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Sushi, Karaoke and Kisses - The Seigaku Christmas Ensemble

Momoshiro x Ryouma, Nebenpaar: Ooishi x Kikumaru
von

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One Shot

Sushi, Karaoke and Kisses

The Seigaku Christmas Ensemble
 

Mada mada da ne“, zynisch brachte Echizen Ryouma diesen kritischen Satz hervor, ohne den Blick von Momoshiro Takeshi abzuwenden. Irgendwie hatte der Drittklässler es schon geahnt, dass jemand von der Seigaku Oberschule kommen würde um ihn in seiner weihnachtlichen Ruhe stören. Gerade jetzt wo er das Haus endlich Mal für sich haben konnte. Seit er mit zwölf Jahren an die Mittelschule der Seishun Gakuen gekommen war hatte er noch nie lange allein sein dürfen. Nun da er schon beinahe fünfzehn Jahre alt war, wollte er endlich zu Hause bleiben während sein Vater und Kanako in Amerika den Rest der Verwandtschaft besuchten.

Momoshiro sah Ryouma ziemlich erstaunt an, er kannte diese zutiefst gelangweilten Blicke seines Freundes: „Was ist denn mit dir los, Ryouma?“

Der immer noch viel Kleinere schüttelte den Kopf und seufzte kurz aus: „Gar nichts. Wann soll es denn losgehen?“

„Zieh dich an, ich nehme dich gleich mit“, antwortete Momoshiro.

„Wenn es denn sein muss...“

Der Mittelschüler ging kurzzeitig wieder ins Haus um sich in seine Winterkleidung zu hüllen und sich von Karupin, seinem Kater zu verabschieden. Jetzt gab es für Ryouma kein Zurück mehr, er musste wohl oder übel seinem Freund folgen und sehen, was ihn bei den Anderen erwartete. Sicherlich wollten seine Freunde ihm nur eine Freude bereiten indem sie ihn einluden, jetzt da Ryouma die alten Stammspieler der Seigaku nicht mehr so oft zu Gesicht bekam war es ein logischer Gedankengang, mit dem sich Ryouma aber nicht anfreunden konnte.

„Wo findet die Feier denn statt?“, wollte der Drittklässler nun endlich, nachdem sie schon einige Straßen gegangen waren, wissen.

„In Kawamura Senpai’s Sushibar. Du wirst sehen, alle werden sich freuen dich Mal wieder zu sehen, Fuji Senpai und Eiji Senpai sind da und die anderen natürlich auch!“, erklärte Momoshiro enthusiastisch.

„Hmmm?“, ließ der Kleinere hören und fügte hinzu, „Alle Stammspieler von der Mittelschule?“

Momoshiro nickte, nahm seinem Freund die Schirmmütze ab, die immer noch nicht fehlen durfte und brachte Ryoumas Haar durcheinander.

„Das tut weh, Momo-chan...“, murmelte Ryouma wie immer mit ruhiger Stimme.

Es hatte sich in den vergangenen zwei Jahren nicht viel verändert. Tezuka und die anderen sind auf die Seishun Gakuen Oberschule gekommen und spielten dort Tennis, dafür war Ryouma als Drittklässler nun der Mannschaftskapitän des Tennisclubs der Mittelschule. Ryouma und Momoshiro hatten mittlerweile zueinander gefunden und festgestellt, dass sie mehr für einander empfanden als das tiefe Band der Freundschaft. So konnten sie sich schon seit mehreren Monaten ein Paar nennen, auch wenn sie dies noch nie offen vor den anderen gezeigt hatten.
 

Es dämmerte langsam in der Stadt. Bevor die Straßenlampen entgültig angingen, breitete sich ein bläuliches Licht aus, das durch den Schnee verstärkt wurde und die Nacht erhellte. Die ersten Sterne verzierten bereits den Abendhimmel und brachten eine ruhige Weihnachtsstimmung zu den Menschen, die es in ihrem Alltag stressig hatten. Zahlreiche Leute waren unterwegs und auf der Suche nach einem passenden Weihnachtsgeschenk für ihre Lieben, dabei dürfte es doch eigentlich kein Problem sein seinem Partner oder seinen Freunden und der Familie, eine Freude zu machen.

So sah Ryouma es jedenfalls.

Warum sollte man viel Geld ausgeben?

Wozu machte man sich pompöse Geschenke, die man nächstes Jahr auch noch übertrumpfen musste?

