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Wenn Vergangenheit zur Gegenwart wird...

von

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Kapitel 3
 

Mittlerweile war eine Stunde vergangen und Morinaga war nicht aufgetaucht. Abrupt stand Narita auf und holte sein Handy hervor.
 

„Das reicht. Ich rufe meine Kollegen an.“, murmelte er und tippte eine Nummer ins Handy ein.
 

„Narita hier. Es ist vermutlich das eingetreten, was wir befürchtet haben. Ja. Ja. Tetsuhiro Morinaga ist seit einer Stunde verschwunden. Ja. Ja. Ja. Schickt einen Suchtrupp los und durchkämmt die Gegend. Ihr wisst worauf ihr zu achten habt. Ja. Ja. Danke. Ich bleibe hier bei dem Freund von ihm. Ja. Gut. Meldet euch wenn es was Neues gibt. Danke.“, beendete er das Gespräch und legte auf. Seufzend ließ er sich wieder auf den Stuhl sinken.
 

„Alles ist meine Schuld! Ich bin zu spät!“, fluchte er innerlich und fuhr sich aufgebracht durchs Haar.

„Wenn er ihn hat, bring ich ihn um!!“, dachte er und schwor es sich innerlich.
 

„Was sollte das gerade?“, sagte Soichi und riss Narita aus seinen innerlichen Selbstgesprächen. Dieser blickte ihn ernst an und zögerte kurz, antwortete aber dann doch.
 

„Ich habe meine Kollegen verständigt. Sie sollen Tetsu suchen. Es gibt da etwas bzw. jemanden, bei dem es sein könnte, dass er ihn aufsucht.“, erklärte er und umging das Thema so gut es ging. Er wusste nicht ob Tetsu das Recht war, wenn er Soichi diese Geschichte erzählte.
 

Soichi wollte gerade etwas erwidern, als Naritas Handy läutete. Schnell hob er ab.
 

„Narita am Apparat. Ja? WAS?!“, rief er aus und sprang vom Stuhl auf. Kurz stand er reglos da und horchte der Stimme am anderen Ende der Leitung.
 

„Wo? Keine 200 m von der Wohnung entfernt? Wie viel? Nur ein Fleck? Sein Handy? Wo? Im Mülleimer? Scheiße!! Ja, danke.“, beendete er das Gespräch, steckte das Handy weg und schlug mit der Faust krachend auf die Arbeitsplatte.
 

„Verdammte Scheiße!!!“, fluchte der Schwarzhaarige lautstark und fuhr sich durchs Haar.
 

„Ich bin zu spät!“, knurrte er und der Anblick, der sich ihm bot, bescherte Soichi ein mulmiges Gefühl.
 

„Was heißt das?“, fragte dieser und legte das Präparat beiseite, das er in der Hand hielt. Er lehnte sich an die Arbeitsfläche an und musterte Narita mit gemischten Gefühlen. Dieser hatte begonnen im Raum hin und her zu gehen.
 

„Meine Kollegen haben Tetsus Handy nur 200 m neben eurer Wohnung in einem Mülleimer gefunden. Dazu kommt noch ein kleiner Blutfleck am Boden, der, zwar noch nicht ärztlich bestätigt, aber höchstwahrscheinlich von Tetsuhiro stammt. Oh Gott, warum hab ich mich nicht mehr beeilt!!“, fügte er noch verzweifelt hinzu und Soichi wurde schlecht.
 

„Was hat das zu bedeuten?! Was ist passiert?!“, fragte er laut und blickte Narita an. Jetzt war er wirklich besorgt, mehr als besorgt.
 

„Er wurde wahrscheinlich entführt. Ich bin hergekommen, um ihn zu warnen, aber ich kam wohl zu spät.“, antwortete Narita nüchtern und schluckte hart. Er wusste sehr gut, was das bedeutete und er hoffte nur, dass er seinen Halbbruder lebend wiederbekommen würde.
 

Soichi reichte es. Er ging zu Narita und packte ihn am Kragen.
 

„Soll das heißen, Sie hätten das verhindern können?! Was zur Hölle passiert hier gerade?!“, schrie er den anderen an und er konnte nicht mehr leugnen, dass er jetzt höllische Angst um Morinaga hatte.
 

Narita blickte Soichi an und seufzte. Er löste dessen Hände von seinem Kragen und drückte ihn auf einen der Sessel.
 

„Setzten Sie sich besser. Ich muss für die Erklärung etwas weiter ausholen.“, meinte er nur knapp und blickte Soichi an.
 

