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Sternchensuppe

von

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viel zu viel nachgedacht

Als Nino zuhause ankam, seufzte er wieder einmal schwer. Er hatte das Gefühl, mindestens zwei Stunden bis nach Hause gebraucht zu haben, obwohl der Park nur zwanzig Minuten entfernt war. Immer wieder kreisten seine Gedanken um Laurin, er hatte einfach keine Ahnung, was er jetzt tun sollte. Ob er direkt zu ihm gehen sollte, gleich wenn er von der Schule kam? Oder warten bis abends und mit ihm telefonieren oder über Internet schreiben? Alles war nicht so die Sache, für die sich Nino entscheiden wollte, aber er wollte endlich dieses drückende, schmerzende Gefühl vom Herzen haben.

Deprimiert tappte der Kleine in die Küche und entdeckte dort einen Zettel von seiner Mutter auf dem Tisch.

'Komme erst übermorgen wieder, ich musste kurzfristig für eine Kollegin für die Messe einspringen. Lass das Haus stehen und genieß deine sturmfreie Bude! Aber wenn ich wieder komme, muss alles ordentlich sein, wenn etwas ist, dann ruf mich an. Mama'

"Hm.. Irgendwie ist heut ein schwarzer Tag..", stellte Nino traurig fest und ließ den Zettel liegen. Also keine Mama zuhause. Sonst hätte er das irgendwie ausgenutzt für einen DVD-Abend oder so, oder jetzt, wo er mit Laurin zusammen war, für ihr Zweisamkeit, aber das hatte sich wohl erstmal erledigt.

"Man scheiße!", wütend und zugleich weinend trat der Junge gegen einen Küchenschrank, das dahinter kurz die Töpfe klapperten, "Warum hab ich das gesagt?!" Wieso konnte Laurin nicht einfach zu ihm kommen? Er dachte wirklich viel zu viel nach und kam einfach nicht zu einem Endpunkt, es machte ihn ganz verrückt und wirr im Kopf, jedes mal wenn er dachte, er hatte endlich einen Entschluss gefasst, fiel ihm eine weitere Möglichkeit ein. Er raufte sich leicht die Haare und hockte mittlerweile vor den Küchenschränken auf dem Boden.

"Ich will nicht mehr denken!", hart knallte er seinen Kopf gegen das hellgelb bestrichene Holz des Küchenschranks vor sich. Was konnte er noch tun? Er kam einfach nicht aus den Gedanken raus, er war ein scheiß Theoretiker und hatte nie wirklich gelernt, praktisch und spontan zu denken und das auch um zu setzten. Die Zeit verrann und Nino hockte unverändert auf dem Boden. Wie lang er da schon saß, wusste er nicht. Langsam bekam er tierische Kopfschmerzen von dem ganzen, er hatte das Gefühl, all das würde ihn erdrücken, wenn er nicht endlich was dagegen unternahm. Völlig verheult stand er auf und schaute auf die Uhr. Kurz nach vier, also hatte er fast drei Stunden auf dem Boden verbracht. Beschämt wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht und ging ins Bad. Er fand beim Blick im Spiegel, das er total erbärmlich und hässlich aussah. Nachdem er sich etwas frisch gemacht hatte, zog er noch ein anderes Shirt an, das nicht so nass geheult aussah. Tief seufzend musste sich Nino zusammen reißen, nicht gleich wieder los zu heulen. Er zog seine dünne graue Jacke an, auf der viele bunte Sterne waren und packte sein Handy und seine Schlüssel in die Jackentaschen, jeweils links und rechts. Immer noch mit pochendem Kopf verließ er das Haus und lief langsam in Richtung Laurins zuhause. Er wusste noch immer nicht, was er sagen oder tun sollte, aber irgendwie musste er das ganze jetzt ins Rollen bringen.

Irgendwann stand er dann vor der Eingangstür, neben der an der Seite eine Klingel mit der Aufschrift 'Pikka' war. Ob er zuhause war? Nino wollte klingeln, doch sein Finger stoppte vor der Klingel. Langsam sank die Hand wieder, doch eine Sekunde später war sie wieder kurz vor der Klingel. Unschlüssig musterte Nino die Klingel. Sie war weiß, aus Plastik, ein längliches Rechteck und sie leuchtete leicht, damit man auch im Dunkeln den Namen lesen konnte.

