Zum Inhalt der Seite

Détours d'amour

Umwege der Liebe (ItaSasu)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Chapter 7 - Ankunft im Hauptquartier

Als Sasuke die Augen aufschlug schien die Sonne bereits in die kleine Höhle, die den drei Shinobis als Nachtquartier gedient hatte. Der Himmel war inzwischen wieder klar und blau, der weiße Schnee glitzerte und funkelte, ansonsten tat sich nichts. Vorsichtig sah der Kurzhaarige sich um, aber von den beiden Akatsuki war nichts zu sehen. Nur das Feuer brannte noch schwach, spendete aber noch ausreichend Wärme. Also waren Itachis Worte wohl doch nicht die Wahrheit gewesen, er hatte ihn nicht sicher zurück nach Konoha bringen wollen. Vermutlich hatte ihm nur sein Gewissen nicht erlaubt den Jüngeren einfach im Schnee liegen oder von Orochimaru mitnehmen zu lassen. Aber na gut, Sasuke sollte es nur recht sein, auf das Gefühl dem Älteren etwas schuldig zu sein konnte er gut verzichten! Also musste er selbst zusehen wie er nun sicher in ein Dorf kam.

Vorsichtig versuchte der junge Uchiha sich aufzusetzen, doch sein Körper schmerzte noch immer sehr, aber er wollte sich davon nicht unterkriegen lassen. Stur brachte er sich in eine aufrechte Position. Sasuke schauderte; wieso war es auf einmal so kalt? Ein Blick an ihm hinunter klärte dies auf: Er war nackt. Bis auf zig Verbände die um seinen Körper geschlungen waren und… dem Mantel seines Bruders? Wieso war der denn noch hier, wenn sein Bruder verschwunden war? Irritiert musterte Sasuke den schweren Mantel der auf ihm lag. Warm hatte er ja gehalten und irgendwie hatte der vertraute Geruch der ihm anhaftete etwas beruhigendes, auch wenn er dem Eigentümer noch immer nicht wirklich traute. Doch die Tatsache dass dieser ihn wohl weitestgehend verarztet hatte änderte diese Meinung, wenn auch nur etwas. Sogar seine Hand war geschient, obwohl man auf den ersten Blick gar nicht erkennen konnte, dass sie verletzt, vermutlich angebrochen, war.

„Ah, du bist wach?“

Sasuke wandte den Kopf zum Höhleneingang. Gegen die Sonne war nur schwer zu erkennen er dort stand, aber der Silhouette und der Stimme nach zu urteilen musste es Kisame sein.

„Itachi-San kümmert sich gerade ums Frühstück.“, fuhr der Blauhäutige fort ohne auf eine Reaktion des Kleineren zu warten.

Dieser nickte nur, sagte aber nichts. Auch Kisame wusste nichts mehr zu sagen und setzte sich stumm gegenüber von Sasuke ans Feuer. Eine ganze Weile herrschte eine fast greifbare Stille. Sasuke fühlte sich immer noch unwohl in der Gegenwart der Nuke-Nins, egal ob es jetzt nur einer oder beide waren. Schön und gut, er hatte sein Dorf auch ohne ein Sterbenswörtchen verlassen, aber im Gegensatz zu den Akatsuki hatte er sich ansonsten nichts zu Schulden kommen lassen. Angespannt warf er einen flüchtigen Blick zu dem Blauhäutigen, doch dieser saß nur schweigend da, den Blick gen Höhleneingang gerichtet und auf den älteren Uchiha wartend. Sasuke nutze den unbeobachteten Moment und musterte den Älteren genauer: Er war wirklich skurril mit der blauen Haut, den kleinen haiartigen Augen und den Kiemen unter den Augen. Die spitzen Zähne in Ober- und Unterkiefer verstärkten den Eindruck nur noch mehr. Und das Chakra das er ausstrahlte war auch alles andere als schwach. Insgeheim wunderte es Sasuke, dass so ein Mann sich anderen unterwarf. Auch wenn Itachi alles andere als Schwach war – ganz im Gegenteil. Aber gut, das war deren beider Sache und ihm konnte es eigentlich egal sein.

