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Der Regen für die Wüste

Ein Herz ohne Liebe ist wie ein Garten ohne Blumen (1. Teil der Wüstentriologie)
von

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Ein seltsames Mädchen

Ikiru wurde sanft vom Wind, der durch ihr Fenster wehte, geweckt. Sie streckte sich und gähnte erst mal ausgiebig. Ihre Gedanken wanderten zur letzten Nacht. Sie erinnerte sich an den Kazekage, ihre und seine Gefühle, und sie erinnerte sich daran das sie gesungen hatte und warum.

Ich wusste gar nicht, dass ich so sentimental bin.

Mit einem weiteren Gähnen stand sie auf und ging ins Bad um sich fertig zu machen. Erst als sie am Waschbecken stand und sich die Zähne putzte fiel ihr ein, was sie wirklich in seiner Gegenwart gemacht hatte. Sie hatte es gewusst, es aber kaum regestriert.

Ich habe gesungen! Ich habe vor dem Kazekagen gesungen!!!

Sie spürte wie sie rot anlief. Sie hatte gesungen und hatte ihre Umgebung vollkommen vergessen.

Oh mein Gott. Er hat alles mitgehört. Jetzt muss er mich endgültig für bekloppt hallten.

Ikiru schüttelte den Kopf und verspritzte dabei ein wenig Zahnpastaschaum.

Sie konzentrierte sich noch mal auf die Gefühle, die sie gespürt hatte. Abgesehen von ihren Gefühlen, hatte sie ein Gefühl von Verständnislosigkeit und Verwirrung gespürt.

Er war verwirrt?

Sie hatte den Kazekage verwirrt? Den sonst so gefassten und undurchschaubaren Kazekage? Verständnislosigkeit, okay, aber wieso war er verwirrt gewesen?

Und dann fiel es ihr wieder ein.

Ich habe geweint!!!

Ikiru lief abermals rot an. Wie konnte sie nur so viel Blöße zeigen und das ohne es auch nur zu bemerken?

Ich bin so ein Idiot!

Sie wischte sich den Schaum vom Gesicht und zog sich um. Dabei verfluchte und beschimpfte sie sich selbst. Nachdem sie sich angezogen hatte, ging sie aus ihrem Raum. Sich an der Wand abtastend ging sie zu Hinatas Zimmer. Sie machte die Tür ein wenig auf, hielt dann aber inne. Hinata schien in ihrem Bett zu liegen und vor sich hinzuträumen.

Die muss ja müde sein. Die schläft ja immer noch.

Gerade als Ikiru wieder leise die Tür schließen wollte hörte sie Hinata noch ein leises „Naruto“ murmeln. Mit einem Grinsen schloss sie die Tür und machte sich auf den Weg in die Küche.

Dort angekommen traf sie auf Temari. Das große Mädchen machte sich gerade ein Brot.

„Hey.“, begrüßte Ikiru sie. Temari grüßte sie aufs Herzlichste zurück. „Ist heute irgendetwas Besonderes im Gange?“

„Nein, heute ist alles völlig frei am laufen.“, antwortete sie. „Ich muss gleich nur mal mit Kankuro weg, du und die anderen habt heute eure Ruhe. Ich muss dann schon los.“

Temari biss in ihr Brot und klopfte Ikiru noch auf die Schulter, dann schlug die Tür hinter ihr zu. Ikiru blieb zurückgelassen in der Küche stehen.

Toll, und was mach ich jetzt?

Hinata wollte sie nicht wecken und Kiba und Shino waren auch noch am schlafen. Gedankenversunken machte sie den Kühlschrank auf und sofort besserte sich ihre Laune ein wenig. Der Kühlschrank enthielt neben dem Brotbelag und anderen Sachen eine Vielzahl an Früchten. Voller Freude holte Ikiru sich eine Schale und tat von jeder Frucht, die sie fand, zwei auf die Schale.

Mit diesem Obstteller beladen, machte sie sich auf den langen und nicht gerade unproblematischen Weg auf ihr Zimmer. Dort setzte sie sich auf ihr Bett und fing an an den kühlen Früchten zu knabbern. Bei der Hitze eine Wohltat.

