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Erschöpfung [in Überarbeitung]

[KakuzuxHidan - entstanden aus einem Oneshot]
von

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Für Jashin

„Jashin, was für ein heruntergekommenes Loch!“, fluchte Hidan vor sich hin, während er die Treppe hinunterging und einen Blick in den „Essbereich“ der Schenke warf. Durch die unzähligen Missionen mit Kakuzu hätte er eigentlich an Dreckslöcher wie dieses gewöhnt sein müssen, aber ab und an etwas Vernünftiges zu essen – ohne dabei irgendwelche nicht wirklich definierbaren Insekten unter seinen Füßen zu haben – war bitter nötig. Und so ein Zeitpunkt war genau jetzt wieder erreicht worden.

Zudem musste er raus, an die frische Luft. Einen klaren Kopf bekommen. Nannte man das so? Es war ihm jedenfalls scheißegal als er die Tür aufstieß und den ihm das Frühstück bringenden Wirt komplett ignorierte.

Es war warm draußen. Die Sonne stand weit oben. High Noon. Na toll, er hatte den halben Tag verpennt. Und Kakuzu schlief immer noch… Dieser…

Und da tauchten sie wieder auf, die detailreichen, verruchten Bilder vergangener Nacht… Die Stöße, Kakuzus blitzende Augen, das Gefühl von ihm genommen zu werden. Verdammt!

Vor Wut – oder war es Scham? Verwirrung? Trauer? Hidan jedenfalls konnte keine passende Beschreibung für dieses Gefühl finden - trat er gegen das modrige Schild der Schenke, das an der Kreuzung des Weges aufgestellt worden war und einsamen Wanderern das Finden des Gebäudes wohl erleichtern sollte. Es zerfiel in winzige Einzelteile und der brechende Laut ließ die passierenden Dorfbewohner leicht zusammenzucken.

Nein, mit diesem seltsamen Jüngling würden sich auch nicht die Wachen anlegen. Ignorieren und Überleben. Das war die Strategie des Dorfes. Und sie hofften sehr, dass der Silberhaarige und sein noch unheimlicher wirkender Begleiter Sumiri so schnell wie möglich verlassen würden.

„Verfluchte Scheiße…“, murmelte der Jashinist vor sich hin als er fast schon gleichgültig den Weg hinunter ins Zentrum des Dorfes schlenderte, seine Sense jedoch griffbereit. Man wusste ja nie. Aber ob er diesmal überhaupt eine Gefahr rechtzeitig erkennen würde, und seine Reaktionszeit so ausgefeilt sein könnte wie sonst, das war fraglich. Viel zu tief war er in seinen Gedanken versunken.

Ja, der Sex war - zum zweiten Mal - verdammt gut gewesen. Zwei der besten Höhepunkte seines Lebens, wenn er ehrlich war. Aber… Wieso verdammt noch mal mit Kakuzu?! Er –hasste- Kakuzu, seine stets herunterziehende Laune, seine Gier nach Geld, seinen Geiz, seine herablassende Art, seine Machtdemonstrationen, seine Stille, seine smaragdgrünen Augen, die schwarzen Fäden die so wundervolle Dinge mit seinem Körper anrichten konnten, seine festen Hände, seine tiefe Stimme, die einem Schauer über den Rücken laufen ließ, seine…

„VERDAMMT!“, schrie Hidan hinaus und als ihn der Händler des Standes, vor dem der Priester gerade zufällig stehen geblieben war, mit schlotternden Knien völlig verdattert anblickte und auch die anderen Kunden einen Schritt zurück taten, absolut gewillt um ihr Leben zu laufen, würde Hidan seinen Blick auch nur in die Richtung seiner monströsen Waffe heben, schrie er sie einfach nur an: „Glotzt nicht so, ihr Bastarde!“ und verließ den Stand.

Ja, Fluchen tat gut.

Jetzt noch ein bisschen über die hässliche Ware aufregen, über die Sonne die ihn blendete herziehen, einigen Dorfbewohnern mit seiner Sense Angst machen und dann, dann wäre es endlich wieder an der Zeit Blut zu vergießen…

Abrupt blieb er stehen und sah sich zum ersten Mal bewusst in Sumiri um. Mitten auf dem belebten Marktplatz im Sonnenschein stand er, die hellen Strahlen spiegelten sich auf eine beklemmende Art und Weise in seinen unnatürlichen, pinken Augen wieder. Er wirkte wie ein makelloser Dämon, der aus der Unterwelt in diese völlig unpassende und vollkommen gegensätzliche Ebene getreten war, um tausende von menschlichen Seelen zu verführen und mit sich in die Unterwelt zu ziehen.

