Küchengeschichten
Alle mal herlesen!
Die Charas sind nicht meine!
Wie?
Das hab ich schon gesagt? Ups...
Küchengeschichten
Chiyu beobachtete Saga bereits seit einigen Sekunden, wie dieser in der Küche stand und sich an den Töpfen zu schaffen machte. Shou hatte ihm mehr oder minder versprochen, dass es mit Saga klappen konnte. Jetzt musste er nur noch mit Anlauf über seinen Schatten springen und mit Saga sprechen.
„Komm schon rein, oder willst du Wurzeln schlagen?“
„Hallo.“ Chiyu betrat die kleine Küche Sagas und setzte sich an den Tisch. Dann sprang er gleich wieder auf. Sitzen ging nicht, er war zu nervös.
„Was ist denn los? Hunger?“ Saga hielt ihm einen Teller vor die Nase.
„Ich will mehr,“ platze er heraus.
„Dann halt noch mehr Gemüse.“ Schulter zuckend wandte Saga sich wieder dem Herd zu.
„Das meine ich nicht!“ Chiyu schnappte sich Sagas Handgelenk. „Mir reicht es! Ich will nicht nur Sex von dir! Ich will dein Freund sein und ich weiß, dass es blöd ist und vermutlich hat Shou mich verarscht, als er sagte, du würdest mich mögen und wollte mich nur aus dem Weg haben, aber es ist mir egal! Entweder, wir sind ab jetzt ein Paar oder ich ziehe aus und wir schlafen nie wieder miteinander.“
Saga sah ihn mit großen Augen an und stellte den Teller weg.
„Chiyu? Was soll das heißen?“
„Das ich so blöd bin, mich in dich zu verlieben und auf Shou zu hören, das soll es heißen! Ich geh jetzt, ist wohl besser so.“ Wie hatte er sich nur so blamieren können? Warum hatte er nicht gewartet, bis Saga eine Andeutung machte? Vermutlich hatte Shou ihn nur angelogen, weil er Saga wieder in seinem Bett haben wollte und jetzt stand er dumm da.
„Warte, warte! Chiyu!“ Nun war es Saga, der ihn packte und festhielt. „Verlieben? In mich? In den größten Aufreiser der PSC?“
„Halt mir meine Dummheit noch unter die Nase. Los, lach mich aus, schupps mich weg, mach irgendwas, aber sieh mich nicht so ungläubig an!“ Er konnte Sagas Blick nicht ertragen. Ein Blick, als würde er nicht fassen können, was er da hörte.
„Shou lügt nicht. Niemals. Und schon gar nicht, wenn es um so was geht. Der Kerl würde den Menschen verkuppeln, in den er verliebt ist, so lieb ist der. Ich...“ Saga brach seinen Satz mitten drin ab und ließ Chiyus Hand los.
„Was? Was? Sag schon, ich habe keine Geduld mehr! Ich dachte, es reicht mir, wenn wir miteinander schlafen, aber das tut es nicht! Ich will DICH, nicht nur deinen Körp-“ Weiter kam er mit seinem Satz nicht. Er fand sich an die Wand gedrückt wieder, Sagas Lippen fest auf seinen und in dessen Armen.
„Ich dich auch, Chiyu, ich dich auch.“ Sagas Hände fuhren durch seine Haare, drehten sein Gesicht so, dass er ihm in die Augen sehen musste. „Ich bin zum ersten Mal verliebt und das in dich. Warum hast du nie was gesagt?“
„Weil mich die halbe PSC vor dir gewarnt hat! Weil ich nicht dachte...“ Chiyu küsste Saga erneut. Es war jetzt anders, tat nicht mehr weh, weil er nicht nur einen Körper bekam. Saga war wirklich in ihn verliebt!
„Ich versuche dich so zu lieben, wie du es verdienst. Ich weiß nicht, ob ich alles richtig mache. Gib mir eine Chance, es zu versuchen, ja?“
„Ja.“ Er suchte wieder Sagas Lippen. Sie waren so unglaublich verführerisch. „Dann sind wir jetzt auch ein Paar?“
„Wenn du willst, dann ja.“
„Und ob ich will!“ Chiyu zog Saga fest an sich, steichelte dessen Rücken. „Ich bin seit Monaten in dich verliebt.“
„Warum? Warum ich?“
„Keine Ahnung! Vielleicht, weil...“
„DER HERD!“ Saga riss sich los und stellte das mittlerweile qualmende Essen vom Herd. Dabei machte er ein Gesicht, dass Chiyu sich das Lachen nicht verkneifen konnte. Er fühlte sich gut.
„Pizzadienst?“
„Pizzadienst.“ Er grinste. „Später.“
„Unglaublich, dass sie Zwillinge haben werden.“ Ruki starrte auf das Popcorn, das in der Mikrowelle seine Kreise drehte.