Irgendwann am späten Vormittag, kam eine gähnende und ausgeschlafene Hinata ins Zimmer.

„Morgen.“, begrüßte sie Hinata dumpf.

„Morgen.“, grüßte Ikiru zurück. „Temari und Kankuro sind heute 'ne Weile weg, also haben wir den ganzen Tag für uns allein.“ Ikiru warf Hinata eine Feige rüber, die diese auffing und gleich darauf hineinbass.

Der Rest des Tages verlief wie ein normaler Tag. Hinata und Ikiru quatschten über alles. Über das Wetter, das Klima und sonst alles, was in Konoha anders war als hier in der Wüste. Sie redeten über vollkommen belangloses Zeug: von dem Verhalten der Jungs, über das beste Eiscafe, was es hier wohl geben könnte, bis hin zu Klamotten und Schminken.

Im Laufe des Tages kamen sogar die Jungs und Akamaru ins „Frauenzimmer“ und brachten den Mädels ein Stückchen Kuchen mit, den sie aus der Küche „organisiert“ hatten. Sie merkten dabei kaum wie der Vormittag zu Mittag wurde und der Mittag langsam zum Abend.

So verging der Tag und eh sie es sich versahen stand Temari in der Tür. „Hey, ihr Quatschtüten!“

Temari bot sich wahrlich ein lustiger Anblick: Hinata war noch im Schlafanzug, Ikiru lag quer auf dem Bett und kraulte Akamarus Fell, Kiba hatte sich wegen der Hitze das T-Shirt ausgezogen und er sowie Shino waren mit Kuchenkrümeln übersät.

„Wenn ich euch nicht gerade bei irgendwas stören sollte, wollte ich euch sagen, dass ihr zum Abendessen runterkommen könnt.“ Sie warf noch einen belustigten Blick auf die überrumpelte Mannschaft und ging lachend aus dem Zimmer.

Nach einer Weile sagte Ikiru zu Hinata, dass sie sich lieber umziehen sollte. Mit einem erschrockenen Quietschen lief Hinata in ihr Zimmer. Shino und Kiba konnten sich bei dem Anblick ein Grinsen nicht verkneifen.

Als Hinata schließlich angezogen wieder ins Zimmer kam, machten sie sich alle auf den Weg zum Abendessen. Temari und Kankuro erzählten wo sie den ganzen Tag gewesen waren und unterhielten die Gruppe den ganzen Abend mit lustigen Sachen. Temaris und Kankuros kleiner Bruder tauchte den ganzen Abend nicht auf. Keiner fragte warum.
 

Ikiru schloss ihre Zimmertür hinter sich. Das Abendessen war vorbei und da es sich in die Länge gezogen hatte war es schon elf Uhr. Mit einem müden Seufzer ging sie ins Bad um sich nachtfertig zu machen.

Als sie später frisch geduscht aus dem Zimmer kam, zog sie sich ihren Schlafanzug an und holte sich noch einen warmen Pullover. Sie konzentrierte sich wieder aufs Dach und stellte ihren nächtlichen Besucher fest.

Schläft der eigentlich nie?

Mit leicht klopfendem Herzen machte sie die Balkontür auf und trat in die kühle Nachtluft hinaus. Ikiru merkte sofort, dass er sie bemerkt hatte.

Nicht drum kümmern.

Und das tat sie, vergaß alles um sich herum. Sie genoss das Nachtleben der Stadt, nahm ihre Geräusche auf, ihren Duft, die Atmosphäre. Automatisch fing sie wieder an zu singen. Ikiru war sich bewusst das ihr der Kazekage zuhörte. Und sie spürte wieder diese leichte Verwirrung. Ein neues Gefühl hatte sich allerdings neu in die Gefühle des Kazekagen eingeschlichen. Ikiru fing an zu lächeln als sie bemerkte, dass es Neugier war.

