^^!One and only chapter!^^
Es war schon spät. Die meisten Leute schliefen bereits, zumindest die, die am nächsten Tag noch zur Arbeit mussten, doch wie gesagt: die meisten, nicht alle. Nymphadora Tonks saß mit Molly Weasley im Fuchsbau und hielt - wieder einmal - weinend eine Tasse Kaffe in der Hand. Gestern hatte sie -wieder einmal- vergeblich versucht, Remus zu erklären, dass es ihr egal war, wirklich EGAL war, dass er ein Werwolf war, oder arm, oder älter als sie. Es war ihr alles egal, denn sie liebte ihn... Sie LIEBTE ihn verdammt noch mal, sie liebte ihn, so wie er ist! Genau das alles sprudelte zum hundertsten Mal in Höchstgeschwindigkeit mit vor lauter Tränen erstickter Stimme aus ihr heraus, während Molly mitfühlend ihren Arm tätschelte. Sie war eine wirklich gute Zuhörerin. Sie hatte so viele eigene Sorgen und trotzdem war sie stets da, wenn man jemanden brauchte.
"...und dann sagt er mir einfach... ich...ich soll gehen! Ich erzähl ihm gerade, dass ich ihn liebe und er sagt, ich soll...gehen..." Sie hob den Kopf, den sie in ihren Armen vergraben hatte und sah die Rothaarige verzweifelt an, bevor sie, nach wie vor schluchzend weitersprach: ...Molly, er hat mich nicht mal ANGESEHEN, er... hat...sich einfach...einfach umgedreht und...er hat ...gesagt, ich... ich soll gehen! Er -... ER HAT MICH NICHT MAL ANGESEHEN!!!" Den letzten Satz hatte geschrien und war dabei auch noch aufgestanden. Molly zog sie erschrocken wieder zurück auf ihren Stuhl und schaute sie ernst an.
"Nymph-...ich meine, Tonks, er hat dich nicht angesehen, weil er dich auch liebt. Er sagt das alles bloß um dich zu beschützen.", versuchte sie den Metamorphmagus zu beruhigen, doch anscheinend klappte es nicht.
"WOVOR zu beschützen, Molly?", fragte sie verzweifelt, stampfte dabei wütend mit dem Fuß und ließ durch die plötzlich Bewegung die Tasse fallen, die sie in der Hand hatte. Sie beugte sich runter, um die Scherben einzusammeln, doch Molly hatte anscheinend nicht vergessen, dass sie eine Hexe war.
"Reparo." die Scherben fügten sich automatisch wieder zusammen und schon war die Tasse wieder ganz.
"... Äh,... 'tschuldige Molly, ich... ähm, ... ich sollte jetzt langsam verschwinden..." flüsterte sie zersrteut und erhob sich eilig. Mrs Weasley wollte gerade protestieren als sich Tonks schon ihre Jacke geschnappt hatte und verschwunden war. Sie seufzte. Tonks tat ihr aufrichtig Leid und in diesem Punkt konnte sie Remus wirklich nicht verstehen. Dass er ein Werwolf war, bedeutete doch nicht, dass er nie eine Familie gründen durfte...Besorgt schaute sie aus dem Fenster. Es war wirklich kalt draußen. "Hoffentlich ist Tonks nach Hause apparriert und treibt sich nicht irgendwo draußen rum....", dachte sie betrübt und seufzte wiederholt.
Tonks war aber nicht nach Hause apparriert. Sie wusste, dass Remus bei Sirius war (Der in meiner Version NICHT tot ist!!!).
Als der Grimmauldplatz 12 zwischen Nummer 11 un 13 erschien, war es ihr egal, dass sie nicht zu viel Lärm machen durfte weil sonst Mrs. Black's Portrait erwachen würde und sie klopfte mit all ihrer Kraft gegen die Tür. Wie erwartet, hörte sie von drinnen einen ohrenbetäubenden Lärm. Natürlich dauerte es dadurch länger, dass die Tür geöffnet wurde, denn die beiden Männer mussten erst Mrs. Black zum Schweigen bringen. Nach einigen MInuten, als die Schreie wieder verstummt waren, öffnete ein ziemlich müder Sirius die schwere Tür und machte ein zutiefst überraschtes Gesicht, als er die Aurorin sah.
