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Love is all around us

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In my Heart

Love is all around us

Oneshot
 

Mein Blick ist fest auf den Bildschirm des Laptops gerichtet, während meine Finger schnell über die Tasten fliegen und endlos lange Kolonnen von Zahlen und Buchstaben eintippen. Für Uneingeweihte sind sie nur ein unverständlicher Salat, für mich sind sie die Basis für ein neues Programm und in den nächsten Wochen werde ich genug Zeit haben, mich damit zu beschäftigen. Morgen ist Heiligabend und das heißt, die Winterferien stehen vor der Tür. In meiner Eigenschaft als Schüler werden sie meine letzten sein. Der Kampf, wenn ich mich mal so ausdrücken darf, ist bald zu Ende. Ich bin mittlerweile im dritten Jahr der Oberschule und im April findet unsere Abschlussfeier statt.

Auf dem Bildschirm ploppt ein kleines Terminfenster auf. Mein Outlook ist immer geöffnet, wenn ich im Büro bin. Ich sehe zur Uhr in der rechten Bildschirmecke. Was denn, es ist schon vier? Manchmal merke ich über der Arbeit gar nicht, wie schnell die Zeit vergeht. Meine Augen brennen etwas, aber nach fast acht Stunden Nonstop-Arbeit wundert mich das nicht. Und das Terminfenster erinnert mich daran, dass es höchste Zeit ist, für heute Schluss zu machen, schließlich habe ich noch etwas sehr Wichtiges vor.

Mit zwei Mausklicks speichere ich die Datei ab und schließe sie, bevor ich den Laptop herunterfahre und ihn in meinem Sicherheitskoffer einschließe. Wie ich Mokuba kenne, wird er zwar wieder alles tun, damit ich über Weihnachten nicht arbeite, aber ich habe es in den letzten Jahren immer irgendwie geschafft, mir wenigstens ein paar Stunden für die Arbeit zu stehlen. So ganz ohne etwas zu tun, das schaffe ich dann doch nicht drei Tage am Stück. Dafür habe ich mich wahrscheinlich schon zu sehr an meine Arbeit gewöhnt.

Als ich den Schreibtisch absuche, um mich zu vergewissern, dass ich nichts vergessen habe, bleiben meine Augen an dem rot blühenden Weihnachtsstern hängen. Eine kurze Inspektion des weißen Übertopfes genügt zur Überprüfung des Wasserstandes. Er soll ja nicht über die Feiertage vertrocknen. Meine Freundin hat ihn mir geschenkt und wenn ich ihn eingehen lasse, so hat sie mir gedroht, wird sie mir die Hölle heiß machen. Ich kenne sie inzwischen gut und lange genug, um zu wissen, dass das keine leere Drohung ist.

Ich kann mir richtig vorstellen, wie schockiert ein Außenstehender jetzt sein müsste und mich mit geweiteten Augen anstarrt. Seto Kaiba hat eine Freundin und lässt sich von ihr einschüchtern? Na, so weit wollen wir mal nicht gehen. Ich lasse mich von niemandem einschüchtern, auch von ihr nicht. Trotzdem möchte ich mir ihre Reaktion ersparen, sollte diese Pflanze dank mangelnder Pflege meinerseits das Zeitliche segnen.

Die Welt kennt mich als berechnenden, eiskalten Geschäftsmann, aber dass ich auch viel Wert auf die Familie lege, das wissen die wenigsten. Streng genommen eigentlich nur zwei Menschen auf der Welt: Mein kleiner Bruder Mokuba und meine Freundin Anzu. Ja, genau diese Anzu, beste Freundin dieses bunthaarigen Knirpses, der mir den Weltmeistertitel gestohlen hat. Obwohl ich zugeben muss, so klein ist er auch nicht mehr. Yugi hatte im letzten Jahr einen kräftigen Wachstumsschub – der war mehr als überfällig. Aber ich komme gerade irgendwie vom Thema ab ... Egal, wenn ich nicht endlich loskomme, schaffe ich meinen Termin nicht mehr.