Ikiru merkte nicht, dass es bereits nach zwölf war, als sie wieder rein ging und sich schlafen legte. Der Junge sah ihr hinterher.
 

Wüste. Sand überall. Eine unerträgliche Hitze.

Ikiru spürte den heißen Sand unter ihren Füßen.

Sie schaute sich um, die Augen durch den heißen Wind leicht zusammengekniffen. Sie konnte nichts erkennen.

Jeder Schritt war wie eine Qual und sie spürte unheimlichen Durst.

Gerade als sie dachte vollkommen allein zu sein, sah sie was.

Sechs kleine Steine ragten aus dem Sand empor.

Ikiru ging langsam auf diese zu. Sie schienen zum greifen nah und auch so fern.

Gerade als sie mit einem großen Schrecken erkannte was diese Steine waren, kam ein Wind auf und bedeckte die Steine mit Sand.

Der Wind, der sich wie qualvolle Schreie anhörte, hatte sechs Grabsteine bedeckt.
 

Mit rasendem Herzen wachte Ikiru auf. Ihr war so heiß als wurde sie brennen, sie bekam kaum Luft. Sie fiel fast aus ihrem Bett als sie aufstehen wollte. Sie riss die Tür zum Balkon auf und stolperte ans Geländer. Auf dem Boden sitzend kam sie langsam zu Atem. Die kalte Nachtluft kühlte ihre Haut und ließ sie leicht frösteln.

Wann hören diese Träume bloß auf?

Sie gab einen leisen Laut der Verzweiflung von sich und raufte sich heftig die Haare.

Ich hab es so satt!

Sie rieb sich über das Gesicht und wischte sich Tränen und Schweiß weg.

„Was machst du hier draußen?“

Ikiru zuckte mit einem kleinen Aufschrei zusammen. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass der Kazekage direkt über ihrem Balkon saß und sie beobachtete. Ikiru spürte den kalten Blick auf sich gerichtet.

Sag was!

„Ähhm…“, fing Ikiru stotternd an. Dieser kalte Blick machte sie nervös. „Ich konnte nicht schlafen.“ Sie versuchte so gut es ging dem Dorfherrn ins Gesicht zu sehen.

„Warum?“

Ikiru kam sich mittlerweile durch die Fragen des Kazekagen wie in einem Verhör vor. Sie konnte sich fast den Ausdruck der Kälte im seinem Gesicht vorstellen. Und das machte Ikiru auf irgendeine Weise ein wenig wütend.

„Und wieso schlaft ihr nicht?“, gab sie leicht gereizt zurück. Erst als sie seine Überraschung spürte, merkte Ikiru was sie getan hatte.

Oh-o

Ikiru machte sich so klein wie es ging und wartete auf das große Donnerwetter. Und wartete. Und wartete weiter. Das erwartete Donnerwetter blieb aus.

„Ich konnte auch nicht schlafen.“, kam es schließlich von oben herab.

Ikiru runzelte die Stirn. Nicht nur darüber, dass er nicht schimpfte, er hatte ihr eine Antwort gegeben und das hätte sie nicht erwartet. Dann fielen ihr die letzten drei Tage ein. Ein wenig mutiger geworden, da er sie nicht angeschrien hatte, füllte sie sich gleich besser. Sie verschränkte die Arme vor der Brust.

„Aha, ihr könnt also seit drei Tagen nicht schlafen?“ Sie war selbst ein wenig überrascht von ihrer Patzigkeit. Die Überraschung des Kazekage erheiterte sie sogar ein wenig.

„Und?“, fauchte dieser zurück.

Ikiru ließ sich nicht einschüchtern. „Das ist schlecht für die Gesundheit!“

Der Kazekage starrte sie an.

Ha! Ich habe ihn sprachlos gemacht.

Eine Weile war es still und Ikiru kostete ihren kleinen Triumph aus.

„Wieso schläfst du nicht?“

Damit hatte sie nicht gerechnet. Ikiru lief leicht rot an und fing an zu stammeln. „Ähh… wieso fragt ihr?“ Ihr war der bissige Ton in seiner Stimme nicht entgangen.

