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the old empire

Die Geschichte einer Liebe...
von

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Shizuka

Ein leichter Wind kam auf und wehte somit die letzten Regentropfen von den Blättern. Die Rosenbüsche rauschten leise vor sich hin und das leise Rascheln von Kleidung war zu hören.

Man könnte fast meinen, dass dies alles einen harmonischen Eindruck, beim Betrachter erwecken könnte, doch störte diese Idylle das Stapfen der schweren Schirrte, als die Wache näher kam. Kaoru kauerte sich hinter einem Busch zusammen und hoffte, das sein heftig pochendes Herz ihm nicht aus der Brust sprang. Gerade eben noch fühlte er sich wie auf Wolken. War er seiner Schönheit doch so nahe wie noch nie zuvor. Doch nun war dieser Traum zerstört, durch die Männer, welche bewaffnet zu ihnen eilten um sich nach dem Wohl des schönen Wesens zu erkundigen. Der junge Bauer rechnet bereits fest damit ertappt zu werden. Er sah schon, dass sein letzter Atemzug nahte, als die Wache nur wenige Schritte an ihm vorbei kam.

Vor schreck vergaß Kaoru sogar das Atmen und kniff zitternd die Augen zusammen.

Was er jedoch nicht so recht bemerkte war, dass die junge Konkubine vor ihn gestellt hatte, um der Wache den Blick auf den heimlichen Besucher zu verwehren. Sie schwieg, wie immer und deutet nur mit einer sachten Verbeugung an, dass ihr nichts fehlte.

Dann wies sie mit einer zarten Bewegung der Hand, der Wache an sich zurückzuziehen.

„Fräulein Shizuka… ihr erkältet euch wenn ihr noch lang, zu so später Stunde hier verweilt.“ hauchte die Wache leise und man merkte die Verlegenheit in dessen Stimme mit schwingen.

Erst als sich die Schutzwachen entfernten öffnete Kaoru seine Augen und blickte verwirrt aus seinem Versteck hervor. War dies wieder nur einer seiner Träume? Oder hatte dieses wundervolle Geschöpf ihn gerade vor dem Tode verschont?

Als sie wieder allein zu sein schienen krabbelte der junge Bauer heraus und verbeugte sich sofort vor ihr. Immer wieder dankte er mit flüsternder Stimme, hatte er solch Gnade doch nicht verdient. Schließlich blickte Kaoru wieder auf und war erneut gefesselt von den dunklen Augen die ihn in ihre wundervolle Tiefe hineinziehen wollten. Sein Leben schien so nichtig und wertlos, im vergleich zu dem Zaubern, welchen diese Schönheit nur mit einem Blick hervor beschwor.

Ein zartes Lächeln umspielte die roten Lippen als sie etwas nach hinten schritt um dem jungen Bauern, platz zu bieten. Diesen nutze Kaoru auch so gleich und rappelte sich hoch. Ein kurzer Blick an sich hinab ließ ihn sich noch erbärmlicher erscheinen. So voll Dreck und gänzlich durchnässt, wirkte er neben ihr wohl erst recht wie ein Herumtreiber. Er schluckte schwer und betrachtet kurz wie sie sich einige Strähne aus dem Gesicht strich. „Habt Dank noch mal… Eure Gnade ist so groß wie eure wundervolle Schönheit…“ murmelte er verlegen und senkte erneut seinen Blick. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Er hätte ahnen müssen das es nicht gut wäre hier her zukommen. War die Schönheit doch sicher nur freundlich gewesen und wolle nun ihre Ruhe. Während er sich von Sekunde zu Sekunde mehr nach ihr verzerrte. Der Gedanke nun wieder gehen zu müssen und ihr den Rücken zu zukehren schien unerträglich. Brannte eine tiefe Trauer in sein Herz. … nur für sie war er wohl noch immer ein niemand…. Ein Fremder, welcher sich schrecklich blamiert hatte und nun sicher ihre Verachtung fand. Umso erstaunter war er jedoch als eine helle Hand sacht seine Schulter berührte und ihm deutet wieder aufzublicken. Sie blickte ihn noch immer lächelnd an und ein gutherziger Ausdruck in ihren Augen deute ihm ihr zu folgen. Kaoru verstand und so eilte er ihr nach, zum hinteren Rand des Gartens. Erstaunt stellte er fest wie fließend und geschmeidig die Bewegungen seiner Angebeteten doch waren. Als würde sie schweben, ertönte nicht ein Geräusch auf dem aufgeweichten Boden. Auch viel ihm jetzt erst auf wie groß sie doch war. Darauf hatte er zuerst gar nicht wirklich geachtet, doch nun wo er so dicht bei ihr war und nicht am Boden hockte merkte er deutlich das sie sogar größer war als er. Sehr ungewöhnlich für eine Frau. Doch störte es ihn nicht. Es machte diese Schönheit in seinen Augen nur noch mehr zu etwas Besonderem. Sie führte ihn durch den Garten und schon bald erreichten sie den kleinen Pfad, auf welchen Kaoru sich auch herein geschlichen hatte. Die Konkubine nickte sacht in die Richtung und ihr Begleiter verstand.

