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Happy ohne Ende?

von

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Herr Fritz ist eben kein Kuscheltier

Ich bleibe an dieser Stelle standhaft: Keine der in meiner Story vorkommenden Personen gehört mir und alles, was hier zu lesen ist, ist definitiv frei erfunden und entspricht zu keinem Zeitpunkt der Wahrheit.
 

Die lange Wartezeit tut mir aufrichtig Leid, aber irgendwie bin ich nicht dazu gekommen ein neues Kapitel zu schreiben.
 

Trotzdem vielen Dank an meine treuen Reviewer Sunny und She.
 


 

Die jungen Fußballer konnten gar nicht mehr mit dem Lachen aufhören, so sehr amüsierte sie Lenas treffende Erwiderung. Ihnen war irgendwie schon klar gewesen, dass die kleine Schwester des Lutschers „anders“ sein würde, aber dass sie so war, damit hatte keiner von ihnen gerechnet. Zumindest keiner außer Per und Clemens, die in Bremen bereits einen kleinen Vorgeschmack von Lenas spitzer Zunge bekommen hatten.
 

„Meine Güte Lena, ich glaube wir beide werden noch sehr viel Spaß miteinander haben, wenn du Clemens weiterhin so charmant abservierst. Aus uns kann wirklich noch was werden.“
 

Besitzergreifend legte Bastian einen Arm um die junge Blondine und zog sie an seinen immer noch tropfenden Körper. Sein Grinsen war breit und ähnelte dem einer Katze, die gerade einen Vogel gefangen und verspeist hatte. Noch bevor er jedoch noch etwas sagen konnte, hatte Lena sich schon wieder aus seinen Armen befreit und sah ihn böse an.
 

„Iiii, Mensch Bastian, du machst mich ja ganz nass.“
 

Erst als Lena die Worte ausgesprochen hatte, bemerkte die Wahl-Spanierin, wie zweideutig man ihre Aussage auffassen konnte, wenn man ein bisschen fehlgeleitete Fantasie oder zu viel Testosteron im Blut hatte. Warum hatte sie auch nicht daran gedacht, dass man im Kreise einer Horde Fußballer mit seinen Worten vorsichtiger sein musste als unter „normalen“ Menschen. Ein kurzer Blick in die grinsenden Gesichter der Spieler sagte ihr nämlich, dass die es natürlich mal wieder genau so aufgefasst hatten, wie es nicht gemeint war.
 

Einen Moment lag ihr Blick auf Per, dem blonden, gebürtigen Hannoveraner, der sie nicht ansah, sondern seinen Kopf gesenkt hielt und auf seine Füße starrte, als gäbe es nichts Spannenderes auf der Welt. Nur seine Hände bewegten sich auf seinen Oberschenkeln auf und ab und verkrampften sich hin- und wieder, fast so, als müsste er sich körperlich zurückhalten etwas Bestimmtes zu tun oder zu sagen.
 

Lena war so damit beschäftigt Per zu beobachten und sich über sein seltsames Verhalten Gedanken zu machen, dass sie gar nicht mitbekam, wie Bastian sie erneut ansprach. Ein wenig verwirrt sah sie zu ihm hoch und verfluchte sich zum ersten Mal heute, dass sie auf ihre unbequemen High-Heels verzichtet hatte, die wenigstens ihren Größenunterschied ein wenig relativiert hätten, denn wenn es etwas gab, was Lena nicht ausstehen konnte, dann war es zu Menschen aufsehen zu müssen. Schweinsteiger schien jedoch von ihren Gedanken nichts zu ahnen und fragte so noch einmal laut und für alle vernehmbar:
 

„Na, wenn ich dich nun schon so nass gemacht habe, sollten wir dann nicht unserer Gesundheit zuliebe hoch auf mein Zimmer gehen und aus diesen nassen Kleidern steigen?“
 

