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Happy ohne Ende?

von

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Mauern

Ich bleibe an dieser Stelle standhaft: Keine der in meiner Story vorkommenden Personen gehört mir und alles, was hier zu lesen ist, ist definitiv frei erfunden und entspricht zu keinem Zeitpunkt der Wahrheit.
 

Danke für den kommentar, auch wenn es mal wieder der einzige war, habe ich mich trotzdem tierisch gefreut!
 

Durch das dezent um den Pool herum platzierte Licht konnte Lena im Dunklen problemlos die Augen ihre Bruders erkennen, die liebevoll auf sie herab blickten. Allein dieser Blick reichte um der Wahl-Spanierin zu sagen, dass Torsten die Bedeutung ihres Liedes verstanden hatte. Dass er erkannt hatte, dass sie ihm damit ein Geständnis hatte machen wollen. Eines der ganz besonderen Art, nämlich dass er ihr unheimlich viel Wert war und niemals seinen Platz in ihrem Herzen verlieren würde, egal wo auch immer sie sich gerade auf der Welt befand und wer auch immer später noch in ihr Leben treten würde. Es sollte ihm die aufgehäuften Schuldgefühle der vergangenen Jahre nehmen und der verdächtige Schimmer in Torstens Augen verriet ihr, dass die Botschaft unverändert angekommen war.
 

„Torsten.“
 

Das Wissen, das ihr Bruder da war, das er an ihrer Seite stand um ihr eine starke Schulter zum Anlehnen zu geben, ließ Lena für einen kurzen Moment den Atem stocken. Die gesamte Situation erschien ihr so unreal, immerhin hatte sie sein Verständnis, ja gar sein Mitgefühl gar nicht verdient. So lange hatte sie ihm Dinge verschwiegen, ihn teilweise belogen und vermutlich auch bitter enttäuscht, auch wenn er davon so direkt noch nichts wissen konnte, trotz alle dem war er da und wollte für sie da sein. Immer. Ohne Kompromisse. Wollte ihr der große Bruder sein, der er all die Jahre in ihrer Kindheit gewesen war. Auch nach all den Jahren war er immer noch ihr Retter, zu dem sie bei Gewitter gehen konnte, wenn die Angst überhand nahm. Vielleicht hatte sie sich auch gerade deswegen zu ihm geflüchtet, als der Sturm in Barcelona überhand nahm. Sie war dorthin gelaufen, wo sie sicher war, wo sie wusste, dass man sie lieben und beschützen würde. Nie hatte Torsten sich über ihre Ängste lustig gemacht und derartiges würde er auch jetzt nicht tun, dessen war Lena sich sicher.
 

Eine Welle der Dankbarkeit für solch einen Bruder durchflutete die jüngere Frings und in diesem Augeblick wurde ihr klar, dass sie Torsten etwas Wichtiges erzählen musste.
 

„Lena, geht es dir nicht gut? Du sahst eben so blass aus, als du den Raum verlassen hast. Außerdem verhältst du dich den ganzen Abend schon ein wenig seltsam. Von ein paar anderen aus dem Team ganz zu schweigen.“
 

Es überraschte die Psychologin nicht weiter, dass Torsten ihr verändertes Verhalten aufgefallen war, dieser Mann kannte sie immerhin schon seit ihrer Geburt und auch wenn sie sich einige Jahre nicht regelmäßig gesehen hatten, so verlernte ein großer Bruder wahrscheinlich doch nie die Stimmungen und Verhaltensweisen seiner kleinen Schwester zu lesen, zumindest nicht, wenn es so ein Bruder wie Torsten war. So einer, der immer aufmerksam über das Wohlbefinden seiner kleinen Schwester wachte und sie mehr als einmal aus brenzligen Situation errettet hatte. Und dass ihm Timos vorsichtig-scheuen und Renés besorgt-argwöhnische Blicke in ihre Richtung nicht entgangen waren, war nun wirklich kein Wunder, so auffällig wie sich die beiden Torhüter der deutschen Nationalmannschaft verhalten hatten.
 

