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Spuren im Schnee

Werwölfe & Vampire
von

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Spuren ...

Wieder einmal saß ich einsam in einer Ecke des Klassenzimmers. Irgendwie wurde das schon zur Gewohnheit. Ein Schulwechsel, oder wohl besser der Wechsel von einem Ende Europas in das andere Ende, brachte nicht immer Gutes mit sich, zumindest nicht für mich.

Für meine Eltern schon, immerhin hatten sie hier in Norwegen eine neue Arbeitsstelle gefunden. So wirklich bereute ich es nicht, das unfreundliche Deutschland hinter mir gelassen zu haben. Endlich hatten wir genug Geld, was meine Eltern seit neustem in Massen verdienten. In Deutschland hatten sie nur ein Drittel des jetzigen Gehaltes.

Mir hingegen kam das alles nicht so recht. Natürlich freute man sich, wenn man selber auch mehr Geld zur Verfügung hatte, doch die neu gewonnene Einsamkeit machte mir schon zu

schaffen. Immerhin musste ich meine beste Freundin in Deutschland zurück lassen. Wir klebten im wahrsten Sinne des Wortes ständig an einander. Aber jetzt konnten wir nur noch einmal die Woche telefonieren. Was auch immer mehr abnahm, irgendwie war es nicht mehr das Gleiche. Neue Freunde fand ich nur schlecht und daran war nicht einmal die Sprache schuld, die konnte ich inzwischen recht gut. Sprachen im Allgemeinen lernte ich recht schnell.

Es lag viel mehr an meiner Person an sich. Ich gehörte nicht zu denen die sich für Mode interessierten, ich zog das an was mir gerade in den Kram passte. Mein Bandgeschmack war auch nicht gerade beliebt. Und irgendwelche interessanten Hobbys hatte ich auch nicht.

Ich sah mich um, es klingelte gerade zur nächsten Unterrichtsstunde und meine Mitschüler nahmen ihre Plätze ein.

Leise seufzte ich, wieder war eine Pause vergangen in der ich nur tatenlos herum saß.

Ich hätte mich gern mit jemanden unterhalten, doch ich hatte es bereits aufgeben mich irgendwo dazu zu gesellen, da ich immer schief angeschaut wurde.

Es war zum aus der Haut fahren, wenn ich wenigstens in eine neu gebildete Klasse hineingekommen wäre und nicht in eine bereits vorhandene. War es ja bekanntlich schwieriger sich in so etwas zu integrieren.

Missmutig blickte ich nach vorn, um dem Unterricht zu folgen. Gute Noten kamen ja bekanntlich auch nicht von allein.
 

Auf dem Weg nach Hause musste ich ein Stück durch Wald, denn das Haus was meine Eltern gekauft hatten lag ein Stück abseits der Straße und war nur durch einen Waldweg befahrbar und zu Fuß brauchte man schon 10 Minuten. Mir gefiel es einerseits ganz gut so im Wald zu wohnen, da ich die Natur einfach schön fand. Jedoch bei Winter in Norwegen, wenn es bereits dunkel war, war das nicht gerade schön. Auch wenn die Kriminalität hier nicht so hoch ist wie in Deutschland, hatte ich doch ein mulmiges Gefühl dabei. So oft ich den Weg, seit dem ich hier war, auch gegangen bin, überkam mich dieses Gefühl immer wieder.

Ich versuchte mich abzulenken, als ich in den besagten Weg einbog, in dem ich den frühen Abend genoss. Ja früher Abend, das Schulsystem in Norwegen war anders und soweit ich das bis jetzt feststellen konnte effektiver. Was für ein Glück, dass ich noch in dem Bereich wohnte wo es noch einen geregelten Tag gab mit Tag und Nacht. Ein Halbes Jahr Nacht und dann wieder Tag würde ich nicht aushalten. Ich sah in den Himmel, der nur so von Sternen übersäht war. Die Luft war klar und es versprach kalt zu werden. Im Hintergrund hörte man nichts, alles war still, durch den Schnee gedämpft. Hin und wieder vernahm man nur das leise Rauschen des Windes. Ich war so versunken in meine Umgebung, das ich erst später bemerkte, dass ich stehen geblieben war.