Ich schlüpfe schnell in den langen weißen Mantel und binde mir den blauen Schal um (Mokuba hat ihn mir zum Geburtstag geschenkt, ich fasse es immer noch nicht ganz, dass er dafür stricken gelernt hat). Aber schön warm ist er am Hals. Jetzt noch den Koffer und ich kann gehen.

„Frohe Weihnachten, Kaiba-sama“, höre ich meine Sekretärin sagen.

„Für Sie auch, Myamoto-san“, antworte ich. „Machen Sie für heute Feierabend.“

Ein kleines Lächeln auf den Lippen, das ich sie allerdings nicht mehr sehen lasse, steige ich in den Fahrstuhl, der mich in die Tiefgarage der Kaiba Corp bringt, wo schon Roland mit der Limousine wartet. Letztes Jahr haben wir bis zum 23. Dezember noch Überstunden gemacht und jetzt ... Wie konnte Anzu mich in den acht Monaten, die unsere Beziehung schon dauert, nur so ... weich machen?

Wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass wir ein Paar sind ... Darauf wusste selbst ich am Anfang keine Antwort. So seltsam es klingt, es hat sich irgendwie so ergeben. Es ist jetzt knapp anderthalb Jahre her, dass ich – gezwungenermaßen, weil Bakura meinem Bruder etwas antun wollte –, das Millenniumsauge im Gepäck, Yugi und den andern nach Ägypten nachgeflogen bin. Als ich da vor der Steintafel stand, auf der angeblich Yugi und ich als Pharao und Priester abgebildet waren und ich ins Alte Ägypten geschleudert wurde, dachte ich anfangs, dass ich mir nach meiner Rückkehr einen sehr guten Psychotherapeuten suchen müsste, um diese verdammten Halluzinationen endlich loszuwerden. Aber als ich dann Yugi und Yami ... seine andere Seite ... Atemu, wie auch immer er nun heißt, beim Duell sah, haben sich die Bruchstücke so langsam zusammengefügt und irgendwann begann ich mir einzugestehen, dass wohl doch mehr an der Sache dran sein musste. So ganz glaube ich zwar bis heute nicht an die Sache, aber ich weiß, dass es Anzu ziemlich mitgenommen hat, dass Yami gegangen ist. Selbst mir ist es damals nicht entgangen, dass sie in den Pausen nicht mehr mit ihren Freunden zusammen war, sondern an ihrem Platz blieb und den Blick abwesend in die Ferne richtete.

Ich hatte zu der Zeit eine Menge mit der Planung der neuen Freizeitparks zu tun. Mokuba half mir zwar, es war schließlich unser gemeinsames Projekt, aber ich hatte ihm das Versprechen abgenommen, dass die Schule nicht darunter leidet. Leider hielt er das Design der Achterbahn und des Märchenschlosses (um auch die kleinen Kinder in den Park zu locken) für interessanter als Japanisch und Geschichte. Das Ergebnis in Form schlechter Klausuren durfte ich mir beim nächsten Elternsprechtag anhören. Und da kam Anzu ins Spiel.

Ob Yugi oder Jonouchi es war, der den Vorschlag machte, weiß ich nicht mehr, jedenfalls wurde sie Mokubas Nachhilfelehrerin. Zwei Monate später, am 7. Januar, lag Domino, ähnlich wie heute, unter einer dicken Schneedecke. Die zwei merkten wohl gar nicht, wie die Zeit verging, als ich nach Hause kam, fragte Anzu Mokuba gerade über die Meiji-Zeit ab. Ich war extra etwas eher gekommen, im Wetterbericht war Regen und daraus resultierendes Eis auf den Straßen angekündigt worden. Die ersten Tropfen klatschten schon während meiner Heimfahrt an die Fenster. Mich störte der Regen damals eher, Mokuba hingegen veranlasste er dazu, den Kavalier zu spielen und Anzu einzuladen, bei uns zu übernachten, weil sie bei den Straßenverhältnissen unmöglich nach Hause könnte. An dem Abend haben wir uns zum ersten Mal richtig unterhalten – und ich meine damit nicht so etwas wie die kurzen Wortwechsel in der Schule oder wenn ihre Freunde dabei waren. Ich kann sogar sagen, es war ein anregendes Gespräch über verschiedenste Themen, das selbst noch lief, als sich Mokuba ins Bett verabschiedet hatte. Ich denke, da hat es wirklich angefangen. Der Rest kam schleichend, wie ein langsam wirkendes, süßes Gift, das sich nach und nach durch deine Adern frisst, bis es das Herz erreicht. Oh Mann, wenn mich jemand hören könnte ... Anzus romantikverliebte Art scheint auf mich abzufärben. Jedenfalls blieb sie ab diesem Tag nach der Nachhilfe des Öfteren noch etwas länger, wir unterhielten uns und kamen uns dadurch, ohne dass ich es anfangs merkte, mit der Zeit näher.