Dabei konnte es so leicht sein sich ein schönes Weihnachten zu machen. Ryouma war der Meinung, dass man keinen großen Aufruhr brauchte, das Weihnachtsfest war ohnehin eine Festlichkeit, die in aller Stille und Bescheidenheit zugebracht werden sollte. In Japan und in den meisten anderen Ländern war es allerdings schon lange nicht mehr so und für Ryouma war der Zauber von Weihnachten eigentlich schon lange in Vergessenheit geraten.

Wie aus einem Reflex heraus hakte sich Ryouma bei Momoshiro ein, obwohl es vielleicht nicht üblich für einen Jungen war sich bei einem anderen einzuhaken wie ein Mädchen. Der schwarzhaarige blickte seinen kleineren Freund mit einem Lächeln an, es kam selten genug vor dass Ryouma selbst Initiative ergriff, sonst musste Momoshiro sich selbst darum bemühen näher an den Kleinen heranzukommen. Die beiden Jungen waren still. Wenn der Verkehrslärm auf den Straßen nicht gewesen wäre, dann gäbe es keinen Laut zu hören, weder von Tieren noch vom Wind der nur sachte durch die Straßen ging.

An den beiden Jungen passierten hier und da ein paar Schülerinnen oder Geschäftleute in Mäntel und Winterschuluniform gekleidet. Das alles interessierte weder Ryouma noch Momoshiro sehr, sie ließen die Lichter in den Läden, die geschmückten Häuser und den Tannenbaum hinter sich um endlich zu den anderen zu gehen.
 

Kawamura’s Sushibar lag mitten in der Stadt, man konnte auch schon von weitem hören, dass reges Treiben in diesem Lokal herrschte. Es war ein einfaches Haus aus Holz, das in altem japanischem Baustil gehalten war und an der Frontseite war ein großes Schild montiert, das jedem Passanten sagte dass sich Kawamura Sushi dort befand. Momoshiro und Ryouma traten an die Tür heran, an der ein „Geschlossene Gesellschaft“ – Schild hing. Kurzerhand klopfte Momoshiro an die Tür und rief hinein: „Ich hab Ryouma mitgebracht, kommt macht die Tür auf!“

Es dauerte keine dreißig Sekunden bis Kawamura Takashi die Tür öffnete um seine Freunde hinein zu lassen. Der braunhaarige Junge lächelte wie immer freundlich, er sah harmlos aus, doch konnte er sehr furchterregend werden, wenn er einen Tennisschläger in die Hand bekam.

„Hallo Echizen!“, begrüßte er den Dunkelhaarigen mit der Schirmmütze auf dem Kopf, Takashi ging einen Schritt zur Seite um seine beiden Freunde hinein zu lassen.

Der Lärm verstummte einen Augenblick. Die Blicke der anderen Seigakus waren auf Ryouma gerichtet, der erste der aus der Runde aufstand, war Tezuka um ihn zu begrüßen.

„Danke“, erwiderte der Jüngere und setzte sich zu dem Rest seines ehemaligen Tennis Teams. Kikumaru begann lauthals zu lachen: „Ach unser kleiner Ochibi ist nur ein bisschen schüchtern, weil wir uns so lange nicht mehr gesehen hat!“

Das rothaarige Frohgemüt klopfte Ryouma auf den Rücken, so dass dieser etwas schwer Atmen musste.

„Kikumaru Senpai, das tut weh“, erklärte Ryouma und nahm ein wenig Sushi entgegen, „Ich freue mich auch euch zu sehen.“

Es war nicht gelogen. Ryouma freute sich wirklich über diese Zusammenkunft und natürlich war er nicht überrascht, dass seine Kameraden sich nicht verändert hatten. Momoshiro setzte sich neben Ryouma und noch bevor er etwas sagen konnte, begann Musik zu spielen, die nicht besonders leise war. Sowohl Ryouma als auch Momoshiro kannten diese Melodie, wobei Ryouma sie allerdings nur wenig mochte. Er hoffte nur, dass keiner auf die Idee kam ihn nun zum Singen zu bringen. Es war Kikumaru, der begann den Text des Liedes aus vollem Leibe zu singen: „Tonde! Tonde! Mawatte! Isshuukan! Konna mon de, donna mon de,

mata raishuu.

Gelangweilt blickte nicht nur Ryouma zu Kikumaru, auch Tezuka warf dem Akrobaten einen kritischen Blick zu. Um sich nichts anmerken zu lassen nahm Ryouma eine der Sushirollen, die etwas weiter abseits von seinem Teller lagen. Er bemerkte nicht, dass Fuji ihn fragend ansah.