„Ich dachte nicht schlafen ist schlecht für die Gesundheit oder etwa nicht?“ Das Grinsen in seinem Gesicht konnte man förmlich hören.

Dieser blöde…

„In meinem Fall ist es besser dass ich nicht schlafe, glauben sie mir.“, fauchte sie giftig.

Es herrschte einen Moment lang Schweigen.

„Aha, und wieso denkst du, dass es bei mir nicht auch besser wäre nicht zu schlafen?“

Ikiru riss die Augen auf. „Ihr habt auch Alpträume???“, stieß sie überrascht hervor.

„Alpträume?“, entgegnete er verwirrt.

Upps!

„Äääähhhhhhh…ähhh…äh…“ Mit jedem weiterem Ton wurde Ikirus Gesicht röter und ihre Stimme eine Oktave höher. „Ach, nichts. Ich war nur hier, weil die Nacht so schön ist.“, piepste sie schließlich. Ikiru brauchte ihre Stimme nicht zu hören um zu wissen, dass sie unmöglich und nicht im geringsten glaubhaft klang.

Schwing deinen Hintern hier weg, du blöde…

Mit einem gequietschtem Gute Nacht stürzte sie in ihr Zimmer.
 

Der Kazekage, oder auch Gaara, blickte dem Mädchen hinterher, wie sie mit hochrotem Kopf davon schoss.

BAMM

Mit einem Knall schlug die Tür zu. Stirnrunzelnd stieg er so leise auf den Balkon wie eine Katze und blickte durchs Balkonfenster. Dort bot sich ihm ein wahrhaftig seltsamer Anblick. Er musste ein wenig schmunzeln.

Das Mädchen haute wie verrückt auf ihr Kissen ein und schien sich dabei selbst zu beschimpfen. Und sie hörte gar nicht auf, auf das Ding einzuschlagen, es flogen bereits ein paar Federn durch die Luft.

Das ganze nahm ein Ende als sie sich versehentlich die Fingerknöchel an der Wand anschlug und sie mit einem leisen Aufschrei die Hand hielt. Dann verschränkte sie die Arme vor ihrer Brust und brummelte vor sich hin.

Ein seltsames Mädchen. , dachte er sich.

Nach einer Weile fielen ihr die Augen zu, sie schlief im Sitzen ein und kippte schließlich nach hinten, wo sie friedlich weiterschlief. Der Anblick war nicht unamüsant. Mit einem weiteren Stirnrunzeln und einem kleinem Grinsen auf dem Gesicht sprang er wieder aufs Dach.

Ein sehr seltsames Mädchen.
 

Ikiru wachte mit tierischen Rückenschmerzen auf. Sie hatte immer noch die Position eingenommen in der sie eingeschlafen war. Sie schüttelte ihre verkrampften Glieder aus und streckte den Rücken so durch, dass es krachte.

Memo an mich. Nie wieder in Sitzposition schlafen!

Als sie die Hand ausstreckte, bemerkte sie ihre aufgeplatzten Fingerknöchel und erinnerte sich an ihren kleinen Wutanfall.

Wieso war ich eigentlich so sauer? So doll aufgeregt habe ich mich schon lange nicht mehr. Nur weil er mich gekonnt ausgetrickst und ich mich versprochen habe muss ich nicht gleich einen Wutanfall bekommen.

Mit einem Stöhnen stand sie auf und zog sich an.

Hoffentlich ist Hinata schon wach.

Mit einem Gähnen machte sie die Tür auf…und schloss sie wieder mit einem Knall.

Auf den Flur kam ihr eine wohlbekannte Person ihrer Zimmertür entgegen und blieb vor dieser stehen. Schwer atmend blieb Ikiru hinter dieser stehen.

Geh weg, geh weg!!!

Ikiru glaubte so etwas wie ein extrem seltsames Mädchen zu hören, ehe sich die Schritte entfernten. Erst nach fünf Minuten traute sie sich aus ihren Zimmer und begegnete dort Hinata.

