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Dobe's & Teme's Affairs

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FUCK YOU

F U C K   Y O U
 


 

Der Raum war gefüllt mit alkoholisierter Luft. Es war so stickig, dass Naruto lieber nicht aufgewacht wäre. Da dies aber schon dabei war zu geschehen, konnte er auch nicht viel dagegen unternehmen. Nach und nach kam er zu sich, öffnete die Augen, sah den goldenen Sonnenstrahlen dabei zu, wie sie durch das Fenster in den Raum fielen, was allerdings auch schon das einzige Positive war, denn sofort blitzte ein beschissen schmerzhafter Stich durch beide Schläfen des Blonden. Er hatte gestern definitiv viel zu viel getrunken, wenn nicht gesoffen. Die Erinnerung an den Tag vor diesem hier trödelte nur schleichend ein, während Naruto in seiner Liegeposition versuchte irgendein Glied so zu bewegen, dass sein Körper vor Schmerz nicht sofort wieder aufjaulte.

Zu seiner Überraschung ging der Schmerz jedoch nicht nur von dem Kopf aus. Nein, etwas anderes tat sogar um einiges mehr weh, weshalb Naruto ein unzufriedenes Murren von sich gab. So musste es sich wohl anfühlen, wenn man sich im Gefängnis nach der Seife bücken würde. Gott, was hatte er gestern nur getrieben, dass sein Hintern solch schrecklichen Qualen ausgesetzt war?

Sein Kopf widersetzte sich dem Erinnerungsprozess nur solange, bis Naruto wahrnahm, auf welche Weise er in dem nicht ganz so fremden Bett lag. Theoretisch gesehen ganz normal auf seiner rechten Seite, Beine leicht angewinkelt, Arme vor sich auf dem Bettbezug sehend. Aber das war nur seine Lage. Er war allerdings nicht allein, wie der nicht ganz so fremde Arm, welcher sich an seine Schulter schmiegte, und das nicht ganz so fremde Bein zwischen den Seinen es nochmal höflich anmerkten. Die Tatsache, dass er splitternackt war, ließ Naruto erst einmal außen vor, weil ihn vorläufig viel mehr kümmerte, wer denn nun eigentlich sein Hintermann war, der sich da an ihn drückte. Er lugte aus den Augenwinkeln über seine linke Schulter hinweg nach hinten und musste feststellen, dass pechschwarze Haarsträhnen ihn anlächelten. Dem bekannten Hautton, dem Geruch und den Haaren zufolge könnte es durchaus Sasuke sein, der Naruto da gerade von hinten umarmte. Nein, Momentchen – es konnte eigentlich kein anderer als Sasuke sein, weil es eindeutig Sasukes Zimmer war, wo sie sich gerade befanden, und Sasukes Bett, wohl gemerkt. Und überhaupt – es war einfach mal kein anderer als Sasuke. Und das war genau die Sekunde der Erkenntnis, die Naruto all die Schmerzen vergessen ließ. Erschreckt zuckte er zusammen, weil es eindeutiger nicht sein konnte, was gestern an diesem Ort vorgefallen ist. Überdies flackerten die ersten Erinnerungsfetzen von der Nacht vor Narutos geistigem Auge auf, das sich selbst irgendwie nicht glauben wollte, jedoch gezwungenermaßen alles naturgetreu rekapitulierte.

Es gab weder Argumente dagegen, noch plausible Erklärungen, noch konnte der Uzumaki nachvollziehen, was ihn im gestrigen Suff geritten haben musste.

So zu denken war allerdings eine Art, die die Zweideutigkeit des Inhaltes förmlich ins Gewissen ätzte.
 

Nein!

Das war alles nur ein böser Alptraum.

Naruto würde gleich aufwachen und darüber lachen können, wenn er es Teme erzählte. Aber so oft er auch versuchte, die Augen wieder zu schließen und sich innerlich noch einmal zu wecken, genau so oft wurde er mit der Realität konfrontiert.

Er lächelte schwach, nervös und auf eine sonderbare Art und Weise verloren, ja beinahe hysterisch, während sich kleine Schweißperlen auf seiner linken Schläfe bildeten.

Nein, nein und nochmals nein! Das alles muss ein furchtbares Missverständnis sein.

Das Befürchtete ist nie eingetreten und Naruto bildete es sich nur ein, weil er krank im Kopf war... Ja, genau – so war das! So musste es einfach sein!

Aber selbst der Krankste im Kopf würde doch nicht darüber träumen, dass er von seinem besten Freund flach gelegt wurde... und dass es geil sein konnte (jedenfalls bis zu einer ganz bestimmten Wendung des Geschehens...).

Außer man war natürlich schwul...

Aber das war Naruto um Gottes Willen nicht!

Ha!

Das musste doch die ultimative Erklärung für den ganzen Unsinn sein!

Selbst wenn Naruto also noch kranker im Kopf war, als der Krankste von allen, konnte das nie wirklich passiert sein, weil er hundertprozentig NICHT schwul war!

Und Sasuke auch nicht!

NIEMALS, zur Hölle!!
 

Erst einmal eine kalte Dusche, dann würde Naruto sich bestimmt an die wahre Geschichte erinnern. Seinem Unglauben verfallen schüttelte er also den Kopf, so gut es in der Liegeposition eben ging. Ja, sich erst mal duschen und dann was essen. Und dann, ja... dann klärt sich das Ganze bestimmt schon.

Erstaunlich geschickt wand sich Naruto aus der Umarmung, ohne Sasuke dabei zum Aufwachen zu bringen. Besagter rieb seinen Kopf nur etwas gegen das Kissen und knüllte eine Stelle des Bettlakens mit seiner Hand zusammen, als seine Finger nicht mehr die Haut Narutos unter sich spürten. Das unverständliche Murren hörte der Uzumaki nicht mehr, weil er seine Klamotten zusammengesucht hatte und in die Dusche abgehauen ist, darauf hoffend, dass sich niemand in der Wohnung sonst aufhielt, der ihm begegnen könnte. Leise schlich er also ins Bad, verschanzte sich dort regelrecht und sprang sofort unter das kalte Wasser das ihm ordentlich den Kater aus der Birne prügelte.

Der Blonde trank eigentlich mehr, als er sich duschte, denn seine Kehle schien trockner zu sein als die Sahara in ihrer heißersten Saison. Zum Schluss machte er das Wasser noch etwas wärmer, um sich eine entspannende Nackenmassage zu gönnen, legte die Stirn dafür auf den Kacheln der Duschwand ab und schloss die Augen. Damit verbunden kamen Gedanken in seinen Kopf getapst und rollten assoziativ vom Thema zum Thema. Zuerst war da also wieder der Gedanke über den Schmerz im Kopf, dann den Schmerz im Allerwertesten und dann - dann kam unvermeidlich der Gedanke an die Wahrheit, der man nicht entrinnen konnte. Da half auch die zur Entspannung vorgesehene Wassermassage nicht mehr, denn der Körper Narutos hatte hiernach nicht die geringste Lust, sich zu lockern.

Zwar konnte der Uzumaki immer noch nicht glauben, was da gestern Nacht passiert war – nein, sagen wir eher, dass er es nicht glauben wollte – war aber trotzdem dermaßen geschockt, dass sein Gesicht von einem auf den anderen Moment dem eines zu Tode Erschreckten glich. Es war bleich wie Kalk und unbeweglich wie eine steinerne Oberfläche. Man könnte meinen, Naruto hätte plötzlich festgestellt, er sei schon jahrelang ein Mädchen gewesen, so wie er auf die Erkenntnis reagierte.

Nun, in irgendeiner Weise war er das nun auch...

GOTT GNÄDIGSTER!

Naruto stürmte aus der Duschkabine und trocknete sich nicht einmal ab, um sich problemlos anziehen zu können. Er zwängte sich also seine Sachen auf den nassen Leib und betete zu Gott, dass er sich nicht just in diesem Moment übergeben musste. Und schließlich stand er nun da, wieder eher schlecht als recht angezogen, teilweise noch vor Nässe triefend und nicht wissend, was zu machen war. Rausgehen wollte er ganz bestimmt noch nicht, weil ihn dort draußen derjenige womöglich erwartete, dessen Stimme letzte Nacht so erregt seinen Namen gehaucht hatte. Hier drin bleiben konnte Naruto allerdings auch nicht ewig, also musste schleunigst eine Idee her, wie er die Wohnung verlassen konnte, ohne Sasuke über den Weg zu laufen.

Nun, das wäre leider aber auch keine besonders vielbringende Lösung, wie Naruto jetzt feststellte, nachdem ihm einfiel dass heute eigentlich noch Schule am Tagesplan stehen müsste.

Verdammter Dreck! Sie würden sich jeden Tag in der scheiß Schule sehen und es brachte offensichtlich auch rein gar nichts, dem Uchiha dort aus dem Weg zu gehen – er würde das doch schneller mitkriegen, als Choji seine Chips auffutterte, so aufmerksam wie Teme manchmal sein konnte!

Fest stand, dass es alles nicht mehr rückgängig gemacht werden konnte...

Panikschweiß brach auf der gesamten Hautoberfläche des Uzumakis aus und er versuchte krampfhaft nicht zu zittern, was ihm eher nicht gelang.
 

Verdammt! Warum ist das nur passiert? Fragte er sich innerlich immer wieder aufs Neue.

Und vor allem: WIE zur Hölle konnte das passiert sein?!

Warum hatten sie es beide zugelassen?!

Und warum hatten sie es beide... genossen?

Sie waren doch beide Kerle!

Beste Freunde fürs Leben!

Und sie waren NICHT schwul!

Sie standen nie im Leben aufeinander!

Sie waren einfach nur Freunde, wie die Mehrheit der männlichen Spezies!

Sie waren auch keine Mädels, die ständig immer Sachen miteinander ausprobieren mussten...!

Oder...?
 

Als es an der Tür klopfte bekam Naruto fast einen Herzstillstand, denn das dazu vorgesehene Organ hüpfte beinah aus seinem Brustkorb. Innerhalb der Schrecksekunde machte er einen reflexartigen Satz nach Hinten, weg von der Tür, spähte nach vorne und lauschte gespannt wie ein erschrockenes Reh.

„Naruto, bist du da drin?“, ertönte die nur allzu vertraute Stimme, die in dem Moment das allerletzte war, das Naruto hören wollte.

Es klang ziemlich gequält, als habe Sasuke tierische Kopfschmerzen und als würde jeder seiner Gedanken ein Multiplikator dieses Schmerzes sein.

Als Naruto nicht antwortete – aus Angst zu aufgeregt zu klingen – hörte er ein sich entfernendes Tapsen auf den Holzdielen außerhalb des Badezimmers.

Gut, Sasuke ging erst mal weg... Das war gut... Besser als gar nichts oder noch viel besser als jedwede ungewollte Sorge, die Sasuke in dem Moment hätte aufbringen können.

Erst jetzt fing Naruto an, seinen Körper wieder zu spüren, der vorher im Zustand der höchsten Alarmbereitschaft war. Als hätte ihn ein Polizist beim Diebstahl erwischt, oder Ähnliches. Jedoch änderte es nichts an der Tatsache, dass er gleich wieder raus musste und Sasuke gegenübertreten würde.

Naruto schluckte hart, ehe er wieder mit unsicheren Schritten nach vorne schlich und seine Finger sich um den Schlüssel legten, mit dem er die Tür entriegelte, um nach draußen gehen zu können. Sein Kopf stahl sich durch den großen, entstandenen Türspalt, die Augen geschärft, die Ohren gespitzt. Er besah sich die Lage und wünschte, er hätte es nicht getan, denn aus der Ferne konnte er bereits Sasuke ausmachen, welcher in der Küche stand und sich einen Kaffee zuzubereiten schien.

Der Uchiha hatte nur eine Stoffhose an, die nicht gerade eng um die Hüfte saß, sondern eine gütige Aussicht auf seinen breiten Rücken und den daran angeschlossenen Ansatz des Hinterns gab. Man sah, dass Sasuke sich nicht die Mühe gemacht hatte, Unterwäsche anzuziehen – zu schlimm musste sein Kater wohl sein. So schlimm, dass es ihm vollkommen egal war, was er für Kleidung trug und ob er sie überhaupt trug. Naruto beobachtete den Schwarzhaarigen noch lange aus dieser Perspektive. Und zwar nichtverstehend, was er an ihm gestern so scharf gefunden hatte, dass seine Hemmungsschwelle so dermaßen gesunken sein musste.

Okay, Sasuke hatte eine verdammt gute und harmonische Figur, und geschmeidige Haut wie diese komischen Porzellanpuppen, von denen die Mädchen immer schwärmten, und war hübsch und alles, ja zugegeben – aber das war doch noch lange kein Grund für einen strikt heterosexuellen Mann, einen One-Night-Stand mit dem Uchiha zu haben. Ganz zu schweigen davon, dass Sasuke wohl der allerletzte sein würde, der so etwas überhaupt zuließ.

Aber die gestrige Nacht schien irgendwie das absolute Gegenteil zu beweisen.
 

Panik.

Naruto schluckte wieder.

Verdammter Bastard, dieser Uchiha!
 

Letzten Endes überwand sich der Strubbelkopf jedoch, ballte beide Hände zu Fäusten und verließ das Bad, um festen, fast schon verkrampften Schrittes in die Küche zu trampeln.

Wortlos ließ sich Naruto auf einen Stuhl am Küchentisch nieder und beobachtete Sasuke weiter, der dem Ankömmling weniger als keine Beachtung schenkte. Dem war Naruto irgendwie dankbar und blieb daher still sitzen, dem Uchiha dabei zusehend, wie dieser sich ganze drei Kopfschmerzpillen in den Mund warf und allesamt mit einem riesigen Schluck Wasser die Kehle hinunter spülte. Anschließend gab Sasuke noch ein Knurren von sich, als sein Kopfschmerz ihn wieder mit einer ungeahnten Brutalität überrannte. Gleich darauf trank er den wahrscheinlich fünffachen Espresso in einem Zug aus und knallte die kleine Tasse mit einem hellen Aufschlag auf den Küchentresen. Erst dann drehte er sich um, blickte Naruto jedoch nicht an.

Sasukes leicht verquollen wirkende Augen waren schier zugekniffen, vielleicht nur einen winzigen Spalt offen, und von der unheimlich hohen Anspannung konnte Naruto blassblaue Adern auf den Schläfen des Uchihas, die durch die zerzausten schwarzen Haarsträhnen zu sehen waren, ausmachen. Schnell lenkte er seinen Blick wieder weg, damit die Möglichkeit der sich kreuzenden Blicke noch im Keim erstickt wurde.

„Fuck – wie viel haben wir gestern gesoffen?!“, brummte Sasuke mit heiserer Morgenstimme, um einfach nur irgendwas zu sagen und somit die auf die Ohren drückende Stille zu füllen. Es schien ihn ja mal verhältnismäßig wenig zu rühren, was gestern in seinem Zimmer passiert ist. War es für ihn wirklich so selbstverständlich, oder konnte er sich bloß noch nicht dran erinnern? Mit einem Mal hellte sich in Narutos mürrisch panischem Gesicht etwas auf. Konnte es vielleicht sein, dass Sasuke einen Filmriss hatte? Wenn ja, dann war Naruto doch so zu sagen gerettet, oder? Das Ganze würde in Vergessenheit geraten und alles wäre wie vorher, oder? ODER?!

Von diesem leicht aufmunternden Gedanken fing der Blonde sogar ein wenig zu zittern an. Hoffnung vibrierte unruhig in seiner Brust.

„S-sag mal... Sasuke...“, fing Naruto unsicher an und hörte sich an, als wolle er seine Mutter fragen, ob sie ihm nicht doch mal einen blasen wolle. „G-gestern... da...“

„Was ist damit?“, unterbrach Sasuke die Stotterei schroff und fasste mit der Hand an seine Stirn, um diese fest und langsam zu reiben.

„Ka-kannst du d-dich daran eigentlich erinnern?“ Die blauen, heute nicht ganz so strahlenden Augen ruhten nun wieder auf Sasuke. „Ich meine, ich habe voll das Blackout. Mann... Ich weiß gar nichts mehr!“, fügte Naruto hastig hinzu und kratzte sich fiebrig am Nacken.

Sasuke murrte Unverständliches zur Antwort und brachte fast die ganze Hoffnung Narutos zur Strecke. Aber ein klitzekleiner Funke blieb noch bestehen, dessen Lebenserhaltung sich definitiv lohnte.

„Willst du das wirklich wissen?“, fragte der Schwarzhaarige jedoch und auch der kleine Funke erlosch nun zischend. Sasuke wusste also alles und Naruto versuchte seine Nervosität damit zu überspielen, dass er seine Hände mit einem schmutzigen Glas spielen ließ, das auf dem Tisch gestanden hatte. „Wenn du mich fragst – mir kann’s gestohlen bleiben. Ich hab keinen Bock, mich daran zu erinnern, was wir gestern im Suff alles angestellt haben. Mich würd’s echt nicht wundern, wenn heute die Polizei kommt und uns beide wegen ‘nem Autodiebstahl ins Gefängnis steckt.“

Naruto schaute mit einem Ruck auf.

Sasuke wusste es doch nicht?!

Es gab ja doch noch so etwas wie einen Gott auf dieser Welt!