Ich erinnere mich noch gut an Mokubas Gesicht, als wir es ihm gesagt haben. Er hat gegrinst wie ein Honigkuchenpferd.

Warum die Presse nichts davon weiß? Niemand weiß es, außer uns dreien. Anzu ist nicht eins von diesen dummen Blondchen, die am liebsten im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen und aller Welt mit Pauken und Trompeten verkünden, dass sie sich den reichsten Junggesellen von Domino geangelt haben. Gut, das ist die eine Sache. Wesentlich schwerer war es, sie davon zu überzeugen, es auch ihren Freunden nicht zu sagen. Und sie hat tatsächlich bis heute Wort und ihren Mund gehalten, was ich ihr hoch anrechne. Ich habe kein Problem damit, mich vor ihren Freunden wie immer zu verhalten, nur bei Anzu sehe ich manchmal in ihren Augen, wie es ihr geradezu in den Fingern kribbelt, ihnen unser kleines Geheimnis zu verraten. Besonders dann, wenn sich der Köter ... Jonouchi mal wieder über mich beschwert. Dass sich Frauen immer so aufregen müssen, wenn man ihre Freunde mit Tieren vergleicht ... Aber mit ein paar Küssen lässt sie sich meistens schnell wieder beruhigen. Es hat schon seine Vorteile, als Schulsprecher an alle Schlüssel zu kommen.

Ah, der Wagen hält und Roland öffnet mir die Tür. Sind wir schon da? Aber der Weg ist ja nicht weit. Ich steige mit dem Koffer aus. In der Innenstadt sind die Wege und Straßen vom Schnee befreit worden, dieser türmt sich einen halben Meter und höher am Straßenrand auf. Da muss man aufpassen, beim Aussteigen nicht reinzutreten.

Vor mir liegt das hell erleuchtete Geschäft von Kaede Jewels. Der Eingang wird von zwei bunt geschmückten Tannenbäumen flankiert und selbst die Schaufenster sind nicht von der üppigen Weihnachtsdeko verschont worden. So viel Kitsch ist nicht mein Geschmack, aber ich bin ja auch nicht hier, um die Dekorateurin zu bitten, sich um die Dekoration meiner Villa zu kümmern, sondern weil ich mein Weihnachtsgeschenk für Anzu abholen will. Ich habe es schon vor ein paar Wochen bestellt. Kaum habe ich den großen Verkaufsraum betreten, werde ich von der Besitzerin, Kaede Hino, begrüßt und in einen Nebenraum geführt. Dieser gehört ebenfalls zur Verkaufsfläche, doch da hier nur die wertvolleren Stücke ausgestellt sind, ist es ruhig. Das habe ich Frau Hino schon bei meiner Bestellung gesagt, dass ich eine diskrete Abwicklung der Angelegenheit wünsche.

Sie holt eine kleine schwarze Schmuckschatulle mit aufgedrucktem Firmenlogo unter dem Ladentisch hervor und öffnet sie. Ich nicke beim Anblick des Inhalts zufrieden.

„Möchten Sie, dass ich es einpacke?“, erkundigt sich Frau Hino.