„Morgen.“, grüßte diese sie.

„Morgen.“

Stirnrunzelnd sah Hinata ihre beste Freundin an. Ikiru fühlte ihre Besorgnis.

„Alles okay? Du siehst ein wenig blass um die Nase aus.“

„Hab nicht gut geschlafen.“, wich sie schwach aus. Dann machte sie sich mit ihrer Freundin auf dem Weg zum Frühstück.

Auf dem ganzen Weg lag Ikiru eine Frage auf der Zunge.

Soll ich sie das echt fragen?

Ikiru blieb stehen. „Hinata darf ich dich was fragen?/“

„Sicher doch.“

Zögernd fing Ikiru an. „Also es mag sich vielleicht komisch anhören, aber ich habe eine Frage zu Jungs.“
 

Der Kazekage lauschte auf. Vor seiner Tür war jemand stehen geblieben. Gedämpft hörte er zwei Stimmen aus dem Flur.

„Über Jungs?“

„Genau.“

Das war die Stimme des Mädchens mit ihrer Freundin. Er legte seinen Papierkram einem Moment beiseite und hörte leicht interessiert zu. Das könnte spannend werden.

„Bitte nicht aufregen aber ich habe letzte Nacht mit dem Kazekage gesprochen.“

Einen Moment herrschte Schweigen.

„Du hast was?“

„Nicht aufregen habe ich gesagt. Er saß auf dem Dach und…“

„Typisch.“

„Bitte?“

„Nichts.“

„Jedenfalls als ich mit ihm geredet habe, habe ich mich irgendwie seltsam benommen. Ich war total patzig und gar nicht ich selbst.“

Es herrschte wieder Schweigen. Der Kazekage konnte sich das Gesicht ihrer Freundin vorstellen.

„Ikiru.“, hörte er sie flüstern.

„Was?“

„So verhalte ich mich nur bei einem ganz bestimmten Jungen.“

Schweigen

„NEIN, so was das nicht gemeint, wirklich nicht!!!“, schrie sie erschrocken auf. Der Kazekage, leicht verwirrt, weil er nicht wusste was sie meinte, hörte ihre Haare gegen seine Tür peitschen.

Sie muss aufpassen, dass ihr nicht der Kopf abfliegt.

Dann hörte er ein erschrockenes Quietschen.

„Was ist?“, hörte er das Mädchen fragen.

„Wir stehen vor seinem Büro!“, kam es zurück. Mit einem Kreischen hörte er das Mädchen weglaufen, ihre Freundin hinterher.

Ich brauch eine neue Steigerung für seltsam. , dachte er als er sich wieder über seinen Papierkram kümmerte.
 

Wieder in ihrem Zimmer und Früchten holte Ikiru ein wenig Schlaf nach. Es gab nichts zu tun und so faulenzte sie ein bisschen. Als sie genug von ihrem Zimmer hatte, ging sie nach draußen.

So machte sie sich auf den Weg ins Dorf. Die Temperaturunterschiede und die fehlende Luftfeuchtigkeit hatte sie mitlehrweile so im Griff, das sie genug sehen konnte um nicht noch jemanden umzulaufen.

Am Ende des Dorfes angekommen hielt sie inne. Die Sonne war gerade am untergehen und sehr angenehm. Sie stieg mit ein wenig Mühe die Stadtmauer hoch und legte sich auf den warmen Sand. Der tat ihrem Rücken gut und sie seufzte wohlig auf.

Die Sonne, den Wind und die Gerüche genießend, merkte sie erst nicht dass jemand kam. Als sie merkte wer es war, versteifte sie sich kaum merklich, versuchte so zu tun als wurde sie schlafen.

„Was machst du hier oben?“

Ignorier ihn, nichts anmerken lassen.

„Ich weiß, dass du nicht schläfst.“

Mit einem geschlagenen Seufzer stand Ikiru auf. So viel zum Thema Ruhe. „Ich genieße die Sonne, sieht man das nicht?“

Verwirrung

„Wieso?“, kam es nach einer Weile.