„Ich… werde beten euch eines Tages wieder begegnen zu dürfen…“ murmelte er und wandte sich dann schweren Herzens ab. Er wollte sie nicht zurück lassen, aber keine andere Wahl blieb ihm übrig. Noch einmal würde er der Wache nicht entkommen und so schritt er zurück zu den Ställen. Drehte sich aber immer wieder um, damit er noch ein paar Blicke auf seine Schönheit werfen konnte, bis er sie ganz aus den Augen verlor.
 

Zurück im Stall warf er sich seufzend ins Heu und blickte verträumt ins Leere. Er war ihr begegnet, sie hatte ihn angelächelt… IHN… und niemanden sonst.. und sie hatte sein Leben bewahrt. Sein Herz machte Luftsprünge und wollte am liebsten zurück zu ihr, aber wahr er klug genug sich nun still zu verhalten. Seine Schönheit… nur halt… die Wache hatte etwas gesagt, was Kaoru erst nicht wirklich wahrgenommen hatte. Ihren Namen…

Kaoru bekam große Augen und überlegte kurz…

„Shizuka...“ hauchte er leise vor sich hin. Welch wundervoller Namen es doch war.

Freudig lächelnd schlief er nach langer Zeit ein und in seinem Traum standen sie noch immer zusammen im Garten.
 

Die darauf folgenden Wochen versuchte Kaoru immer wieder unter irgendeinem Vorwand in den Palast zu gelangen. Nur niemand ließ ihn ein.

Das Verlangen ihr wieder zu begegnen war jedoch so stark, dass er nicht an Aufgeben denken wollte. Es musste doch möglich sein mit seiner Schönheit in Kontakt treten zu können.

Nach ganzen zwei Monaten qualvollem Sehnens ersann er einen neuen Plan. Der verzehrende Schmerz in seiner Brust wollte gestillt werden und so schickte er sich an ein Schreiben zu verfassen. Als einfacher Bauer war er zwar in der Kunst des Schreibens nicht sehr bewandert, doch bemühte er sich dennoch die Sätze so schön und höfflich, wie nur möglich zu formulieren.

Nach drei Tagen wer Kaoru endlich zufrieden mit seinem Brief. Seine Schrift war recht plump, doch leserlich und die Sätze oberflächlich, verrieten aber sein starkes Begehren zwischen den Zeilen.

Mit einer Brieftaube nun auch ausgestattet machte er sich erneut auf den Weg zum Palast. Das treue Pferd Oki kannte die Strecke mittlerweile sehr gut und so kamen sie schnell voran, hatte Kaoru doch diesmal den Karren zurück gelassen.

Einen halben Tagesritt später fand sich der Bauers Sohn wieder an der Palastmauer ein.

Die letzten Wochen war er sehnsüchtig des Öfteren heimlich an ihr entlang geschlichen, aber war ein Eintreten nicht möglich.

Durch einen glücklichen Zufall hatte er allerdings erfahren wo sich der Garten, mit dem Kirschbaum befand und so band er an dieser Stelle, der Taub das Schreiben an das Bein und ließ sie fliegen. Nun hieß es erneut beten.

Dafür das seine geliebte Shizuka als erste den Vogel erblickte.
 

Ende des dritten Kapitels



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  KenTsu
2009-03-05T05:45:34+00:00 05.03.2009 06:45
oh man das is echt einen schöne FF. einfach nur knuffig. ich warte schon auf die fortsetzung. bin mal gespannt wie das so mit kao weitergeht.
freu mich schon. hoffentlich lässt du uns nich zu lange warten.

LG bis danndann
Von:  Kyo-chi
2009-01-25T18:14:50+00:00 25.01.2009 19:14
Schöne FF, hoffentlich geht's bald weiter.
Bin schon gespannt. ^^
Von:  Elena_Jenkins
2009-01-24T11:02:54+00:00 24.01.2009 12:02
Erste~
Ich find die Story echt geil, zumal die auch so genial in der 'alten' Sprache geschrieben ist und irgendwie das Gefühl rüberbringt, dass man da selber drinn is xD
Ich würde gern schnell wissen wie es weiter geht... *keks da lass*
Also schön weiter schreiben

mgvlG,
Dai


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