"Man..", jammerte der Kleine leise und stand unschlüssig da. Ehe er weiter nachdenken konnte, wurde die Tür aufgerissen und es stand niemand anderes als Laurin vor ihm. Er sah sehr verheult aus, sein Shirt sah auch dem entsprechend aus. In seiner Hand hielt er sein Skateboard, allen Anschein nach wollte er wohl zu Nino. Klappernd ließ er sein Skateboard fallen und viel Nino um den Hals: "Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht Nino.." Er schluchzte leise an seiner Schulter und klammerte sich zitternd an ihn. Der Kleinere war ganz überwältigt von Laurins Gefühlen und strich ihm über den Rücken. Dann, ohne ihn zu fragen, zog er ihn rein und knallte die Tür zu.

"L-Laurin- Wir kriegen Ärger mit deiner Ma-", meinte Nino besorgt und schaute zur Tür, wo noch das Skateboard lag. Laurin schüttelte nur den Kopf und zog ihn weiter mit in sein Zimmer. Dort angekommen ließ er seine Hand los und setzte sich unruhig auf sein Bett.

"M-Mir tut es leid wegen heute Morgen.. Das war alles sehr scheiße von mir, vor allem vor den anderen, ich wollte dir nicht weh tun, es tut mir so leid Nino..", wieder weinte er, "Ich hatte solche Angst das du mich für sie verlässt, weil du nur an sie gedacht hast." Nino schaut ihn an: "Ein bisschen war es ja gerecht, ich bin ja mit Schuld.." Der Kleinere ließ den Kopf hängen und ging ein paar Schritte auf Laurin zu, das er vor ihm stand: "Ich denke wirklich zu viel nach, mir tut das alles auch sehr Leid, ich wollte nicht sagen das ich nicht vergeben bin." Nino kamen die Tränen: "Die Wahrheit ist, das ich einfach Angst habe vor dem, was zwischen uns.. noch kommt..." Beschämt wischte er sich die Tränen weg. Laurin

schaute auf: "Hast du etwa Angst vor Sex?" Er sprach es aus, als wäre das eine Lapalie, keine große Sache, einfach nur eine Sache wie viele andere. Nino kamen wieder die Tränen, beschämt schaute er zu Boden und nickte: "I-Ich hatte noch nie Sex.. Und ich hab keine Ahnung davon, ich hab Angst das ich was falsch mache oder es weh tut.." Laurin seufzte. Sie waren sich beide ihrer Rollen beim Sex bewusst.

"Nino..", er stand auf und zog ihn in seine Arme, "Ich pass doch auf, dass dir das nicht weh tut und ich bin doch genauso unerfahren wie du.."

"Ich kann mir aber nicht vorstellen das du noch nie hattest..", entgegnete Nino beschämt und verbarg das Gesicht an Laurins Schulter. Der Größere seufzte: "Glaub mir, ich hab weder mit einem Mädchen, noch mit einem Jungen geschlafen, ich bin genauso Jungfrau wie du." Er strich ihm durch das Haar und spielte mit einer Strähne.

"Auch wenn ich vielleicht so wirke, es ist nicht so, Nino.", flüsterte Laurin, "Und ich hab genauso leichten Bammel davor, etwas falsch zu machen, das es dir nicht gefällt oder so.." Er drückte den Kleineren mehr an sich: "Aber auf der anderen Seite bin ich auch neugierig und ich frag mich auch wiederum, warum wir noch nicht mal Ansatzweise was gemacht haben und ob ich irgendwas falsch mache."

"Nein, ich bin schuld, weil ich immer zurück weiche und viel zu viel über alles nachdenke.", schluchzte Nino und krallte sich an ihn fest, "Ich bin einfach nur dumm." Laurin musste lächeln: "Nein, du bist sehr schlau, aber du bist es einfach gewöhnt, über alles gründlich nach zu denken, wie in der Schule, bis sich die Lösung auftut, die richtig ist." Nino löste sich leicht von Laurin und schaute ihm in die Augen.