Amüsiert runzelte sie die Stirn. „Die Sonne ist so schön warm. Ich genieße es sie auf meiner Haut zu spüren, den Wind im Gesicht und die Gerüche der Umwelt aufzunehmen. Es ist herrlich.“ Sie lächelte.

„Wir sind in der Wüste, hier scheint immer die Sonne.“, kam es als Antwort zurück.

Ikiru lachte leicht auf, was mit nur mehr Verwirrung aufgenommen wurde. „Dann ist ja gut, dann kann ich es ja jetzt jeden Tag machen.“

Mit einem weiteren Lachen legte sie sich wieder hin und machte damit weiter, wo sie unterbrochen worden war. Sie hörte wie er mit einem genervten Schnauben davonging. Sie grinste.

Gewonnen.

Spät am Abend kam Ikiru in ihr Zimmer, immer noch durch ihren kleinen Sieg erheitert und machte sich gar nicht die Mühe sich für die Nacht anzuziehen.

Mit einem Apfel in der Hand ging sie auf dem Balkon und wartete.

Er wird schon kommen.
 

Gaara stieg das Dach hoch, wie jeden Abend. Er merkte direkt, dass sie anwesend war.

Das war’s dann mit dem allein sein. Könnte lustig werden.

„Kannst du wieder nicht schlafen?“, fragte er im leicht sarkastischen Ton.

Sie schien nicht überrascht, dass er hier war. „Ich hab es gar nicht erst versucht.“, gab sie zurück.

Wieder dieser Ton. In so einem Ton sprachen allein seine Geschwister mit ihm und die gehörten zur Familie.

„Wie geht es euch?“

Er starrte sie an, unfähig etwas zu antworten. Erst nach einer Weile fand er seine Sprache wieder.

„Wie bitte?“, fragte er leise nach.

Sie runzelte leicht amüsiert die Stirn. „Ich hab gefragt wie es euch geht? War das falsch?“

„Nein, nur diese Worte höre ich nicht oft.“, sagte er nach kurzem Zögern. Zu seiner Überraschung prustete sie los und hörte gar nicht mehr auf.

„Was ist so witzig?“, fragte er bissig. Er verstand diese Frau einfach nicht. Sie beruhigte sich langsam wieder. „Es ist nur so: “, setzte sie an, mit Gekicher dazwischen, „Ich finde euch eigentlich ganz amüsant.“

Jetzt setzte bei ihm alles aus. Amüsant?!?

Wenn sie sein Gesicht gesehen hätte, wäre sie vor lachen wahrscheinlich in Ohnmacht gefallen. Ihren Grund zum Totlachen fand sie auch so. Sie lachte schallend auf und kriegte sich gar nicht mehr ein, während der sonst so gelassene und beherrschte Kazekage dabei war ihr an die Kehle zu springen, nur um zu wissen weshalb sie lachte.

„Wieso lachst du eigentlich?“, fauchte er sie an als er es endgültig satt hatte.

Das führte immerhin dazu, dass sie aufhörte zu lachen. Sie blickte ihm ins Gesicht, der Blick ihrer blinden Augen traf auf seine und ihm wurde ein wenig unwohl zumute. Ihre Augen, stumpf und gleichzeitig von einer klaren kristallblauen Farbe, schienen ihm direkt in die Seele zu schauen. Sie schienen so voller Wissen zu sein, als wusste sie was er füllte, empfand und dachte.

„Ich lache, weil ich, obwohl ich blind bin, genau sehe was ihr fühlt. Wenn ihr euch an meine Fähigkeit erinnerst müsstet ihr wissen, dass ich nicht sehen muss um mir euer Gesicht vorzustellen.“

Sie sah ihn an, mit einem Gesichtausdruck den er nicht deuten konnte.

„An was denkst du?“, fragte er sie.

„Ich frage mich warum ihr jede Nacht hier auf dem Dach sitzt. Und das seit vier Nächten.“ Sie sah ihn neugierig an.

„Wieso sollte ich dir antworten?“ Er sah sie neugierig und zugleich ein wenig böse an.