„Willst du mir was sagen? Irgendetwas?“
 

Seine Hand ruhte immer noch auf ihrer Schulter und streichelte sie nur federleicht, fast so als wüsste der Ältere, dass er an dieser Stelle wegen der blauen Flecke nicht zu viel Druck ausüben durfte. Lenas Gedanken war in diesem Augenblick jedoch viel zu verwirrt um sich ernsthaft zu fragen, ob Torsten nicht vielleicht tatsächlich wusste, dass er an dieser Stelle nicht zu doll streicheln durfte. All diese Fragen hatten im Moment keinen Platz in ihrem Kopf, der beinahe zu zerspringen drohte vor lauter umherwirbelnden Gedanken und Bildern, die sich bei Torstens leichtem Körperkontakt einstellten. Ihm schien die Wirkung, die seine Berührungen auf Lena hatten, jedoch nicht weiter aufzufallen. Er strich stetig weiter über Lenas lädierte Schulter und er unterbrach dabei keinen einzigen Moment den Augenkontakt zwischen den beiden und beobachtete aufmerksam die Gesichtszüge seiner kleinen Schwester, als müsste er sie sich einprägen, weil er sie eine lange Zeit nicht würde sehen können. Als hätte er Angst sie lange Zeit nicht mehr wieder zu sehen.
 

„Ja.“
 

Von dieser Erwiderung überrascht verzog sich Torstens Mund sofort zu einem sanften Lächeln. Man konnte es vielleicht als ein Lächeln der Erleichterung bezeichnen. Solch ein liebevolles Lächeln zierte nicht oft das Gesicht des sonst so grummeligen Lutschers, doch wenn, dann verwandelte es ihn sofort in einen anderen Menschen. Einen Mann, den nicht viele andere kennen lernen durften, weil er immer sorgfältig hinter der kühlen Fassade versteckt war. Für Lena wurde Torsten durch dieses einfache Lächeln zum Teil sogar wieder in den Jungen verwandelt, der sie bei Gewitter zum Kuscheln zu sich ins Bett geholt hatte.
 

„Und was möchtest du mir sagen?“
 

Der Mittelfeldspieler im Dienste des SV Werder Bremens hatte sich immer zu Ruhe, Geduld und Besonnenheit ermahnt und vielleicht, so hoffte er es auf jeden Fall, war nun der Augenblick gekommen, in dem Lena sich ihm wieder so öffnen würde wie sie es früher getan hatte, als er noch ihr bester Freund gewesen war. Eine Position, von der er nicht wusste, wer sie jetzt besetzte und ob derjenige oder vielleicht auch diejenige wirklich gut für seinen kleinen Schatz sorgten. Unwissend darüber, wünschte er sich endlich zu erfahren, was seine Kleine in den letzten Jahren so sehr verändert hatte, dass nun fast schon ein anderer Mensch vor ihm saß. Ein Mensch, dem die Zeit fern der Heimat tief Wunden zugefügt hatte, die zwar nicht allgemein sichtbar, aber auf jeden Fall spürbar für diejenigen waren, die sie näher kannten.
 

Innerlich ungeduldig wartete er auf die Antwort seiner kleinen Schwester, die für einen Augenblick den Blickkontakt unterbrach um auf ihre im Schoß zusammen gefalteten Hände zu blicken. Es schien fast so, als würde sie mit sich selbst ringen, auf ihren Händen nach Worten suchen, mit denen sie Torsten alles erklären konnte. Erklärungen, die zumindest für den Mittelfeldspieler der Bremer nichts an seiner Liebe ändern würden. Sie würden ihm zwar helfen die Veränderungen besser zu verstehen, doch egal was es war, dessen war der Lutscher sich sicher, es würde niemals seine Liebe zu Lena in wanken bringen. Die jedoch wirkte immer noch unheimlich abwesend und abweisend. Starr lag ihr Blick auf ihren Händen, bis sich ihre Lippen zu einem leichten Lächeln verzogen, sie aufstand, ihren Bruder in den Arm nahm und ihn leise ins Ohr flüsterte:
 

„Ich habe dich lieb, Torsten.“
 

Vollkommen perplex stand Torsten immer noch da, als Lena ihn schon längst losgelassen und sich auf den Rückweg ins Hotel gemacht hatte. Die Umarmung hatte nicht lange gedauert, nur ein kurzer Körperkontakt, ein kleines Spüren der Wärme des anderen Körpers, mehr nicht. Ein Außenstehender hätte anhand dieser kurzen Berührung niemals den emotionalen Wert erkannt, den diese Umarmung für Lena Frings hatte.
 

Gerade als sie die Terrassentür öffnen wollte, erwachte der Lutscher aus seiner Erstarrung und drehte sich zu seiner kleinen Schwester um, die aus der Entfernung nur noch zerbrechlicher aus sah als so schon. Erst jetzt wurde dem Mittelfeldakteur so richtig bewusst, wie viel seine Schwester doch abgenommen hatte und wie sehr sie wahrscheinlich seinen Schutz und seine bedingungslose Liebe brauchte um wieder gesund zu werden. Gesund, das hieß für ihn, dass sie wieder zu dem glücklichen und fröhlichen Menschen wurde, der sie vor langer Zeit einmal gewesen war.
 