"Das Problem an der ganzen Sache ist nur, das es in einer Beziehung viele Wege gibt, die man gehen kann, du wirst nie die perfekte Lösung finden, erst im Nachhinein wirst du sehen, ob es so gut war oder nicht."

"Aber wenn ich dir dabei weh tue-"

"Dann ist das nunmal so.", Laurin strich ihm über die Wange, "Dafür können wir wie jetzt darüber reden und uns.. wieder vertragen...?" Nino nickte sofort und hauchte ein fast ersticktes 'Ja'. Er fiel dem Größeren um den Hals und drückte sich an ihn: "Ich will mich nie wieder mit dir streiten." Laurin lächelte überglücklich und drückte ihn an sich: "Und ich will dich nie wieder so anschreien." Nino spürte, wie das schwere Gefühl von seinem Herzen fiel, es war so erleichternd.

"Sind wir kitschig..", flüsterte Laurin grinsend in sein Ohr und küsste ihn am Hals. Nino kicherte kurz: "Ist mir egal, solange wir uns wieder verstehen." Er löste sich von Laurin und schaut ihm in die geröteten Augen. Er selbst sah auch sehr verweint aus.

"Ähm.. Was ist jetzt mit Kathrina..?", fragte Laurin etwas zögerlich.

"Ich hab mit ihr geredet und ihr alles erzählt.", erklärte der Kleinere.

"Was?!", Laurin war ganz überrascht, "Aber jetzt ist sie doch bestimmt noch wütender!"

"Naja.. In erster Linie hat sie ab jetzt wohl einen Gräul auf dich, weil ich mit dir zusammen bin. Am Anfang war sie einfach abgeneigt und sauer, aber als ich ihr ein bisschen mehr erzählt habe, hat sie es verstanden."

"Hm..", Laurin setzte sich wieder aufs Bett und schaute zu Boden: "Meinst du sie behält das für sich?" Nino setzte sich neben ihn: "Wenn, würde sie es glaubig nur Anne sagen."

"Na dann.."

"Sag mal, ist deine Mutter eigentlich nicht zuhaus?" Laurin schüttelte kurz den Kopf: "Nö, die ist bei meiner Tante und kommt erst heute Abend wieder."

"Meine Mutter ist auch weg, aber sie kommt erst übermorgen wieder.", erzählte Nino und seufzte, "Und ich kann nicht mal kochen." Laurin lachte: "Wie wärs wenn ich dich bekoche? Ich kann gut kochen!"

"Ähm-", total überrascht schaute Nino Laurin an, "Äh- Gerne. Magst du gleich über Nacht bleiben? Dann bin ich nicht allein." Eine Sekunde später realisierte Nino, was er da für eine Einladung ausgesprochen hatte. Er und Laurin. Alleine bei ihm zuhaus. Zusammen in seinem Bett. Laurin grinste leicht, er wusste, das Nino es nicht auf das abgesehen hatte, nachdem es sich anhörte.

"Gerne.", antwortete Laurin und küsste ihn sanft, "Und du brauchst keine Angst vor mir zu haben." Nino lächelte ein wenig erleichtert.

Es war wie an dem Tag, als sie zusammen kamen. Es war eigentlich so einfach, er machte sich viel zu viele Gedanken.
 

Zwei Stunden später saß Nino zuhause und wartete auf Laurin. Er war noch eine Stunde geblieben und war dann nach Hause gegangen, Laurin selber wollte noch etwas erledigen und dann später nachkommen. Gelangweilt schaute der Kleine aus dem Küchenfenster, während er in seinem Kakao rum rührte. Was wollte er denn noch erledigen? Seufzend trank Nino einen Schluck von dem viel zu süßen Kakao. Er hatte vergessen die kleinen Schokokugeln raus zu fischen. Das machte er immer. Er tat mit Absicht mehr Kakao in das Glas, damit er anschließend die süßen Kugeln naschen konnte. Heute hatte er es wieder getan, aber es dann einfach verrührt, weil er mal wieder total in Gedanken versunken war.

"Bäh..", Nino kippte den Kakao mit schlechten Gewissen weg, der Appetit darauf war ihm vergangen. Dann hörte er endlich die Klingel. Wie ein aufgescheuchtes Hunhn eilte er zur Tür und öffnete diese.

