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Yu-Gi-Oh! - Rise of the Shadows

(Staffel 6)
von

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Erbitterte Kämpfe

~ Kapitel 8 ~
 

Der schwarze Magier öffnete mit Hilfe seiner Magie die Fahrstuhltüren der obersten Etage. Dort setzte er seinen König ab und wartete auf seinen nächsten Befehl.

Atemu blickte zum erneuten Male auf die Eisentür, die ihn noch vom Dach des Gebäudes trennte. Leider sah er dieses Mal nicht auch Kaiba davor stehen. Die Tür sah auch nicht aus, als wäre sie in der Zwischenzeit gewaltsam geöffnet worden und er bezweifelte, dass sie sich jetzt so leicht öffnen ließe. Dennoch stieg er die Treppe empor, der schwarze Magier dicht hinter ihm, bis er seine Hand wieder auf die Klinke legte. Die Macht der Schatten hatte spürbar zugenommen. Er drückte die Klinke nach unten. Nichts passierte, die Tür war immer noch verschlossen.

„Geht zur Seite, ich kümmere mich darum“, meinte Mahad und erhob seinen Stab.

Atemu trat ein paar Stufen hinab und sah zu, wie ein Energieball die Tür aus den Angeln riss und aufs Dach schleuderte. Der Weg war frei, doch sein Unbehagen wurde dadurch nur noch größer.
 

~*~
 

Yu-Gi-Oh! – Rise of the shadows

Kapitel 8 – Erbitterte Kämpfe
 

~*~
 

Kaiba und Ishizu sprinteten die Treppe nach oben, da der Aufzug ja ausgefallen war. In so einer Situation wusste man diese Technik auf jeden Fall zu schätzen, denn sie hatten bis zum Dach noch einige Stockwerke vor sich.

Doch plötzlich durchstieß von außen etwas die Gebäudewand. Kaiba sprang instinktiv zurück und riss Ishizu mit sich in Deckung. Wandsteinchen prasselten aus sie nieder, während sie eine handvoll Stufen nach unten rollten, bis sie die nächste Zwischenhöhe erreichten, und ein riesiges Loch zierte nun die Wand des Treppenhauses. Selbst für den Einbau eines großen Fenster wäre das wirklich zu gut gemeint gewesen.

Sie husteten kurz aufgrund des vielen Staubes und sahen sich die Zerstörung an. Das Treppenstück, welches sie weiter nach oben geführt hätte, war ebenfalls zerstört worden und die Stufenbrocken lagen auf dem darunter liegenden Stück wild verteilt. In dem großen Loch schwebte eine den beiden bereits bekannte Bestie: die blaue Gestalt des Duos war mit erhobenem Schwert in das Gebäude eingedrungen und hatte sein Ziel gerade entdeckt.

„Sie werden nicht auch noch meine Firma zerstören!“, knirschend erhob sich Kaiba aus dem Staub und fixierte wütend die gefährliche Kreatur.

Ishizu blieb hinter ihm am Boden hocken und beobachtete, wie KaibaS Gestalt erneut in einem hellen blau zu leuchten begann. Ein Licht erstrahlte in der Dunkelheit und im nächsten Moment wurde Duos von einer Leuchtkugel wieder aus dem Gebäude hinaus geschleudert. Draußen entpuppte sich majestätisch aus der Kugel der Weiße Drache mit eiskaltem Blick, der seinen Gegner kampfbereit anblickte und ein wildes Brüllen verlauten ließ. Kaiba erklomm erneut die letzten Stufen, denn er wollte sich dieses Gefecht ansehen, immerhin dazu taugte das neue Loch in seiner Firma.
 

Endlich erhob sich auch Ishizu und gesellte sich neben Kaiba. Seiner Weißer Drache nahm es wieder mit Seths mächtigem Duos auf und wie Ishizu feststellen musste, schlug er sich gut. Der blaue Schwertschwinger schnellte immer wieder mit seiner mächtigen Waffe auf den Drachen zu, doch dieser ließ sich nicht tranchieren und wich immer wieder gekonnt aus, um eine Gegenattacke zu starten. Doch auch seine Lichtblitze trafen ihr Ziel nicht, vielmehr schlugen sie irgendwo in der Gegend ein. Merkwürdigerweise richteten sie keinen Schaden an, sondern verpufften einfach. Es war, also würde die Lichtenergie einfach von der Dunkelheit aufgesogen werden. Licht und Dunkelheit prallten auf einander, Kaiba ließ seinen Blick nicht vom dem Kampf ab, doch Ishizu machte etwas stutzig.

Wo war der Priester? Sie konnte ihn nirgends entdecken, dabei würde er diesem Kampf doch sicher nicht fern bleiben. Auch die dunkle Version ihres früheren Ichs war nirgendwo auszumachen, aber sie war sich sicher, dass sie beide nicht weit sein könnten.

„Du kannst dich immer noch nicht selbst verteidigen?“, kam es plötzlich von Kaiba, der seinen Blick jedoch nicht von dem unerbittlichen Kampf der beiden Bestien abwandte.

Ishizu antwortete nicht, sondern schloss ihre Augen. Sie versuchte sich zu konzentrieren. Auch sie wollte bei diesem Kampf mitwirken und die Welt beschützen, sie glaubte daran, dass auch sie stark genug wäre.