„Du, Ryouma warte Mal...“, warf Momoshiro ein um seinen Freund eigentlich zu warnen, doch es war schon zu spät, der Jüngste der Anwesenden hatte sich die Sushirolle schon in den Mund gesteckt, „Ryouma...“

Sofort stieg ihm das starke Aroma von Meerrettich in die Nase. Kurz darauf brannte sich der Geschmack der grünen Wasabipaste in Ryoumas Zunge und lag ebenfalls dick auf seinen Lippen. Er hatte sich eindeutig vergriffen und hatte von Fujis Teller genommen, der wie immer Wasabi-Sushi aß. Ryoumas Gesicht nahm die dunkle Farbe einer Tomate an und seine Augen begannen zu tränen. Mit einem Satz sprang Ryouma auf, er wartete nicht darauf, dass irgendjemand auf ihn reagierte, er lief in das Badezimmer um sich sofort mit kühlendem Wasser zu versorgen.

Fuji hielt sein konstantes Lächeln und wandte sich an Momoshiro, der in diesem Augenblick gewaltig Mitleid mit Ryouma hatte: „Ich dachte er wollte probieren.“

„Fuji Senpai, niemand isst freiwillig von deinem Sushi“, entgegnete Momoshiro leicht empört, „Ryouma besitzt in diesem Fall nicht deine Härte.“

„Hmm“, Fuji nickte lächelnd und nahm sich noch etwas zum Essen, „Sag Mal, Momo, seit wann nennst du Echizen eigentlich beim Vornamen?“

Schlagartig breitete sich eine glühende Röte in den Wangen des Jungen aus. Momoshiro fühlte sich ertappt obwohl es eigentlich keinen Grund gab sein neues Verhältnis zu Ryouma geheim zu halten, allerdings bemerkte er seine innere Hemmschwelle die Wahrheit zu sagen: „Ach weißt du... Fuji Senpai, wir kennen uns doch schon so lange. Da fand ich es besser ihn Ryouma zu nennen.“

„Ah, ich verstehe“, antwortete der Braunhaarige und nickte kurz. Er wollte nicht anfangen zu spekulieren, doch er hatte eine Ahnung was vor sich ging. Ryouma kehrte nur nach wenigen Minuten zurück, er hatte nicht mehr die hochroten Wangen und die tränenden Augen, wie üblich wirkte er sehr desinteressiert und setzte sich schweigend zwischen Fuji und Momoshiro.

„Du hast dich überhaupt nicht verändert, Echizen“, meinte Fuji nun mit seinem üblichen Lächeln. Ryouma hingegen war ziemlich überrascht über Fujis Bemerkung.

Hatte er sich in den letzten Jahren kein Bisschen verändert?

Er warf einen kurzfristigen Seitenblick zu Momoshiro zu seiner Rechten, der denselben Gedanken gehegt zu haben schien denn für ein paar Sekunden trafen sich die Blicke der beiden Jungen. Ryouma war der Erste, der den Blickkontakt wieder löste und so nüchtern wie möglich auf den Boden starrte. Vielleicht war er im Grunde doch noch der Alte geblieben, aber darüber sollte er nicht mehr allzu lange nachdenken.
 

Plötzlich verstummte Kikumarus Grölen, der nun schon zum zweiten Mal dasselbe Lied begonnen hatte und ließ die Musik trotz allem noch weiter spielen. Der sonst eher schüchterne Kawamura und der stets bedachte Inui lenkten ihre Aufmerksamkeit durch dieses äußerst seltene Phänomen auf den rothaarigen Akrobaten. Dieser hatte noch immer das Mikrofon in der Hand und in seinen Augen spiegelte sich die pure Freude der Weihnachtszeit wieder. Noch ehe sich die anderen darauf vorbereiten konnten brüllte der Junge regelrecht voller Enthusiasmus in das noch eingeschaltete Gerät: „ES SCHNEIT!!! Seht mal nach draußen, es schneit!!!“

Ein unangenehmes, sehr lautes Fiepen drang durch das gesamte Lokal, als Kikumaru seiner Freude freien Lauf gelassen hatte. Ryouma und Tezuka hielten sich vor Schreck die Ohren zu, da sie nicht so plötzlich damit gerechnet hatten. Kawamura, Inui sowie Ooishi fielen fast von ihren Stühlen während Fuji weiter freundlich lächelte. Natürlich bemerkte Kikumaru die Verwirrung im Hause und sah sich etwas skeptisch um: „Was ist denn los mit euch? Es schneit, das ist doch toll!“

„Kikumaru Senpai, du hast uns erschreckt!“, bemerkte Ryouma mit nüchterner Stimme und aß seine letzte Sushirolle, „Wenigstens haben wir morgen am Weihnachtsmorgen frischen Schnee.“

Momo warf seinem jüngeren Freund einen verwirrten Blick zu. Weihnachten und Schnee schienen für ihn sehr viel zu bedeuten. Vielleicht kam es auch daher, dass er die ersten zwölf Jahre seines Lebens in Amerika gelebt hatte und es dort zur Kultur gehörte Weihnachten richtig zu feiern.

