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Wenn Vergangenheit zur Gegenwart wird...

von

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Kapitel 1
 

Endlich hatte Tetsuhiro Morinaga sein Ziel erreicht. Er wohnte nun zusammen mit seinem geliebten Senpai in einer Wohnung, da dessen Haus von einem nachtragenden Otaku abgefackelt worden war. Kanako, Soichi Tatsumis Schwester, wohnte bei einer Bekannten der Tatsumis und hatte ihren großen Bruder dazu genötigt, mit ihm in ein Haus zu ziehen, da es auch für Soichi leichter sein würde, da Morinaga ausgezeichnet kochen konnte, was der Silberblonde nicht von sich behaupten konnte.
 

„Hast du Hunger, Senpai?“, fragte er in Richtung dessen Zimmers, aus dem nach kurzer Stille ein ‚Ja’ als Antwort kam. Kurz lächelte der Schwarzhaarige noch wehmütig, bevor er sich umdrehte und in Richtung Küche ging, wo er sich einige Zutaten aus dem Kühlschrank holte, die er brauchte, um sein geplantes Menü zu kochen.
 

Wenn sie von der Uni zurückkamen, verbarrikadierte sich sein Senpai sofort in seinem Zimmer. Er traute ihm wirklich kein Stück und das machte Morinaga traurig, sehr traurig. Es stimmte schon, dass er den Silberblonden gerne verführte, aber er konnte sich auch zurückhalten, wenn er wollte, doch davon schien Soichi nichts wissen zu wollen.
 

Seufzend begann er das Gemüse klein zu schneiden, damit er es besser der brodelnden Brühe, die bereits auf dem Herd stand, hinzufügen konnte, schließlich wollten sie ja schnell essen und nicht erst in ein paar Stunden.

Abermals aufseufzend schnitt er die restlichen Zutaten klein und zuckte plötzlich zurück.
 

„Au!“, keuchte er und blickte auf seinen Finger, aus dem eine beachtliche Menge an Blut auf die Arbeitsfläche tropfte. Still beobachtete er, wie das Blut aus der Wunde floss und es kamen schon lange verdrängte Erinnerungen in ihm hoch. Er hatte noch immer das Bild vor sich als damals… Plötzlich erschrak er, als er vom Vorraum das Klicken eines Schlosses vernahm und Schritte auf ihn zukamen.
 

„Verdammt!“, murmelte er leise, steckte sich den blutenden Finger in den Mund und holte sich ein Tuch, um das Blut von der Arbeitsfläche zu wischen. Den Rest des beschmutzen Gemüses ließ er schnell im Abfall verschwinden.
 

„Gibt’s schon was zu essen?“, hörte er die dunkle Stimme seines Senpais und er drehte sich zu ihm, nahm dabei den Finger aus dem Mund.
 

„Nein, aber es wird nicht mehr lange dauern.“, lächelte er ihm entgegen, doch das Lächeln war nicht echt. Er hoffte nur, dass sein Senpai davon nichts mitbekam, ebenso wie von seinem blutenden Finger. Der Silberblonde hatte es sich gerade auf seinem Sessel bequem gemacht, als er einen Blick auf etwas rotes erhaschte, dass von Morinagas Hand tropfte. Sofort stand er auf und ging auf seinen Gegenüber zu, der ihn verwundert anblickte.
 

„Was hast du da schon wieder angestellt? Du bist wirklich so ungeschickt, wie du aussiehst!“, murrte Soichi, nahm Morinagas Hand in die seine und betrachtete den Finger, der schon wieder einiges an Blut abgesondert hatte.
 

„Idiot!“, fügte Soichi noch hinzu und ging dann zum Erste-Hilfe-Kasten um Verbandsmaterial zu holen. Morinaga beobachtete verwundert, wie der Silberblonde seinen Finger reinigte und dann einen Verband darumwickelte.
 

„Danke.“, murmelte der Schwarzhaarige und Soichi stoppte in seiner Bewegung, das Verbandszeug wieder zurückzubringen, abrupt, drehte sich um und schrie den Schwarzhaarigen an.
 

„Bilde dir bloß nichts darauf ein! So ein Idiot wie du ist eben zu nichts zu gebrauchen! Du bist sogar zu blöd, um etwas zu kochen! Tse!“, fügte er noch empört hinzu, drehte sich um und stapfte zum Verbandkasten.
 

„Da hättest du mich damals nicht sehen dürfen.“, wisperte Morinaga und musste trotz der schmerzhaften Erinnerung schmunzeln. Sein Senpai hatte rote Ohren bekommen, als er ihm gedankt hatte. Er war wirklich süß. Vor allem, wenn er sich so künstlich aufregte, um seine Sorge zu überspielen. Einfach zu niedlich.
 

Morinaga wendete sich dem Essen zu, um dieses auf zwei Teller zu verteilen und diese auf den Tisch zu stellen. Soichi war anscheinend noch mal ins Bad gegangen.

Aufatmend setzte sich Morinaga an den gedeckten Tisch und wartete auf seinen Gegenpart.
 

Diese Erinnerungen von früher wollten einfach nicht mehr verschwinden und das bereitete Morinaga großes Unbehagen. Er wollte nicht mehr daran erinnert werden, wollte nicht mehr davon träumen. Viele Jahre hatte er dieses Geschehen nicht verarbeiten können und als ihm das endlich gelungen war, hatte er endlich wieder etwas Glück gefunden und das in Form eines Mannes, der ihn unwirsch von sich wies. Es war die Liebe zu seinem Senpai gewesen, die ihm half, das Geschehene zu verarbeiten und er hoffte, dass sie ihm auch wieder half, diese Erinnerungen zu verdrängen.
 