Ishizu spürte eine warme Kraft in ihrem Inneren, eine sanfte Stimme, die nach ihr rief. Aber nicht nur das, ein Bild erschien vor ihrem geistigen Auge. Sie sah den schwarzen Priester Seth, zusammen mit Isis schwebte er getragen von Spiria in einiger Entfernung zum Kampf in der Luft. Sie waren also doch da. Aber wer zeigte ihr dieses Bild? Sie wollte diesen jemanden treffen, sie wollte diese Kraft greifen, denn sie würde ihr helfen, den Pharao und ihre Familie zu beschützen.

Mit einem Schlag öffnete sie die Augen wieder und aus ihrer Brust schoss ebenfalls ein helles Licht, das durch die Dunkelheit drang. Vor ihr breitete die zierliche und schöne Gestalt der Spiria ihre Flügel aus und schwebte lächelnd vor ihrer Meisterin. Ishizu starrte ein wenig ungläubig, aber doch überglücklich in das Gesicht ihrer Kreatur.

„Das wurde ja auch langsam Zeit“, kommentierte Kaiba kühl dieses erfreuliche Ereignis. „Dann kannst du dich ja nützlich machen und den Übeltäter für mich suchen gehen, dem dieses Monster gehört, das bist du mir schuldig.“

„Kein Problem“, erwiderte Ishizu, denn sie kannte den Aufenthaltsort ihrer Feinde.

Spiria streckte ihre Arme aus und Ishizu ließ sich von ihr tragen. Sie warf Kaiba noch ein kurzes Nicken zu, bevor sie sich auf den Weg machte. Sie hatte ein wenig das Gefühl, dass Kaiba sie gerade um Hilfe gebeten hatte, weil er nicht wusste, wie er seinen Feind finden sollte, aber genau erkannte, dass sie dazu in der Lage wäre. Er würde es nie zugeben, doch eigentlich waren sie ein ausgezeichnetes Team.
 

Sie hat uns gefunden“, bemerkte die schwarze Isis zu ihren Verbündeten.

Dann sollten wir uns auch endlich einmischen“, entgegnete Seth.

Isis deutete ihrer Spiria, sich dem Kampfschauplatz zu nähern.

Endlich konnte Ishizu ihre Feinde mit eigenen Augen sehen, sie kamen genau auf sie zu.

„Spiria, wir müssen sie zwischen die Fronten locken“, meinte Ishizu zu ihrer Kreatur und augenblicklich drehte sie ab.

Sie wusste nicht, was diese Priester noch für Geschütze auffahren könnten, alleine wollte sie sich ihnen jedenfalls nicht stellen. Außerdem würde Kaiba ihr das niemals verzeihen. Also verfolgte sie den Plan, sie in den Kampf zwischen Duos und dem Weißen Drachen zu drängen, Kaiba würde ihr Vorhaben sicherlich erkennen, so könnten sie es schaffen.
 

Währenddessen befanden sich Joey und Mai mittlerweile auch außerhalb des Gebäudes und lieferten sich einen aufreibenden Kampf mit Shada und Acunadin. Joey saß auf dem Rücken seines Rotauges und jagte Acunadins Bestie hinterher. Mai kümmerte sich daher um Shadas Schakalkrieger. Dieser sprang gezielt von Gebäude zu Gebäude und wich den Hieben vom Mais Harpie aus. Ihre Krallen hatten bis jetzt nur Löcher in die Häuser geschlagen oder Scheiben zerstört.

Langsam aber allmählich gewann der Schakalkrieger immer mehr an Höhe. Er wollte seinen Flugnachteil gegenüber der Harpie ausgleichen. Er sprang auf die Leitung eines Strommastes und federte sich mit enormem Schwung ab. Er schoss in die Höhe und knurrte die Harpie kampflustig an. Er holte zum Wurf aus und im nächsten Moment raste auch schon eines seiner beiden Beile auf Mais Bestie zu.

„Vorsicht!“, versuchte Mai ihre Harpie zu warnen, doch zum Ausweichen war es zu spät.

Die Harpie schützte sich mit ihrer Armpanzerung, doch der Wurf war hart und die Waffe nicht gerade stumpf. Ihre Panzerung zerbrach und sie wurde einige Meter Richtung Boden gedrückt. Der Schakalkrieger nutzte seine Chance. Im Fallen holte er mit seiner zweiten Waffe aus und schleuderte sie ebenfalls auf die fliegende Bestie zu. Die Harpie musste für den zweiten Angriff ihre andere Armpanzerung opfern. Sie versuchte ihren Gegner zu fixieren, doch da war dieser ihr bereits gefährlich nahe gekommen. Der Schakalkrieger stürzte sich auf die Harpie und beide Kreaturen stürzten krachend auf den Boden. Der Asphalt ging hörbar zu Bruch und die zerstörte Straßendecke staubte auf und nahm allen Beobachtern die Sicht auf den Ausgang des Clinches.
 

Joey knirschte bereits wütend mit den Zähnen, er bekam dieses Kaiser-Seepferdchen einfach nicht zu fassen. Entweder wich es einfach aus oder es blockte mit einem Lichtschild ab. Sein Rotauge war mittlerweile auf dem Dach eines Gebäudes gelandet, so konnte das nicht weiter gehen, ihnen würde noch die Puste ausgehen, bevor sie dieses Vieh auch nur einmal irgendwie getroffen hätten.

Vor allem verstand Joey nicht, wie diese Kreatur so trickreich sein konnte, obwohl sein Herrchen gar nicht in der Nähe war. Dieser Priesterverschnitt trieb sich sicher noch an der Kaiba Korporation rum, wie hätte er ihnen auch folgen sollen, das schaffte nicht mal der schnellste Jogger. Doch dieses Seepferdchen schwebte in einiger Entfernung zu ihnen in der Luft und schien sie hämisch anzugrinsen, obwohl Joey keinen wirklichen Mund an ihm ausmachen konnte.