Nicht dass Naruto nun viel erleichterter war, schließlich gab es immer noch eine Möglichkeit, dass Uchiha sich in Zukunft an das alles erinnern könnte. Außerdem war der Blonde immer noch von der letzten Nacht körperlich und seelisch traumatisiert, und wusste beim besten Willen nicht, wie er die nächste Zeit ordentlich gehen oder sitzen können würde. Es war schon ein Wunder, dass er gerade nicht ständig aufwinseln musste, weil ihn da unten ein bösartig schmerzendes Ziehen plagte. Aber es lag höchstwahrscheinlich daran, dass diese Situation ihm einfach mal ungeachtet der Schmerzen so tief das Maul stopfte, dass Naruto sogar Probleme zu atmen hatte.

„W-wirklich? Du weißt auch nichts? Das ist aber... schade...“, versuchte Naruto so authentisch, wie nur möglich seine gerade nicht bestehende Neugierde zu präsentieren. Und er betete zu diesem einen, scheinbar ziemlich netten Gott, dass es Sasuke nicht auffallen würde, wie verdammt aufgeregt er gerade war.

Der Uchiha sah still zu seiner rechten Seite und antwortete nicht darauf. Die Atmosphäre rutschte ins Unangenehme und Naruto glaubte bemerkt zu haben, dass sein Gegenüber irgendwie peinlich berührt war.

„Hey, Mann!“, sagte der Blonde darauf nur aufmunternd. „Ist doch nicht so schlimm – kann ja mal passieren, dass der allwissende Sasuke auch mal was vergessen hat. Aber wenn du dich erinnerst, kannst du’s mir ja erzählen.“ Damit stand er auf und hoffte, dass seine Gesichtszüge sich nicht allzu offensichtlich verzerrten und dem Schwarzhaarigen eine Grundlage zu irgendwelcher Art von Fragen boten. Auch wenn dieser gerade nicht hinsah – wer wusste, wie es um dessen Wahrnehmung stand. vielleicht konnte er den Gesichtsausdruck ja dann sogar riechen, oder so.

„Hast du Hunger?“, murmelte Sasuke in einem einerseits unzufriedenen und andererseits resignierten Ton. Hastig schüttelte Naruto den Kopf. Selbst, wenn er tatsächlich Hunger haben würde, den er gerade eh nicht wirklich spürte – es kam nicht in Frage, dass er länger hier blieb. Er musste das ganze Geschehnis von letzter Nacht erst einmal richtig verdauen. Von Sasuke hatte er allemal genug. Um genauer zu sein, wollte er so schnell wie möglich von ihm weg, und zwar so weit, wie es nur ging. Irgendwo am Südpol war jetzt bestimmt der beste Aufenthaltsort.

„Ich glaube, ich würde alles auskotzen, wenn ich jetzt noch was esse.“ Auf das von Naruto Gesagte nickte Sasuke nur, machte dann allerdings eine schnelle Handbewegung, nach der auf Naruto etwas zuflog. Gerade noch so fing der Blonde es auf und stellte fest, dass es sich um eine Kopfschmerztablette handelte.

„Da im Schrank-“ Sasuke nickte zu seiner linken Seite nach oben, „-sind die Gläser. Wir haben nur Wasser.“ Schnell schaute er wieder weg, wartete eine Zeit lang ab und als niemand kam und nur ein lautes Schlucken zu hören war, wusste er, dass Naruto die mittelgroße, weiße Tablette einfach so runter gezwängt hatte.

„Ich hab schon vorhin beim Duschen mindestens hundert Liter getrunken“, bemerkte der Uzumaki verlegen und unsicher. „Ich hau‘ übrigens gleich rein – muss einfach nach Hause und mich da ordentlich auskurieren.

Ou Mann und heute wäre eigentlich noch Schule.“

„Gehst du hin?“, warf Sasuke fragend ein.

Egal wohin, dachte sich Naruto, nur nicht in deine Reichweite.

„Nein, ich glaub nicht. Ich hau mich zu Hause noch aufs Ohr und schaue, wie es mir abends geht. Ich bezweifle nämlich, dass mein Kater bis morgen überhaupt weg ist.“ Er grinste schwach und hielt dann die Hand zum Abschied kurz in die Luft. Sasuke quittierte das mit einem weiteren Nicken, ohne Naruto anzuschauen. Der Boden schien interessanter zu sein. Er drehte sich sogar gleich darauf um und begann die Espressotasse im Spülbecken abzuwaschen, und hörte erst auf, als die Schritte sich aus der Küche entfernten. „Yo, bin dann weg, Alter“, hallte es noch durch den Flur, ehe Sasuke die Eingangstür mit einem leisen Klicklaut zugehen hörte.
 

Kaum war dies geschehen traf seine Faust die Oberfläche eines Schrankes.
 

Das Geräusch war so laut, dass das Aufknurren des Uchihas davon verschluckt wurde.

Es war rein gar nicht witzig und es würde nie mehr witzig werden können...

Sasuke presste sich die nassen, seifigen Hände aufs Gesicht, rieb aufwärts, kämmte mit den Fingern durch seinen Haaransatz und krallte seine Nägel anschließend in die Kopfhaut.
 

Er hatte kein Blackout.

Natürlich hatte er kein Blackout!
 

Er wusste von Allem.

Und er wünschte sich, er hätte jetzt eine absolute Amnesie.

Ebenso Naruto.

Keiner von ihnen sollte diese Erinnerung haben.

Keiner...
 

Es war eindeutig, dass der Uzumaki sich daran erinnern konnte, was heute Nacht passiert war. Naruto war angespannt gewesen, suchte Abstand von Sasuke, mied seinen Blick. Die Lage war so schlimm, dass man bereits voraussagen konnte, wie die nächsten Tage, Wochen und Monate ablaufen würden.

Es würde nie mehr so werden wie früher.

Nie mehr.
 

Verdammte Scheiße, das durfte doch nicht wahr sein!

Wie konnte Sasuke nur so etwas wie gestern zulassen?

Warum zur Hölle hatte er das Ganze angefangen?!

Warum machte er immer wieder solch gravierende Fehler?!

Gerademal hatte er aus dem einen Fehler mit Sakura gelernt und es vergingen nicht einmal Tage, da beging Sasuke schon den Nächsten, der eine noch tiefere Schlucht zwischen ihm und seinem besten Freund grub.

Das Band des Vertrauens war nach der gestrigen Sache nun noch zerfetzter und drangsalierte beide ins Geschehen verwickelten Jungs. Sie konnten ab jetzt nur noch an ihren eigenen Stricken zappeln, aber nichts mehr dagegen tun.
 

Und weshalb das alles?

Weil Sasuke der Meinung war, gestern auf die hundertprozentig spaßig gemeinte Provokation seines besten Freundes einzugehen.

Warum musste er das auch machen?

Warum hatte er es nicht lassen können?

Ja, gut, ihm hatte schon einmal zuvor ganz gut gefallen, wie Naruto küsste, aber das konnte nie und nimmer ein Grund dafür sein, dass sie sich dann so stark hineingesteigert hatten, dass sie miteinander im Bett gelandet sind!

Überdies waren sie doch beide nicht schwul, um Gottes Willen – NIEMALS! Sie verspürten keinerlei zwischenkörperliche Anziehungskräfte zueinander, sie wollten nichts voneinander, sie waren einfach nur zwei beste Freunde, die zu viel getrunken hatten, oder?

Sasuke schlenderte vor Kopfschmerzen taumelnd zurück in sein Zimmer, nachdem er eine Wasserflasche aus dem Vorratsschrank geholt hatte. Danach schmiss er sich in sein Bett, wobei er auf dem Bauch zum Liegen kam, und drücke sein Gesicht in das Kissen.
 

Oder war das alles vielleicht doch nur Einbildung gewesen und Naruto fühlte sich heute einfach nur verflucht elend, weswegen er so schnell wie er nur konnte verschwunden war, um eben seine Ruhe haben zu können und den Kater zu verarbeiten?

Nein.

Erstens wäre Naruto auch nur mit dem leichtesten Kater einfach da liegen geblieben, wo er aufgewacht wäre und zweitens waren die Anzeichen heute Morgen so eindeutig, dass einfach kein Zweifel darin bestand.
 

Sie hatten miteinander geschlafen.

Sasuke und Naruto.

Naruto und Sasuke.

Die besten Freunde.

Lächerlich.
 

Sasuke wusste nicht, was er jetzt noch machen konnte. Verloren in der Hoffnungslosigkeit stand er wieder auf und begann im benebelten Zustand einfach sein Zimmer aufzuräumen. Es lagen einige Sachen hier und da auf dem Boden, die er aufhob und auf den richtigen Platz legte, dann machte er das Fenster auf. Nicht einmal rauchen wollte er heute, hatte einfach kein Bedürfnis dazu.

Er blieb vor dem Fenster stehen, ließ seine Haut vom eiskalten Wind kratzig wehen, schloss die Augen.

Schwarze Haarsträhnen flatterten unruhig um das blasse, müde Gesicht.

So stand er eine gefühlte Ewigkeit da, sich mit beiden Händen am Fensterbrett abstützend und seinen nackten Oberkörper erkalten lassend, als wolle er sich für das gestrige Ereignis bestrafen, ohne zu wissen wie.

Erst etwas später kam er wieder etwas zu sich, als die Tabletten anfingen zu wirken, schloss wieder das Fenster und besah sich sein Zimmer. Immer noch lagen einige Sachen vertreut und dann fiel dem Uchiha ein Gegenstand auf, ein Stück orangenen Stoffes mit dicken, schwarzen Streifen darauf.

Narutos Sweatshirt.

Er musste es hier vergessen haben, stellte Sasuke in leeren Gedanken nüchtern fest. Dann ging er auf das Kleidungsstück zu, hob es vom Boden auf und blieb stehen.

Wohin sollte er es legen? Hier gab es keinen vorgesehenen Platz dafür und zusammen mit dem Oberteil steuerte Sasuke wieder sein Bett an. Wieder warf er sich auf die Matratze, diesmal seitlich. Er vergrub seinen Blick aus einem ungeahnten Reflex heraus in den weichen Stoff des nicht ganz so fremden Shirts, krallte seine Finger hinein und sein ganzer Körper verkrampfte sich. Jeder einzelne Muskelstrang spannte sich an und die Luft wurde aus Sasukes Lungen gepresst. So verweilte er wieder einige lange Momente unbeweglich auf dem Bett mit zusammengekniffenen Augen und ohne zu atmen, bis er es nicht mehr ohne Sauerstoff aushielt. Dann zwängte sich die Luft durch seine Lippen und er nahm einen tiefen Atemzug durch den Mund. Anschließend noch einen und noch einen, bis sein Atem sich wieder beruhigte und er am Ende die Luft nur noch sachte durch die Nase einsog oder hinausblies. Aber mit jedem Zug füllte sie sich mit etwas Unverwechselbarem.

Es roch so vertraut...

Der Stoff des Oberteils entfesselte einen einzigartigen Geruch. Einen bekannten Geruch...

Zu bekannt, zu vertraut, zu... angenehm...

Sasuke dachte nicht mehr nach, er nahm nur noch tiefe Atemzüge durch die Nase, den Geruch weit in sich einsaugend.
 

Weil es so verdammt gut tat.

Weil es Narutos Geruch war.
 

„Naruto...“ hauchte Sasuke beim Ausatmen mit seiner rauen Morgenstimme. „Naruto.“

Er wiederholte den Namen murmelnd immer und immer wieder, immer lauter, immer deutlicher und immer präziser, bis die Sehnsucht ins Unermessliche stieg, und er nicht mehr anders konnte, als die Augenbrauen zusammenzuziehen und den Stoff fest gegen sein Gesicht zu drücken, ehe er sich selbst zwang, sich davon loszureißen. Er drehte sich davon weg, kam auf dem Rücken zu liegen, die Lichtstrahlen vom Fenster nicht durch seine Lider lassend. Sein Unterarm legte sich sogar über die Augen.

Das letzte gehauchte „Naruto“ entfloh seiner Lunge und er befeuchtete seine Unterlippe mit der Oberen.
 

Was war das nur?

Die Kopfschmerzen waren vorbei, aber etwas anderes schmerzte umso mehr. Etwas, das tief in der Brust lag und heftig pochte, während der Geruch in Sasukes Nase immer noch verweilte.

Stille.

Schmerz.

Sehnsucht!
 

Und mit einem gewaltigen Schock musste sich Sasuke dabei ertappen, wie er keine einzige Sekunde der Nacht bereute.
 

Er bereute es nicht.

Er bereute nichts davon.
 

Vielleicht seine eigene Grobheit – ja – aber keineswegs den Fakt, dass es geschehen ist.

Es war nicht länger schlimm dass sie es miteinander getan hatten, sondern viel eher, wie Naruto darauf reagiert hatte.

Naruto...

Naruto...

Naruto!
 

Jetzt war absolut alles klar.

Nein, Sasuke interessierte sich nicht für Mädchen. Sie waren ihm seelisch gesehen absolut egal.

Nein, Naruto war nicht einfach nur sein bester Freund, Rivale, oder sonst irgendwas in der Art.

Nein, die Abhängigkeit war nicht versiegt, sondern ist nur empor gewachsen.

Nein, es war nicht nur Freundschaft.

Es war mehr.

Viel mehr.

Und Sasuke verstand es jetzt.

Er verstand es auf solch schmerzhafte Art und Weise, dass er die Augen zusammenkneifen musste, die Zähne aufeinander biss und nur noch den Wunsch verspürte, nicht mehr da zu sein.

Es sollte sich alles im weißen Nichts auflösen – der Schmerz in der Brust, die Sehnsucht und all die restlichen Gefühle, die ihn gerade zu verspotten schienen.

Freiheit! Er wollte einfach nur noch frei von allem sein.

Aber vor der Freiheit stand ein unbeweglicher Riegel, hinter dem sich der immer mehr zu schrumpfen scheinende Käfig befand, wo Sasuke nun drin steckte.

Ein Käfig aus aussichtslosen Dilemmata geschmiedet, die nicht zu lösen waren.

Er erhob sich vom Bett, verließ das Zimmer, schlurfte ausgelaugt ins Bad, die Tür nicht einmal verriegelnd, streifte seine bequeme Hose ab, die irgendwo auf dem Boden landete, stieg in die Duschkabine. Seine Hand glitt zum Wasserhahn. Die Wassertropfen verwandelten sich in einen warmen Schauer, verschlangen seinen Körper. Er inhalierte den weichen, stickigen Dampf.

Und wieder dieser Geruch – diesmal vermischt mit dem Duft der Seife, die kürzlich benutzt wurde. Der Geruch Narutos, der Geruch der vergangenen Nacht.

Sasuke lachte zynisch und verbittert auf, als ihm damit verbunden der Gedanke an Naruto selbst in den Kopf kam. Das gasförmige Nass der Dusche vernebelte Sasuke weitaus weniger das Bewusstsein, als die Erinnerungen, die seinen Kopf fluteten. Eher aus Reflex schaltete er das Wasser aus, nahm das Duschgel in die Hand, öffnete es und goss sich etwas auf eine Hand, um gleich darauf die klare Flüssigkeit etwas zwischen seinen Handflächen zu zerreiben. Sachter Schaum bildete sich und Sasuke fuhr mit seinen Händen zum Nacken. Die Finger glitten geschmeidig über die straffe, erwärmte Haut vom Hals über die Brust zu den Rippen. Die Seife ging aus und nur noch die etwas raue Haut der Handinnenflächen streifte leicht stockend über Sasukes Bauchrelief. Unwillkürlich legte sich ein betrübtes Lächeln auf die schmalen Lippen des Uchihas, während seine dunklen Augen leer und kalt ins Nichts sahen. Er lehnte seine Stirn gegen die Kacheln der Wand und die Augenlider fielen ihm zu.
 

Naruto...
 

Die Fingerspitzen erreichten allmählich die empfindlichen Stellen seiner Leistengegend und ihm entfloh ein Atemhauchauch der Erregung. Nur noch die rechte Hand glitt weiter herab, während die linke zu den Fliesen der Duschwand schwebte, um sich dagegen zu drücken.

Er konnte diesen Zustand nicht mehr verhindern. Und er wollte es auch nicht.

Seine Gedanken waren wo anders.

Bei der Nacht...

Bei Naruto...

Bei seiner Stimme und seinem Körper..

Bei seinem azurblauen Blick.

Die schmalen Augenbrauen des Schwarzhaarigen zuckten leicht, als er sie zusammenzog, den Gesichtsausdruck ins Leidenschaftliche stürzend. Die Hand umfasste bestimmend seine von den Fantasien entstandene Härte.

Er konnte nicht anders.

Wenn es doch nur Narutos Hand wäre... oder sein Mund... oder was auch immer!

Sasuke versank immer tiefer in jenen sengenden Gedanken.

Sie fraßen ihn auf und beförderten ihn in den Zustand der trüben und rauen Ekstase.

Der angenehme Höhepunkt dieses Traums ließ nicht lange auf sich warten...
 


 

Einige Tage waren vergangen. Tage voller Gedanken, Grübeleien und Klärungen der Gefühle.

Sasuke sah das Ganze nun eher gelassen, was nur daran liegen mochte, dass er Naruto in der Schule nicht antraf. Der Uchiha war gleich am darauffolgenden Tag zur Schule gegangen, als wäre nichts gewesen. Hatte wie immer seine Sachen gepackt, die Schuluniform angezogen und meldete sich bei der Prüfung der Anwesenheit im Klassenraum. Nur Naruto hatte sich nicht blicken lassen. Immer noch nicht. Dies bereitete Sasuke erhebliches Kopfzerbrechen. Er, seinerseits, war sich bereits im Klaren über seine Beweggründe, die zum Geschehenen geführt hatten. Es ist ihm nach dem Duschen an jenem Tag noch klarer geworden, als nach der verstörenden Erkenntnis selbst und er hatte eine Entscheidung gefällt. Eine sehr Riskante, zugegeben, aber dennoch eine eindeutige Entscheidung. Es musste nur noch der richtige Moment kommen. Aber Sasuke war sich nicht ganz so sicher, ob er immer noch so überzeugt denken würde, wenn Naruto persönlich vor ihm stünde.