„Ist das alles? Ist das wirklich alles?“
 

Zögernd stand Lena einen Augenblick da, unschlüssig ob es besser war die Frage zu ignorieren und einfach zu gehen oder Torsten eine Antwort darauf zu geben.
 

„Nein, Torsten, eigentlich nicht. Eigentlich habe ich dir so viel zu erzählen, so viel zu beichten und dich um Vergebung zu bitten, aber ich kann es nicht. Ich kann es einfach nicht. Noch nicht.“
 

Für einen Augenblick wandten sich Lenas Augen auf das stetig plätschernde Wasser des Pools, das durch die Scheinwerfer unter Wasser eine unnatürlich klare Farbe angenommen hatte. Vielleicht würde auch sie irgendwann wieder so klar und durchschaubar werden für die Menschen in ihrer Umgebung, die sie liebte und für die sie ihr Leben geben würde, doch im Augenblick glich ihr Seelenleben und auch ihr alltägliches Leben wohl eher einem dreckigen, braunen, mit Algen bewachsenen Tümpel, von dem keiner genau wusste, wie tief er eigentlich war und von dem sich jeder mit Abscheu abwendete. Keiner länger stehen blieb, um ihn fasziniert zu betrachten und seine Schönheit zu preisen. Und Lena konnte dieses Abwenden sogar verstehen, denn niemand wühlte gerne im Dreck, außer vielleicht die gierige Boulevardpresse, die aus dem aufgewirbelten Dreck eine reißerische Story formen würde.

Die jedoch, die beharrlich darauf warteten, dass sie selbst den Dreck beseitigen würde, der sie umgab, damit ihre Lieben wieder bis auf den Grund ihrer Seele sehen können, das waren die wahren Freunde, die ein jeder Mensch brauchte. Sie ließen sich nicht verscheuchen, ließen sich nicht irritieren und glaubten nicht an den Schmutz, den andere noch in das Wasser warfen. Sie konnten trotz des Drecks immer noch das Gute, das Reine sehen. Sie vertrauten ihr immer noch bedingungslos und gaben nicht auf. Gaben sie nicht auf! Weil sie ganz genau wussten, dass dieses künstliche, faszinierend-reine Wasser des Pools nur Illusion war, geschaffen um sie alle zu täuschen, denn egal wie dreckig das Wasser des Tümpels auch sein mochte, es waren nur Dreck und Algen, nicht wie im Pool gefährliche Chemikalien, die einen jeden zu Grunde richten konnten, wenn man nicht aufpasste.
 

Lena brauchte diese Zeit, in der sie im Stillen über das Wasser philosophierte, zum Durchatmen, um ihrem geliebter Bruder wieder in die Augen sehen zu können, um nicht an der Enttäuschung, die sie in seinen Augen würde lesen können, zu ersticken. Sie wusste nicht mit letzter Sicherheit, ob Torsten einer dieser „guten“ Menschen war, der durch den Dreck blicken konnte. Sie wollte seine Reaktion nicht sehen, wenn er es nicht war und sie für alles, was sie getan hatte, verurteilte, selbst wenn er noch nicht genau wusste, was das überhaupt war. Als sie ihren Blick dann wieder auf ihn richtete, war sie erstaunt, dass Torstens Augen seinen weichen Schimmer immer noch nicht verloren hatten.
 

„Irgendwann werde ich sicher in der Lage sein dir alles zu erzählen, aber nicht jetzt. Nicht heute Abend, Torsten. Bitte.“
 