„Du solltest dich besser wieder hinlegen. Itachi-San meinte, du sollest dich schonen und möglichst nicht bewegen.“

Verdammt, seit wann schaute Kisame ihn den an? Wieso drifteten Sasukes Gedanken in letzter Zeit immer so weit ab, dass er alles andere um ihn herum nicht mehr mitbekam?

„Kisame hat recht, leg dich hin und ruh dich aus.“

Auch Itachi war in Zwischenzeit wieder zurück in die Höhle gekommen.

„Du erkältest dich noch wenn du hier so halbnackt rumsitzt.“

„Ich war’s ja nicht der mich ausgezogen hat.“

„Schmoll nicht. Wenn ich das nicht getan hätte, hättest du dir garantiert den Tod geholt, so durchnässt wie deine Klamotten waren.“

„Ich schmoll nicht…“

Itachi antwortete nicht, er wollte nicht, dass der Jüngere sich am Ende nur aufregen und dann erst recht nicht schonen würde. Stattdessen schüttelte er nur den Kopf und fing an die Kaninchen, die er an den Löffeln in der Hand hielt, auszuweiden, zu häuten und auf Stöcke zu spießen. Kaum das er dies getan hatte rammte er die Hölzer so in den Boden, dass die Tiere über dem Feuer garen konnten. Doch Sasuke zeigte kein Interesse an ihnen, ihm war wie am Vorabend schon nicht nach essen zumute. Es würde noch lange dauern ehe er wieder normal essen würde. Und noch länger würde es dauern, bis er wieder halbwegs der Alte war, bis er seinen Lebenswillen wieder erlangen würde.

Es dauerte eine ganze Weile, bis die Kaninchen gar waren und trotz mehreren Versuchen schaffte Itachi es nicht, seinen Otouto zum Essen zu bewegen. Sowohl gut zureden als auch drängende Worte hatten nicht geholfen. Auch Kisames Versuche schlugen fehl. Resigniert seufzend schüttelten beide die Köpfe.

„Jammer unterwegs aber nicht, dass du doch was essen willst.“, kommentierte Itachi.

„Keine Sorge, ich hab wirklich keinen Hunger.“, antwortete Sasuke emotionslos.

„Ich hoffe du weißt, dass das was du da durchziehst ungesund ist?“

„Na und?“

Wieder schüttelte Itachi nur den Kopf. Sasuke war einfach zu stur, da könnte er genauso gut einer Wand sagen, dass sie etwas essen solle. Es war zum Mäuse melken mit dem Kleineren. Jedenfalls würde es wohl an ein Wunder grenzen, wenn Sasuke das durchstehen würde. Und Itachi hoffte inständig, dass dieses Wunder eintreten würde. Er wollte seinen Otouto nicht verlieren! Immerhin war er der einzige Mensch der ihm noch etwas bedeutete. Natürlich, mit Kisame verstand er sich ziemlich gut und er würde den Ex-Kiri-Nin vermissen, wenn er nicht mehr wäre, aber er würde ihm bei weitem nicht so fehlen wie Sasuke. Auch wenn er das nicht unbedingt zugeben würde, aber er hing an ihm.

„Wir sollten langsam los, Itachi-San. Pain-Sama ist sicherlich schon ungeduldig. Und um ehrlich zu sein würde ich gerne wieder in meinem Bett liegen oder ein entspannendes Bad nehmen.“, meinte der blauhäutige Nuke-Nin nachdem er die Knochen seines Kaninchens fein säuberlich abgenagt hatte.

Itachi nickte, ehe er sich zu Sasuke wandte: „Kannst du laufen?“

„Sonst wäre ich wohl kaum hier her gekommen.“

„Du weißt genau wie ich das meine.“

„Schon gut, ich meinte ja auch damit, dass ich natürlich laufen kann.“

„Auch weite Strecken? Wir werden vermutlich noch circa zwei Tage unterwegs sein.“

„Wird schon schief gehen.“

„Gut. Dann steh auf, wir wollen los.“

Sasuke versuchte Folge zu leisten, doch es dauerte etwas bis er auf den Beinen war. Den Mantel seines Aniki hatte er fest um seinen Körper geschlungen um sich vor der Kälte zu schützen.