Dieses Rattenloch mit all den freundlichen und völlig normalen Sterblichen erinnerte ihn zu sehr an Yugakure, seine „Heimat“. Gottverdammte Bastarde, Feiglinge, Lügner, verfickte Pazifisten! Automatisch griff seine Hand nach der dreischneidigen Sense und schwang sie majestätisch über seinem Kopf herum zu seiner rechten Seite. Seine Finger umklammerten den Griff fest. Automatisch nahm er seine typische Kampfstellung ein, bereit nach vorn zu hasten und sich auf eine beliebige Person zu stürzen, ihr die Klingen in den Körper zu rammen.

Und… warum eigentlich nicht, dachte er, das Blut bereits durch seinen Körper strömend, die Lust zu töten längst in seinen Augen lodernd. Lord Jashin wollte Blut und er musste es ihm geben. Das war der Pakt, das war woran er glaubte, das war wofür er sich verpflichtet hatte. Für immer.

Seine Hand machte sich selbständig und griff nach dem silbernen Symbol, welches bereits so viel Angst und Schrecken in den Ländern verbreitet hatte. Und dabei war er noch so jung… Er musste grinsen. Er dachte an die Gesichter seiner Nachbarn, kurz bevor er ihnen diese süßen, kleinen Kunais in den Hals gerammt hatte. Und in den Bauch. Ins Herz. Es waren dieselben Idioten gewesen, die noch einige Stunden zuvor Ruhe und Frieden gepredigt hatten und die Meinung geteilt hatten, ihr Dorf bräuchte keine Shinobis mehr. Es wäre sicher.

Er hatte ihnen eine nette Überraschung verpasst, oh ja. Die längst vergangenen Schreie dieser Ungläubigen erhallten erneut in seinen Ohren und gaben ihn dieses unbeschreibliche Gefühl von Macht, vermischt mit einer abgedrehten Sphäre der Erregung, die seinen ganzen Körper einzunehmen schien.

Seine Augen schlossen sich langsam, seine Sinne schärften sich, er vernahm das Geraschel und Gerede der Menschen um sich herum intensiver, er atmete ihren Duft ein. Langsam führte er das silberne, umkreiste Dreieck zu seinen rosigen Lippen und murmelte ein kurzes Gebet, bat Jashin voller Stolz ihm dabei zuzusehen wie er für ihn ein wunderschönes, herrliches Blutbad veranstalten würde, bat um Kraft und forderte Vergebung für die Zeit des kurzweiligen Friedens die er hatte über sich ergehen lassen müssen – wegen dieser verfickten Mission.

„Jashin-Sama!“, rief der Kämpfer plötzlich völlig hysterisch aus. „Geb mir Kraft dir viele Opfer zu schenken!“ Und mit den letzten Worten brach er in ebenso hysterisches Gelächter aus, schwang die dreizackige Sense wild über seinem Kopf im Kreis herum und stürzte sich in die Menge vor ihm, holte aus und wollte die scharfen Klingen in den schmalen Körpern der dreiköpfigen Familie, die direkt vor ihm auftauchte, vergraben. Ihre weitaufgerissenen, von Todesangst gezeichneten Augen ließen sein Herz schneller schlagen und ein breites Grinsen auf seinem Gesicht entstehen. Schon konnte er ihr Blut förmlich auf seiner Zunge schmecken, ihre in sich zusammensackenden, des Lebens beraubte Körper auf dem Kopfsteinpflaster erblicken, die Schreie der Passanten um das Szenario herum erklingen hören, da packte ihn etwas kaltes, schnelles und hartes an seinem Hals und riss ihn mit solch einer Wucht zurück, dass er beinahe seine Sense fallen gelassen hätte und sich für kurze Momente sicher war, dass dieses etwas ihn enthaupten würde.

Mit einem lauten Krachen wurde er auf in einer Seitengasse gestapelten, hölzernen Kisten geschleudert, die unter diesem Aufprall zerbarsten. Sein Kopf knallte gegen die im Schatten liegende Hauswand, doch es gelang ihm schnell wieder auf die Beine zu kommen und seinen Angreifer mit erhobener Sense ins Visier zu nehmen.

„Ka… KAKUZU!!!!!!!????“, schrie er, seine Stimme voller Zorn. „Was ziehst du für eine Scheiße ab?! Hast du nicht gesehen, dass ich gerade dabei war diese Bastarde für Jashin zu opfern, du Hurensohn?!?!“

„Halt die Klappe, Hidan!“, fuhr Kakuzu ihn mit seiner tiefen, leicht vor Wut zitternden Stimme an, seine Augen zu grünen Schlitzen geformt. „Du ruinierst gerade unsere ganze Mission, du Arschloch!“

„Ach, tu ich das? Und wieso bitte?! DU hast uns doch in dieses behinderte Dorf geschleppt und du weißt genau so wie ich, dass dieses Drecksloch zum Himmel stinkt und am besten vernichtet werden sollte. Also wieso nicht? Hm?! Weißt du eigentlich wie lange ich wegen dir Jashin keine Opfer mehr erbracht habe?!??!“, schrie Hidan ihn weiter aufgebracht an.