„Langsam reicht’s mir!“, er raufte sich die Haare.

Er versuchte nachzudenken. Er musste dieses Vieh irgendwie festnageln. Doch viel Zeit zum Überlegen blieb ihm nicht, denn das Kaiser-Seepferdchen hatte nur darauf gewartet, dass der Rotaugendrache eine kurze Pause einlegte. Es schoss auf seinen Gegner zu und drehte dabei gefährlich seinen goldenen Dreizack.

„Nicht doch-“, entglitt es Joey noch, aber da gerieten die beiden Bestien auch schon aneinander.

Sein Drache heulte auf, als er von dem Dreizackhieben getroffen wurde. Joey musste sich fest an dessen Rücken klammern, um nicht herunter zu fallen. Doch das Rotauge ließ sich diese Behandlung nicht gefallen. Das Kaiser-Seepferdchen holte immer wieder zu neuen, schnellen Hieben aus, doch der Drache bis die Zähne zusammen und hielt die schmerzenden Angriffe aus, bis zum richtigen Moment. Der Dreizack kam auf ihn zugeschossen, doch er hielt mit seiner Klaue dagegen. Die Waffe kam zum Halten, eine Patt-Situation. Der Drache versuchte seinem Gegner die Waffe zu entreißen, während dieser seinerseits versuchte, den Dreizack wieder unter seine Kontrolle zu bringen.

„Los Rotauge, das ist unsere Chance, jetzt gibt es Fisch vom Grill!“, Joey grinste.

Er hatte die Situation realisiert und erkannte seinen Vorteil. Sein Drache öffnete das Maul und sammelte Energie, die sich zu einer rotleuchtenden Kugel formte. Auch sein Gegner reagierte und ließ von dem Dreizack ab. Die Kugel wurde abgefeuert und traf sein Ziel. Ein roter Feuerball sauste in das nächstbeste Gebäude.

„Na bitte, war doch gar nicht so schwer“, schnippte Joey grinsend.

Jedoch war die Freude nur von kurzer Dauer, denn im nächsten Moment sank sein Drache zusammen.

„Hey, Rotauge?!“, Joey sprang von dessen Rücken und begutachtete den Zustand seines Helfers mit besorgten Blicken.

Der Körper des Drachen war vollkommen zerkratzt. Aus seinen Wunden trat schwarzes Blut heraus und tropfte auf den Boden. Die Bestie keuchte schwach und blickte seinen Meister durch seine roten Augen an. Joey konnte seine Schmerzen spüren, sein eigener Körper fühlte sich auch schon ganz taub an. Die Kraft seines Drachen war so gut wie verbraucht.

„Du warst mal wieder der Beste!“, meinte Joey mit einem Lächeln, bevor sich sein Rotauge langsam auflöste und in den Schatten verschwand.

Für einen weiteren Moment blieb sein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen, doch dann warf er einen beunruhigten Blick in den Himmel. Die ganze Stadt war mittlerweile von so einem schwarzen Schleier überzogen, wie sie ihn in der Kaiba Korporation erlebt hatten. Was hatten diese Typen nur vor? Vor allem musste er nun zu sehen, wie er wieder zurück zur Firma käme. Könnte ihm dabei nicht vielleicht eine andere Kreatur helfen?!

Jedoch wurden seinen Gedanken ein weiteres Mal unterbrochen. Wie aus dem Nichts schoss ein Blitz auf ihn zu. Der Angriff hatte ihn nur um Millimeter verfehlt und Joey stolperte zur Seite. Entsetzt blickte er in die Richtung des vermeidlichen Angriffs und musste mit noch größerem Schrecken feststellen, dass das Kaiser-Seepferdchen noch nicht besiegt war. Jedenfalls schwebte es vor ihm in der Luft, zudem noch so gut wie unverletzt, was doch ein stichhaltiges Indiz für seine Theorie war.

„Oh Kacke-“

Die Bestie holte zum erneuten Angriff aus. In seiner Hand bildete sich ein Lichtfunke. Im nächsten Moment schoss ein weiterer Lichtblitz auf Joey zu. Er hatte gerade keine Zeit, sich mal wieder selbst zu bemitleiden und in letzter Sekunde sprang er zur Seite. Doch auch sein Gegner verschwendete keine Zeit und machte sich zum nächsten Schlag bereit.

„Warum muss das eigentlich immer mir passieren?! Das ist so unfair!“, winselte Joey und hechtete in Deckung.

Das Kaiser-Seepferdchen näherte sich, es schien zu wissen, dass er vollkommen schutzlos war. Lichtblitze schlugen auf das Dach des Gebäude, doch Joey sprintete wagemutig auf die Tür zu, die in das sichere Innere führen würde. Funken sprühten vom Boden um seine Füßen auf, doch er erreichte die Klinke. Er zog die schwere Eisentür gerade noch rechtzeitig zu sich, somit er konnte noch zwei Lichtblitze abwehren, bevor er die Tür zufallen ließ und im Inneren des Gebäudes verschwand.
 