„So wie du allein beim Stehen schwankst, wirst du wohl kaum laufen können.“

„Dann wirst du mich wohl hier lassen müssen.“

„Nein. Aber ich weiß, was ich stattdessen mache.“

Und ehe Sasuke auch nur protestieren konnte befand er sich schon auf dem Rücken des älteren Uchiha.

„Komm gar nicht erst auf die Idee zu protestieren, es wird dir so oder so nicht helfen! Ich trage dich, ohne wenn und aber, verstanden?“, bemerkte Itachi dabei eindringlich.

Sasuke gehorchte, aber nicht ohne vorher noch eine Frage zu stellen: „Wo sind meine Klamotten?“

„Sicher verstaut. Sobald wir im Hauptquartier sind reinigen wir sie und du ruhst dich vernünftig aus, ehe wir dich zurück nach Konoha bringen.“

Der Kurzhaarige murrte zwar leise, sagte sonst aber nichts mehr. Er wollte nicht zurück in sein Heimatdorf. Und er wollte auch nicht wirklich mit in das Hauptquartier von Akatsuki, doch was anderes würde ihm wohl kaum übrig bleiben. Und schlimmer als bei Orochimaru konnte es wohl kaum werden, oder? Schlimmer als diese zweieinhalb Jahre konnte nichts sein. Nichts und niemand würde ihm diese Qualen bereiten können, wie der alte San-Nin sie ihm bereitet hatte. Nein, er durfte nicht wieder an diese grausamen Zeiten denken, Selbstmitleid würde sie auch nicht besser oder vergessen machen! Sich selbst innerlich schellend schüttelte er den Kopf, er sollte das Denken aufgeben, wenn es immer nur so ausartete! Aus dem Augenwinkel bemerkte der Kurzhaarige, dass Kisame ihn beobachtete, doch er versuchte dies zu ignorieren und sich stattdessen auf die Umgebung zu konzentrieren, sich abzulenken.

Erst jetzt stellte er fest, dass sie schon ein ganzes Stück hinter sich gebracht hatten, den Berg in dem sich die Höhle befand konnte er schon gar nicht mehr sehen, egal in welche Richtung er schaute. Die drei befanden sich wieder mitten auf der weiten Ebene, hier und da stand ein vereinsamter, schneebedeckter Baum, nirgends war eine Spur im Schnee zu sehen, unberührt glitzerte er im hellen Sonnenlicht wie tausend und abertausende kleine Glasscherben. Der schwarze Mantel Itachis hielt erstaunlich warm, denn Sasuke spürte die kalte Luft nur an den Stellen seines Körpers die nicht unter dem schweren Stoff verborgen waren. Was ihn aber viel mehr verwunderte war die Tatsache, dass sein Aniki von der Kälte trotz des mangelndem Mantels nichts zu bemerken schien. Kein Zittern, kein Zähneklappern, nicht mal eine Gänsehaut. Und auch sein Körper fühlte sich noch warm an. Vorsichtig schmiegte er seine Wange an die breiten Schultern vor sich, fast hätte er vergessen wie gut menschliche Nähe doch sein konnte. Selbst wenn es der verhasste Bruder und Mörder der eigenen Familie war. Selbst wenn man diesem immer noch nicht wieder voll und ganz vertraute. Es tat einfach gut. Itachi reagierte nicht, entweder weil er das Anschmiegen des Jüngeren nicht wahrnahm oder weil er ihn nicht abschrecken wollte, indem er etwas sagte. Sasuke war beides recht, er genoss diesem Moment stillschweigend.
 