Endlich kam Soichi wieder und setzte sich ihm gegenüber an den Tisch. Still aßen sie ihr Abendessen und als dann Morinaga begann das Geschirr abzuwaschen, gesellte sich sein Senpai zu ihm.
 

„Fehlt dir Kanako sehr, Senpai?“, fragte Morinaga, der endlich die für ihn unangenehme Stille unterbrechen wollte und lächelte leicht in Richtung des anderen. Worauf dieser nur kurz schnaubte.
 

„Sie ist ihn guten Händen, wäre sie das nicht, würde ich mir Sorgen machen, aber so…“, antwortete Soichi zu Morinagas Erstaunen ehrlich und ohne Wutausbruch. Wenn das so war, konnte er da nicht einen kleinen Versuch wagen?
 

„Senpai, wollen wir nachher zusammen vielleicht diese Doku im Fernsehen anschauen? Die wolltest du doch auch sehen oder?“, fragte Morinaga vorsichtig und berührte den anderen leicht auf der Schulter. Augenblicklich reagierte Soichi.
 

„Vergiss es! Ich werde mich hüten, mit dir in einem Raum, geschweige denn auf einem Sofa zu sitzen! Du willst doch sowieso nur eine Gelegenheit, um mich wieder dranzukriegen, doch das werde ich zu verhindern wissen!!!“, fauchte Soichi und schlug Morinagas Hand weg. Der Abwasch war sowieso erledigt, also stürmte Soichi aus dem Raum, schlug seine Zimmertür hinter sich zu und verschloss diese sofort.
 

Morinaga blicke ihm hinterher und sein Gesicht war gezeichnet von Trauer und Verletztheit. Eigentlich hatte er nur in seiner Nähe sein wollen, um nicht immer an dieses Ereignis erinnert zu werden, doch da hatte er sich unnötige Hoffnungen gemacht. Hart biss er sich auf die Unterlippe und ballte seine Hände zu Fäusten, was ihm einen stechenden Schmerz durch die eine Hand jagte, da er den verletzten Finger belastete, aber das ignorierte er vollkommen.

Er brauchte ihn, jetzt, so dringend wie noch nie zuvor, doch der andere würde nicht kommen und er würde sich hüten ihn anzuflehen.
 

Seufzend ging er in sein Zimmer und legte sich aufs Bett. Eigentlich wollte er nicht schlafen, doch Morpheus befahl ihn in sein Reich und schon bald lag Morinaga, eingewickelt in seine Decke, auf dem Bett und schlief.
 

#
 

Mitten in der Nacht schrak Morinaga aus dem Schlaf. Augenblicklich saß er aufrecht im Bett und atmete hektisch ein und aus. Mit einem schnellen Blick vergewisserte er sich, dass er alleine im Zimmer war und atmete tief aus.

Er hatte es gewusst, diese Träume waren wieder gekommen und raubten ihm den Schlaf.
 

„Verdammt!“, knurrte er und fuhr sich mit der Hand über die schweißnasse Stirn. Langsam stand er auf und schritt auf das Fenster zu, dessen Vorhänge offen standen und den Blick auf den fast vollen Mond gewährleisteten.

Er schob das Fenster auf und augenblicklich wehte ihm der frische Nachtwind ins Gesicht und wirbelte ihm sein nachtschwarzes Haar ins Gesicht.
 

Er blickte zum Mond und atmete tief die kalte Nachtluft ein. Er hasste diese Träume, diese Erinnerungen und er hatte Angst. Angst, dass so etwas noch einmal passieren würde. Angst, dass seinem Senpai dabei etwas zustoßen könnte.
 

Nein, er würde sich nicht unterkriegen lassen. Er würde stark sein, stark, um die Person, die ihm mehr als sein Leben bedeutete zu beschützen.

Entschlossen blickte er gen Himmel auf den leuchtenden Mond und schwor sich, seinen Geliebten auf ewig zu beschützen und wenn es sein muss, dabei sein eigenes Leben aufs Spiel zu setzen.
 

Noch lange stand er vor dem geöffneten Fenster und blickte hinaus. Als er zu frieren begann, schloss Morinaga das Fenster und lies sich wieder aufs Bett sinken. Er würde noch einmal versuchen zu schlafen, doch ob es etwas bringen würde, wusste er nicht.
 

Schlussendlich beschloss Morinaga, nach einem weiteren Albtraum, aufzustehen. Er hatte genug und marschierte in die Küche, wo er begann Frühstück zu machen. Auch wenn sein Senpai erst in ein paar Stunden aufstehen würde, konnte er ja einstweilen alles herrichten. Er platzierte eine Tasse, Schalen und Stäbchen auf dem Tisch. Er selbst hatte keinen Hunger, also würde er nicht mit seinem Senpai gemeinsam frühstücken. Er bereitete noch alles vor, sodass sein Mitbewohner sich nur noch das Essen zu wärmen brauchte und ging dann wieder in sein Zimmer, wo er sich anzog. Er musste hier raus und die beste Möglichkeit war ein Spaziergang.
 

Fertig angezogen blickte er sich noch einmal um, ob er auch nicht den Zettel vergessen hatte, den er seinem Senpai geschrieben hatte, wo draufstand, dass sie sich in der Uni treffen sollten und schloss dann die Tür hinter sich ab.
 

Gemütlich schlenderte er die verlassenen Straßen entlang und versank in Gedanken. Plötzlich jedoch trat eine Gestalt aus einer Gasse und stellte sich ihm in den Weg. Schockiert weiteten sich Morinagas Augen, als sein Blick auf die Person fiel und er keuchte auf.

„Du?!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-02-05T13:34:07+00:00 05.02.2009 14:34
XD
Du weißt, dass mir die FF gefällt, nicht wahr?
Sonst hätte ich dich nicht gedrängt sie zu veröffentlichen. XDDDD


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