„Ja, bitte.“

Wenn ich das selbst täte, würde das nur in einer Katastrophe enden. Was das Basteln und Einpacken von Geschenken angeht, scheint der Topf, als diese Fähigkeiten verteilt wurden, an mir vorbeigereicht worden zu sein. Heute scheint der Tag der unglaublichen Phänomene zu sein, ich weiß, aber ja, es gibt etwas, was ich nicht kann. Selbst ein Seto Kaiba kann leider nicht in allem perfekt sein, auch wenn ich es gern wäre. Seit meinem unsäglichen Versuch vor zwei Jahren, die Geschenke für Mokuba selbst zu verpacken und am Ende selbst mehr mit Kleber beschmiert war als das Papier, lasse ich die Finger davon. Das ist nicht zum Lachen! Hat schon mal jemand versucht, einen Fußball einzuwickeln?! Ich kann nur davon abraten.

Frau Hino entfernt das Preisschild, schließt das Kästchen und wickelt es in silbernes, glänzendes Papier mit Schneeflockenmuster. Dazu noch dunkelblaues Geschenkband – ja, das ist ganz nach meinem Geschmack. Sie druckt mir den Kaufbeleg aus, während ich meine Kreditkarte zücke. Die Geheimnummer ist schnell eingetippt, das Geld abgebucht. Alles ganz unproblematisch. Ich mag diese Art des Einkaufens. Nachdem das Päckchen in einer blickdichten Tüte verschwunden ist, begleitet mich Frau Hino noch zum Ausgang, öffnet mir persönlich die Tür und verabschiedet sich von mir mit einer Verbeugung.

Roland steuert auf die Wagentür zu, als ich einen kurzen Blick zum Himmel werfe. Es ist dicht bewölkt, die Luft ist eisig ... Vielleicht gibt es wieder Schnee. Da könnte ich doch eigentlich ...

„Roland, fahren Sie vor, ich gehe noch ein Stück zu Fuß.“

„Wie Sie wünschen, Kaiba-sama.“

Spazieren gehen. Das habe ich schon eine Weile nicht mehr gemacht. Im Vorweihnachtstrubel kommt man zu nichts, wenn man einen Konzern leiten muss. Da komme ich mir manchmal wie die Feuerwehr vor, muss an allen Stellen zugleich sein.

Deshalb bin ich ganz froh, dass mir meine Sekretärin eine Menge abnimmt. Ist mir früher gar nicht so aufgefallen. Hmmm, so betrachtet scheint Anzu ja doch einigen Einfluss auf mich zu haben – auch wenn mir Mokuba immer versichert, dass es nur ein positiver sei.

Ist das ein Gedränge auf der Straße. Wo man auch hinsieht, Menschen. Eine gigantische Masse, die sich da bewegt, Teile spalten sich ab und verschwinden in den Geschäften, andere kommen hinzu und über allem dudelt Weihnachtsmusik. Von dem besinnlichen Fest, das die europäischen Christen einst zu uns nach Japan importiert haben, ist nicht mehr so viel übrig geblieben. Alles ist laut, bunt und schrill und in Europa sollen sich, wie ich gehört habe, auch schon Tendenzen dahin entwickeln. Dass wir auch alles diesen verrückten Amerikanern nachmachen müssen.

Argh, jetzt hat diese Frau mich auch noch angerempelt! Eine Unverschämtheit! Warum muss die alles in letzter Minute einkaufen und sich bis oben mit Taschen bepacken? Manchen Menschen täte es wirklich gut, mal etwas mehr Struktur in ihr Leben zu bringen. Meine Geschenke liegen längst zu Hause (abgesehen von diesem einen, was ich eben abgeholt habe), sicher verwahrt in einem abgeschlossenen Raum. Ich kenne Mokuba. Er hat meine lange Abwesenheit in den letzten Wochen garantiert dazu ausgenutzt, die ganze Villa auf den Kopf zu stellen. Aber ich habe dafür gesorgt, dass er nicht fündig wird und Anzu auch nicht. Was die Neugier angeht, nehmen sie sich manchmal nicht viel.