Demonstrativ hob Schweini mehr oder weniger verführerisch die Augenbrauen und lächelte dabei, wobei man ihm ansah, dass er sich ein leichtes Lachen kaum verkneifen konnte. Lena wusste, dass er seinen Spaß hatte und auch wenn es auf ihre Kosten ging, störte es sie nicht so sehr, wie sie vielleicht erwartet hätte. Es war ihr lieber, dass die Jungs mit ihr scherzten und sie in ihrer Mitte herzlich aufnahmen, als wenn sie nur über sie reden würden und sie nur als kleine Schwester des Lutschers ansahen, die nicht wegen ihrer Leistung, sondern wegen ihrer Beziehung zum Mittelfeldspieler da war. Was ja irgendwie auch so war, aber daran wollte Lena in diesem Augenblick nicht denken. Außerdem gefiel ihr diese lockere Atmosphäre, die leicht anrüchigen Witze und die vielen kleinen Neckereien, das erinnerte sie an Zuhause, an Barcelona und die wunderbare Zeit, die sie zusammen mit „ihren“ Jungs dort gehabt hatte. Sie hatten gelacht, gescherzt und auch geflirtet was das Zeug hielt, jedoch selten wirklich ernsthaft.
 

Jetzt war sie aber nicht in Barcelona mit Andres, Carles, Lionel und Bojan, wie Lena sich streng ins Gedächtnis rief, sondern in München mit Bastian, Clemens und Per, die all ihre Aufmerksamkeit forderten. Bei diesen Jungs durfte man nicht einen Moment unaufmerksam sein, sonst würde es wahrscheinlich böse enden.
 

Noch bevor Lena diesen Gedanken jedoch zu ende hatte denken können, hatte Clemens ihre geistige Abwesenheit genutzt und sie mit Schwung auf den Arm genommen. Eine Hand hatte er unter ihre Beine geschoben, die andere hielt sie am Rücken fest. Reflexartig schlang die junge Frau ihre Arme um Clemens’ Hals um nicht den Halt zu verlieren oder gar zu fallen und klammerte sich mit fest geschlossenen Augen an den jungen Außenverteidiger, der sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Ihre warmen Hände fühlten sich wie erwartet gut an auf seiner nackten Haut und am liebsten hätte der Erfurter Lena wahrscheinlich gar nicht mehr losgelassen, doch nach der ersten Schrecksekunde begann Lena wie wild zu strampeln, als sie realisierte, an wen sie sich da so festgeklammert hatte.
 

Mit drei langen Schritten stand Clemens am Beckenrand, neugierig beäugt von dem Rest der Truppe, der gespannt darauf wartete, was nun gleich geschehen würde. Sie hatten Lenas spontane Klammerreaktion und auch ihre darauf folgende Gegenwehr gesehen und Clemens’ fröhliches Lächeln ließ nichts Gutes für die junge Frings erahnen.
 

„Ich warne dich, wenn du mich ins Wasser fallen lässt, dann-“
 

Noch bevor Lena ihre Drohung zu ende aussprechen konnte, hatte Clemens den letzten Schritt getan und war mit ihr auf dem Arm ins Becken gesprungen.
 

Prustend und pitschnass tauchte Lena wieder auf. Ihre Haare hingen ihr im Gesicht und die junge Frau brauchte einen Augenblick, bis sie wieder etwas sehen konnte, doch das, was sie sah, freute sie nicht: Alle Jungs hielten sich die Bäuche vor lachen und selbst Per, der mittlerweile aufgehört hatte seine Füße anzustarren, lächelte leicht verlegen, als er ihren blick bemerkte.
 

„Schön dass ihr eure Spaß habt und euch amüsiert.“
 

Mit aufgesetztem Schmollmund drehte Lena sich von ihnen weg, jedoch nicht um tatsächlich die beleidigte Leberwurst zu spielen, sondern weil sie sich ein lautes Lachen stark verkneifen musste. Sie wollte keinem, schon gar nicht Clemens, zeigen, dass sie diese Aktion im Grunde genommen ganz lustig fand. Gut, vielleicht nicht die nassen Schuhe, aber das würde alles wieder trocknen. Diese jugendliche Ausgelassenheit steckte an und machte irgendwie- fröhlich. Ja, fröhlich und ausgelassen, fast sorgenfrei, so fühlte Lena sich im Augenblick und das letzte Mal, dass sie sich so hatte fühlen dürfen, war schon sehr, sehr lange her. Wie oft hatten Lionel und Bojan sie gegen ihren willen in voller Montur baden geschickt? Wahrscheinlich hunderte Male in allen Hotelpools dieser Welt, von den vielen unfreiwilligen Badeeinheiten im Mittelmeer ganz zu schweigen. So waren Jungs einfach: Sie wurden sieben und danach wuchsen sie nur noch. Aber erwachsen werden würden sie wohl nie.
 