Mai stand immer noch an der zerbrochenen Fensterfront in der Telefonzentrale der Kaiba Korporation. Sie war auf den Boden gesunken; durch ihre harten Lederstiefel störten sie die Scherben am Boden nur wenig. Doch sie hielt sich ihre linke Schulter, die plötzlich von einem starken Schmerz durchzogen wurde. Mai war auch schnell klar, wo dieser Schmerz herrührte. Es genügte ein Blick auf die Straße. Der Staub hatte sich mittlerweile verzogen und ein großer Krater prunkte im Asphalt. Am Rande dieses riesigen Schlaglochs standen sich der Schakalkrieger und die Harpie wild anfauchend gegenüber. Der linke Arm der Harpie hing schlaff an ihrem Körper herab. Sie sah schwer angeschlagen aus.

Aber ihrem Gegner ging es auch nicht viel besser: dem Schakalkrieger lief schwarzes Blut über die rechte Gesichtshälfte und seine Rüstung war tief zerkratzt worden und bröckelte bereits auseinander. Er hielt nur noch ein Kampfbeil leicht gesenkt in der Hand.

Auch Shada sah sichtlich erschöpft aus und stützte sich mit einer Hand am Gebäude der Kaiba Korporation ab.

Hartnäckig“, schnaufte er.

Es war doch nicht so einfach, wie er gedacht hatte und dabei war ihre Seele nicht einmal so alt. Aber aus irgendeinem Grund wohnte in ihr dennoch eine enorme Stärke. Die Kraft, so eine mächtige Harpie zu erschaffen, war der Beweis dafür. Um eine weitere Bestie zu rufen, fehlte ihm die Kraft, also musste er weiter auf seinen Schakalkrieger setzen. Aber seiner Gegnerin ging es sicher nicht anders.

Dieser hob ein weiteres Mal sein Beil und schnaufte die Harpie an. Die weibliche Bestie kreischte angriffslustig und ließ ihre Dornenpeitsche erscheinen. Mit einem lauten Knall schnellte sie die Peitsche auf den Boden und ging in Angriffsposition. Die letzten Kraftreserven wurden aufgefahren. Das letzte Gefecht könnte beginnen.
 

Acunadin hielt sich in sicherer Entfernung zu diesem Kampfplatz auf. Er stand einfach nur da und hatte sein Auge geschlossen. Durch sein Milleniumsauge konnte er jedoch durch die Augen seiner Bestie sehen und hatte dessen Kampf ganz genau mitverfolgt. Sein Drache war zwar nicht schlecht gewesen, doch den Schutzschild seines Seepferdchen hatte er nicht durchbrechen können. Solche Angriffe würden seinem Gegner nichts nützen.

Du kannst dich verstecken, aber fliehen kannst du nicht.

Sein Opfer war zwar in dem Gebäude verschwunden, doch dort würde er auch wieder heraus kommen. Und wenn er ihn holen müsste!
 

Spiria, Windklingen!“, die schwarze Isis rief zum Angriff auf.

Ishizus Spiria wich gerade noch rechtzeitig den messerscharfen Klingen aus, die durch die Luft auf sie zugerast kamen. Ihre Spiria konnte natürlich nicht so schnell reagieren, da sie sie tragen musste. Da hatte Isis einen Vorteil: sie hatte mit Hilfe ihrer Milleniumskette noch ein weiteres Monster gerufen. So erschien auch der Fliegende Drache und Hüter der Festung aus dem dunklen Schleier und konnte Isis und Seth auf seinem Rücken aufnehmen.

Eine zweite Salve Windklingen schoss wieder auf Ishizu zu. Dieses Mal wehrte Spiria den Angriff mit einem Schutzschild ab. Doch Ishizu musste sich etwas einfallen lassen, nur verteidigen reichte nicht. Da beobachtete sie, wie sich Isis und Seth kurz austauschten. Er erhob seinen Millineumsstab und aus den Schatten stieg eine weitere Kreatur herab. Dieses Mal war es der Schimmerdrache. Seth sprang auf seine Kreatur und flog in Richtung des anderen Kampfschauplatzes davon. Er wollte Isis das Feld also allein überlassen. Ishizu blickte dem schwarzen Priester entschieden nach.

„Spiria, wir müssen ihm folgen!“

Ihr Monster nickte und nahm die Verfolgung auf.

Wo willst du hin?!“, die Stimme von Isis erklang bedrohlich hinter ihrem Rücken.

Windklingen versuchten ihr den Weg abzuschneiden, doch Spiria wich geschickt aus. Der feindlichen Spiria blieb also auch nichts anderes übrig, als ebenfalls die Verfolgung aufzunehmen. Isis gefiel das gar nicht und befahl auch ihrem Drachen, die beiden Spirias nicht aus den Augen zu verlieren.
 

Kaiba beobachtete derweil, wie sein Weißer Drache langsam aber sicher die Oberhand gewann. Die beiden Bestien hatten bereits eine unübersehbare Verwüstung in der Umgebung angerichtet, doch das kümmerte den Firmenchef wenig. Duos wurde gerade erneut von einer Lichtblitzattacke getroffen und krachte in den Boden. Er war schwer angeschlagen und hatte Einiges an Geschwindigkeit eingebüßt, was ihn zu einem noch leichteren Ziel machte. Kaibas Weißer wies zwar auch duzende Schnittwunden und Verletzungen auf, doch der Drache hielt sich tapfer und dachte nicht daran, die Angriffe einzustellen.

Im Hintergrund des Geschehens entdeckte Kaiba plötzlich eine weitere Bestie. Endlich zeigte sich dieser schwarzgetönte Priester selbst. Seinen Drachen würde er auch gleich erledigen, wenn er den Kampf mit Duos beendet hätte.