"Tonks?", fragte er verwundert.
"Was? TONKS??? Was ist mit ihr? Ist etwas passiert? " ,hallte es durch den Korrdor und schon kam ein sehr besorgter Remus angerannt. Er hatte neue Kratzer im Gesicht. Gestern war Vollmond gewesen.
Eigentlich war sie gekommen um ihre Wut auszulassen und ihn anzuschreien doch ihre Augen ruhten jetzt auf Remus' Wunden.
"Ist.. ist alles in Ordnung?" ,flüsterte der Werwolf, während Sirius, der gemerkt hatte, dass das wohl persönlich war, sich leise davonstahl.
"Nichts ist in Ordnung, Remus", hauchte Tonks und klang viel schwacher und verletzter, als sie beabsichtigt hatte.
"Ich ... ich LIEBE dich, verdammt und wenn du meine Gefühle nicht erwiderst, sollst du es mir SAGEN und keine Ausreden erfinden! Du sollst mir in die Augen sehen und SAGEN, dass du mich nicht liebst!" Beim letzten Satz verlor sie auch den letzten Tropfen Selbstbeherrschung und griff ihm verzweifelt an den Kragen, so dass sie ihm sehr, SEHR nahe war und sah ihm in die Augen.
"Sag es!"
Remus wandte den Blick von ihr ab und sah auf den Boden. Dann sah er wieder auf und nahm vorsichtig ihr Gesicht in seine Hände.
"Tonks...ich liebe dich auch und das weißt du. Das ich mit dir nicht zusammen sein kann hat andere Gründe, das weißt du auch." Er strich ihr mit dem Daumen
eine Träne aus dem Gesicht. "Und jetzt hör bitte auf zu weinen. Du hast jemand Besseren verdient als mich." Mit diesen Worten ließ er sie wieder los und machte Anstalten, reinzugehen, anscheinend dachte er ernsthaft die Sache sei damit abgehackt.
Wie er sich da irrte! Tonks packte ihn am Handgelenk und hinderte ihn somit dabei, weiter zu laufen. Für ihren zierlichen Körper war sie sehr stark.
"Was denn noch?" fragte Remus und war jetzt wirklich an den Grenzen seiner Selbstbeherrschung angekommen.
Es hatte genug wehgetan ihr das alles zu sagen und es tat noch mehr weh ihr verletztes Gesicht zu sehen. Er hatte keine Kraft mehr, das noch länger zu ertragen.
Die Aurorin überlegte nicht lange, nahm all ihren Mut zusammen und küsste ihn einfach. Wenn ihre WORTE nichts brachten, musste sie halt zu TATEN umsteigen!
Und es schien zu funktionieren. Am Anfang wollte er sie ja zurückschubsen und sie fragen, was das sollte doch er konnte nicht.
Zum ersten Mal seit Langem, seit wirklich Langem, vergaß er die Vernunft, die Angst, er vergaß die Barriere, die er aufgebaut hatte, um keinen an sich ranzulassen. Er erwiderte den Kuss.
Als sie sich nach einer wundervollen Ewigkeit voneinander lösten, lächelte der Werwolf und legte seine Stirn an ihre.
"Gibst du mir 'ne Chance, Remus ?" fragte sie flehend.
"Die Frage ist eher ob du MIR eine Chance gibst Nyhmphadora. Ob du das wirklich riskieren willst."
"Natürlich, du Schwachkopf! Und nenn mich nich Nyhmpha -"
Doch sie konnte nicht weiterreden, weil der Ältere sie durch einen weiteren, leidenschaftliche Kuss zum Schweigen gebracht hatte....