Den ganzen Tag waren sie unterwegs, ohne Pausen, von der Ebene bis in einen lichten Wald. Erst als der Mond aufzugehen begann suchten sie sich einen Unterschlupf für die Nacht. Wieder eine Höhle. Wieder weigerte Sasuke sich etwas zu essen und wieder hatten Itachi und Kisame verzweifelt versucht ihn umzustimmen. Auch am darauffolgenden Morgen aß der Jüngste nichts, beschwerte sich auch den ganzen Marsch über nicht ein einziges Mal, sagte allgemein nichts. Auch die beiden Akatsuki schwiegen. Dafür schien auch an diesem Tag die Sonne und machte das Weiterkommen einfacher, vom lichten Wald in dichtes Unterholz und dann an eine hohe Felsklippe. An dieser gingen sie einige hundert Meter entlang, ehe sie an einem versiegelten Felsen kamen. Wortlos schlossen die beiden Älteren Fingerzeichen, lösten das Siegel und betraten die dahinterliegende Höhle. Nein, das was hinter dem Felsen lag war keine Höhle mehr, viel eher ein Raum, einem Foyer gleich.

„Es ist still.“, bemerkte Kisame.

„Stimmt. Die anderen scheinen nicht da zu sein. Zumindest Hidan, Kakuzu, Deidara, Sasori und Tobi. Sonst wäre es hier definitiv um einiges lauter.“, schlussfolgerte Itachi.

„Bring deinen Bruder besser erst in unser Zimmer bevor wir zu Pain-Sama gehen. Nur für alle Fälle.“

„Unnötig. Wenn es ihn stören sollte, würde er ihn schnell ausfindig machen. Egal wie ich vorgehen würde, Sasuke wäre so oder so in Gefahr.“

Kisame nickte zustimmend, ehe er sich umwandte und auf die Tür an der Wand gegenüber dem Eingang zuging. Itachi folgte ihm, Sasuke noch immer auf dem Rücken. Der blauhäutige Nuke-Nin wartete bis Itachi neben ihm stand, bevor er eine Hand hob und zweimal gegen die massive Holztür klopfte. Keine Antwort. Trotzdem öffnete der Größte die Tür und betrat den dahinter liegenden Raum. Wieder folgte Itachi ihm. Der Raum war spartanisch eingerichtet: Ein großer hölzerner Schreibtisch, dahinter ein Stuhl. Weder Pflanzen, noch Bilder zierten die Wände, nur einige Lampen spendeten von Decke und Tisch aus Licht.

„Die Mission ist erfolgreich beendet, Pain-Sama.“, erklärte Itachi als er und Kisame direkt vor dem Tisch standen.

Erst jetzt beäugte Sasuke den Mann der hinter diesem saß. Zig Piercings zierten sein Gesicht und seine Ohren, seine Haare waren von einem auffälligen Orange und das Chakra das er ausstrahlte war stark. Sehr stark sogar. Aber am auffälligsten waren seine Augen: Die Iriden waren gräulich mit einem schwach-violetten Stich, was aber viel sonderbarer war waren die immer größer werdenden Kreise die von den Pupillen aus bis zum Rand der Iriden verliefen und der Rot stich der eigentlich weißen Retina.

„Sehr gut. Aber es war nicht geplant, dass ihr jemanden mitbringt, Itachi.“, antwortete der Orangehaarige ruhig.

„Dazu wollte ich gerade kommen, Pain-Sama. Als wir auf dem Rückweg von unserem Ziel waren, ist er uns über den Weg gelaufen. Der Junge ist mein kleiner Bruder, Uchiha Sasuke. Ich konnte ihn nicht in dieser Einöde zurücklassen.“, gab der angesprochene respektvoll zurück.

„Wenn er dein Bruder ist kommt er aus Konohagakure, nicht wahr? Somit laufen wir Gefahr verraten zu werden.“

„Es ist wahr, er kommt aus Konoha, hat das Dorf aber hinter sich gelassen und ist zu Orochimaru gegangen. Aber ich möchte jetzt nur ungerne die ganze Geschichte erläutern. Nicht in Anwesenheit meines Bruders.“

„…Und was hast du jetzt mit ihm vor? Du willst ihn doch nicht etwa hier behalten?“

„Iie. Ursprünglich wollte ich ihn zurück in unser Heimatdorf bringen. Ich kann Ihnen aber versichern, Pain-Sama, das er nicht ein Wort ausplaudern wird. Er weiß, dass dies unklug wäre. Zudem hat er – wie ich – eine strenge Erziehung erlebt. Somit ist ihm bewusst, dass der Clan vor dem Dorf kommt. Und da ich sein einzig noch lebender Verwandter bin wird er mir Folge leisten, egal was ist.“