Ooishis Doppelpartner zeigte nun wieder ein unbeschwertes freches Grinsen, das Mikrofon legte er endlich zur Seite und gesellte sich wieder zu dem Rest der Truppe. Das Kikumaru allerdings noch lange nicht am Ende mit seinem Latein war, erwies sich schnell als er seinen nächsten Einfall heiter präsentierte: „Ich schmücke meine Wohnung mit Sake-Strafe!“

„Was!?“, reihenweise blickten ihn Augenpaare an. Die Strafe mit dem Sake war ja schon recht klar, jedoch war dem Rest der Seigakus nicht bekannt, was Kikumaru mit ‚ich schmücke meine Wohnung’ meinte. Verwirrt wanderte der Blick der Frohnatur in jedes Gesicht und setzte mit einer Erklärung an, sie schienen ihm wirklich nicht ganz folgen zu können: „Ihr kennt doch das Spiel ‚Ich packe meinen Koffer’ oder? Wir spielen das ganze aber passend zu Weihnachten und jedes Mal wenn jemand verliert muss er ein kleines Schnapsglas voll Sake trinken!“

Schon wieder brachte Ooishis Freund diesen Vorschlag hervor als sei es das normalste Spiel, das man zu Weihnachten überhaupt spielen konnte. Tezuka schüttelte seufzend den Kopf, das konnte doch nicht wahr sein, aber wie er Kikumaru kannte war es dessen voller Ernst.

„Ich finde die Idee lustig“, stimmte nun endlich Inui zu, wider der Erwartung des Restes. Kaidou verschränkte die Arme und nickte: „Na wenn das keine Herausforderung ist...“

„Ihr... Meint ihr das Ernst!?“, wollte Ooishi etwas entsetzt wissen, der Tezukas kleines Zusammenzucken sehr wohl bemerkt hatte. Da sich allerdings keiner dazu rühren ließ den Vizekapitän des Seigaku Oberschulentennisclubs zu beruhigen, seufzte er noch ein Mal aufgegeben aus und stimmte der Idee zu. Sake würde er allerdings nicht in großen Mengen zu sich nehmen, immerhin mussten wenigstens einer oder zwei einen klaren Kopf behalten, damit nicht alles aus den Rundern lief.

„Also, dann ist es ja beschlossen!“, rief Kikumaru heiter aus, ging zu Momoshiro und Ryouma hinüber um den Kleinen sofort an sich zu ziehen. Er wuschelte dem Schwarzhaarigen durch die ohnehin schon zerzausten Haare nachdem er ihm die Schirmmütze vom Kopf genommen hatte und zwang den Jungen regelrecht dazu sich auf den Boden an einen kleinen Tisch zu setzen: „Du machst mit Ochibi-chan!“

„Wer sagt das?“, wollte Ryouma mit gleichgültiger Stimme wissen und eigentlich war er schon drauf und dran gewesen, sich wieder zu erheben. Der Rothaarige packte den Kleineren sofort an der Schulter und wies ihn an sich wieder hinzusetzen: „Hier geblieben, ohne dich macht es doch nur halb so viel Spaß! Außerdem sieh mal, Inui, Kaidou und sogar Fuji machen mit!“
 

Irgendetwas gefiel Ryouma ganz und gar nicht an dieser Sache. Plötzlich ließen seine alten Freunde auf ein Trinkspiel ein das er ihnen gar nicht zugetraut hatte, schon gar nicht Fuji und Inui. Allerdings wollte er nicht als Feigling da stehen, also blieb er brav sitzen, wo Kikumaru ihn platziert hatte. Er hatte noch nie Sake getrunken und auch so war er noch nie besonders begeistert von Alkohol gewesen, deshalb musste er sich ganz auf sein Gedächtnis verlassen um auch ja so wenig wie möglich davon trinken zu müssen. Wie viel er von Sake vertragen konnte wusste Ryouma ebenfalls nicht.

Momoshiro stand dem vorgeschlagenen Spiel ebenfalls sehr skeptisch gegenüber, gerade weil sein kleiner Freund regelrecht dazu gezwungen wurde. Tezuka gab sich nicht dafür nicht her und Ooishi wollte dem Spiel auf keinem Fall beiwohnen.