Doch so leicht, wie er es sich vorstellte, sollte es für Kaiba nicht werden. Er sah das Aufleuchten des Milleniumsstabes und kurz darauf trat eine flache Steintafel aus den Schatten.

„Was hat er vor?“, Seto war es so, als hätte er das schon einmal erlebt.

Damals bei seiner Psychoreise in das alte Ägypten hatte er schon einmal beobachtet, wie der Weiße Drache in eine Steintafel gesperrt wurde. Doch das würde seinem nicht passieren.

„Mein Weißer, zerstöre diese Tafel mit deiner Lichtblitzattacke!“, befahl Seto seiner Bestie.

Der Drache wandte sich um und feuerte seinen mächtigen Angriff ab. Die Steintafel zerschellte in tausend Stücke, doch die Zeit des Angriffs war von seinen Feinden genutzt worden. Duos stürzte sich mit erhobener Waffe auf den Weißen Drachen und stieß ihm sein Schwert in den Rücken.

Seto stöhnte auf, ein starker Schmerz strömte vom Rücken aus durch seinen Körper. Es war als wenn ihm jemand ein Messer dort hinein gerammt hätte. Was für ein mieser Trick war das nun wieder?

Auch sein Drache heulte auf, aber damit war es nicht genug. Seths Schimmerdrache machte sich ebenfalls zum Angriff bereit. Ein heller Lichtstrahl verließ dessen Maul und Setos Weißer wurde ein weiteres Mal getroffen. Mit einem wehleidigen Brüllen stürzte der Weiße Drache mit dem eiskalten Blick zu Boden. Sein Kopf platschte in den See des Parks, in dem er gelandet war. Der Drache schnaubte erschöpft. Duos’ Schwert steckte immer noch in seinem Rücken und sein schwarzes Blut tropfte auf die stehenden und liegenden Bäume um ihn herum.

Seto sank auf die Knie. Das konnte nicht sein. Sein Weißer Drache ließ sich nicht so einfach besiegen. Doch seine Bestie lag geschwächt am Boden und seine beiden Gegner näherten sich, um den Kampf zu beenden.

Seths Schimmerdrache öffnete erneut sein Maul, um einen weiteren Lichtstrahl abzufeuern. Energie sammelte sich und eine Sekunde später schoss die Attacke auf den Weißen Drachen zu. Er könnte sich nicht dagegen verteidigen. Doch das musste er auch nicht, denn das übernahm jemand anderes für ihn: Ishizus Spiria hatte sich in die Schussbahn begeben und den Angriff mit ihrem Schutzschild abgeblockt.

Ungehalten blickte Seth in die Richtung, aus der Spiria plötzlich gekommen war. Isis’ Spiria kam ebenfalls in Sicht und kurz dahinter folgte Isis auf ihrem Drachen. Eigentlich hatte er erwartet, dass sie sich ihres neuen Ichs entledigen würde, doch offenbar war sie dazu zu schwach. Dann würde er das selbst erledigen.

Duos, vernichte diese Spiria und ihre Herrin!“

Duos hatte zwar gerade keine Waffe bei sich, doch das machte ihn nicht nutzlos. Er ballte seine Hände zu Fäusten und schoss auf Ishizu zu. Doch Ishizu begriff langsam die Stärke ihrer Kreatur. Spiria besaß keine große Angriffskraft, doch dafür hatte sie andere Fähigkeiten. Duos kam immer näher, doch es erfolgte kein Aufprall. Seths Bestie flog einfach durch Ishizu und Spiria hindurch. Kurz darauf verschwamm das Bild der beiden im Wind. Es war nur eine Illusion. Duos blieb verwirrt in der Luft stehen, er konnte sein Ziel nicht entdecken.

Sie ist hinter dir“, doch Isis’ Warnung kam zu spät für Seth.

Ishizus Spiria hatte sich in einer Lichtspiegelung bewegt und sich genau hinter dem schwarzen Priester positioniert. Isis’ Spiria hatte den Feind zu spät entdeckt. Spiria streckte dem Priester eine Hand entgegen. Dieser wurde augenblicklich von einer Schockwelle getroffen, die auch seinen Drachen am Flügel tangierte. Seth stürzte von seiner Bestie und der Drache sank ebenfalls einige Meter Richtung Boden und versuchte, sein Gleichgewicht wieder zu finden.

Schwächling“, sagte Isis zu sich selbst, fing Seth jedoch kurz vor seinem Aufprall auf dem Boden mit ihrem Drachen auf.

Ihre Spiria sollte sich dagegen wieder um ihr gutes Ebenbild kümmern.

Von Seth war natürlich auch kein ‚danke’ oder Ähnliches zu vernehmen, er versuchte sich lediglich zu orientieren. Doch ein paar Momente später schrie er auf vor Schmerz und hielt sich keuchend die Brust. Ein Lichtblitz schoss in den Himmel und versiegte in der Dunkelheit, doch mit ihm war auch Seths Duos verschwunden. Setos Weißer Drache war noch nicht besiegt. Er breitete seine Flügel aus, der erste Versuch scheiterte. Doch der zweite klappte und der Drache erhob sich wieder in die Lüfte. Duos’ Schwert war ebenfalls verschwunden, das spürte auch Seto. Seine Kraft würde noch reichen, bis diese beiden Priester besiegt wären.