Nun sah ich mich kurz um. Der Wald lag unberührt da, wie die gut 30 cm dicke Schneeschicht. Langsam setzte ich mich wieder in Bewegung, noch mehr Zeit wollte ich nicht in der Kälte verbringen.

Vorsichtig setzte ich einen Schritt vor den anderen, da es etwas Berg auf ging und der Weg glatt war.

Aber alle Vorsicht half doch nichts, denn ich trat auf eine gefrorene Pfütze, die unter einer dünnen Schneeschicht verborgen gewesen war und fiel der Länge nach hin. Vielleicht hätte ich doch auf den Boden schauen sollen und nicht in den Wald? Fluchend setzte ich mich auf und hielt mir mein Knie was schmerzte, da ich damit auf einem Stein unter dem Schnee aufgekommen war. Ich musterte die Pfütze böse und begutachtete dann meine Hose. Diese zierte ein Blutfleck. Wieder ließ ich einen Fluch verlauten. Denn das konnte ich ziemlich gut, wie mein Vater immer sagte. Ich krempelte meine Jeans hoch um die Wunde zu betrachten, die ich wohl haben musste.

Verwundert begutachtete ich mein völlig unverletztes Knie. Ein blauer Fleck würde sich vielleicht bilden, aber von Blut war keine Spur. Ich zog die Hose wieder herunter und sah mir den Fleck genauer an. Ich war mir sicher, dass es Blut war, was hatte sonst so eine unverwechselbare Farbe. Ich beugte mich vor und roch daran. Ja das war Blut.

Aber wo kam es her, wenn nicht von mir?

Langsam richtete ich mich auf und sah mich auf dem Weg um. Mir stachen die roten Flecken

geradezu ins Auge. „Wie konnte ich die nur übersehen?“, fragte ich mich verwirrt.

Ich sah mich weiter um und folgte, mit meinem Blick, den roten Klecksen, die sich deutlich und in gleichen Abständen abzeichneten. Nun fielen mir auch die Abdrücke auf. Sie sahen aus wie die eines Hundes, jedoch größer, vielleicht ein Wolf? Die waren hier nicht so selten wie in Deutschland.

Die Stirn runzelnd ging ich den Spuren hinterher und vom Weg ab ein Stück in den Wald.

Den tiefen Schnee ignorierend, bis ich auf einen toten Hasen stieß, der mich mir mit leeren Augen entgegen blickte. Er lag in einer ziemlich großen Blutlache (zumindest für einen Hasen), die schon im Schnee versickert war. Wieder sah ich mich um. Hier waren auch diese Abdrücke von einem Wolf/Hund. Ich beugte mich etwas über den toten Hasen und sah mir die Bisswunde etwas genauer an, die seinen Hals „zierte“. Sah übel aus. Ich schrak zusammen als ich ein lautes Knacken hinter mir hörte, richtete mich schnell auf und drehte mich um.

Da war nichts, ich atmete erleichtert aus. Es war sicher nur ein Ast, der unter dem Gewicht des Schnees gebrochen war, beruhigte ich mich selber. Was auch half, da sich mein Puls wieder verlangsamte.

Ich drehte mich wieder um, um den Hasen weiter zu „untersuchen“ und zuckte abermals zusammen. Und diesmal lag mir der Schock ganz schön in den Knochen. Denn da lag KEIN Hase mehr!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-07-17T18:08:21+00:00 17.07.2009 20:08
Hey, das ist bis jetzt super geschrieben!
Das ist ein guter Cliffhanger, den du ans Ende des Prologes gesetzt hast ^^
Ich werde auf jeden Fall weiterlesen, wenn ich Zeit habe!
*erst mal favo*
Von:  Yuki_Lolly
2009-07-10T11:32:55+00:00 10.07.2009 13:32
hi^^
erster!!!!! =)
also super geschrieben =3
ich finde den letzten teil cool....haste super spannend geschrieben =)
ich les bald weiter xD

hdggggdl =3


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