So startete das Spiel. Anstatt aus dem Wettbewerb auszuscheiden musste man ein kleines Schnapsglas voll Sake trinken. Die ersten Runden waren noch die Einspielphase für alle Teilnehmer, die typischsten Gegenstände wurden genannt und konnten noch in der richtigen Reihenfolge genannt werden, doch dann war es Kikumaru, der die Lage für Ryouma verschlimmerte und die verworrensten Dinge mit hinein brachte. Wenn der neue Seigaku Buchou ehrlich war, dann wollte er lieber nicht wissen wie es momentan bei Kikumaru in der Wohnung aussah. Schließlich war Ryouma wieder dran, nachdem schon Inui und Kaidou diverse Gläser runterschlucken mussten, waren Fuji, Takashi und Ryouma noch völlig nüchtern. Von dem Rothaarigen kamen die meisten Sätze nur noch in schiefen Tonlagen, die allen eigentlich sagen müssten, dass er besser aufhören sollte. Kikumaru ließ es sich allerdings nicht nehmen den Jüngsten in der Gruppe zu hören: „Tja... ich schmücke meine Wohnung mit Kerzen, Weihnachtsternen, Girlanden, Zimtkeksen, Lichterketten, Trockenschnee, Pfefferkuchenhäuschen, Kränzen, Adventskalender, Lichterketten... Mist!“

„Ha, ha! Unser Ochibi-chan muss trinken!“, lallte Ooishis Doppelpartner und füllte Ryoumas kleines Glas bis zum Rand, „Na los, Ochibi, Ochibi! Trink es aus, sofort!“

Nun waren alle Augen auf dem Kleinen gerichtet. Auch Tezuka konnte es sich nicht nehmen einen Blick hinüber zu werfen und er war sich sicher, wenn er an Ryoumas Stelle gewesen wäre, dann hätte er sich strikt geweigert bei diesem Wahnsinn mitzumachen.

Einen kurzen Augenblick sah Ryouma das Glas vor sich an, welches beinahe überlief. Vorsichtig hob er es hoch, damit die anderen nicht den Verdacht hatten er verschüttete mit Absicht etwas, obwohl er es wirklich gern gewollt hätte. Tapfer führte er das kleine Gefäß an seine Lippen und schüttete das alkoholische Getränk in sich hinein.

„Uuaah...“, ein angewiderter Laut kam aus Ryoumas Mund während die Mitspieler um ihn herum anfingen zu jubeln und sich selbst zum Erfolg ein weiteres Glas einzufüllen. Für Ryouma war es allerdings alles andere als lustig, der Alkohol hinterließ nicht nur auf seiner Zunge einen feurigen Nachgeschmack, sondern auch in seinem Hals. Ein besonders großer Fan von Sake war er noch nie gewesen, denn als er klein war hatte er sich mal an einer winzigen Menge dieses Getränks verschluckt und diesen Schreck hatte der Junge noch immer nicht ganz verdaut.

Momoshiro klopfte Ryouma leicht auf den Rücken und warf ihm dabei einen leicht besorgten Blick zu: „Geht’s?“

Mada mada dane!“, murmelte der Jüngere leise vor sich hin. Ryouma spürte Hitze in seinem Magen, die höchstwahrscheinlich durch den Sake ausgelöst wurde, die sich langsam in seinem gesamten Körper ausbreitete und eine merkwürdige Müdigkeit in ihn auslöste. Wie schnell so hochprozentiger Alkohol wirken konnte, war dem Jungen überhaupt nicht klar gewesen.

„Hey Ryouma, wenn es dir nicht gut geht, dann bringe ich dich nach Hause, hörst du?“, fragte Momoshiro noch etwas besorgter als zuvor und strich Ryouma sanft über die rotglühenden Wangen, die sich beinahe fiebrig anfühlten.

„Uh - huh“, machte der Junge mit einem kleinen Nicken, jedoch schien er nicht alle von Momoshiros Worte aufgenommen zu haben.

Plötzlich aber wurde Ryouma wieder aus seinen dösigen Gedanken gerissen, die Menge feuerte nun Kikumaru an noch ein Glas Sake zu leeren, denn sein Gedächtnis schien nach der beträchtlichen Menge Alkohol doch nachgelassen zu haben.

„He, he, he... Das war aber ein Pech!“, lallte Kikumaru vor sich hin und hickste ein wenig. Es war deutlich zu sehen, dass er nun wirklich nichts mehr trinken durfte, wenn er am folgenden Tage nicht total verkatert sein wollte. So entschloss Ooishi sich zu der Gruppe zu setzen um ein bisschen zu stören.