Er saß an diesem Tag in der Pause auf seinem Stammplatz im leeren Kassenraum und spielte mit dem Gedanken, Naruto anzurufen, um sich einfach nur willkürlich zu erkundigen, wo der Blondschopf steckte, aber er konnte sich nicht dazu durchringen, weil eine seichte Nervosität ihn davon abhielt. Sehr gelegen kam da deswegen der Ton einer einkommenden SMS, die er sich sofort durchlas. Es war von Naruto – wem sonst? Kaum einer kannte Sasukes Nummer und würde ihm einfach so eine SMS schicken.

„Hey, Teme – bin krank. Richte es mal dem Lehrer aus“, stand kurz und bündig darin. Sah ganz danach aus, als hätte sich Naruto eine Erkältung zugezogen, aber so recht wollte Sasuke es wiederum auch nicht glauben. Naruto wurde nicht krank. Er wurde so gut wie nie krank. Als der allerdominanteste Parasit aller Parasiten, konnte Naruto weder angesteckt werden, noch irgendwie anderweitig erkranken – so viel stand fest. Also musste es vielleicht doch etwas mit der Sache zu tun haben. Es beunruhigte Sasuke, doch viel konnte er dagegen nicht unternehmen.

Es blieb ihm nur abzuwarten.

Und er tat es.
 

Wieder vergingen einige Tage.

So langsam riss dem Uchiha der Geduldsfaden. Nicht, dass er so unglaublich stark den einen potentiell richtigen Moment ersehnte, nein – er wollte, dass Naruto zumindest einfach da war. Da war, wo er hin gehörte. Die Lehrer fragten schon dauernd. Die Klassenkameraden schöpften Verdacht, dass etwas ganz gewaltig nicht stimmte, aber alles wurde auf den Fall mit Sakura geschoben, die glücklicherweise auch nicht da war.

„Uchiha, kannst du nicht mal bei deinem Freund vorbeigehen und ihm wenigstens den Stoff der ganzen Stunden geben?“, fragte der unwissende Iruka-sensei eines Tages Sasuke, als die Schulstunde vorbei war.

Eigentlich gar keine so schlechte Idee – vorausgesetzt, Naruto würde Sasuke nicht vor Schock die Tür vor der Nase zuschlagen. Letzerer nickte knapp auf Iruka-senseis Vorschlag.

„Ja, mach‘ ich“, murmelte Sasuke daraufhin.

„Ich mache mir langsam Sorgen um ihn – die Krankheit muss ja ziemlich schlimm sein, andererseits wurde kein Attest im Sekretariat abgegeben. Könntest du mir dann bitte morgen eine Auskunft darüber geben, ob alles in Ordnung ist?“

„Sicher“, antwortete Sasuke wieder sehr bündig und nickte. „Aber ich denke, dass Naruto nur wieder die Regel mit den drei Tagen vergessen hat und das Attest bei ihm zu Hause rumliegt. Oder er ist durch seine Grippe, oder was auch immer es ist, noch nicht dazu gekommen, einen Brief an die Schule zu schicken, oder anzurufen.“

„Mhm, das würde Naruto zwar ähnlich sehen, aber andererseits ist er zumindest in meinem Unterricht noch nie krank gewesen.“ Iruka-sensei rieb sich das Kinn an den Seiten mit Zeigefinger und Daumen.

„Sie sind Physiker, Sensei – sie sollten sich mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung ebenfalls auskennen, nicht wahr?“, fragte Sasuke rhetorisch und wandte sich dann langsam ab, während Iruka-sensei zu lächeln begann.

„Nun ja... Aber ich werde doch trotzdem von dir demnächst hören Uchiha-kun, oder nicht? Steck dich jedenfalls nicht an, wenn du dann bei ihm bist – du hast auch schon genug gefehlt.“ Die strenge, aber sanfte Stimme des Lehrers verklang, als Sasuke bereits an der Türschwelle stand.

„Ja, Sensei...“ Wobei sich Sasuke nicht so sicher war – sollte der richtige Moment kommen, während er bei Naruto war, so würde Nähe nicht vermieden werden können. Aber Sasuke zweifelte eh daran, dass Naruto krank war, also machte er sich auf den Weg mit dem zu bringenden Hefter in der Tasche.
 

Es dauerte nicht lange, da stand der schwarzhaarige junge Mann auch schon vor Narutos Haustür, den Knopf der Klingel mit seinem Blick anstarrend. Er hatte ihn schon vor einigen Sekunden gedrückt, aber noch meldete sich keiner zu Wort.

„Ja?“, erklang es aus dem Lautsprecher, als Sasukes Zeigefinger drauf und dran war, die Klingel noch einmal zu betätigen.

Es war jene unverwechselbare Stimme und sie klang auch wie erwartet weder heiser, noch verhustet.

„Ich bin’s“, meinte Sasuke. „Dein Lieblingslehrer hat mich gebeten, dir den Stoff vorbeizubringen und mich nach dir zu erkundigen“, fügte er dann hinzu.

Stille.

Dann erhallte plötzlich ein überaus schlecht gespieltes Husten und als Narutos Stimme wieder ansetzte, merkte Sasuke, dass dieser sich die Nase zu hielt, um so zu tun, als würde sie verstopft sein. „Äh... nääh, mir geht’s... soweit ganz gut, bin fast... gesund, aber dich sollte ich mal nicht rein lassen, sonst steck‘ ich dich an... also wirf‘ mal den Stoff einfach in den Briefkasten, und hau dann einfach ab, ne?“

Stille.

„Dann solltest du mir die Tür öffnen, damit ich zum Briefkasten gelange, Dobe“, zischte Sasuke unzufrieden.

Ein Surren.

Sasuke dachte nicht im Entferntesten daran, gleich daraufhin abzuhauen – er betrat also den Flur und nahm schnurstracks die Treppe zur vierten Etage, wo er an der Tür zu Narutos Wohnung klopfte. Die Tür wurde eher aus Reflex, als aus intelligenter Vernunft geöffnet und Naruto war tatsächlich kurz davor, sie wieder zugehen zu lassen, doch als er ansetzte, drückte bereits Sasukes Hand gegen das Holz und schob sie wieder auf.

„Du kannst mir nichts vormachen, Usuratonkachi“, knurrte Sasuke mürrisch, als er sich durch den Spalt zwängte, um in das Innere von Narutos Wohnung zu gelangen. „Was ist los mit dir, hm?“

„Nichts...“, kam es von Naruto, wie aus der Pistole geschossen.

„Danach sieht’s aber nicht aus.“

„Was soll denn sein? Ich bin nur-“ Naruto täuschte wieder ein Husten vor, „-ähm... krank...!“

„Lügner“, stellte Sasuke nüchtern fest. „Ist es immer noch wegen der Sache mit Sakura?“, fragte er dann.

„Nein! Nein, um Gottes Willen!“, brachte Naruto sofort händefuchtelnd heraus.

„Und warum spielst du hier dann den Kranken?“

Stille.

Dann seufzte Naruto leicht genervt, aber resigniert.

„Hör zu, Sasuke – ich will mich einfach nur von den ganzen Ereignissen erholen. Ich hab‘ gerade einfach keinen Bock auf Schule, das ist alles“, zischte er und sah unzufrieden zur Seite.

Binnen Sekunden fiel es Sasuke auf, dass dies noch viel zu früh für den richtigen Moment war. Dann war es an ihm zu seufzen.

„Okay, gut... Also sitzt du hier in deiner Bude fest und schmorst vor dich hin? Hast du wenigstens so etwas wie eine sinnvolle Beschäftigung? Wie wär’s mit lernen? Das hast du nämlich bitternötig.“ Sasuke ging an dem Blonden vorbei und bewegte sich in Richtung Küche.

„Ja klar – ich habe keinen Bock auf Schule und lerne deswegen fleißig zu Hause. Ein bisschen unlogisch, merkst du selbst, oder?“

„Ziemlich verstimmt, wenn ich dich so ansehe – ist es, weil ich da bin?“

„Ou Mann, Sasuke – nein!“

„Doch, so ziemlich, wie mir scheint...“

„Sasuke!“

„Ist ja schon gut, ganz ruhig!“

Dann setzten sie sich beide in der Küche hin.

„Also willst du nicht reden...“, fragte Sasuke, während er in seiner Tasche nach dem dünnen Ordner kramte, den er von Iruka-sensei für Naruto überreicht bekommen hatte.

„Ich muss einfach nur verarbeiten, okay? Das geht einfach nicht so schnell“, antwortete Naruto und rieb sich mit dem Zeigefinger unter der Nase. „Ich brauche halt einfach nur etwas Zeit für mich. Fertig, Aus, Ende.“ Sasuke nickte darauf nur. Seinen Blick hatte er noch kein einziges Mal direkt in Narutos Augen gerichtet, sondern beschäftigte ihn mit irgendwelchen Oberflächen der Räumlichkeiten.

„Es... tut mir Leid...ehrlich...“, murmelte er dann leise und schob den dünnen Hefter über den Tisch zu Naruto. Er merkte, wie dieser schluckte, sah ihn aber trotzdem nicht an. Es war ihm um einiges leichter gefallen, diese Worte jetzt im Nachhinein noch einmal auszusprechen aber dennoch fühlten sie sich fremd in Sasukes Mund an. „Das mit... Sakura... mein ich“, fügte er hinzu, als gäbe da noch etwas, das ihm eigentlich leidtun sollte. Naruto stieg jedoch nicht dahinter.

„Ich weiß. Und ich habe dir schon verziehen, habe ich doch bei unserem Besäufnis da gesagt-“

Da schaute Sasuke das erste Mal richtig auf und erblickte Narutos Gesicht. Es war das erste Mal, dass Naruto dabei war, sich irgendwie leicht zu verplappern.

„Äh... ich meine natürlich... dass ich es da bestimmt gesagt habe!“, reagierte der Uzumaki gleich panisch auf den Blick. „Zumindest habe ich das im Gefühl... Also verziehen – mach dir keinen Kopf mehr drüber.“

Sasuke nickte nur und unterdrückte das Bedürfnis einfach weiter zu fragen. So wie Naruto sich bei dem Thema noch aufführte, konnte man mit ihm bestimmt nicht vernünftig darüber reden.

„Danke...“, nuschelte Sasuke stattdessen nur unverständlich. „Ich gehe dann mal. Würde mich freuen, dich wieder in der Schule zu sehen, Vollidiot. Den trockenen Stoff kann man ja mal kaum aushalten, ohne dein sonniges Gemüt...“ Damit stand er auf und klopfte im Vorbeigehen auf Narutos Schulter. Der Blonde zuckte augenblicklich zusammen, war jedoch bemüht, es nicht ganz so offensichtlich zu machen.

„Wir sehn‘ uns...“, murmelte er und blieb einfach sitzen.

„Ja“, hauchte Sasuke und verschwand leisen Schrittes aus der Wohnung.

Naruto blieb allein mit dem Ordner vor der Nase unbeweglich sitzen.
 

Und schon wieder tickten die Tage dahin. überwältigend, wie verflucht schnell so etwas ging. Es war nicht nur ein Gefühl, dass nichts Ausschlaggebendes und Spannendes passierte. Selbst als irgendwann Naruto höchst persönlich wieder bei der Schule vorbeischneite, hielt er es scheinbar für angebracht, so zu tun, als wäre nichts gewesen. Er erschien eines Tages einfach wieder auf seinem Stammplatz ganz hinten und zählte die Sekunden zum Stundenende abwärts. Oft füllte er den Unterricht mit ausgelassenen Witzen und schien auch sonst so zu sein, wie immer. Auch auf Nachfragen reagierte er lediglich mit den Worten „Joa, mir geht’s super und dir?“ Man nahm an, er wäre über Sasuke hinweg gekommen, da sie auch ab und zu die Pause zusammen verbrachten, wenn auch nicht ganz so zwingend nur miteinander... Um genauer zu sein, verging keine einzige Minute, wo sie nicht noch jemanden da hatten, der Sasuke davon abhielt irgendwann mal den richtigen Moment zu erwischen und Naruto auf das heikle Thema anzusprechen. Den Nachhauseweg wählte Naruto, wie es aussah auch so, dass entweder Kiba, oder zumindest Shikamaru dabei waren. Sasuke fragte sich schon, ob das tatsächlich so beabsichtigt war, wie es aussah. Wusste Naruto etwa inzwischen, dass Sasuke mit ihm etwas über die verheerende Nacht besprechen wollte? Wenn ja, dann erschwerte es Sasukes selbstaufgezwungene Mission um einen ganz schön hohen Vorsprung. Denn wann sollte er schon mit Naruto eine halbe Stunde allein verbringen, wenn dieser doch alles dagegen unternahm, nicht allein in einem Raum bloß mit Sasuke auszuharren? Aufdringlich wollte Sasuke auch nicht sein und eine Verabredung initiieren, denn normalerweise ist ja immer Naruto angekommen und hatte sich mit ihm treffen wollen. Auffällig hatte sich Sasuke vorgenommen nicht zu werden. Ob das nun gut oder schlecht war, blieb bislang noch in den Sternen geschrieben.

Aber noch viel interessanter war die Frage, warum eigentlich Naruto eine so dermaßen starke Auffälligkeit zeigte. Wollte er womöglich gleich klarstellen, dass er sich das Ganze zu vergessen wünschte? Und wenn ja – war ihm überhaupt klar, dass er durch sein Verhalten genau das verhinderte?

Sasuke blieb wieder einmal nichts Anderes übrig, als abzuwarten und Narutos Verhalten zu beobachten.

Und wie es immer so schön ist, kam die langersehnte Gelegenheit natürlich sehr unerwartet. Das Schicksal war eben unberechenbar. Trotzdem wünschte sich Sasuke im Nachhinein es besser eingeschätzt zu haben...
 

Die Tür zur Umkleide wurde mit einem Fußtritt aufgestoßen und die ersten Jungs füllten den Raum mit ihrer Gegenwart.

“Gutes Spiel, Männer!“, schrie jemand hier und da. Und wenn es nicht ein paar mürrische Verlierergesichter gäbe, dann hätte man denken können, all die Jungs wären eine gute Fußballmannschaft.

Schließlich kam auch Sasuke in den Raum dicht gefolgt von Naruto, welcher schwer atmete und über das ganze Gesicht grinste.

„Mann, das war geil, ey! Wir haben haushoch gegen euch – Loser – gewonnen!“, rief Naruto einem niedergeschlagenen Gesicht nach dem anderen zu.

„Halt die Fresse, beim nächstem Mal bist du dran!“, brummte Kiba missgelaunt.

„Das werden wir ja sehen, du lausiger Verlierer!“, lachte Naruto darauf, während er im Gehen sein Trikot auszog und es dann auf seinen Platz schmiss. Sasuke hatte dies schon längst getan. Und trank die Hälfte seiner großen Wasserflasche in einem Durchgang leer.

„Mann, ist mir vielleicht heiß!“, hechelte der Blondschopf, als er neben Sasuke angekommen war und fächerte sich mit der Hand etwas stickige Umkleideluft zu. Von Sasuke erntete er lediglich einen kurzen Blick, aber keine verbale Erwiderung.

Dieser verdammte Dobe stand vor Sasuke mit nacktem, vor lauter frischem Schweiß feuchtem Oberkörper, der das fahle Licht des Raums etwas reflektierte. Was glaubte dieser Idiot bitte, was es für eine Wirkung bei Sasuke auslöste, hä? Oder machte er das, verdammt nochmal, absichtlich?

Sasuke trank sein Wasser letzten Endes doch noch ganz aus, um etwas die Zeit zu schinden und so unauffällig hinter der Flasche hervor auf Naruto lugen zu können, und kratzte dezent eine Stelle seiner blassen Brust mit den Fingerkuppen, denn diese schien noch von dem ausgeführten Sport zugeschnürt zu sein. Es war das erste knallharte Training bei Gai-sensei seit langem und ausnahmslos alle waren so richtig schön ausgepowert. Genau so wie es sich auch gehörte.

Die ersten Jungs verließen den Raum, während Rock Lee in den Duschraum verschwand.

„Wie kann man nur nach‘m Fußball ungeduscht rausgehen, man stinkt doch zum Himmel!“, murmelte Sasuke verständnislos und sah einigen Jungs hinterher.

„Tja, sie können es neben Gewinnern eben einfach nicht aushalten! Hehe!“, meinte Naruto und holte nun seine Flasche Apfelschorle aus der Tasche. Sasuke zuckte darauf nur mit den Schultern, stand auf, nahm sein Handtuch und betrat die Duschabteilung, wo er sich seiner restlichen Sachen entledigte. Der sich waschende Lee blickte auf und musterte den Uchiha kurz.