Da vorne ist der Eingang zum Park. Ich trete durch das Tor und mache mich langsamen Schrittes auf den Weg durch die Anlage, fort von den Menschenmassen. Wann war ich das letzte Mal mit den beiden hier? Das muss so Anfang November gewesen sein. Wenn ich mich nicht irre, regnete es. Wir gehen meistens spazieren, wenn es regnet bzw. das Wetter schlecht ist. Dann sind weniger Leute draußen unterwegs. Weniger, die uns sehen können ... Das Leben ist schon kompliziert, wenn man seine Beziehung geheim hält. Anzu würde gern mal mit mir ausgehen, wenn die Sonne scheint. Regenwetter ist ja eigentlich wie dazu gemacht, sich zu Hause vor den Kamin zu setzen, sich zu entspannen ... Bei uns ist alles genau umgekehrt. Scheint die Sonne, sind wir zu Hause, regnet es, machen wir einen Spaziergang. Aber lange wird es ja nicht mehr so laufen.

Ich lasse mich auf einer Bank nieder und beobachte die anderen Parkbesucher etwas. Zwei Kinder spielen mit einem Golden Retriever, ihre Mutter unterhält sich mit einer anderen Frau, die einen Kinderwagen schaukelt. Ein alter Mann lockt die Vögel mit Futter zu sich.

Ja, bald sind die Heimlichkeiten zu Ende. Darauf haben Anzu und ich uns geeinigt. Ein Jahr auf Probe sozusagen, bevor wir es offiziell machen. Am Tag unseres Abschlusses gibt es einen großen Ball, die Planungen laufen bereits dafür. Bis dahin werden wir uns nichts anmerken lassen. Und ich muss ehrlich gestehen, ich bin auf die dummen Gesichter ihrer Freunde sehr gespannt, wenn wir zusammen den Tanz eröffnen (hatte ich erwähnt, dass das Amt des Schulsprechers seine Vorteile hat?). Der kleine Nachteil ist, dass ich mich ab dann auch mehr mit ihren Freunden beschäftigen muss und die können richtig nervig werden. Besonders Jonouchi. Was mich zu ihren Reaktionen zurückbringt.

Allgemein würde ich vermuten ... Überrascht bis schockiert. Yugi dürfte überrascht sein, der Kleine war ja selbst mal in Anzu verliebt. Aber er hat momentan, wie ich den Erzählungen meiner Freundin entnehmen kann, genug damit zu tun, sich eine gewisse blondhaarige Enkelin des besten Freundes seines Großvaters vom Hals zu halten. Und für alle, die immer noch nicht wissen, von wem ich spreche: Rebecca Hopkins. Wo ich gerade bei Blondhaarigen bin, Jonouchi wird wahrscheinlich am Anfang wie üblich kläffen – eben doch ein Köter –, aber sich dann mit der Situation abfinden. Er hat es ja auch irgendwie überlebt, dass seine Schwester jetzt mit diesem Würfelheini Otogi zusammen ist. Vielleicht hätten sie es ihm nur nicht in der Schule sagen sollen. Unser Klassenzimmer sah danach aus, als hätte ein kräftiger Sturm durchgefegt. Sollte er allerdings auf den dummen Gedanken kommen, dasselbe mit dem Ballsaal zu veranstalten, wird er mit mir verflucht großen Ärger bekommen. Aber bis dahin ist noch Zeit.

Apropos Zeit ... Es dämmert schon und im Park ist kaum noch jemand. Für mich wird es auch Zeit, nach Hause zu gehen. Anzu und Mokuba warten schon auf mich, es ist bald Zeit fürs Abendessen. Unterwegs ziehe ich das Handy aus dem Mantel und rufe Roland an, damit er mich abholt. Als ich aus dem Park komme, steht er schon bereit und öffnet die Wagentür. Verlässlich wie immer. Aus den Wolken lösen sich die ersten Schneeflocken. Ich lasse mich gegen die Polster sinken und wir fahren ab.

Ach ja, das Geschenk sollte ich noch im Koffer verstauen, damit Anzu es nicht gleich sieht. Es soll schließlich eine Überraschung sein. Was die Schatulle beinhaltet? Ein Herz, blau wie ihre Augen. Ein Herz aus Kristall.
 

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Ich wünsche euch allen fröhliche Weihnachten und einen guten Start ins Jahr 2009.
 