„Darum haben sie nichts gesagt, wetten?“ Reita öffnete zwei Flaschen Bier und reichte ihm eine.
„Komisch, dass sie es geheim halten wollten. So rund, wie Aoi wird, wäre es uns eh bald aufgefallen.“
„Sie haben sicher ihre Gründe.“ Der Bassist legte einen Arm um Ruki und küsste ihn. „Dir würde so ein Babybauch sicher auch stehen.“
„Vergiss es! Geh Kondome kaufen!“
„Hab ich dabei, keine Sorge.“ Reita ließ wieder von ihm ab und setzte sich, sein Bier in der Hand, auf die Tischplatte. „Übrigens, ich hab mal rum gefragt. Shin hat Lust auf unser Projekt, Mitsuru auch, womit wir schon mal einen Drummer haben, Keiyuu wäre interessiert, und Kazuki auch. Und oben drein kann Mitsuru singen! Das hätte ich nie gedacht. Wenn du mal Drums spielst, kann er das Mirko übernehmen.“
„Cool.“ Ruki reckte sich. „Dann haben wir also eine komplette Besetzung und wir haben obendrein ein Klavier und ein Koto. Könnte nett werden, was?“
„Allerdings.“ Reita zündete sich eine Zigarette an. „Tut gut, eine zu rauchen, ohne dass Aoi einem am Hals hängt.“
„Gott, der Kerl ist so süchtig, das geht schon gar nicht mehr.“ Ruki tat es ihm nach, nachdem er das Popcorn aus der Mikrowelle entfernt hatte.
„Sagt der Kerl, der bisher 27 Mal mit dem Rauchen aufhörte!“
„Du hast mitgezählt?“ Das erboste Ruki dann doch etwas.
„Jepp. Beim 30 Mal bekommst du eine Stange Zigaretten von mir.“
„Ich liebe dich.“
„Ich dich auch!“ Reita streckte ihm die Zunge raus. „Aber mal was anderes – ich beneide die zwei ja schon.“
„Um Aois Bauch?“ Ruki lachte. „Ich beneide sie nicht. Aoi isst die widerlichsten Sachen – denk mal an das Ei mit Nutella – , ist launisch wie sonst was, dabei heiß wie eine rollige Katze und Uruha dreht am Rand, weil er nicht weiß, wie sie das alles schaffen sollen.“
„Also, dass er heiß wie eine rollige Katze ist, ist doch was.“
„Aoi war schon immer sexuell unterversorgt, jetzt ist es nur schlimmer.“
„Aber ich meinte, dass sie irre glücklich sind.“
„Sind wir das nicht?“ Ruki trat auf Reita zu, stellte sich zwischen dessen Beine und legte einen Arm um ihn. Waren sie nicht glücklich?
„Doch. Natürlich. Ich wäre nur auch gern so offen wie die zwei.“
„Und das sagst du, der vor einem halben Jahr noch nicht mal einen Mann küssen wollte?“
„Ich will immer noch keinen Mann küssen. Nur dich.“ Reita fuhr sich durch die Haare. „Himmel, ich bin wie so ein Shonen-Ai-Manga-Held. An sich steh ich auf Frauen, aber dieser eine Mann, der ist meine große Liebe.“
Ruki küsste ihn.
„Das ist vermutlich das Beste, was du bisher zu mir gesagt hast.“
„Wollen wir uns wirklich den Film anschauen?“ Reita deutete auf die DVD-Hülle.
„Ich weiß nicht, mir ist nicht so nach Blut, Zombies und Massaker. Dir?“
„Da du anschließend dich immer wie ein verschrecktes Mädchen an mich drückst schon.“
„Das können wir auch überspringen.“
„Genau. Mir ist mehr nach deinen Lippen, und deiner Haut...“ Reitas Finger suchten sich ihren weg unter Rukis Shirt.
„Und das Popcorn?“
„Schmeckt kalt auch noch.“
„Wer ist hier die rollige Katze?“
„Miau?“ Reita machte so ein niedliches Gesicht, dass Ruki ihn in die Wangen kneifen musste.
„Das wirst du bereuen!“
„Wah!“ Ohne Warnung hatte Reita ihn geschnappt und sich über die Schulter geworfen. Ruki trommelte ihm auf den Rücken und entschloss sich dann, seinem Freund in den Hintern zu kneifen. Ging aus der Postion ganz gut.
„Na warte, du liegst heute unten!“
„Ich hab schon Angst!“ Aber Ruki lachte dabei. Auch, als Reita ihn schwungvoll auf das Bett beförderte und sich über ihn nieder ließ. Der Film würde schon nicht weglaufen.
Fortsetzung folgt....