Itachi log. Also musste er vor zwei Tagen wirklich die Wahrheit gesagt haben. Er fungierte also wirklich als Spion für Konoha. Oder das ganze war ein abgekartetes Spiel, eine Intrige damit Sasuke sich in Sicherheit wog. Er wusste immerhin, dass auch Orochimaru einst Teil dieser Organisation gewesen war. Wer wusste, ob er und Akatsuki nicht noch miteinander kooperierten? Aber wieso hatte Itachi ihn dann verjagt? Er dachte schon wieder viel zu viel nach! Auf eine Frage folgten drei weitere, einer Hydra gleich. Somit hatte er den Rest des Gespräches nicht mitbekommen und wusste nicht, was nun mit ihm geschehen würde. Würden sie ihn wirklich zurück nach Konoha bringen? Ihn aussetzen? Oder gar töten? Verdammt, es ging wieder los, er konnte seine Gedankengänge einfach nicht wieder unter Kontrolle bringen. Widerspenstig schloss er die Augen, atmete tief durch ehe er sie wieder öffnete. Sie waren nicht mehr in dem Zimmer des Gepiercten. Der Raum in dem sie nun waren erinnerte etwas an ein Hotelzimmer. Links und Rechts an der Wand gegenüber der Tür standen zwei Betten, jeweils mit einem Nachttisch zur Raummitte hin. Dazwischen war eine zweite Tür, die vermutlich in ein Badezimmer führte. An den Fußenden der Betten standen jeweils ein Kleiderschrank, daneben ein Schreibtisch samt Stuhl. Rechts von der Tür die in das Zimmer führte hingen zwei Kleiderhaken. An den einen hatte Kisame gerade seinen Mantel gehängt. Itachi hingegen steuerte das Bett auf der linken Seite an und setzte Sasuke behutsam darauf ab. Dieser schaute sich misstrauisch um, ehe sein Blick an dem Langhaarigen haften blieb.

„Du willst sicherlich duschen.“, das war eine Feststellung, keine Frage seitens Itachi.

Entsprechend nickte Sasuke nur.

Itachi erwiderte das Nicken, ehe er aufstand, den jüngeren wieder hochhob und in das Bad hinter der zweiten Tür trug.

Es war in etwa ein Drittel so groß wie der Schlaf- und Wohnraum von Itachi und seinem Partner, beinhaltete aber alles was man brauchte: Waschbecken, Spiegel, eine Ablage für Bürsten, Zahnputzzeug und dergleichen, eine Toilette, eine Dusche, ein kleines Regal für Handtücher und sogar eine Badewanne. Sasuke fühlte sich auf einmal wie im Himmel, so lange war es her, dass er ein sauberes, vernünftig eingerichtetes Bad gesehen hatte.

„Nimm dir was du brauchst. Meine Sachen stehen alle auf der linken Seite, rechts sind Kisames. Ich denke, du kommst alleine zurecht?“

„Hai.“

Itachi nickte, ehe er den Raum verließ und die Tür hinter sich schloss. Sasuke sah sich noch einmal um, ehe er den Mantel ablegte. Alles sah aus wie frisch geputzt, wirklich die reinste Wohltat nach fast drei Jahren Dreck und Siff.

Langsam wickelte er die Verbände von seinem Körper und lies sie auf den Boden gleiten. Seine Verletzungen, sowohl innere als auch äußere, schmerzten immer noch ziemlich, insgesamt war es aber besser geworden. Auch wenn einige der äußeren Wunden entzündet waren. Was nicht weiter verwunderlich war, den die Gegenstände mit denen sie zugefügt worden waren, waren alles andere als sauber und erst recht nicht steril gewesen. Doch anstatt weiter über diese Umstände nachzudenken stieg der Kurzhaarige in die Duschkabine, zog die Milchglastür zu und drehte das Wasser auf. Heiß prasselte dieses nun auf seinen Körper, wusch den groben Dreck von ihm und prickelte angenehm auf der blassen Haut. Eine Minute lang stand Sasuke nur da, genoss das heiße Nass, ehe er sich Duschgel und Shampoo schnappte und begann sich einzuseifen. Jeden Quadratmillimeter seiner Haut seifte er gründlich ein, den dadurch entstehenden Schmerz in seinen Wunden ignorierte er. Zu gut tat es sich endlich mal wieder richtig waschen zu können.