Lenas Stimme war leise und eindringlich und auch wenn der Lutscher als äußerst neugierig und meistens auch ziemlich unsensibel bekannt war, so hätte er niemals die Bitte seiner Schwester ignoriert und wäre tiefer in sie und ihre Vergangenheit gedrungen, als sie es freiwillig zugelassen hätte. Ja, er wollte wissen, wer oder was sie so verletzt hatte, um einen angemessen Weg zur Heilung ihrer Wunden zu finden, aber er wusste aus der Vergangenheit gut genug, dass hartnäckige Fragerei bei Lena eher kontraproduktiv war. Wenn wann sie ständig in die Enge trieb und mit augenscheinlich schmerzhaften Fragen quälte, zog sie sich nur noch tiefer in ihr Schneckenhaus zurück und baute sich noch dickere und höhere Abwehrmauern, die es dann erst wieder zu durchbrechen galt. So war es früher immer gewesen und so war es, wie Torsten vermutete, auch heute noch. Früher oder später war sie damals immer irgendwann zu ihm gekommen und hatte ihm alles erzählt und genauso musste er wohl auch jetzt darauf warten, dass sie irgendwann bereit war ihn in die Schatten ihrer Vergangenheit einzuweihen. Doch einen guten Ratschlag wollte er Lena an diesem Abend doch noch mit auf den Weg geben, bevor er sie ziehen ließ.
 

„Ich verstehe, Kleines, du bist noch nicht bereit mir Antworten auf meine zu Fragen zu geben und das muss ich akzeptieren. Aber eines will ich dir noch raten, weil ich dich kenne, Lena: Mauern, die wir um uns herum bauen grenzen uns nicht von anderen ab. Versteh doch, Lena, sie bieten uns auch keinen Schutz gegen Angriffe, weil die Angriffe, die uns wirklich treffen, die, die wirklich wehtun, immer von innerhalb der Mauern kommen. Mauern sperren uns ein. Sie verschaffen uns keinen Freiraum.“
 

Diese nachdenklichen Worte ihres Bruders begleiteten Lena bis in den Schlaf, den sie nur sehr zögernd, nach langem hin- und her wälzen, gefunden hatte. Zuerst hatte sie mit dem Gedanken gespielt noch einmal auf den Mannschaftsabend zurück zu kehren um sich mit Per oder Bernd zu unterhalten, doch dann war Lena bewusst geworden, dass unweigerlich Fragen über ihre plötzliches Verschwinden gestellt werden würden und darauf hatte sie an diesem Abend keine Lust mehr. Sollten die Herren der Schöpfung über sie doch denken, was sie wollten, die meisten taten es ohnehin schon, da spielte es eh keine große Rolle mehr, was sie tat oder nicht tat.
 

Diese gleichgültige Einstellung gegenüber den Meinungen anderer hatte sie schon während der letzten Wochen, die sie in Barcelona verbracht hatte, an den Tag gelegt, weil es mit der Zeit einfach zu belastend geworden war sich mit alle diesen schlimmen Aussagen direkt auseinander zu setzen. Lionel war es gewesen, der ihr das erste Mal geraten hatte mit dem Zeitung lesen aufzuhören und auch das Radio nur noch bedingt einzuschalten. Er hatte sie abschotten wollen, in Watte packen, damit sie all diesen Hass und all die Gemeinheiten, die über sie verbreitet wurden, nicht mehr registrierte. Aber die Welt war kein Ponnyhof und wie sehr ihr heiß geliebter Leo sie auch hatte beschützen wollen: Vor der harten Realität gab es keinen Schutz. Man konnte sich immer nur bedingt verstecken und aussperren konnte man die wirkliche Welt auch nicht, sie verschaffte sich schon gewaltsam eintritt in ihr Haus und in ihr Leben. Egal wie hoch die Mauern auch waren, es hatte immer einen Weg gegeben und vermutlich würde es auch weiterhin immer einen Weg geben.
 

Und so hatte Lena irgendwann begonnen nur noch auf die Meinung ihrer Vertrauten Wert zu legen und die Presse so gut es eben ging zu ignorieren. Sie hatte versucht die Blicke auszublenden, die ihr überall hin zu folgen schien. Das Geflüster hatte sie zu verdrängen versucht und ihre Ohren taub gestellt. Dass diese Taktik nicht zum gewünschten Ziel geführt hatte, hatte die Wahlspanierin bemerkt, als sie im Flugzeug nach Bremen gesessen hatte. Oder nein, Lena hatte von Anfang an gewusst, dass es noch nicht würde weiter gehen können, doch sie wollte es versucht haben. Hatte sehen wollen, wie stark sie war. Augenscheinlich nicht besonders stark, dachte sie zynisch. In gewissem Sinne hatte sie also tatsächlich kapituliert. Die Meinung anderer hatte sie aus einem Land vertrieben, in dem sie für ihre Verhältnisse lange Zeit ziemlich glücklich gewesen war. Die Presse hatte es geschafft sie von Menschen zu trennen, die ihr unheimlich viel bedeuteten. Ja, all das hatten die Boulewardreporter der Regenbogenpresse geschafft und das nur, in dem sie den Menschen Bilder gezeigt und ihnen gleichzeitig schon eine vorbereitete Interpretation vorgelegt hatten. Es war fast schon erstaunlich, ja gar faszinierend, wie leicht sich die Massen manipulieren und täuschen ließen, wenn es ihr nicht so sehr Weh tun würde.
 