„Tut mir Leid, Lena, aber die Gelegenheit war einfach zu verführerisch. Außerdem darfst du mir gar nicht böse sein, denn du hast nur gesagt, dass ich dich nicht reinschmeißen soll.“
 

Überrascht drehte Lena sich um und sah Clemens ins Gesicht, der wieder näher an sie heran geschwommen war, nachdem er vorher zu seiner eigenen Sicherheit auf Abstand gegangen war, um ihrer Wut und wahrscheinlich einer weiteren Ohrfeige zu entgehen. Mit einer Entschuldigung von ihm hatte sie nicht gerechnet, auch wenn sie seine Worte ein wenig widersinnig fand. Immerhin stand sie ja jetzt doch im Wasser und davor hatte sie ihn gewarnt.
 

„Tja Clemens, ich bin aber im Wasser, also habe ich jedes Recht böse auf dich zu sein, denn ich habe dir gesagt, dass du-“
 

Schelmisch grinsend unterbrach der gebürtige Erfurter in Diensten Werder Bremens die junge Psychologin.
 

„Moment, du hast mir gesagt, dass ich dich nicht reinschmeißen soll und das habe ich nicht getan: Ich bin MIT dir rein gesprungen, aber ich habe dich nicht ins Wasser geworfen.“
 

Ein unnatürlich breites Grinsen zierte sein Gesicht und Lena war sich fast sicher, dass, wenn Clemens keine Ohren gehabt hätte, er sicherlich einmal im Kreis gegrinst hätte, so sehr freute er sich darüber, dass er sich bei Lena für ihre Bemerkung über das Feuer hatte revanchieren können.
 

„Ok, ich gebe mich geschlagen, ich bin nicht böse auf dich. Aber ich warne dich: Noch mal und du kommst nicht so glimpflich davon, denn diese Aktion war ganz schön fies.“
 

„Tja, Herr Fritz ist eben kein Kuscheltier…“
 

Wenn Lena sich nicht sicher gewesen wäre, dass Clemens nichts von ihrem zufälligen Treffen mit Per und Lenas neuesten Errungenschaft, ihrer Stoffgirraffe namens Per, wusste, dann hätte sie seinen Kommentar eindeutig darauf gemünzt. Aber irgendwie war die Blondine sich sehr sicher, dass Per niemanden etwas von ihrem Treffen und ihren Gesprächen erzählt hatte, noch nicht einmal seinem Freund Clemens. Die Freundschaft der beiden, von der sie erst durch Torsten etwas erfahren hatte, faszinierte sie immer noch, denn im Grunde genommen waren die beiden Männer, was sie so bisher erlebt hatte, komplett unterschiedlich. So wie Tag und Nacht. Ebbe und Flut. Clemens, der lockere Sunnyboy, dem die Frauen nur so zu Füßen lagen und der selbstsicher mit allem, was nicht bei drei auf den Bäumen war, flirtete und auf der anderen Seite der ruhig Per, der seine Zeit brauchte, bis er auftaute und der sehr viel nachzudenken schien. Sie waren sich wirklich nicht sehr ähnlich und trotzdem schienen sie sich blendend zu verstehen. Vielleicht gerade deswegen.
 

Es waren schließlich René Adlers Worte, die sie aus ihren Gedanken über die Freundschaft zwischen Per und Clemens wieder zurück in die Wirklichkeit rissen.
 

„Nein, ich glaube kuscheln ist das Letzte, was du mit einer Frau machen würdest, nicht wahr, Clemens?“
 