„Als Tetsu und ich noch in dieselbe Schule gingen, gab es einen jungen Mann, der für Tetsu schwärmte, nein, mehr als das, er vergötterte ihn regelrecht. Eines Tages verschwand Tetsu dann spurlos. Ich suchte ihn überall und konnte ihn nirgends finden. Er blieb über 2 Wochen verschwunden und dann, eines Tages, lag er vor meiner Haustür. Ich sage Ihnen, diesen Anblick werde ich nie vergessen.“, sagte er unterbrach seine Erzählung. Er fuhr sich durchs Haar und man konnte die Angst in seinem Blick sehen.
 

„Er sah…. schrecklich aus. Ich brachte ihn sofort ins Krankenhaus und als er endlich wieder sprechen konnte, erzählte er mir, wer ihm das angetan hatte. Natürlich informierte ich die Polizei und der Kerl wurde verhaftet. Er saß 6 Jahre wegen schwerer Körperverletzung und Vergewaltigung im Gefängnis und zwei Tagen wurde er entlassen. Niemand hatte damit gerechnet, dass sich der Kerl sofort wieder auf dich Suche nach Tetsu machen würde.“, endete er seine Erzählung und setzte sich.
 

Soichi war merklich blass geworden und starrte Narita an. Was hatte er da gesagt? Vergewaltigung? Körperverletzung? Morinaga war so schlimm misshandelt worden?

Der Silberblonde schluckte hart, als ihm das ganze Ausmaß bewusst wurde.
 

„Und der Typ hat Morinaga wieder in seiner Gewalt?“, hauchte Soichi und seine Angst wuchs ins Unermessliche. Narita blickte ihn an und nickte.
 

„Wir vermuten das, ja.“, antwortet er knapp und schluckte. Von einer Sekunde auf die andere sprang Soichi auf und packte den anderen ein weiteres Mal am Kragen und zerrte ihn hoch.
 

„Und was tun Sie dann noch hier?! Suchen Sie ihn doch!!“, schrie er ihn an und rüttelte ihn leicht durch. Das konnte doch nicht wahr sein! Der Kerl saß hier seelenruhig und da draußen wurde Morinaga vielleicht gerade… Er dachte den Gedanken nicht zu Ende. Seine Hände begannen zu zittern und er biss sich auf die Lippen.
 

„Das weiß ich selbst und meine Kollegen suchen ihn bereits. Ich bin nur hier um SIE zu beschützen!“, sagte Narita ernst und Soichi blickte ihn entgeistert an.
 

„Mich… beschützen?“, hauchte Soichi und ließ ihn los. Er musste sich dringend setzen. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Narita nickte nur.
 

„Es besteht die Gefahr, dass dieser Mann Sie aufsucht. Vielleicht um Tetsu zu quälen oder was auch immer. Er will ihn brechen. Ihn sich zu Willen machen. Damals hat er es nicht geschafft, aber würde er Ihnen etwas tun, könnte er es fertig bringen und ich denke, dass weiß er auch. Darum bleibe ich bei Ihnen.“, erklärte er Soichi die Tatsachen, blieb aber dieses Mal stehen.
 

Soichi starrte auf einen unbestimmten Fleck am Boden. Der Kerl würde ihm was antun, um Morinaga wehzutun? Er konnte sich vorstellen, dass es Morinaga wehtun würde, wenn ihm etwas passiere würde, aber konnten seine Gefühle so weit gehen, dass man ihn deswegen brechen konnte? Irgendwie konnte er sich das nicht vorstellen. Liebte Morinaga ihn so sehr? Er wusste es nicht, hatte es nie wissen wollen.
 

„Wir versuchen ihn zu finden. Keine Sorge. Wir haben schon bestimmte Anhaltspunkte, wonach wir suchen sollen. Außerdem ist Tetsu ein ausgewachsener, sportlicher, junger Mann. Es besteht die Möglichkeit, dass er sich selbst befreien kann.“, versuchte er Soichi etwas zu beruhigen, doch er wusste, dass das nicht so einfach war. Dieser starrte nämlich gerade vor sich hin und hatte ihn wahrscheinlich gar nicht gehört.
 

Seufzten lehnte er sich zurück und blickte aus dem Fenster.

„Bitte Tetsuhiro, komm heil wieder zu uns zurück.“, dachte er traurig.
 


 

~In der Zwischenzeit~
 

Stöhnend wachte Tetsuhiro Morinaga auf. Blinzelnd versuchte er die Augen zu öffnen, doch es wollte ihm nicht so recht gelingen. Sein Kopf dröhnte und er spürte verkrustetes Blut, welches ihm über die Schläfe und das Gesicht geronnen war.

Keuchend blinzelte er und blickte an eine Decke, die höchstwahrscheinlich einmal weiß gewesen war. Nun hatte sie eine komisch gräuliche Farbe.
 