„Du gehst mir mit deiner fanatischen Religion so was von auf den Sack.“, entgegnete ihm Kakuzu bedrohlich.

„Du verfickter Ketzer!“, japste Hidan.

„Weißt du was, Hidan? Fick –dich-! Und scheiß auf deinen erbärmlichen Bastard-Gott.“, sagte Kakuzu und es waren diese Worte, die Hidan vollkommen aus der Fassung brachten, ihn seine Sense nach Kakuzu auswerfen ließen, ihn von der Hauswand abspringen ließen mit dem Ziel seinen Partner fatal zu treffen. Sein hysterischer Schrei schnitt ohrenbetäubend durch die angenehme Atmosphäre des sonnigen Mittages und seine Augen blitzen auf wie die eines wilden Tieres.

Unbeeindruckt sprang Kakuzu auf, führte einen perfekten Salto über Hidans Kopf hinweg aus und landete nur einige Meter von ihm entfernt sicher auf dem Boden. Sofort riss Hidan seine Sense zurück und schleuderte sie erneut in die Richtung seines Partners. Völlig umsonst. Durch seinen eigenen Wahnsinn hatte er nicht bemerkt, wie Kakuzu seine rechte Hand in den Boden hinabgelassen hatte, die ihn nun, da sie durch die Erdoberfläche gedrungen war, ein zweites Mal schmerzvoll würgte. Die kalten Finger der abgetrennten Hand seines Partners bohrten sich unverfroren in die blasse Haut Hidans, der durch die unterbrochene Luftzufuhr und den daran gebundenen Schmerz in seiner Lunge stehengeblieben war. Seine Sense viel dumpf zu seinen Füßen.

„Du wirst es nie lernen, Hidan.“, knurrte Kakuzu tief und ging gemessenen Schrittes auf seinen Partner zu.

„Kakuzu… -chan.“, presste Hidan hervor, nach Luft ringend. „K-komm sch-schoooon… War... doch… nur… Ugh! Spaß…“

„Du bist ein Idiot, Hidan.“, sprach der Entstellte seelenruhig und betrachtete das sich vor ihm zutragende Schauspiel ohne jegliche Gefühlsregung.

„B-bitte…“, presste Hidan erneut hervor. „K-Komm schon.. Ka-ku-zu…“

„Wenn ich dich jetzt loslasse und du erneut versuchst irgendwelche infantilen Geschichten abzuziehen, dann werde ich dich töten.“, äußerte der Bankier düster und die schwarzen Fäden der Hand verbanden sich wieder mit seinem Oberarm, holten das fehlende Körperteil an seinen Platz zurück.

Hidan holte tief Luft und hob seine Sense auf, leicht hustend.

„Als ob du in der Lage dazu wärst…“, murmelte er dann, mehr zu sich selbst als in Kakuzus Richtung. Der letztere ignorierte die mittlerweile zur Standardantwort mutierte Äußerung seines Partners.

„Wir gehen.“, sagte er barsch und beide setzten sich in Bewegung, die ängstlichen Blicke der Bewohner und die gehobenen, kleinen und Nichts bringenden Waffen der Wachen ignorierend.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  jyorie
2014-01-14T05:40:07+00:00 14.01.2014 06:40
Hallo (☆^ー^☆)

Hidan hat einen an der Waffel. Nur weil
Ihm das Dorf nicht passt und die Leute
Sowieso Angst vor ihm haben, muss er
Gleich ein Blutbad anrichten.

Ich bin froh, das Kakuzo ihn davon zurück
Gehalten hat, aber warum nur? Bin mal
Gespannt^^

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  Robert_Maddison
2010-10-28T20:39:01+00:00 28.10.2010 22:39
hey ^^
Die beiden hast du einfach zu 100 % getroffen ^^
Sie streiten sich und trozdem ist da noch etwas anders xD

freu mich aufs nächste Chap

LG
Von:  Kris18
2009-06-21T23:41:16+00:00 22.06.2009 01:41
hach ja
wenn die nicht streiten können
sind sie nicht glücklich
Von:  Kitana
2009-02-14T19:34:10+00:00 14.02.2009 20:34
so, tut mir leid dass ich so lange gebraucht hab um nen kommi zu hinterlassen^^
also, ich finde es besser dass du die ff aufgeteilt hast und was längeres draus gemacht hast. hab es beim lesen des 1. kapis sooo schade gefunden dass es nur ein one-shot werden sollte, sodass ich mich jetz umso mehr freue, dass du dich entschlossen hast, die fanfic länger zu machen.
ich mag deine darstellung der charaktere und vor allem die kleinen streitereien sind sehr authentisch
mach weiter so, ich hoffe du schreibst noch viel mehr ff's zu diesem pairing, denn es liegt dir wirklich sehr^^
lg Feuerlibelle


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