„Sasuke, ist bei dir alles in Ordnung?“, Itachi war in Zwischenzeit wieder ins Bad gekommen.

„Uhum, wieso?“

„Weil du jetzt schon eine knappe halbe Stunde unter der Dusche stehst.“

„W-wirklich?“

„Hai, ich hab schon gedacht dir sei was passiert. Sieh zu dass du fertig wirst, ich wollte deine Wunden noch versorgen und du solltest dich wieder hinlegen und schonen.“

„Hai.“

Itachi gab sich zufrieden, hob Mantel und Verbände von den weißen Fliesen auf und verließ den Raum wieder. Sasuke duschte widerwillig zu Ende, er fühlte sich zwar noch immer schmutzig, aber Itachi hatte recht, er sollte sich hinlegen, immerhin war ihm schon schwindelig. Also drehte er das Wasser ab, öffnete die Glastür, trat auf den flauschigen Duschvorleger und fischte sich von dort aus eines der Handtücher aus dem Regal. Dieses wickelte er sich, nachdem er sich abgetrocknet hatte, um die Hüften. Während er sich zur Tür drehte fiel Sasukes Blick in den Spiegel. Itachi hatte schon wieder recht, er sah wirklich schlimm aus. Total fertig und völlig übermüdet. So fühlte er sich auch. Doch anstatt den Blick am Spiegel haften zu lassen drehte er sich um und ging zurück in den Schlafraum.

Kisame lag auf seinem Bett, die Augen geschlossen. Itachi saß auf dem seinigen und war hatte vermutlich gerade seine Waffen geputzt, denn er packte Shuriken und Kunais gerade zurück in die dafür vorgesehenen Taschen. Als Sasuke den Raum betrat sah er kurz auf, ehe er platzmachend zur Seite rutschte. Der Jüngere folgte der indirekten Aufforderung und setzte sich neben seinen Aniki. Das Bett war äußerst bequem, nicht zu hart und nicht zu weich. Kein Vergleich zu den Pritschen in Orochimarus Verstecken.

„Zeig mir mal deine Arme, Sasuke.“, forderte Itachi ihn auf.

Widerwillig folgte Sasuke. Es ging ihm zwar gehörig gegen den Strich auf den Älteren zu hören, aber er hatte noch immer nicht die Kraft für eine Auseinandersetzung.

„Sieht nicht gut aus. Ziemlich entzündet. Du solltest sofort ins Krankenhaus gehen, wenn du zurück in Konoha bist. Wir haben hier nicht wirklich die nötigen Mittel zur Behandlung, aber zumindest desinfizieren und neu verbinden kann ich dir die Verletzungen schon. Der Rest sieht ganz gut aus, keine Entzündungen.“, murmelte der Langhaarige, ehe er aufstand, kurz ins Badezimmer ging und mit einem kleinen Verbandskasten wiederkam.

Daraus holte er eine kleine Flasche. Hundertprozentiger Alkohol. Mit diesem tränkte er ein Tuch, womit er vorsichtig die Verletzungen des Kurzhaarigen reinigte. Es brannte höllisch, doch Sasuke wollte sich nichts anmerken lassen, biss sich deswegen auf die Unterlippe bis diese blutete.

„Lass das. Deine Lippen sind schon geschunden genug, da brauchst du sie nicht noch zusätzlich zu zerbeißen.“, kommentierte der Ältere und wischte das runter laufende Blut mit dem Daumen seiner freien Hand weg, ehe er sich weiter um die anderen Verletzungen kümmerte.

Nach einer viertel Stunde war Sasuke wieder komplett einbandagiert.

„…Was ist jetzt eigentlich mit meinen Klamotten?“, fragte Sasuke leise.

„Sind in der Wäsche. Ich geb dir erst mal was von meinen Sachen.“, erwiderte Itachi und holte ein T-Shirt und eine Boxershorts aus seinem Kleiderschrank.