Das allgemeine Gelächter der Jungs ließ Lena darauf schließen, dass Clemens Ruf als Macho und Frauenheld augenscheinlich auch in der Nationalmannschaft hinreichend bekannt war. Eigentlich verwunderte sie das auch nicht weiter, immerhin waren Fußballer auch nur Männer und auch wenn sie es ungern zugaben: Männer tratschten genauso viel wie Frauen, wenn nicht sogar noch mehr. Klar, sie telefonierten vielleicht nicht stundenlang mit dem besten Freund, gingen vermutlich selten gemeinsam shoppen, aber auf ihre eigene Art und Weise lästerten und quatschten sie genauso gern wie das vermeintlich „schwächere“ Geschlecht. Da machten ihre diversen Eroberungen als Gesprächsthema sicherlich keine Ausnahme, wahrscheinlich interessierten sie sich gerade dafür. Zumindest hatten manche ihrer Jungs in Barcelona nicht davor zurückgeschreckt und sorglos darüber geplaudert, mit welcher Frau sie wann im Bett gewesen waren. Lena fand solch ein Verhalten geschmack- und niveaulos, es zeigte nur, wie wenig Respekt manche Männer vor den Frauen hatten, mit denen sie schliefen, für sie waren sie nichts Besonderes, nur ein Mittel zum Zweck. Durch solche Männer bekamen alle Fußballer einen denkbar schlechten Ruf, wenn es um richtige Beziehungen und echte Treue ging. Zum Glück hatten weder Andres, noch Carles und schon gar nicht Lionel jemals mit ihren Eroberungen angegeben. Sie waren Gentleman gewesen, hatten genossen und geschwiegen, etwas, wofür Lena ihnen überaus dankbar gewesen war.
 

Mühsam und schwerfällig bewegte Lena sich durchs Wasser und hievte sich in den nassen Klamotten wieder an Land. Leicht genervt zog sie ihre Ballerinas aus und goss das Wasser, das sich in ihnen gesammelt hatte, in den Abfluss am Beckenrand. Tropfnass vorne übergebeugt stand sie da und wartete, bis auch der letzte Tropfen aus ihren Schuhen geflossen war. Sie spürte die Augen der anderen auf sich, sagte jedoch nichts. Als sie sich erhob spürte sie einen warmen Körper ein klein wenig zu nahm hinter sich und drehte sich um. Wieder stieß sie beinah mit ihm zusammen und sowohl Per als auch Lena hatten ein Déjà-Vue Erlebnis, denn genau so hatte sich Lena auch auf dem Werder Parkplatz zu ihm umgedreht. Diesmal jedoch musste sie nicht nachfragen, ob es auch wirklich Per war, dieses sanfte Lächeln erkannte sie mittlerweile wahrscheinlich unter hunderten, so oft, wie es sich bereits heimlich in ihre Träume gestohlen hatte.
 

„Hier, ein Handtuch. Ich hoffe es macht dir nichts aus, dass es schon benutzt ist.“
 

Mit ausgestreckter Hand hielt er ihr sein Badetuch hin und lächelnd nahm Lena es entgegen um sich zumindest das Gesicht, die Arme und die Beine abzutrocknen.
 

„Du konntest ja nicht wissen, dass ich eins brauchen könnte.“
 

„Nein.“
 

Sowohl Lena als auch Per waren sich bewusst, wie seltsam und verkrampft dieses Gespräch war. Und vor allen Dingen wie sinnlos ihre Worte waren. Doch keiner der beiden war in diesem Augenblick fähig sinnvolle, interessante Worte aneinander zu reihen, dabei hatten sie sich doch am Flughafen und auch im fringsschen Wohnzimmer so prächtig unterhalten. Das alles schien jetzt wie weggeblasen und sie standen voreinander wie völlig verschüchterte Teenager, die sich nicht trauten ihren Schwarm anzusprechen. Letztendlich war es Per, der all seinen Mut zusammen nahm und Lena direkt ansprach.
 

„Komm, setz dich doch ein bisschen zu mir in die Sonne, dann trocknen deine Haare und die Klamotten schneller.“
 

Mit einem dankbaren Lächeln gesellte sich Lena zu Per auf die Liege, wo er ihr großzügig Platz machte, jedoch nicht so großzügig, als dass zu viel Raum zwischen ihnen gewesen wäre. Alle anderen beobachteten verwirrt und neugierig, was Per und Lena dort veranstalteten, immerhin waren am ganzen Poolbereich verteilt noch so viele Liegen frei, dass die junge Psychologin ohne weiteres drei andere Liegen hätte benutzen können. Besonders Arne, der die Liege neben Per belegt hatte und der vor Lenas Ankunft noch in ein reges Gespräch mit Per verwickelt gewesen war, beobachtete die beiden genau, wie sie so dasaßen, sich ansahen, gar anlächelten und einen Augenblick einfach gemeinsam schwiegen. Auf ihn wirkten sie fast wie ein frisch verliebtes Paar.
 