„Mal zur Abwechslung vernünftige Menschen hier, die sich duschen nach dem Sport!“, bemerkte er und grinste Sasuke an. Ohne darauf groß zu achten, kam der Uchiha zu einem auf derselben Wand, wie auch der von Lee, positionierten Duschkopf. Nach wenigen Sekunden prasselte das eiskalte Nass auch schon auf Sasukes Nacken. Mit geschlossenen Augen und geneigtem Kopf stand der Schwarzhaarige nun da und genoss die sanfte Massage, die auf seiner Nacken- und Rückenhaut stattfand. Seine Hand ruhte auf der Wand vor ihm und die ganze Position strahlte diese berüchtigte Uchiha-Erotik aus. Irgendwann hob er wieder den Kopf und ließ das Wasser seine nachtschwarzen Haare ganz befeuchten. Ja, Sasuke genoss das Duschen immer und immer wieder in vollen Zügen.

„Uchiha...“, hörte Sasuke seinen Namen plötzlich wieder von den Fliesen wiederhallen.

„Mh?“, kam es dann etwas unbeteiligt und lässig aus seinem Mund. Im Großen und Ganzen war ihm nämlich absolut egal, was Lee da faseln würde.

„Alle... Alle munkeln, du hättest schon fast jedes Mädchen aus der Kalasse-“

„Flachgelegt?“, unterbrach Sasuke seinen Klassenkameraden und gab einen sarkastischen Lacher von sich. Wäre schrecklich, wenn es der Wahrheit entspräche. „Hmm... wie man’s nimmt.“ Große Erklärungen oder Ausreden waren hier auch nicht mehr nötig und lagen Sasuke außerdem auch noch fern.

„A-auch Tenten...?“ Der Blick des Uchihas traf Lee von der Seite. Der Junge starrte mit bedrücktem Gesichtsausdruck zu Boden, während das Wasser über seinen gut trainierten Körper glitt. Nun ja... wenn sein Gesicht genauso gut aussehen würde wie sein Körper, dann hätte er wohl nicht gefragt...

„Nicht mein Typ“, antwortete der Uchiha darauf kühl und sogleich schimmerte Hoffnung in den Augen Lees.

„Uchiha... Uchiha, glaubst du, ich habe eine Chance bei ihr?“

„Lee, soll ich dir mal einen guten Rat geben?“

„Ja, klar!“

„Such dir ein Mädchen, das nicht aufs Äußere achtet. Es genügt Tentens Blicke zu Neji zu beobachten, um zu kapieren, dass sie nicht zu solchen Mädchen gehört. Und ehrlich gesagt habe ich auch noch kein einziges Mädchen erlebt, das so klug ist. Aber vielleicht hast du ja Glück.“ Pessimismus pur. Aber hey – er sprach eben aus subjektiver Erfahrung, die er mit dem weiblichen Geschlecht hatte. Andererseits konnte Sasuke auch nicht eindeutig sagen, ob es mit dem männlichen Geschlecht nicht auch so aussah – ihn interessierte ja irgendwie nur Naruto, von daher?

Schlagartig wurde mit Sasukes Sätzen Lees Gesicht wieder mit Niedergeschlagenheit versehen. Er schnaubte frustriert, nahm sein Handtuch und ehe er die Dusche verließ sagte er noch: „Danke Uchiha... Danke für die ehrliche Meinung...“ Dann ging er.

Sasuke zuckte mit den Schultern und widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem Genuss den ihm das Duschen brachte, wonach er sich das kleine Fläschchen mit der Duschcreme schnappte, sich den Inhalt auf die Handfläche goss und begann, sich einzuseifen.

„Hey, Teme, das war gemein!“, sagte der hereinkommende Naruto und drückte mit dem rechten Zeigefinger fest gegen Sasukes Rücken, um dem eingebildeten Schnösel wenigstens etwas Leid zuzufügen, wenn der schon nicht fähig war Mitleid zu empfinden.

„Nein, es war reiner Realismus“, bekam der Blonde dann die Antwort zu hören.

„Rea- was?“, seufzte Naruto fragend und stellte sich neben Sasuke unter die Dusche. Na ja, es war nicht wirklich daneben, denn mindestens zwei Meter trennten die beiden Freunde voneinander, da Naruto seit... seit der Angelegenheit... immer einen gesunden Sicherheitsabstand zu Sasuke pflegte.

Als der Uchiha die Augen öffnete und zu Naruto schaute, fiel ihm das deutlich auf. Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie Naruto sich einzuseifen begann. Irgendetwas deutete darauf, dass es dem Blonden unangenehm war, nackt gesehen zu werden. Diese verspannte Körperhaltung, diese raschen, hektischen Bewegungen, die darauf hinwiesen, dass Naruto so schnell wie nur möglich damit fertig werden wollte – hmm – aber sie waren allein. Das erste Mal seit langem. Und es fühlte sich zumindest für Sasuke verdammt danach an, als wäre endlich der richtige Moment gekommen.

„Dobe... du benimmst dich in letzter Zeit ganz schön seltsam“, bemerkte Sasuke mit einer leicht vorwurfsvollen Stimme und einer Horde Hintergedanken.

„Ich? – Nein also... red‘ keinen Blödsinn...“, kam es unangenehm berührt von Naruto, welcher begann, sich um einiges energischer mit dem Seifenschaum einzureiben.

„Weil du mir in letzter Zeit fast ständig ausweichst“, setzte Sasuke ungestört fort. „Du setzt und stellst dich von mir weg, du weigerst dich, zu mir nach Hause zu gehen, oder mich zu dir mitzunehmen. Alles in allem gehst du mir aus dem Weg“, erklärte der Uchiha geduldig mit monotoner Stimme, als wäre das Gespräch absolut uninteressant.

„Ich, ähm... Ich weiß nicht, wovon du sprichst... ich bin doch wie immer...!“ Naruto war wie immer ein sauschlechter Lügner.

„Hmm... wie dem auch sei, du willst scheinbar nicht darüber reden.“

Eine Pause im stillen Schweigen folgte. Nur das Wasser rauschte vor sich hin. Naruto wartete angespannt darauf, dass nun irgendeine weitere Schlussfolgerung vom Uchiha kam und spannte sich noch etwas an, vor sich hin starrend und darauf hoffend, dass nichts angesprochen wird, was nicht angesprochen werden sollte.

„Hör zu, Naruto...“, begann Sasuke dann allerdings mit einer Stimme, als hätte er ein neues Thema angefangen, „ich habe dich vor nicht allzu langer Zeit angelogen...“, sagte er ungeniert und hob seinen Kopf, damit ihm das Wasser anschließend auf das Gesicht prasselte.

„Wirklich? Ach nicht so schlimm! Du kennst mich, ich bin nicht nachtragend!“, schoss es aus Narutos Mund daraufhin heraus. Er war wirklich froh, dass Sasuke das Thema zu wechseln schien, entspannte sich wieder ein kleines bisschen, hob den Kopf wieder und schloss sogar die Augen. Glück gehabt!

Doch bereits nach einigen Augenblicken schlich sich eine sanfte Wärmequelle an ihn von der Seite heran. Wer zum...?

„Willst du denn nicht wissen, wobei ich gelogen habe? Und interessiert dich die Wahrheit etwa nicht?“, hörte er Sasukes Stimme unmittelbar neben sich. Narutos Augenlider flogen sofort auf und er schaute nach rechts, wo er in nicht allzu großer Distanz Sasukes Gesicht erblickte. Dennoch war der Abstand nun drastisch verkleinert. Und die unerwartete Nähe blies dem Uzumaki einen Rotschimmer auf die Wangen.

„Es... also.. ich... äh...“ Wie oft er es auch versuchte, er konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen, solange Sasuke so nah bei ihm stand.

„Willst du es nun wissen, oder nicht?“, hakte Sasuke mit einer erhobenen Augenbraue nach.

Der Körper Narutos verkrampfte sich wieder ein Stück weit mehr und er machte einen ausweichenden Schritt seitwerts. Aber Sasuke kam sogleich einen Schritt nach und als wäre es nicht genug, legte er seine rechte Hand auf die Wand zu der Naruto immer noch gewendet stand. Flucht war zwar möglich, aber vollkommen sinnlos. Naruto starrte seinem besten Freund in die undurchschaubaren Augen. Aber diesen Blick kannte er sehr wohl. Diesen charmanten, leicht auffordernden, dominanten und zugleich die Distanz zu überwinden wollenden Blick. Um das Adjektiv ‚verführerisch’ wollte Naruto in diesem Momenteinen einen großen Bogen machen...

Jenen Blick hatte Naruto schon oft gesehen, aber nur ein einziges Mal hatte er ihm gegolten. Und dies war eindeutig zu dem Zeitpunkt, als... Er scheuchte die böse Erinnerung schnell weg, ehe sie richtig aufblühen konnte.

„Ha-hab ich denn eine Wahl, es nicht zu hören?“, fragte der Blonde unsicher, woraufhin Sasuke nur geheimnisvoll grinste.

„Nein, Dobe“, hauchte er dem Uzumaki entgegen und legte seinen Kopf auf die linke Seite leicht schief. Das Ganze hatte etwas Spöttisches. Frei nach dem Motto: „Ich weiß etwas, was du nicht weißt und das ist etwas verboten Interessantes!“

„Dann kennst du ja die Antwort... oder?“ bemerkte Naruto weiterhin in Unsicherheit schwelgend.

„Ja, definitiv.“ Und mit diesen Worten beugte sich Sasuke etwas zu dem verkrampften und seitlich stehenden Naruto. „Entspann dich, Ich tu dir doch nichts, will nur reden...“, sagte Sasuke leise und lehnte sich weiter vor, sodass seine blassen Lippen sich direkt vor dem Ohr Narutos befanden. Diese Nähe tat dem Uchiha wieder so unendlich gut, sodass er seine Augen schloss und einen leichten Atemzug nahm, ehe er mit dem Reden fortsetzte. Narutos Muskulatur versteifte sich nur noch mehr, und er hörte auf zu atmen, als Sasuke das tat, was er tat.

„Die Wahrheit...“, begann Sasuke und verringerte den Abstand seiner Wange zu der Narutos, als wolle er ihm nun ein mysteriöses Geheimnis anvertrauen. „Die Wahrheit ist, dass ich...“, setzte er fort und trat unbemerkt noch näher an Naruto heran. Nun stand er fast hinter ihm, doch es kam noch immer nicht zum langersehnten Hautkontakt, „-dass ich mich vollkommen an jene Nacht erinnere...“, raunte der Uchiha dem Blondschopf zu.
 

Naruto zuckte krampfartig zusammen.

„Du-“, wollte er hauchen, wurde aber von Sasuke unterbrochen.
 

„Ich erinnere mich an jedes einzelne Detail. Wie es auf der verschneiten Bank angefangen hatte, wie wir zu mir gingen, wie wir uns auszogen, uns berührten... wie du dich angefühlt hast... Ich erinnerte mich an alles vom Anfang an bis zum Ende.“ Er folterte sein Gegenüber mit der ruhigsten und verführerischsten Stimme, die seine Stimmbänder je hervorbringen konnten.

„S-sasuke du-“ unternahm Naruto wieder den Versuch, etwas zu sagen, doch der Schwarzhaarige setzte ungehindert fort.

„Ich weiß alles“, raunte er. „Jede unserer Berührungen, jede unserer Bewegungen und jeden erregten Atemzug...“

Narutos Lippen fingen an, leicht zu zittern, während die Erinnerungen durch seinen Kopf strömten. Sasukes Wärme und der Dampf der Dusche vernebelte dem Blonden die Sinne.
 

War es Panik? Aber warum... fühlte es sich dann so gut an?
 

„Ich erinnere mich an jeden deiner Seufzer, an all dein Stöhnen, an jede deiner flehenden Bitten aufzuhören, und an jedes Raunen meines Namens.“

Mit jedem weiteren Wort, fiel Naruto in einen Zustand, den er nüchtern nie erwartet hätte bei Sasuke zu bekommen. Seine Augen waren zur Hälfte geschlossen und seine Lippen trennten sich voneinander, um ein leises Ringen nach Luft zu ermöglichen. Sasuke schien in zu hypnotisieren und Naruto ließ sich darauf ungewollt ein. Jetzt dürstete er nach dieser einen Berührung, der Sasuke so präzise vorbeugte.

Und dann fiel die Distanz wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Sasuke berührte mit seiner Wange endlich die des Uzumakis, der das Gefühl hatte, Sasuke im nächsten Moment zu sich zu ziehen und das zu wiederholen, was in jener Nacht geschehen war. Vorsichtig ließ Sasuke seine Lippen schließlich über die Haut von Narutos Hals gleiten, sie mit hauchfeinen und kaum stattfindenden Liebkosungen zu übersähen. Nur wage, ganz sacht.

Was war das nur, was in dem Uzumaki da geweckt wurde? Er konnte Sasukes anziehenden Taten kaum widerstehen. Er ersehnte diese sogar und zog genießerisch Sasukes frischen Geruch in die Nase ein, der sich mit der hohen Feuchtigkeit in dem Raum vermischt hatte.

Die nassen, schwarzen Strähnen Sasukes klebten auf seinen Wangen und verbanden diese mit der Haut des Blonden. Und irgendwann spürte Naruto die Liebkosungen seinen Kiefer entlang wandern. Er schloss die Augen, um Sasukes Vorhaben zu genießen, doch als er unerwarteterweise eine fremde linke Hand auf seinem Bauch spürte, flogen seine Lider augenblicklich wieder auf und er kam zu sich.
 

Was ging hier gerade vor?!
 

Er, Naruto Uzumaki ließ sich von Sasuke Uchiha... anflirten, anfassen und KÜSSEN!?

Und dann passierte alles ganz schnell.

Naruto stemmte seine Hände gegen Sasukes Brust und stieß sich von ihm ab, sodass er selbst nach hinten stürzte und auf dem Boden landete.

„WAAAH, WAS SOLL DAS, TEME?! Was war denn das eben?!“, schrie Naruto zu Sasuke hinauf, der sich nach dem Schubs schnell erholt hatte.

„Etwas, was du genossen hast offensichtlich“, erwiderte Sasuke kühl und schaute auf Naruto herab. Musternd glitt sein Blick über den nackten Körper des auf dem Boden Liegenden. Dann nickte er auf eine ganz bestimmte Stelle. „Meint jedenfalls dein Freund da unten...“

Das ließ den Blondschopf an sich herunterschauen.
 

Nein!

Unmöglich!

IRRSINN!!!
 

Naruto sprang sofort auf und schnappte nach seinem Handtuch, um es halb zerknüllt vor seine Männlichkeit zu halten. Vor seine erigierte Männlichkeit wohlbemerkt.

„Sag mal, bist du bescheuert, oder was?! Und wenn uns jemand erwischt hätte?! Gut, dass keiner mehr in der Umkleide ist!“

„Also leugnest du nicht, dass es dir gefallen hat?“ schlussfolgerte Sasuke sofort in einer feststellerischen Frage.

„Doch, natürlich! Was fällt dir überhaupt ein, so was zu machen?!“, widersprach Naruto und seine blauen Augen sendeten einen ausgesprochen geschockten Blick, der Sasuke förmlich in seine Einzelteile zerlegten wollte. Dieser ließ sich jedoch nicht davon einschüchtern und machte einen Schritt auf Naruto zu.

„Du machst mir nichts vor, Dobe. Es hat dir gefallen, gib’s doch einfach zu.“

Narutos Handfläche schnellte verteidigend nach vorne zwischen ihn selbst und Sasuke.

„B-bleib, wo du bist!“, zischte er panisch.

„Wieso? Hast du Angst, Naruto?“, wollte der Uchiha belustigt wissen und kam noch einen Schritt näher, diesmal wich Naruto jedoch nicht zurück, „Und wenn ja, wovor? Würde immerhin nichts neues sein.“

„Pft... I-ich habe keine Angst vor dir!“ murmelte der Blonde leicht bedrückt.

„Auch nicht, wenn ich dich jetzt küsse?“ Sasuke kam immer dichter heran und ließ seine Gesichtszüge amüsiert aussehen.

„Warum solltest du das denn tun?“ fragte Naruto ohne die Antwort wirklich hören zu wollen, da es eine rhetorische Frage war, die er gestellt hatte.

„Weil ich vielleicht Lust dazu habe?“ stellte Sasuke die ebenfalls rhetorische Gegenfrage. Sofort wurden Narutos Augen wieder kugelrund und er schüttelte den Kopf.

„S-sasuke... ich nehme es zurück... du machst mir Angst... GROßE Angst! Was ist denn bloß los mit dir?“

„Ich habe etwas eingesehen...“, gab Sasuke leise und gelassen von sich, sodass das Wasser es fast übertönte.

„Und das wäre?!“ bekam er die scheue aber nachdrückliche Frage zu hören, während Naruto bezweifelte, dass er auch diese Antwort überhaupt wissen wollte.

„Dass ich dich will.“ Sasukes Stimme war absolut nüchtern.
 

Es erklang ein entrüstetes „BITTE?!“, das sich anhörte, als würde jemand versuchen auf einer verstimmten Geige alle Seiten gleichzeitig zu spielen.

„Du hast mich schon verstanden“, murmelte Sasuke, dem beinah die Ohren abgefallen waren, auch wenn er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen.

„SAG MAL, SPINNST DU?!“, schrie Naruto empört.

Sasuke dachte kurz über diese Frage ernsthaft nach. Eigentlich war das eine gute und berechtigte Frage, die Naruto da gestellt hatte.

„Ich denke schon“, antwortete er ehrlich, „Normal ist das, was ich gesagt habe, jedenfalls nicht. Aber es ist mir egal.“

„Mir aber nicht, Teme! Du bist total verrückt geworden. Mann – was ist denn nur in dich gefahren? Stehst du auf mich, oder was?!“, fragte der Blondschopf, während er sich vollkommen sicher war, dass Sasuke es leugnen würde.