Ishizu warf Kaiba einen Blick zu. Er nickte. Sein Weißer Drache feuerte einen weiteren Lichtblitz direkt auf die drei Bestien ab. Ishizu konnte natürlich ausweichen, da sie den Angriff erwartet hatte. Isis’ Spiria konnte ebenfalls nach oben ausweichen, doch der Schimmerdrache erlitt einen weiteren Schnitt, dieses Mal an seinem anderen Flügel.

Spiria nutzte den Moment und flog zurück zur Kaiba Korporation. Sie setzte Ishizu bei Kaiba ab und begab sich zurück auf das Kampffeld.

„Alles in Ordnung?“, Ishizus Stimme klang hörbar besorgt.

„Bringen wir es einfach hinter uns“, Seto konnte ein leichtes Stöhnen nicht unterdrücken und ließ sich von Ishizu beim Aufstehen helfen.

Die beiden wussten jedoch, was sie zu tun hatten. Als Erstes würden sie diesen Drachen erledigen, damit wäre Seth sicherlich endgültig am Ende.

„Greift an!“, kam es von beiden gleichzeitig und Spiria und der Weiße Drache machten sich zu ihrem Angriff bereit.

Doch wieder sollte es anders kommen, als sie dachten. Auf einmal verschwand Isis’ Spiria mit einem kreischenden Aufschrei und der Schimmerdrache wurde von Dunkelheit umhüllt. Die beiden Angriffe trafen auf die Schattenkugel, doch sie verpufften einfach, ohne irgendeine Wirkung zu zeigen.

Überrascht richteten Ishizu und Seto ihre Blicke auf die beiden Priester. Seth hatte Isis am Hals gepackt und zog gerade seinen Milleniumsstab von ihrer Kette zurück, bevor er ihn dem Himmel entgegen streckte. Die Dunkelheit um seinen Drachen wich, doch es offenbarte sich ihnen nicht die Gestalt des Schimmerdrachen. Aus der Dunkelheit breitete der Diamant-Schimmerdrache seine Flügel aus.

„Er hat seiner Verbündeten Energie gestohlen, um sich selbst zu stärken“, stellte Ishizu mit Entsetzen fest.

Isis hätte ihr beinahe Leid getan. Die schwarze Priesterin stützte sich erschöpft auf ihrem Drachen ab. Sicher hatte sie gerade noch genügend Kraft übrig, um ihren Drachen zu kontrollieren. Dabei hatte sie Seth gerettet. Doch um diese Priester sollte es einem nicht Leid tun.

„Gar nicht so dumm, doch jetzt ist er alleine und wir haben einen Gegner weniger. Mit diesem Drachen werden wir auch fertig.“

Ishizu blickte Seto mit großen Augen ein wenig verwundert an, „Wir?“

„Wenn ich könnte, würde ich das allein erledigen, aber während du dich irgendwo rum getrieben hast, habe ich hier ganz schön viel einstecken müssen. Aber immerhin hast du diese Priester hergebracht, jetzt kannst du mir wenigstens dabei helfen, die beiden zu beseitigen. Außerdem schaffst du diesen Drachen auch nicht alleine, schon gar nicht mit deiner Spiria“, gab Seto zurück.

Ishizu lächelte leicht. „Ich werde dein Vertrauen nicht enttäuschen.“

„Ich würde es dir auch nicht raten, mir in den Rücken zu fallen.“

Schon gar nicht da es heute sogesehen das zweite Mal an diesem Tag wäre, dass jemand ihm in den Rücken sticht.

„Dann lass es uns beenden.“

Spiria schwebte auf der einen, der Weiße Drache auf der anderen Seite, der Schimmerdrache befand sich genau zwischen ihnen. Er hatte zwei Ziele in entgegensetzten Richtungen, sie hatten nur eines. Ob dieser Drache ihrem vereinten Angriff wohl standhalten würde?

Doch aus dem Augenwinkel erkannte Ishizu, dass Seth nicht sonderlich beunruhigt aussah. Ganz im Gegenteil, es lag ein leichtes Grinsen auf seinen Lippen. Er hatte einen Plan. Doch wie wollte er seinen Drachen verteidigen. Ishizu hatte Zweifel, vielleicht sollten sie es anders machen.

Seths Stab leuchtete wieder auf, sein Drache machte sich zum Angriff bereit. Auch Setos Weißer sammelte Energie für seine Lichtblitzattacke, doch Ishizu fasste Seto am Arm. Fragend blickte er sie an. Kurze Zeit später brachen die Attacken der Bestien los.
 

„Hier lang“, meinte Marik, obwohl er Tea schon die ganze Zeit einfach nur hinter sich herzog.

Karims Fluch des Drachen war ihnen dicht auf den Fersen und spie sein Feuer auf die Flüchtlinge. Die beiden spürten deutlich die Hitze in ihren Nacken.

„Wo willst du hin? Er holt uns noch ein!“, rief Tea und keuchte bereits, so gut war ihre Ausdauer dann doch nicht, jetzt hier einmal quer durch die Stadt zu rennen.

„In den kleinen Gassen ist er nicht so agil, aber hier können wir nicht kämpfen“, Marik war dafür umso erleichterter, dass sie keinen anderen Leuten begegneten.

Das war andererseits auch wieder sehr verdächtig. Waren sie etwa alle in ihren Häusern oder Büros verschwunden?

„Wir müssen Karim finden.“

„Ist er nicht genau dort, wo wir los gelaufen sind?“, Tea verstand Mariks Plan nicht so wirklich.

