Kapitel 1
Ruki:
Es war Montag morgen und ich hatte Mühe und Not mich aus dem Bett zu schälen.
Am Wochenende hatte ich wohl mal wieder etwas über die Stränge geschlagen,
aber ich war mir ganz sicher, dass das nur Reitas Schuld war, immerhin hatte er
mich ja von einem Club in den nächsten geschleppt, ohne Rücksicht auf
Verluste. Ich hatte zwar schon vorher gewusst, dass es so kommen würde, aber
absagen hatte ich dann auch nicht gewollt. Ich hatte mal wieder dringend hier
raus gemusst und so hatte ich mich unserem Bassisten angeschlossen.
Normalerweise ging ich immer mit Uruha weg, aber mit diesem war in letzter Zeit
nicht mehr all zu viel anzufangen gewesen. Er hatte sich erlaubt, einen kleinen
dreiwöchigen Urlaub zu nehmen, um sich von dem Stress zu erholen den die Musik
mit sich brachte. Er war irgendwo hin gefahren und hatte uns nicht gesagt wohin,
aber das war ok. Ich verstand das, auch wenn ich etwas traurig darüber war,
denn ich hatte schnell bemerkt das er mir fehlte. Immerhin war es doch wirklich
etwas anders mit Rei wegzugehen, als mit Uruha, das würde auch sicher keiner
der andern bestreiten.
Ich schlurfte in die Küche und setzte einen Kaffee auf, machte mir dann ein
kleines Brot und schnappte mir die Tageszeitung. Ich überflog die Seiten und
las die Überschriften. Nichts interessantes, irgendeine Politiker war wieder
gestorben und es wurde eine Gedenkfeier gehalten, der Paradiesvogel der PSC
brachte eine neue Live DVD raus... ich legte die Zeitung wieder weg.
Langsam und gemächlich erhob ich mich dann, nachdem ich den Kaffee ausgetrunken
hatte und machte mich auf den Weg ins Badezimmer. Dort schlüpfte ich gleich
unter die Dusche und zog dann irgendwelche bequemen Klamotten aus dem Schrank
die ich zur Probe anziehen konnte. Schnell schnappte ich mir noch mein Handy und
meine Schlüssel und machte mich dann auf den Weg zu meinem Auto, mit dem ich
zum PSC Hauptgebäude fuhr.
Ich sah mich um, als ich ausstieg und konnte Kais Auto sehen, aber ob die andern
da waren wusste ich nicht, die fuhren nicht immer mit dem Auto und nahmen auch
mal hin und wieder die S-Bahn. Ich ging also rein und trat dann durch die rote
Türe, mit der kleinen Aufschrift am Türrahmen „The Gazette“.
Fast sofort als ich reinkam , bogen sich meine Mundwinkel zu einem Lächeln
nach oben , als ich einen mir doch sehr bekannten blonden Schopf ausmachte.
„Uruha!“, rief ich erfreut und eilte auf ihn zu, als er sich umdrehte.
Allerdings blieb ich vor ihm gleich etwas irritiert stehen und sah ihn an.
Irgendwas war völlig anders. Das war doch nicht der selbe Uruha , der vor zirka
drei Wochen genervt Urlaub genommen hatte. Dieser junge Japaner, sah zwar aus
wie Uruha..aber trotzdem anders. Ruki blieb fast die Luft weg. Er sah
wunderschön aus-ich weiß das klingt blöd, aber anders konnte ich das nicht
beschreiben. Und als er lächelnd ein „Hallo Ruki.“ hervorbrachte war ich mir
der Erkenntnis noch bewusster.
Noch immer lächelte Uruha und strich sich eine der langen Haarsträhnen aus dem
Gesicht. Wie gebannt starrte ich ihn an und schaffte es nicht meinen Blick
abzuwenden. Seine Ausstrahlung, sein ganzes Wesen, schien irgendwie so viel
anmutiger und auf eine gewisse Art und Weise auch bedrohlich. Aber die
Schönheit überwiegte definitiv.
Als ich den ersten Schock überwunden hatte, ging ich auf ihn zu und umarmte ihn
kurz. Ich hatte fast das Gefühl, er würde vor der Berührung einen Moment
zurück schrecken, aber dann erwiderte er die Umarmung ebenfalls. Dann sah ich
ihn wieder an. Er sah aus als wäre er stundenlang in der Maske gewesen, nur 10
mal Schöner...das einzige was nicht in diesen Gedankengang passte war, dass er
gar keine Schminke im Gesicht hatte.
„Deine Abwesenheit scheint dir ja unglaublich gut getan zu haben, du siehst
klasse aus.“, meinte ich lächelnd, nachdem ich meine Stimme wiedergefunden
hatte. „Danke...hat mir wirklich gut getan, aber ihr habt mir gefehlt.“,
erwiderte der Blonde. Seine Stimme Klan ebenfalls etwas anders. Ich konnte
nicht sagen wie, aber definitiv anders. Sie hatte einen wunderschönen Klang.