Moonlily



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2011-06-08T09:43:24+00:00 08.06.2011 11:43
Total niedlicher OS
glg Pumkinlady
Von: abgemeldet
2011-03-10T10:57:14+00:00 10.03.2011 11:57
Wie kann man eigentlich immer so wunderschöne One-shots schreiben?
Ich hoffe ich finde noch ganz viele von dir :3

LG Wolfslady85
Von:  Yuugii
2009-08-07T13:57:43+00:00 07.08.2009 15:57
Ich finde dass dein Stil sehr flüssig und klar ist.
Deine Wortwahl ist angemessen und regt zum weiter lesen an.
Der Stil den du gewählt hast finde ich eigentlich auch sehr interessant, nur er passt teilweise nicht zu dem Seto, den wir kennen. Aber das finde ich nicht so schlimm, da die Geschichte an sich wirklich gut und schön geschrieben war. Da stören solche Dinge eigentlich überhaupt nicht. Dadurch dass der Leser direkt angesprochen wird wird das ganze ja noch ein Stück interessanter, so regt du den Leser selber auch nochmal dazu an die ganze Situation zu überdenken.

Mir gefällt es, dass du die Beziehung von Seto und Anzu nochmal erläuert hast. Besonders gefällt mir dass du geschrieben hast, wie es überhaupt dazu gekommen ist. Denn bei einem Fanon Pairing wie Azureshipping ist es immer ein guter Schachzug nochmal auf etwas zurückzugreifen, denn ohne richtigen Grund würden die beiden sich wohl niemals näher kommen. Normalerweise spielt Mokuba immer den Verkuppler, so auch hier. Aber was bei dir anders ist, ist, dass er den passiven Teil übernimmt und gar nicht direkt teilnimmt. Hier hat Seto ja Anzu ausgesucht, damit diese ihm hilft. Was mir besonders gefällt ist, dass du auch sagst warum die Noten von Mokuba schlecht sind. Mokuba und Seto sind beide sehr intelligent und engagiert, daher wäre es komisch zu sagen, dass Mokuba sich nicht um die Schule schert. Dass er durch die Vorbereitungen des Freizeitparktes das Lernen ganz vergessen hat finde ich sehr nachvollziehbar. Dass Seto und Anzu sich an diesem Abend durch ihre Gespräche näher gekommen sind, finde ich toll. Denn beide sind nicht gerade auf den Kopf gefallen, da kann ich mir wrklich gut vorstellen, dass die beiden ungefähr auf dem selben Niveu sind und daher auch gut mit einander reden können, wenn erstmal Themen da sind. Das Gute vorallen Dingen ist, dass Anzu nicht so wie Yugi und die anderen nach Duel Monsters süchtig ist und daher auch andere Gesprächsthemen hat.^^

Dass Setos Einstellung sich langsam geändert hat finde ich wirklich gut beschrieben. Du hast nämlich Vergangenheit und Gegenwart verglichen und da hat man gemerkt, dass sich Seto auch charakterlich geändert hat. Nun hat er ein Familienmitglied mehr, um dass er sich kümmert und das ihn umsorgt. Seto würde es ja wie beschrieben niemals zugeben, dass ihm Leute wichtig sind, aber im Grunde seines Herzens weiß er ja, dass sein Bruder Mokuba und nun auch Anzu die wichtigsten Menschen in seinem Leben sind. Du hast seinen Charakter daher auch wirklich gut und nachvollziehbar getroffen, wie ich finde. Auch, dass er den Rummel an Weihnachten nicht so mag, weil er es übertrieben findet. Das passt wirklich gut zu ihm. Oder auch, dass er sich mit dem verpacken von Geschenken nicht auskennt hat etwas. Das ist ein nettes und auch irgendwie knuffiges Detail.

Dass Seto und Anzu ihre Beziehung geheim halten ist sehr nachvollziehbar, ebenso dass sie ein Jahr zur Probe zusammen sind und es dan erst öffentlich machen wollen. Seto ist eben ein sehr vorsichtiger Mensch und würde nie etwas übereilen. Und das hast du sehr gut dargestellt. Für Anzu muss es ehrlich schwer sein ihre Beziehung geheim zu halten, aber dafür wird sie ja entsprechend belohnt und dass du das geschrieben hast finde ich super. Diese Stelle ist einer meiner liebsten, denn da merkt man, dass die beiden auch wirkliche Gefühle füreinander haben und dass das alles keine Farce ist.