„Hmm... ja, so könnte man es auch ausdrücken“, war jedoch die unüberhörbar deutliche Aussage daraufhin.

„W-W-WAS?!“, stotterte Naruto fassungslos und in Tonlagen, die normale Oktaven weitaus zu überragen schienen.

„Du hast es schon verstanden.“

Eine immense Spannung lag zwischen den beiden in der Luft.
 

Was hatte Sasuke da doch tatsächlich gefaselt?
 

Naruto starrte dem Uchiha in die dunklen Augen und versuchte den Ansatz von Ironie darin zu finden, doch vergebens.

„S-sasuke... d-du... b-bist du etwa schwul?!“ verließ ein weiteres Stottern Narutos Mund, der sich dagegen zu wehren schien, diese Worte auszusprechen. Zu seiner Erleichterung jedoch, sah Sasuke ihn an, als wäre er mindestens ein Alien.

„Nein, Herrgott nochmal!“ Der Schwarzhaarige verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf.

„Dann lass den Scheiß, klar?“, forderte Naruto.

Sofort galt dem Blonden jedoch ein stechend interessierter Blick seitens des Uchihas.

„Interessant... Was, wenn ich gesagt hätte, dass ich doch schwul sei, hm?“

„Das würde mir so was von am Arsch vorbei gehen!“, zischte Naruto und meinte damit eigentlich, dass er Sasuke trotzdem gesagt hätte, er solle es lassen. Aber Sasuke drehte den Spieß komplett zu seinen Gunsten um und musste grinsen. Er legte seinen Kopf wieder schief und seine Augen begannen seltsam zu funkeln. „Ich bin nicht schwul, aber ich stehe auf dich“, klärte er Naruto auf.

Naruto taumelte aus seinem Schreck heraus wieder einen Schritt nach hinten.

„Nein, das tust du nicht!“

„Woher willst du das wissen – habe ich dich gerade etwa nicht angemacht? Aber der springende Punkt ist: Hat es etwa nicht geklappt?

Hör auf es zu leugnen – es hat dir gefallen, Naruto!“

„N-nein, hat es nicht und zieh dir sofort was über!“, schrie Naruto und zeigte unterhalb Sasukes Gürtellinie.

„Warum sollte ich? Ich mag’s, wenn du mich nackt siehst.“

„Weil ich das sage, du Depp! Ich will dich nämlich garantiert nicht nackt sehen!“

„‘Klein Naruto‘ sagt aber was anderes.“

„SASUKEEE! Hör sofort auf, ich hab’s satt, ich gehe jetzt einfach!“, brachte Naruto das Gespräch zum Punkt, doch Sasuke ignorierte das Satzzeichen geflissentlich. Und selbst die Tatsache, dass der Bedrängte zum Gehen ansetzte, ließ ihn ziemlich kalt.

„Das war nicht etwa eine indirekte Aufforderung, dich am Handgelenk zu ergreifen und nicht gehen zu lassen?“ Naruto reagierte darauf mit körperlicher Hastigkeit beim Packen seiner Duschsachen und Binden des Handtuches um seine Hüfte.

„Nein, verdammt! Lass mich in Ruhe, Sasuke – ich habe keinen Bock mehr hier drauf. Vergiss‘ alles, was passiert ist und lass es ja nicht noch einmal zu so was kommen, klar?! Ich bin nicht schwul und werde es nie sein! Und... und... ich stehe auf dich ungefähr genauso stark, wie ich auf Frösche stehe, okay?!“

„Urgh.“ Sasuke verzog das Gesicht für einen kurzen Moment. „Ich wusste nicht, dass du auf Frösche stehst!“ Und diese Aussage mit einer solch gelassenen und kühlen Stimme gesagt, als würde Sasuke hier über das Alltäglichste der Welt sprechen. Umso dreister war jedoch der Inhalt.

„Ah, fick dich doch, verdammt!“, zischte Naruto darauf.

„Ich würde da eher dich bevorzugen.“
 

Der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, aber es war zu spät für halbe Sachen, so hatte Sasuke vorher gedacht.

Er sah zu, wie Naruto sich abrupt zu ihm drehte, auf ihn zuging und dicht mit einer wütenden Miene vor ihm zum Stehen kam.

„Jetzt hör mal gut zu“, begann Naruto bedrohlich leise, „noch so ein Spruch und ich poliere dir ordentlich die Fresse mit meiner Faust, Arschloch!“ Er hielt besagte vor Sasukes Gesicht in die Luft. Vollkommen kalt blickte der Schwarzhaarige geradeaus durch die Faust hindurch in Narutos meeresblauen Augen, die vor Zorn beinahe Funken versprühten.

„Ich verbiete dir erstens: Mich irgendwie komisch anzumachen, zweitens: Mich anzufassen, wenn wir alleine sind, drittens: An öffentlichen Plätzen auch nur ansatzweise von irgendwelchen vergangenen... Nächten... zu sprechen, und viertens: Mir zu unterstellen, dass ich es mag, von Männern angegrabscht zu werden! Verstanden?!

Wenn du eins davon brichst, dann kannst du mich als Kumpel vergessen und dich von deiner Mama aus ‘m Krankenhaus abholen lassen!“

Sasuke schwieg, erwiderte unverwandt Narutos Blick und war vollkommen bewegungslos, nein gar bewegungsunfähig, wenn man von seinem inneren Gefühlszustand ausging. Bei jedem einzelnen Punkt, den der Uzumaki aufzählte, wurde er nervöser, aber er zeigte es nicht nach außen, sondern schloss es tief in sich weg. Er hatte die Grenzen einfach austesten müssen und das hier war nun das Resultat. Er wusste, dass es zu abrupt für Naruto war, er war sich dessen absolut bewusst, aber er hatte keinen besseren Zeitpunkt gefunden als diesen hier.

Doch es sah schwarz aus.

So schwarz wie die Hoffnungslosigkeit selbst.

Er hatte zu überstürzt gehandelt, zu schnell. Man konnte die ruckartige Veränderung nicht einmal fassen. Sie war nicht greifbar und auch wenn Sasuke seine Argumente und Sprüche gekonnt schlagfertig wählte – es war zu schnell gegangen...

„Hast du mich verstanden?!“, wiederholte Naruto seine Frage noch eindringlicher als vorhin, in Sasukes Augen stierend.

Gefragter schaute nach rechts zur befliesten Wand und murmelte ein leises ‚Ja’.

„Und wehe, wenn nicht!“, zischte der Blonde hart.

Ein knappes, einverstandenes Nicken, dann griff Sasuke nach seinem Handtuch, band es sich um die Hüfte und verließ ziemlich schwungvoll den Duschraum.

Mit immer noch wütendem Blick starrte Naruto seinem Kumpel hinterher. Erst als er hörte, wie nach einer Weile die Umkleidetür zuging atmete er aus und entspannte seinen Körper, während sich eine unverschämte Röte auf sein Gesicht schlich. Naruto überprüfte erst die Tatsache, dass er untenrum wieder abgekühlt war und schaute dann schräg nach unten.

Es war ihm nicht nur peinlich, sondern vor allem tat ihm Sasuke nun irgendwie Leid. Gewissensbisse schlängelten sich um das Herz des Uzumaki und er schnaubte leicht.

Hatte er denn etwa wieder übertrieben?

Was sollte das Ganze? Das konnte doch nicht der Wahrheit entsprechen, oder? Bestimmt hatte Sasuke ihn nur verarschen wollen und Naruto war grundlos ausgerastet. Aber dann fielen ihm plötzlich wieder die Anfänge des Gespräches ein.

Sasuke hatte sich an jene Nacht erinnern können...

Eine Welle an Hitze strömte durch den ganzen Körper Narutos hindurch und der Magen fühlte sich flau an. Es war seltsam, das alles zu begreifen und zu erleben.

Nicht doch! Sasuke meinte es ernst, er meinte es tatsächlich vollkommen ernst!

Die Handfläche des Uzumaki schnellte zu seinem Mund und verschloss ihn. Panik ergriff den nackten Körper und seine Beine fingen an sachte zu zittern.
 

Sasuke war doch nicht etwa in ihn...?

Oder doch?!
 


 

Lustlos kaute Sasuke an seinem Pausenbrot. Er hatte weder Hunger noch Lust auf einen Snack, viel eher war es das Zeit Totschlagen. In dem Klassenraum befand sich noch keiner außer ihm, da er es wieder geschafft hatte sich während der Pause unbemerkt an den Lehrern vorbei zu schleichen. Nun langweilte er sich aber, denn Naruto war nicht anwesend. Bei diesem Gedanken zog sich Sasukes Bauch zusammen und er schmiss das Brot weg von sich, irgendwohin in Richtung Mülleimer. Ihm war plötzlich übel geworden und er verschloss seinen Mund leicht mit dem Handrücken, um den Rest des Essens nicht noch hinterher auszuspucken.

Was sollte er nur machen? Wie gewohnt konnte es nicht weitergehen, das stand fest. Aber weiter in diese eine Richtung arbeiten durfte Sasuke auch nicht, wie er an Narutos Reaktion vor drei Tagen deutlich gemerkt hatte. Seinen Kumpel hatte er all diese drei Tage lang nicht aktiv gesehen, sondern nur von Weitem, und entsprechend groß war die Art von Sehnsucht, die Sasuke fähig war zu empfinden. Langsam stand er auf, um zum Fenster zu gehen und dieses zu öffnen. Vielleicht konnten seine Augen sich an dem Anblick des Schulhofes, wo Naruto sich mit Sicherheit aufhielt, weiden. Die nächste Stunde hatte er mit ihm zusammen und er fragte sich, wie er es mit Naruto an einem Tisch aushalten sollte. Nicht immer saßen sie nebeneinander, sie waren ja keine Mädchen, die jede fünf Minuten miteinander quatschen mussten. Aber in dieser Stunde teilten sie nun mal einen Tisch.

Mit ausdruckslosem Blick starrte Sasuke nach draußen. Naruto war nirgends zu entdecken. Schade...

Die Hand des Uchihas fuhr über sein Gesicht, kurz über seine geschlossenen Augenlider reibend. Es war zum Haareraufen.

Da flog jedoch urplötzlich die Tür des Klassenraums auf und Sasuke glaubte sich zu versehen, denn kein anderer als Naruto stand im Türrahmen. Gerade wollte der Schwarzhaarige ganz smart lächeln und sich innerlich freuen, als er jedoch hinter Naruto bereits die Front eines anderen Jungen sah.

„Ah, Uchiha, was treibst du denn hier?“, fragte der braunhaarige Junge hinter Naruto.

„Was kann der schon hier trieben, Kiba?“, antwortete Naruto anstelle des Uchihas leicht schnippisch, ehe besagter es selbst tun konnte, aber es eh nicht getan hätte.

„Hey Uchiha, komm her, wir wollten Karten spielen. Mach mit!“, lud der Inuzuka Sasuke ein, wie immer etwas befehlerisch.

„Hn...“, erwiderte dieser nur darauf. „Ich denke nicht, dass Naruto es gerne sehen würde“, lehnte Sasuke jedoch ab und schaute leicht verstohlen zum blonden Haarschopf rüber.

„Habt ihr eine Ehekrise, oder was?“, fragte Kiba nur spöttisch und schüttelte kichernd seinen brünetten Strubbelkopf. Beide „zerstrittenen“ Jungs rissen für einen kurzen Moment die Augen auf und bissen die Zähne aufeinander, um nicht überzureagieren. Sasuke war der erste, der sich fasste.

„Tss, krieg dich wieder ein, Witzbold – als ob ich den da heiraten würde! Wie Läuft’s übrigens mit Aburame-kun – hast du ihm schon deine Liebe gestanden?“

„Ha, ha, ha! Ich lache mich zu Tode, Sasuke!“, zischte Kiba nur.

„hehehe, ich seh’ dich aber nicht sterben! Los, los, fall um!“, ergriff Naruto nun wieder das Wort und schubste den Inuzuka, der daraufhin mit einem simplen ‚pah’ antwortete.

Perfekte Umleitung auf ein anderes Thema war so gut wie gesichert.

„Also? Spielst du mit?“, fragte Kiba mürrisch nochmals.

„Ja, warum nicht?“, antwortete Sasuke schulternzuckend und sah zu Naruto. So etwas war eben die einzige Chance, dem Blondschopf wieder nahe zu sein.

„Ja klar, warum sollte Teme auch nicht mitspielen dürfen? Was für ein Spiel eigentlich? Skat? Pokern?“

„Ich dachte, du kannst nicht mal eins und eins zusammenrechnen, und dann schlägst ausgerechnet du solche Spiele vor? hat sich da was in den drei Tagen geändert?“, spielte Sasuke dezent auf den Zeitraum an, in dem er mit Naruto kein Wort gewechselt hatte.

„Rechnen?“, fragte Naruto, der Sasukes Anspielung nicht verstanden hatte, breit grinsend. „Mathe kann ich nicht, aber jetzt tu mal nicht so, als wäre ich geistig zurückgeblieben!“

„Hört bloß auf über Mathe zu reden, da werden meine empfindlichen Ohren überstrapaziert. Bin übrigens für Skat“, meinte Kiba und mischte freiwillig die Karten.

„Mh, mir ist‘s egal“, warf Sasuke ein und schaute derweil aus den Augenwinkeln wieder zu Naruto, der es sich auf einem Tisch bequem gemacht hatte.

„Wie immer willenlos, Teme“, kommentierte Beobachteter, während er Kiba beim nahezu professionellen Kartenmischen zusah.

„Nicht immer!“, bemerkte Sasuke und sein Augenmerk galt nun vollends seinem besten Freund. Dieser schaute zurück und man sah die Fröhlichkeit aus seinem Gesicht weichen. Er verstand nun, worauf Sasuke indirekt hinaus wollte.

„Äh... Wenn du mal was willst, dann aber auch immer nur was Bescheuertes!“ Sasuke musste schmunzeln und verschwieg den Satz „Du bezeichnest dich also als bescheuert?“

„Was zum Beispiel?“, fragte er dagegen und erntete einen bösen Blick von Naruto, der seinerseits den Satz „Eine Beziehung mit mir, zum Beispiel“ unterdrückte.

„Wie immer nichts zu erwidern parat, Dobe?“ Sasukes Hand schwebte flüchtig zu Naruto, der einen wahrlichen Schreck bekam, gab ihm aber nur eine sanfte Kopfnuss. So gerne hätte der Uchiha ihn auch anders berührt – sanfter, zärtlicher – aber das würde Naruto natürlich nicht zulassen und sähe es als eine der gebrochenen Regeln an.

„N-nicht immer!“, antwortete der Blondschopf, der Sasukes Hand dabei penibel beobachtete, wie sie wieder in der Hosentasche des Schwarzhaarigen verschwand. Da teilte Kiba auch schon die Karten aus.

„Nah, vielleicht gefallen dir ja meine ‚bescheuerten‘ Gelüste insgeheim“, meinte Sasuke, während er seine Karten in der Hand ordnete und genauer betrachtete. Er schien den Satz nebenbei gesagt zu haben, ließ es aber absichtlich so erscheinen. Absichtlich – wie ein gewöhnliches Streitgespräch, von denen sie früher immer so viele geführt hatten. Kiba schmunzelte nur vor sich hin, kam aber natürlich nicht dahinter, worum es eigentlich ging.

Die Pause verstrich viel zu schnell. Sasuke hatte immer mal wieder einige verstohlene Blicke zu Naruto geworfen, welcher seinerseits auch ab und zu zu seinem Kumpel linste. Das gewisse Thema blieb natürlich den Regeln getreu außen vorgelassen, aber Naruto ahnte schon irgendwo, dass es nicht dabei bleiben würde. Dafür kannte er Sasuke viel zu gut und er wusste dementsprechend, dass Sasuke zu 99,9 Prozent immer das bekam, was er wollte. Aufgeben tat der Uchiha wirklich selten, wenn er sich etwas richtig wünschte. Er war ein Kämpfer und so leicht würde er wohl zu Narutos Leidwesen nicht aufgeben.
 

Während der Mathestunde saßen die beiden Jungs still nebeneinander. Sasuke rechnete die gestellten Aufgaben ordentlich aus und war angemessen vertieft in die Kalkulierungen der Gleichungen und die Notizen. Naruto langweilte sich dagegen und kritzelte seinen Schreibblock voll, in der Hoffnung, dass Sasuke ihn dann irgendwann die Aufgaben abschreiben ließ. Ungeduldig lugte er deshalb immer mal wieder zu Sasukes eifriger rechter Hand, welche mit einer spitzen, kantigen, aber ziemlich ordentlichen Schrift die Rechnungen notierte. Sasuke schien vollkommen konzentriert zu sein. Die dunklen Augen verfolgten die Bewegungen seiner Finger und überprüften wahrscheinlich die Richtigkeit des Geschriebenen nochmals.

In solchen Momenten sah Naruto manchmal fasziniert zu. Er beobachtete oft Sasukes Konzentration und Zielstrebigkeit, auch wenn er wusste, dass Sasuke sie nur dafür benutzte, so schnell wie möglich fertig zu werden und nicht, weil es ihm irgendwie Spaß machte. Auch jetzt kam so ein Moment, in dem Sasuke einfach sehenswert war. Aber diesmal vermischte sich die Beobachtung auch noch mit den Gefühlen, die in Naruto lungerten. Er begann zu grübeln, ohne zu bemerken, dass er immer weiter und ununterbrochen auf seinen Sitznachbar starrte.