„Ganz genau. Ich will versuchen, den Fluch des Drachen abzuhängen und ein bisschen zu erschöpfen, deswegen laufen wir hier im Zick-Zack durch die Straßen. Bald kommen wir wieder dort an, wo wir gestartet sind.“

„Also ich bin jetzt schon K.O. Ich kann gleich nicht mehr“, stöhnte Tea.

Das Rennen und die Hitze machten ihr ganz schön zu schaffen. Marik kam mit diesen Belastungen sichtlich besser klar.

„Dann machen wir das anders“, Marik zog Tea um die nächste Ecke.

Der Fluch des Drachen bekam die Kurve nicht so schnell und rammte eines der Eckgebäude, wie schon unzählige Male zuvor. Mittlerweile verlangsamte ihn das merklich. Marik rannte weiter, bis sie an einer kleinen Hintergasse vorbei kamen. Er zog Tea fester am Arm und schubste sie dann dort hinein, während er unaufhörlich weiterlief. Tea fiel auf einen großen Müllsack und sah nur noch, wie der Fluch des Drachen an der Gasse vorbei flog und Marik weiter verfolgte. Als sie aufstand und in die Straße hinaus blickte, beobachtete sie noch, wie Marik schon wieder in die nächste Gasse einbog und der Drache erneut die Bekanntschaft mit einer Mauer machte, ehe er die Kurve bekam.

„Menno, ich kann ihn das doch nicht alleine machen lassen, aber wie soll ich ihm nur helfen?“, Tea lehnte sich erschöpft an die Hauswand.

Wieso nur konnte sie nichts tun? Sie konnte dem Pharao nicht helfen und auch nicht Marik. War sie etwa nur dazu gut, sich um ihre Freunde zu kümmern, wenn diese bereits verletzt waren? Nein, das wollte sie nicht akzeptieren.

„Reiß dich zusammen Tea!“, sie klatschte sich selbst mit beiden Händen ans Gesicht, „Mir wird schon was einfallen. Aber erst einmal diesen Priester finden. Mal überlegen, die Straße müsste in – dieser Richtung liegen“, überzeugt von der Richtigkeit ihrer Vermutung machte sich Tea auf den Weg.

Doch unterwegs war sie sicher, den richtigen Weg genommen zu haben, denn dieser war nämlich sehr gut markiert: überall lagen Steine in den Straßen, die dorthin gelangt waren, also der Drache mal wieder in eines der umstehenden Häuser geflogen war. Aber sie hatten eine ganze schöne Verwüstung angerichtet. Dennoch hatten sie keine Menschen gesehen oder gehört. Niemand hatte vor Panik geschrieen oder sich getraut den Kopf aus dem Fenster zu stecken. Irgendwas stimmte hier nicht. Doch das würde sie nur rauskriegen, wenn sie weiter liefe. Mehr als leichtes Joggen brachte sie zwar nicht mehr zustande, weil sie dazu viel zu sehr außer Atem war, aber sie musste einfach rechtzeitig angekommen. Wofür auch immer.
 

Mahad war unbemerkt durch das Krankenhaus geschritten und stand vor der Zimmertür, hinter der sich Bakura befinden sollte. Seine Aura war deutlich zu spüren.

Auf dem Gang befand sich niemand. Mahad machte sich wieder sichtbar, nur sein Magier der Illusionen verweilte weiter im Verborgenen. Entschieden öffnete er die Tür. Eines der Fenster stand weit offen, nur eine weiße Gardine verdeckte die Öffnung. Das Bett war leer, die Bettdecke war achtlos beiseite geworfen worden.

Das kann nicht sein“, Mahad verstand nicht, wieso Bakura nicht hier war.

Woher stammte dann seine Aura und wie schaffte er es, seine echte Präsenz zu verstecken? Da fiel sein Blick auf die einzige Person im Raum. Ein junger Mann mit kurzen braunen Haaren saß bewusstlos an den Nachttisch gelehnt. Er blutete an der Schläfe. Das war sicher Bakuras Werk. Bei genauerer Betrachtung ging seine Aura auch von dieser Person aus. Eine Finte und er war darauf herein gefallen. Aber warum war dieser Mensch überhaupt noch hier? Ob das an der Aura dieses Diebes lag? Doch an seiner Seele hatte der Priester keinerlei Interesse.

Ich finde dich schon noch. Elender Dieb“, Mahad schloss die Augen und für einen kurzen Moment leuchtete sein Milleniumsring auf, „Finde ihn.

An der weißen Wand zu seiner Linken zog beinahe unmerklich ein Schatten vorbei und schien den Raum durch das Fenster zu verlassen. Mahad machte auf dem Absatz kehrt und verließ seinerseits das Zimmer durch die Tür. Doch dieses Mal brauchte er sich nicht zu verstecken, mittlerweile befanden sich keine Menschen mehr in diesem Gebäude bzw. vermutlich nicht mal mehr in der Stadt. Es war soweit, der Pharao würde sein Spiel bald beginnen. Allerdings hatte er vorgehabt, Bakura bis dahin zu finden. Er müsste sich beeilen.
 

Atemu trat in die Dunkelheit. Hier oben auf dem Dach der Kaiba Korporation war ihre Aura deutlich am stärksten. Hier befand sich das Zentrum der Macht. Sein Schwarzer Magier schwebte kampfbereit dicht an seiner Seite.

Ich habe kein gutes Gefühl, mein Pharao“, bekundete der einstige Priester Mahad.

„Ich weiß, was du meinst“, gab Atemu nur zurück und ließ seinen Blick konzentriert seine Umgebung absuchen.

Hier konnte man auch kein gutes Gefühl haben. Diese Dunkelheit war erdrückend, sie strahlte nur Leid und Zerstörung aus.