„Wie geht es denn Per?“
 

Verwirrt blickte Lena Per an, der nun schmunzeln musste. Er fand Lenas verwirrten Gesichtsausdruck süß, wie sie so dasaß, ihn ansah und absolut nicht wusste, wovon er redete.
 

„Na, ich meine Lenas Giraffe. Die hat sie doch Per genannt, oder verwechsele ich da gerade was?“
 

Unsicher fuhr Per sich durch die Haare, sie wie er es immer tat, wenn er nervös oder unsicher war und in dieser Situation war er beides. Klar, er hatte sich schon häufiger mit Frauen unterhalten, gar mit ihnen geflirtet, aber nicht so. Außerdem rumorte es noch so in seinem Bauch, das er gar nicht richtig wusste, wie er sich überhaupt auf die Frau, die neben ihm saß und deren Vanilla Kisses Geruch er wahrnehmen konnte, konzentrieren sollte. Dazu klebte noch ihr T-Shirt so perfekt an ihrem Körper, das man ihre feinen Kurven wahrnehmen konnte und langsam aber sicher wusste Per, dass er heute wohl kein vernünftiges Gespräch mit Lena würde führen können. Zumindest nicht, wenn sie ihm so nah war.

Auch Lena machte Pers körperliche Nähe mehr zu schaffen, als sie sich selbst gerne eingestanden hätte. Erst hatte sie sich von Clemens’ tropfnassen Oberkörper verwirren lassen, jetzt faszinierte sie Pers Alabasterkörper so sehr, dass sie nur schwer der Versuchung widerstehen konnte einfach mit den Fingerspitzen über seine Bauchmuskeln zu gleiten um zu sehen, ob sie sich auch tatsächlich so gut und weich anfühlten, wie sie aussahen.

„Nein, nein, du verwechselst da nichts. Lenas Per geht es gut, er hat einen Ehrenplatz in ihrem Bett und bekommt jeden Abend einen Gute-Nacht-Kuss, damit er auch ruhig schlafen und noch schöner träumen kann.“
 

„Auch von dir?“
 

Am liebsten hätte Per sich in diesem Augenblick auf die Zunge gebissen, doch es war bereits zu spät, die Frage war raus und er konnte nicht verhindern, dass sich seine Wangen leicht röteten. Es war ihm peinlich diese Frage gestellt zu haben, überhaupt von diesem Thema angefangen zu haben und am liebsten hätte er, wie die ganze Zeit zuvor, als Lena mit Bastian und Clemens gescherzt hatte, auf seine Füße gestarrt, doch etwas in ihm ließ es nicht zu, vermutlich seine Neugier auf ihre Antwort.
 

Mit einem Mal war Lenas Hals ganz trocken geworden und sie schaffte es nicht, Worte zu formen und auszusprechen. Die Blondine war beeindruckt und positiv überrascht gewesen, dass Per sich noch daran erinnert hatte, dass die kleine Lena eine Giraffe mit ihm Kino gehabt hatte, den meisten Männern wäre so etwas gar nicht erst aufgefallen, aber dass Per sich sogar noch an ihren Namen erinnerte, das war etwas ganz Besonderes. Es rührte Lena und so konnte sie nichts anderes tun als ihm in die Augen zu sehen und leicht zu nicken.
 

Der Bann zwischen den beiden wurde erst gebrochen, als Jogi Löw auf der Terrasse erschien und die Jungs zur Mannschaftsbesprechung in den Konferenzsaal rief.
 

„So Jungs, genug geplanscht, trocknet euch ab, zieht euch an, jetzt wird gearbeitet. Teambesprechung in einer halben Stunde.“
 

Überrascht registrierte Jogi, dass eine ziemlich nasse Lena Frings neben Per aus der Liege saß und ihn aufmerksam beobachtete. Eigentlich konnte er sich schon denken, was mit der jungen Frau geschehen war und auch wer aller Wahrscheinlichkeit nach dafür die Verantwortung trug, doch trotzdem hielt er es für seine Pflicht zu Fragen, ob alles in Ordnung war, was Lena nur mit einem freundlichen Lächeln bejahte.
 