Vorsichtig versuchte er seinen Kopf zu bewegen, doch der pochende Schmerz wurde nur noch heftiger. Er bemerkte schnell, dass er auf einem Bett lag und seine Hände nach oben mit Handschellen an das Bettgestell gefesselt waren. Seine Füße konnte er auch nur mäßig bewegen.

Er konnte das Gefühl von Déja-vue nicht verhindern. Diese Situation erinnerte ihn an das Geschehen von vor über 6 Jahren.
 

„Ist das Dornröschen schon wach?“, hörte er plötzlich eine Stimme und ein eiskalter Schauer fuhr durch seine Glieder. Konnte das möglich sein? Konnte diese Bestie von einem Mann wieder auf freiem Fuß sein? Wie lautete das Urteil noch mal?

Schlagartig wurde Morinaga blass. 6 Jahre, hatte das Urteil gelautet und diese 6 Jahre waren vorbei.
 

Dann plötzlich tauchte die dazugehörige Person in seinem Blickfeld auf und ihm wurde schlecht. Er hatte sich nur mäßig verändert. War etwas erwachsener und stattlicher geworden. Hatte mehr Muskeln bekommen, aber sein feuerrotes Haar war noch immer so wie früher.
 

„Falan!“, zischte er den Mann an und dieser lachte auf. Er spürte wie sich die Matratze leicht senkte und ihm brach kalter Schweiß aus. Sollte es wieder so sein wie vor 6 Jahren? Wahrscheinlich.
 

„Du erinnerst dich an mich. Welche Freude.“, antwortete dieser fröhlich auf seinen Namen. Er blickte Morinaga an, musterte dessen Körper und grinste.
 

„Du bist noch männlicher und hübscher geworden, als damals.“, hauchte Falan und stricht kurz über die strammen Bauchmuskeln des Gefesselten.
 

„Fass mich nicht an!!!“, fauchte Morinaga und versuchte sich zu bewegen, doch es ging nicht. Knurrend blickte er den anderen an, welcher nur laut auflachte.
 

„Du bist wilder geworden, dass freut mich.“, sagte er mit dunkler Stimme, welche Morinaga einen eiskalten Schauer den Rücken runterjagte.
 

„Wag es ja nicht Falan!!“, knurrte er, doch ein gewisses Zittern in der Stimme konnte er nicht unterdrücken. Dieser lachte abermals laut auf, stricht dabei hauchzart über Morinagas Oberschenkel.
 

„Tetsuhiro, du weißt doch das ich dich liebe. Ich habe nie aufgehört dich zu lieben. Diese 6 Jahre waren eine Qual für mich, aber ich habe sie ausgehalten, nur um dich wieder zu sehen und jetzt, wo du so vor mir auf meinem Bett liegst, könnte ich heulen vor Freude.“, sagte er und Morinaga wurde übel.
 

„Du bist krank, Falan!“, knurrte er diesen an und spürte die Berührungen des anderen. Er wollte das nicht, konnte sich aber nicht bewegen, um diesen auszuweichen.
 

„Krank? Krank vor Liebe vielleicht, aber mehr schon nicht.“, erwiderte der Rothaarige und grinste.
 

„Wie ich mich nach dir gesehnt habe… Das kannst du dir gar nicht vorstellen…“, hauchte er und streichelt weiter über Morinagas Körper. Doch plötzlich schwang Falans Laune um und er knurrte.
 

„Und du treibst es in der Zwischenzeit mit einem anderen!!“, fauchte er und schlug Morinaga hart ins Gesicht, sodass dieser Blut spuckte. Aufkeuchend blickte er auf Falan und bekam nun wirklich Angst. Der andere war unberechenbar und das wusste er auch.
 

„Falan, beruhige dich!“, sagte Morinaga mit sanfter Stimme und versuchte ihn zu beruhigen. Er wusste nur zu gut, wozu der andere in so einem Zustand fähig war.
 

„Nein! Ich beruhige mich nicht! Ich habe viel zu lange auf diesen Augenblick gewartet und ich werde deinen Körper von den widerwärtigen Spuren des Blondies reinwaschen!“, knurrte er und Morinaga wusste, was gleich kommen würde. Er schloss die Augen und versuchte sich so gut es geht zu entspannen.

Keine Sekunde später spürte er einen unbeschreiblichen Schmerz und schrie auf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-02-05T13:39:26+00:00 05.02.2009 14:39
><
Sorry, aber ich mag Falan.
Der ist so schön böse!
Trotzdem finde ich es toll, dass Soichi sich Sorgen macht!
Mal sehen, was dir noch so einfällt. XD


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