„Eiji, vielleicht solltet ihr langsa-...“, weiter kam der Vizekapitän nicht, denn sein Freund hatte schnell reagiert und seinen Arm um Ooishis Nacken gelegt. Ein etwas kritischer Blick musterte den Jungen jetzt: „Mou...! Sschuuischirou...! Esch isch gemein wenn du jetsch einfach mitmachen wills!“

„Sei Ma’ nich’ so... Ooishi! Du hattescht doch eine wirklich faire Schance mitschumachen...“, mahnte Inui und auch Kaidou fand, dass die beiden Senpai Recht hatten.

„Ich will nicht mitmachen, Eiji!“, erklärte Ooishi schnell, der in die blauen Augen seines Freundes sah, die ihn teilweise kritisch und doch ein wenig anzüglich ansahen, „Ich möchte nur nicht dass du morgen Kopfschmerzen hast, also hört jetzt lieber auf mit dem Spiel! Es ist niemandem geholfen, wenn ihr es übertreibt, Jungs!“

„Ahhh... Schuuischirou du hasch wie immer schoooo Recht!“, säuselte der Rothaarige und packte Ooishi am Kragen um ihn dicht an sich zu ziehen und seine Lippen fest und hemmungslos auf die seines Freundes zu pressen. Ooishi erschrak etwas, so plötzlich hatte er nicht damit gerechnet dass sein Freund ihn einfach aus heiterem Himmel küsste. Sonst waren solche Dinge nicht Teil der Öffentlichkeit gewesen, auch wenn es schon seit einiger Zeit kein Geheimnis mehr war, dass die beiden ein Paar waren. Statt Kikumaru aber zurecht zu weisen, gab Ooishi sofort nach und erwiderte den fordernden Kuss des immer fidelen Akrobaten. Ja, in diesem Moment waren die Lippen seines Partners einfach zu weich, zu warm und zu verführerisch um ihnen widerstehen zu können. Im Moment war es ihm auch egal ob die anderen sie beobachteten oder nicht.

Die kleine Runde des Trinkspiels schien sich allerdings nicht darum zu kümmern, sondern weiter ihrem Spiel nachzugehen. Kikumaru war durch seine Aktion ausgestiegen, allerdings ruhten Ryoumas Augen stetig auf dem Paar das gerade Zärtlichkeiten austauschte, dann schweifte sein müder Blick zu Momoshiro, der noch immer neben ihm saß und sich etwas Sorgen um dieses Fest machte.

„Echizen!“, Fujis Stimme erregte wieder Ryoumas Aufmerksamkeit, „Du bist dran.“

Ryouma blickte in Fujis lächelndes Gesicht. Es war wirklich nicht zu glauben wie nüchtern der Tensai des Seigaku Tennisclubs noch war, obwohl er schon einige Gläser geleert hatte, sicherlich hatte Inui sich sehr verschätzt als er geglaubt hatte viele Daten über Fuji sammeln zu können. Ryouma nickte, sah allerdings kurz auf den Boden bevor er wieder seinen Senpai ansah: „Ich weiß. Ich hab aber keine Lust mehr, mir ist übel von dem Zeug.“

„Ryouma!“, überrascht aber sehr erleichtert sah Momoshiro seinen Freund an, wenn er sich Kikumaru und Ooishi so ansah, dann konnte er zwar etwas neidisch werden, aber dennoch wollte er nicht, dass Ryouma sich unter Umständen blamierte.

„Ist schon gut Momo Senpai, du hast Recht gehabt, ist wohl besser wenn wir nach Hause gehen“, stimmte Ryouma nun zu und stand auf. Natürlich tat es Momoshiro ihm sofort gleich, er wollte Ryouma selbstverständlich nach Hause begleiten. Sofort ging er in die Garderobe und zog sich seine Jacke über und hüllte sich in seinen Schal und Mütze ein, dann griff er nach Ryoumas Kleidung und übergab sie ihm als dieser sich vom Rest verabschiedet hatte und ebenfalls in den Gang ging um sich auf den Weg zu machen. Als der Kleinere die Tür öffnete steckte Momoshiro noch ein Mal seinen Kopf durch die Tür und verabschiedete sich von den anderen.
 