Diese reichte er Sasuke, der sie nach kurzem Zögern nahm und anzog.

„Du schläfst in meinem Bett, ich bei Kisame. Ist alles schon geklärt.“

Sasuke nickte. Ihm konnte es nur recht sein nicht auf dem Boden schlafen zu müssen oder sich das Bett teilen zu müssen. Itachi stand bereitwillig auf, hängte die Waffentaschen zu seinem Mantel an den Kleiderhaken und ging rüber zu Kisame. Diesen stupste er an, woraufhin der haiähnliche Mann ein Auge öffnete und zu dem Langhaarigen hochblinzelte, ehe er ein Stück gen Wand rutschte um dem anderen Platz zu machen. Dort legte sich Itachi dann hin, langte nach dem Lichtschalter über dem Nachttisch und löschte das Licht. Aber nicht ohne Sasuke – der sich in Zwischenzeit in das Bett seines Bruder gekuschelt und eingerollt hatte – eine gute Nacht zu wünschen. Der Kurzhaarige bekam es gerade noch so mit, ehe er langsam wegdämmerte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-08-13T21:00:32+00:00 13.08.2011 23:00
ich stell mir das so KAWAIIIIII vor, wei ita und kisa in nem Bett liegen(ja ich weis, ich hab komische gedanken). Naja das Kapitel war gut und nichts hat mich dran gestört Dh.

LG Rai
Von: abgemeldet
2009-06-11T23:15:40+00:00 12.06.2009 01:15
Des ist so süüüüüüüüüüüüüüüss.
Ita kann ja voll lieb sein
*grins*
Mach bitte bitte schnell weiter
Von:  Takui
2009-06-10T16:13:38+00:00 10.06.2009 18:13
Hm, ich will auch von Ita durch die Gegend getragen werden. XDDDD
Ich will nicht dass Ita Sasu zurück nach Konoha bringt, klar hat Pein vermutlich was gegen seine Anwesenheit im HQ, aber in Konoha wäre er eher in Gefahr. Dort würde Oro nämlich noch eher eindringen als ins HQ um ihn zu holen....
Schreib bitte schnell weiter. ♥
L.G.
Takui
Von: abgemeldet
2009-06-10T09:52:37+00:00 10.06.2009 11:52
Hallo^^
erstmal danke für die ENS,
ich fand das Kapi eigentlich ganz toll,
ich frag mich auch ob Oro nochmal vorkommt,
ich glaub schon, oh ja bevor ich's vergess, das arme Kaninchen, *vielleicht war es ja das KILLERKARNICKEL, omg hilfe*
Schreib schnell weiter
Lg
Von:  Samrachi
2009-06-08T22:52:00+00:00 09.06.2009 00:52
jetzt ist er zeitweise in sicherheit *puh*
mh ja so ne dusche tut wahrscheinlich RICHTIG gut nach allem was passiert ist -.-
100% alkohol gibts eig gar ned ^^ der würde nämlich nicht als flüssigkeit existieren können *klug daherreden will* nur fast 100% gibts :P

auf jeden fall fühl ich mit sasu *autsch*
dass ita bei kisame schläft und dass dann noch so selbstverständlich hat mich echt überrascht O.o sonst kennt man das ja eher, dass die sich i-wie halt doch mal streiten oder nicht viel miteinander zu tun haben, hier sind die ja richtig dicke ^^

freu mich aufs nächste kapitel!

lg nana
Von: abgemeldet
2009-06-08T22:19:43+00:00 09.06.2009 00:19
Wow super kapi :D
*schon die ganze zeit
neugierig dagesessen is* <3 xD

So schön lang auch noch x3
und die gefühle
von schmerz aber
auch zuneigung von itachi
wundervoll *-*

*vergöttert* ja ich spinn xD
sow~
uhw ob oro nochmal kommt?
wsl nicht direkt ins hauptquartier
aber mit den alpträumen sasuke
hats schon auf sich o.O' xD

Nyu hoffe du schreibst
schnell weiter :D
*dich mit keksen und kakao bestech* x3~

arigatô für dieses tolle kapitel :)
cu soon :D
hdl <3
*knuddel*
^-^/) *wink*





Zurück