To be continued
 

Ein etwas kürzeres Kapitel, das irgendwie ganz anders geworden ist, als ich es mir eigentlich vorgestellt hatte, aber manchmal spielen einem halt die eigenen Charaktere so einen Streich!

Torsten ist und bleibt einfach ein wunderbarer großer Bruder und auch wenn er nicht zu hören bekommt, was er eigentlich gerne hören will, bleibt er wunderbar. Zumindest für mich! Sicherlich werdet ihr mich jetzt steinigen wollen, weil ich diese grandiose Möglichkeit für Enthüllungen seitens Lena habe verstreichen lassen, aber ich konnte nicht anders: Ich habe tatsächlich versucht etwas anderes zu schreiben aber es hat sich einfach nicht gut angehört und auch nicht richtig angefühlt. Für solche Enthüllungen brauchen wir einen anderen Moment, der jedoch nicht mehr all zu weit entfernt ist.

Diese Philosophie über das Wasser (Tümpel vs. Pool) ist mir ganz spontan eingefallen und je länger ich darüber nachgedacht habe, desto tiefgründiger wurde sie irgendwie. Wie fandet ihr sie? Zu unlogisch, zu lang oder irgendwie einfach nicht passend?

Dieselbe Frage gilt natürlich auch zu Torstens Ansicht über die Mauern, die wir um uns herum errichten. Es kann mir vermutlich keiner von euch glaubhaft machen, dass er oder sie noch nie eine „Mauer“ um sich errichtet hat, einfach aus Angst vor Tiefschlägen. Meiner Meinung nach ist so etwas menschlich, darf aber nicht überhand nehmen. Wie denkt ihr darüber?

Sicherlich erscheint Lena gerade gegen Ende des Kapitels ein wenig bitter und zynisch, was normalerweise ein Charakterzug ist, den man nicht unbedingt in ihrer Psyche ansiedeln würde, doch seien wir mal ehrlich: Wer schafft es all diese schlimmen Dinge (ihr wisst noch nicht einmal die Hälfte, also denkt euch die Situation einfach noch ein bisschen schlimmer) zu ertragen, ohne wenigstens ein bisschen zynisch zu werden? Ich glaube, dass es keiner so schafft, deswegen habe ich meiner Lena einen kleinen Moment der Bitternis gestattet. Zum Teil eben auch einen Augenblick der Schwäche.

Im nächsten Kapitel hat sie sich aber wieder aufgerafft und kämpft weiter, versprochen. Wird sie wahrscheinlich auch müssen, denn Tim Wiese und Clemens Fritz haben beide noch eine Rechnung offen, die beglichen werden muss, und Lena (zusammen mit euch werten Lesern) wird endlich erfahren, gegen wen die deutsche Nationalmannschaft in der Allianzarena spielen wird.
 

Also, ich würde mich freuen, wenn ihr von euch hören lasst und auch das nächste Mal wieder mit dabei seid, wenn es um die Frage geht, ob Lena „Happy ohne ende“ wird?
 

Euer

Schumeriagirl



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sunny12
2011-03-07T17:22:00+00:00 07.03.2011 18:22
Hey!
Mal wieder ein spitzen Kapitel!! Aber vor allem auch sehr rührend.

Im ersten Moment habe ich wirklich gedacht, Lena erzählt ihrem Bruder jetzt endlich alles, aber das war wohl falsch. Aber das ist gar nicht schlimm. Jetzt weiß Thorsten zumindest schonmal, dass seine kleine Schwester ihre Geheimnisse nicht ewig vor ihm geheim halten wird.
Die Stelle, bei der du ihre psychische Verfassung beschrieben hast und dich da auf den sauberen Pool und den verdreckten Tümpel bezogen hast, fand ich unheimlich gut gelungen.
Auch der Hinweis mit den Mauern war echt gut. Vor allem stimmt das auch alles, was du dazu geschrieben hast :)

Ich bin jetzt schon wieder gespannt, wie es weitergeht. Vor allem deswegen, weil es mich schon die ganze Zeit interessiert, gegen wen die denn jetzt spielen müssen. Und jetzt möchte ich auch noch wissen, was Wiese und Fritz vorhaben.
lg sunny12


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