiert hinterher.

„Aus ihr werde ich nie schlau“, seufzte Rehme.

„Ich auch nicht“, stimmte Nozomu zu.

Nozomi dagegen lächelte. „Satsuki-senpai ist gar nicht so kompliziert, wie ihr denkt.“

Die anderen beiden zuckten mit den Schultern. „Wollen wir dann gehen?“

Nozomi nickte lächelnd. Beide ließen ihre Shinken verschwinden, worauf ihre Schuluniformen wieder erschienen. Zusammen gingen sie in Richtung des Wohnheims, während sie bereits besprachen, was sie für ihre Reise nächste Woche alles packen mussten.
 

Der kleine Raum war vollgepackt mit Bücherregalen, Büchern, die sich auf dem Boden stapelten und einem protzigen Schreibtisch, so dass er noch kleiner wirkte als ohnehin schon. Das fehlende Fenster und die Holzvertäfelungen taten ihr Übriges dazu. Isolde konnte nicht verstehen, wie man sich in einem solchem Raum wohlfühlen konnte.

Die einzige Lichtquelle war eine Schreibtischlampe, die allerdings nur einen geringen Teil des Zimmers erfüllte und den Rest dafür in noch größerer Dunkelheit zurückließ.

Die Person, sie am Tisch saß, schien das allerdings nicht zu stören, auch oder gerade weil er absolut nicht zu erkennen war. Isolde hasste es, mit ihm zu reden, aber Leana hasste es noch mehr, also musste ihr Shinjuu das für sie übernehmen.

„Was hast du zu erzählen?“, fragte der Mann.

Seine Stimme triefte immerzu vor Spott und Hohn, Isolde hatte ihn noch nie ohne diese Attitüde erlebt. „Akatsuki wurde von dem Errettungskomitee aufgespürt. Bereits vor zwei Wochen.“

Die roten Augen ihres Gegenüber blitzten im einfallenden Licht. „Warum erfahre ich dann erst heute davon?“

„Ich wollte erst abwarten, ob noch etwas geschieht“, erklärte Isolde. „Es geschah aber nichts weiter. Ich weiß nicht, weswegen sie ihn aufgespürt haben.“

Der Mann seufzte. „Vermutlich ist das Akitsukis Schuld. Er neigt dazu, alles in der Öffentlichkeit zu besprechen. Würde mich nicht wundern, wenn er dabei belauscht worden ist.“

„Das kann schon sein“, meinte Isolde.

Im Grunde interessierte sie nicht, wessen Schuld das war. Es interessierte sie auch nicht, was das Errettungskomitee von Zetsu wollte. Aber melden musste sie es trotzdem.

„Wie sollen wir nun vorgehen?“

„Gar nicht. Erst einmal sind bald Ferien. Setoki wird in diesen von uns behandelt werden, Akatsuki wird noch ausgiebig von deiner Meisterin um den Finger gewickelt werden... ich sehe keinen weiteren Handlungsbedarf.“

Isolde seufzte leise. Es gefiel ihr nicht, dass Leana den Jungen für das Zerstörungskomitee bearbeiten sollte. Nicht weil sie Zetsu so sehr mochte, sondern weil sie befürchtete, dass ihre Meisterin dafür etwas tun musste, was sie im Nachhinein vielleicht bereuen würde.

„Ist etwas?“, fragte der Mann amüsiert.

„Nein, natürlich nicht.“

„Gut, dann ist unser Gespräch für heute wohl beendet. Es war nett, dich mal wieder zu sehen. Sag deiner Meisterin doch, dass ich das nächste Mal gern sie wieder in meinem Büro sehen würde.“

Isolde nickte, nahm sich aber jetzt schon vor, ihr das nicht zu sagen. Sie fuhr herum und verließ den Raum, den der Mann als „Büro“ bezeichnet hatte.

Mir wäre es lieber, wenn wir nicht für diesen Kerl arbeiten würden... aber Leana hat ihre Gründe, also muss ich das wohl akzeptieren.

Außerhalb des Raumes löste sie sich in Mana auf, um wieder zu ihrer Meisterin zurückzukommen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LeanaCole
2009-08-30T17:57:58+00:00 30.08.2009 19:57
Isolde ist ein Shinjuu!!!! *geschockt ist*
Nein, nicht wirklich *lach*

Nozomu hat die selbe Meinung über Monobe, wie ich XD
Jetzt mag ich ihn noch mehr, muhahahaha.
Und Satsukis Auftritt war auch schon was. Sie ist manchmal echt komisch :D

Ich frage mich, wer der Kerl war, mit dem Isolde gesprochen hat~


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