Die Luft war kalt und feucht vom herabrieselnden Schnee. Die Laternen am Wegrand tauchten den Schnee zu den Füßen der beiden Schüler in goldenes Licht und sorgten für deutlich mehr Helligkeit auf den Straßen. Ryouma hatte sich erneut bei Momoshiro eingehakt. Er fühlte sich noch immer etwas müde, allerdings war ihm nicht mehr schwindlig wie zuvor. Wenn Ryouma es sich recht überlegte, dann fand er die Situation bei Kawamura Sushi eigentlich recht lustig und eben diese Gefühle konnte er während des Weges nicht mehr unterdrücken. Feine Laute ähnlich eines Kichern drang an Momoshiros Ohr und dieser musterte Ryouma erneut überrascht: „Was hast du denn, Ryouma?“

„Ach gar nichts. Ich wollte nur unbedingt mit dir allein sein!“, entgegnete der Kleinere mit einem zartem Lächeln.

„Wie?“, das Gesicht des Älteren zeigte deutliche Verwirrung.

„Na der ganze Trubel da drin, du hast doch nicht geglaubt, dass man wirklich so Weihnachten feiert, oder?“, entgegnete Ryouma leicht entgeistert, „Ich konnte schlecht ablehnen, aber das Spiel war die perfekte Gelegenheit den anderen so schnell wie möglich zu entkommen.“

Ryouma blieb stehen und sah zu Momoshiro hoch: „Du bist mir doch nicht böse, oder?“

Der Größere schüttelte sofort den Kopf: „Quatsch. Trotzdem hättest du was sagen können, dann hätte ich mir was ausgedacht.“

„Nein, es ist schon in Ordnung wie es gekommen ist“, meinte Ryouma sofort und nutzte die Gelegenheit um Momoshiro fest zu umarmen. Dieser zeigte ein seichtes Lächeln, welches Ryouma nicht sehen konnte, allerdings machte ihm diese kleine Umarmung seitens seines Freundes glücklicher als jedes Weihnachtsgeschenk, das er jemals erhalten hatte.

„Ryouma? Wollen wir auf deine Weise Weihnachten feiern? So wie man es eigentlich tut?“, wollte Momoshiro nun wissen, wobei er Ryoumas Kinn leicht anhob damit dieser ihm in die Augen sehen konnte. Einen Moment lang trafen sich ihre Blicke, worauf eine recht lange Stille folgte in der niemand wagte etwas zu sagen. Das violette Glitzern in Momoshiros Augen wirkte in diesem Moment wie ein Zauber, der Ryouma nicht mehr loslassen wollte und ihn still schweigen ließ. Es lag ein schöner Glanz in ihnen, der nur daher rührte, dass Ryouma ihn von sich aus umarmt hatte. Erst nachdem in der Ferne ein Hupen zu hören war, erwachte der Jüngere wieder aus seiner Trance und nickte: „Ja, ich denke es wird so ähnlich sein.“

„Warum nur so ähnlich?“, erkundigte sich Momoshiro mit fragender Miene, ihm schien Ryouma heute ein wirklich anderer Mensch zu sein als sonst.

„Ich glaube eben einfach nicht, dass es überhaupt wie immer sein kann, wenn du bei mir bist, Momo-chan!“, antwortete Ryouma mit einem frechen Grinsen und zog seinen Freund leicht zu sich herunter. Er konnte sich in diesem Moment nicht erklären, was in ihn gefahren war. Sonst war er immer darauf bedacht Momoshiro nicht zu zeigen wie viel er eigentlich wirklich für ihn empfand und schien vor allem in der Öffentlichkeit sehr reserviert. Heute Abend war wohl wirklich alles anders, vielleicht war es aber doch die Wirkung des Alkohols und so ließ Ryouma auch das schnelle Herzklopfen zu, das ihm das Gefühl gab einen Marathon gelaufen zu sein. Langsam schloss Ryouma seine Augen und kam den Lippen seines Freundes näher, was dieser auch wahrnahm und auf den Kuss einging. Zärtlich trafen sich die weichen Lippen der beiden und leiteten einen wärmenden Kuss ein obwohl die Winterkälte sowohl Finger als auch Füße zu ergreifen wusste. Es war Ryouma der Momoshiro mit seinen Lippen und seiner frechen Zunge herausforderte, bevor der Ältere darauf einging und den Kleinen fest bei sich hielt und ihn in einer feurigen Glut ertrinken ließ. Die feingliedrigen Finger, die eigentlich vom Schnee und leichten Nachtwind froren vergruben sich tief in Momoshiros Winterjacke und noch lange wollte er sie nicht loslassen. Nein, dieses Weihnachtsfest würde ganz sicher nicht so werden wie jene, die Ryouma schon zuhauf miterlebt hatte. Dieser wahnsinnig feurige Kuss weckte diese Erkenntnis in ihm, denn er war noch feuriger und wirkungsvoller, allerdings sehr viel süßer als der Sake den er vor wenigen Augenblicken herunterschlucken musste. Schließlich löste sich der Jüngere doch von seinem Freund, wenn auch nur sehr widerwillig. Seine Wangen verrieten wie verlegen ihn diese geballte Ladung an Gefühlen machte, doch seine Worte denunzierten keinen Scham: „Lass uns nach Hause gehen, Momo-chan.“