Ich habe schon auf dich gewartet“, eine eiskalte Stimme hallte über das Dach.

Sie jagte Atemu einen spürbaren, kalten Schauer über den Rücken. Doch woher kam sie?

Sei willkommen“, direkt vor ihm schienen sich die Schatten zu bewegen.

Auf einmal erkannte er das Leuchten des Milleniumspuzzles. Kurz darauf wurde die dunkle Gestalt des anderen Pharao sichtbar. Ein bösartiges Grinsen lag auf seinen Blicken und seine Augen waren von Dunkelheit erfüllt. Diese schwarzen Augen schienen sich durch Atemu hindurch zu bohren. Dieser Pharao war mehr als furcheinflößend, er hatte nicht erwartet, dass er so empfinden würde, wenn er ihm gegenüber stünde.

Dieser schwarze Pharao war mächtig und Atemu hatte das Gefühl, dass er diese Macht schon bald in ihrer ganzen Schrecklichkeit präsentieren würde.

„Gib diese Stadt und ihre Menschen sofort wieder frei!“, forderte Atemu schließlich und versuchte dabei so selbstsicher wie möglich zu klingen.

Nein. Diese Stadt und diese ganze Welt gehört jetzt der Dunkelheit. Du hast sie gar nicht verdient.

„Was?!“

Doch der schwarze Pharao entgegnete nichts weiter. Atemu ballte seine Hände zu Fäusten. Wie könnte er ihn nur aufhalten? Er durfte nicht unüberlegt handeln.

Meine Priester und deine Freunde sind doch nur Spielfiguren.“

„Spielfiguren von was?!“

Von meinem Schattenspiel. Und wir beide sind die Spieler. Hast du Lust auf ein Spiel der Schatten, wie du es noch nie zuvor erlebt hast?!“

„Ich kann wohl nicht nein sagen“, meinte Atemu mit todernster Miene.

Das ist richtig. Es wird Zeit für ein Duell!“

Der schwarze Pharao streckte die Arme aus. Die Dunkelheit um sie herum schien noch schwärzer zu werden, obwohl das kaum möglich war. Ihre Aura wurde noch stärker, irgendetwas passierte hier.

Mein Pharao-“, Mahads Stimme war nur ein krampfhaftes Stöhnen.

„Was ist los?“, besorgt wandte sich Atemu zu seinem Beschützer um.

Diese Dunkelheit – das ist nicht das Reich der Schatten, wie wir es kennen und seinerzeit bekämpft haben“, keuchte er. Seine Kraft schien in dieser Dunkelheit zu schwinden.

Atemu wandte sich wieder dem Pharao zu. Dieser grinste ihn finster an. Mahad hatte Recht, das hier hatte er noch nie erlebt. Was geschah hier nur? Er hegte auch die ungute Vermutung, dass er die Regeln dieses Spiels selbst herausfinden musste.

Das Spielfeld ist vorbereitet, die Figuren sind platziert. Lass uns beginnen!“
 

~~~
 

Preview Chapter 9:
 

Die Schatten-Kämpfe gehen weiter. Doch bis auf Atemu weiß niemand, dass sich die Spielregeln geändert haben…



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  KaitoDC
2009-09-12T09:39:35+00:00 12.09.2009 11:39
bitte schreib bald weiter!!! es ist grad so verdammt spannend! und es tut mir Led, dass ich zu den vrigen Kapiteln keine Kommis geschrieben habe, ich musste einfach so bald wie möglich weiter lesen ;)
nun, ich finde es wirklich klasse, dass das alles so verdammt echt erscheint wie im Original, alles, was sie sagen und machen, Hut ab! das können nur eine handvoll!
aber dieses Spiel der Schatten ist wirklich beunruhigend... mal schauen, ob sich alles noch zum Guten wenden kann..
mfg
KaitoDC
Von:  Mona-Kaiba
2009-08-23T10:48:34+00:00 23.08.2009 12:48
Und Setos Firma muss offenbar von Grund auf neu renoviert werden, wenn dieser Kampf vorbei ist. Das wird kosten... Aber andererseits hat Seto jetzt wirklich andere Probleme.
Auf der anderen Seite scheint es mir wiederrum so, als hätten er und Ishizu alles im Griff. Also man möchte meinen, um die beiden braucht man sich genau genommen keine Sorgen zu machen.

Bei Joey und Mai mache ich mir da mehr sorgen. Die arme Mai muss wirklich nicht schon wieder im Reich der Schatten landen.
Was macht Joey jetzt eigentlich, ohne seinen Rotaugen? Kann er einfach ein anderes Monster rufen? Das wäre ja fast schon etwas zu einfach.

Mein Gott machst du es aber auch spannend >.<

Wow, Seto und Ishizu sind wirklich ein tolles Team!
Aber was ist denn jetzt schon wieder?

Du meine Güte das ist ja nicht auszuhalten, vor Spannung...
Von:  fahnm
2009-08-21T23:22:47+00:00 22.08.2009 01:22
Wow das wird ein Spass.
Ich bin mal gespannt wie es weiter gehen wird.
Freue mich schon auf das nächste kapi.

mfg
fahnm
Von: abgemeldet
2009-08-21T16:13:00+00:00 21.08.2009 18:13
Wieder echt toll geworden, wie immer ^-^
Musste dieses mal nur überlegen wer grad mit wen kämpft o.O aber das macht nix. Weiter so.
Wann kommt den das nächste? D:


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