Irgendwie kam ihm die ganze Geschichte immer noch unglaubwürdig vor. Das konnte alles doch gar nicht wirklich wahr sein, oder? Das Problem war eben nur, dass es viel zu viele Beweise dafür gab, dass diese Story stattgefunden hatte. Aber abgesehen von der perversen Nacht, die Naruto erfolgreich schaffte immer wieder aus seinem Kopf zu verdrängen, verstand der Uzumaki einfach nicht, aus welchem Grund Sasuke auf ihn stehen sollte. Ihm lag doch die halbe, wenn nicht die ganze Frauenwelt zu Füßen! Warum also ausgerechnet er – Naruto? Was war an ihm bitte so besonders, was die Frauen Sasuke nicht bieten konnten? Überdies wusste der Blonde, dass Sasuke doch viele Affären mit Mädchen gehabt hatte und somit einfach nicht homosexuell sein konnte. Mit anderen Jungs hatte Sasuke ebenfalls keine Erfahrungen, soweit Naruto wusste. Warum also plötzlich diese seltsame Begierde? Bislang waren sie doch einfach nur die besten Freunde und mehr nicht. Aber diese ganze Sache machte einfach alles kaputt. Nie wieder würde Naruto zu Sasuke so offen sein können. Er konnte ja schlecht anfangen, davon zu labern, was für ein erotisches Mädchen er neulich auf der Straße vorbei gehen sah. Schließlich würde er Sasuke damit ja weh tun, oder ihn eifersüchtig machen, was Naruto ja auch nicht wollte. Eigentlich wollte er, dass alles wieder so war, wie früher – noch vor der Sache mit Sakura. Scheiß auf die Mädels, wenn er dadurch seinen besten Freund verlor, aber nun war die Beziehung eh nicht wieder rückgängig zu machen.

Naruto konnte es einfach nicht fassen: sein bester Freund stand auf ihn und wollte ihn wohl am liebsten auf eindeutig über die Freundschaft hinaus gehende Weise berühren, wenn nicht gleich zu sagen – flach legen... Sein bester Freund, der mit seinem Aussehen wahrscheinlich Berge versetzen könnte, wenn er wollte, und dessen Körper so perfekt war, wie die Perfektion selbst; der mit Leichtigkeit alles andere haben könnte, und der diese passive Erotik entsendete, von der jeder was abhaben wollte...

Also ein bisschen geehrt fühlte sich Naruto schon bei diesem Gedanken.

Niemand könnte behaupten, von Sasuke so sehr gewollt zu werden, dass dieser bereit war offen gewisse extraordinären Sachen zuzugeben. Niemand außer Naruto eben. Und diese Tatsache war überaus angenehm, das konnte der Uzumaki keineswegs leugnen. Die Geschichte hatte schon ein bisschen was von Cinderella – Der Prinz auf dem weißen Ross wollte eben keine von diesen schrecklich langweiligen Prinzessinnen, die nichts anderes Im Kopf hatten als Schminke und Sex. Er wollte etwas Besonderes. Und Naruto fühlte sich als eben Solches. Darüber leicht verunsichert, seinen besten Freund mit dem Prinzen auf dem weißen Ross verglichen zu haben, machte Naruto einen verwirrten Gesichtsausdruck, der jedoch einen kleinen Touch vom Verträumten in sich trug. Zu spät bemerkte er, dass Sasuke aufgeschaut hatte und nun direkt in Narutos Augen blickte.

Nahezu nachtschwarze Iriden starrten fragend und leicht verwirrt drein.

„Was ist?“, flüsterte der Schwarzhaarige so leise er konnte, um die Aufmerksamkeit des Lehrers auf sich nicht zu ziehen. Klar hatte er die ganze Zeit über bemerkt, dass Naruto ihn anschaute, weswegen die Berechnung der Aufgaben auch insgesamt länger dauerte.

„Nichts“, murmelte Naruto zurück und wandte schnell seinen Blick ab. „Ich frage mich nur... ach vergiss es...“ brach er mitten im Satz ab. Sasuke nickte unbeteiligt, um nicht eindringlich zu sein und widmete sich weiterhin seiner Aufgabe. Aber so recht wollte ihm ab jetzt das Rechnen nicht gelingen. Leicht knurrte er, als das Ergebnis zum dritten Mal falsch wurde.

Wie sollte man sich denn auch konzentrieren, wenn jemand, neben einem saß, den man zurzeit verdammt attraktiv fand? Man riecht ihn, man spürt seine Wärme, man bemerkt jeden einzelnen seiner noch so kurzen Blicke, man sehnt sich nach einer Berührung und man will ihn am liebsten irgendwohin zerren, wo man allein mit ihm ist, um mit ihm Sachen anzustellen, die weitaus mehr Spaß bereiten, als Mathe.

Aus den Augenwinkeln sah er nun seinen besten Freund an, welcher demonstrativ seinen Kopf in eine ganz andere Richtung gewandt hatte. Dann musterte der Schwarzhaarige ihn, die Lippen fest aufeinander drückend. Sein Blick rutschte immer tiefer Narutos Körper entlang, bis der Uchiha sich zurück lehnen musste, um weiter schauen zu können, weil der Rest eben unter der Tischplatte verborgen lag. Aber er tat es nicht – es wäre viel zu auffällig.

Verflucht, wollte er ihn berühren... aber das ging nicht. Außerdem musste er die Aufgaben fertig bekommen, um danach entspannt, oder auch nicht, Naruto dabei zusehen zu können, wie dieser sich über das Abschreiben her machte.

Konzentration, Sasuke, Konzentration...

Er entriss seinen Blick also förmlich wieder dem knallig orangenen Hosenbund des Blonden und zwang sich selbst wieder die Berechnung in Angriff zu nehmen.

Mann, konnte Mathe eine Tortur sein!

Außerdem hauste in Sasukes Hinterkopf immer noch der frustrierende Gedanke darüber, dass hierdraus nichts werden konnte, egal wie stark Sasuke es auch wollte. Nicht nur Mathe war also eine Tortur, sondern auch der Rest der Schulstunden und die darauffolgenden Tage, welche sich in Wochen verwandelten.

Sasuke war sich indes sicher geworden, dass Naruto nichts von ihm wollte.

Die Sache damals war einmalig, ein Unfall, ein Versehen. Nur eben nicht für Sasuke, der inzwischen schon längst aufgegeben hatte.

Ja, er hatte tatsächlich aufgegeben, denn es kam ihm selbst alles sehr makaber vor. Alles ergab einen Sinn, keine Frage: Seine ständigen Eifersuchtsattacken, die er nun als solche identifiziert hatte, weshalb er somit Naruto innerlich Recht geben musste. Dann das Desinteresse an Mädchen, oder besser gesagt an Beziehungen mit ihnen – gegen ihre Körper hatte er ja größtenteils nichts. Und dann diese ständige Sehnsucht nach Naruto, die Sasuke fertig gemacht hatte, weil er damals noch nicht wusste, warum sie in ihm immer wieder aufgeflammt war. Aber der nun seit einer ganzen Weile erkannte Sinn war nichts, auf das Sasuke stolz sein konnte.

Verdammt nochmal – er war ein Mann.

Ein Mann!

Und Männer standen nicht auf Männer und schon gar nicht auf ihre besten Freunde (zumindest aus Sasukes Blickwinkel). Und Sasuke hatte nun alle Zeit der Welt, sich dessen im Klaren zu werden. Durch die schlagartige Erkenntnis dieser ungewollten Anziehung war er so überwältigt gewesen, dass er keine Sekunde Zeit hatte darüber nachzudenken wie abartig seine Gefühle gegenüber Naruto eigentlich waren und wie falsch das Ganze einfach gewesen ist. Nicht nur dass er überstürzt gehandelt hatte, setzte ihm zu, sondern allein der Gedanke daran, dass er irgendwas von seinem besten Freund wollte.

Dies war der Grund dafür, dass er aufgegeben hatte. Und außerdem war es nicht gerade schmerzlos für Sasuke, sich mit diesem heiklen Thema zu befassen. Also hatte er es einfach alles ruhen lassen. Und das tat nicht nur Naruto gut, sondern der gesamten Situation.

Nach und nach hatte Sasuke gelernt, seine Gefühle zu verdrängen, wie er es sonst auch immer tat und das Verhältnis zwischen ihm und Naruto pegelte sich langsam ein. Sie hatten seit dem Pausengespräch kein einziges Wort mehr über die Vergangenheit gewechselt und Sasuke beabsichtigte das auch nicht. Er hatte sofort nach der Mathematikstunde seine Sachen gepackt und war zur nächsten Stunde abgehauen. In der Zwischenzeit musste er sich auf der Toilette das Gesicht waschen und sich im Spiegel betrachten, während er die Tropfen von seinem Kinn ins Waschbecken herabfallen ließ. Es war wieder einer der Momente gewesen, in denen er sich selbst tief in die Augen gesehen hatte, um abzukühlen und um wieder auf den Boden der Tatsachen zu gelangen, doch dieses eine Mal vor dem Spiegel der Männertoilette war er zu einer weiteren Erkenntnis gekommen. Nämlich zu jener, dass es so nicht weiter gehen konnte. Er durfte diese Gefühle einfach nicht mehr in sich tragen. Er durfte einfach nicht. Und nicht zuletzt, weil es einfach keinen Sinn ergab. Je mehr er den Gefühlen verfallen würde – seien es diese Anstalten, Naruto beobachten zu wollen, oder tatsächliche Fantasien, die er zu Hause, oder nach dem Sport im Duschraum hatte – desto aussichtsloser würde die Lage werden. Sowohl für eine potentielle Beziehung, als auch für die Freundschaft. Naruto blockte da völlig ab. Und Sasuke war in dem einen Moment des sich in die Augen Schauens, klar geworden, dass es auch gut so war.

Er hatte sich geschworen, nie wieder darauf einzugehen.

Nie wieder.

Ja, Sasuke konnte so etwas verdrängen, wenn er wollte. Oder besser gesagt redete er sich jeden verdammten Morgen im Bad krampfhaft ein, er müsse es vergessen, denn so war es ja auch. Es gab nur diesen einen Weg und irgendwie kam es ihm seltsam bekannt vor. War es denn nicht auch so bei der Sache mit Sakura gewesen? Nur dieser eine Weg, der sich einen Freundschaftsbruch entlang schlängelte. Und doch ist damals alles anders gekommen. Es kam nicht wirklich zum Freundschaftsbruch. Die Wunde hatte sich selbst wieder zugenäht und das Trauma war verarbeitet worden.

Hieß es dann, dass jetzt nun auch alles anders kommen würde? Denn gerade jetzt versuchte Sasuke im Gegensatz zu der vorherigen Sache, alles anders zu machen. Er wollte keinen Fehler mehr begehen, setzte alles daran, die Freundschaft wieder aufzubauen, die Situation zu lockern, während er sich damals bereits mit dem Ende der Freundschaft abgefunden hatte und nur noch still wartete, die letzte Zeit mit Naruto genießend.

Hieß es also, dass nun die Freundschaft doch noch zerbrechen würde, weil Sasuke es irgendwann nicht mehr aushielt und einen Fehler machte?

Und das obwohl er sich so viel Mühe gab?

Kommen tat es ja scheinbar immer irgendwie anders...

Jene Gedanken hatte Sasuke verdrängt. Komme, was wolle – er wäre diesmal sicherlich nicht mehr Schuld dran. Er riss sich also zusammen, um äußerlich ganz normal zu wirken. Tag für Tag, Nacht für Nacht gelang es ihm auch innerlich immer besser, die Tatsachen zu akzeptieren und ihnen ins Gesicht zu sehen, ohne dass sich ihm die Brust schmerzhaft zusammenzog, denn Anfangs war es nahezu unerträglich.

Aber er hatte sich bereits entschieden und nun galt es, zumindest den Normalzustand der Freundschaft wiederherzustellen.

Naruto mied ihn immer noch, wenn auch nicht mehr so radikal. Er tat nach außen hin, als wäre es immer noch das Drama mit Sakura, das ihn von seinem besten Freund fern hielt. Aber Sasuke wusste besser bescheid und er zwang Naruto zu nichts. Er sollte sich von alleine wieder nähern, wenn er sich sicherer fühlte. Deshalb hielt sich Sasuke im Hintergrund, ließ Naruto in Ruhe, auch wenn es ihm schwer fiel. Eigentlich war das ja auch immer so gewesen – Sasuke war nie der aktive Part in der Freundschaft. Immer lag es an Naruto, etwas Pepp in die freundschaftlichen Aktivitäten zu bringen und der Blonde hatte das auch immer gerne gemacht, sowie sich Sasuke gerne in dieser Hinsicht dominieren ließ. Und gerne, im Sinne von: Es machte ihm eigentlich nichts aus, dass Naruto ihn dauernd irgendwohin schleppen wollte, oder bestimmte, wohin es jetzt ging. Nur zum Fußballspielen hatte sich Sasuke noch nie überreden lassen – Mannschaftssport war einfach nichts für ihn, weshalb er immer wieder seinen täglichen Übungen zu Hause nachging.

Nun wollte sich der Uchiha ablenken. Einfach nur noch ablenken. Aus diesem Grund hatte er sich Sachen zurecht gelegt, die seinen Alltag füllten. Er widmete sich wieder seiner Gitarre, belegte einen Kampfkurs und schmiss sich sonst ins Lernen für die Schule. Seine Noten wurden wieder zu Glanzleistungen und die Mädchen zu Opfern. Zwar fiel er nicht mehr so tief, wie an dem einen verheerenden Tag, aber hin und wieder krallte er sich ein gutaussehendes Mädchen, das gerade im günstigen Blickwinkel zu ihm auf einer Party stand. Des Weiteren traf er sich mit einigen seiner Kontakte, die eher von ihm irgendetwas wollten, als umgekehrt.

Und genau so unspektakulär rasten die Tage und Wochen eben dahin.

So erschreckend schnell.
 


 

Eines kalten Spätwintertages saß Naruto mit Kiba auf ihrem Stammplatz, an dem sie immer zu skaten pflegten. Der Schnee lag nur noch in Form von kleinen Hügeln hier und da an Straßenrändern und die leere, nie zu Ende gebaute Brücke, die wegen des guten Asphaltes perfekt zum Skaten geeignet war, schien bei dem bereits seit Tagen eher trockenen Wetter ein guter Treffort zu sein.

Naruto verstand sich prächtig mit dem Typen, der immer darüber klagte, weshalb er seinen Hund Akamaru nicht auch mal zur Schule mitbringen durfte. Sie alberten immer so ausgelassen herum und waren in vielen Dingen gleichgesinnt. Und da kam nun das Problem auf, dass Naruto ein ziemlich mieses Gefühl bei der ganzen Sache hatte. Es war so, als würde er seinen eigentlichen besten Freund wieder vernachlässigen, indem er fast immer nur noch mit Kiba abhing. Mit Sasuke hatte er schon lange nichts Gescheites mehr unternommen. Klar alberten sie ab und zu noch herum, wie in alten Tagen, aber Naruto hatte sich eben auf große Distanz begeben und diese hielt er auch ein. Wenn er Sasuke traf, dann immer nur, wenn jemand anderes ebenfalls anwesend war und es fehlte jeglicher Körperkontakt zu dem Uchiha, welcher seltsamerweise seit der Sache im Duschraum der Männerumkleide keine Versuche mehr unternommen hatte, Naruto anzubaggern. Gut so, dachte sich Naruto mit Erleichterung, aber Sasuke zeigte ja auch keine anderweitige Initiative mehr. Sie lebten sich auseinander. Und nun war Kiba zwangsläufig zu so etwas wie einem besten Freund für Naruto mutiert. Mit ihm hatte er auch einige gemeinsame Hobbies und von Kiba brauchte Naruto auch nicht zu befürchten, dass er ihn plötzlich zärtlich berührte, um ihm im Nachhinein irgendwelche verboten schmutzigen Sachen von irgendwelchen Nächten zuzuraunen. Oder, dass Kiba ihn mit diesem verführerischen Blick strafte. Das war bei Kiba alles eben unvorstellbar, während Naruto das von Sasuke geradezu erwartete. Umso verwunderter war der Blonde deswegen, sobald er nachdenkend ab und zu feststellte, wie ruhig und locker sich Sasuke verhielt. Er bedrängte ihn rein gar nicht mehr. Er versuchte ja nicht einmal mehr das gewisse Thema aufzugreifen. Und das war sogar schon ziemlich verdächtig. War es etwa die berühmte Ruhe vor dem berühmten Sturm?

Dass Sasuke einfach so aufgegeben hatte, schien absolut unglaubwürdig zu sein. Er war doch einfach nicht der Typ dafür, aber je mehr Tage vergingen, desto gefühlt geringer wurde die Wahrscheinlichkeit, dass Sasuke noch irgendeine besonders abartige Art von Interesse an Naruto zeigte. Wunderbar, könnte man meinen, und das tat Naruto eigentlich auch, aber uneigentlich war er sich auch ziemlich unsicher, wie er das nun finden sollte. Anstatt sich also innerlich aufrichtig zu freuen, entspannen und das Ganze zu vergessen, plagten den Uzumaki paranoide Gefühle. Er glaubte zu wissen, dass ausgerechnet in dem Moment, in dem er sich am meisten entspannen würde, wieder irgendetwas in der Art alles versauen würde. Er schwebte in dauerhafter Erwartung auf so eine überflüssige Aktion seitens des Uchihas. Er rechnete auch fest damit, dass irgendwann etwas kommen würde und hatte sich deswegen gar Worte und Taten zurecht gelegt, die er in einer Konversation benutzen würde. Aber die Zeit verstrich und nichts passierte. Naruto war von Tag zu Tag fast schon enttäuscht darüber – da war er endlich mal bereit, es ordentlich und vernünftig zu klären und Sasuke unternahm einfach gar nichts. Okay – Naruto hatte ja auch genau das provoziert mit seiner zurecht knallharten Abfuhr, aber so ungeklärter Dinge ließ es sich auch nicht wirklich glücklich leben, wie man sah.