„Hmm“, stimmte er zu und ergriff Ryoumas eisige Hand um sie ein wenig zu wärmen. Momoshiro folgte ihm bis zu seinem Heim, in das er eingeladen wurde und er auch die ganze Nacht verbrachte.
 

~ENDE~



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Puschi
2009-04-25T16:24:15+00:00 25.04.2009 18:24
aii....
das war toll ^^
is schön geschrieben + die story is so kurz gehalten, dass es noch viel niedlicher ist.... xD"
tollig <3
weiter so ^^
Von: abgemeldet
2008-12-17T21:36:56+00:00 17.12.2008 22:36
Wiiiiie niiiiiiedlich! *__________*
Ehrlich, total süß und knuffig! >////< Vor allem das Ende war purer Zucker! ♥
*zerschmolzen ist* */////*~
Und Echizen hast du wirklich toll rüber gebracht! (^____^)v Los los los Ryoma! Ò3Ó Schnapp dir Momo, den Trottel! <33~
Also, es ist purer Weihnachtskitsch, zäh und klebrig, aber das muss auch mal sein! X3~ *nick nick*
Ein paar Kommas haben wieder gefehlt, sonst ist mir nichts aufgefallen ö_ö
Ein bisschen was hab ich am Ausdruck auszusetzen und zwar hier :D

"Tezuka und die anderen sind auf die Seishun Gakuen Oberschule gekommen und spielten dort Tennis, dafür war Ryouma als Drittklässler nun der Mannschaftskapitän des Tennisclubs der Mittelschule."

Das "sind" im ersten Teil klingt komisch, da wechselt du die Zeitform eigentlich nicht o_o Es spielt ja alles in der Vergangenheit, als besser 'Tezuka und die anderen waren ect.pp ..."

Ansonsten alles schön ^///3///^ Alles glitzrig, hai hai! X3~
Und es war MomoRyo! °///3///° *fiep fiep*
Von: abgemeldet
2008-12-16T08:43:24+00:00 16.12.2008 09:43
Hi,
Ja ich hab mir mal deine FF durchgelesen. Hat mir sehr gut gefallen. Das gibt einen wenigstens ein bischen das Gefühl von Weihnachtsstimmung ;-)
Naja, ich hab eigentlich keine wirklichen Punkte von wegen Schreibstil oder Inhalt auszusetzen. War einfach wunderbar.
MfG
The_Dreamer
Von:  atowaito
2008-12-15T20:18:42+00:00 15.12.2008 21:18
Kyaaaaa! >/////< Let's spread the MomoRyou Love around ♥~
Diese FF ist sowas von LIEBE, besonders das Ende ♥ MomoRyou ist einfach... aiiii~ ich liebe dieses Pairing so derbe, dass ist so... *__*'
Dann alleine schon die Idee und der absolut übertreibende Kikumaru bwahahaha xDDD na ja, man ist von dem Energiebündel ja nichts anderes gewöhnt :>
"Tonde! Tonde! Mawatte! Isshuukan!" *sing* X3
Dann Ryouma's wunderschöne Meinung über Alkohol :3 *Ryouma nur zustimmen kann* Alkohol schmeckt nicht :o und ich finds so derbe vernünftig von ihm, aufzuhören als es ihm zu viel wurde XD <3
Dafür liebe ich Ryouma x3
Und dann die Szene auf den nach Hause-Weg *________* OH GOTT
Mein MomoRyou Herz hat so schnell und laut gebuppert >////<''' Und Ryouma ist unser kleiner Seme oder auch möchtegern-Seme, nee? *Q* ♥
Es ist niedlich, wenn er die Initiative ergreift ♥ klein Ryo-chan weiß was er will <3
Omae to ore to wa~ GOLDEN PAIR~ ♥ kyahahaha, ich steh aufs Golden Pair <3 und ein Ooishi, der sich von einem betrunkenen Kikumaru verführen lässt, genial *-*~
Hach~
Und beta lesen ist toll XD
<3

ゆだんせずにいこう! ò.Ó (hab ichs richtig geschrieben? XD)
Juu <3


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