„Das ist gut, dann können wir ja mit neuem Elan an die Arbeit
zurückgehen.“, meinte ich lächelnd. Ich ignorierte, ihm sagen zu wollen,
dass er sich ja ruhig mal hätte melden können ,wenn er uns so sehr vermisst
hatte, denn ich wollte nicht zanken , nicht gleich am erste Tag.
„Also Jungs...auf gehts!“, ertönte Kais Stimme. Er war wohl der Meinung,
dass wir genug geschwatzt hatten, aber das war auch typisch für den Leader. Ich
nickte und sah zu Reita und Aoi die sich leise unterhielten und immer mal wieder
in Uruha Richtung sahen. Mich beschlich das Gefühl, dass ich nicht der einzige
war, dem auffiel , dass Uruha anders war. Aber auch die beiden sprachen ihn
nicht darauf an.
Die Probe ging wie immer ein paar Stunden lang. Währenddessen zeigten wir ihm
all das Material das wir über die Wochen erarbeitet hatten und was wir sonst
noch so gemacht hatten. Immerhin musste er so schnell wie möglich wieder
reinfinden.
Ein paar neue Lieder waren entstanden und dort fehlten noch die Gitarrensolen
von Uruha an manchen Parts, die er ja immer selber erarbeitete. Aoi hatte seine
nämlich schon länger fertig. Als Uruha anging zu arbeiten, schien es fast so ,
als wenn er sich alles voll aus den Finger saugte, außerdem schien das was er
tat, viel perfektionierter als sonst. Aoi schien total beeindruck zu sein, von
dem was Uruha da tat, achtete auf jeden einzelnen seiner Akkorde und die andern
waren natürlich nicht minder beeindruckt, inklusive mir.
„Hast du viel gespielt als du weg warst?“, fragte der Schwarzhaarige und
Uruha sah auf, spielte währenddessen einfach weiter, ohne hinzuschauen.
„Naja, ich musste doch dennoch ein bisschen arbeiten , damit ich nicht
einroste.“,erklärte er seine Verbesserung , doch ich konnte auf diese Worte
nur blinzeln.
Das konnte doch gar nicht sein, das war unmöglich. Wer konnte sich denn in 3
Wochen derartig verbessern? Aber ich lies das Thema gut sein, vielleicht sprach
ich ihn wann anders mal darauf an.
Nachdem wir nun also eine ganze Weile geprobt hatten, machten wir Schluss und
holten den Alkohol raus. Wir hatten uns alle auf das Sofa geschmissen und Reita
hatte sich, typischerweise, sogleich mit Kai an die Wodkaflasche rangemacht. Ich
grinste die beiden breit an, dann schüttete ich etwas von dem Sake in ein Glas
und schob es Uruha. „Hier..das hast du dir verdient.“, meinte ich.
„ Danke, aber ich möchte nicht.“ Mir klappte beinahe der Unterkiefer
herunter als ich das hörte und konnte nicht glauben das Uruha das gesagt hatte.
Die andern hatten es wohl nicht mitbekommen, aber für mich war es ein echter
Schock. Das passierte einfach nicht...niemals. Uruha lehnte niemals ein Glas
Sake ab. Das war in all den Jahren in denen ich ihn kannte, niemals vorgekommen.
„o..ok...“, meinte ich also nun und nahm das Glas an mich. Ich machte mir
totale Sorgen. Was war nur passiert in der Zeit in der er weg gewesen war,..das
war doch nicht normal.
„Du warst in den letzten 3 Wochen aber sicher nicht einmal in der Sonne
oder?“, fragte Kai ihn und ich sah auf. „Du bist total bleich...geh mal
wieder in die Sonne, das machst du doch so gern.“ „Ja..sobald ich Zeit
finde, werde ich das tun.“,erwiederte der Bonde und für einen Moment dachte
ich etwas Unsicherheit hätte sich in seinen Augen wieder gespiegelt. Irgendwas
stimmte nicht mit ihm. Ob ich es mir vielleicht doch nur einbildetet? Aber nein,
das glaubte ich nicht. Dafür waren mir heute schon zu viele Merkwürdigkeiten
aufgefallen.
Gegen später schien mir Uruha irgendwie immer rätselhafter, er schien völlig
abwesend und nervös. Er war es auch, der sich als erster erhob und dann ging.
Ich fühlte mich irgendwie komisch, machte mir Gedanken um ihn und wusste, dass
ich nicht der einzige war, dem Uruhas Veränderung aufgefallen war, aber reden
wollte ich auch nicht mit ihm darüber, zumindest vorerst.
Tbc.
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Sooo..das war also das erste Kap meiner neuen Fanfic und ich hoffe ich habe euch
neugierig gemacht. Ich würde mich wirklich rießig freuen , wenn ihr ein
Statement ablegt.^^
Bis zum nächsten Mal.
Und für alle Leser von Secrets^^...das letzte Kap wird noch diese Woche on
geschalten....morgen oder am Montag spätestens denk ich.
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