Mit jenen Gedanken saß Naruto also füßebaumelnd am abgebrochenen Ende der Brücke neben Kiba mit einem Bier in der Hand und sprach für seine Verhältnisse ziemlich wenig. Kiba hatte es natürlich bemerkt und war auch ungemein verwundert darüber, bedrängte Naruto jedoch nicht mit Fragerei, weil ihm Probleme von anderen grundsätzlich am Arsch vorbei gingen. Einerseits gut, andererseits kam man sich ab und zu mal vor, als könne man mit ihm nicht wirklich tiefgründige Gespräche führen, was Naruto größtenteils ja auch nicht machte. Aber ein wenig Tiefgang war doch noch drin, oder? Fakt war aber, dass Kiba wohl von alleine nicht auf die Idee kommen würde, zu fragen, was los sei. Das, dachte sich Naruto, war eben eine der Sachen die nicht in allen Fällen gut war, also ergriff er das Wort. Ihm war ausgerechnet jetzt eine Art Rat eines Freundes irgendwie wichtig.

„Sag mal...“, begann der Blonde zögernd und legte eine kurze Pause ein, um einen Schluck von seinem Bier zu nehmen, „hast du die Erfahrung gemacht, dass jemand auf dich stand, du aber nicht auf ihn?“

Kiba guckte nicht schlecht bei Narutos Worten aus der Wäsche, fasste sich jedoch schnell und ein breites Grinsen zeigte sich auf seinem Gesicht.

„Ja klar!“, antwortete er mit einem komisch nostalgischen Blick.

„Und...? Wie war es so?“

„Kommt drauf an. Bei ‘nem hübschen Mädel macht es mir natürlich nichts aus. Ich schnapp sie mir dann halt immer, hab eben ‘bisschen Spaß mit ihr und gut ist!“ Da sah er schon, wie Naruto energisch den Kopf schüttelte.

„Aber so geht doch die Freundschaft kaputt! Und außerdem...“ Naruto stutzte, „...ähm... was, wenn sie eben... nicht hübsch ist?“ Beinah wäre ihm rausgerutscht: ‚und außerdem ist es in meinem Fall eben kein Mädchen‘, aber er hatte sich noch schnell genug stoppen und es in eine Metapher verpacken können. Naruto wollte Sasuke hierbei ja auf gar keinen Fall verraten und bloßstellen – dann würde dieser schließlich zum Gespött der ganzen Schule werden und wenn es hart auf hart kommen würde, der gesamten Sippschaft, die sich um ihn sonst zu tummeln pflegte. „Nicht hübsch“ war also viel eher eine hässliche Lüge, die das Ganze tarnen sollte.

„Ou...“, machte Kiba scharf nachdenkend und rieb sich das Kinn mit Daumen und Zeigefinger. „Das ist natürlich dann schon ein Problem – wenn sie auf dich steht, du sie aber nicht verletzen und verlieren willst, beziehungsweise kannst.“ Der Braunhaarige verweilte ein wenig in seiner Denkerpose, dann hob er allerdings den Zeigefinger und sah voller Elan zu Naruto. „Dann gibt’s da nur Eins! Bring sie doch einfach dazu, hübsch zu sein! Ich meine – jeder kann aus sich was herausholen, oder?“

Okay? Wenn ‚hübsch sein‘ in diesem Gespräch also das Synonym für ‚ein Mädchen sein‘ war, dann hieß es übersetzt: ‚bring Sasuke doch dazu, ein Mädchen zu sein‘...

Um Gottes Willen – das war hirnrissig!

Na gut, gewissermaßen gesehen war dies schon so etwas, wie ein Kompromiss. Aber Naruto konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, Sasuke mit Tränen in den Augen und einem wie die Mädchen sagen würden „ukischen“ Gesichtsausdruck „bitte nimm, was auf ewig dir gehört“ sagen zu hören. Und wenn er den Versuch unternahm, es sich vorzustellen, dann trieb es ihm Lachtränen in die Augen. Außerdem konnte es mit ihnen beiden nicht funktionieren, selbst wenn Sasuke sich so verhalten würde! Naruto stand eben nicht auf Männer, und schwule, weibliche Männer bildeten da keine Ausnahme.

„Ich weiß nicht. Wie soll ich das denn bitte anstellen? Außerdem kann man keinen Menschen ändern“, gab der Blonde nachdenklich von sich.

„Na ja, doch! Man kann es schon. Vorausgesetzt man stellt sich geschickt an. Du musst ihr ja nicht gleich ins Gesicht sagen, dass sie hässlich ist, wenn du sie nicht unbedingt verletzen willst. Aber du kannst eben schon Andeutungen machen à la ‚das würde dir stehen’“, konterte Kiba, der von seinem Kompromiss sehr begeistert war, sofort.

„Nee, das geht nicht. Ich will nichts von ihr und basta. Aber die Freundschaft ist mir dann doch zu wichtig.“

„Ich wundere mich ja gerade eher darüber, dass auf dich einfach so jemand steht. Tut ja sonst keiner, was?“

Nach diesem Kommentar kassierte Kiba einen harten und die Unzufriedenheit Narutos sehr genau demonstrierenden Faustschlag gegen die Schulter.

„Tu‘ mal nicht so, als wäre ich total unbeliebt und bescheuert!“, protestierte Naruto bestürzt und verzog sein Gesicht zu einer schmollenden Grimasse. „Ich kann sehr wohl auch mal geil sein!“ Kiba lachte nur, seine Schulter reibend. „Wer ist es überhaupt?“, fragte er im Anschluss, „Vielleicht kann ich ja bessere Tipps geben, wenn ich es weiß.“

„Nah, ich will das Mädchen nicht outen. Vielleicht will sie ja nicht, dass die ganze Welt es erfährt.“

„Welch würdevolles Taktgefühl!“, säuselte Kiba stichelnd. „Aber dann kann ich dir auch nicht weiter helfen. Fakt ist aber, dass es ja letzten Endes doch eh auf den Charakter ankommt, wenn man mal von einer ernsten Beziehung ausgeht. Von derer Existenz ich aber eh nix halte, wie du weißt. Beziehungen sind nichts für mich.“

Naruto wollte Kibas Worte eigentlich mit einem genervten „bla, bla, bla“ kommentieren, stutzte jedoch, als er ausgerechnet von Kiba das mit dem Charakter hörte. Dass sein Kumpel auch solche, nun ja, weisen Sprüche parat hatte, war Naruto bislang nicht aufgefallen.

„Mhh... Charakter, sagst du...“, murmelte der Blondschopf den Kopf zum Himmel richtend und in den bewölkten Himmel starrend. Während das Thema für Kiba gegessen war, da Naruto sicher die interessante Information nicht rausrücken würde, wenn dieser schon gleich von vorne herein so fair zu dem „Mädchen“ war, schien Naruto wieder in seine Gedanken zu versinken.

„Hör mal – zum Abschluss – weil mich dein Beziehungskram eigentlich nichts angeht: Wenn du eben von dem Mädchen nichts willst und sie das einfach nicht begreifen will, oder so, dann zeig‘ ihr doch einfach, was eine Frau haben muss, damit du sie halt gut findest. Mach ‘bisschen rum, beobachte ihre Reaktion darauf und so weiter. Und dann kannst du immer noch abschätzen, wie es weiter laufen soll. Es kommt eben darauf an, wie das Mädel tickt. Aber lockere Freundschaft wird daraus eben nicht mehr. Geht einfach nicht – zumindest ist es meine Erfahrung. Ich mach‘ mir da ja auch nie so ‘nen Kopf drüber, wie du.

Jedenfalls kann sie wohl nicht so schlimm sein, wenn du schon mit ihr so eng befreundet bist, oder?“ Damit beendete Kiba seine Gedankengänge bezüglich dieses Themas endgültig und begann irgendwas Belangloses zu erzählen. Naruto jedoch hörte nur noch mit einem Ohr weiter zu und behielt im Hinterkopf immer wieder die sich bei ihm irgendwie eingebrannten Worte.
 

Beobachte „sie“ – so schlimm kann sie wohl nicht sein, wenn du mit ihr so eng befreundet bist.
 

So geschah es, dass Naruto sich an diesem Tag für die nächste Zeit etwas vorgenommen hatte.

Etwas, das ihn seiner Meinung nach definitiv voran bringen und die Lage auf jeden Fall aufklären würde.
 


 

tbc...
 


 


 


 


 

So, fertig! ENDLICH!

Ich hoffe, es hat euch trotz der langen Wartezeit gefallen und bin auch schon fleißig beim Schreiben des nächsten Kapitels.

Konstruktive Kritik sehe ich sehr gerne und freue mich über jeden Feedback.
 

Bis zum nächsten Kapitel,

GOTTHEIT



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Kommentare zu diesem Kapitel (34)
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Von:  Lux09
2012-06-15T14:37:37+00:00 15.06.2012 16:37
Hallo,

Jetzt traue ich mich einfach mal bei dieser bombastischen FF auch ein Kommentar zu schreiben.
Ich habe mir echt den Kopf zerbrochen, ob ich es mir erlauben darf.

Denn ich wage Kritik und hoffe du nimmst sie mir nicht übel.
Es sind Kleinigkeiten und da denke ich mir, man kann auch einfach die Klappe halten.
Anderseits finde ich deine Texte so toll, dass ich glaube, sie vertragen das.

Meine persönliche Meinung:
Manchmal sind mir deine Sätze zu lang, wenn ich am Ende des Satzes bin, habe ich vergessen wie er angefangen hat.
Besonders ist mir das aufgefallen, wenn Naruto oder Sasuke in Gedanken waren/sind.
Und nach neun Stunden Arbeit, hießt da mein Gehirn einfach die weiße Flagge.

Anderseits hält Gehirnakrobatik einen ja fit ;-)

„Es pegelt sich etwas ein“.
Meines erachten gibt es dieses Wort nicht, ich dachte immer man schreibt/sagt pendelt?
Ich habe zwar verstanden was mit „pegelt sich ein“ gemeint ist...
Aber es hat mich jedes mal aus dem Lesefluss heraus gerissen.
Wenn ich mich nicht täusche, hast du das in Kapitel 9 dreimal geschrieben.

So, das war genug gemerkt.
Denn, ich sollte dir das erstmal nachmachen!
So schöne lange Kapitel, da ließt man und ließ man und ist immer noch nicht fertig.
Ich liebe es!
Ich konnte nicht aufhören, WOLLTE nicht aufhören.
Obwohl ich am nächsten Tag früh raus musste.
Um halb eins nachts, habe ich mich dann aber doch losgerissen.
Mit Vorfreude auf meinen Feierabend.

Für mich ist dass, der Beweis.
Wenn ich nicht aufhören kann, dann hat der Autor alles richtig gemacht.

Deine Rechtschreibung und Satzzeichen, sind ein Traum.
Wenn ich nur halb so gut wäre, wäre ich glücklich.
(Ich will nicht wissen, wie viele Fehler ich in diesen kurzen Kommentar
verbrochen habe)

Die Reaktionen der Charaktere sind so authentisch und super beschrieben.
Ich vermisse nichts, ich konnte auf Grund deiner Beschreibung (fast) jede Handlung nachvollziehen.
Alkoholisierte Handlungen müssen nicht nachvollziehbar sein.
Aber Junge, was die weg gesoffen haben.
Trinkt die Jugend von heute SO viel?
Ich fühle mich alt. >.<
Die müssen doch kurz vor der Alkoholvergiftung stehen!

Sasuke hat mir im letzten Kapitel, sehr gefallen.
Seine Überlegungen, wie er abwartet, beobachtet und nervös ist.
Endlich fasst er Mut und spricht Naruto an.
Die Szene unter der Dusche! Mein armes Herz kam kaum hinterher mit schlagen.
Ich habe so mitgefiebert, vermutlich war ich nervöser als Sasuke.
Deine Erzählweise hat es mir ermöglicht, dass ich mich immer in die Protagonisten hinein versetzten konnte.
Dadurch war ich anschließend ein halbes Wrack, so mit gelitten hatte ich.

Und dann kam Naruto, und es ging von neuem los.
Darauf musste ich erst einmal Luft holen und überlegen, auf wessen Seite bin ich denn jetzt?
Ich habe mich dann entschieden, auf beiden! ;-)

Das es hier nicht hopla die hopp geht, finde ich ja Klasse. Nur meine armen Nerven bestehen nicht aus Drahtseile!
Wodurch du mich fast schon quälst. (ich war so fix und alle)
Das einzige was ich erhoffen kann ist, dass es am Schluss doch ein Happy End gibt.

Der letzte Satz lässt mich in dieser Hinsicht hoffen.

Das war's von meiner Seite.
Ich möchte mich abschließend bei dir bedanken, dass du diese FF schreibst und ich die Möglichkeit habe sie zu lesen.

Gruß Lux


Von:  LeilanaSirana
2012-05-31T19:10:44+00:00 31.05.2012 21:10
hey ^^

also ich habe es nun endlich geschafft auf dem aktuellen stand deiner story zu sein *puh* kein wunder bei so monster kapis
aber ich bin die letzte, die sich darüber beschweren wird ;)
außerdem ist dein schreibstil echt klasse, gefällt mir sehr

also das ist doch mal eine storyhandlung, die mir sehr liegt
ich mags nämlich nicht, wenn es immer sofort ein happy end gibt oder so
doch ich muss zugeben, dass ich an machen stellen gewisse leute echt umbringen könnte ^^° ...
und im moment läuft es ja auch nicht gerade zoll zwischen naruto und sasuke
das stimmt mich schon etwas traurig V_V
aber bin schon ziemlich gespannt was wohl als nächstes passiert
besonders, da naruto ja was im schilde führt

ich freue mich schon sehr darauf

LG LeilanaSirana

PS: deine gezeichneten bilder sehen echt geil aus XD
Von:  Aoki
2012-03-15T14:32:12+00:00 15.03.2012 15:32
Hello!

Uff, lange ist es her, aber das Warten hat sich gelohnt! Die Kapitellänge hat mich natürlich erstmal abgeschreckt, aber da ich so gierig bin, habe ich es trotzdem in einem Rutsch durchgelesen. Man merkt dabei ganz deutlich, wie dein Stil sich verändert hat. Wenn ich da an die ersten Kapitel zurückdenke, ist das schon ein Unterschied. Mh, nicht, dass es mir vorher nicht gefallen hätte, aber jetzt gefällt es mir noch besser! ;).. Man merkt, wie viel Herzblut du in dein Geschriebenes steckst, das inspiriert mich richtig :D...Hust..Gut, ich will nicht schleimen, aber ich mag deine Geschichte wirklich sehr.


Darf ich dir was anvertrauen? Als ich Animexx entdeckt habe, hab' ich mir zuerst immer nur Doujis angesehen. Der erste den ich mir reingezogen hab' war: Wahre Brüder lieben sich nicht. Naruto gucken und lesen hat mir damals nicht mehr gereicht und deshalb habe ich angefangen, Fanfictions zu durchstöbern. Du warst übrigens die erste Geschichte, die ich mir vorgenommen habe, HAHA....Damals wusste ich noch nicht einmal wirklich, was Shonen-Ai überhaupt bedeutet..*über sich selbst lach*...Gut, du wirst merken, meine Art Kommentare zu schreiben ist ziemlich verpeilt, aber nunja, that´s me :P....
Deine Fanfiction hat mich damals schon so gefesselt, dass ich gar nicht mehr damit aufhören konnte daran zu lesen und ziemlich traurig war, als der Pfeil zum Weiterklicken plötzlich nicht mehr da war. Ich hab' mir teilweise Nächtelang überlegt, wie es nun zwischen Sasuke und Naruto weitergehen soll...Aber jetzt, JETZT hat das Warten endlich ein Ende :D...Auch wenn ich nicht ganz befriedigt bin, da die Stelle an der du aufgehört hast, mich zum Nägelkauen zwingt. Gut, dann möchte ich mal auf das Monsterkapitel eingehen.


Der berühmte Morgen danach, bei dem sich die Protagonisten darüber klar werden, was passiert ist. Etwas unglaubliches. Etwas abgefucktes, etwas, dass nicht sein darf. Aus der Sicht von Naruto zumindest. Seine Gedanken sind so genial beschrieben, dass ich richtig mitgefiebert habe. Die Panik, der Angstschweiß, das Zeitschinden unter Dusche. Diese ganzen Gedanken, die sein Weltbild von seinem Teme über den Haufen geworfen haben. Ein ziemlicher Schockmoment für ihn. Er versucht sogar noch es abzustreiten, indem er sich einredet, das alles war nur ein schlechter Film. Schöne Wortwahl die du da übrigens immer wieder benutzt. Es läuft zwar alles auf das Eine hinaus, aber du wiederholst dich dabei nicht. Es ist so ein Aufschaukeln der Gefühle, die plötzlich enden als der Grund für Narutos Panik an der Tür draußen klopft. Wusch. Das ist der Moment, an dem ich mich gefragt habe: Weiß Sasuke was er getan hat? Wie wird es Naruto schaffen, Sasuke gegenüber zu treten? Ich glaub in dem Moment saß ich auf Narutos Schulter und hab mich an ihm festgeklammert, als er wirklich in die Küche gegangen ist, wo Sasuke sich Medis reingezogen hat. AAAAANGGGST...