"Hey~", Laurin grinste ihn breit an und trat ein. Dabei hatte er eine etwas größere Umhängetasche mit seinen Sachen.

"Entschuldige, das es so lange gedauert hat.", Laurin zog seine Schuhe aus und stellte seine Tasche erstmal ab.

"Ist schon ok.". Nino lächelte und gab ihm einen Kuss auf die Lippen, worauf ihn Laurin umarmte und den Kuss intensivierte. Er konnte es. Mit einem Mal war Ninos Kopf wieder ausgeschaltet und er gab ihm einfach nach. Der Größere strich ihm über die Seiten und spielte weiter mit seiner Zunge, doch dann beendete er das ganze langsam und sanft. Schließlich löste er den Kuss und lächelte Nino an: "Du bist so süß, Nino.."



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2010-06-23T14:00:36+00:00 23.06.2010 16:00
uiiiii.... looove xD
is das süüüß. ich bin ja so.. aufgeregt und gespannt :D
hoffentlich kommt bald das nächste >.< (ich weiß. ich bin ungeduldig und stresse xD)
Von:  Artanaro
2010-06-18T21:11:47+00:00 18.06.2010 23:11
na da bin ich aber mal gespannt was da passiert...
vor allem warum er noch so lange weg war...
wenn es einen grund gab
aber schon schön, das se sich wieder versöhnt haben
Von:  MissTea
2010-06-17T13:56:38+00:00 17.06.2010 15:56
Ich mag die Story immer noch total gerne, auch wenn die neuen Kapi jeweils etwas lange brauchen =)
Würde aber gerne weiterhin benachrichtigd werden...

Ach ja:
Du hast Talent!

*keks reich*
Von:  Inan
2010-06-15T15:06:03+00:00 15.06.2010 17:06
Laurin ist so sensibel! <3
*sich jetzt ganz schlau fühl(xD) und für Nino und ihn freu*
Toll, dass die Beiden sich wieder vertragen haben :3
Wie immer schönes Kapitel, ich würd mich über weitere Benachichtigungen freuen^^
Von:  dark_uchiha
2010-06-15T14:28:48+00:00 15.06.2010 16:28
surmfrei höhrt sich ziemlich verführerisch für das nächste kapi an
der brief von ninos mutter, war absolut genial geschrieben (pluspunkt)
und...du hast nino zu einem enton gemacht
das pokemon ist ja bekannt dafür, dass es sich ständig den kopf stößt, zu viel nachdenkt, ohne auf lösungen zu kommen und dann heulend kopfschmerzen hat XD
fand ich iwie süß
ebenfalls super dargestellt, hast du ninos zögern mit der klingel, auch wenn das aussehen der klingel ehr mal unwichtig ist und das kapi nur unnnötig verlängert hat
was ich nciht verstehen konnte, war das larin verheuelt war
klar, kummer und so
aber er ist doch der seme, wäre frust nicht ehr angebracht oder einfach nur verzeiflung?
gott sei dank, hat er sich wieder gefangen
eine negative kritik muss ich dir aber heute mal aussprechen, dass kapi war voller unwichtiger lückenfüller, die du sonst eigendlich vermeidest, dass deeeeeeehhhhhhhhhnnnnnnnnnnttttttttttt viel zu sehr, auch wenn die ideen recht süß waren, aber nen bisschen mehr pepp habe ich daran vermisst
nimm es mir bitte nciht böse, aber iwie musste ich das ansprechen
ansonsten ahbe ich mich sehr über dieses neue kapi gefreut
endlich ging es ma weiter
*smile*
hoffentlich lässt du dir nciht wieder so viel zeit
*lach*
Von:  Midnight
2010-06-15T13:08:30+00:00 15.06.2010 15:08
Fein, fein, das sich die Beiden wieder vertragen haben :)
Hoffe das bleibt auch so und ich bin mal gespannt, was als nächstes passiert XD~
Aber die Trink-Schockolade hätte Nino mir geben können ♥~♥ Ich liebe das Zeug!XD

Schreib bitte schnell weiter! Ich will mehr!
LG Midnight


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