„Gut, gut, wenn alles soweit in Ordnung ist, dann macht es dir hoffentlich nichts aus dich nach der Teambesprechung um Bernd und ein paar andere Jungs zu kümmern. Sein Rücken macht ihm noch Probleme und du hast das doch das letzte Mal so gut hinbekommen, dass er jetzt nur noch zu dir will, wenn das möglich ist.“
 

„Dafür bin ich doch hier. Ich muss mich vorher nur trocknen und umziehen und danach kann es losgehen.“
 

„Sehr gut.“
 

Ohne ein weiteres Wort machte Jogi sich wieder auf den Weg ins Hotel, die letzten Vorbereitungen für die Teambesprechung treffen. Die anderen Spieler krabbelten mehr oder weniger begeistert aus dem Pool und sammelten ihre weit verstreuten Sachen zusammen. Lena machte sich schon mal auf den Weg zu ihrem Zimmer um auch pünktlich fertig zu sein, wenn ihr Typ verlangt werden würde. Sicherlich würde Bernd kein Theater machen, wenn sie fünf Minuten später kam um sich seinem Rücken anzunehmen, aber sie hasste Unpünktlichkeit bei anderen Leuten und vermied es auch, selbst unpünktlich zu sein.
 

So bekam Lena natürlich nicht mehr mit, wie Schweini mit nur halb gedämpfter Stimme und einen schelmischen Grinsen zu Poldi sagte:
 

„Ich spüre da so eine Verspannung zwischen den Schulterblättern, vielleicht sollte ich nach der Besprechung auch mal bei Lena vorbei schauen, damit sie sich das ansieht, nicht, dass ich noch für das Spiel ausfalle.“
 

Das Zwinkern versicherte allen, die hinsahen und sich wirklich Gedanken um die Gesundheit des Mittelfeldakteurs machten, dass es ihm im Grunde genommen gut ging und er sich pudelwohl fühlte, dass er diese Scharade jedoch um Lena wieder zu sehen aufführte. Er hatte einen Narren an ihr gefressen, weil sie absolut unbeeindruckt von ihm schien und immer Konter zu geben wusste, was ihm imponierte. Er wollte mehr Zeit mit ihr verbringen und der Sache auf den Grund gehen, warum Lena ihm nicht wie erwartet zu Füßen lag. Außerdem konnte man Spaß mit ihr haben, deswegen suchte der Bayer nach einer Ausrede sich von ihr behandeln zu lassen. Und Schweini war nicht der einzige der jungen Männer, der in diesem Augenblick überlegte mit welchem Wehwehchen er die junge Physiotherapeutin aufsuchen sollte.
 

To be continued
 

Ja ja, der liebe Herr Fritz ist wirklich kein Kuscheltier, aber das heißt ja noch lange nicht, dass das, was er mit den Damen tut, unbedingt schlechter ist… ^^ Was sagt ihr zu seiner Begründung, warum Lena ihm nicht böse sein darf? Irgendwie süß, oder? Ich meine, dass er sich Gedanken darüber macht… Er ist eben nicht „nur“ ein kleiner Macho.

Und wie steht ihr zu Schweinis neuen Anmachsprüchen? Und Lenas dazugehöriger Fauxpas was ihre Wortwahl betrifft…

Na, wer denkt sich wohl noch gerade etwas aus, damit er Lenas Hände an seinem Körper spüren darf? Spekulationen sind wie immer mehr als nur willkommen… ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sunny12
2010-09-22T17:02:24+00:00 22.09.2010 19:02
Hey!
Ein super Kapitel. Die Sache mit Clemens und dem Pool fand ich spitze :) Ich finde auch, dass es eine sehr gute Begründung war. Sie hat ja wirklich keinen Grund, ihm böse zu sein, da er sie ja tatsächlich nicht ins Wasser geschmissen hat. Macht das ganze zumindest noch witziger :D
Die Stelle mit Mertesacker war auch echt total süß. Die beiden gäben wirklich ein total süßes Pärchen ab.
Ich denke mal, dass zumindest Clemens sich noch etwas überlegen wird, um von Lena behandelt zu werden.
Und Schweinsteiger ist ja echt unmöglich... Aber dann bleibt es auch lustig. Und Lenas Kontra ist immer klasse ;)
Ich bin schon sehr auf das nächste Kapitel gespannt
lg sunny12


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