Insgesamt finde ich diese Fanfic sehr schön, auch wenn das Couple nicht aktiv vorgekommen ist, was ich mir schon gewünscht hätte. Dein Schreibstil ist verständlich und flüssig, das Lesen macht Spaß und bei so einem süßen Couple wie Azureshipping macht es gleich noch viel mehr Spaß! Nur ist es ein komisches Gefühl sich eine Weihnachtsfanfic im Sommer durchzulesen, aber dafür kannst du ja nichts. Was ich dir noch als Verbesserungvorschlag sagen könnte wäre ist dass du eine bessere Beschreibung in der Kurzbeschreibung machst. Denn diese ist nicht sehr gut, wie ich finde. Von sich aus hätte ich auch nicht reingelesen, aber da ich auf der Suche nach Azureshipping war habe ich mir einfach Mal die Zeit genommen. Aber ansonsten fand ich die Fanfic super schön! Wäre toll noch welche Fanfics mit diesem Couple von dir lesen zu können. ^-^
Von:  Tea_Kaiba
2008-12-23T21:12:19+00:00 23.12.2008 22:12
Heey... ich bin ja die erste. :) Vorausgesetzt, ich trödle nicht so lange mit dem Lesen und Abschicken herum, bis mich jemand überholt hat. :)

Also, die ersten paar Absätze, die ich bisher gelesen habe, gefallen mir sehr gut, der klassische Workaholic-Seto eben, aber den lieben wir ja alle. :D Was mir aufgefallen ist, und weshalb ich jetzt schreibe, ist dass sich Seto direkt an die Leser wendet ("Ich kann mir richtig vorstellen, wie schockiert ihr jetzt sein müsst (...)"). Das finde ich nicht so gelungen. Schließlich würde Seto niemals seine Gedanken preisgeben, wenn er wüsste, dass sie jemand liest, oder?

Außerdem gibt es einen kleinen Rechtschreibfehler im... wenn ich jetzt mal jeden Einschnitt als Abschnitt sehe, sechsten Abschnitt "überfällt" hast du geschrieben, statt "überfällig".

Was ich davon halten soll, dass du in der Weihnachts-FF noch einmal die gesamte Beziehungsgeschichte rekapitulierst, weiß ich nicht so recht. Einerseits passt es nicht wirklich rein, andererseits... naja, Weihnachten regt ja dazu an, über sämtliche Familien- und Freundschaftsbande nachzudenken. Also warum nicht? Deine Formulierung "wie ein langsam wirkendes Gift, das sich nach und nach durch deine Adern frisst, bis es das Herz erreicht" gefällt mir sehr gut. Allerdings passt sie leider nicht so ganz zu unserem nüchternen Seto, oder jedenfalls nicht zu dem, was er sonst so denkt.

Was ich dagegen wirklich perfekt gelungen finde, ist Setos Kommentar zur gegenwärtigen Situation. Wie er Anzu für ihr Schweigen respektiert, aber auch, dass es so gewisse Punkte gibt, in denen er sie gar nicht versteht... da spührt man einerseits, wie gern sich die beiden haben, andererseits verrät es das Konfliktpotential, das in dieser Beziehung steckt. Per-fekt!

Und auch Setos leicht selbstironischer Blick zurück auf seine Versuche, Geschenke einzuwickeln ist toll gelungen - da merkt man, dass er (liegts am Fest oder an Anzu?) sich etwas geändert hat, sonst wäre ja die FF relativ sinnlos (denn wer schreibt schon über einen, der sich für perfekt hält?), aber trotzdem der Alte geblieben ist.
Und die Beschreibung der Nachmittagsbeschäftigungen, und wie sie sich zwischen Sonnenschein und Regen aufspalten, ist ein liebevolles kleines Detail, über das man gerne liest.
Übrigens danke, dass du keinen Verlobungsring in die Schachtel gepackt hast. :D Das hatte ich einen Moment lang schon fast befürchtet, es hätte die Geschichte wirklich mit zu viel Kitsch beladen.
So, wie sie ist, gefällt sie mir ausgesprochen gut!


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