Sie schaute weg. „Stimmt, ihr müsst es mir nicht sagen. Wieso frag ich eigentlich?“

Sie drehte sich von ihm weg und blickte auf die Stadt. Der Wind lies ihr Haar aufwirbeln und wieder schlug ihm dieser blumige, angenehme Duft in die Nase. Sie fuhr mit der Hand durch ihr Haar, was den Duft noch ein wenig verstärkte. Er sah sie leicht stirnrunzelnd an.

Mit ihr zu reden ist eigentlich ganz angenehm.

„Ich schlafe nie richtig.“, sagte er schließlich um mit ihr wieder ins Gespräch zu kommen. Sie drehte sich wieder zu ihm um.

„Darf ich fragen warum?“

„Ich habe es nie richtig gelernt.“

Jetzt hatte sie einen verwirrten Gesichtsausdruck.

„Darf ich jetzt fragen, warum du nicht so gut schläfst und warum du immer nach draußen kommst?“

Sie schaute ihm wieder ins Gesicht. „Ich habe Alpträume. Aber das habe ich euch ja schon gestern versehentlich verraten.“ Sie machte einen gequälten Ausdruck.

„Ich gehe nach draußen um mich abzukühlen und wenn möglich auf andere Gedanken zu kommen. Danach geht es wieder.“ Jetzt fing sie an zu grinsen. „Und da ihr hier immer draußen seid, habe ich keinen Grund am Abend schlafen zu gehen und um drei Uhr morgens aufzuwachen und das Gefühl zu haben in Flammen aufzugehen. Ist das Grund genug?“

Diese Beschreibung hatte Gaara doch eine leichte Gänsehaut verpasst. Darauf hätte er auch nicht große Lust. „Na ja, wenn das so ist…du bist sowieso eine nette Abwechslung am Abend.“

Sie lachte leicht auf. „Darf ich das als Kompliment nehmen, werter Kazekage?“

„Wenn du willst.“, brummelte er nur. In diesem Moment gähnte sie leicht.

„Geh ins Bett.“

„Wieso sollte ich?“

Er sah sie leicht genervt an. „Ich habe zwar gesagt, du bist eine nette Abwechslung, aber ich habe nicht gesagt, dass ich dir beim einschlafen zusehen will.“

Sie errötete leicht um die Ohren. Dann lächelte sie leicht. „Wie ihr befiehlt.“

Mit einer leicht übertriebenen Verbeugung ging sie in ihr Zimmer. Kurz bevor sie die Tür schloss hörte er sie noch ein Gute Nacht zu ihm sagen. Dann war die Tür zu und er war wieder allein. Er schüttelte leicht den Kopf. Dann musste er ein wenig lächeln.

Sie ist zwar seltsam, aber wirklich eine nette Abwechslung.

Mit einem kleinen Lächeln legte er sich auf das warme Dach, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schaute in den sternklaren Abendhimmel.
 


 

so, einem Tag früher für alle, die ein schlechtes Zeugnis bekommen haben zum aufheitern! ;-) :)

Viel Spaß!
 

P.S. Boa, bin ich gut, der PC ist am Arsch und ich schaff es trotzdem ein neues kappi rein zu stellen! xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2009-02-04T14:46:14+00:00 04.02.2009 15:46
echt der hammer....
ich musste fast die ganze zeit lachn....:D
werden immer besserdie kappis<3
hdgdl.Nadine!
Von:  Yuffin
2009-01-28T16:59:14+00:00 28.01.2009 17:59
Die story is ja sooooooooooo geil!! XD

Ich find's total süß wie sie miteinander umgehen!
Bitte schreib gaaanz schnell weiter!! Freu mich schon wenn's weiter geht.

liebe Grüße fane-wolf55

P.S.: Könntest du mir eine ENS schicken wenn du ein neues Kapi hochlädst? Wär voll lieb von dir^^
Von:  Temari-nee-chan
2009-01-23T16:31:35+00:00 23.01.2009 17:31
total sweet:D


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