Und dann dieses herumdrucksen. Das Vertuschen der Unsicherheit. Naruto hat in dem Moment wie ein Chibi auf mich gewirkt :D...Er muss herausfinden, ob Sasuke etwas weiß, ohne sich zu verplappern, oder zu nervös zu klingen. Schwerstarbeit, die Sasuke, der natürlich davon weiß, sofort durchschaut. Zwar wurmt es ihn, so wird es aus Narutos Sicht herübergebracht, aber er spricht es nicht an, da er merkt wie unangenehm es für den anderen eigentlich ist. Stattdessen tut Sasuke einfach so, als ob er von nichts wüsste. Schon da war mir klar, dass er es wirklich wusste...Hust..Ich weiß nicht ob du mir noch folgen kannst, aber das war echt ein genial beschriebener Moment zwischen den beiden.



Mit Narutos Verschwinden kann Sasuke seinen Gefühlen, von denen ein Uchiha nicht gerne viele zeigt, endlich freien Lauf lassen. Er analysiert sofort die Situation und als er zurück in sein Zimmer geht und Narutos Sweatshirt aufhebt, wird es ihm bewusst. Fast schon gierig kam er mir dabei vor, als er daran gerochen hat. Und dann wird es ihm endlich klar. Er will Naruto. Er findet die Antwort darauf, warum er Mädchen immer lästig findet und sie ihn nicht so befriedigen, sodass er immer wieder auf der Suche nach dem Gefühl ist, welches ihm Befriedigung verschaffen kann. Das hat er ja selbst vorher nicht überrissen. Mir ist es in dem Moment dann auch wirklich klar geworden, mit dem Lesen von diesem Part. Blubb, ich weiß nicht wie ich das richtig erklären kann...Nunja, ist eigentlich auch egal, denn ich mache jetzt einfach weiter! Sonst müsste ich auf alle Details eingehen, aber lass dir gesagt sein, ich fühle beim Lesen richtig mit, angefangen von der Umgebung bis hin zu den Gedanken.

Der nächste Schritt war dann die Verdrängung Seitens Naruto. Er wollte diese Nacht nicht akzeptieren. Er hat sich zurückgezogen und abgeschottet. Er wollte Abstand zu Sasuke. Das was da passiert ist, hat ihn einfach zu stark geflashed. Sein bester Freund, hinter ihm mit der lustverzerrten Stimme. Das ist ganz klar zu viel für ihn, da er Sasuke nur als Freund kennt. Als Freund, der immer die ganzen Tussis abschleppt wohlgemerkt. Deshalb versteht er die Welt nicht mehr und will ganz klar dem inneren Konflikt aus dem Weg gehen, indem er sich von Sasuke abkapselt. Er will verarbeiten, aber Sasuke lässt sich nicht wegdrücken. Zumal er ja noch immer so tut, als sei nichts gewesen. Wie bei dem Gespräch in der Küche zum Beispiel. Naruto der ein ganz anderes Problem hat als die Sache mit Sakura und Sasuke etwas vorlügen muss, was die beiden betrifft. Ziemlich fies von Teme, aber ich denke für Sasuke ist es nicht gerade einfach auf Narutos Ablehnung zu stoßen. Das beschäftigt ihn sicherlich.

Und dann kommt der Showdown in der Dusche, nachdem Sasuke sich einen Plan zurecht gelegt hat. Wusch. Wieder so ein Schockmoment. Aber verdammt Mädchen, er war ultra erregend. Nicht nur für Naruto...Hust...Dabei spürt Sasuke, dass Naruto es verdrängen will, wobei sein Körper ja eine andere Sprache spricht. Er ist schon verdammt selbstsicher, dieser kleine Bastard ;)...Gott, ich liebe den Sasuke aus deiner Geschichte. Er ist sehr IC btw...Das wollte ich mal erwähnen..Okay, aber kommen wir wieder zurück zum eigentlichen Thema. Das war so der Knackpunkt, bei dem die Karten offen auf den Tisch gelegt worden sind. Naruto weiß nun, dass Sasuke es weiß und wird damit zurückgelassen, dass sein Teme ihn tatsächlich will. Die Worte hat er ihm schließlich serviert. Er will ihn. Und das schockiert Naruto gleich doppelt. Während er nämlich am verzweifeln ist und erneut Abstand von Sasuke sucht, hält dieser sich bedeckt. Wie auf der Lauer. So empfindet es zumindest Naruto, der schon fast paranoid wird von Sasukes Verhalten. Und dann noch dieses Gespräch mit Kiba...Hier hab ich irgendwie das Gefühl, als ob Naruto nach einer Möglichkeit sucht, die Freundschaft mit Sasuke zu retten und es sogar in Betracht zieht, mehr in Sasuke zu sehen. Das dachte ich zumindest bei dem Satz, wo über den Charakter eines Menschen gesprochen wurde. Verdammt, ich bin wirklich so sehr gespannt, ob aus den beiden etwas werden kann. Ob Naruto Sasuke als Menschen lieben lernt und den Fakt außer Acht lassen kann, dass Sasuke ein Mann ist....Er wirkt eben etwas homophob auf mich. Aber auch nicht verwunderlich, wenn man die Geschichte gelesen hat. Ich verstehe Naruto schon, wenn er sich sträubt so etwas anzunehmen. Aber verdammt, jetzt bin ich so furchtbar neugierig wie es weitergehen wird. Ich hoffe du kannst meinem Kommentar folgen...Wie immer werde ich auch weiterhin dabei bleiben, denn deine Geschichte ist und bleibt mein Naruto/Sasuke Favorit!


Kritik möchte ich keine äußern, denn außer ein paar kleinen Rechtschreibfehlern kann man hier wirklich nichts bemängeln. Ich hoffe du findest die Zeit, dein Baby weiterzuschreiben und ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

Lg,
Shaundi
Von:  Porzellan_Puppe
2012-03-08T23:35:12+00:00 09.03.2012 00:35
Hey. :D

Ich bin gestern über diese FF gestolpert und muss sagen, dass sie sehr cool ist. Es ist die erste FF seit langem, die ich auf Deutsch lese und kann sich mit den vielen, großartigen Werken auf ff.net durchaus messen.

Der Plot ist so etwas Bekanntes neu aufgerollt und Originalität reingebracht. Weil dieses Grundschema—erst beste Freunde, aber dann doch irgendwie mehr—ist ja nichts Neues und auch Sasuke als Frauenheld und so findet sich ja in vielen FFs. Wobei ich noch nicht oft gelesen habe, dass Sasuke in einer BL-FF ständig mit Mädchen rumfickt. xD

Ich hab jetzt zwar nicht die ganzen Kommentare vor mir gelesen, aber ich gehe einfach mal davon aus, dass sie überwiegend positiv und quietschig sind, weil die FF ja auch wirklich gut ist. Darum weise ich einfach mal auf ein paar Dinge hin, die mir aufgefallen sind. :)

Zum Titel. Keine Ahnung, ob du es wusstest, aber ‚Teme’ ist eigentlich einfach nur eine unhöfliche Form von ‚Du‘. Also ein ganz normales Personalpronomen, mit dem man einen praktischerweise auch gleichzeitig beleidigt.
Und Naruto verwendet es im Anime/Manga ja auch weniger wie ein Spitzname als eine einfache Anrede, mit der er sein Missfallen ausdrückt. Aber das hat sich ja irgendwie eingebürgert, ‚Teme’ als Äquivalent von ‚Bastard’ oder so zu benutzen.
Ich meine, einfach nur so ‚Teme’ zu sagen, so als Ersatz von ‚Sasuke’, das ist vollkommen okay. Aber ‚der Teme’ klingt dann irgendwie falsch. Das ist so wie ‚der Du’- was ja nicht wirklich Sinn macht.
Du kannst es dir für die Zukunft ja merken. :D

Ich mag aber die Charakterbeschreibungen. Sehr kreativ und stimulierend. An sich sieht die FF so von außen sehr ansprechend und einladend aus. :)

Dein Schreibstil ist… interessant. Und ungewöhnlich. Aber das werte ich nicht unbedingt negativ. Es liest sich nicht flüssig, im Sinne von: es ist nicht glatt. Es hat Ecken und Kanten, aber es ist nicht holprig und da herrscht auch kein großer Verbesserungsbedarf.
Die Dialoge sind lebhaft, an die moderne Alltagssprache angeglichen, was ich an Naruto als ziemlich gut und passend empfinde, bei Sasuke stoße ich mich aber manchmal dran. Der wird mir zu vulgär, ab und zu. Ich bin da wirklich zwiegespalten, weil ich sowas einerseits cool finde—es wirkt sehr authentisch dadurch—aber manchmal kann ich wirklich nicht Sasuke in seinem Gesagten erkennen, sondern nur einen x-beliebigen Teenager. Ich finde auch, dass Sasuke manchmal zu lustig ist. Der Humor ist zwar cool und so, die Dialoge sind sehr amüsant zu lesen, aber ich kann mir oft nicht wirklich Sasuke dabei vorstellen. Wenn er z.B. „Sex“ durch die Gegend grölt; das erinnert mich mehr an Freunde von mir und weniger an Sasuke an sich. Ich meine, der Manga-Sasuke weiß nicht mal, wie man einen Witz macht, und dein Sasuke ist wirklich humorvoll.

Ansonsten finde ich es nur manchmal schwer, Sasuke sympathisch zu finden. Das hat sich im letzten Kapitel allerdings ein bisschen geändert, weil er sich da zum ersten Mal angreifbar macht und eben mal nicht Arschloch!Sasuke ist, der über allem steht und an den nichts rankommt. Wär cool, wenn das auch noch vertieft wird, aber davon gehe ich fast aus.

Ich mochte das Adult-Kapitel besonders, also jetzt nicht nur wegen dem Sex, sondern auch so an sich. :D
Sasukes Gefühle am Anfang sind schön beschrieben, dann wird es leider kurz unoriginell, als Naruto auf einmal der Gedanke kommt, er könnte zu diesem einen Hinterhof rennen. Da rutschst du leider etwas ins Klischee. Und auch, wenn sie dann gleichzeitig anfangen zu reden. Aber manchmal lassen sich Klischees eben schwer vermeiden, wenn sie gerade gut passen, kenn ich selbst ja auch. :S
Aber ansonsten mochte ich es wirklich. Auch die Tatsache, dass der Sex nicht unbedingt perfekt gelaufen ist und Sasuke Naruto verletzt hat, war realistisch, weil man da ja alles mögliche Zeug beachten muss und er bisher nicht so gewirkt hat, als hätte er Plan von Homosex. :D
Und ich mag es, dass du so ein Kräftegleichgewicht hältst. Ich steh an sich nicht so auf SasuNaru, sondern hab lieber Sasuke als Bottom, aber in dem Fall geht es, weil es ja auch mehr SasuNaruSasu ist. Auch bei dem Kuss wurde ja deutlich gemacht, dass da nicht einer den anderen dominiert, sondern es ausgeglichen ist. Weil bei SasuNaru tendieren die meisten Autoren ja dazu, aus Naruto einen femininen, weinerlichen Uke zu machen, was für mich eigentlich der Grund zum Wegklicken ist. Aber wie schon gesagt, bei dir ist es okay, weil da keine eindeutige Dominanz vorliegt. Das entspricht auch eher ihren Charakteren.

Ich weiß nicht; ich meine, ich hab ein paar Dinge auszusetzen, aber ich hab die FF trotzdem gestern Nacht in einem Zug durchgelesen, obwohl ich irgendwann doch schon müde geworden bin, also, etwas Fesselndes hat sie schon.

Ich hoffe nur, dass du bald weiterschreibst und da es ja nicht mehr allzu weit vom Ende entfernt zu sein scheint, einen gelungenen, würdigen und interessanten Abschluss hinlegst. :DD

Von:  -Marlin-
2012-03-06T19:23:56+00:00 06.03.2012 20:23
Gott das ist so furchtbar T-T
ich war genau in der selben Situation wie Sasuke und leide gerade ganz schrecklich mit...
aber ich liebe die story und hoffe das es bald weitergeht^^

LG Aveleen :D
Von:  Onlyknow3
2012-03-06T17:50:42+00:00 06.03.2012 18:50
Habe lange nichts mehr gehört,und bin immer wieder überrascht wenn dann was neues kommt.Mach weiter so.


LG
Onlyknow3
Von:  Favole
2012-03-04T16:10:32+00:00 04.03.2012 17:10
Ich hoffe doch, das es bald weiter geht ^-^
liebe deine Story =D

lg
Favole
Von:  Chiho
2012-02-26T16:29:04+00:00 26.02.2012 17:29
Gestern Abend durchwühlte ich durch Zufall meine Favoriten in jeglichen Kategorien auf Mexx und stieß stirnrunzelnd auf deine Geschichte.
Im ersten Moment war ich verwirrt und konnte sie nicht mehr genau zuordnen, also las ich hinein und da viel mir prompt wieder ein, dass mich dein Schreibstil so sehr gefesselt hat! Nur wunderte ich mich, wieso ich nicht gleich weiter gelesen habe xD Aber der Grund hierfür hat sich schnell gefunden - ich war wohl einfach schlicht und ergreifend lesefaul ~__~
Was wirklich eine Schande ist, wenn man sich deine FF mal ansieht! O__O Da ich im Moment so geflasht von SasuNaruSasu bin, hab ich mich also dazu entschieden nochmal zu lesen - was ich nicht bereut habe ;) Ich las gestern die halbe Nacht und konnte kaum erwarten, dass der nächste Tag anbricht, damit ich fortfahren konnte ( ja irgendwann ist auch die längste Wachphase verbraucht xD). Und nun tatattatatatattataaaa bin ich durch - leider! O___O Mein Gott ich brauche mehr! Mehr! Mehr! ;___;
Ich will unbedingt weiterlesen Q___Q *Pc rüttel*

Ich bin so gespannt auf das, was als nächstes kommt! Wie du die Gefühlserkenntnisse so schrittchenweise offen legst und auch zeitmäßig alles einordnest ist einfach großartig ^_^ Es macht wahnsinnig Spaß zu lesen und ich musste bereits Tränen lachen, als auch Tränen weinen ( besonders als Sasuke selbst einmal ein paar Tränchen drückte ;__; xD). ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal eine so tolle Geschichte gelesen haben. Natürlich sind manche Sachen manchmal vorhersehbar (wie die Sache mit Sakura, wofür ich Sasuke hätte lunchen können oder auch, als Naruto im Innenhof auf Sasuke trifft), aber ist es im wahren Leben nicht manchmal auch so? Who cares!

Oh was mir noch einfällt, toll ist auch, dass du so viele Nebencharaktere mit einbaust und sie zwar nicht konkret in die Story stellst als - so ich bin jetzt hier beachtet mich!, sie aber wunderbar beschreibst und einfügst. Dein Kiba ist richtig klasse getroffen, ich steh eh auf ihn und du verpackst ihn einzigartig. xD

Überhaupt sind die Charaktere wirklich - geil xDD (Ich nutz das Wort nicht so gerne, aber hier fällt mir kein passender Begriff ein xD).
Ich meine Sasukes Wandlung vom Ass-besten-Freund-Frauenheld über Arschloch und Schlampe bis hin zum verliebten Kumpel - was will man mehr? ;) Wer kann von sich schon behaupten in ein paar Wochen solche charakterlichen Hochs und Tiefs durchzumachen? Naruto und Sasuke sind einfach zu liebenswert und irgendwie auch sehr authentisch.
Außerdem mag ich die Art und Weise, wie du von der Freundschaft von Naruto und Sasuke sprichst. Es ist irgendwie inspirierend zu lesen und sich darüber Gedanken zu machen. Das mochte ich sehr.

Hach ich hoffe ich hab jetzt nicht zu viel gelabert ~___~ xD
Ich freue mich tierisch auf das nächste Kapitel und hoffe auf
"nasses Höschen" xD *Weblog gestalkt hat* Danke für deine Arbeit und für dieses wunderbare Werk á la SasuNaruSasu ~
mfg Chiho
Von:  PepperXPi
2012-01-29T20:35:12+00:00 29.01.2012 21:35
hallöchen,
ich bin eig durch zufall auf deine ff gestoßen, die mich aber schon nach dem ersten kapitel in ihren bann gezogen hat :)
ich finde es unheimlich toll, wie du die gedankengänge der beiden beschreibst.
außerdem stellst du den zwiespalt, in dem sich naruto befindet wunderbar dar. ich liebe es wenn er über sasuke nachdenkt ;D
das letzte was ich noch zu sagen habe:
BEEIL DICH!!!!
schreib ganz schnell weiter, denn Narutos plan interessiert mich doch ungemein :D
ich freue mich auf den teil wo die beiden zusammenkommen (falls sie es überhaupt tun xD)
auf jeden Fall wird deine ff mein favo :D
ich freue mich auf das nächste kapitel
Mit lieben Grüßen
PepperXPi ;D
Von:  Dini-chan
2011-12-22T17:05:14+00:00 22.12.2011 18:05
Ich liebe deinen FF!
Besonders dieses Capi...
So schön nachdenklich und fast schon poethisch.
Ich finde es toll wie du Sasuke und seine Gedankengänge darstellst, was Vergleichbares hab ich bis jetzt noch nicht gelesen.
Immer weiter so! Bin schon ganz gespannt was Naruto eingefallen ist
Lg Dini


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